Der erste Weltkrieg aus Raphaela Edelbauers Sicht

Ich habe ja gerade Anton Thuswalders “Gegenkanons” gelesen, in dem es auch einen Beitrag, der 1990 geborenen Raphaela Edelbauer gibt, die ich ja einmal auf der Buch Wien kennenlernen, als sie ihr erstes experimentelles Buch vorstellte, mit dem sie dann auch in “Rauris” gewonnen hat. Dann kam die “Bachmann-Lesung” und das “Flüßige Land” das sowohl auf der deutschen als auch auf der österreichischen Shortlist stand. Ein tolles Buch.

“Dave” mit dem sie dan den Öst gewonnen hat, hat mir dann nicht so sehr zugesagt und jetzt das vierte Buch “Die Inkommensurablen” und wieder ein neuer Stil.

Thomas Glavinic hat das, glaube ich, vorgemacht, daß er für jedes seiner Bücher ,einen neuen Stil gefunden hat, Raphaela Edelbauer, die inzwischen glaube ich, auch an der Sprachkunst lehrt, wo sie einmal lernte, macht es nach, von dem Experimentellen, zum Anti-Heimatroman, wie es Daniela Strigl nannte, ich würde es eher als einen neuen Kafka Stil nennen, zur Science Ficton und jetzt zum ersten Weltkriegb, wo das Genre wieder gehörig gegengebürstet, wieder Strigl O Ton,, wurde und von dem Buch wo sich in den letzten Julitagen von 1914, wo der erste Weltkrieg ausgebrochen ist, drei Jugendlichen in Wien treffen und das das in seinem Untergrund gehörig erforschen, habe ich schon irgendwann gehört.

Die Literaturhauslesung heute war aber eine Premiere, deshalb war auch der Verleger da und das Literaturhaus ziemlich voll und ich hätte auch in die “Alte Schmiede” gehen können, wo Anne Cotten auftrat, habe mich dann für Raphaela Edelbauer entschieden, obwohl ich von dem Buch nicht so viel wußte und eigentlich mit Neuerscheinungen ziemlich ausgelastet bin, aber wieder oh Überraschung ein interessanter Roman und eine sehr selbstbewußte Autorin, mit einen Roman, den ich ziemlich widersprüchig fand denn da ist ein sechzehnjähriger Tiroler Knecht mit einer übersinnichen Gabe, der an jenen Julitagen nach Wien pligert ,um sich in psychoanalytische Behandlung begeben. Er hat aber kein Geld. Helene Ceresch nimmt ihn trotzdem auf und dann trifft er eine Klara, die sich gerade auf ihr Rigorosum in Mathematik vorbereitet und eine der ersten Studentinnen auf dieser Fakultät ist.

Daß, die wahrscheinlich der jüdischen Mittelschicht entstammend, sich mit einem Rossknecht abgibt, erscheint mir etwas fraglich. Einen Adam gibt es auch und die ziehen dann in der Kanalisation Wiens herum, denn Raphaela Edelbauer hat natürlich ihren Max Winter gelesen.

Interessant, interessat, die Kriegsbegeisterung in jenen Julitagen zu lesen und sie mit der, die uns seit einem Jahr umfangen hat, zu vergleichen und auch interessant, der Widerspruch zwischen Esoterik und Wissenschaft, wie Raphaela Edelbauer betonte. Da wurde einerseits so schnell, wie nie eine Impfung erfunden, während es auf der anderen Seite Virenleugner ßgibt. Da denke ich zwar, daß niemand die Viren leugnet, sonder eher die Maßnahmen kritisiert, mit denen sie bekämpft werden sollten.

Aber ein interessantes Buch und ein spannendes Gespräch mit Daniela Strigl. Nachher gabs wieder Wein und ich habe mich sehr lange und intensiv mit Helene Hoffmann unterhalten und mit ihr dann auch den Bücherschrank besucht, wo sie sehr fündig wurde. Ich habe eher den “Wortschatz” geplündert, mir den neuen Edelbauer-Roman bestellt und lese jetzt gerade das vierte Bloggerdebut-Buch.

Richard Schuberths identitätspolitsches Lesebuch

Den 1968 in Ybbs an der Donau geborenen Richard Schuberth habe ich, glaube ich, beim “Linken Wort am Volksstimmefest” kennengelernt, dann hat er Karriere gemacht, viele Bücher veröffentlich “Die Chronik der fröhlichen Verschwörung” gelesen, beim “Wörterbuch des Teufels” war ich in der “AS”, habe manchmal Schwierigkeiten mit der Ironie des Satrikers und bekomme von ihm immer seine Veranstaltungsprogramme und so bin ich heute, auf der Suche nach der literarischen Unterhaltung, zum Bachpark in die Schwarzhorngasse gepilgert und habe die “Migrating Kitchen” fast nicht gefunden, denn der Bachpark ist eine Baustelle und ziemlich eingezäunt, um die Buchpräsentation seines bei “Drava” erschienen “Die Welt als guter Wille und Vorstellung” zuhören.

Um acht hätte es losgehen sollen und Richard Schuberth, den ich zuerst gar nicht erkannt habe, hat mich begrüßt und einen großen Büchertisch gab es auch.Um halb neun begann es dann mit den Ritt aus dem Buch, das eigentlich eine Sammlung von Richard Schuberts gesammelten identitätspolitischen Texten ist.

Kamen doch die Aphorismen aus dem “Wörterbuch” zum Thema Araber, Heimat, politische Korrekt- und Unkorrektheit, etcetra vor und dann Kolumnentexte, die Richard Schuberth für die Ö1 Sendung Diagonal ein Jahr lang geschrieben hat.

“Lord Nylons Schlüsseldienst” und da gab es zwei Texte über die “Kulturelle Aneignung”, das Thema Cancel Culture oder der Sprachverbote, die momentan ja sehr insind und immer umfangreichere Formen annehmen.

