Essays aus der “Edition tandem”

Zwei Essaybände, nämlich Band zwei und Band drei aus der “Edition tandem” wurden heute in der “Gesellschaft für Literatur” vorgestellt, die von zwei mir bekannten Autoren, die beide auch im Vorstand der IG-Autoren tätig sind. Nämlich Ludwig Laher und Renate Welsh.

Ich fange mit dem Jüngeren, nämlich den 1955 in OÖ geborenen und dort lebenden Ludwig Laher an, den ich entweder in der IG oder in der GAV kennenlernte, ihn dann, weil er auch über die Trisomie 21 schrieb, in die Jury des “Ohrenschmauses” brachte und von dem ich sowohl einige Bücher gelesen habe, als auch bei einigen Veranstaltungen war. Er hat unzählige Bücher geschrieben, historische, gesellschaftskritische Romane, Erzählbände, etcetera, etcetera.

Setzt sich bei der IG für die Rechtschreibreform und für mehr Literatur bei der Zentralmatura ein und der Essayband zwei enthält einige Texte von denen Ludwig Laher drei verlesen hat. Zuerst zwei dann kamen drei Fragen von Manfred Müller und dann noch ein Text und das gemeinsame an den Erzählbänden, ist wohl der überraschende Kick. Da erwartet man etwas Schlechtes und etwas Gute kommt heraus oder so ähnlich und persönlich waren die drei Texte auch.

Der Erste hat mich etwas zum Überlegen gebracht, weil da die Absicht nicht so deutlich herauskam. Denn da ging der Autor mit seiner Frau, wie täglich spazieren, um seinen Kopf für das Schreiben freizubekommen und überholten ein Pferd, auf dem ein kleines Mädchen begleitet von seiner jungen Oma oder älteren Mutter ohne Helm saß und sich an der Mähne festhielt. Die Beiden gehen vorbei, das Pferd scheut, das Kind fällt herunter, die Großmutter fängt es auf und beruhigt es “Das hast du großartig gemacht” und die Beiden philosophieren, ob sie die Frau mahnen hätten sollen oder ob sie schuld gewesen wären, wenn das Kind sich verletzt hätte? Ja beim Reiten braucht man einen Helm, aber es ist ja nichts passiert und hat die Oma, als die Beiden vorüber waren, das Kind wieder hinaufgesetzt?

Die dritte Geschischte war dann ähnlich. Denn da fand Laher in einem Zug an der Schweizer Grenze ein kleines Schweizer Messer an einem Schlüßelanhänger, den er dann gleich herzeigte und ihn seither bei sich trägt. Nur bei Flügen ist das schwierig. Denn da darf man ja kein Messer mithaben. Also vergräbt er ihn einmal, ein zweites Mal kommt er in Wien durch, wird aber in Kiew erwischt und der Security läßt ihn damit aber weiterfliegen und dann hat er das “Messer” siehe oben “im Kopf”.

Denn was hätte er getan, wenn er den Vorfall bei einem anderen beobachtet hätte, während er sich freute, sich von seinem Messer nicht trennen zu müssen. Also interessant, interessant und die dritte Geschichte habe oder hätte ich fast miterlebt, denn ich war ja im Jahre 2013 beim Schwendter Begräbnis am Baumbartner Friedhof.

Was ich damals an hatte,weiß ich nicht mehr und ich habe den Weg vom 49 er auch gleich gefunden. Ludwig Laher Rolf Schwendter zu Ehren in seinen ältesten Jeans hat sich aber verirrt und hätte sich verspätet, wenn ihm nicht ein Polizeiauto entgegen gekommen wäre, das ihn dann zum Portal chauffiert hat. Vielen Dank, aber Rolf Schwendter war ja sehr gesellschaftskritisch und hat die Polizei oft kritisiert. Ludwig Laher offenbar auch, jetzt haben die Beamten ihn beschämt, so weit so gut und auch sehr spannend, nur der Zusatz, daß sich Ludwig Laher jetzt bei den “Schwurblerdemos” ein härteres Eingreifen gewünscht hätte, hat mich etwas irritiert und das schließt an den zweiten Essayband, nämlich den von der 1937 in Wien geborenen Renate Welsh, der Kinderbuchautorin, die auch für Erwachsene schreibt und IG-Präsidentin, die auch in der Vinzi-Rast Schreibwerkstättten hielt und offenbar in letzter zeit einen Schlafanfall erlitt.

