Vom Wiener Kultursommer zu den O-Tönen

Gabriela Hegedüs und Christoph Möderndorfer

Heute habe ich wieder mit einem Buch ins MQ gehen wollen, wie ich es früher mal so tat und mich zwischen sechs und sieben zu den O-Tönen setzte, um einen guten Platz ganz vorne zu bekommen, aber in den letzten zwei Jahren war das anders, 2020 mußte man sich die Maske aufsetzen um durch das Absperrgitter gehen zu können, im Vorjahr seinen Impf- oder Testnachweis, zeigen, etwas das mir, wenn ich so zurückdenke, absurd vorkommt, umso mehr da ich immer höre, wie problemlos die letzten zwei Sommer waren, während wir jetzt ja mitten in einer Sommerwelle sind und dringend wieder Regeln oder Eigenverantwortung brauchte. Letzteres finde ich gut und auch, daß man wieder normal zu Veranstaltungen gehen kann und da gibt es offenbar auch den “Wiener Kultursommer,” wo es jeden Tag an einem anderen Ort Bezirkskulturveranstaltungen gibt und da haben heute am Wiener Naschmarkt Clemens Marschall und Anton Tantner Texte zum “Widerstand und Strategien des Entziehens” und Robert Misik “Das große Beginnergefühl” vorgestellt.

Klingt auf dem ersten Blick ein wenig Spanisch. Was sind Strategien des Entziehens und was ist das Beginnergefühl? Die ersten beiden Autoren waren mir auch unbekannt. Robert Misik natürlich nicht. Da habe ich ja seine “Neue (Ab)normalität” gelesen und höre mir auch regelmäßig seine OE-24 Diskussionen anund im “Kreisky-Forum” habe ich ihn auch einmal gehört.

Also wieder etwas gelernt, als ich auf dem Weg ins MQ Halt am Wiener Naschmarkt machte und da war auch alles abgegrenzt und Security war ebenfalls da. Ma brauchte aber keine Maske und kein G obwohl der Wiener Bürgermeister heute darüber beraten hat, ob er die nicht wieder einführen soll?

Es gab ein paar Ansprachen, der Bezirksvorsteher war da und freute sich, daß die Kultur dem Bezirk nichts kostet und die ehemalige Bezirksrätin Zoumboulakis-Rottenberg, die ich einmal bei den Bezirks-Kulturfestwochen kennengelernt habe, habe ich auch getroffen. Die Texte, die der Journalist Clemens Marschall und der Historiker Anton Tantner gelesen haben, waren sehr interessant, obwohl ich immer noch nicht ganz verstanden habe, was das mit dem Titel zu tun hat?

Es war eine Reise von Wien nach London und Paris und wieder zurück. Einer der Texte handelte von Muriel Gardiner die auf Sigmund Freud Couch gelegen hat und mit ihm, glaube ich, nach London flüchtete, einer von der französischen Revolution, der dritte über einem Fritz Sax, der eine Bibliothek vor den Nazis rettete und nach London brachte und dann ging es noch ins Wiener Neugebäude.

Robert Misik Buch habe ich auch ein wenig unverständlich gefunden. Eine Art radikale Literaturgeschichte die von Elfriede Jelinek , Balzak und Flaubert handelte und dann ging es zu den O-Tönen, wo sich Gabriela Hededüs darüber freute, daß sie keine Corona-Beauftragte mehr sein und keine Kontaktdaten mehr einsammeln mußte. Daniela Strigl und Klaus Kastberger haben wieder das Programm zusammengestellt. Daniela Strigl “hat diesmal moderiert und zuerst die Debutantin Magdalena Schrefel und ihren bei Suhrkamp” erschienenen Erzählband “Brauchbare Menschen” vorgestellt und der Text, den die 1984 in Korneuburg Geborene gelesen hat, war wirklich interessant. Handelte er doch von einer Vater- Tochter Beziehung. Der Vater ruft die Tochter immer an, um ihr zu erzählen wer schon wieder gestorben ist? Die Christa Wolf, der Osama bin Laden, der Ray Bradbury, etcetera und einmal ist es die Mutter. Da weint er in das Telefon und die Tochter nimmt den nächsten Zug und reist zu ihm hin.

Interessant die “Brauchbaren Menschen”, bei denen es sich, wie Daniela Strigl einleitete, oft um Außenseiter oder Typen von der Arbeitswelt handelte, obwohl Daniela Strigl wie sie erwähnte, die Literatur der Arbeitswelt nicht so mag und dann kam der Star Wolf Haas, der, glaube ich, schon öfter bei den O-Tönen gelesen hat mit seinem neuen Brenner “Müll”, den hat Daniela Strigl mit Klaus Nüchtern schon in der Hauptbücherei vorgestellt und diesmal ist der Brenner zum Müllmann hinabgestiegen und wohnt in einer fremden Wohnung und dann wird in der Mülldeponie eine Leiche gefunden. Die Stellen, die Wolf Haas gelesen hat, waren sehr spannend und auch sehr lustig. Die Leute haben gelacht, als die Leichenteile gefunden wurden. Das finde ich ja nicht so lustig. Wolf Haas, der, glaube ich, auch Germanistik studiert hat, ist aber ein großartiger Schreiber, hat alle Nuancen drauf und jongliert sehr gekonnt mit der Sprache und den Genres.

Daniela Strigl hat ihm nach der Lesung darauf angesprochen, daß er zwischen seinen Brenner-Romanen auch andere Bücher, geschrieben hat und jetzt wieder auf den Brenner, den er schon einmal sterben hat lassen, wieder auferstehen ließ.

Sehr spannend der Wiener Kultursommer mit viel Literatur und das betonte Gabriel Hegedus in ihrer Begrüßung auch, daß Wien großartige Literaturveranstaltungen anzubieten hat und ich finde die O-Töne, zu denen ich wegen meiner Sommerfrische, ja erst später gekommen bin, auch sehr spannend, weil man da einen guten Einblick bekommt, was im Herbst vielleicht auf den Buchpreislisten stehen wird, aber ich werde da wohl eine kleine Pause machen und erst zu den beiden letzten Veranstaltungen wieder hingehen.

Keine O-Töne, keine Lesung am Volksstimmefest und mit dem “Hundert Seiten-Rohtext” fertig

Heute wird es die letzten O-Töne in dieser Corona-Saison geben und da wird Eva Menasse ihr neues Buch “Dunkelblum” und Ulrike Haidacher ihr Debut “Die Party” vorstellen, allerdings weil das Wetter kalt und regnerisch ist, im sicheren Hafen der Arena 21, wie seit zwei Stunden auf der O-Töne Facebookseite steht und da kommt man ohne 3G und Mundnasenschutz nicht hinein.

