Vom Schreiben leben?

Das ist ja eine Frage, die alle Schriftsteller oder Autoren irgendwann trifft.

“Kannst du vom Schreiben leben und was verdienst du mit deinen Büchern?”

Die nächste ist dann die von den Hobbyautoren, etwas was ich nur als herablassend gemeint kenne, denn dann bist du kein richtiger Autor. Die Anna hat mich als sie so dreizehn war einmal so genannt und der liebe Uli und hat es dann natürlich genüßlich aufgegriffen und “Sie sind ein Hobbyautorin?”, geätzt.

Bin ich nicht, denn schreiben ist mein Lebensstil und meine Berufung, obwohl ich natürlich nicht davon leben kann, aber da bin ich, wie die IG Autoren erimittellt haben, nicht allein. Die meisten Autoren, außer die die Josef Winkler, Elfriede Jelinek, Barbara Frischmuth, Robert Menass,e, etcetera können es nicht. Das heißt, die meisten GAV-Autoren ,wahrscheinlich oder die, die zu den Generalversammlugen kommen und ich bin inzwischen heilfroh, daß ich, als ich so ungefähr im fünften Semester meines Psychologiestudiums war und in eine Vorlesung ging, wo eine Assistent namens Schmidt-Dengler eine Vorlesung über die österreichische Gegenwartsliteratur hielt, nicht in die Germanistik wechselte, wie ich mir eigentlich wünschte. Aber dafür hätte ich das Latinum gebraucht, für Psychologie nicht. Gott sei dank! Denn ich habe mir ja 1971 als ich im dritten Jahrgang der höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe war, vorgenommen, nach der Matura zu schreiben und Psychologie zu studieren.

Der “Nobelpreis”, ganz ehrlich, hat mir da vorgeschwebt. Daß ich so jämmerlich damit scheitere, hatte ich keine Ahnung. Habe aber beides getan und 1979 meine Rigorosen abgelegt und im Jänner 1980 nach meiner Dänemark-Reise über Weihnachten, promoviert und dann von der Psychologie und der Psychotherapie gelebt und tue das immer noch, während ich mit einen Germanistikstudium wahrscheinich auch nicht literarisch erfolgreicher geworden wäre, aber dann, wie viele andere Autoren mich von einer literarischen Brotarbeit zur nächsten gehantelt hätte. Wenn ich sie bekommen hätte, die Moderation in der “Alten Schmiede”, den Deutschkursen für Ausländer.

Um Stipendien habe ich mich beworben, aber nie eines bekommen und nur ein paar Preiserl, wie mein Studienkollege Gerhard K., der später Uni Prof wurde, leicht abfällig sagte und ein paar Veröffentlichungen in ein paar kleineren Literaturzeitschriften. Inzwischen schicke ich nicht mehr herum, bewerbe mich nicht mehr, gehe aber mehrmals wöchentlich zu literarischen Veranstaltungen, lese viele Bücher, die ich mir nicht kaufe und schreibe weiter.

Jetzt fast fünfzig Jahre. Da gibts dann wieder ein großes Jubiläum und fünfzenhn Jahre “Literaturgeflüster” gibt es auch, denn ich mache mir inzwischen meine Bücher selbst und blogge seit Juli 2008 und die österreichischen Literaturvermittler also die “Alte Schmiede”, das Literaturhaus, die “Gesellschaft für Literatur” haben sich seit ein paar Jahren, ich glaube auch so um 2010 zu einem Gemeinschaftsprojekt zusammengeschlossen, das sich “Mit Sprache unterwegs nennt” und machen da meistens zu Saisonbeginn Gemeinschaftsveranstaltungen, wo ein paar Autoren eingeladen werden. Ich natürlich nicht und da gab es im Sommer ja im “Standard” Artikel, wo Ilse Kilic, Jopa Jotakin Andrea Stift-Laube wie sie sich inzwischen nennt und in Graz halbtags die “Lichtungen” herausgibt, darüber geschrieben haben, wie es sich als Autoren lebt?

Sie leben natürlich anders als ich, die das inzwischen ja nur mehr für sich tut und zu den Veranstaltungen anderer geht oder gelegentlich mal bei der “Poet Night” oder einem “Open Mike” liest und da kein Honorar bekommt und die drei erwähnten, die heute ihre Beitrage auch in der “Alten Schmiede” unter der Moderation von Wolfgang Straub vorstellte, machen das noch etwas anders, denn Andrea Stift, die ja eine Zeitlang meinen Blog verfolgte, gibt ja halbtags die “Lichtungen” heraus und veröffentlicht alle paar Jahre ein Buch. Jopa Jotakin ein “Stadt Wien-Preisträger” oder Stipendiat ist der Geschäftsführer der GAV, Ilse Kilic vom “Fröhlichen Wohnzimmer” ist, glaube ich derzeit GAV-Präsidentin, aber zu den großen österreichischen Autoren, die auf den Buchpreislistenc stehen, gehören sie auch nicht.

Andrea Stift wunderte sich über oder bedankte sich für den vollen Lesesaal Aber Wolfgang Straub hat dazu offenbar seine Germanistikstudenten zwangsverpflichtet. Ein paar bekannte Gesichter gab es aber auch. So bin ich zwischen der Ruth und Fritz Widhalm gesessen. Hinter mir lachte Christa Nebenführ laut und meldete sich auch bei der Diskussion. Monika Vasik war, glaube ich, da und soviel Neues habe ich bei der Diskussion auch nicht gehört. Kunststück, beschäftige ich mich ja schon fast fünfzig Jahre mit der österreichischen Gegenwartsliterur und die Artikel der drei wurden auch in einem Heftchen ausgeteilt.

Die drei Autoren haben Stücke daraus gelesen, Wolfgang Straub Ergebnisse einer Umfrage der IG- Autoren auf einer Tafel präsentiert und erwähnte, daß die Siebzigerjahre, wo ich maturierte und dann mein mein Studium absolvierte, sehr effektiv für die österreichische Literatur waren. 1973 hat sich die GAV gegründet, seit 1975 gibt es die “Alte Schmiede” und das österreichische Förderungswesen scheint, wie die Autoren erwähnten, auch sehr gut zu sein.

Ich sitze ja meistens auf der anderen Seite, wenn ich auch nicht zu jenen Autoren gehöre, die nach der Pension ein Buch schreiben wollen und das dann zur Veröffentlichung an die “Lichtungen” schickte, wie Andrea Stift etwas verärgert über die Ministerialräte oder Schönheitschirurgen anmerkte.

Nein, ich habe schon als Studentin meine Texte an die “Manuskripte” geschickt und damit vielleicht den inzwischen verstorbenen Alfred Kolleritsch verärgert. Er hat es mir aber nicht gesagt, als ich mit ihm telefonierte, als herausgekommen ist, daß ich noch lange die “Manuskripte” bekam, obwohl die Stadt Wien ihr ABO schon aufgekündigt hatte und die Schönheitschirurgen und Ministerialräte werden für ihre Bücher schon einen Selbstzahlerverlag finden und ihre ehemaligen Klienten oder Kollegen werden die Bücher auch vielleicht kaufen.

Ich gebe meine Bücher seit 2000 selbst heraus und stelle sie inzwischen im “Literaturgeflüster” vor und über Solidariät oder Konkurrenz ist bei der Diskussion auch gegangen. Die Studenten fragten, als das Publik dran war, auch brav nach und nachher, als ich mit der Ruth nach Hause gehen wollte, sagte Fritz Widhalm ihr, es gebe im Zeitschriftenraum was zum Essen und zu trinken. Die Quiches, die es da gab, waren dann offenbar für die Insider. Wir sind aber auch Autoren, wie Silvia Bartl einwarf. Im Literaturhaus und in der Gesellschaft” wird es auch weitere diesbezügliche Veranstaltung geben.