Jedenfalls hat sie Ludwig Laher in der Zeit in der es ihr schlecht ging, ermuntert, Essays für einen Band zur Verfügung zu stellen und hat sie auch für sie ausgesucht und die drei Texte, die die Autorin gelesen hat, haben sich auch mit der Wirkung der Literur, der Kraft der Sprache und dem Wert des Zuhörens beschäftigt, etwas was sich in der letzten Zeit ja auch sehr geändert hat, wo die Linken für die Corona Politik und die Rechten maßnahmenkritisch waren.

Es war aber ein sehr interessanter Abend und auch eine Erinnerung an Rolf Schwendter den ich ja auch sehr gut gekannt habe.

Wolfgang Hermann und Gudrun Seidenauer in der “Gesellschaft”

Am Nachmittag nach Harland gefahren und dort in die “Gesellschaft” gestreamt, in der “Alten Schmiede” hätte es auch eine Veranstaltung gegeben, aber die streamen nicht mehr, damit die Leute in die Veranstaltung kommen, wie mir der August Bisinger sagte.

Also in die “Gesellschaft”, wo Gudrun Seidenauer und Wolfgang Hermann ihre neuen Bücher vorstellen.

Ines Scholz hat moderiert und eingeleitet und die beiden Autoren vorgestellt, deren Bücher alle von Frauen handeln, die die Fünfziger- und Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts erlebten.

Die “Gesellschaft” dürfte sehr voll gewesen sein, wie Ines Scholz erwähnte und die 1965 in Salzburg geborene und dort lebende Autorin, habe ich kennengelernt, als ich 1996, glaube ich, in der Jury für das Nachwuchsstipendiumwar.

Dann war ich glaube ich auch einmal in einer Veranstaltung. Gelesen habe ich noch nichts von ihr, aber als ich von ein paar Jahren mit dem Alfred in Salzburg war und wir uns dort mit Margot Koller das Literaturhaus oder den Bücherschrank davor, anschauen wollten, hat sie dort ein Seminar gehalten und das bei “Jung und Jung” erschienene Buch “Libellen im Winter” handelt von drei Frauen Mali, eine alleinerziehnde Mutter, Vera, eine Möbelrestauratorin und Grete, die bei den Amerikanern dolmetscht und von ihnen geheiratet werden will, die die Nachckriegsjahre erleben und sich da in Wien kennenlernen.

In der Diskussion erzählte Gudrun Seidenauer von den wilden Spielen der Nachkriegskinder und den alleinerziehenden Müttern, die sie zu betreuen hatten und ihr Leben schupfen mußten. Es wurde dann über die schwarze Pädagogik der Fünfzigerjahre und die Gesetzte damals, wo Akademikerinnen ihren Titel verlieren konnten, wenn sie bei einer homosexuellen Handlung erwischt wurden, diskutiert. Das Thema Gewalt wird also in diesem Buch sehr angesprochen und Gurdrun Seidenauer erklärte, wie sie zu ihren Recherchen gekommen ist. Eine junge Frau kommt dann auch in dem Buch vor, was Gudrun Seidenauer, die in Salzburg Lehrerin ist und die ihre Schüler in die “Gesellschaft” mitgebracht haben dürfte, als “kleines utopisches Moment” bezeichnet

Den 1961 geborenen Wolfgang Hermann, kenne ich auch schon lange und habe ihn glaube ich, auch schon einmal oder öfter in der “Gesellschaft” oder der “AS” gehört.

Kennengelernt habe ich ihn, glaube ich, beim “Siemens-Technik-Preis”, wo er seinen “Herrn Faustini” präsentierte und damit auch gewonnen hat.

Ein paar “Herr Faustini-Bücher” sind inzwischen erschienen. Ich habe auch schon was von ihm gelesen und jetzt stellte er in “Bildnis meiner Mutter”, das Leben seiner Mutter vor.