Also werde ich zu Hause bleiben, bloggen, Denis Pfabes “Simonelli” in der Badewanne auslesen und warten, ob Eva Menasse auf die Öst kommt und Ulrike Haidacher auf die Debutschiene. Die Bücher werde ich sonst wahrscheinlich nicht lesen, da noch einige andere Neuerscheinungen auf mich warten und die ersten Zusagen und E-Books bezüglich der deutschen Longlist auch schon eingetroffen sind.

Schade natürlich, denn die O-Töne sind derzeit ja die einzigen Veranstaltungen, wo eine Masken- und 3G-Verweigerin hingehen kann und die habe ich heuer auch schon zweimal versäumt. Denn beim ersten Mal am Juli waren wir in Harland um den neunundachtzigsten Geburtstag der Schwiergermutter zu feiern und am fünften August, als Hanno Millesi aufgetreten ist, hat es bis cirka halb sechs geregnet. Dann hat es aufgehört. Aber da wollte der Alfred nach Harland fahren und hat gesagt “Es fängt eh gleich wieder an!” Hat es nicht und ich habe mich geärgert. Derzeit regnet es nicht, schaut aber sehr danach aus und ist windig.

Nun ja, nun ja, vielleicht sollte ich mich doch mehr anpassen und nicht mehr so Corona kritisch sein, denn Texte, die das Wort Corona-Leugner oder Demo-Teilnehmer enthalten, gelten offenbar nicht als linke Wörter und sind offenbar auf dem Volksstimmefest nicht willkommen und dabei hätte ich ohnehin nicht den Text von der Kickl-Demo gelesen, sondern die Szene zwei aus den “Hundert Seiten” und da ist die Corona-Situation eigentlich nur eine Nebensache. Das Drumherum, denn meine Texte sind ja realistisch und passen sich immer den Zeitumständen an und da hat die Amelia eben gerade ihre Corona-Matura gemacht und der Richard wurde von seiner Redaktion entlassen, weil er auf einer Corona-Demo war. Das soll schon vorgekommen sein. Ansonsten geht es in den “Hundert Seiten” um eine siebzigjährige Feministin, die mit ihren Freundinnen, die zweite Frauenbewegung aufgebaut hat und auf diese Idee bin ich bezüglich Mieze Medusas neues Buch bekommen, beziehungsweise deshalb, weil die bei der Vorstellung meinte, es gäbe keine alten Frauen in der Literatur bzw. keine alten Autorinnen.

Es geht also um die Frauenbewegung und was daraus wurde und auch um das Verhältnis das der Richard zu seiner Mutter hat und da haben mich einige Erlebnisse geprägt, die meine feministischen Freundinnen, die alle älter sind als ich mit ihren Söhnen hatten, beziehungsweise, die mit ihren Müttern, die, weil sie den Feminismus aufbauen wollten, keine oder wenig Zeit für sie hatten.

“Warum snd wir keine normale Familie?”, hat, glaube ich, der Sohn, der Hansi Berger einmal zu ihr gesagt und das sagt auch der Richard zur Lotte Spielberg und da kommen in der Szene zwei halt die Worte “Männerhassende Feministinnen” vor und das ist dann nicht “links genug”, obwohl ich mich erinnern kann, daß in den Siebzigerjahren, die Frauen ihre männlichen Babies nicht ins “Frauenzimmer” oder in den Frauenstützpunkt in der Tendlergasse mitnehmen konnten und dann empfinden dann die Kinder das vielleicht so…

Nun ja, nun ja, ist ja nicht das erste Mal, das mir das passierte. Aus der Szene Margarete wurde ich auch einmal ausgeladen, weil ich nach dem Honorar fragte und bei der Lesung im Cafe Amadeus war ich so gut wie und bei der im Republikanischen Club ziemlich allein.

Macht ja nichts, könnte ich wieder schreiben, wie der Fuchs, der die Trauben nicht bekommt, weil ich mir ohnehin nicht ganz sicher bin, wie das in Zeiten wie diesen mit den 3Gs Maßnahmen am Volkssstimmefest ist, wenn man aufs Donauinselfest, egal ob geimpft, nur mit PCR-Test und Anmeldung darf, obwohl mir die Veranstalter schrieben, daß es keine nennenswerte Corona-Restriktionen gibt.

Gibt es wahrscheinlich doch, wenn eine Corona kritische linke Autorin keinen gar nicht so Corona kritischen Text lesen darf und das haben mir die Veranstalter auch geschrieben, daß die Ausladung nicht wegen meiner Einschätzung der Corona-Politik passierte.

Nun gut, nun gut, ist meine letzte Lesung also schon vor zwei Jahren passiert und ich erinnere, daß ich eigentlich mit nur wenigen Ausnahmen seit 1989 am Volksstimmefest gelesen habe und was die “Freiheit des Wortes” betrifft, habe ich diese Veranstaltungen für die GAV 2001 und 2003-2009 organisiert und mit den “Hundert Seiten”, wo ich die zweite Szene, die ich eigentlich sehr gut finde, lesen wollte, bin ich gestern mit dem Korrigieren fertig geworden. jetzt liegt der Text am Küchentisch und wartet darauf, daß der Alfred aus Albanien zurückkomt und ihn druckerdeifertig macht.

Das “Corona-Texte-Buch” wo es cirka fünfzig meiner Corona kritischen Texte gibt, hat er mir vor seiner Abreise auch ausgedruckt. Ich habe es durchgesehen, es gibt bis auf die letzten Szenen, die ich noch angefügt habe, eigentlich keine Fehler und kann mich jetzt an das Recherchieren für das “Seitengewitter” machen und werde da vielleicht aufpassen, daß er nicht zu Corona kritisch wird!

Aber stimmt, das ist das Thema, das mich seit eineinhalb Jahren am meisten beschäftigt, ich hätte keinen “neutraleren” Text für das Fest gehabt. Aber das wäre dann auch nicht ehrlich gewesen, wenn ich das Wort “Corona-Leugner” oder die alte Frau, die sich über Küßchen, das der Richard der Amelia am Bahnhof gibt und die dann “Ich habe den Babyelefanten bei der Oma vergessen!”, sagt herausgestrichen hätte.

Nun gut, nun ja, ich habe mich ja schon länger gewundert, daß de es keine Corona kritischen Linken gibt. Ein paar gibt es natürlich, den meisten scheinen die Freiheitsbeschränkungen aber egal zu sein und ich werde mich die nächsten Tage auf Textrecherche, beziehungsweise auf das Plotten machen.

Mal sehen, wie es geht und wann ich auf andere Themen, als Corona komme? Das wird wohl noch eine Weile dauern, denn noch geht es ja um das Impfen, das G1 und die vierte Welle, vielleicht aber auch um Afghanistan und die Talibans, die dort die Frauenrechte unterdrücken.

Das wäre vielleicht auch ein Thema für den nächsten oder übernächsten Text. Mal sehen, ich bin gespannt und wenn Eva Menasse und Ulrike Hadiacher auf die Buchpreislisten kommen, kann ich ihre Bücher lesen, wenn nicht, habe ich mit den anderen Büchern in den nächsten Monaten genug zu tun, so daß ich zumindestens bis der Alfred aus Albanien zurückkommt, wahrscheinlich wenig aus dem Haus gehe und daher auch als Ungeimpfte niemanden anstecken kann!