Beim kulturpolitischen Arbeitskreis der GAV und bei der “Buch-Wien” ewurde darüber diskutiert und Richard Schuberth oder Lord Nylon stellt dann die Frage “Darf ein Weißer über Schwarze schreiben?” oder ein Voralberger über Wiener, etcetera und da wurde das das Beispiel von Helmut Qualtinger zitiert, der sich in den Fünfzigerjahren als Innuit-Schriftsteller ausgegeben hat und sich von einer Jounalistenhorde am Westbahnhof empfangen ließ, zitiert und da geht es dann bald zu der Fragen ob eine Weiße Amanda Gorman übersetzen kann?

Aber die Journalistin, die die Debatte angeregt hat, hat das eigentlich gar nicht so gemeint, wurde in der Diskussion erwähnt. Es ging auch, um das Entfernen von Denkmälern zum Beispiel, das von Karl Lueger, da ist meine Meinung, eine Tafel “Wir distanzieren und vom Antisemitismus!”, tut es auch und Richard Schuberth, beziehungseeise Lord Nylon änderte in der Kolumne auch seine Meinung.

Um Liebeslieder ging es auch, ob man die verbieten soll oder nicht oder um die Dreadlocks, etcetera.

Ein spannendes Thema das immer bizarrer wird, wenn sich jetzt der Tiroler Bauernbund über einen Krampus aufregt, der Hafermildch bestellt und bekommt, weil in Tirol niemand diskriminiert wird und beim Korruptionsuntersuchgsausschuß ein SPÖ-Politiker einen der ÖVP anfuhr, weil der mit “Groß Gott!”, grüßte. “Bei uns wird “Guten Tag”!”, gesagt, wurden die Passanten bei einer Meinungsumfage gefragt, ob man noch “Grüß Gott!” sagen dürfe.

Man darf es, wenn man katholisch ist. Ich will mir diesen Gruß eigentlich schon lange abgewöhnen, weil ich das ja nicht bin, schaffe es aber wegen der Macht der Gewohnheit nicht wirklich und in der “Migrating Kitchen” wurde dann genau diskutiert und das Beispiel eines Germanistenprofessors zitiert, der von einer Lesung erzählte wo ein Autor, das war wohl der Norbert Kröll aus einem Buch gelesen hat, wo er die Perspektive einer Frau schildert.

Darf er das?, war die berühmte Frage. Keiner hat sich getraut zu widersprechen, es hat aber auch niemand zugestimmt.

Man soll seine Meinung, denke ich, sonst wird man immer mehr eingeschränkt und kann sich vielleicht bald gar nicht mehr äußern. Bei Corona wurde man ja schnell in die rechte Ecke gerückt und den Linken sagt man offenbar nach, daß sie den Winnetou verbieten wollte, obwohl es da nur um eine Neuverfilmung ging.

Ein spannendes Thema und eine interessante Diskussion. Richard Schuberth scheint ein begnadeter Satiriker zu sein, der wie seine Rezensenten geschrieben haben “Eine genaue, entspannte und vielfältige Kritik an der Identitätspolitik gibt” und interessant ist auch, daß ich mir, während ich das schreibe, ein Video angesehen habe, wo Michael Köhlmeier seine Meinung zur Cancel Culture gab, die sich eigentlich nicht viel von meiner unterschied.

Dreizehn tolle Frauen

Ich habe ja im Jahr 2019 die Grünen und nicht wie ich es meistens tat, Links oder die Kommunsiten gewählt, um eine FPÖ Regierung zu verhindern und kann mich, glaube ich, erinnern, daß ich in der Wahlzelle, als ich mein Kreuzerl machte, noch dachte “Das werde ich vielleicht bereuren!” und dann wusch, die Grünen sind umgefallen, wie die Schwammerln und der Alfred, der sich ja, als er im Sommer 2020 in Pension ging, sehr für die Wien Wahl eingesetzt und Zettel verteilte und verteilte, soweit man ihm das ohne Maske und Gesichtsvisir, das damals noch gültig war ließ und ist dann fast deswegen in die Depression gefallen oder setzt sich seither mit den Grünen kritisch auseinander. Die der Basis ja wahrscheinlich antworten müssen, denn sie sind ja schon einmal bei einer Wahl hinausgefallen und geht daher auch zu ihren Veranstaltungen und da gab es heute eine, nämlich eine Buchpräsentation der Interviews, der ehemaligen Volkstheaterdirektorin Anna Badora, die dreizehn Tolle Frauen, aus Kultur, Musik, Politik, etcetera durchführte.

“Gehen wir da hin?”, hat er mich gefragt und die Veranstaltung fand im Ausweichsquartier des Parlaments am Josefplatz statt. Da waren wir schon einmal, als dort der Bruno Kreisky-Preis vergeben wurde und da muß man seinen Ausweis zeigen, sich anmelden, durch eine Sicherheitsschleuse geen etcetera, Dinge, die ich ja eigentlich nicht gerne macheund so weit, wie möglich vermeide.

Aber gut, wenn der Alfred mit mir dort hingehen will und dreizehn tolle Frauen, Lotte Ingrisch, die leider schon gestorben sind, Adele Neuhauser, zwei Musikerinnen, EditSchlaffer, etcetera und es gibt natürlich viel mehr tolle Frauen, die versuchen ihr Leben sinnvoll zu gestalten, die Hilde Schmölzer, die Ruth Aspöck und ich natürlic,h, aber ich bin mit meinem Schreiben, das ich 1973 nach meiner Matura hoffnungsvoll begann, ja eigentlich total eingefahren und habe erst am Freitag von Konstantin Kaiser gehört, daß er meinen Tip, daß Gustav Ernst ein realistischer Autor ist, den ich sehr mag, erst beherzigen will, wenn ich besser schreibe, aber das schaffe ich wahrscheinlich nie und wenn ich mich noch so sehr bemühe und ich will mich ja eigentlich rechtschreibmäßigf gar nicht anpassen und nach fünzig Jahren erfolglosen Schreiben bin ich ziemlich ausgepowert und ziemlich pessimistisch. Denke ,es ist eigentlich alles schiefgegangen, aber die zehn bis fünfzehn Jahre, die ich noch leben werde, werde ich schon schaffen und dabei habe ich in diesem Jahr schon vier Bücher geschrieben und vier sind glaube ich auch schon erschienen.