“Priessnitz-Preis” an Jana Volkmann

Weil meine sechs Uhr Klientin eine halbe Stunde zu früh gekommen ist, konnte die die “Reinhard Priessnitz-Preisverleinung” diesmal live erleben und der Preis, der dem am siebenundzwanzigsten Oktober 1945 geborenen und fünften November 1985 verstorbenen Reinhard Priessnitz gewidmet ist, gibt es seit 1994.

Da war Margret Kreidl, die Preisträgerin. Kathrin Röggla, Hansjörg Zauner, Lotte Podgornik, die ich vom Bund demokratischer Frauen kenne, folgten.

1998 war Sabine Gruber an der Reihe. Da war ich zum ersten Mal dabei und dann ziemlich regelmäßig, die letzten zwei Jahre wo ihn Elias Hirschl und Simone Hirth bekommen habe, habe ich nur per Stream verfolgt und als ihn Hanno Millesi 2017 bekommen hat, hatte ich soviele Stunden, daß es sich auch nicht ausgegangen ist.

Jetzt ist der Preis also an die 1983 geborene Jana Volkmann gegangen, die einige Jahre im Team der “Alten Schmiede” war und als ich von ihren Roman “Auwald” erfahren habe, habe ich ihn mir bestellt, aber nicht bekommen.

Se hat zuletzt noch einen Gedichtband “Investitionsruinen” und noch andere Bände herausgebracht und scheint auch, wie Barbara Zwiefelhoerf in der Einleitung erwähnte, als Journalistin tätig zu sein.

Nicht sehr viel Publikum im Literaturhaus. Das war ein Unterschied zu der “Joung-Edition-Exil- Veranstaltung” am Freitag, aber Raphaela Edelbauer, die letzte “Österreichisch Buchpreis-Gewinnerin” ist vor mir gesessen. Marcus Fischer, den ich vom “Writersstudio” kenne und der mit seiner “Rotte” bei den “O-Tönen” gelesen hat, mit seinem Hund hinter mir.

Diesmal ist außer Gustav Ernst auch der zweite Juror Robert Schindel anwesend gewesen und Monika Rinck, die ich zueletzt in Neuburg an der Mürz gesehen hat und die mich fragte, ob ich vielleicht die Mutter von Gerhild Steinbuch bin, die 2005 den preis bekommen hat, hat die Laudatio gehalten und hat sich dabei auf den Roman “Auwald” als auch auf den Gedichtband bezogen.

Dann kam Gustav Ernsts Preisbegründung und dann die Lesung der Autorin, die durch eine Anthologie, den Gedichtband und den Roman führte, wo es mit einer Silvesternacht beginnt und die Protagonistin, eine Tischlerin ihren Rucksack packt oder kauft, um offenbar in den Auwald aufzubringen.

“Den Rest kann man selber lesen!”, sagte die strahlende Autorin. Dazu müßte ich das Buch erst finden. Aber erst sollte man auf Jana Volkmann mit einem Glas Wein anstoßen. Das habe ich nicht wirklich getan. Ihr nur beim Hinausgehen gratuliert und Gustav Ernst ein bißchen mein Leid geklagt “Fünfzig Jahre schreiben und kein Erfolg, wie geht denn das?”

Es geht und Gustav Ernst offensichtlich ist auch aufgefallen, daß ich eifrig mitgeschrieben hat. Und bevor alle ins Wirtshaus oder nach Hause gegangen sind, hat Barbara Zwiefelhofer noch Schirme an die Prominenz verteilt, weil es geregnet hat. An mich natürlich nicht, aber ich mag ohnehin keine Schirme und so stark war der Regen nicht.

Also “Auwald” finden und bis dahin Norbert Krölls “Kuratorin” zu Ende lesen, das mir sehr gut gefällt. Vielleicht bekommt der im nächsten oder übernächsten Jahr den Preis und von der deutschen Liste warten auch noch fünf Bücher darunter eines einer österreichischen Autorin und ehemaligen Debutpreisträgerin und die österreichischee Liste und da kann ich ja auch schon spekulieren, wer ihn gewinnen wird und ob ich eine Einladung zur Preisverleihung bekomme?

Worte und Torte am Badeschiff

©Ohrenschmaus

Nachdem mir am Samstag von dem vielen “Buchmessen-Streaming” schon der Kopf rauschte, war ich ganz froh auf das Badeschiff zu können und mir dort ein “Best of Ohrenschmaus”, den es ja schon fünfzehn Jahre gibt, anzuhören. Außerdem gab es noch einen Organisatiorenwechsel, die sich verabschieden oder vorstellen wollten, so daß das ganze als Lesefest angekündigt war. Da gab es ja schon einige, die mich seit 2007, ich bin schon von Anfang an im Jurorenteam, begleiteten und im Badeschiff, wo seit einigen Jahren “Ohrenschmaus-Lesungen” stattfinden, war ich schon einmal vor drei Jahren. Da bin ich nach der GAV-GV dorthin gegangen, weil Erika Kronabitter .dort gelesen hat.

Chris Pichler und Gregor Seeberg haben wieder die Texte gelesen, von denen ich ja alle kennen müßte. So hat es mit der “Kunst oder Lebenskunst” von Michael Wilhelm begonnen “Kunst ist sehr eigen, aber wo fängt sie an?”

An Hans Martin Hiltner, wo er seine Behinderung beschreibt und die Schwierigkeit die er mit der “Tablettenmüdigkeit” hat, kann ich mich auch noch gut erinnern, sowie an den Zahlentext von Markus Baumgartner “Mir geht es gut” und mein großer Favorit und Dauerpreisträger Peter Gstöttmeier wurde natürlich auch gelesen, der wieder die Vorteile der Selbständigkeit pries.

©Ohrenschmaus

Dann gab es eine Musikeinlage. Nach und nach wurden drei Lieder gesungen und dann gab es drei Einzellesungen.

Der Erste handelte vom Schubertpark, der sich, glaube ich, in Währing befindet. Dann kam der mir ebenfalls schon sehr bekannte Viktor Noworski mit einem neuen Text. Und zwar las er einen Krimi, der sich um eine Katze und einen Eifersuchtsmord in einer Theaterküche drehte und von dem Kommissar natürlich bravourös aufgeklärt wurde. Ein Text der mir sehr gut gefallen hat und den jungen David Tritschner habe ich auch schon gekannt und sogar mit ihm und Viktor Noworski auf der “Buch Wien” geesen. Da wird der “Ohrenschmaus” auch diesmal auftreten. Mal sehen ob ich da zuhören kann, akkredidiert habe ich mich ja schon und ein Buch mit seinen Gedichten und Gedanken hat David Tritscher auch herausgebracht. Ein paar davon hat er gelesen. Dann kam wieder ein Schauspielerblock.

Da wurde dann der Text “Franziska und die Waschmaschine” an den ich mich auch gut erinnern kann, gelesen. Danach kam “Die Seele” von Silvia Hochmüller und die “Große Liebe” von Jürgen Ceplak und dann kam ein Text der mir naturgemäß sehr gefallen hat: “Ich und mein Freund und das miese Corona-Virus” von Hanna Gugler, wo sie sehr bedauerte, daß sie ihren Freund mit dem sie schon sieben Jahre zusammen sind, schon zweiundzwanzig Wochen nicht mehr gesehen hat und doch so gern mit ihm kuscheln würde.

©Ohrenschmaus

An Dieter Gebauers “Meine Laune” kann ich mich auch erinnern. Der “Traum” von Julian Messner wurde auch gelesen.

Und die Kunstwerkstatt Akzent erinnerte in ihrem Text, daß der Körper, der Geist und die Seele zusammenhängen und alle drei sehr wichtig sind.

Dann habe ich mir ein Stück Torte und einen Kaffee gegönnt. Anton Blitzstein, der auch wieder anwesend war, einen seinen Kalender abgekauft und ihn zu meinem heuer eher informellen Geburtstagsfest, das vom Alfred organisiert wird, eingeladen und noch ein bißchen die schöne Umgebung mit Blick auf dem Donaukanal auf mich wirken lassen.

