Wortgewaltige Anthologie

Die “Edition-Exil”, die von Christa Stippigner erfunden und herausgegeben wird, hat seit einiger Zeit eine Schreibwerkstatt oder eigentlich einige, die von Thomas Perle einen Exil-Preisträger und Julia Rabinowich betreut werden und da ist jetzt eine Anthologie entstanden, die heute im Literaturhaus vorgestellt wurde.

Da habe ich mir zwischen meinen “Frankfurt-Surfing” ganz ehrlich nichts besonderes erwartet, bin ich ja eine eifrige Besucherin der Exil-Veranstaltungen und wurde überrascht, denn die jungen Frauen und es haben seltsamerweise fast nur solche gelesen, waren eher Sprachkunststudenten von Hildesheim und Leipzig, als Exilpreisträger und haben zum größten Teil sehr anspruchsvolle Texte vorgelesen. Die literarischen Stimmen von morgen. Kann sein, daß ich da in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahre, die ich noch leben werde, von ihnen höre und bin sehr gespannt.

Es gab auch eine musikalische Untermalung, die 2005 in Wien geborene Anna Rotter, die auch in dem Buch enthalten ist, spielte Kontrabass und sang dazu und dann begann Jonah Rausch, 2002 in Minden geboren, in Leipzig lebend und literarisches Schreiben studierend mit dem Text “auf mir liegt schnee und er wird niemals schmelzen”.

Dann folgte, die 2002 in Linz geborene Katharina Forstner, die auch Slampoetin ist ,mit “das loch zum mittelpunkt der erde”. Eine Dorfgeschichte, wo die Bewohner vertrieben werden sollen, beziehungsweise ihre Häuser verkaufen.

Die 2001 in Wien geborene Carla Lorenz studierte ebenfalls literarisches Schreiben in Leipzig und brachte kurze Textsplitter. Die 2001 in Wolfsberg geborene Leyli Nouri schreibt in Deutsch und Persisch und brachte ihre “Wolken Sätze”.

Dann folgte, die 2001 in Niederösterreich aufgewachsene Tochter einer Japanerin und eines Ösgterreichers Bernadette Sarman mit einem sehr anspruchsvollen Text “Ich bin eine Pflanze”, der mir sehr gefallen hat und die sehr talentiert zu sein scheint.

Anne Luise Rupp wurde 2000 in Berlin geboren und ist in Hamburg aufgewachsen und brachte einen Auszug aus ihrem Romanprojekt aus dem sie ein Gedicht gemacht hat “ich bin nicht besonders bodenständig -i ch bin eher aus plastik.

Dann folgte die in Moskau geborene Amina Kurbanova, die mit ihrer Mutter, aus Tschetschenien geflohen ist und die ich glaube ich, schon einmal im Literaturhaus hörte, mit “das gesicht im dunklen”, das vom Krieg in Tschetschenien berichtete.

Die 2001 geborene Anna Bauer hatte eine sehr märchenhafte Geschichte “Es war einmal ein wolf” und die 2002 geborene Paula Dorten, die auch Umweltaktivistin ist, beschäftigte sich mit dem “Erdenleben”.

Dann kam noch die jüngste der Autorinnen, die fünfzehnjährige Alva Söllner die mit “die telefonfüchse: schneesturm” eine etwas surreale Geschichte geschrieben hat.

Interessant, interessant der Rundgang durch die sehr junge Literatur und spannend ,wie gut zwanzigjährige schon schreiben können oder sehr gefördert werden.

Da könnte man als fast siebzigjährige Einzelkämpferin fast neidisch werden. Ich wurde aber auch im “Arbeitskreis schreibender Frauen” literarisch sozialisiert und habe da auch Christa Stippinger kennengelernt.

Fünfundzwanzig Texte sind in der Anthologie enthalten, die mir Christa Stippinger wieder freundlich überreichte und habe mich auch sehr intensiv mit Cornelia Stahl, die ich wieder getroffen habe,, unterhalten und jetzt bin ich wieder sehr gespannt was ich von den Autorinnen noch hören würde und kann noch etwas kritisch anfügen, die Männer haben mir dabei gefehlt.

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