“Die Uhren” haben jetzt auch ein Covver und können eigentlich, wenns der Alfred schafft an die Druckerei gehen, die “Gestohlenen Jahre” “” müssen noch korrigiert werden und das “Soziale Kreditsystem”, das jetzt auch so heißen wird, ist im Rohtext fertig. Also wow, sechzig Bücher in fünfzig Jahren, wer macht mir das nach? Wahrscheinlich niemand, aber es interessiert sich keiner dafür. Die Männer lassen mich nicht in den Literaturbetrieb und wahrscheinlich auch nicht die Frauen, die selber Erfolg haben wollen, denn es gibt ja viel mehr, als dreizehn erfolgreiche Frauen, die Anna Badora ausgewählt hat, aber toll, daß es das Buch gibt und es war auch eine tollle Veranstaltung, wenn man erst die Sicherheitsschleusen passiert hatte.

Ewa Enst.Dziedzic hat eingeladen, eine ORF-Frau hat moderiert und die Frauen, die dann aufs Podium kamen, hatten es auch in sich. Da war einmal die1950 geborene Soziologin Edit Schlaffer, die ich seit den Siebzigerjahren kenne. Jetzt ist sie über siebzig und hat die “Frauen ohne Grenzen” gegründet, die aufpassen, daß ihre Kinder nicht rechtsradikal werden. Dann gab es noch, die wahrscheinlich in Indien geborene Sozialantrophologin Shalini Randeria, die Architektin Katja Schlechtner, die ehemalige Bundeskanzlerin, der Expertenregierung Brigitte Bierlein, die Salzburger Festspielkuratorin Helga Stadler-Rabler, zwei Musikerinnen, eine, die einmal das Neujahrskonzert dirigieren will und eine türkischstämmige Rapperin, die ehemalige politikerin Marie Ringler und und und… Das sind die Frauen, die aufs Podium kamen, die anderen, darunter die Schauspielerinnen Adele Neuhauser haben sich wahrscheinlich entschuldigt und spannend war die Diskussion, wo die Frauen über ihre Rückschläge berichteten. Man braucht eine dicke Haut, darf nicht alles persönlich nehmen und ist ohnehin priveligiert worüber man sich freuen sollte, war die Quinztessenz und das ist es wahrscheinlich, denn es gibt ja viel mehr erfolgreiche Fauen und wahrscheinlich noch viel mehr, die das gar nicht schaffen.

Spannend, spannend in Zeiten wie diesen, wo gerade, die Klimasanktionen bekanntgegeben wurden. Man muß Strom sparen, darf nicht baden, sondern duschen, um zehn wird das Licht an den öffentlichen Gebäuden abgedreht, vorläufig ist noch alles freiwillig, aber es wird schon an den Zwangsverpflichtungen gearbeitet. Die grünen Frauen schien aber sehr zufrieden. Es gab ein veganes Buffet, mit Wein und Säften und ich bin, glaube ich, auch eine zielstrebige Frau. Zumindestens habe ich mich nie entmutigen lassen. Wußte immer was ich will, bin aber im Gegensatz zu den erfolgreichen Frauen schon sehr verbittert. Werde aber trotzdem nicht aufgeben, denn ich überlege ja schon, was ich als Nächstes schreiben soll oder ob ich heuer beim “Nanwowrimo” mitmachen soll

Literaturgespräch mit Viktor Noworski

Der wie in seinem Lebenslauf steht 1940 in Pennsylvania im Reservat der Launghär-Ethnie Mawrab geboren, ist 1979 nach Österreich gekommen und hat mit “A brennhassa summa” 2016 den “Ohrenschmaus” gewonnen. Er ist nach David Silvester Marek der zweite Stipendiat des Literaturstipendiums das das BUMUK ausgeschrieben hat und das mit Untertützung von Felix Mitterer” in der “Edition der Provinz” entstandene Buch wurde heute im Studio 3 des Radio Kulturhauses vorgestellt.

Und Viktor Noworski ist wie auch Peter Gstöttmaier, Renate Gradwohl, Julian Messner und vielleicht auch Anton Blitzstein, obwohl der nicht ganz den Kriterien entspricht, sicherlich ein Ausnahmetalent und einer der durch den 2007 von Franz Joseph Huainigg initierten Literaturpreis für “Menschen von und mit Lernschwierigkeiten”, entdeckt wurde und Viktor Noworski hat eigentlich auch keine Lernschwierigkeiten, also kein Downsydrom, etcetera, sondern vielleicht ein Schädel-Hirntrauma, denn er wurde, wie bei dem Literaturgespräch besprochen wurde, von Neonazis niedergeschlagen.

Seine texte sind sehr außergewöhnlich und sehr schwer zu lesen und so ist es auch das Buch, das mit einer alten Schreibmaschine geschrieben und handschriftlich ausgebessert wurde und in einer Kunstsprache, die zwischen Deutsch und Englisch und wahrscheinlich noch vielen anderen anderen, hin und her schwappt geschrieben. Wenn man will ein Broken German, wie es Tomer Gardi der ja den letzten “Leipziger Buchpreis” gewonnen hat und ich war heute bei der Präsentation und dem Literaturgespräch mit Felix Mitterer, dem Schutzherrn des Preises im Radiokulturhaus. Im Radiokulturcafe hat 2007 auch die erste Pressekonferenz stattgefunden und dann bin ich mit dem Alfred zuerst nach St. Pölten und dann mit dem Zug nach Ybbs gefahren, um an der Radkarawane der Ruth Aspöck teilzunehmen.

Das Luftsprungfest im Badeschiff habe ich ja wegen der “Literatur und Wein” versäumt. Aber diesmal hat es geklappt, weil ja keine Corona-Regeln, mehr, obwohl im Studio 3, als das Lcht ausging und die Gesprächsteilnehmer mit der Moderatorin schon auf der Bühne Platz genommen hatte, ein Tonband ablief “Setzen Sie Ihre Maske auf und Sie sind sicher geimpft genesen oder getestet!“, lief, das wahrscheinlich nicht mehr aktuell war, denn ich habe mich erkundigt, ob man ohne Maske teilnehmen kann?