Und schade finde ich, daß Renate Gradwohls schöne Gedichte “Küssen lernen”, beispielsweise, die beim ersten Mal gewonnen hat und später nicht mehr einreichte und auch die spannenden Texte von David Silvester Marek nicht gelesen wurden.

Frankfurter Messe ganz präsent

Die Frankfurter Messe ist ja, glaube ich, größte Buchmesse der Welt oder Europas und ich war da zweimal 2000 und 2002 und habe ab 2008, als ich schon bloggte immer hingestreamt und war anfangs von den digiatalen Möglichkeiten sehr begeistert. 2019 habe ich sie wegen anderer Termine fast verpasst und 2020 und 2021 gab es sie nur in abgesteckter digitaler Form heuer wieder mit oder ohne Maske oder Testsystem ganz präsent und ich integriere wieder mit meinen nicht so leeren Terminkalender, weil die Pandemie ja auch den Psychotherapiebedarf erhöhte und der Verein daher das Kontingent geöffnet hat und literarische Programme gibt es in Wien ja auch.

So habe ich die Präsentation über die neuen Bücher über Erika Danneberg gestern nur gestreamt um auch die Buchpreisvergabe streamen zu können. Kim de L`Horizon ist der neue deutsche Buchpreisträger geworden und das ist ja sehr spannend.

Gastland ist Spanien und “Translate, Transfer, Transform” scheint auch eines der Thema zu sein. Seit ich blogge, bekomme ich immer wieder Presseinformationen und am Dienstag bin ich auch in die Pressekonferenz hineingekommen und konnte die Statements von Direktor Jürgen Boos und der Vorsteherin des Börsevereins Karin Schmidt Friderichs hören.

Der pakistanische Autor Mohsin Hamid, der 1971 geboren wurde und jüngst den Roman “The last man”, ein präsantes Thema, geschrieben hat, hielt dann eine Rede und sagte, was ich sehr interessant fand, daß der Autor nur ein halbes Buch schreiben würde. Die andere Hälfte ergänzt dann der Leser. Das unterscheidet mich wahrscheinlich von den “Profi-Autoren”, denn, ich glaube, ich schreibe schon ganz, zumindestens für mich und kann mich dann mit den Lesern, die es anders empfinden, auseinandersetzen, was ich auch gern mehr täte und die Fragen, der Pressevertreter schlossen dann auch auf das veränderte Leserverhaltern durch die modernen Technologien an und nach den rechten Verlagen, die ja vor einigen Jahren vermehrt aufgetreten sind, wurde auch gefragt.

Bevor es zur Eröffnung ging, habe ich mich noch ein bißchen in das Gastland Spanien eingelesen und eingehört, da gibt es einige Sprachen, katalanisch, baskisch, galizisch, vielleicht auch deshalb das Translate-Thema und ein Gastland-Buch hat mir “Wagenbach” ja schon geschickt.Und der meistverkauft ist der “Don Quijote”, ein Buch, daß ich von den Kinderfreunden” zur Jugendweihe bekommen, aber nicht gelesen habe.

Das spanische Königspaar ist zur Messeeröffnung angereist, da sah man sie in einem Video aus dem Flugzeug steigen, es gab dann die Eröffnungsfeier, mit Festreden und Musikeinlagen, die Mona Ameziane moderierte, die ich mir erst später angesehen habe und am Donnerstag, dem ersten Messetag hat es dann am blauen Sofa mit dem Gastland Spanien begonnen und zwar haben da Antonio Munoz Molina “Tage ohne Cecilia”, Marta Orrios “Sanfte Einführung in das Chaos” und Lucia Gonzales “Tagebuch eines Vulkans” mit Matthias Hügle über ihre Bücher diskutiert.

Dann bin ich in eine Diskussion über Esther Kinskys “Rombo” hineingekommen, bevor es auf dem “Blauen Sofa” mit einem Buch des in Schweiz lebenden Heinz Helle weiterging, der 2015 mit seinem “Eigentlich müßten wir tanzen”, den ersten dystopischen Roman auf dem ich aufmerksam wurde, wie ich immer sage, auf der deutschen Longlist stand. Jetzt hat er mit “Wellen” einen autobiografischen Roman geschrieben, nämlich über einen Schriftsteller, der durch die Geburt seines zweiten Kindes in eine Krise gerät und die Literaturwissenschaftlerin und Modeexpertin Barbara Vinken beschäftigte sich dann in “Verkleiden. Was wir tun, wenn wir uns anziehnen” mit dem Gendern in der Mode und erwähnte dabei auch Kim de L`Horozons buntes Outfit bei der Buchpreisverleihung. Da fällt mir natürlich Winnetou und die Indianerfeder ein oder das Verkleiden das die weißen Kinder als Indianer beim Faschingsfest ja angeblich nicht mehr dürfen und interessant ist bei diesem Aspekt der “kulturellen Aneignung”, daß Barbara Vinken, die bei der Präsentation sehr viel lachte, erklärte, daß derzeit bei der Mode die Männer die weiblichen Elemente übernehmen. Also bunten Nagellack verwenden und sich vielleicht schminken. In Frankreich war das Hosentragen einmam verboten. Deshalb wurde Jeanne d´ Arc, wie Barbar Vinken betonte, vielleicht auch als Hexe hingerichtet, weil sie Männerkleider trug, aber Frauen haben schon sehr lange Hosen an. Ich trage ständig welche, kann mich aber daran erinnern, wie entsetzt meine Mutter war, als ich mir mit circa vierzehn eine kaufen wollte.

Dann folgte Manja Präkels von der ich schon “Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß” gelesen haben mit ihrem Essayband “Welt im Widerstand oder war das eine Plastiktüte?”

Katja Gasser stellte dann das zweite Buch “Tür an Tür” des Österreichers Dominik Bartas vor, in dem es um einen dreißigjährigen Lehrers geht und Andrej Kurkow präsentierte sein “Samson und Nadescha, das noch auf meiner Leseliste steht.

Am Abend habe ich mich dann zum “Lesefest” in den “Römer” gestreamt, wo Theresa Enzensberger ihr Longlistbuch “Auf See”, Norbert Gstrein seine “Vier Tage drei Nächte”, Martin Kordic “Jahre mit Martha” , das mir bisher unbekannt wir vorstellte, während ich die zwei anderen Bücher entweder schon gelesen oder in der “Gesellschaft” gehört hatte. Shelly Kupferbergs “Isidor” sagte mir wieder nichts, wie noch Robert Menasses “Erweiterung”, das ich ja noch lesen werde, weil es auf der ÖstShortlist steht. Interessant, wer sich da alles in Frankfurt tummelt. Dann kam Norbert Scheuers “Mutabor” und Julias Wolfs “Altes Mädchen”, wo es um drei alte Damen, die in eine Seniorenresidenz leben, geht, aus denen gelesen und diskutiert wurde. Interessant, welche Bücher mir bisher entgangen sind und das Streamen in den “Römer” war eine Neuentdeckung. Moderiert wurde das Ganze von Anna Engel und Gerwig Epkes.

Der Blaue Sofa-Donnerstag” begann mit der Vorstellung des Aspekte-Literaturpreis Gewinner”, das ist, glaube ich, der bekannteste Debut-Preis und der ist heuer an den 1991 geborenen Sven Pfizenmaier und sein “Draußen feiern die Leute”, gegangen, das bisher ebenfalls unbekannt war.

Dann folgte der 1984 in Sri Lanka geborene Senthuran Vataharjah, der 2014, den 3SAt-Preis in Klagenfurt ,gewonnen hat mit “An alle orte, die hinter uns liegen”.