Ines Scholz erwähnte, daß Wolfgang Hermann, das Buch schon begonnen hat, als seine Mutter noch lebte und der zweite Teil der Erzählung spielt dann dreißig Jahre später und Wolfgang Hermann beschäftigte sich in der Erzählung mit der Frage, wieviel man eigentlich über seine Eltern bzw. Mutter weiß?

Es wird auch die Landschaft rundherum beschrieben, denn Wolfgang Hermann hat sich während er den ersten Teil geschrieben hat, in Frankreich befunden und seine Mutter Anneliese hat ihre eigenen Wünsche für die Familie zurückgestellt, wie das früher bei den Frauen wohl so war und die NS-Zeit, den Einmarsch Hitlers in Bregenz hat die Mutter als junges Mädchen auch erlebt und hat sich auch freiwillig gemeldet, als man für Hitler ein Gedicht aufsagen sollte und ist dabei steckengeblieben.

Später wollte die Mutter Sängerin werden, hat dann aber offenbar einen ungeliebten Mann geheiratet und Wolfgang Hermann beziehungsweise Kinder bekommen.

Es gibt auch eine Erzählung “In kalten Zimmern”, die sich mit ähnlichen Details beschäftigt, wie Ines Scholz erwähnte, wobei Wolfgang Hermann anmerkte, daß es hier aber um einen anderen Ton geht. und dann ging es noch um die Schwierigkeiten über die eigene Mutter zu schreiben und wie schwer es ist, den richtigen Ton dafür zu finden und Wolfgang Hermann merkte an, daß er seine Mutter, die eigentlich ein unglückliches Leben führte und ihre Träume nicht erfüllen konnte, mit diesem Buch retten wollte.

Zwei spannende Bücher die zeigen, daß die Nachkriegsjahre immer noch sehr wichtig sind und sich viele Autoren damit und der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit beschäftigen.

Zweimal Tagebuchlyrik in der “Gesellschaft”

Vom Hörspielfestival zur Lyrik im März, da läßt sich herrlich hin und her switschen, aber auch viel versäumen und heute die beiden alten Männer Hannes Vyroal 1953 und Nils Jensen 1947 geboren in der “Gesellschaft für Literatur.”

Ines Scholz hat eröffnet und die Lebensläufe vorgelesen und beide Herren kenne ich schon lang. So hat Hannes Vyoral ja mit Gerhard Ruiss die “IG Autoren” mitbegründet und Nils Jensen war bei “Frischfleisch und Löwenmaul”, als ich in den “Arbeitskreis schreibender Frauen” gekommen bin und der hat uns auch eröffnet, daß er unsere “Spuren sichern Gewalt gegen Frauen – Frauen gegen Gewalt” nicht veröffentlichen kann.

Inzwischen gibt er die “Buchkultur” heraus und lebt im Mühlviertel und Hannes Vyoral lebt im Burgenland und gibt das “Podium” heraus und beide schreiben Gedichte durch die Jahreszeiten und durch die Pandemie und die “Gesellschaft” war auch ziemlich voll.

Christl Greller ist maskiert neben mir gesessen und hat mir mitgeteilt daß Ilse Tielsch gestorben ist. Christian Teissl,e der neu Schriftstellerverband-Vorstand ist später gekommen und die beiden haben abwechselnd in zwei Blöcken gelesen.

Mit dem März hat Hannes Vyoral angefangen und dann gelesen, wie er im Garten steht oder für seine Enkelkinder für den Frühling dichtet.

“An den Frübhling denk ich gern”, bis er zum Winter kam und Nils Jensen hat erzählt, daß seine Frau sehr früh an Corona erkrankte. Sie in Wien, er im Mühlviertel und da hat er jeden Tag ein “Eichhörnchenlied” für sie geschrieben.

Er thematisierte auch öfter und direkter als Hannes vyoral, der bei der Natur verblieb, die Pandemie und die Demonstranten, die die Krankenhäuser verstellten.

Spannend, spannend, die Tagebuchgedichte der beiden mit denen man durch das Jahr gleiten kann. Die Natur ist wichtig, die Jahreszeiten und die Spaziergänge oder die Radfahrten, die die beiden mit Stift und Blick täglich machen und uns jetzt daraus vorgelesen haben.