Afghanistan-Solidemo vor den O-Tönen

Sabine Schönfellner

Sabine Schönfellner

Michael Köhlmeier

Michael Köhlmeier

Seit am Sonntag die Taliban Kabul eingenommen hat, ist die Welt in Aufruhr und es gibt in OE24 TV neben dem Dauerbrenner Corona, Berichte über die Situation der Frauen und über die, die sich am Flughafen drängen, um aus dem Land hinauszukommen, während es vom Innenminister Nehammer stoisch heißt “Wir schieben weiter ab und nehmen niemanden auf, weil wir die Flüchtlingskrisen von 2015 nicht wiederholen wollen!”

Da gab es Empörung der Oppositionsparteien und am Donnerstag viele Demos. Schon am Vormittag am Platz der Menschenrechte eine Solidaritätskundgebung der SPÖ. Ich habe bei OE24 mitgechaut und überlegt, ob ich hingehen soll, dann aber meine “Hundert Tage”weiterkorrigiert und am Nachmittag zuerst ein Mail der GAV und dann eines der Linken bekommen, die mich auf die Solidaritätskundgebung, die um sechs vor der OVP-Zentrale begann und und am Ballhausplatz enden sollte, aufmerksam machte und das ging sich dann ja vor den O Tönen wunderbar aus.

Ich konnte mein Manu bis halb sechs weiter korrigieren und bin dann ein bißchen zu spät zur ÖVP–Zentrale gekommen. Viele Demonstranten, die hauptsächlich Masken trugen, wie das bei den Lnken eher üblich ist, so daß ich eigentlich zuerst nur die Elfi Resch und dann beim Ballhausplatz Lukas Cejpek und Margret Kreidl erkannte, während seltsamerweise die Polizisten keine Masken trugen.

Susanne Scholl,die da ja sehr engagiert ist, hat am Ballhausplatz gesprochen. Es gab viel Empörung wegen der sturen Regierungshaltung und laute Kampfparolen und ich bin, nach dem ich mich bei Elfi Resch erkundigt habe, ob sie etwas über das Volksstimmefest weiß, zum Museumsquartier gegangen, wo Katja Gasser zuerst die 1987 in Krems aufgewachsene Literaturwissenschaftlerin Sabine Schönfellner und ihren Debutroman “Draußen ist weit” vorstellte, wo eine Ich-Erzählerin ihre Erfahrung mit drei betagten Menschen, die sie in einem Heim betreut oder mit ihnen auf Reisen geht, schildert. Leider hat die mir bisher unbekannte Autorin eher wenig gelesen, sondern fast dozierend über ihr Buch erzählte und dann kam der Dojen, der schon am Mittwoch in Ö1vorgestellt wurde, nämlich Michael Köhlmeier mit seinem neuen Roman “Matou”der von Katja Gasser als Premeielesung vorgestellt wurde, obwohl er ihn ja schon in Rauris vorgestellt hat. Ein gigantischer Roman in dem eine vorlaute Katze ihre sieben Leben schildert. Ihr erstes Leben hatte sie in der französischen Revolution, dann natürlich bei E. T. A Hoffmann, denn der hat ja über den Kater Murr geschrieben. Ein Leopard war sie auch einmal und in Amerika. Das siebente Leben verbringt sie bei einener alten Dame in einer DöblingerVilla und ihrem Neffen Daniel, den sie in die Bibliothek schickt um Bücher ür sie zu holen, denn sie schreibt ihre Memoiren.

Ein spannendes Buch, das sicher auf einer der Buchpreislisten kommen wird. Katja Gasser stellte am Schluß noch drei Fragen an Michael Köhlmeier von denen ich mir die, ob er eitel sei und ob er gut schlafe, gemerkt habe. Michael Köhlmeier ist wohl sowohl ein guter Leser, als auch ein routinierter Schreiber, der auch sehr gekonnt durch sein Buch führte und nun müßte man es lesen, was ich vermtlich auch irgendwann tun werde.

O-Töne mit Olga Flor und Renate Silberer

Alexandra Millner, Renate Silberer

Alexandra Millner, Renate Silberer

Renate Silberer

Renate Silberer

Alexandra Millner moderierte, glaube ich, zum ersten Mal die O-Töne, Ljuba Arnautovic habe ich wiedergesehen und einen Hund, der diesmal,nachdem Petra Eckart,die diesmal eröffnete herbeigeholt wurde, hineindurfte, und am Schluß, um es schon vorweg zu nehmen laut bellte, gab es auch.

Während ich schon Hannos Millesis “Der Charme der langen Wege”, wo es um einen tauben Geräuschmacher geht, lese, gab es diesen Donnerstag etwas halb Bekanntes bei den O-Tönen, nämlich das Debut der Renate Silberer, das ich wie ihren Erzählband schon gelesen habe,”Kremayr und Scheriau”, deren Herbstvorschau, ich diesmal fast versäumt habe, macht es möglich und Olga Flors “Morituri”, davon habe ich schon bei der letzten oder vorletzten “Wienreihe” etwas gehört.

Wieder einen”Hugo” trinken, das erlaubte 3 G-lose Sommervergnügen, könnte man so sagen und Renate Silberers Lesung über den aussteigend wollenden Seminarleiter im “Hotel Weitblick” und das Buch, der Johanna Haarer, hat mir diesmal fast besser gefallen, als, damals, als ich es gelesen habe.

Olga Flor, die eine auffällige grüne Kopfbedeckung und eineSonnenbrille aufgesetzt hatte, hat das, glaube ich, auch getan, denn sie eröffnete ihre Lesung mit ihrem Entsetzen, daß ihr Vater, heute sechsundachtzig, offenbar unter diesem Buch aufgewachsen ist, nicht verstanden hat, daß sie ihre Kinder nicht die ersten vierundzwanzig Stunden ihres Lebens in ein dunkles Zimmer legte.

Ich habe das Buch gelesen, weil es meine Mutter wohl für meine 1942 geborene Schwester gekauft oder bekommen hat und, die, glaube ich, trotzdem in kein dunkles Zimmer legte und als ich 1984 mit der kleinen Anna im Haus am Almweg war, habe ich das Buch gelesen und die damaligen Erziehungsmethoden mit den heutigen verglichen. Ich habe auch einmal einen Film über die Haarer Tochter gesehen, die unter der Erziehung ihrer strengen Mutter sehr gelitten hat. Meine Schwester und meine Cousinen wurden, glaube ich, trotzdem halbwegs normal erzogen und ich habe bei Olga Fors Empörung ein wenig an die heutige Situation denken müßen, wo alle geimpft oder getestet und das Registrationsblatt ausfüllen müssen und Olga Flors “Morituri” ist wieder sehr kompliziert, so daß ich immer noch nocht so genau weiß, worum es dabei geht.

