Am Palmsonntag mit der Ruth ins Stadtmuseum Horn

Die Ruth hat ja nach ihrer Pensionierung, 2007 hat sie ihren Verlag “Die Donau hinunter” aufgegeben, da sind wir mit ihr auf ihrer Radkarawane von Ybbs bis Regensburg mitgefahren, angefangen evangelische Theologie zu studieren, vorher im ersten Studium Theaterwissenschaften, war lange in Kuba, auch in Spanien, glaube ich, etcetera und ist da irgendwie auf das Stadtmuseum Horn gestoßen, wo es eine Ausstellung über die dortige Evangelisierung gibt und hat uns gefragt, ob wir mit ihr hinfahren können?

Sie war ,glaube ich ,auch auf den Spuren Grillparzers und wollte wissen, wie sehr sich dieser in dieser Frage engagiert oder eingemischt hat und da das Stadtmuseum Horn heute nach der Winterpause wieder öffnete, sind wir am Palmsonntag, obwohl das Wetter nicht so schön war hingefahren.

Das heißt, wir haben sie, da wir das Wochenende ja in Harland. sind, vom Bahnhof in St. Pölten abgeholt und sind dann losgefahren. Ich war ja eigentlich sehr skeptisch wer da am Palmsonntag in Horn ins Stadtmuseum geht und wir waren auch die erste Gäste und außer der Sondersausstellung, die es in der ehemaligen Kirche des ehemaligen Bürgerspitals gab, gab es noch eine Ausstellung über das Leben im Waldviertel.

Da konnte man sehen, was und wie die Frauen damals arbeiteten. Es gab alte Singer-Nähmaschinen zu sehen, wir hatten auch eine zu Haus und es gab auch eine Ausstellung über die dortige Molkerei. Traktoren und Mähmaschinen, etcetera hat es auch zu sehen gegeben und sogar einen Pfau, der dem Schloßherrn gehört und dort frei herumfliegt.

Ein Urzeitmuseum und dann einiges über Luther. Die Evangelisierung, was die Ruth sehr, mich weniger interessierte, bin ich ja weder evangelisch noch katholisch. Ein paar diesbezügliche Bücher bzw. über den dreißigjährigen Krieg habe ich aber gelesen und interessant ist, daß die Ruth gerade Bertha von Suttners “Die Waffen nieder” liest, was ich in Zeiten, wie diesen wirklich alle nur empfehlen kann.

Die Ruth hat mir auch ein Geschenk beziehungsweise eine Einladung zu ihrem nächsten Privatissimum mitgebracht. Das Geschenk war ein Text von Gerhard Rühm und neben dem Museum, das einen sehr modernen Zubau hat, gibt des die alte Stadtmauer und einen Turm und in diesem war das Museum des berühmten Räubers Grasel, wo man über das Leben des Räubers erfahren konnte. Darüber kann man zwar diskutieren, ob man ein Museum über einen Räuber braucht oder noch aktueller ein Buch von Josef Fritzl, der jetzt eines geschrieben hat, lesen will?

Die Gegend scheint aber von ihren berühmten Räuber 1790-1818, da wurde er in Wien hingerichtet, zu leben. Gibt es ja ein paar Orte weiter eine Grasel-Wirtin, wo wir essen wollten.

Leider hatten wir nicht reserviert. So mussten wir in Zeiten, wie diesen, wo es zwar Platz aber zu wenig Personal gibt, eine Weile warten, bis wir uns hinsetzen konnten. Ich habe ein Räuberpfandl gegessen, der Alfred einen Grasel-Teller und die Ruth eine Blutwurst. Mangotorte gab es zum Nachtisch und vor dem Klo war eine Grasel-Zelle zu bewundern, was ja vielleicht auch eine kulturelle Aneignung ist.

Dann sind wir ein bisschen an der Donau nach Krems und Melk und wieder zurückgefahren. Ein paar Leute mit Palmkätzchen haben wir gesehen und einen Ostermarkt hat es in dem Gasthaus auch gegeben, wo wir uns die Wartezeit vertreiben konnten.

Mittagessen bei der Ruth und Korrigierbericht

Übermorgen hat sie Ruth ihren sechsundsiebzigsten Geburtstag und da lädt sie immer ein paar Leute ein Ein paar Mal war ich schon dabei,aber diesmal geht es um den Jahrgang 1947, ihr Geburtsjahr.

Da sind, glaube ich die Susanna Schwarz-Aschner, der Franz Schuh, der Thomas Northoff, etcetera, betroffen. Aber wir hatten noch eine Einladung gut. Hätten wir doch kurz vor Jahreswechsel, bevor wir nach Harland gefahren sind, zu ihr kommen sollen, weil sie eine bestimmte Nachspeise ausprobieren wollte. Aber dann ist sie krank geworden und wir sind alleine ins Theater zu einer Ziege namens Silvia gegangen und jetzt die Einladung nachgeholt, was ich als vorgezogenes Geburtstagsfest betrachtete und ihr daher zwei meiner Bücher mitbrachte.

Die “Gestohlenen Jahre” und das passt insofern ganz gut, denn bei ihrem letzten Geburtstag hats, glube ich, auch kein Fest gegeben. Aber auf der WU hat eine große Demo stattgefunden, weil man da ja nur mehr geimpft studieren hätte dürfen und das kommt in dem Buch vor. Verläßt der Simon da ja Österreich, weil man laut Ministerin Edtstadler ungeimpft nach Einführung der Impfpflichtsich nicht mehr in Österreich aufhalten durfte.

Das ist jetzt vorbei. Wurden ja, nachdem die ÖVP, die NÖ- Wahl verloren hat, weil die Ungeimpften lieber der FPÖ ihre Stimme gaben, die Aufhebung aller Regelungen mit April oder Juni angekündigte. Dafür wirds ein neues Epidemiegesetz geben, wo dann die Impfpflicht gleich dabei sein soll und die Stadt Wien hat an ihr Pflegepersonal auch schon Passierscheine geschickt, damit sie im Falle eines Blackoutlockdowns, wo alle wieder zu Hause bleiben müssen, ihre Arbeit machen dürfen.

Das ist aber noch Zukunft und das zweite Buch, das vor ein paar Tagen erschienen ist, ist das über das “Soziale Kreditsystem”, das habe ich der Ruth auch übergeben.

Dann liegt noch die “Flora Faun” beim Alfred, der das Manuskript druckereifertig machen soll und ich korrigiere gerade an den “Drei Frauen”. Bin da beim letzten Drittel und länger ist es bis jetzt noch nicht geworden, kommt vielleicht noch.