Darf man, weil nur empfohlen. Leider darf man das zwar auch im Festsaal des Amtshauses Margareten,, aber nicht wenn man dort die sieben derzeit aufliegenden Vollksbegehren, zwei davon gegen die Impfpflicht unterschreiben will und Viktor Noworski hat gleich seinen Siegertext von 2016 gelesen, nämlich die Geschichte von seinem Urgroßvater der in Pennsylvania, das Oberhaupt dieser Ethnie gewesen ist.

Diese Geschichte hat er in einem Behindertenverein geschrieben. Die Betreuerin hat sie an den “Ohrenschmaus” geschickt und jetzt, wie schon erwähnt ein Ausnahmeltalent und ein Stück Literatur, “Es ist unklar, ob es Fakt oder Fiktion ist – Literatur eben”, steht am Buchrücken, das sonst wahrscheinlich unentdeckt geblieben wäre.

Im Gespräch erzählte Viktor Noworski dann die Regeln, die in dieser Ethnie gelten. Es wird kein Alkohol getrunken, man ist sehr tolerant, klärt die Kinder frühzeitg auf. Viktor Noworski hat als Statist im Theater gearbeitet, von einem Herrn Farkas Österreichisch, nicht Deutsch, gelernt und auch mit Juden, die vor den Nazis geflohen sind, Kontakt gehabt. Karl Farkas ist aber schon 1946 nach Österreich zurückgekommen, wird den Sechsjährigen wahrscheinlich nicht sehr lange unterrichtet haben und Felix Mitterer erwähnte auch den Humor mit dem das Buch geschrieben sei.

Gerlinde Hofer, die ehemalige Organistatorin habe ich getroffen, Franz Joseph Huainigg war da und die beiden neuen Organisatorinnen, etcetera. Das Buch konnte man kaufen und signieren lassen. Franz Joseph Huainigg hat es mir aber schon zugeschickt, so daß ich es nur noch lesen muß.

Marie Gamilschegs Meerestiere

Auf den zweiten Roman, der 1992 in Graz geborene und jetzt in Berlin lebende Marie Gamillscheg, die mit “Alles was glänzt” 2018 den Debutlist des Öst gewonnen hat und ich glaube auch auf der Shortlist des Bloggerdebuts stand, bin ich vorige Woche auf dem “Blauen Sofa” in Leipzig, aufmerksam geworden und es scheint zu den prominenten Frühjahrsneuerscheinungen zu stehen und wurde jetzt auch moderiert von Ines Scholz in der “Gesellschaft für Literatur” vorgestellt.

Es geht um eine Meeresbiologin namens Luise, die sich mit der Meereswalnuß, einer Quallenart, beschäftigt und dann den Auftrag bekommt im Tierpark von Graz ein Projekt zu übernehmen, so daß sie wieder in ihre Heimatstadt und da in die Wohnung ihres Vaters fährt, zu dem es eine schwierige Beziehung gibt.

Marie Gamillscheg erzählte im Gespräch, daß sie auf die Idee des Buches gekommen ist, weil sie sich sehr für Zoos interessiert und sie auch wissen wollte, wie Geschichten entstehen. Der Zoodirektor kommt vor und Luise erinnert sich auch sehr an die Tiersendungen, die sie als Kind gesehen hat. Der Umgang mit Mensch und Natur kommt vor, obwohl sich Marie Gamillscheg, wie sagte, mehr für die Beziehungen zwischen den Menschen und weniger für die zwischen Mensch und Natur interessiert.

Marie Gamillschegs Sprache ist wieder sehr poetisch und der Aufruhr der beschrieben wird, passiert eher im Inneren von Luise, im Zwiegespräch mit sich selbst, die auch an Neurodermitis leidet und erst mit der Beschäftigung mit sich selbst, wieder den Kontakt nach Außen aufnehmen kann.

Es gab dann noch einen zweiten Lesestrang, wo die Meerwalnuß und ihre Eigenarten beschrieben wurde, im zweiten Gesprächsteil ging es dann um die schwierige Beziehung zum Vater und die Sprachlosigkeit, die zwischen Luise und ihm besteht. Sehr psychologisch also die Traumatisierungen und die Beziehungslosigkeit der Luise und ihre Annäherung zur Welt, die Marie Gamillschegg sehr eindrucksvoll zu beschreiben versuchte und am Schluß gab es noch einen Leseblock im Zoo, den Luise mit dem Zoodirektor besucht, um den Unfall, der einmal passierte und um eine Begegnung mit einem Affen ging es auch.

Ein interessantes Buch, das man wahrscheinlich erst lesen muß um Marie Gamillschegs Absichten zu verstehen und ich kann mich erinnern, daß es mir bei “Alles was glänzt” ähnlich ging, daß ich das Buch erst als ich es gelesen habe, verstanden habe, während ich bei den O-Tönen eigentlich noch nicht so begeistert war.

Nochmals Noahs Fest

Am Podium Minarz und Tschurlovits © Doris Kloimstein

Vor einem Jahr hätte ich eigentlich im Stift Seitenststetten sein sollen und mich fünf Tage lang mit sechs anderen Literaten und sieben bildenden Künstlern im Rahmen der Bibelwoche mit dem Thema “Noahs Fest” beschäftigen sollen. Die liebe Doris Kloimstein die das mitkuratiert hat, hat mich dazu eingeladen und dann ist das Corona-Virus dazwischen gekommen, weil die Angst vor der damals zweiten zweiten Welle und ein paar Tage vorher kam die Information Maskenpflicht auf den Gängen und im Speisesaal und ich bin ja eine etwas rebellische Person und strikte Maskenverweigerin und so habe ich abgesagt, habe mich aber dem Thema, weil ich mir wegen dem Skriptorium keine Stunden eingeteilt habe, in meinem Schlafzimmer mit dem Thema beschäftigt und einen Text über “Noahs Fest” geschrieben, der bei mir naturgedingt, da ich nicht katholisch bin, mehr über die Pandemie und Corona als über den Noah und seine Arche und, daß dieser der erste Weinbauer war, habe ich überhaupt nicht gewußt, weil die Einleitung von Elisabeth Birnbaum nicht gehört, beschäftigt und Ende September 2020 war die Zeit, wo der Opernball und, ich glaube auch, die “Buch Wien” abgesagt wurde und alle sehr hysterisch wegen der zweiten Welle und dem Winter waren.

