Ich habe ja gerade Anton Thuswalders “Gegenkanons” gelesen, in dem es auch einen Beitrag, der 1990 geborenen Raphaela Edelbauer gibt, die ich ja einmal auf der Buch Wien kennenlernen, als sie ihr erstes experimentelles Buch vorstellte, mit dem sie dann auch in “Rauris” gewonnen hat. Dann kam die “Bachmann-Lesung” und das “Flüßige Land” das sowohl auf der deutschen als auch auf der österreichischen Shortlist stand. Ein tolles Buch.
“Dave” mit dem sie dan den Öst gewonnen hat, hat mir dann nicht so sehr zugesagt und jetzt das vierte Buch “Die Inkommensurablen” und wieder ein neuer Stil.
Thomas Glavinic hat das, glaube ich, vorgemacht, daß er für jedes seiner Bücher ,einen neuen Stil gefunden hat, Raphaela Edelbauer, die inzwischen glaube ich, auch an der Sprachkunst lehrt, wo sie einmal lernte, macht es nach, von dem Experimentellen, zum Anti-Heimatroman, wie es Daniela Strigl nannte, ich würde es eher als einen neuen Kafka Stil nennen, zur Science Ficton und jetzt zum ersten Weltkriegb, wo das Genre wieder gehörig gegengebürstet, wieder Strigl O Ton,, wurde und von dem Buch wo sich in den letzten Julitagen von 1914, wo der erste Weltkrieg ausgebrochen ist, drei Jugendlichen in Wien treffen und das das in seinem Untergrund gehörig erforschen, habe ich schon irgendwann gehört.
Die Literaturhauslesung heute war aber eine Premiere, deshalb war auch der Verleger da und das Literaturhaus ziemlich voll und ich hätte auch in die “Alte Schmiede” gehen können, wo Anne Cotten auftrat, habe mich dann für Raphaela Edelbauer entschieden, obwohl ich von dem Buch nicht so viel wußte und eigentlich mit Neuerscheinungen ziemlich ausgelastet bin, aber wieder oh Überraschung ein interessanter Roman und eine sehr selbstbewußte Autorin, mit einen Roman, den ich ziemlich widersprüchig fand denn da ist ein sechzehnjähriger Tiroler Knecht mit einer übersinnichen Gabe, der an jenen Julitagen nach Wien pligert ,um sich in psychoanalytische Behandlung begeben. Er hat aber kein Geld. Helene Ceresch nimmt ihn trotzdem auf und dann trifft er eine Klara, die sich gerade auf ihr Rigorosum in Mathematik vorbereitet und eine der ersten Studentinnen auf dieser Fakultät ist.
Daß, die wahrscheinlich der jüdischen Mittelschicht entstammend, sich mit einem Rossknecht abgibt, erscheint mir etwas fraglich. Einen Adam gibt es auch und die ziehen dann in der Kanalisation Wiens herum, denn Raphaela Edelbauer hat natürlich ihren Max Winter gelesen.
Interessant, interessat, die Kriegsbegeisterung in jenen Julitagen zu lesen und sie mit der, die uns seit einem Jahr umfangen hat, zu vergleichen und auch interessant, der Widerspruch zwischen Esoterik und Wissenschaft, wie Raphaela Edelbauer betonte. Da wurde einerseits so schnell, wie nie eine Impfung erfunden, während es auf der anderen Seite Virenleugner ßgibt. Da denke ich zwar, daß niemand die Viren leugnet, sonder eher die Maßnahmen kritisiert, mit denen sie bekämpft werden sollten.
Aber ein interessantes Buch und ein spannendes Gespräch mit Daniela Strigl. Nachher gabs wieder Wein und ich habe mich sehr lange und intensiv mit Helene Hoffmann unterhalten und mit ihr dann auch den Bücherschrank besucht, wo sie sehr fündig wurde. Ich habe eher den “Wortschatz” geplündert, mir den neuen Edelbauer-Roman bestellt und lese jetzt gerade das vierte Bloggerdebut-Buch.