Jetzt gings einmal um das Grobe, die Namen kontrollieren und die Rechtschreibfehler und bei der Ruth hat es gefüllte Tomaten als Vorspeise gegeben. Dann gab es Hackfleischbällchen mit Dillsauce und die Nachspeise waren flambierte Bananen.

Dann kam auch noch die Frau Brunngraber, die Tochter des Rudolfs, die in demselben Haus, wie die Ruth lebt und die Ruth hat mir das Buch des Robert Sommers gezeigt, daß er ihr auf der “Buch Wien” gegeben hat und in dem mein Name und mein “Tauben füttern” vorkommt, daß ich ihm offenbar einmal gegeben habe.

Wir haben uns dann auch noch über einige literarische Neuigkeiten unterhalten, so die letzte “Mit Sprache Unterwegs-Veranstaltung” die die Ruth versäumte und die nächste GV der IG Autoren steht auch an. Aber da wird die Ruth wieder im Hinterthal sein, wo wir sie vor drei Jahren begleiten durften und bei meinem Geburtstagsfest, das vielleicht im November stattfindet, wird sie auch auf einem Literaturaufenthalt sein

So weit und ein gutes Mittagessen mit Sekt, Wein und Keksen. Ich wünsche der Ruth alle Gute zu ihrem sechsundsiebzigsten Geburtstag. Zum siebenundsiebzigsten wird es wieder ein großes Fest geben und ich lese gerade ein interessantes Buch, nämlich den persönlichen Essayband der Kerstin Preiwuß, wo es auch um Corona geht, das jetzt ja vorbei sein sollte.

Vom Ohrenschmaus zum Lesetheater

Heidrun Weiss, Helmut Köstl, Andrea Pauli, Michael Wögerer
Ruth Aspöck

Die Bloggerdebutshortlist wurde vorige Woche bekannt gegeben und ich lese mich derzeit durch die Bücher. Die hundertacht “Ohrenschmaustexte” und die Einreichungen für den Schokosonderpreis zum Thema “Frieden” habe ich schon vorher angesehen. Dann konnte man eintragen, wann man Zeit für Jurysitzung hatte, die leider wieder bei Zoom stattfiand. Corona hat das eingeführt und natürlich ist es besser das digital zu machen, statt extra anzureissen und natürlich ist es vor allem wenn man nicht wirklich internetaffin ist, ein Kommunikationsverlust.

Es gibt wieder eine neue Organisatorin, die alles genau und perfekt vorbereitet hat. Barbara Rett, die jetzt wieder in der Jury ist, Vea Kaiser ist wie auch beim “Bachmann-Preis” ausgestiegen und Heinz Janisch haben sich entschuldigt. So waren nur Ludwig Laher, Günther Kaindlsdorfer und ich neben Franz Joseph Huanigg da und unsere Textvorschläge haben wir schon vorher bekanntgegeben.

So gab es diesmal erstaunlich viele Übereinstimmung und wir haben die drei Preisträger, wieder viele schöne Texte von zum Teil schon bekannten Autoren, sehr bald gefunden.

Die Ehrenliste wurde erstellt und die Schokoladentexte und ich werde wieder eine Laudatio halten, denn das tue ich ja sehr gern, war weil ich ja nicht impfen, testen und Maske tragen will, jetzt zwei Jahre behindert und die Preisverleihung wird am achten März stattfinden.

Dann hatte ich etwas Zeit wieder drei Szenen zu schreiben, beziehungsweise zu korrigieren. so daß ich von den “Drei Frauen” jetzt schon neunzehn Szenen, zweiundvierzigeinhalb Seiten und 19816 Worte habe und eine ungefähre Ahnung wie es weitergehen soll und weil ich seit Anfang Jänner so viele Webinare der Jurenka Jurk mitmachte, habe ich den festen Vorsatz im Jubiläumsjahr einen wirklich guten Roman zu haben, der länger als dreißigtausend Worten, eine spannende Handlung und weniger Schwäche hat und am Abend ist es dann ins Literaturhaus gegangen, hat da doch die Ruth ihr Grillparzer-Buch im Rahmen des Lesetheaters aufgeführt und dazu Michael Wögerer von der Kuba-Gesellschaft, Andrea Pauli und Heidrun Weiss eingeladen und am Schluß von ihren Pläen sich mit dem “Kloster von Sandomir” zu beschäftigen, erzählt. Gelesen wurde daraus nicht. Sie hat nur darauf hingewiesen, daß sie da im November auf Recherchereise war und mir davon zum Geburtstag auch ein schönes Häferl mitgebracht hat.

Nachher sind wir noch lange in der Neubauschenk gesessen und ein paar schöne Bücher habe ich auch gefunden. Es war also ein recht literarischer Tag, wie ich auch sehr literarisch in mein Jubläumsjahr gestartet bin.

Paul Abraham vor dem Theater an der Wien

Während der Lockdowns und der Zeiten der Ausgangssperren, wo man nicht aus dem Haus gehen durfte und schon eine Versammlung anmelden mußte, wenn man sich mit ein paar Personen treffen wollte, hat die Ruth das Format der Privatissimen entwickelt.

Das heißt sie hat sich im März, April und Mai 2021 im Volksgarten vor dem Grillparzerdenkmal hingestellt und das aus ihrem Buch “Reisen mit Franz Grillparzer” die Stellen ausgesucht, wo sich Franz Grillparzer in Griechenland, Bratislava und Istanbul befand.

Im Herbst ist es dann in den Donaupark vor das Che Guevara-Denkmal ,weitergegangen und vor dem Sommer ging es, um eine Tafel auf einem Haus in ihrer Wohnhausnähe, die sie beleuchtet hat und nachher gab es bei ihr einen kleinen Empfang zum Saisonausgang sozusagen.

Ja richtig, in der Burggasse gab es da immer die Saisonabschlußfeste, eine Tradition aus den Salons des neunzehnten Jahrhunderts, glaube ich. Aber jetzt ist die Ruth in eine kleine Wohnung umgezogen und hat ihren literarischen Saison sozusagen ins Freie verlegt.

Zuminderstens hat sie das heute vor dem Theater an Wien angekündigt, daß es da ab nun im Frühling und im Herbst immer einen literarischen Saison im Freien geben wird und ich dachte “Toll, die Ruth hat Ideen, wie ich ja auch bewundert habe, daß sie in Lockdownszeiten ihre Privatissimen erfunden hat und so eine Art Widerstand gegen das Sterben der Kultur setzte und heute ist es also vor das Theater an der Wien gegangen oder zum Seiteneingang in der Papagenogasse vor das gegenüberliegenden Hotel, das glaube, ich Beethoven heißt. Denn das Theater bei dem es sich nun um das dritte Opernhaus Wiens handelt, ist derzeit verbarrikadiert und von Baugerüsten umgeben und Ruthä hat zuerst ein bisschen was von der Fassade erzhlt und darauf hingewiesen, daß da einmal der “Fidelio” und die “Zauberflöte” uraufgeführt wurde. Auch Nestroys “Talismann” und den habe ich dort, wohl ein Jahrhundert später, im Rahmen einer “Theater der Jugend- Aufführung” gesehen und war beeindruckt.