Alexandra Millner zählte alle bisher erschienen For-Bücher auf. Morituri ist, glaube ich, das siebente.

“Klartraum” das auf der öst-BP -Liste stand, habe ich, gelesen. Es wurde auch auf den O-Tönen vorgestellt. “Ich in gelb” auch”. Die “Kollateralschäden” sind, glaube ich, auf der dBp gestanden.

“Die Königin ist tot”, habe ich in der Hauptbücherei gehört, bin also fast eine Olga Flor Spezialistin, die ja auch die erste “Veza-Canetti -Preisträgerin” war, finde sie aber eigentlich gar nicht so sozalkritisch, wie Alexandrea Millnersie zu halten scheint. Dazu ist sie mir zu theoretisch und ich verstehe unter Realismus wohl etwas anderes.

Alexandra Millner, Olga Flor

Alexandra Millner, Olga Flor

Olga Flor

Olga Flor

Es gab zwei Leseblöcke und ein Gespräch dazwischen, das mir die Handlung auch nicht viel näher brachte, obwohl Olga Flor sehr gesprächig war und viel erklärte, beispielsweise, warum sie am Abend eine Sonnenbrille trug. Es geht um einen Maximilian habe ich mitbekommen, der irgendwo am Land ausgestiegen ist. Dort gibt es ein Moor und Olga Flor behauptete, daß man in diesen nicht versinken kann und darunter eine unterirdische Klinik in der irgendwelche meidizinische Experimente, über die Olga Flor auch sehr viel erzählte, durchgeführt wurden.

Wie schon geschrieben, sehr kompliziert und jetzt bin ich wieder gespannt, ob und auf welche Buchpreisliste sie kommen wird und nächste Woche, kann ich schon verraten, wird Hanno Millesi, dessen Buch ich dann schon gelesen habe, präsentiert werden und eine mir bisher unbekannte Debutantin.

Ich bin gespannt und es war wieder ein schöner Sommerabend und eine gute Stimmung mit fast neuer Normalität.

Grazer O-Töne

Klaus Kastberger, Ferdinand Schmalz

Klaus Kastberger, Ferdinand Schmalz

“Heute kommen die O-Töne aus Graz!”, leitete die Veranstalterin Gabriela Hegedüs das diesmalige Literaturfestival ein, denn der Grazer Literaturprofessor und Literaturhausleiter Klaus Kastberger, der 1963 in Gmunden geboren wurde, hatte den “Bachmann-Preisträger” von 2017 Ferdinand Schmalz der 1985 in Graz als Matthias Schweiger geboren wurde in der Debutantenschiene und in derHauptschiene den 1961 ebenfalls in Graz geborenen Egon Christian Leitner, den er glaube ich, vorigs Jahr zum “Bachmannpreis-Lesen” eingeladen hat, zu moderieren.

Vom der Literaturabteilung der Stadt Wien ist Julia Danielczyk ins Publikum gekommen, Ljuba Arnautovic habe ich, glaube ich, gesehen. Astrid Nischkauer durfte mit ihren Hund nicht in die heiligen 3 G-Hallen hinein, keine Ahnung warum, ein Hund ist ja nicht anstecken, mußte also draußen stehen, was auch nicht soviel Unterschied macht und Ferdinand Schmalz, der sich ja, glaube ich, um mit den 1953 in Kornneuburg geborenen Sprachkunstleiter und Prießnitz- Nachlaßveralter Ferdinand Schmatz verwechselt zu werden, so nannte, habe ich schon einmal in der “Literatur im Musa” kennengelernt.

Der “Bachmann-Preisträger” als Debutant? Klaus Kastberger hat ihn gleich darauf angesprochen, daß der Theaterautor offenbar vier Jahre gebraucht hat, um seinen “Bachmann-Text” Mein Lieblingstier heißt Winter” als Buch herauszubringen. Ferdinand Schmalz erkärte es durch zwei Kinder und Theaterarbeiten, Corona mag vielleicht auch eine Rolle gerspielt haben oder eher nicht, weil die wäre ja zum Schreiben eher förderlich und Ferdinand Schmalz hat die Geschichte von dem Rehragout und dem der sich in einer Tiefkühltruhe einfrieren wil,l noch ausgeweitert. Einen Ministerialrat, der Naziorden sammelt und damit erpreßt wird und noch zwei Putzfrauen, die die dann finden, eingebaut und das Buch, das Wolfgang Tischer vom “Literaturcafe” gerade liest, ist, glaube ich, vor ein paar Tagen erschienen.#

“Sie erleben eine Premiere!”, pries Klaus Kastberger an und dann kam der schon erwähnte Egon Christian Leitner mit seinem Sozialstaatsroman, an dem er schon sseit den Siebzigerjahren schreibt und einen Teil davon auch schon bei “Wieser” herausgebracht hat, deshalb kein Debutant, der eigentlich keiner ist, obwohl der Autor eine Marcel Reich-Ranicki Defition dafür anführte, erzählend und über zweihundert Seite. Das Schmalz-Buch ist da sogar kürzer und eine Handlung scheint der Sozialstaatsroman, das Lebenswertk Egon Christian Leitner nicht wirklich zu haben, keinen Plot und keine Spannngsbögen was wohl unter erzählend gemeint sein dürfte, sondern immer wieder die Worte “Tage, Monat, Jahr”, also eine Art Tagebuch. Dann wurde Karl Kraus zitiert und das Milgram- Experiment. Das Sozialstaatsvolksbegeheren wurde immer wieder erwähnt und die anonymen Alkoholiker und und und….

tKlaus Kastberger, Egon Christian Leitner

Klaus Kastberger, Egon Christian Leitner

Und da das Ganze über neunhundert seiten zu haben scheint, wurde wohl vieles dabei nicht erwähnt und interessant, der Grazer Literaturprofessor, der das ja vorher in Wien war und den ich wahrscheinlich in der “Alten Schmiede” kennenlernte, der Mayröcker- Spezialist, der aber dennoch trotzdem den literarischen Außenseiter, der der Philosoph Egon Christian Leitner ,wie ich in “Wikipedia” fand, sicherlich ist, nach Klagenfurt eingeladen hat, war in seiner Moderation fast ein wenig überheblich, so als ob er ausdrücken wollte “Nna ganz so literarisch bist du trotzdem nicht und dein Buch so schwer, daß es mir auf der Fahrt nach Wien fast den Rucksack ruiniert hat!” und da kann ich anfügen, daß Klaus Kastberger auch ein interessantes Original ist, denn ich kann mich an einen neunten November erinnern, wo in dem Kino in der Johannesgasse eine Veranstaltung zur Reichkristallnacht war und da fragte ihn Karin Rick nach Jonathan Litells “Wohlgesinnten” und er at so als hätte er keine Ahnuing. Jetzt lädt er nach Kagenfurtz immer wieder literarische Außenseiter ein, denn Fritz Krenn dessen Text mir sehr gut gefallen hat, war auch ein solcher, die dann wie man am Beispiel Egon Christan Leitner Karriere machen und noch etwas kann ich vermelden hat doch der 1982 ebenfalls in Graz geborene Clemens j. Setz, der auch schon bei den O-Töne gelesen hat, heuer den “Büchner-Preis” bekommen, wow, wie jung könnte man da sagen, aber den “Bremer-Literaturpreis” hat er, glaube ich, vor Friederike Maröcker bekommen, dafür ist die Ehrenbürgern der Stadt Wien und Klaus Kastberger, der ungewöhnliche Lteraturprosessor der in Klagenfurt auch immer ungewöhnliche Leiberln trägt und heuer auch einen Hut, war dann offenbar der einzige Nicht- Grazer bei den O- Tönen und nächste Woche geht es dann mit der ebenfalls in Graz geborenen, Olga Flor, die aber “Veza Canetti- Preisträgerin” ist und der Debutantin Renate Silberer deren Debut ich schon gelen habe und die ist in Braunau geboren und lebt in Linz, weiter.