Wein hat es diesmal nicht gegeben nur einen Büchertisch, ich verlinke aber mein Corona-Gedicht.

Dreißig Jahre Gedichtet

Wir leben im Monat März im Monat der Lyrik und da ist ja vor allem die “Gesellschaft für Literatur” sehr engagiert und hat ein ganzes Monat lang ein lyrisches Programm.

Einen vom Literaturkreis Podium herausgegebenen Lyrik-Folder gibt es auch und so bin ich heute in die “Gesellschaft” statt in die “Alte Schmiede” gepilgert, obwohl die Lautpoesie ja auch etwas eigentlich lyrisches ist und weil ich ja immer ein bißchen nostalgisch bin, vor drei Jahren, als alles begann, was jetzt vorüber ist, war eine Veranstaltung zur Lyrik im März, die letzte, wo ich in der Gesellschaft gewesen bin.

Manfred Müller lobte den Abstand, den das Publkim hielt und als ich dann noch einmal hin wollte, hat mich die Anwesendheitliste abgeschreckt, in die ich mich eintraagen hätten müssen, falls ich krank werde.

Das ist jetzt vorbei und ich bin auch derzeit ein bichen krank und in der “Gesellschaft” ist heute Anton G. Leitner aufgetreten, der 1961 geborene Müncher, der seit dreißig Jahren ein Lyyrik-Handbuch herausgibt und das letzte zum thema “offen” wurde heute vorgestellt.

Einmal vor Jahren war ich, glaube ich, schon bei einer diesbezüglichen Veranstaltung und diesmal moderierte Gerhard Ruiss, der vor ein paar Tagen auch seine “Kanzler-Gedichte” vorgestellt hat. Der interviewt den schlanken sechzigjährigen, der launig über seine Herausgebertätigkeit erzählte und erwähnte, daß er fünftausend Euro Corona-Hilfe zurückzahlen muß.

Dann trat Michael Hammerschmid mit seinen Kindergedichten auf. Das Prodzedere war so, daß jeder der Eingeladenen, drei eigene Gedichte und dann noch drei andere vorlesen durfte.

Dann kam eine junge mir bisher unbekannt junge Frau, die 1990 in Wien geborene Sophia Lunra Schnack. Danach trat wieder Anton G. Leitner auf und las zwei Gedichte über seinen vor kurzem verstorbenen Vater und, ich glaube, eines von Hans Eichhorn den Fischer vom Attersee, der inzwischen auch verstorben ist und Michael Hammerschmid hatte, glaube ich, auch ein Gedicht von Erwin Einzinger verlesen und der letzte war der 1965 in Win geboren Semier Insaif, den Gerhard Ruiss und auch ich, vom “Siemens-Literaturtechniktur-Preis” kannte und Gerhard Ruiss hat seine neuen “”Kanzlergedchte” glesen und Semier Insaif, der jetzt das “DichtFest” in der “AS” macht, improvisierte mit einer Mischung zwischen Deutsch und Farsi oder Arabisch, zwischen Gesang und Literatur und nachher gabs ,um das Fest zu feiern Snack und Getränke.

Kurt Neumann war da, Wolfgang Hermann wenn ich mich nicht irre und eine Journalistin mit der ich mich vor der Veranstaltung nett unterhalten habe. Nachher habe ich es mit einem Musiker getan, der wie er mir sagte, für mich beten wird, mal sehen ob das wirkt.

Armut im Alter und Brigitte Schwaiger Interview

Andreas Renoldner
Cordula Simon

“mit Sprache” die Initiative der Literaturhäuser, hat sich ja heuer mit dem Thema “Literatur und soziale Gerechtigkeit” beschäftigt und da ging es ja in der “Alten Schmiede” um die Einkommenssituation, dann im Literaturhaus um die “Geschlechtergerechtigkeit” und jetzt im dritten Teil um die Armut im Alter.

Da wurden immer je drei Autoren eingeladen einen Artikel zu diesem Thema zu schreiben, in der Gesellschaft waren das Verena Dürr, Andreas Renoldner und Cordula Simon und ich dachte, da geht es um die Autorensituation, wie es denen geht, wenn sie alt werden?