Später gab es da dann die Operetten und das wäre schon der Bezug zu dem 1892 in Ungarn geborenen Paul Abraham, der zuerst nach Berlin, später, als dort die Nazi kamen, nach Wien emigrierte und als er auch dort nicht bleiben konnte, ist er über Havanna nach New York emigriert und dort ist die Ruth, die ja einige Jahre in Kuba lebte, auf ihn gestoßen und hat über ihn ein Buch oder ein Theaterstück geschrieben und so irgendwie auf die Idee gekommen, ihm das herbstliche Privatissimum zu widmen und dazu hat sie sich auch zwei Sänger eingeladen, Andrea Paul und einen Walter, der sehr professionell mit Musikbegleitung “Es ist so schön am Abend bummeln zu gehen” und dann noch von dem “Kleinen Divanpüppchen” gesungen hat.

Ich bin ja kein so besonderer Operettenkenner. “Viktoria und ihr Husar” habe ich aber einmal gesehen und weil in den Dreißigerjahren, da gab es auch einige Uraufführungen im Theater an der Wien, ich glaube, “Roxy und ihr Wunderteam” wurde dort aufgeführt, die betuchten Herrn sich gern, wie die Ruth erzählte mit japanischen Frauen schmückten, hat Andrea Pauli “Meine Mama war aus Yokahama und aus Paris der Papa!” gesungen. Dann kam noch “Ja so ein Mädel, ein ungarisches Mädel” und die Ruth hat inzwischen das Leben des Komponisten referiert, der in New York nicht sehr glücklich war, sondern sein Leben als drittklassiker Barpianist finazierte. Darüber ist er psychisch zusammengeborochen und hat, als er nach Hamburg zurückgekommen ist, längere Zeit in verschiedene psychiatrischen Klinken verbracht, wo er 1960 gestorben ist.

Der Abschiedsong von Andrea Pauli gesungen hieß “Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände” und weil wir vor einem Hotel gestanden sind und zu der verbarrikatierten Theaterfassade hinübersahen, konnten wir auch den Auszug und Einzug der Hotelgäste mit ihren Trolleys beobachten. Dann sind noch zwei Leute mit einem Stadtplan gekommen und haben das Theater fotografiert.

Cirka zehn Personen haben an Ruths Pivatissimum teilgenommen und nachher sind wir noch in das Restaurant beim Resslpark gegangen, haben dort weitergeplaudert und haben uns durch die verschiedenen Knödelvariationen gegessen.

Einen Grillparzer-Abend wird die Ruth im Rahmen des Lesetheaters, die jetzt nach Polen auf Recherchereise geht, um dort über das “Kloster von Sandomir” zu forschen, auch geben und das nächste Privatissimum ist wahrscheinlich Herber W. Franke gewidmet, der vor vor kurzem gestorben ist.

Ruth neues Bad und Wahlergebnisse

Die Ruth ist ja vor einigen Jahren von der Burggasse in den Ginzkey-Hof umgezogen und hat sich da ihr Bad altersgerecht umbauen lassen und dieses, es gibt jetzt, wie allgemein empfohlen, eine Dusche mit Sicherheitsgriffen, statt einer Wanne, wollte sie uns heute zeigen.

Also wieder ein mehr oder weniger literarisches Mittagessen. Zuerst hat es geheißen nur Sekt mit Brötchen und ich habe gedacht, uje, da muß ich mir vielleicht ein Würstel kaufen oder mir zu Hause ein Spiegelei braten, aber vielleicht gibts dazu noch eine Torte und es gab dann gefüllte Eier als Vorspeise, eine Bauernpfanne als Hauptspeise und dann noch eine Art Grießpudding, so daß wir sehr satt, um drei nach Hause gegangen sind, um das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl, die ja heute stattfand, nicht zu versäumen.

Gibt es eine Stichwahl oder nicht, war ja die große Frage, die in den letzten Tagen und Wochen heiß diskutiert wurde. Es gab auf jeden Fall sechs Gegenkanditaten und nur einer von einer etablierten Partei, nämlich der FPÖ, der htte aber drei Mitbewerber, nämlich Gerald Grosz, der immer bei OE24-TV diskutiert und auch einmal im BZÖ das es einige Jahre von der FPÖ abgespalten hatte, gegeben hat, tätig war und dann noch Tassilo Wallentin, der eine Zeitlang als FPÖ-Kanditat gehandelt wurde, dann noch Michael Brunner von der MGF und von der linken Seite, den Musiker, Arzt und Kopf der Bierpakrtei Marco Pogo oder Dominik Wlazny und dann noch der Waldviertler Schuhfabrikant Heini Staudinger.

Also sehr ungewöhnlich. Da wurde ja auch diskutiert, war das jetzt ein langweiliger Wahlkampf oder nicht? Ich denke ein sehr ungewöhnlicher und schon der letzte war ja irgendwie komisch, mit Stichwahl und Wahlwiederholung, bis es dann endlich van der Bellen wurde, der mich durch seine Aussagen in letzter Zeit ziemlich enttäuschte. Die Grünen, die ich 2019 gewählt habe, um einen Herbert Kickl zu verhindern, enttäuschten auch und so habe ich diesmal nicht gewählt, weil ich eigentlich keinen der Kanditaten meine Stimme geben wollte.

Ich habe zwar mehr oder weniger lange an Michael Brunner und Heini Staudinger gedacht. An Marco Pogo, den der Alfred gewählt hat, interessanterweise nicht. Da deckt sich meine Corona-Meinung, nicht mit seiner und, daß ich Michael Brunner, obwohl ja die Maskenpflicht morgen wiederkommen soll, nicht wählte, war hauptsächlich damit begründet, daß ich nicht wieder so, wie bei vdB und den Grünen enttäuscht werden wollte, weil wahrscheinlich doch ein sehr konservativer Kanditat und einen Volkspräsidenten will ich auch nicht wirklich. Da ist mir schon vdB zu abgehoben und Heinrich Staudinger ist wahrscheinlich ein sehr sympathischer Mann, grün, Umweltaktivist, impfkritisch, aber wahrscheinlich kein Politiker und ohnehin chancenlos, denn er liegt an letzter Stelle unter zwei Prozent, Michael Brunner ist knapp darüber.