Die liebe Doris hat mir aber versprochen mich in die Anthologie aufzunehmen, wie das bei meiner zweiten abgesagten oder nicht stattgefundnen Veranstaltung nämlich der Lesung aus einem Stück vom “Seitengewitter” beim Volksstimmefest mir auch versprochen wurde, daß ein Stück vom “Frühlingserwachen” in die neue Anthologe kommen soll und das Buch ist vor einigen Wochen erschienen.

Ich habe mein Belegexemplar bekommen und noch zwei weitere, die ich an eine von meiner inzwischen verstorbenen Schwiegermutter 24 Stunden Betreuerin und an Ruth Aspöck weitergegeben und auch hier besprochen habe und weil in Nieder- oder vielleicht auch überhaupt in ganz Österreich die Bibelwochen jedes Jahr gefeiert werden, gab es zum Belegexemplar auch ein neues Programm und da war leider immer noch Corona bedingt, obwohl uns ja der ehemalige Gesundheitsminister Anschober im Vorjahr einen schönen Halloween im nächsten Jahr versprochen hat, aber den wird es heuer, wenn überhaupt wohl auch nur mit 1G geben, die Präsentation auch nur Online angekündigt. Das heißt, ein paar Lesungen habe ich gehört, wird es daraus schon life geben. Morgen eine in der Galerie einer der Mitkuratorinnen in Herzogenburg und im Dezember, glaube ich, in Innsbruck, aber da ich auch das 1 2 und 3 G verweigere, also nur die Online-Variante und die war interessant.

Veranstaltet wurde die Präsentation im Bildungshaus St. Benedikt, da hat die dortige Direktorin Lucia Deinhofer begrüßt. Einleitende Worte kamen von der Leiterin des Bibelpastorals Karin Hintersteiner. Dann ging es per Zoom in Doris Kloimsteins Zimmer und ein paar der Teilnehmenden, wie Magdalena Tschurlovits, der Turmbund Literat Josef Beneder, der auch Religionswissenschaftler ist und die Galeristin Renate Minarz von der Schupfengalerie Herzogenburg, sowie die Tänzerin Tatjana Christlbauer waren zu sehen. Ich war und blieb stummgeschaltet, bin ich mit meinem alten Laptop ja nicht so technikaffin. Der Ton, der bei meinem Computer bei Zoom-Konferenzen meistens nicht funktioniert, war diesmal aber in Ordnung. So habe ich alles gut gehört und konnte mich dann auch durch das Buch zoomen, das ja im im großen Wohnzimmer in Harland steht. Hier hatte ich nur die beiden Bibelwochenprogramme, die Bestellkarte für das Buch und meine Textfahnen.

Ich habe es auch hier besprochen und Doris Kloimstein las einige Textproben vor und betonte die Vielseitigkeit sich dem Thema anzunähern.Richtig, Elisabeth Birnbaum war auch noch anwesend oder zugeschaltet und die Doris las auch die Bibelstelle, die die Meisten nicht kennen und betonte, daß man sich das Buch bestellen und in den dort vorhandenen leeren Seiten auch seine eigenen Gedanken hineinschreiben kann. ist es ja eine Art Stundenbuch geworden und dann hat sich auch Magdalena Tschurlovits, die zwar in Seitenstetten nicht anwesend war, aber, wie auch Margit Jordan, einen Text beigesteuert hat, eingeschaltet und sich für das Buch bedankt und Josef Beneder, der Theologe, wurde dann auch noch aufgefordert, seine Texte, beziehungsweise Gedanken zu diesemThema beizutragen und mir war das dann fast ein wenig zu biblisch, bin ich ja nicht katholisch und habe und tue das immer noch, die Sache von der Corona-Seite betrachtet, aber auch dazu hatte die Doris, die ja da, glaube ich, auch ihre eigenen Gedanken hat, sich eingeschaltet und betont, wie wichtig, das Zueinanderkommen ist und das ist wirklich ein bißchen paradox, die Veranstaltung nur Online oder dann in der Galerie oder in innsburck mit 1-3Gs zu machen, wo ich ja ausgeschlossen bin oder mich natürlich selber ausschließe.

Das Buch kann man aber kaufen und bestellen und auch weitergeben, lauteten die Schlußworte und es ist auch für die Atheistin eine schöne Online-Begegnung mit der Bibel geworden. Weiß ich jetzt doch, daß Noah, die Tiere nicht nur in die Arche trieb, sondern sich nach der Errettung betrank und wenn ich es richtig verstanden habe, auch entkleidete. Auf jeden Fall aber zum ersten Weinbauer wurde und das schreibe ich natürlich, daß es bei einer Real-Präsentation, die vielleicht sogar ohne Gs und Maske stattfände, wahrscheinlich Wein und ein Buffet geben würde.

Aber hoffen wir das Beste und auf das nächste Jahr, obwohl ich ganz ehrlich, wieder nur schreibe, sehr optimistisch bin ich angesichts der Tatsache, daß jetzt 3G auch in den Betrieben eingeführt wird, nichtdaß der Freedomday, wo alle Maßnahmen fallengelassen werden, sobald kommt, weil es ja mehr rebellische Menschen, wie mich gibt, die sich nicht so gerne impfen lassen und dann höre ich ja, werden die Energiepreise erhöht und die GIS-Gebühren, das Klima muß errettet werden und die Gefahr, daß ein Stromausfall kommen könnte, ist auch schon an die Wand gemalt. Also lobe ich mir den Noah, der die Tiere in die Arche brachte, um mit ihnen in andere Gefilde aufzubrechen. Die Doris und die anderen Teilnehmer haben sich auch noch sehr oft bedankt, so daß es eine sehr beeindruckende Buchpräsentation war.