Der 1969 in Hamburg geborene Andreas Schäfer hat 2009 in Klagenfurt gelesen und jetzt ein Buch über seinen Vater geschrieben und dann kam der heurige Buch-Preisträger und da hat mir Doris Kloimstein ein paar Zeitungsartikel geschickt, die zeigten, daß der sehr viel aufsehen und sogar Haß ausgelöst hat.

Nach einer Pause bin ich in ein Gespräch mit der 1981 in Jena geborenen Krimiautorin Melanie Raabe hineingekommen, von der ich “Die Falle” und “Die Wahrheit” gefunden habe und die jetzt ihr “Die Kunst des Verschwindes” vorstellte.

Die langjährige “Blaue Sofa-Moderatorin” Luzia Braun ist jetzt selbst unter die Autoren gegangen und hat mit Ursula März ein Buch über das Gesicht “Sich sehen” herausgebracht und Ann Mbuti präsentierte ihren Band über “Black Artists now” und diskutierte sehr engagiert mit Thorsten Jantschek darüber.

Die “Blaue Stunde” war dann den “Frauen in Afghanistan” gewidmet und da diskutierten Waslat Hasrat-Nazimi, Shikiba Babori und Susanne Schröter über dieses Thema.

Im nächsten Jahr wird Slowenien das Gastland sein, da gab es einen Presseauftritt, wo das Land und seine Literatur vorgestellt wurde, wo die Kulturministerin referierte und Katja Gasser mit den Autorin Natasa Kramberger, der heurigen Bachmann-Preisträgerinin Ana Marwan, dem literarischen Redner Petr Svetina und dem literarischen Übersetzer Erwin Köstler diskutierte und neugierig auf die slowenische Literatur machte und die slowenische Sprache sehr lobte.

Nach der gestreamten Gesellschaft für Literatur- Veranstaltung” über den Alois-Vogel Briefwechsel habe ich wieder das zweite Lesefest im “Römer” verfolgt, wo Christoph Peters gerade seinen “Sandkasten” vorstellte, wo der Held “immer noch heiß duschte und gerne Filetsteaks aß”, laß der Autor, schloß sein Buch und lächelte dabei. Um Wolfgang Koeppen scheint es dabei auch zu geben. Moderiert wurde diesmal von Cäcile Shortmann und Martin Maria Schwarz.

Dann folgte Daniela Dröscher mit den “Lügen über meine Mutter”, ein Buch das auf der Shortlist und ich schon gelesen habe.

Dann kam der 1951 in Frankfurt geborene Martin Mosebach, von dem ich schon einmal während der Messe “Mein Frankfurt” gelesen hat und der 2007 den “Büchner-Preis bekommen hat und stellte sein Buch “Taube und Wildente” vor, in dem es um die Zerstörung, aber auch um ein gleichnamiges Gemäde geht.

Dann kam Melanie Raabe mit ihrem “Kunst des Verschwindens”, die ich schon auf dem “Blauen Sofa” gehört habe. Dann kam das Buch, das ich gerade lese, der Debutroman, der in der Schweiz geborenen und in der Schweiz lebenden Bettina Schleifinger “Erbgut”.

Dann kam die1958 in Ulm geborene Amelie Fried mit ihrer “Traumfrau mit Ersatzteilen”, wo es um eine altgewordene Protagonistin und Paartherapeutin geht.

Um die russische Opposition ging es bei einer anderen Veranstaltung auch und da diskutierten unter anderen der russische Schriftsteller Michail Schischkin, den ich auch durch das “Frankfurt-Surfing” kennengelernt habe.

Und der ukrainische Präsident Wlodwin Selenski hat auch eine Grußbotschaft geschickt. Juri Andruchowytsch ist in Frankfurt, Oksana Sabuschko, Serhij Zhadan wird den heurigen “Friedenspreis” bekommen, was mich wieder einmal erinnerte daß ich die bei mir angesammelten Bücher ukrainischer Autoren endlich lesen sollte. Da wäre einmal das “Internat” von Zhadan, dann Natalka Sniadankos “Frau Müller hat nicht die Absicht mehr zu bezahlen” und Juri Wynnytschuks “Im Schatten der Mohnblüte”, die sich bei mir angesammelt haben. Von Andrej Kurkow habe ich ja einiges gelesen und “Samson und Nadjescha” wartet noch auf mich.

Dann habe ich mir noch eine Diskussion über Kinderbücher und daß es sehr viele davon gibt, angehört, bevor es am Freitag mit Karen Duve und ihrem Buch über die Kaiserin Sisi und ihre Beziehung zur Pferden weiterging.

Dann kam der vorjährige Nobelpreisträger, der 1948 in Sansibar geborene, Abdulrazak Gurnah und stellte sein neues Buch “Nachleben” vor. Dann wurde der heurige Friedenspreisträger der 1974 geborene und in Charkiw lebende Serhij Zhadan, dessen “Internat”, einmal bei einem Bücherflohmarkt gekauft, ich erst lesen muß, der über die Situation in der Ukraine berichtete und meinte, daß es sehr wichtig ist, daß es auf der Messe auch einen Ukraine-Stand gibt.

“Himmel über Charkiw Nachrichten vom Überleben im Krieg” heißt sein neues Buch, der auch als Musiker tätig ist, jetzt aber versucht in der Ukraine hilfreich tätig zu sein.

Die mit “Alten Land” bekannt gewordene Dörte Hansen stellte dann ihr neues Buch “Zur See” vor und dann kam die Umweltaktivistin Luisa Neubauer, die mit ihrer Großmutter das Buch “Gegen die Ohnmacht” geschrieben hat.

Dann kam der frischgebackene Heine-Preisträger” Juri Andruchowytsch auf das Sofa, dessen neues Buch “Radio Nacht” ich mir ja zum Geburtstag wünschte und ich dann lesen kann, der an der ukrainischen Literatur die besondere Poesie und die Freiheit lobte.

Dann kam Theresia Enzenberger, deren “Auf”, nicht Zur See” ich ja schon gelesen habe.

Dann gings bevor ich ins Literaturhaus ging zur “Blauen Stunde” mit dem Thema “Zeitenwende” also zu einer Diskussion mit den Autoren er Bücher “Die neue Weltunordnung Wie sich der Westen selbst zerstört”, “Entscheidung in Kiew” und “Der Krieg gegen die Ukraine”, Peter R. Neumann, Karl Schlögl und Gewendolyn Sasse.

m Netz gibt es allerhand Messevideos zu finden, so daß man sich über den “Astrid Lindgren-Award” und die arabische Literatur, etcetera informieren kann und am Samstag wieder auf das “Blaue Sofa”, denn das ist ja informativ und gibt neue Impusle. So habe ich erfahren, daß Takis Würger eine Art Kimi geschrieben hat und sich dabei mit der amerikanischen Lebensweise, nämlich Waffen und Psychopharmaka beschäftigt.

Dann stellte Katja Gasser Marlene Engelhorn vor und wiederholte die Frage, die ich mir schon gestellt habe “Wer ist Marlene Engelhorn?”

Ich kenne keine österreichische Literatin dieses Namens. Des Rätsel Lösung, sie ist Germanistikstudentin, Publizistin, stammt aus reichen Haus und hat eine Vereinigung gegründet, die sich dafür einsetzt, daß sich diese Menschen selber besser besteuern. Ihr Buch heißt “Geld” und ist bei “K&S” und ich dachte, interessant, daß sich Katja Gasser damit beschäftigt oder dafür eingeteilt wurde, weil sie Österreicherin ist. Sie ist aber auch Kärntner Slowenin und hat solcherart die Pressekonferenz für das nächste Gastland moderiert.

Dann wurde es wieder ukrainisch, Katja Gasser präsentierte nämlich die 1983 in Iwano-Frankiwsk geborene, in Wien lebende “Bachmannpreis-Trägerin” Tanja Maljartschuk, von der ich zwei Bücher gelesen habe und die mit bewegter Stimme erklärte, daß sie sich seit Feburar nicht mehr als Autorin begreift, sondern versuchen will, ihrem Land zu helfen, den Krieg zu stoppen. Das Buch das sie trotzdem geschrieben hat, heißt “Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus.”