Den Großen wie Stephen King, Peter Handke und Elfriede Jelinek wahrscheinlich finanziell sehr gut, die haben dann eher gesundheitliche Probleme wie Demenz, Krebs, etcetra. Denen, die von der Mindestpensionen leben, eher schlecht und das sind ja die, die ich in der GAV treffe und da hat ja Bernhard Kathan einmal eine Aktion gestartet, wo er nachgewiesen hat, daß die im Durchschnitt nur dreiundsechzig Jahre alt werden, während der Durchschnitt sonst um die dreiundachtzig bei den Frauen, bei den Männern, glaube ich, etwas weniger, liegt.

War aber nicht so, in dieser Tranche ging es generell, um die Situation im Alter und die drei Autoren wurden offenbar ausgewählt, weil sie schon diesbezügliche Erfahrung hatten. So arbeitet, die 1986 in Graz geborene Cordula Simon offenbar nebenbei, um ihre Tantiemen aufzubessern, als Bestatterin, der 1957 in Salzburg geborene Andreas Renoldner im mobilen Pflegedienst und die 1982 geborene Verena Dürr als Sozialbetreuerin.

Die Texte gingen also hart in die Realität der Altersarmut oder Alterseinsamkeit. Was ist wenn die Freunde wegsterben, man allein übergeblieben ist, sich die Familie weil selbst berufstätig, sich nicht mehr um den Alten kümmern kann?

Verena Dürr

Da gibt es dann die Pflegeheime, mit den überforderten Pflegern in den letzten drei Jahrenn konnte man da auch keine Besuche empfangen und mussten, wenn es hoch ging, einsam sterben und die mobilen Dienste schilderte Andreas Renoldner in seinen Text sind auch keine Lösung. Denn da tauchen jeweils fünfzehn Minuten, die Betreuer auf, haben in ihrem Handy aufgeschrieben, was sie tun sollen. Duschen beispielsweise. Der Klient will das aber nicht oder hat schon oder will vorher frühstücken und Schwarzbrot statt Toast, aber das ist nicht da und keine Zeit einzukaufen. Sehr beeindruckend und angsterregend. Verena Dürr schlug in ihren Text in dieselbe Kerbe, während Cordula Simons Text sehr künstlerisch war und sehr eindrucksvoll immer wieder “Ich habe mich umgedreht” wiederholte. Also man strudelt sich ab, erzieht die Knder, baut das Haus und dann ist man alt und ist allein.

Moderiert wurde die Diskussion von Stefan Gmünder und interessant ist, daß die Frage, daß niemand etwas vom Alter hören will und Bücher darüber nicht genommen werden, durch Milena Michikos Flasars Buch “Oben Erde, unten Himmel” die genau dieses Thema behandelt, beantwortet.

Da geht es um das japanische Phänomen, daß die Leute oft drei Monate lang in ihren Wohnungen liegen, bis sie überhaupt gefunden werden und ich denke, daß das gute Sozialsystem, das es vielleicht vorher gegeben hat, durch die Pandemie sehr gelitten hat. Wenn jetzt der Mittestand durch die Inflation verschuldet wird, ist dann kein Geld da, sich vielleicht in eine Mehrgenerationenwohnung einzukaufen und die autoritären Systemen, die wir in der letzten Zeit erlebt haben, sind da ja auch nicht sehr Hoffnung erregend.

Die Diskussion war auch sehr intensiv, die Psychologin Maria Wölflingseder hat sich sehr intensiv eingebracht, Eva Geber war da, Ilse Kilic, Fritz Widhalm und auch Robert Huez, obwohl im Literaturhaus heute auch das Buch der Milena Michiko Flasar vorgestellt wurde und ich denke, daß ist ein Thema das uns alle betrifft.

Wir alle werden älter und ich habe mich schon sehr lange sowohl psychologisch, als auch literarisch damit beschäftigt und eine Diskussion, wie diese kann nur ein erster Ansatzpunkt sein, sich weiter mit diesem Thema zu beschäftigen, daß wir alle sehr verdrängen und ich habe noch ein literarisches Event aufzuweisen, waren doch heute Wolfgang Asenhuber und Ingrid Schwaiger bei mir, die eine Biografie über die 2010 verstorbene Brigitte Schwaiger schreiben wollen und da Personen, die sie kannten interviewten.