Verregnete O-Töne

Gestern sind ja wieder die O-Töne gewesen, wo Hubert Achleitner also Hubert von Goisern seinen neuen oder ersten Roman “flüchtig” und der Debutant Benjamain Quaderer sein Debut “Für immer die Alpen” von dem ich schon einiges gehört habe und auf das ich schon neugierig war ,vorstellten.

Das letzte Mal wo Josef Haslinger und Lucia Leidenfrost dran waren, habe ich ausgelassen, weil beide Bücher in den Regalen und eines davon schon gelesen. Das nächste Mal am zwanzigsten ist ja die Grand Dame Friederike Mayröcker dran, die liest in der E-Halle, da kommt man sicher nicht ohne Maske hinein, umso mehr da ja jetzt schon fast dreihundert Leute pro Tag getestet wurden und dann kommt es zum Skandal dieser Woche nämlich zu der 1992 geborenen Kabarettistin Lisa Eckhart von der ich bisher nichts bestimmtes, nur daß sie sehr provokant sein soll, gehört habe und mich da wunderte, daß sie am 27. 8. auch ihr neues erstes Buch, das nicht unter der Debutantenschienen läuft, “Omama” vorstellen wird.

Das hätte sie auch in Hamburg bei einem Debutantenwettbewerb tun sollen, wurden aber ausgeladen, weil sich Linke darüber erregten, daß sie rechtsradikal sei, was den lieben Uli zu einem neuerlichen Schimpfartikel animierte, aber auch Klaus Kastberger, der sie offenbar eingeladen hat, unverständlich fand.

Also seien wir gespannt auf den Siebenundzwanzigsten und hoffen wir nur, daß es da nicht regnet, denn das hat es gestern so ab sechs getan und da ich heuer ja schon einmal von den O- Tönen weggegangen bin, weil die Veranstaltung in der Oval-Halle stattfand und da dieSecurity “Masken aufsetzen!”, sagte, wollte ich das nicht noch einmal haben, umsomehr da der Gewitterdonner ziemlich lautstark zu hören war. Ich habe dann auf der Facebookseite nachgeschaut. Da stand zwar “Findet im Freien statt!”, war aber schon vor Regenbeginn gepostet worden und die Frage einer Userin, ob das wirklich so wäre, war noch nicht beantwortet, als ich nach sieben in die Badewanne ging, um weiter in Svenja Leibers “Letztes Land” zu lesen und nicht eine vielleicht unnötioge Runde ins MQ zu machen. Als ich von dort wieder herauskam, war es schon acht vorbei und zu regnen hatte es aufgehört. Die Frage der Userin war immer noch nicht beantwortet und ich weiß auch jetzt noch nicht so genau, hat es jetzt draußen oder drinnen stattgefunden? Was in Zeiten, wie diesen für eine Maskenverweigerin wie mich, ja nicht so unwichtig ist.

So kann ich nur hoffen, daß Benjamin Quaderer vielleicht auf einer der Debutlisten steht und Hubert von Goisern auf der öst oder dBp oder, daß mir einer das Buch in den Bücherkasten legt.

Kann mich aber über Lesestoff nicht beklagen, warten doch nicht nur etwa zehn Altlasten noch auf meiner Liste, dann ungefähr acht Neuerscheinungen und am Denstag wird es überhaupt spannend, denn da wird ja die Longlist bekanntgegeben und ich hatte in meiner Büchertasche, als ich heute mit dem Alfred nach Harland gefahren bin, zwei “Kremayr- Neuerscheinungen” , nämlich ein buch der Barbara Rieger und eines von Stephan Roiss, das ist ein Debut und wird auch auf den O-Tönen präsentiert zumsammen mit der Buchpremiere der Sandra Gugic, wäre es nur zu Hälfte schade, wenn es dann regnet und die beiden “Kremayr-Bücher” habe ich, wenn ich die Svenja Leiber ausgelesen habe, als Wochenendlektüre vor. Dann käme Sascha Rehs “Großes Kino”, dem ich irrtümlich eine “Bachmann-Teilnahme” von 2020 unterstellt habe. Da habe ich das Buch, das vorgestern mit einem anderen gekommen ist, zwar in Wien gelassen, weil ich nicht so sicher bin, ob ich so schnell lese. Ich tue das derzeit nämlich eher langsam. Habe aber auf jedenfall das PDF in meinem E- book Ordner und außerdem spielt sich dieses Wochenende, egal od das Wetter hält oder nicht, in Harland auch noch so einiges ab.

Alfreds fünfundsechziger Geburtstag ist zwar schon vorbei. Da waren wir ja am Sonntag beim “Vincent Pauli” und das, was ich dort erlebte, habe ich ein bißchen umgewandelt in meinem “Notizbuch” verewigt, der ist aber ein Festefreak und macht eine Grillparty.

Allerdings lädt er da die Leute immer sehr spät ein und die sind im August meistens auch auf Urlaub, so daß das eher weniger Leute kommen, Zum Sechzigsten war aber ein ganzer Haufe und sogar die Ute und der Andreas aus Leipzig da, da aber der Alfred Ende des Monats in Pension geht, gibt er am 25. im “Library Cafe”” auf der WU auch ein großes Fest und so werden wahrscheinlich nur die Kloimsteins, der Karl und dann natürlich die Anna und die kleine Lia kommen und da bin ich auf deren ersten Schritte ja schon sehr gespannt.