Thomas Stangl kam dann auch auf die Bühne und dazwischen habe ich einer Übersetzerin zugehört, die die Adlerkrieger-Sager Jin Yongs, eines berühmten Autors, der 2018 in Hong Kong verstorben ist, vorstellte. Dann kam Martin Kordic auf das Sofa der wieder seinen Roman Jahre mit Martha” vorstellte, beziehungsweise mit der Moderatorin über die Bedeutung der Namen im Buch diskutierte.

Die “Buchzeit” moderiert von Gert Scobel gab es auch. Da diskutierten Sandra Kegel, Katrin Schumacher und Barbara Finken über acht Bücher beziehungsweise über die Frage, wer jetzt Krimis liest und ob die Leser U- oder E-Literatur wollen und ob man gute Krimis lesen soll? Eine spannende Frage denke ich, denn die werden gelesen, obwohl die Leute, wenn man sie danach fragt, immer noch die Nase rümpfen und das lesen wir nicht. Interessant ist auch, daß dann Andrej Kurkows “Samson und Nadjeschda” zu den Krimis gezählt wurde, aber das ja glaube ich eher ein Schelmenroman, weil es da um ein abgetrenntes Ohr geht, mit dem der Held trotzdem hören kann. Behad Karim Khanai, der heuer beim “Bachmann-Preis” gelesen hat, hat auch einen “Krimi” mit dem Titel “Hund Wolf Schakal” geschrieben, also wieder eigentlich ein ungewöhnlicher oder literarischer Krimi.

“Druckfrisch” mit Dennis Scheck gab euch, der an Salman Rushidie dachte und mit dem heurigen Nobelpreis an Annie Ernaux höchst zufrieden war und er war auch mit Kim de L´ Horizons “Blutbuch” einverstanden und ein buch das “Über die See” heißt, von Mariette Navarro, gibt es auch.

Der 1951 geborene Norbert Scheuer von dem ich “Winterbienen” gelesen habe, kam dann auch auf das “Blaue Sofa” mit seinem “Mutabor”, das er auch im “Römer” vorgestellt hat und diskutierte mit der Moderatorin Eva Schmidt, ob er ein Heimatdichter sei, weil seine Bücher meist im selben Dorf spielen?

Dann kam der 1978 in Kasachtan geborene Viktor Funk, der als Redakteur arbeitete, auf das Sofa, der im “Verbrecher-Verlag” einen Roman über Lew und Svetlana, die den Gulag überlebten “Wir verstehen nicht, was geschieht” geschrieben hat.

Der Samstag wurde auf dem “Blauen Sofa” dann wieder mit einem “Krimi Speed dating” beendet, wo die neuen Bücher von Christa von Bernuth “Spur 33”, Alexander Oetker “Chez Luc” und Alex Beer “Felix Blom. Der Häftling aus Moabit” vorgestellt und besprochen wurden und der Moderator Michael Sahr fragte am Beginn die Autoren, wie sie eine Buchmesse ohne Einschränkungen empfanden, wo alle begeistert waren. Am “Blauen Sofa” waren die die Autoren aber in großen Abstand zueinander gesetzt. Dann wurde diskutiert, was in Zeiten der Gewalt ein “Cosy Krimi” ist und diese jetzt sehr modern wären. Dann wurde noch besprochen, ob man mit oder ohne Wein besser schreiben würde, was zu unterschiedlichen Einschätzungen führte.

Alex Beers Krimi, die ich von den “Perutz-Preisen” kenne und die eigentlich Daniela Larcher heißt und 1977 in Bregenz geboren wurde, spielt diesmal in Berlin, weil es ihr, wie sie meinte zu langweilig wäre immer nur Wien-Krimis zu schreiben. Das Buch habe ich, glaube ich, bestellt, es ist aber nicht zu mir gekommen.

Christa von Bernuth wurde1961 in München geboren und “Spur 33” ist, wie die Autorin sagte, ein grausames Buch, das auf einer tatsächlich passierten Geschichte, einem Elternmord und einem schwierigen Jungen, basierte, was zu der Frage führte, wieviel man von einem echten Fall verwenden kann und was man aus rechtlichen Gründen verändern muß, was mich ja auch sehr interessiert.

Dann gings mit dem 1982 in Ost-Berlin geborenen Alexander Oetker nach Frankreich und auch zu einem Kochbuch und einem Reiseführer, obwohl es in “Chez Luc” auch einen Commissaire Verlaine gibt, was für einen Krimi vielleicht auch ein bißchen ungewöhnlich ist Das wars mit dem Samstag und am Sonntag ist es mit mit der “Friedenspreisverleihung” in der Paulskirche weitergegangen, der nach dem Krieg gestiftet wurde und es schon viele berühmte Preisträger gab.

Diesmal hat ihn Serhij Zhanda, der auch Musiker ist, bekommen und als ich in die “ARD-Übertragung” hineingekommen bin, hat man ihn gerade mit seiner Band gesehen. Dann kamen die üblichen Ansprachen und die Laudatio der 1985 in Wolgograd geborenen Sasha Marianna Salzmann, die seit 1995 in Deutschland lebt, auf der Shortlist des dBps stand, auch im letzten Jahr auf der dBp-Liste stand und auch “Preisträgerin der Literaturhäuser” ist, die mit der poetischen Metapher der “fürchterlichen Zöpfen auf der Kopfhaut der Welt”, den Preisträger lobte und betonte, daß Bücher den Krieg nicht verhindern können, aber ihn leichter zu ertragen helfen können.

Dann kam die Preisrede, die auch die Wichtigkeit der Literatur und das Gespräch über die Situation und daher die Rolle der Sprache würdigte, obwohl das was da passiert eigentlich nicht zu erklären ist, wenn man keinen Kühlschrank, sondern einen Lastwagen mit einem solchen braucht, um die vielleicht schon monatelang herumliegenden Leichen abzutransportieren. Dann ging es zur Rolle des Friedens, den man sich im Westen ja sehr wünscht, der aber schwer zu verwirklichen ist.

Auf dem Sofa war dann der 1956 in Paris geborene Philosoph und Talkmaster Michel Friedman mit seinem Buch “Fremd”, der sich sehr für die eigene Stimme und das Miteinander einsetzt. Dann folgte Rüdiger von Fritsch mit seinem Buch “Zeitenwende”, wo es um “Putins Krieg und seine Folgen” ging.

Danach folgten am letzten Messetag noch zwei blaue Stunden, eine zur Jugendliteratur und eine zum “Schweizer Buchpreis”, den ich ja auch lesen will und da drei Autoren aufgetreten sind. Ich bin aber zum Badeschiff gegangen, um da um auch etwas Festliches zu erleben, mich dem “Ohrenschmaus” zu widmen.

Und wer jetzt mein Messeresumee haben will, die ich ja sehr beharrlich über Livestream und zwischen meinen Stunden in meinem Schlafzimmer verfolgte.

Ich fand es trotzdem interessant und wichtig, obwohl ich am Samstag von soviel Stream wieder etwas erschlagen war und dachte “Wo bleibe ich da ich mit meiner Literatur?

“Mein Freund Uli wird mir sicher wieder kommentieren, daß ich da keine Chancen habe. Aber ich habe ja mit an die sechzig Bücher und fast fünfzig Jahre Schreiben aufzuwarten. Das ist ja auch nicht wenig. Ansonsten nehme ich mir eine Zusammenfassung der spanischen Literatur mit und habe mir auch meine ukrainischen Bücher, die ich noch lesen will, geordnet und auf meine 2023 Leseliste geschrieben und so soll es ja auch sein.