Nun habe ich die 1949 in Freistadt Geborene eigentlich gar nicht persönlich gekannt. 1977 bin ich auf ihren Roman “Wie kommt das Salz ins Meer” mit dem sie schlagartig bekannt geworden ist, gestoßen. Der wurde in der sozialistischen Wochenzeitung “Die Frau” veröffentlicht. Dann kam der große Absturz. Sie konnte mit ihren weiteren Büchern von denen ich einige gefunden habe, nicht mehr an den Erfolg anschließen. Hat sich, glaube ich, verschuldet und musste ihre Schulden bei ihrem Verlag abarbeiten.

Sie hatte auch psychische Probleme, die sie mit dem Buch “Fallen lassen”, das 2006 erschienen ist, aufarbeitete und damit wieder Aufmerksamkeit erregte. Da war ich bei einer Vorstellung in der “Gesellschaft für Literatur”. Habe sie auch als Publikum im “Siebenstern”, weil sie offenbar in der Nähe wohnte, getroffen und einmal, als ich mit der Ruth am ersten Mai am Rathausplatz war und die hat sie gekannt und so habe ich sie auch sozusagen persönlich kennengelernt und als Inspirationsquelle habe ich sie bei der “Absturzgefahr” auch benützt.

Und dann kann ich den Bogen zurück zur Diskriminerung und sozialen Ungerechtigkeit spannen.

Denn Brigitte Schwaiger wäre höchstwahrscheinlich, wenn sie sich nicht umgebracht hätte, auch davon betroffen gewesen.

Ein interessantes Thema und jetzt kann ich mich auf die Biografie freuen, die, glaube ich, im nächsten Jahr erscheinen wird.

Stefan Zweig Werkausgabe

Zu dem 1881 in Wien geborenen und 1942 in Brasilien vertorbenen Stefan Zweig bin ich über Umwege gekommen. Im Bücherkasten meiner Eltern stand die Biografie “Maira Antoinette”und die “Welt von gestern”” wahrscheinlich beide in Büchergilde Gutenberg” Ausgaben. Später habe ich dann im offenen Bücherschrank die “Schachnovelle”gefunden, die mich aber nicht besonders begeistert hat.

Vor oder nachher habe ich im Radio eine Sendung gehört, wo Stefan Zweig und Peter Rosegger aus dem Kanon der Literatur vor 1945 hinausgeschmissen wurden, was zur Folge hatte, daß ich ein paar seiner Bände im Bücherschrank stehen habe lassen.

Aber dann habe ich die “Berührungen” geschrieben und da kam die Idee ein paar Schauspieler ein Stück über Stefan Zweig und Heimito von Doderer spielen zu lassen und ich habe gelesen und gelesen.

Bin darauf gekommen welch großartige Novellen der Weltschriftsteller oder Vielschreiber geschrieben hat. “Die Gouvernante” fällt mir da ein und die, wo der Junge dem Vater seinen Seitensprung nicht verrät. Großartig.

Mit “Amok” habe ich wieder weniger anfangen können. Mit der “Ungeduld des Herzens”, schon und daß die “Welt von gestern” großartig ist habe ich schon früher herausgefunden.

Ein interessanter Schriftsteller. “Die Sternstunden der Menschheit” habe ich nicht gelesen und die Biografien zum Beispiel, “Fouche” würde ich für eher schlechter einschätzen. Auch das Buch “Brasilien” in dem er sein Exil lobte. Dann kam auch der Film “Vor der Morgenröte”, wo ich diesen ambivalenten Schriftsteller vielleicht nocb ein bißchen kennenlernte und die “Gesellschaft für Literatur” präsentiert auch seine Werkausgaben, beziehungsweise hat immer Veranstaltungen zu seinem Todestag.