Buchpräsentation statt Fest

Am neunundzwanzigsten Mai ist Gerhard Ruiss, der Dichter, Schlagersängerund Geschäftsführer der IG Autoren siebzig geworden. Herbert J. Wimmer ist das schon am zweiten Mai und normalerweise hätte es da wahrscheinlich große Feste gegeben. Aber in Zeiten, wie diesen ist das nicht erlaubt, obwohl das Lteraturhaus, die “Gesellschaft”und die “Alte Schmiede” ab neunzehnten Mai, glaube ich, wieder Publikum zu lassen darf. Mit FFP2-Maske und den 3Gs plus Registrierung natürlich. Aber ein Fest mit Buffet ist, glaube ich, erst ab ersten Juli möglich, wenn die Zahlen,die ja jetzt unerklärlich sinken, Publikum zulassen.

Aber eine Buchpräsentation im Literaturhaus, dem Heimspiel, wie Robert Huez, der Literaturhausleiter in seiner Einleitung erklärte, ist möglich, hat doch die “Literaturedition Niederösterreich”, wahrscheinlich auch zum Siebziger, des in Ziersdorf Geborenen, einen Gedichtband “lieber, liebste, liebes, liebstes. Andichtungen” herausgegeben und den “H. C. Artmann-Preis” hat er schon 2020 bekommen, zumindestens wurde der ihm da zuerkannt. Die Preisverleihung mag wohl pandemiebedingt auch verschoben worden sein. Zumindestens erzählte Klaus Zeyringer, der Moderator etwas von einer restlos ausverkauften Veranstaltung am 14. Juni “Bei der Sie daher nicht teilnehmen können!”

Und ich dachte “Sind wir schon soweit, daß man sich bei Preisverleihungen zukaufen muß?”

Anmelden und registrieren wahrscheinlich. Aber mit Maske gehe ich ohnehin nicht hin und bestehe für mich auch frei und widerständig auf das vierte G. Also habe ich mir die Veranstaltung per Stream angeschaut und war, kann ich anmerken, da kurzzeitig die einzige Zuhörerin. Dann sind noch drei dazugekommen und im Literaturhaus waren brav mit Maske und im Schachbrettmuster auch ein paar Köpfe zu sehen und ich kenne den 1951 Geborenen schon lang.

Wahrscheinlich seit den Siebzigerjahren, seit dem ich ja versuche in den Literaturbetrieb hineinzukommen, Mitte achtzig wurde ich ja für die Generalversammlung der IG-Autoren nominiert und bin seither immer regelmäßig hingegangangen. Beim Volksstimmefest und auch bei der “Poet Night” hat er regelmäßig seine eher kurzen politischen Gedichte vorgelesen, Oswald von Wolkenstein neu übersetzt,vieleGedichtbände herausgebracht und ist natürlich das Gesicht der Literatur als Geschäftsführer der IG-Autoren, der ja glaube ich auch das Literaturhaus durchsetzte, da warich auch aufdem Eröffnungsfest, wo Hilde Havlicek mit Jack Unterweger tanzte.

Eine Zeitlang war er, glaube ich, auch bei den Grünen und bei den GVs hat er immer, was ich sehr lustig fand, reine Monologe gehalten, hat auch viel gearbeitet und einmal ein Burnhout bekommen.

Ein Tausendsassa und einer der mir sehr viel geholfen hat, weil ich ihn bei meinen Autorenproblemen öfter um Rat fragte. So hat er meine wenigen Verlagsvertrage durchgesehen, bei “Paul und Paula” interveniert und bei der letzten GV, die es gegeben hat, habe ich auch versucht auf meine selbstgemachten Bücher mit meinen Selfpublisherantrag aufmerksam zu machen. Die Pandemie hat verhindert, daß ich das weiter verfolgen konnte.

Gerhard Ruiss ist aber auch im Corona-Jahren sehr engagiert gewesen, hat auf verschieden Künstlerdemonstrationen Reden gehalten und seine Texte vorgetragen und jetzt eine Feier oder Buchpräsentation, die er mit Klaus Zeyringer fast choreofieartig durchführte. So wurden zweiunddreißig Gedichte, aus dem Band, der durchaus nicht nur Liebesgedichte enthält, vorgetragen. Gerhard Ruiss las vor. Dann kam eine Frage oder ein Gespräch. Eine launige Conferance sozusagen. Dann wurde das Gedicht wiederholt und zwischendurch erzählte Klaus Zeyringer auch von den “Kanzlergedichten”.

Und auch das Gedicht an das ich mich gut erinnern kann, daß ich ihn einmal auf dem Volksstimmefest lesen hörte, als ich dort noch nichtgelesen habe “Revolution Hast den aufmüpfigen Tonbei meinem Ja-Wohl gehört!”, wurde von Klaus Zeyringer zitiert. Gerhard Ruiss hat wohl wirklich eine eigene poetische Sprache.

Er betonte das Verdichten und Verkürzen. Seine Vorbilder sind Ernst Jandl, Erich Fried, H.C. Artmann, aber auch in Brecht und Erich Kästner und am Schluß überreichte Werner Richter, von der Übersetzer-IG einen Blumenstrauß und Robert Huez ein Schokoladesortiment und Gerhard Ruiss verkündete, was mich ein wenig wunderte, daß er vor einigen Tagendas zweite Mal geimpft wurde, damit er wieder beweglich ist.

Nun ja, nun ja, wenn man öffentlich auftreten will, bleibt einem wohl nicht viel anderes über! Ich wünsche also alles Gute zum Geburtstag, habe ihm das schon gemailt und Antwort bekommen und bin jetzt wieder gespannt, wann und wo ich Gerhard Ruiss wieder live erleben werde. Die GV 2021 hat ja noch nicht stattgefunden.