Gibt es eine Stichwahl oder nicht, war die Frage, der letzten Wochen. Darauf haben die Gegenkanditaten ja gezielt und da war interessant, daß Alexander van der Bellen zwar in Tic toc tanzte und Micky mouse las oder seinen Hund interviewte, aber wegen der Würde des Amtes nicht mit seinen Gegnern diskutierte und seine Kundgebungen immer hinter einem Bergpanorama präsentierte.

Zuerst hieß es, es gibt eine Stichwahl, in den letzten Tagen hieß es eher nicht und jetzt hat Alexander van der Bellen mit an die sechsundfünfzig Prozent doch gewonnen, damit alles so weitergehen kann, wie bisher und die Stabilität des Landes gesichert ist. Um die steht es ja derzeit nicht sehr gut. Die Corona- Maßnahmen, sprich die Maskenpflicht, sollen wieder verschärft werden, damit wir keine Grippe bekommen und die Spitäler nicht wegen Personalknappheit geschlossen werden müßen. Die Inflation liegt über zehn Prozent und die Atombomben sollen, wie man immer hört uns auch auf den Kopf fallen. Ob vdB, das verhindern kann, der immer sehr starke Worte gegen Putin hat, ist auch nicht sehr sicher. Aber gut, ich kann es nicht ändern und habe mir auch vorgenommen mich nicht zu ärgern, ganz egal, ob es jetzt eine Stichwahl gibt oder nicht.

Also der Ruth mein neues Buch “Die Uhren haben ihre Zeit verloren”, das in Romanform, die Corona-Maßnahmen schildert, übergeben und mit ihr ein bißchen über die Poet-Night, wo sie auch gelesen hat, diskutiert und darüber, ob ich am nächsten Wochenende an der GAV-GV, wo ich mich angemeldet habe, teilnehmen kann oder nicht?

Wenn nicht wird die Welt auch nicht untergehen, wie es die letzten zweieinhalb Jahre auch nicht passierte, denn da ist ja zeitgleich die “Literatur im Herbst” und die wird wahrscheinlich gestreamt. Ich bin kürzlich auch beim Friseur gewesen, habe mir auch Klopapier für mein Praxisklo gekauft und für die Lia einen Adventkalender, die es schon gibt. Für mich auch schon einen vor zwei Wochen vom Yves Rocher und wenn ich bis Ostern nicht zum Friseur gehen kann, muß ich mir die Haare wieder selber schneiden.

Hat immer sehr gut ausgeschaut. Ich denke nur, es sollte vielleicht eine Lösung für die Spitäler geben, denn wenn man da ohne Maske und Test nicht behandelt wird, ist die Gefahr ja groß, daß viel versäumt wird und man vielleicht erst hingeht, wenn es schon zu spät ist.

Da könnte der neue oder alte Präsident vielleicht intervenieren und ansonsten auf in die neue Zeit und die nächsten sechs Jahre. Mal sehen, was da alles noch passiert und wie sich das literarisch verarbeiten läßt?

Ruth Aspöcks fünfundsiebziger Geburtstag, WU-Demo und was sonst noch geschah

Am siebenten Februar 1947 wurde Ruth Aspöck in Salzburg geboren. Sie ist dann nach Linz umgezogen, studierte in Wien Theaterwissenschaft und hatte Auslandsaufenthalte in Spanien und Kuba. Sie war Mitbegründerung der AUF, betrieb dann die “Edition die Donau hinunter” mit der sie 2007 zu ihrem sechzigen Geburtstag in Pension gegangen, beziehungsweise mit der Dichter-Radkarawane von Wien nach Bamberg gefahren, da sind wir von Ybbs bis Regensburg mitgefahren, ich habe in Vielfshofen ein Stück aus der “Donauanthologie” gelesen und weiß gar nicht so genau, wo ich sie, die derzeit neben Doris Kloimstein fast mein einziger literarischer Kontakt ist, richtig Andi Pianka Rundbrief in denen er mich auf seine Corona-Aktionen aufmerksam macht, kennenlernte. Im “Arbeitskreis schreibender Frauen” war es nicht, ich kann mich aber erinnern, daß ich mit der Bruni und der Elfriede Haslehner im Cafe Jelinek gesessen bin und mir die Bruni, glaube ich, von ihrer Verlagsgründung erzählte.

“Fein!”, habe ich, glaube ich gesagt.

“Da verlegen wir dann bei ihr unsere Bücher!”

Leider ist es nicht dazu gekommen, obwohl ich ihr, glaube ich, mein “Tauben füttern-Manuskript” extra angekündigt hat. Die Margot Koller hat sie verlegt, die Irene Wondratsch, die Doris Klomstein, Johann Barth, obwohl die Ruth ja eine Feministin ist, mich aber nicht.

Sie hat mich aber zu einigen Lesungen eingeladen, zum Beispiel zu den Augustin-Tagen, wo ich den “Letzten Versuch” gelesen habe und zu ihren Geburtstagsfesten auch. Da gab es, glaube ich, das erste wo ich war 2012 in der Konditorei Frömml, dann das große im Augustiner-Keller ein kleineres Treffen mit ein paar Frauen, die Hilde Schmölzer war, glaube ich, dabei, hat es auch gegeben und zu ihrem siebzigsten Geburtstag haben wir sie dann zu der Bodensee-Umrundung, eingeladen um den Neusiedlersee sind wir auch gefahren, vor zwei Jahren kurz vor Corona Ausbruch waren wir auch mit ihr im Hinterthal, diesen Sommer in der Steiermark und als der Alfred mit dem Karli eine Reise machte, habe ich mit ihr den öffentlichen Raum erkundet. Sie war in der Schreibgruppe und ihre Bücher habe ich auch gelesen, sind ja seit der Verlagsstilllegung einige entstanden.

Von der Burggasse ist sie vor einigen Jahren in den Ginzkey-Hof in eine kleinere Wohnung umgezogen, also, keine Feste mehr, in Corona-Zeitend überhaupt nicht möglich, sind ja auch meine Geburtstagsfeste, zu denen ich sie regelmäßig eingeladen habe, gefallen.

So habe ich sie nur am Morgen angerufen und zu ihrem Geburtstag gratuliert und gedacht, daß ich ihr auch einen Artikel widmen könnte, umsomehr da Corona bedingt nicht so viel passiert.

Das heißt das stimmt nicht ganz denn der liebe Richard Langthaler, der sich sehr um Brunis Nachlaß sorgt, hat mir vorige Woche einen neuen Gedichtband von ihr geschickt, wofür er auch die Holzschnitte machte. Das “Alte Schmiede-Programm” ist aber heute ausgefallen, dafür gibts, was Corona betrifft einiges zu berichten. Denn da geht es derzeit ja rundher.