Wilderer

Jetzt kommt Buch dreizehn der deutschen Longlist und das zweite das auf der österreichischen Shortlist steht, “Wilderer” des 1982 in Kirchdorf an der Krems geborenen Reinhard Kaiser-Mühlecker und das war eigentlich keine Überraschung, sondern zu erwarten, denn der Oberösterreicher hat einen eigenen Ton, eine starke Stimme und ein eigenes Thema, das sogar mit Adalbert Stifter verglichen wird und ich habe mir ganz ehrlich, als ich den Inhalt von “Wilderer” gelesen habe, gedacht, das kenne ich schon, das kommt doch auch in “Fremde Seele dunkler Wald” vor , aber wahrscheinlich habe ich das verwechselt, denn “Wilderer” wurde schon in der “AS” besprochen und von dem schönen jungen Mann habe ich das erste Mal glaube ich bei einer “Literarischen Soiree” im Radio Kulturcafe gehöt, die jetzt abgeschafft werden soll, als dort sein Erstling “Der lange Gang durch die Stationen” vorgestellt wurde. Dann war ich bei einigen seiner Lesungen, habe auch einiges von ihm gelesen. Mit “Fremde Seele, dunkler Wald” war er, glaube ich auch auf beiden Listen und ich kann wieder schreiben, ein eigener sehr beeindruckender Ton, nicht ganz zu leicht zu lesen, denn wenn man unachtsam über das Alltaggeschehen, das hier geschildert wird, darüber liest, hat man etwas versäumt und weiß nicht mehr worum es geht?

Da ist einmal Jakob, ein Bauernsohn oder Bauer, der irgendwie haltslos dahinlebt. Mit der Schwester hat er Schwierigkeiten. Sein Bruder lebt in der Stadt. Die Großmutter will ihr Geld statt ihm den Rechten hinterlassen, tut es dann aber doch nicht. Mit dem Vater hat er Schwierigkeiten und dann passiert das, was sich, wie die literarische Metapher durch das Bauernleben zieht.

Sein Hund wildert und er schläfert ihn ein. Wildern, also das überschreiten der Grenzen, ist überhaupt, wie schon der Name sagt, das Thema. Jakob, der auch als eine Art Hausmeister, die Schule des Ortes betreut, soll die herrichten, weil eine Künstlerin ein Aufenthaltsstipendium bekommen hat. Zu der, Katja genannt, spinnt sich dann eine Beziehung an. Das heißt, sie kommt zuerst als Praktikantin auf seinen Hof. Baut mit ihm einen Musterbiobetrieb auf. Sie heiraten und es kommt ein Sohn. Es stimmt aber einiges nicht.

So geht Katja für einige Zeit mit dem Sohn nach Hamburg, weil sie dort ein Stipendium hat und kommt mit der Schwester Luisa zurück . Mit der gehen sie dann wandern und der Bruder, der in Wien lebt, will den neuen Hund Axel haben. Jakob überläßt ihn ihn, Katja ist wütend und auch, weil Jakob, während sie auf Stipiendiumsaufenthalt ist, ins Laufhaus geht.

Der Hund kommt wieder zurück, wildert dann auch und wird von Jakob getöte. Warum ist mir nicht ganz klar geworden, außer, daß das halt die Überhöhung ist, um das Buch literarisch zu machen?

Katja verläßt ihn dann mit dem Kind ,und spannend auch die Szene, wo auf einmal der Bürgermeister kommt um den Hof zu fotografieren zu lassen und Jakob hat keine Ahnung weshalb. Dann kommen Arbeiter und stellen Heizschwammerln, die jetzt auch verboten werden sollen, auf und Tische. Jakob hat wieder keine Ahnung, katha sagt “Laß dich überraschen!”, obwohl sie ihm böse war, als er, um sie zu überraschen den Hund zurückholte. Der <hof ist der “Betrieb des Jahres” geworden und Katja läßt sich als Mitbesitzerin eintragen und später auszahlen und läßt vielleicht einen haltosen Entwurzelten zurück und noch etwas ist interessant, weil mich ja die Frage, darf man jetzt Corona in den Text einbeziehen? Also das Masken tragen oder das Impfen erwähnen, stark beschäftigt, Jakob ist nicht geimpft.

“Diese endlosen Diskussionen weil er sich nicht impfen hatte lassen wollen. Er war kein Verschwörungstheoretiker und sympathisierte mitnichten mit den Arschlöchern, die damals auf die Straße gegangen waren, aber er war immer gegen diesen absurden Maskenzwang und das Schließen der Wirtshäuser gewesen, nein er fand diese Leute einfach lächerlich, die gegen etwas prostestierten, was man nicht ändern konnte, aber wie vielen anderen war ihm klar, dass bei all dem etwas anderes dahintergesteckt war, als die reine Gesundheit der Bevölkerung”

Da kann man sich natürlich fragen, ob Sätze, wie diese auf die Instabilität Jakobs hinweisen sollen und mein Facit des Buches von dem ich mir durchaus vorstellen kann, daß es den österreichischen Buchpreis gewinnt, ist, daß die Sprache durchaus beeindruckend und besonders ist, obwohl ich lange zum Lesen gebraucht und wie schon erwähnt auch manches überlessen hätte, weil ich nicht genug aufmerksam war.

Wortgewaltige Anthologie

Die “Edition-Exil”, die von Christa Stippigner erfunden und herausgegeben wird, hat seit einiger Zeit eine Schreibwerkstatt oder eigentlich einige, die von Thomas Perle einen Exil-Preisträger und Julia Rabinowich betreut werden und da ist jetzt eine Anthologie entstanden, die heute im Literaturhaus vorgestellt wurde.

Da habe ich mir zwischen meinen “Frankfurt-Surfing” ganz ehrlich nichts besonderes erwartet, bin ich ja eine eifrige Besucherin der Exil-Veranstaltungen und wurde überrascht, denn die jungen Frauen und es haben seltsamerweise fast nur solche gelesen, waren eher Sprachkunststudenten von Hildesheim und Leipzig, als Exilpreisträger und haben zum größten Teil sehr anspruchsvolle Texte vorgelesen. Die literarischen Stimmen von morgen. Kann sein, daß ich da in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahre, die ich noch leben werde, von ihnen höre und bin sehr gespannt.

Es gab auch eine musikalische Untermalung, die 2005 in Wien geborene Anna Rotter, die auch in dem Buch enthalten ist, spielte Kontrabass und sang dazu und dann begann Jonah Rausch, 2002 in Minden geboren, in Leipzig lebend und literarisches Schreiben studierend mit dem Text “auf mir liegt schnee und er wird niemals schmelzen”.

Dann folgte, die 2002 in Linz geborene Katharina Forstner, die auch Slampoetin ist ,mit “das loch zum mittelpunkt der erde”. Eine Dorfgeschichte, wo die Bewohner vertrieben werden sollen, beziehungsweise ihre Häuser verkaufen.

Die 2001 in Wien geborene Carla Lorenz studierte ebenfalls literarisches Schreiben in Leipzig und brachte kurze Textsplitter. Die 2001 in Wolfsberg geborene Leyli Nouri schreibt in Deutsch und Persisch und brachte ihre “Wolken Sätze”.

Dann folgte, die 2001 in Niederösterreich aufgewachsene Tochter einer Japanerin und eines Ösgterreichers Bernadette Sarman mit einem sehr anspruchsvollen Text “Ich bin eine Pflanze”, der mir sehr gefallen hat und die sehr talentiert zu sein scheint.

Anne Luise Rupp wurde 2000 in Berlin geboren und ist in Hamburg aufgewachsen und brachte einen Auszug aus ihrem Romanprojekt aus dem sie ein Gedicht gemacht hat “ich bin nicht besonders bodenständig -i ch bin eher aus plastik.

Dann folgte die in Moskau geborene Amina Kurbanova, die mit ihrer Mutter, aus Tschetschenien geflohen ist und die ich glaube ich, schon einmal im Literaturhaus hörte, mit “das gesicht im dunklen”, das vom Krieg in Tschetschenien berichtete.