In Salzburg, wo der Schriftsteller viele Jahre lebte, gibt es das Stefan Zweig Center, das habe ich nicht geschafft, während meiner Salzburger Aufenthalte zu besuchen. Aber jetzt ist Klemens Renoldner, der ehemaligen Leiter, mit Elisabeth Erdem und Werner Michler nach Wien gekommen, um den Band III seiner Erzählungen von 1927 – 1942, die unter dem Titel “Schachnovelle”, weil die die bekannteste ist, vorzustellen und das war sehr interessant, denn die drei Herausgeber erzählten von den verschiedenen Textfassungen und ihren Wunsch eine gesicherte Fassung herauszugeben.

Die “Schachnovelle” ließen sie dabei, weil offenbar zu bekannt, weg, sondern konzentrierten sich auf das eher Unbekannte. Eine Erzählung, wo es um einen Taschendieb geht, der vom Erzähler einen Tag verfolgt wird “Unvermutete Bekanntschaft mit einem Handwerk”, die hat Stefan Zweig Joseph Roth zum Lesen gegeben, was er offenbar öfter mit seinen Freunden machte, der die Erzählung zuerst sehr lobte, dann aber bis aufs letzte Detail zerpflückte, was Stefan Zweig offenbar höflich zur Kenntnis nahm, aber nichts veränderte.

“Spät bezahlte Schuld” heißt eine andere Novelle, wo eine Frau einen alten heruntergekommenen Schauspieler in einem Südtiroler Dorf trifft, der sie einmal davor bewahrt hat, sich ihm hingegeben hat und dem sie jetzt einen besseren Ruf verschaffte. Da gibt es einige Fassungen. Zuerst wird der Schauspieler, der auch mehrere Namen trägt, eher sehr schrullig, später milder beschrieben. Die Erzählung iskt auch zuerst auf Englisch und in Brasilien herausgekommen und dann erst in den Fünfzigerjahren in der “Presse”.

Fragmente gibt es auch, Beispielsweise die Erzählung “Wiederstand der Wirklichkeit”, die auch den Namen “Reise in die Vergangenheit” trägt und darüber haben auch die Herausgeber viel erzählt, daß es da zum Beispiel den Roman “Clarissa” gibt, der von dem Fischer-Lektor zusammengesetzt wurde, während sich jetzt die drei um eine gesicherte Ausgabe bemühen, die im nächsten Jahr, glaube ich, vorgestellt werden soll.

Es gab viele Fragen aus dem Publikum, das aus Ursula Seeber, Frau Schmid-Dengler, Dine Petrik, Helene Hoffmann und anderen bestand. Einer stellte die interessante Frage, ob es sich bei den Ausgaben nicht um ein “Zweig-Mausoleum handelt, weil es ja viele andere Zweig-Ausgaben gibt und das ist eine Frage, die ich mir auch stellte, denn ich käme nicht dazu die Bücher zu lesen und wenn sie noch so kommentiert sind, weil keine Zeit, keine Zeit. weil ich ab August mit dem Buchpreislesen beschäftigt bin, aber ich habe schon viel Zweig gelesen, zwar sicher keine gesicherten Ausgaben, aber doch einen genauen Einblick über sein Werk bekommen und Klemens Renoldner meinte, daß es überall auf der Welt viele Zweig-Spezialisten gibt, die auf die Bücher warten.

Asli Erdogan in der “Gesellschaft”

Bei der letzten Leseauslese im Dezember war Asli Erdogans “Requiem für eine verlorene Stadt” auf der Liste der vorgeschlagenen Bücher und heute wurde das Buch der 1967 in Istanbul geborenen, die 2016 in Folge des gescheiterten Militärputsches, verhaftet wurde, die seit 2017 in Deutschland in Exil lebt, vorgestellt.

Katja Gasser, die ich ja in der letzten Woche zweimal gehört und gesehen habe, moderierte. Das Gespräch fand auf Englischt statt und Manfred Müller hat drei Passagen auf Deutsch gelesen.