In einem meiner letzten diesbezüglichen Artikeln habe ich es schizophren genannt. Man könnte es auch durcheinander nennen, um Prof Katschnigg nicht zu verärgern.

Sehr durcheinander, denn die täglichen Zahlen liegen jetzt bei siebenundzwanzigtausend, trotzdem wird überall gelockert, denn das Omikron- Virus scheint zwar sehr ansteckend zu sein, aber keine schwere Verläufe zu haben. Außer in Deutschland und in Österreich, die leider die schärfsten Corona-Maßnahmen zu haben scheinen und bei uns gilt seit Samstag ja die Impfpflicht, was auch ein bißchen widersprüchig ist, denn bis März wird nicht gestraft. Es sollte eine Impflotterie geben, die gibt es aber auch nicht, dafür hat die WU vor kurzem beschlossen, wir führen im Sommersemester die 2G Regel ein, was heißt , entweder du läßt dich impfen oder dein Studium ist passe.

Beim ORF bekommt man demnächst, glaube ich, kein Gehalt mehr, wenn man sich nicht impfen läßt, dabei rufen alle zu Lockerungen und die Pandemie ist vorbei, sagen die einen, die anderen sagen, ist sie nicht. Aber 3G gilt am Arbeitsplatz und ab neunzehnten Februar kann man damit auch ins Wirtshaus gehen, aber nicht studieren.

Eigentlich schlimm finde ich und deshalb bin heute Nachmittag auch zur WU hinausmarschiert, denn dort gab es eine Demo dagegen und die WU ist mir ja bekannt, weil der Alfred bis zu seiner Pensionierung im Sommer 2020 dort gearbeitet hat. Als ich ihn kennenlernte, war er auf der Uni, dann auf der WU in der Augasse, bis die in den Prater übersiedelt ist, da gab es dann auch einige Festveranstaltungen und die Sommerakademie hat einige Jahre auch dort stattgefunden und wenn ich zur “Buch Wien” wollte, bin ich auch daran vorbeimarschiert.

Denn ich bin ja eine begnadete Spaziergängerin, was gut, ist weil man jetzt ja ohne Maske nicht Straßenbahn fahren kann und die Demo war auch sehr interessant, obwohl es mich ja eigentlich nichts angeht, denn ich studiere nicht dort, die Anna auch nicht und die Lia ist auch noch viel zu klein, um daran zu denken.

Aber neunzig Prozent der Studenten habe ich gehört, sind ohnehin schon geimpft, wozu dann die Aufregung denke ich und eigentlich könnte man mit den Impfpflichtdruck aufhören, wenn das achtzig bis neunzig Prozent schon ist, was ich immer höre, das wäre das Ziel.

Aber das scheint ja die Karotte zu sein, die einen immer vor die Nase gehalten wird und man sie nie erreicht. Die Studenten sind es also, deshalb waren auch sehr wenige da, weil ja erstens Ferien, zweitens kalt.

“Wir lassen uns das nicht gefallen!”, haben die junge Leute gerufen und ich denke, sie sollten das auch nicht und es war für mich interessant, wieder mal zur WU zu kommen, auf den Platz davor, nicht hinein, das sind wir in dem Sommer als die Hundertmark zu uns gekommen ist und im vorigen Sommer gab es auch eine Festveranstaltung zu der der Alfred eingeladen wurde. Da hat er dann die Anna und die Lia mitgenommen, weil 3G und jetzt ist er mit der Straßenbahn hingefahren.

Er ist ja nicht so ein Maskenphobiker wie ich und morgen kommen wahrscheinlich die Anna und die Lia nach Wien und das neue Cover meines neuen Buches, wo das Dummie höchstwahrscheinlich auch morgen kommen wird, hat den lieben Uli nicht gefallen, dabei finde ich es sehr schön und viel beeindruckender als die früheren, wo das Bild halt in die Mitte gedruckt war und was das “Frauenleben” betrifft kann ich vermelden, daß ich da auch noch drei Szenen weitergeschrieben habe und jetzt bei etwa dreißigtausend Worte halte und jetzt das Ganze noch einmal ordentlich abklopfen, ob ich noch was einfügen kann, bei den Effi-Bezügen, kann ich da, glaube ich, noch fündig werden.

Noch einmal Che Guevara Privatissimum

Was macht man in Zeiten ,wie diesen kulturell, wenn man sich nicht testen, impfen lassen und auch keine Maske tragen will?

Man geht per Stream in die “Alte Schmiede”, ins Literaturhaus, die “Gesellschaft”, etcetera oder nimmt an Ruth Aspöcks Freiluftprivatissimen teil, wo man sich in Zeiten, wie diesen, eine Rarität, nicht anmelden muß.

“Einfach kommen1”, steht in ihrer Einladung und da konnte man schon im Frühling beim Grillparzer-Denkmal auf Reisen gehen. Nach Bratislava, Istanbul und Griechenland ist es da gegangen und jetzt in den Donaupark zum Che Guevara Denkmal, das die Bildhauerin Gerda Fassel dort errichtet hat und am neunten Oktober 2008 von Bürgermeister Häupl feierlich eröffnet wurde.

Und die 1947 in Salzburg geborene Ruth Aspöck, die in Wien Germanistik und Theaterwissenschaft studierte, hat eine Zeitlang in Kuba gelebt, darüber das Buch “Tremendo Swing-Kuba – die achtziger Jahre in Kuba” in ihrem Verlag “Die Donau hinunter”, den es bis 2007 gegeben hat, herausgebracht und sich auch über Che Guevara, den kubanischen Nationalhelden beschäftigt.

Drei dieser Texte hat sie in den letzten Wochen in ihren Privatissimen vor dem Denkmal, wo eine Kerze brannte und ein Kranz niedergelegt war, vorgetragen. Das erste Mal, wo es um die “Motocycles diaries” wo der 1928 in Rosario geborene Ernesto Guevara seine Reise durch Lateinamerika beschrieb, gegangen ist, waren wir dabei, haben im Anschluß Empanadas gegessen, die der Alfred am Vortag bei der kubanischen Gesellschaft brsorgte.

Die Woche darauf, wo es um ein Lied von N. Guillen ging, das das die Ruth Harland, beziehungsweise habe ich mich dort nach Frankfurt zu der Messe gestreamt ,und diese Woche am Vortag vor Allerheiligen und den Tag der Zeitumstellung ging es um Santa Clara, das ist eine Stadt in Zentral -Kuba, wo es während der kubanischen Revolution 1959 zu einem Angriff gegen Batista kam und Che Guevara dabei verletzt wurde.