Die 2001 geborene Anna Bauer hatte eine sehr märchenhafte Geschichte “Es war einmal ein wolf” und die 2002 geborene Paula Dorten, die auch Umweltaktivistin ist, beschäftigte sich mit dem “Erdenleben”.

Dann kam noch die jüngste der Autorinnen, die fünfzehnjährige Alva Söllner die mit “die telefonfüchse: schneesturm” eine etwas surreale Geschichte geschrieben hat.

Interessant, interessant der Rundgang durch die sehr junge Literatur und spannend ,wie gut zwanzigjährige schon schreiben können oder sehr gefördert werden.

Da könnte man als fast siebzigjährige Einzelkämpferin fast neidisch werden. Ich wurde aber auch im “Arbeitskreis schreibender Frauen” literarisch sozialisiert und habe da auch Christa Stippinger kennengelernt.

Fünfundzwanzig Texte sind in der Anthologie enthalten, die mir Christa Stippinger wieder freundlich überreichte und habe mich auch sehr intensiv mit Cornelia Stahl, die ich wieder getroffen habe,, unterhalten und jetzt bin ich wieder sehr gespannt was ich von den Autorinnen noch hören würde und kann noch etwas kritisch anfügen, die Männer haben mir dabei gefehlt.

Erinnerungen an Alois Vogel

An den 2005 verstorbenen “Podium-Herausgeber”, der heuer Hundert geworden wäre, habe ich gute Erinnerungen, hat er ja einmal einen meiner Texte in seiner Zeitschrift herausgebracht und mir da auch einen lieben Brief oder Karte geschrieben.

“Das blaue Haus” und vielleicht auch “Schlagschatten” und “Totale Verdunkelung” habe ich gelesen.

Es gibt einen “Alois Vogel Preis” und offenbar auch einen umfangreichen Briefwechsel mit dem Maler Anton Wichtl, 1920-1979, der heute in der “Gesellschaft” vorgestellt und vom Hörspielautor und Joseph Roth-Spezialisten Helmut Peschina eingerichtet wurde.

Nicole Kiefer leitete die Veranstaltung ein, Helmut Neundlinger erzählte etwas zu dem Briefwechselund die Schreiber, zum Beispiel, daß Alois Vogel einmal die KPÖ gewählt hat, worauf alle lachten und die Schauspieler Michael Dangl und Joseph Lorenz haben aus Briefwechsel gelesen, den Alois Vogel offenbar veröffentlichen wollte, aber an den tausendvierhundert Seiten scheiterte und mir war der Maler, dessen Witwe anwesend war, bisher völlig unbekannt.

Also wieder etwas gelernt. In die Sechziger- und Siebzigerjahre eingetaucht und ein bißchen etwas über den damaligen niederösterreichischen Literatur und die politische Situation, es war die Kreisky-Ära erfahren, es wurden aber auch die griechischen Philosophien zitiert und über den “Prometheus” gestritten, also sehr in die Vergangenheit gegangen und die beiden scheinen sich auch viel literarisch, wie beispielsweise über die Bedeutunng von Adalbert Stifter, gestritten zu haben.

Eine fast kabaretistische Veranstaltung, das Publikum hat jedenfalls viel gelacht und sich offenbar gut unterhalten.

Gastland Spanien

Vom heurigen Frankfurter Buchmessenland Spanien habe ich durch die Pressemitteilungen einiges mitbekommen und mir auch ein paar Filme darüber und einige Autorengespräche angeschaut, was mich zur Frage bringt, was habe ich von den spanischen Autoren schon gelesen?

Als wir in den Neunzigerjahren in Mexiko waren, sind wir über Madrid geflogen und haben da auch je eine Nacht übernachtet und 2005 waren wir, glaube ich, einige Wochen mitten im Sommer mit dem Zelt in Andalusien, da habe ich György Dalos und eine Weggefährtin von Franz Kafka und noch keine spanischen Romane gelesen.

Ich kann mich aber erinnern, daß wir einmal irgendwohin geflogen sind, nach Griechenland vielleicht und da gab es im “News”, das ich gern gelesen habe, eine Leseprobe von Javier Marias “Mein Herz so weiß”, der vor kurzen gestorben ist. Von dem habe ich, glaube ich, noch nichts gelesen, obwohl ich sechs Bücher in meinen Katalog eingetragen habe und heuer, das habe ich schon geschrieben, habe ich im Vorfeld Sara Meses “Eine Liebe” gelesen und dann und das ist wahrscheinlich besonders interessant, bin ich bei meinem ersten Buchmessensurfen 2008 auf Rafael Chirbes und sein “Krematorium” gestoßen, das ich später gelesen habe.

Ja und dann den “Don Chijote”. Der ist ja Pflichtkektüre und sein Schöpfer, Miguel de Cervantes, glaube ich, auch Namensgeber des “Welttages des Buches”. Aber welche spanische Autoren kenne ich sonst?

Wenn ich da nachgoogle komme ich auf Carlos Ruiz Zafon, ein Bestsellerautor, glaube ich, der 2020 in Los Angeles gestorben ist und da habe ich “einiges”Den Schatten des Windes”, “Marina” und “Der dunkle Wächter” gefunden und noch nicht gelesen und als wir damals in Granada waren, sind wir natürlich auf Federico Garciagrcia Lorca gestoßen, der 1936 im spanischen Bürgerkrieg erschossen wurde und sind da, glaube ich, in sein Museum oder Wohnhaus gegangen und in meiner Studentenzeit habe ich mit der Monika “Bernarda Albas Haus” gelesen.

Dann gibt es noch den 2003 verstorbenen Krimiautor Manuel Vazquez Montalban von dem ich die “Meere des Südens” in meinen Regalen habe.

Also, wenn ich jetzt nichts vergessen habe, nicht sehr viel Ausbeute, mich also an die aktuellen Autoren halten, die für die Messe übersetzt wurden und da habe ich mir eine ziemlich umfangreiche Messemappe ausgedruckt.

Da gibt es zum Beispiel den 1956 in Andalusien geborenen Antonio Munoz Molina, der auch bei der Eröffnungsfeier präsent war und “Tage ohne Cecilia” geschrieben hat oder Marta Orriols die “Sanfte Einführung ins Chaos”.

Beide Bücher würden mich interessieren. Lyrik gibt es sicher auch und zuerst vielleicht “Mein Herz so weiß”, “Der Schatten des Windes” oder “Der Fall von Madrid” lesen oder überhaupt die deutsche Buchpreisliste fertig. Da fehlen mir ja noch fünf Bücher und von der österreichischen Liste sieben und alle drei Debuts.

Aber das Surfen in fremde Literaturen, es gibt ja noch die katalanischen, baskischen und galicischen Autoren, ist sicher interessant und vielleicht sollte ich auch auf den 1954 in Steyr geborenen Erich Hackl nicht vergessen, der sich sehr für die spanische Literatur eingesetzt hat und da auch als Übersetzer tätig ist und den ich ja erst vor kurzem im Literaturhaus und bei der “Literatur im Herbst” hörte, wo er die Comics, der 1987 in Valencia geborenen Ana Penyas moderierte, um auch das Weibliche zu erwähnen und da bin ich gespannt ob die Autorin oder auch Sara Mese auf der Buchmesse ist?

Lügen über meine Mutter

Schon Buch zwölf des dBp 2022 und das zweite Shortlist-Buch. Daniela Dröschers “Lügen über meine Mutter”, ein autofiktionaler Roman der 1977 geborenen und in Rheinland-Pfalz aufgewachsenen Autorin, die das Leben in einem Dorf oder Kleinstadt in den Neunzehnachtzigerjahren schildert.

Aus der Sicht eines Kindes ist das Familienleben in der Provinz geschrieben und manchmal wirkt diese Sicht auch ein bißchen aufgesetzt, wenn das Kind dann einiges bewußt mißversteht, worüber man dann lächeln soll.