Die Ruth, die ich ja unlängst erst im St. Pölten getroffen habe und an deren Friseurbesuch ich mich angehängt habe, kommt nicht, denn die ist jetzt in Salzburg, finden ja die Salzburger Festspiele in reduzierter und Carona sicherer Form statt. Das heißt mit berühmten Schachbrettmuster. Man muß reservieren und am Eintritt seinen Ausweis zeigen, Fieber gemessen wird wahrscheinlich auch und ich whttp://www.jancak.at/auszug_mimi.htmlundere mich nur, daß die Leute da mitmachen, habe die Ruth aber gestern sogar angerufen, weil ich ein Mail von einer Professorin aus Amerika bekommen habe, die ein Buch über den Holcaust schreiben will und sich da für jüdische Frauen interessiert, die von berühmten Männern beschützt würden und dafür die Erika Brunngraber, die Tochter des berühmten ehemaligen Superstars mit dem “Zucker aus Cuba”, dessen Bücher ich ja im Bücherkasten meines Vaters fand, interviewen wollte und da ich darüber gebloggt habe, hat sie mich um den Kontakt gebeten und das ist ja etwas, was mir gelegentlich passiert, daß Studenten aus China oder Verlage aus Korea sich bei mir über Erwin Schwarz erkundigen oder solche aus Italien ihre diplomarbeit über Michaela König schreiben wollen und sich da für für die “Mimi” interessieren.

Für meine Werke interessieren sie sich weniger, aber vielleicht kommt das noch, habe ich ja vor, habe ich, vorgestern gebloggt, vielleicht eine Corona-Romanserie zu schreiben, um die diesbezügliche Entwicklung zu verfolgen. Mal sehen, das wäre wahrscheinlich erst für die über- oder überübernächste Germanistengeneration interessant, da ich aber mit meinen Büchern ja zumindest diesbezügliche Spuren hinterlassen, könnte es ja sein, daß in fünfzig Jahren jemand bei der Lia klingelt und sich für Großmutters Bücher interessiert.

Wieder bei den O-Tönen

Sebastian Fasthuber, Gunther Neumann

Sebastian Fasthuber, Gunther Neumann

Wieder schönes Wetter, wieder O-Töne, diesmal mit Gunther Neumann und Birgit Birnbacher und diesmal habe ich meinen Platz in einen dieser grünen MQ-Sitzmöbel gefunden, die sind bequemer, als die Bänke, man würde auch besser hören, weil etwas näher am Geschehen, wenn sich nicht am Nebensessel eine Gruppe junger Leute eingefunden hätten, die sich laut unterhielten.

Aber eine gute Stimmung, abgesehen von dieser Eingangsmaskerade und der Seucrity-Überwachung und sehen tut man auch nicht sehr viel, weil ja weit hinter, aber Margit Heumann, die unermüdliche, habe ich wieder getroffen, die mit einer alten Dame, die ich früher immer in der “Alten Schmiede” gesehen habe und die einmal auch zu mir zu einer Lesung gekommen ist und nachher beim Weggehen, die Christa U. meine Hauptschulkollegin, die auch ein Corona-Opfer geworden ist, weil Hüft-Op leider verschoben.

Sebastian Fasthuber moderierte und stellte den späten Debutanten, den in Linz geborenen Gunther Neumann vor, der lange in leitenden Funktionen tätig war und offenbar in seiner Pension seinen ersten Roman “Über allem und nichts” geschrieben hat, in dem es um eine Flugbegleiterin geht, die Bauch beziehungen zu zwei Männern hat.

Dann folgte, die mir schon besser bekannte, 1985 geborene Birgit Birnbacher, der Debut “Wir ohne Wal” ich gelesen habe, die Soziologin, die im Vorjahr den “Bachmannpreis” bekommen hat und von Sebastian Fasthuber gebobt wurde, daß sie von einem Beruf und nicht nurvon einer Schreibschule hergekommen ist.

Sebastian Fasthuber, Birgit Birnbacher

Sebastian Fasthuber, Birgit Birnbacher

Nun die Schreibschulen-Autoren sind ja eher etwas Neues, denn als ich zu Schreiben begonnen habe, hat es noch kaum solche gegeben. Das Interessante an Birgit Birnhacher ist aber, daß sie in einer sehr schönen Sprache soziale Themen erzählt, die man bei den Schreibschulabsolventen vielleicht nichtmso einfach findet, geht es doch in “Ich an meiner Seite” um einen Arthur, der ein Straftäter ist und Birgit Birnhbacher erzählte in Gespräch auch, daß es dazu ein Vorbild gab, das sie lange suchte und das sie dann fiktionalisierte.

Interessant interessant, mit “Wir ohne Wal” habe ich ja nicht so viel anfangen können, der “Bachmannpreisrext” hat mich schon mehr angesprochen und auch die Textausschnitte, die sie gelesen hat, erscheinen mir sehr interessant.

Mal sehen ob das Buch einmal zu mir kommt oder ob es vielleicht auf einer der Buchpreislisten steht, schreibe ich wieder und Isabella Straubs “Im Schatten des Windrads”, die, glaube ich, 2015 bei den O-Tönen gelesen hat, wo ich wegen meiner Sommerfrische wegen auf meinem MQ-Möbel saß, den Einzug der Maskierten beobachtete und auf die Veranstaltung wartete.

O-Töne von hinten

Publikum

Publikum

Heute also schönes Wetter für die O-Töne und so bin ich, weil ich vorher noch mit dem Alfred zum Beziksamt gegangen bin, um die Unterstützungserklärungen für die KPÖ auszufüllen, kurz nach halb sieben im MQ eingetroffen.

Die Bank auf der ich letzte Woche kurz gewartet habe, war leer. Vor dem Eingang, die Sitzreihen sind jetzt ja mit Absperrbändern und Absperrgittern umrundet und davor maskierte junge Leute mit Security- Leiberl, standen schon ein paar Leute.

Ich stellte mich kurz dorthin, verschwand aber wieder auf die Bank, als ich sah, Eintritt nur mit Maske. Auf den Plakaten stand zwar immer noch “erwünscht”, neben den Hinweisen bezüglich Desinfektion und Abstand halte und begann weiter in Bernhard Schlinks “Abschiedsgeschichten” zu lesen.

Langsam füllten sich die Reihen, maskierte und unmaskierte Leute schwirrten herum, der Alfred kam und umrundete das Gelände, berichtete, Margit Heumann und Christa U. säßen schon drinnen, ein paar “Alte Schmiede-Stammbesucher” tauchten auch noch auf, dann begrüßteGabriela Hegedüs, erzählte etwas von Wohlfühlen und Bequemlichkeit und davon, daß man nun die Masken abnehmen dürfe.

Florian Baranyi, Dominik Barta

Florian Baranyi, Dominik Barta

Ich fand das ganze ein bißchen ein bißchen unwirklich,, wie den dystpischen Roman, an dem ich gerade schreibe oder die, die dort ja oft gelesen wurden, die Schlange der maskierten Menschen, die an der Security vorbei eingelassen wurden.