Prosa für Prosa

Prosa ist nicht eine Literaturgattung, die ich auch betreibe, sondern auch der Name fürdas Projekt “Schule für alle”, wo, glaube ich, Menschen mit Fluchterfahrungen zu einem Grundschulabschluß kommen sollen und drei Studenten der Sprachkunst nämlich der 1990 geborene Sohn türkischer Eltern Muhammet Ali Bas, der 1992 in Tübingen geborene Luca Manuel Kieser und die 1992 in Wolfsberg geborene Katharina Pressl, die schon bei “Residenz” ein Buch herausgebracht hat, haben mit Absolventen im Herbst einen Schreibprozeß begonnen, wo die ihnen wichtigen Themen, festgehalten werden sollten. Dabei ist ein Buch herausgekommen “Prosa für Prosa” heißt es und acht Autoren und Autorinnen haben es heute im Literaturhaus vorgestellt und ihre Texte daraus gelesen.

Zuerst kamen einleitende Worte von Sassan Esmailzadeh, dann stellten die drei Herausgeber die acht Lesenden vor. Zwei davon sind keine Prosaschüler, aber auch Menschen mit Mgrationshintergrund und haben beide, glaube ich, beim “Exilpreis” mitgemacht und den 1995 in Kabul geborenen Ibrahim Rahimi, der schon einige Veröffentlichungen hat und an senem ersten Roman arbeitet, habe ich auch erst vor kurzem in der “Alten Schmiede” gehört. Er las ein Gedicht und die Tschetschenischstämmige Amina Kurbanova, deren Mutter ich, glaube ich, einmal bei den IG-Autoren hörte aus einem längeren Text über ihre Großmutter. Yohannes Berihu ist noch aktiv bei Prosa und las, glaube ich, genauso wie Abdul Wasi Safizadeh überseine Fluchterfahrungen, während ein anderer von seinem Studium an der WU und den Schwierigkeiten, die er es dabei gab, berichtete. Zuerst mußte er, weil kein österreichisches Maturazeugnis Extraprüfungen machen und dann, weil er erst seit Deutsch lernte und die in Syrien geborene Aya Reymaier, die im Dirndl auftrat möchte gerne Medizin studieren. Muß dazu aber erst ihre Matura machen, deshalb ließ sie sich als Sanitäterin ausbilden und arbeitet jetzt als Covid-Testerin im Parlament, was sie sehr interessant schilderte, als sie im schönen Büro des Parlamentspräsidenten stand und die aus Armenien kommende Ania Hakobian, las zuerst von ihrer Lehrerin und hatte dann einen Text über ihren Namen.

Interessant welche Themen, die Fluchterfahrungen, das geplante Studium, etcetera, den jungen Migranten wichtig sind und ebenso spannend davon in einem Text zu erfahren, deshalb sind solche Schreibwerkstätten wohl wichtig und spannend, daß sich die Sprachkunststudenten dafür interessieren,man kann dabei gleich sein Deutsch üben und Erfahrung mit der Öffentlichkeit machen, obwohl die ja in Zeiten, wie diesen aufden Onlinestream reduziert sind. Die drei Moderatoren stellten abwechselnd die Autoren vor und erzählten ein bißchen was über ihr Leben. Barbara Zwiefelhofer wies am Schluß auf die Anthologie hin und forderte zum Kaufen, Lesen und Verschenken auf.

Vorläufig kann man das auf der Homepage des Prosa-Projektes machen, später wird es die Anthologie in ausgewählten Buchhandlungen geben und interessant natürlich auch, was ich noch von den jungen Autoren hören und lesen werde.

Zwei davon habe ich schon gekannt und die Moderatoren schon bei Lesungen gehört, wie man im Literaturgeflüster-Archiv nachlesen kann. Spannend, daß sich das Literaturhaus auch, um die noch ganz am Anfang stehenden kümmert und wenn es mich vielleicht auch noch einmal einmal, vielleicht mitmeinen zweiten oder dritten Literaturgeflüsterbuch einlädt, wäre das auch sehr schön. Das Dritte das mit den Corona-Texten ist zwar noch nicht fertig, es wird aber wahrscheinlich ohnehin noch ein Weile dauern, bis ich ohne Test und Maske hingehen kann. Vielleicht lese ich bis dahin die Texte der jungen Migranten mit Fluchterfahrung, da ich aber so einen dicken Lesestapel habe, wird auch das eher unwahrscheinlich sein, außer es legt es einer oder eine für mich in den offenen Bücherschrank.

Beppo Beyerls Klogeschichten

Beppo Beyerl, Richard Weihs

Beppo Beyerl, Richard Weihs

Heute hätte ich eigentlich zur Präsentation von Luis Stabauers neuem Buch “Brüchige Zeiten” gehen wollen und hatte mich auch schon dafür angemeldet, aber da man in Zeiten, wie diesen ja manchmal oder demnächst wahrscheinlich immer eine Maske braucht, habe ich mich wieder abgemeldet und war dann, als ich schon “Scheiße, keine Veranstaltungen, mehr!”, denken wollte, sehr froh über Richard Weihs Newsletter, der mich auch zu einer Buchpräsentation, nämlich zu Beppo Beiersl “Wiener Klosettbrevier”, ins Weinhaus Sittl einlud und dort braucht man, weil ja ein Lokal, keine Maske und den 1955 in Hadersdorf- Weidlingau geborenen habe ich ja erst am Sonntag im Little Stage, mein literarisches Leben scheint sich zunehmend in Wirthäusern statt im Literaturhaus, “Alte Schmiede” und “Gesellschaft” zu verlegen, gesehen, als dort Armin Baumgartner, den literarischen Sonntag wieder auferstehen ließ, ich kenne Beppo Beyerl schon lange, weiß gar nicht, wo und wann ich ihn kennengelernt habe, war jedenfalls bei einigen Lesungen, habe auch schon einige Bücher von ihm gefunden und die “Bekundungen Betrachtungen Benutzungen” über den Klogang sind bei “Löcker” erschienen.

Der Verleger machte die Einleitung und Begrüßung, Richard Weihs sang und spielte auf verschiedenen Instrumenten Klolieder und ein ganzes Buch über den Klogang ist wahrscheinlich sowohl interessant, als auch ungewöhnlich.

Ich weiß gar nicht, ob es so unbedingt literarisch ist, lehrreich ist es auf jedenfall und Beppo Beyerl hat auch einige Stücke daraus gelesen und immer wieder auch was dazu erzählt.