Heute gibt es dort ein Museum und eine Statue. Der Alfred war schon dort und die Ruth “hat vor dem Wiener Denkmal den Text “Kuba, mein immerwährender Traum” gelesen, der in dem Fröhlichen Wohnzimmer-Heftchen”: “zwei bisschen” erschienen ist und es um die Reise ging, die die Ruth ,einmal dorthin machte, um sich den Schauplatz anzusehen. Denn sie hat auch ein Theaterstück bzw. , ein Filmdrehbuch über Che Guevara, bzw, die kubanische Revolution geschrieben und gelesen hat sie, die ihre Privatissimen immer sehr kurz hält, nur ein Stückchen daraus. Sie hat aber im Anschluß zwei der Heftchen an die Teilnehmer, Andrea Pauli und ihr Sohn Martin mit Frau waren außer uns auch gekommen verteilt, so daß ich eines ergattern und den Rest in Ruhe nachlesen kann. Außerdem gibt es dazu sehr schöne Illustrationen, die, glaube ich, von Ilse Kilic ,stammen, also hat es sich gelohnt den Reformationstag wo jetzt auch Halloween gefeiert wird, mit einem Ausflug in den Donaupark zu verbinden.

Diesmal sind wir im Anschluß, weil wir durch den Park schon spaziert sind, an die Alte Donau gegangen. Das heißt, wir wollten es. Leider ist der Zugang sehr verbaut, beziehungsweise verschlossen, weil es dort Surfschulen und Sportvereine gibt und den Brunch haben wir dank Zeitverschiebung schon vorher nehmen können. Da kauft der Alfred ja immer sehr gut ein, so daß ich mir aus einer Avacado eine Guacamole machen konnte und einen Topfenstrudel hat der Alfred gestern auch gebacken. Statt Halloween und den Parties, also ein Kurzausflug zu Che Guevara in den Donaupark und ich bin ja, wie meine Leser sicher wissen, kein besonderer Halloweentyp ,war da nur einziges Mal mit meinem roten Keid bei einer sogenannten Party im Writersstudio, das inzwischen wieder umgezogen ist und dank Corona sind die Schnuppertage für mich ja auch weggefallen und im Vorjahr hat es ja vor dem Lockdown eine große Halloweendemonstration am Heldenplatz mit anschließenden Umzug gegeben, wo das Maskieren sozusagen Sate of the Art war, während der damalige Gesundheitsminister Anschober versprach, die Sau erst im nächsten Jahr herauszulassen und diesesmal zu Hause zu bleiben. Heuer gibt es, wie ich bei 0E24 hörte, wahrscheinlich 1-3G– Parties und große Schlangen vor den diesbezüglichen Geschäften, wo man sich mit den entsprechenden Kostümen eindecken konnte.

Stadtspaziergang, Torten essen mit Ruth und Afghanistandemo

Ich bin ja am Mittwoch mit dem Korrigieren der “Hundert Seiten” fertig geworden, am Donnerstag habe ich das “Corona-texte-Buch” durchkorrigiert und am Freitag habe ich dann meine Fenster beziehungsweise die Wohnung geputzt.

Die üblichen Rituale halt, wenn ich mit einem Text fertig bin und der nächste folgen kann. Das der “Seitengewitter” heißt, habe ich auch schon geschrieben. Ja bei mir gehts wie am Fließband zu und üblicherweise mache ich zwischen den beiden Texten ein paar Recherche-oder Schoppingtouren, was diesmal vielleicht ganz besonders zu empfehlen ist, weil ich ja Strohwitwe bin und außer den Stoff für den neuen Text ist es sicher gut Wien im 3G Rausch zu erkunden, also, wo ich was zu essen bekomme und überhaupt ein bißchen fortzugehen, um meine Abwehrkräfte zu stärken. Schwierig ist da vielleicht noch, daß ich unter der Woche nicht so gerne weggehe, denn ich habe mir ja Bücher bestellt und wenn die kommen und ich bin nicht da, kann ich sie mir nicht abholen, ohne eine Maske aufzusetzen, was ich ja nicht will.

Also das Wochenende dazu nützen und da hatte ich ohnehin von der Ruth eine Einladung zur Jause und bezüglich der Post Glück gehabt, denn es ist ein Buch gekommen, aber da war ich noch zu Hause und, daß ich auch ein bißchen auswärts essen will, habe ich, glaube ich, auch schon geschrieben. Also “Nordsee”. Da kann man sich von der Budel etwas holen und wenn man sich nicht in den Gastgarten setzt, muß man auch keinen Impfpaß hervorholen und auf der Kärntnerstraße, wo ich war, gibt es auch Bänke.

Die Stadt war erstaunlich gut gefüllt, wahrscheinlich bin ich, weil ich ja wie eine Erimitin lebe, die Menschenmassen nicht mehr gewohnt. Ich habe mir eine Box mit Garnelen und Kartoffeln geholt. Da waren zwei Sauce Tatare Becher darin und bin dann zum Donaukanal hinuntergegangen. Da war es ziemlich leer. Also auf eine Bank gesetzt und mein jetzt grau geblümtes Buch, das ich von irgendwo bekommen habe, herausgeholt und ein bißchen aufnotiert.

Das ist auch ein Buch im Doppelpack, also zweiseitig benutzbar. Da konnte ich auf der einen Seiten schreiben, wasich so erlebe. Die Ausladung vom Volksstimmefest beispielsweise und, daß ich denen heute morgen , noch dazu wo sich der Andi Pianka bei mir meldete, ein Mail geschickt habe und auf der anderen Seite, die Plotnotizen und da bin ich gleich ein bißchen gehangen, denn die Grundidee ist ja, auch nichts besonderes Neues. So ein Chefivirologe, der im Fernsehen schreit “Impfgegner sollen scheißen gehen! Wir nehmen Ihnen nicht die Freiheit weg, enteignen sie nicht, aber wenn sie sich ihrer Bürgerpflicht entziehen, können sie eben nicht Kaffeetrinken gehen und ihr Leberkässemmerl überall essen!”, mit einer 3G Verweigerin zusammenzubringen und da hatte ich ursprüglich an die Lotte Füchsel von den “Hundert Seiten” gedacht. Ich habe da ja schon eine Einstiegsszene geschrieben und da war es auf einmal nicht der Starvirologe Philip Knirsch, der solches äußert, sondern dessen Vater, der ehemalige Primar und Psychiater Hans Knirsch, den sie in einem Park trifft. Der klärt das Corona-Rätsel auf, hatte ich noch vage gedacht. Aber eigentlich wollte ich eine Liebesgeschichte zwischen Lotte und Philip entwickeln, aber die lebt ja mit Richard Schwarz zusammen, also brauche ich überhaupt die Lotte?