Daß die Sitze im Schachrettmuster geordnet waren, habe ich schon das letzte Mal gesehen und an den Sackerln, die ja wieder ausgeteilt wurden, hing, erkärte Gabriela Hegedüs das Tracing-Kontaktformular, das man diesmal, weil im Freien, nur freiwillig ausfüllen sollte. Dafür gab es eine Pause, dann erschien der mir unbekannte Moderator Florian Baranyi und stellte das Debut von Dominik Bartas “Vom Land” vor. Hinten auf der Bank und vor dem Restaurantgarten, sah und hörte man ein bißchen schlecht, so stellte mich vor das Absperrgitter und das Buch habe ich ja irgendwann im April gefunden, als ich noch mitten im Shutdown zum Bücherschrank, Briefkasten und Plastikflaschencontainer ging.

Es handelt offenbar von einem Paar am Land und der 1982 in Grieskirchen geborene Autor las eine Stelle, wo es für achtzig Euro zu einem Wunderheiler geht, weil die Frau nicht schlafen kann, der Mann ist damt unzufrieden, die Frau packt aber ihre Koffer und geht auf seinen Rat auf Reisen.

Florian Baranyi, Valerie Fritsch

Florian Baranyi, Valerie Fritsch

Dann kam Valerie Fritsch, der Shootingstar aus Graz mit dem neuen Buch “Herzklappen von Johnson & Johnson”, das von einem Großvater und seinen Kriegserfahrungen, einer Alma und ihrem schmerzunempfindlichen Sohn Emil handelt und ich muß sagen, obwohl mir “Winters Garten” ja nicht so gefallen hat, daß die ja noch sehr junge Frau wirklich eine schöne Sprache hat. Ich habe mir viele Sätze in mein Notizbuch aufgeschrieben und dazwschen beobachtet, wie einige der Besucher ihre Plätze verließen. Ging man nur aufs Klo bekam man einen Stempel und die Security stand das ganze überwachend mit Maske herum. Sie ließen aber auch neue Leute herein und eine junge Frau sagte zu mir, ich könne das auch und das hat dann auch ohne Maske geklappt.

Valerie Fritsch las drei Stellen, dazwischen gab es ein Gespräch mit dem Moderator und neben der Schmerzunempfindlichkeit scheint ein Thema auch das Schweigen zu sein, das die Kriegsgeneration ihren Kindern und Enkel vererbte. Dazu fragte der Moderator, die 1989 Geborene, wie das denn sein könnte und ich dachte mir, wie kann sie dazu eine Antwort geben, war sie ja gerade drei Jahre alt, als die Waldheimdebatte losbrach und war befriedigt, daß sie genau das antwortete.

Security

Security

Manche Moderatoren denken offenbar nicht sehr nach und stellen sterotype Fragen. Ein thema scheinen aber auch die Fotos zu sein, Valerie Fritsch arbeitet ja auch als Fotografin und reist sehr viel herum, so hat sie Orte, wo der Großvater im Krieg war, bereist und in dem Buch scheinen offenbar auch Fotografien zu sein. Die habe ich mir nicht angeschaut, Gabriele Hegedüs wies aber nach der Lesung auf die Möglichkeit des Signierens hinter Plexiglas hin und da kann man wieder “Seltsam, seltsam!”, denken und die Frage, warum im Freien zu seinem Platz mit Maske gehen muß, während man sie drinnen nicht braucht und auch im Haupthof draußen nicht, ist wahrscheinlich nicht so leicht zu beantworten und morgen gibts es ja die Maske an allen öffentlichen Orten, wo man hingehen muß, also Lebensmittelhandel, Post und Bank, während man sich weiter in Lokale setzen und Kleider, Möbel, etcetera kaufen kann, damit die Wirtschaft nicht zusammenbricht.

Seltsam, seltsam und ich bin schon gespannt auf die nöchste Woche, wo Birgit Birnbacher, die “Bachmann-Preisträgerin” vom letzten Jahr und Günther Neumann ihre Bücher vorstellen.

Mal sehen, ob es regnet oder ob ich wieder der Veranstaltung von hinten beiwohne? Die letzten Jahre bin ich ja immer extra früh gekommen, um ganz vorne einen Platz zu haben, wo man bestimmt besser sieht, aber hören kann man, wenn man sich an das Absperrgitter stellt, ganz gut.

O-Töne zu Corona-Zeiten

Die O-Töne, das Literaturfestival im Museumsquartier gibt es schon seit einigen Jahren im Sommer jeden Donnerstag, wo die heimischen Lieraturgrößen ihre Neuerscheinungen, die dann später oft auf den Buchpreislisten stehen, vorstellen. eine Debutschiene gibt es auch und ich gehe eigentlich erst regelmäßig hin seit dem der Alfred in Altersteilzeit ist, weil ich ja früher meine Sommerfrische von Mittwoch bis Sonntag machte.

Aber heuer ist ja Corona bedingt alles anders und da war ja lange überhaupt nicht klar, ob sie stattfinden werden. Als am fünfzehnten Mai, glaube ich, die Lokale wieder öffneten, hat der Alfred in seinem Stammlokal, die Veranstalter getroffen und sie sagte, sie wollen es machen, sind schon in Planung und hätten ein tolles Programm.

Auf der Website stand dann lange”Programm coming soon!”

Vor zwei Wochen war es dann so weit, daß es bekanntgegeben wurde und heute war der Anfang mit Xaver Bayers “Geschichten mit Marianne” da gibt es ja eine passende Stelle, die er auch kurz vor dem Knockdown im Literaturhaus gelesen hat und dem Debut der Helena Adler “Die Infantin trägt den Scheitel lins”, kuratiert und moderiert von Klaus Kastberger. Eröffnungsmusik war keine angekündigt.

Sonst stand auf der Seite nur, daß die Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden und da war ich gespannt, weil es am Rathausplatz jetzt ja ein Logensystem mit Contacttracing, etcetera, gibt auf das Bürgermeister Ludwig sehr stolz ist und ich dachte mißtrauisch, wie ich bin, schaue ich mir das alles an. Mit Maske gehe ich nirgends hinein und meine Daten gebe ich auch nur ungern bekannt.

Dann war das Wetter, wie auch schon früher an den Donnerstagen nicht so gut, es hat aber nicht direkt geregnet, trotzdem bin ich mit Regenjacke nach meiner fünf Uhr stunde losmarschiert und habe der Facebookseite noch entnommen, Einlaß ab halb sieben. Nun ja, klang nicht sehr gut, der Haupthof, wo heuer, alle Veranstaltungen, außer der der Frau Mayröcker stattfinden, ist ja öffentlich, aber vielleicht zäunen sie ihn ebenfalls ein?

Es stand dann schon beim Eingangstor auf der Mariahilferstraße ein Hinweis bezüglich des Sicherheitsabstandes mit eineinhalb Meter und Masken erwünscht, nun ja auf den Demonstrationen wo ich bisher war, stand das gelegentlich auch und ich habe keine getragen.

Vor den Sitzreihen waren dann Absperrgitter und Absperrbänder und wieder Sicherheitshinweise. Die wurden dann weggeräumt, so daß ich mich hinsetzte,

Dieser Platz soll frei bleiben!”, stand auch auf jeden zweiten Sessel. Dann kam einer der Veranstalter zu mir und sagte wegen des Wetters findet es in der “Arena”, also diesen langen Schlauch statt.