Dazwischen kommen immer wieder kürzere Passagen in dem sich die erwachsen Gewordene mit ihrer Mutter auseinandersetzt und der Vater der Protagonistin, ein Bauernsohn, der es zu einem halben Ingenieur gebracht hat und aufsteigen will, weswegen man in der Familie auch immer Hochdeutsch spricht, das heißt die Großmutter tut das nicht und der ihr Dialekt war mir ziemlich unverständlich, hat Schwierigkeiten mit dem Gewicht der Mutter und mäkelt an ihr, die von Diät zu Diät wankt, immer herum, weil er meint, daß ihr Übergewicht ihn an seinen Aufstieg hindert.

So war es vielleicht am Land im aufstiegsorientierten Deutschland in den Achtzigerjahren und die Mutter, die bei einem Lederhändler die Fremdsprachenkorrespondenz führt und auch einen Französischkurs machen will, ist ein Wunderwuzzi oder ein Modellbeispiel der doppelt oder dreifach belastetet Frau, die kocht, sich um ihre demente Mutter und das Pflegekind der Nachbarin und auch noch um vieles anderes kümmert. Sie holt auch die alten Bauernmöbel von den Dachböden, restauriert sie, um sie dann zu verkaufen und bekommt Ärger mit der Nachbarin und eine Anzeige wegen Diebstahl und schließlich erbt sie eine Menge und interessant ist da, daß der Vater sich, als der Besitzer des Geldes sieht und diesen für einen Neubau verwendet.

Das alte Haus oder das der Eltern soll verkauft werden. Die Mutter restauriert es für die Käufer, als die dann aber den Aufpreis nicht bezahlen können oder wollen, macht der Vater es ihnen großzügig zum Geschenk. Ja, so war es vielleicht in Deutschland in den Achtzigerjahren. Der Vater will sich selbständig machen, unterschreibt den Freunden mit denen er das will, eine Klausel, daß er mit seinem Vermögen oder dem der Mutter, weil keine Gütertrennung für eventuelle Verluste aufkommt und die Mutter wehrt sich nur manchmal dagegen, auch wenn der Vater sie täglich abmessen will oder sie heimlich in den Keller geht und dort statt zu trainieren, Zuckerbrezeln nascht. Der Vater versucht auch die Tochter in den Konflikt einzubeziehen und Eifersuchtsattacken von beiden Seiten gibt es auch, die das dann ausbaden soll oder auch mißversteht.

Drei Jahre im Leben des Kindes werden geschildert. Diese Teile haben klingenden Namen und einen passenden Vogel gibt es dazu auch. Ich fand das Buch interessant, wenn ich auch ein bißchen hinundhergerssen war.

Denn das Umgehen mit dem Gewicht das Hineintappen in eine Eßstörunge und, wie Frau sich damit ihren Körper ruiniert, ist sicher ein wichtiges Thema und so wird das Buch ja auch beworben.

Dann geht es aber um eine Famiiengeschichte, wo die Eltern, die beide ihr Kind lieben und das Beste für es wollen, sich aber offensichtlich nicht verstehen, auch ein bißchen ambivalent beschrieben wird.

Wieso läßt sich die Mutter alles gefallen und wehrt sich nicht, könnte man fragen. Der Vater ist aber auch nicht so eine eindeutig autoritäre Wunderfigur, sondern hat durchaus seine Schwächen, was manchmal ein bißchen widersprüchig oder unrealistisch klingt.

Übers Schreiben und von Büchern

Während in Frankfurt die Messe eröffnet wurde, habe ich mich in die “Gesellschaft” gestreamt, ich hätte das auch in die “Alte Schmiede” und ins Literaturhaus tun können, habe mich aber für Claudia Erdheim und Janko Ferk entschieden, die beide ihre Bücher übers Schreiben vorstellten und beide Autoren sind mir bekannt.

Bei der 1945 in Wien geborenen Psychoanalytikertochter, vonTea Genner-Erdheim, bei der auch Erika Danneberg Ausbildungskanditatin war, kann ich mich erinnern, daß sie mich, als ich 2005, glaube ich, beim Dichterfasching eine Psychoanalytikerszene aus den “Wiener Verhältnissen” las nach dem Buch fragte.

Ansonsten war ich mehrmals bei ihren Lesungen, gelesen habe ich glaube ich noch nichts von ihr, habe aber einige Bücher von ihr gefunden. Sie hat über Betty Paoli geschrieben, über ihre jüdischen Familienverhältnisse, den “Kramer-Preis” hat sie auch bekommen und jetzt präsentiert sie ihre Essays “So etwas schreibt man nicht! Absurdes, Komisches, Abstoßendes, und Irritierendes in der Literatur” und erwähnte daß man ihre Texte als unmorasch bezeichnet hätte, was ich eigentlich nicht bemerkt oder gedacht hätte.

“Gut aber unmoralisch hätte der Psychoanalytiker Harald Leupold-Löwenstein, den ich während meines Studiums auch kennengelernt habe, einmal gesagt. Es ging also über das Persönliche beim Schreiben und einige Schnitzler-Zitate wurden zitiert.

Ein zweiter Essay behandelte das Komische und Claudia Erdheim beantwortete Nicole Kiefers Frage warum diese Essays in dem Band enthalten wären, daß die Auswahl vom Verlag getroffen worden wären, sie hätte auch andere gehabt und las sich sehr schnell durch das Buch und erzählte ein bißchen, wie sie zum Schreiben gekommen wäre und mußte, als sie über den Pyjama einer Ministerin las, darüber lachen. Es gab auch sehr viel Komik wegen einem verschütteten Wasserglas.

Von der “Blendung”, die ich eigentlich überhaupt nicht komisch fand, war sie sehr beeindruckt, aber ich habe es ja nicht so sehr mit der <komik, bin ich ja eher ein ernsthafter Typ.

Dann gibt es noch einen Essay über Clemens Setz Roman “Die Stunde zwischen Frau und Gitarre” und Claudia Erdheim sollte dem Publikum erklären, warum es diesen Roman lesen soll? Aber das habe ich schon, das Buch sehr gut gefunden und ihm, glaube ich, sogar den “Buchpreis” gewünscht, während er Claudia Erdheim offenbar nicht so sehr gefallen hat.

Dann kam der 1958 in Kärtnen geborene Janko Ferk, der glaube ich, in Klagenfurt als Richter tätig war oder ist und der mehrmals bei der von mir organisierten “Freiheit des Wortes” gelesen hat. Jetzt präsentierte er einen Erzählband über die zehn Bücher, die ihn sehr begeistert haben “Meine <leben meine Bücher”

Franz Kafkas “Prozeß” ist dabei, die Bibel, Peter Handke, Erich Fried, aber auch Rechtstexte und erzählte, daß es bei ihm zu Hause nicht sehr viele Bücher gegeben hat, als er vierzehn war, ist ihm der “Prozeß” in die Hände gefallen und hat das Buch erst später gelesen. Vorher haben es ihm, was mich etwas erstaunte, Groschenromane interessiert und zwar eher die, die von Adelshäusern handelten, bevor er zum “Kafkalogen” wurde. Das heißt, da hat er zuerst im Gymnasium einen Vortrag über ihn gehalten und dann über Franz Kafka dissertiert und meinte, daß er sich seither eigentlich täglich mit Franz Kafka beschäftigt und ist auch nach Prag und an andere Kafka-Orte gefahren.

Interessant ist auch, daß Janko Ferk seine Prosa auf Deutsch, seine Gedichte auf Slowenisch schreibt und auch als Übersetzer tätig ist. Da hat er auch Josef Winkler übersetzt. Sein Lieblingslyriker ist der 1940 in Ljubljana geborene Niko Grafenauer, von dem er ein Gedicht las und sein Schlußwort war, daß man als Übersetzer nichts bewirken kann, was die Moderatorin sehr verwirrte, er aber als ehrlich bewertete.