Die zweite oder erste Szene könnte sein, daß sich Hans Knirsch, der sich in seiner Seniorenresidenz mit Oberschwester Elfriede streitet, weil er sich nicht testen und auch nicht Maske tragen will, über die Äußerungen seines Sohnes, der ihm den Umzug in die Seniorenresidenz überhaupt erst schmackhaft machte, ärgert. Und in der ersten Szene,die ich nochmals schreiben muß, trifft die Masken- und Tests verweigernde achtunddreißigjährige Alberta Weissmann, von Beruf Übersetzerin auf Hans Knirsch. Sie ärgern sich beide über Hans Sohn und Alberta schreibt ihm dann ein Mail, das er nicht beantwortet. Hans Knirsch bekommt inzwischen einen Anruf von seinen Enkeltöchtern Tanja und Hannah, denn Philip Knirsch will den zwölfjährigen Felix impfen lassen und die wollen das nicht und dann geht die Übersetzerin nach ihrer Übersetzungsarbeit noch ein bißchen spazieren und trifft im Rathaus- oder anderen Park Philip Knirsch und eine Liebes- und Verwechslungsgeschichte bahnt sich an.

Da ist viel Corona dabei und diesmal sogar das Hauptthema, tut mir leid! Also wieder kein Text für das Volksstimmefest und es ist auch noch ziemlich unausgegoren. Trotzdem war der Recherchegang erfolgreich und dann ist noch ein junger, wahrscheinlich ausländischer Mann auf mich zugekommen und hat mir erklärt, daß er mich beobachtet hat und mich kennenlernen will.

“Ich bin aber ziemlich älter!”, habe ich geantwortet.

“Macht nichts!” -“Mir schon!” und ich hätte schon den Dialog, der vielleicht beim Volksstimmefest gefordert war oder eine Szene für den nächsten Text und dann zur Ruth zur Jause. Der Kuchen war gut und ein Glas Sekt hat es zu Beginn auch gegeben und später ein Glas Wein. Die Ruth hat mir erählt, daß sie wieder in der Aufnahmejury der GAV ist und sich da nächste Woche zu einer Sitzung trifft. Das ist auch so ein wunder Punkt von mir und ich habe ihr das mit der Ausladung erzählt, beziehungsweise hat sie mir vorgelesen, daß ich schon in der Volksstimme angekündigt bin. Im “Falter” auch. Sie hat die Einladung nicht bekommen und sie hat auch die Idee geboren, daß ich vielleicht deshalb ausgeladen wurde, weil mein Text nicht der Dialogform entsprach, wie im Programm angekündigt stand.

Das wäre eine Möglichkeit. Ich habe das mit dem Dialog nicht so verstanden oder eher als Gruppenreaktion interpretiert. Aber da hätte es Vernetzungstreffen geben müßen. Sei es wie es sei. Die Torten waren gut. Der Kaffee auch und “Gehen wir nach draußen?”, hat die Ruth um viertel fünf gefragt

“Ja!”, habe ich geantwortet. Denn um vier gabs wieder eine Afghanistan-Demo bei der Oper. Da waren vielen afghanischen Burschen und Mädchen da und noch einmal zur Ruth zurück um ein Glas Wein zu trinken und sich über die Corona-Situation zu unterhalten. Das Notizbuch ist gefüllt und morgen kann ich noch einen Recherchetag beziehungsweise eine Büchertour machen. Vielleicht bei einem Würstlstand etwas essen, um dann am Montag mit dem Text zu beginnen, beziehungsweise mir die Charakterbögen auszudrucken und schauen, ob schon Buchpreis-Bücher kommen.

Im Landhaus der Dietrich Kittner-Stiftung

Wochenende in der Steiermark in Dedenitz bei Bad Radkersburg, weil da hat sich die Ruth bei der Dietrich Kittner Stiftung, das war ein Kabarettist, der dort ein Kulturzetrum mit Theater aufgebaut hat,das jetzt von der steierischen KÖP und von Ernst Kaltenegger verwaltet und als Ferienwohnungen meistens an Künstler vergeben wird, eingemietet und uns eingeladen dort im Garten unser Zelt bzw. den neuen Campingwagen aufzubauen und ein bißchen Urlaub ist in Corona- Zeiten, wo man ohne 3G ja nicht sehr viel herumkommt, ganz gut. Vor der ruth war in der großn Wohnung, die wahrscheinlich ein ehemaliges Bauernhaus ist, Erich Hackl und hat vielleicht ein paar seiner Bücher hinterlassen oder waren sie schon dort. Ein sehr idyllischer Hof,der fast ein bißchen an das Künstlerdorf erinnert wo wir im Vorjahr waren. Den neuen Campinganhänger den sich derAlfred mit dem Karli im Oktober geholt hat unter einem Baum aufgestellt und ein bißchen probegeschlafen und dann mi tden Klapprädern, die wi rmitgenommen haben nach Bad Radkersburg vier Kilometer auf einen schönen Radweg gefahren.

Am Hauptplatz direkt neben der ästhetisch schönen Bücherzelle, wo die städtische Bibliothek ihre Plakate angebracht hat, die Räder abgestellt und zur Frauenkirche gewandert alles ästhetisch schön. Das Finanzamt schaut wie ein Theater aus, dabneben steht das Russendenkmal, das, glaube ich, vom Hauptplatz verlegt wurde, dann zu einer anderen Kirche, die sehr schön war und davor gab es eine Ausstellung über das Sterben mit einem alten Totenwagen,woman sich einbißchen in dieVergangenheit begeben konnte.

Dann sind wr zurückgeradelt, ein bißchen hat es geregnet und in der Nacht gab es ein Gewitter, so daß das neue Zelt, das sehr weich und bequem war gleich zumEinstand naß geworden ist und dasWetter am Samstag schlecht, wo die Ruth ihre Schwester und ihren Schwager erwartet, die aus Stuttgart kommen sollen und amSonntag soll auch noch ihr Sohn mit seiner Familie kommen, so daß es ein richtigs Familientreffen geben wird.

Zum Frühstück kam der Bäckerwagen, es gab Kipferl und Eiern vom Bauern von angeblich glücklichen Hühnern. Das Internet war, was mich in Schrecken versetzte, eine Weile aus, denn was tut man Mitten am Land im Regen? Allerdings gibt es ja meinen “Hundert Seiten-Text”, den ich auch ohne Netz korrigieren kann und da auch noch viel Arbeit habe.

Dann bekamen wir Besuch von einem einheimischen Naturburschen, der Alfreds Zelt besichtigen wollte. Ruth kochte zum Mittagessen Champignons mit Reis und der Alfred,der unbedingt Fleisch haben wollte, fuhr zum Lindenhof um zwei Portionen Schweinsbraten und drei Cremeschnittenzu holen und den drei G-Regeln zu entgehen. Danach ein Spaziergang anderslowenischen Grenze durch den Wald, was Erinnerungen in mir weckte, bin ich doch vor fast vierzig Jahren mit dem Herrn Benesch in einem Bauernhof an der slowenischen Grenze gewesen und dortbeim Scheammerlsuchen ein bißcfhen zu weit in das ehemalige Jugoslawien gekommen. Das ist diesmal nicht passiert, sondern ein schöner Gang durch einen schönen Wald in einem schönen Erholungsgebiet und das Wetter war auch wieder schön.