Ich erkundigte mich noch nach den Bedingungen, er sagte nur was von begrenzter Platzsahl “Aber Sie sind eh früh dran!” und von einem freiwillig auszufüllenden Formular. Das das relativ ist, habe ich schon herausgefunden und vor dem Eingangstor warteten auch schon ein paar Personen.

“Einlaß erst um sieben!”, sagten mir die Securities. Die Warteschlange füllte sich langsam. Ich habe mich mit einer Frau unterhalten, die mir sagte, daß sie auch keine Masken mag, aber eine solche in der Hand hielt, die Christa U. tauchte auf und die Security begannen vor sieben ihre Masken aufzusetzen.

Ich weiß nicht, ob ich “Uje dachte!”, wahrscheinlich eher, daß der volle Schlauch eher ungemütlich ist und ab hundert Personen besteht wohl auch eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, umsomehr da man bei oe-24 ohnehin den ganzen Tag schon seit zwei Wochen hört, daß sie wieder eingeführt werden soll, weil es jetzt immer mehr Cluster gibt und schon über tausend Infizierte.

Nun ja nun, “Bitte <maske aufsetzen!”, sagte der Maskierte zu mir freundlich, da habe ich also umsonst gewartet, war aber gut, weil ich es dann genau wußte und auch, wie das in der nächsten Woche bei Schönwetter eventuell sein wird und ging zurück. Blöd war nur, daß der Alfred mit dem vollgepackten Auto, um halb acht kommen wollte und ich zwar den Computer in der <handtasche trug, aber nicht das Kabel für die Stromversorgung.

Ich erwischte ihn dann aber gerade nach dem er weggefahren war und so fuhren wir ohne die literarische Erbauung nach Harland. Besonders enttäuscht bin ich nicht, denn ich richte mich ja ohnehin schon die ganze Zeit darauf ein, daß es heuer wegen den “Alpha” noch den “Buchpreis” noch die “Buch-Wien” geben wird. wie das mit “Alten Schmiede”, der “Gesellschaft” und dem Literaturhaus werden wird, ist noch nicht so klar. aber abgesehen von meiner Maskenmuffelphobie stelle ich es mir nicht sehr angenehm vor, da zwei Stunden vermummt in dem engen Schlauch zu sitzen. Da gibt es wahrscheinlich bessere Literaturbedingungen und die Bücher lassen sich ja lesen.

Bei den “Geschichten mit Marianne” war ich schon bei der Präsentation und das Debut der Helena Adler steht wahrscheinlich auf einer der Debutpreislisten,

Also nicht allzu sehr enttäuscht, da ich ja auch mit einer umfangreichen Neuerscheinungstasche nach Harland gefahren bin. In den nächsten Wochen werde ich versuchen herauszufinden, wie das bei Schönwetter ist und, wie da empfohlene Maskenpflicht aussehen wird?

Am zwanzigsten August liest die Friederike Mayröcker in der E-Halle, das werde ich also gar nicht erst versuchen und am sechsten August Josef Haslinger und Lucia Leidenfrusts “Wir verlassenen Kinder” habe ich schon gelesen.

“Mein Fall” noch nicht, das liegt dank Doris Kloimstein aber auf dem Wiener Badezimmerstapel und da habe ich vor, es zu diesem Kloster- Workshop mitzunehmen, falls etwas daraus wird und den sechsten August könnte ich also auch auslassen, um früher in Harland zu sein.

Bei den anderen Veranstaltungen, wo Birigt Birnbacher, Valerie Fritsch, etcetera, also die gesamte literarische Hautevolee lesen werden, würde ich mir Schönwetter wünschen.

Mal sehen, ich bin gespannt und wenn sich bezüglich Fallzahlen und Maskenpflicht nicht allzuviel verändert, würde ich es am sechsten November mit einem literarischen Geburtstagsfest versuchen und da halt weniger Leute einladen, damit es sich nicht so staut und ich könnte aus meinem Corona-Text, den neuen oder den alten lesen.

Letzte O-Töne

Daria Wilke

Daria Wilke

Die letzten O-Töne in diesem Jahr und es sah ein bißchen nach Regen aus, zumindestens gab es Donnergrollen und Ruth Aspöck und Christa U. sind mit Schirmen ausgerüstet erschienen, Gustav Ernst kam mit Karin Fleischanderl, Robert Huez mit Lydia Mischkulnig so waren die ersten beiden Reihen reserviert, als ich nach sechs erschien und der Moderator erklärte, daß man im Haupthof zu lesen beginnen würde und bei Regen ins Quartier einundzwanzig wechseln könne.

Das war dann nicht nötig, weil das Gewitter erst begann, als wir schon  zu Hause waren und zuerst kündigte Klaus Kastberger an, daß nun alle Bildungsbürger, die sich Wissen erwarten würden, auf ihre Rechnung kämen, denn die in Russland geborene Daria Wilke führte mit ihrem Roman “Die Hyanzintenstimme”, im Programm war er falsch angekündigt und Bettina Balaka zugeordnet, in die Musik des Barocks und in das Kastratentum ein oder besser in ein Schloß, wo sich ein Zar Buben mit schönen Stimmen einkaufte und sie musikalisch ausbilden ließ und die Hauptleserin, die 1966 in Salzburg geborene Bettina Balaka, die schon sechzehn Romane geschrieben hat, führte dann mit ihrem neuen den “Tauben von Brünn” ins Biedermeier und zu einem historischen Fall, nämlich zu dem berühmt berüchtigten Johann Karl von Sothen, den Lotteriebaron, von dem ich noch nie etwas gehört habe.

Bettina Balaka

Bettina Balaka

Bettina Balaka, die ich seit meiner Jurytätigkeit 1996 beim Nachwuchsstipendium kenne, beschäftigt sich ja gerne mit historischen Stoffen, hat vom ersten Weltkrieg geschrieben und vom Frauenwahlrecht und jetzt in das Jahr 1848 und zu der Legende von dem aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Sothen, der dann bei jeder Lotterie gewann und sich daher am Kahlenberg und am Cobenzel ein paar Schlößer bauen ließ und am “Himmel” die Sisikapelle, von der hat aber schon Anna Elisabeth Mayer geschrieben, die sich ja auch gern mit historischen Stoffen beschäftigt. Ihr Buch “Am Himmel” habe ich im Schrank gefunden und werde es demnächst lesen, während ich mit den “Tauben von Brünn” noch warten werde und die O-Töne sind für dieses Jahr zu Ende.

“Leben Sie wohl bis zum nächsten Jahr, besuchen Sie die “Buch Wien” und lesen Sie schöne Bücher!”, sagte die Veranstalterin, wie wohl jedes Jahr.

Mal sehen, ob mir das gelingt!