Beppo Beyerl, Richard Weihs

Beppo Beyerl, Richard Weihs

So begann es mit der “Metaphisik – leider braucht man einen Überbau” und führte dann zu den Geschichterln, wo ein Türke einmal auf einen Ball mit Bonbons erschien, diese wurden ihm von seiner Kleidung entrissen, leider enthielten sie alle Abführpulver, so daß die Klos dann sehr besetzt waren und die feinen Damen in den feinen Ballkleidern sich mehr oder weniger angackten.

Es ging dann zu den Kindheitserinnerungen, die aus dem Pumpsklo, der Großmutter in Hadersdorf Weidlingau bestanden, später ist Peppo Beyerl dann in eine Basenawohnung gezogen, wo er sich das Gangklo mit dem großen Schlüßel mit einer alten Dame teilte und solche Erfahrungen hatte ich auch in meiner Studentenwohnung in der Otto Bauergasse und am Schluß gab es noch Auszüge aus dem “Klo ABC”, das dann, wie Beppo Beyerl noch erwähnte, nicht so unbedingt nur Wienerisch war.

Interessant, interessant, das Stabauer-Buch werde ich wahrscheinlich zugeschickt bekommen und am Rückweg ging es schon durch die “Kühle Meile Zieglergasse”, wo morgen auch ein großes Literaturfest stattfinden wird.

Man sieht der Literatur kommt man trotz einer vielleicht orangen Ampelschaltung nicht aus und darüber könnte man ja auch einen Text schreiben.

Doppelzüngige Kremser Pointen

InKrems gibt es nicht nur das NÖ-Literaturhaus  in Stein, wo ein Teil der “Literatur und Wein” stattfindet und die Kunstmeile mit der Minoritenkirche, wo eine zeitlang der “Kramer-Preis” vergeben wurde, es gibt auch die Galerie “Kultur Mitte” in der oberen Landstraße, wo ich höchstwahrscheinlich durch die Ruth hingekommen bin.

Jedenfalls hat sie dort eines ihrer Bücher vorgestellt, mit dem Robert Reisetexte gelesen und auch einmal eine Freundin hingebracht, die über die Mutter von Liszt referierte. Das letzte Mal war ich, glaube ich, anläßlich der Ausstellung zu “April in Stein” dort, bekomme aber regelmäßig die Einladungen, die gleich in Doppelpack zu mir kommen und und in zwei Wochen stellt die Ruth dort ihr neues Buch vor, da ist aber der Alfred in Amerika und ich in Wien beim “Augustin-Grillfest” höchstwahrscheinlich.

Aber heuer sind wir wieder mal am Freitag nach Harland gefahren, weil der Alfred vorher eine Vorlesung hatte und da habe ich eine Einladung zu einer Ausstellungseröffnung, kombiniert mit einer Buchpräsentation gekommen und weil ich ja in einem gewissen Rahmen sehr neugierig bin, habe ich dem Alfred vorgeschlagen,  hinzufahren und meine letzte Stunde so gestaltet, daß ich um fünf fertig war.

Denn der ehemalige Schuldirektor WilhelmMaria Lipp, 1955 in St. Pölten geboren, hat seinen ersten Gedichtband mit humoristischen Versen herausgegeben und das mit den Illustrationen des  1947 in Krems geborenen Zeichners Leo Leitner, der schon  2002 an Krebs verstorben ist, verbundern und da dessen Kinder jetzt einen Leo Leitner Förderverein gegründet und ein Werkverzeichnis herausgegeben haben oder werden, wurden seine Werke heute in der Galerie Wien Mitte präsentiert und die war sehr voll mit der Kremser Society.

Der Bürgermeister, der einmal Leo Leitners Arzt war, sowie die Tochter des Zeichners hielten einleitende Worte, Franz Kral der Galerie- Obmann, erzählte seine Schmankelrn zu dem Kremser Original, wie er ihn vorstellte und der Autor gab aus den vier Abteilungen seines Bandes jeweils Kostproben zum besten, die wie er es selbst bezeichnete, irgendwo zwischen Wilhelm Busch und Eugen Roth angesiedelt sind.

Also nicht unbedingt mein Literaturgechmack, aber ich schaue ja, wie ich immer schreibe, gerne über den Tellerrand. So hatte ich kein Problem damit und die Zeichnungen haben mir zum Teil auch sehr gut gefallen.

Es gab anschließend von der Tochter gestiftet, ein buffet mit großen Schinken und Bratenplatten, während es sonst ja eher Brötchen gibt und der Wein zur Selbstbezahlung ist. Diesmal war sogar ein Faß Bier aufgestellt, aber das ist nichts für mich, da ich mich ja fast auschließlich an Rotwein halte und während ich meine Bratenbrötchen gegessen habe, ist mir die KritLit und die Buchpräsenation von Robert Streibel zur Louis Mahrers “Bora” eingefallen und ich dachte, ich könnte  Franz Kral nach ihm fragen, denn der war oder ist ja  kommunistischer Gemeinderat und Louis Mahrer war Kommunst und als ich diese Namen aussprach, wurde mir gleich sein Sohn Wolfgang gezeigt, der mir sehr viel und freundlich von seinem Vater erzählte und als ich dann wieder zu meinem Platz gegangen bin, um meine Brötchen weiterzuessen, habe ich entdeckt, daß hinter mir ein Plakat hing, das auf die Buchpräsentation und Ausstellungseröffung zu Louis Mahrers “Bora” hinweis, die im April 2017 stattfand.

Da habe ich sicher auch die Einladung bekommen, aber nicht weiter beachtet. Man sieht die Stadt Krems ist eine kulturelles Fundgrube und wenn man aufmerksam genug ist, bekommt man auch die weniger bekannten Strömungen mit.

Zu Ruths Lesung werde ich wie schon erwähnt nichtbesuchen, bin aber gespannt, ob sie auch die Kremser  kulturelle Elite anzieht, aber wahrscheinlich muß sie da ihre Freunde mitbringen und ich habe ich Buch auch schon gelesen.