Am Abend während Ruth auf ihre Schwester wartete, sind wir noch einmal zum Lindenhof geradelt, um Getränke zu holen und da in ein Gewitter geraten. Zum Glück aber nicht zu naß geworden. Die Schwester und der Schwager sind dann erst sehr spät, weil in einem Stau geraten, gekommen. Am Sonntag war dann das Wetter nach einer ruhigen Nacht wieder schlecht.

Überall gibt es Hochwasser und Überschwemmungen. In Deutschlandf sind über hundert Menschen daran gestorben, Hallein ist überflute und Amstetten.

So sind wir in Ruths Wohnung geblieben, ich habe meinen Text korrigiert und noch einmal das Bücherregal durchgesehen. Dietrich Kittner hat, glaube ich, eine Bibliothek mit zehntausend Büchern hinterlassen. Da habe ich nur ein Foto gesehen. In dem Bücherregal in derWohnung gab es aber ein Buch mit Kittner Texten, das ich durchgeblättert habe und was ich besonders interessant fand, auch eines von Louis Mahrer nämlich “Bora”, das Robert Streibel herausgebracht hat, ich habe bei einer KritLit davon gehört in der Kittner Stiftung gibt es also besondere kritische Bücher und zum Mttagessen hat der Alfred aus dem Gasthaus Backhendl geholt. Die Ruth hat Gurkensalat gemacht. Cremeschnitten gab es noch von gestern und dann sind wir über Graz und Mariazell zurückgefahren und haben die Option nächste Woche wiederzukommen und da noch einmal ein Wochenende an der steirisch slowenischen Grenze zu erleben, wenn das Wetter vielleicht besser ist.

Sommerliches Mittagessen mit der Ruth

Ruth Aspöck, die frauenbewegte Frau, die einige Jahre lang ihren Verlag “Die Donau hinunter”, hatte und jetzt evangelische Theologie studiertit, ist eine alte Freundin. 2007 haben wir sie auf ihrer Radreise von Ybbs nach Regensburg begleitet, Zu ihren Buchpräsenttionen bin ich gegangen, ihre Bücher habe ich gelesen und besprochen und jetzt in den Corona-Zeiten gehört sie eigentlich neben Doris Kloimstein zu den wenigen Literaten zu denen ich noch Kontakt habe.

Früher hat sie zu Saisonschluß Feste veranstaltet und ist dann in ihr Haus im Mühlviertel aufgebrochen. Das gibt es jetzt nicht mehr. Zu einem sommerlichen Mittagessen hat sie uns heute aber trotzdem eingeladen, nach dem sie mit ihren Prüfungen fertig ist. Wui, könnte ich sagen und halte ein Zweitstudium für ein besonderes Gedächtnistraining, das ich mir beispielsweise nicht antun würde, aber ich habe ja immer noch meine Praxis und dann mein Schreiben und seit es das Corona-Virus gibt, lebe ich in Wien ja eigentlich sehr eremitisch, bin manchmal auf Demonstrationen und auch auf die Bank gegangen, um meine Zahlscheine zu beheben, die Ruth haben wir auch öfter getroffen oder sie zum Mittagessen eingeladen und jetzt ein sommerliches Mittagessen.

Was bringe ich da, die ich immer noch mein “Literaturgeflüster” feiere zu diesem Ereignis mit?

Richtig, mein neues und das dritte Corona-Buch “Mathilde im Coronaland” und dann noch die “Wunderkammer der deutschen Sprache”, denn da gibt es jetzt ein Buch über die “Reisen in Deutschland”, Das habe ich mir betellt, aber das mit der “Wunderkamer der Sprache” bekommen. Also ein schönes Geschenk. Der Alfred hat ein paar Flaschen Wein mitgebracht, die er dann auch eifrig getrunken hat und zum Essen gab es eine Kartoffel-Artischcokensuppe, Karpfen mit Paprika und dann noch Eismarillenknödel. Das klingt toll und war es auch und dann noch ein bißchen im Stadtpark flanieren. Da war es mit den drei G-Regeln dann etwas schwierig, obwohl die Ruth ja geimpft ist. Aber auf denKarlsplatz kann man sich ja auf eine Parkbanksetzen und da einen Aperol Spritzer, einen Campari Soda und ein Bier trinken. Da haben wir dann auch den Georg Becker gesehen, der zu einem Theaterabend aufgebrochen ist und zu besprechen gab es auch einiges. So hat uns die Ruth in die Steiermark eingeladen, wo sie eine Sommerwohnung gemietet hat und wir unseren Campinganhänger aufstellen können. Da ist es dann auch die Frage, wie es mit den drei Gs werden wird.

Die Ruth schreibt an ihren neuen Roman. Ich habe die “Alte Frauen-Geschichte”gerade beendet und es ist die Frage, wie es mit der Literautur weitergehen wird. Die Sommerlesereihe im Cafe Prückl hat gestern begonnen. Dazu hat mich die Christl Greller eingeladen und die Birgit Schwaner kontrollierte, die 3Gs. Wie es mit dem Volksstimmefest, das es jetzt wieder geben wird, ist auch nicht so klar. Ich gehe mit den drei Gs ja nicht hin.

Richard Schubert,der heuer den”Kramer-Preis” bekommen wird, hat es aber schon auf dem Programm und worüber kann man noch literarisch diskutieren? Über die Bücher, die erscheinen werden und di e, die man selber schreibt. Vielleicht auch über das Fußballmatsch Italien gegen Spanien, das heute im Halbfinale stattfindenwird. Ich interessiere mich ja nicht so sehr dafür. Also bleibe ich bei den Büchern,werde morgen einen intensiven Praxistag erleben und dann mit dem Alfred wieder nach Harland fahren, um dort den neunundachtzigsten Geburtstag der Schwiegermutter feiern.

Mal sehen, ob mich das Bootshaus, das läßt. Ich wünsche ihr alles Gute und breche nach dem mogigen Praxistag in die literarische Sommerfrische auf,wo ich “Wer wir waren korrigiere und vielleicht einen schönen Sommer erleben werde. Ich bin gespannt und werde bis zum Fünfzehnten noch weiter mein “Literaturgeflüster” feiern und eine Deutschlandsreise, die ich noch lesen muß, ist dai scher auch sehr interessant.