Zuerst hat Katja Gasser die Autor gefragt, wie sie zum Lesen und Schreiben steht. Sie hat sich das Lesen sagte sie, selber mit vier Jahren beigebracht und dann auch bald zu schreiben angefangen und das Buch ist das Requiem oder Liebeserklärung auf die Stadt, die sie verloren hat. Ihre tote Katze und ihre Mutter beziehungsweise der Bosporus geht ihr ab, hat sie erklärt, dann ein Stück auf Türkisch gelesen. Danach kam Manfred Müller an die Reihe und dazwischen immer wieder Gespräche über das Buch, wo Alsi Erdogan erwähnte, daß sie beim Schreiben des Buchs viel Bach gehört hat und das ihre Schmerzbewältigung war.

Ich bin absichtlich früher in die Gesellschaft gegangen, weil ich dachte, daß es sehr voll ist, weil die Autorin, die Physikerin ist, “Die Stadt mit der Pelerine” und “Das Haus aus Stein” geschrieben hat und schon viele Preise gewonnen hat, den “Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels” hat 2017 aber nicht sie, sondern Elif Shafak bekommen, sehr bekannt ist.

War aber nicht so. Annemarie Türk war aber da und Stephan Teichgräber den ich seit seinem Festival enicht mehr geshen habe, denn die Doml-Workshops gibt es ja nicht mehr.

Dafür hat Elfriede Jelineki die Autorn aber grüßen lassen, wie Katja Gasser am Beginn erwähnte und Manfred Müller hat natürlich das Lesen des Buches sehr empfohlen.

Ich habe aber während ich auf den Beginn der Veranstaltung gewartet habe, schon das Buch der Milena Michiko Flasar zu lesen angefangen und mich nachher mit Stephan Teichgräber unterhalten, im erzählt, daß ich “Es geschah im November” gelesen habe, gestern zwei Slowaken in der “AS” aufgetreten sind und ihn gefragt, ob er mir einen aktuellen ungarischen Roman, der gegen die Politik Orbans Stellung nimmt, empfehlen kann? Denn ich korrigiere ja meine erste Rohfassung meiner “Drei Frauen” und da habe ich mir gestern einen “Schreibespresso” der Jurenka Jurk “Meine Geschichte ist zu kurz” angesehen, das mich ermutigt hat, das Ganze doch mehr zu überarbeiten, als sonst und zu ergänzen. Denn viel Szenen sind sehr kurz, die man sicher noch besser ausarbeiten kann. Dazu muß ich aber genauer recherchieren. Ein Video über “Viktor Orbans System” habe ich schon gesehen.

Mal sehen und die Veranstaltung war sehr interessant, obwohl ich das Buch höchstwahrscheinlich nicht lesen werde.

Wieder Punsch und Kekse mit meinen Lieblingsbüchern

“Leselustfrust” hat mich ja vor zwölf Jahren auf die Idee gebracht den Dezember mit Adventaktionen und Weihnachtsbüchern zu verbringen. Und da hat es ja einige Highlights gegebn, das xxxxxxx-small, den “Ohrenschmaus”, den Adventrundgang und dann noch den Punsch und die Kekse. Die “Lese-Auslese” in der “Gesellschaft für Literatur” wo es zu Weihnachten dann das gegeben hat, ist irgenwannn dazu gekommen.

Die letzten zwei Jahre hatten wir aber Corona, wo sich jetzt langsam herumzusprechen scheint, daß das viele Maskentragen offenbar doch die Abwehrkräfte schwächten und die Kinder jetzt reihum in den Krankenhäusern liegen. Da gab es die Bücherauslese von Corneliaus Hell und Katja Gasser nur per stream, aber jetzt wo alle über die dreifache Virenlast stöhnen, alles wieder normal und eine besondere Aktion hatte die Gesellschaft in diesem Jahr auch noch zu bieten, nämlich das sechzig Jahr- Jubiläum und da wurde bei der letzten “Lese.Auslese” vor dem Saisonende” nach dem Lieblingsbuch des Publikums gefragt und das sollte bei der heurigen “Leseauslese”, die eigentlich erst morgen stattfinden sollte, präsentiert werden. Aber Cornelius Hell hat mir schon bei der “Buch-Wien” gesagt, daß es auf den Mittwoch verschoben wurde und dann wäre ich trotzdem fast zu spät gekommen, weil es statt sieben schon eine halbe Stunde später begonnen hat.

Dann habe ich es aber doch rechtzeitig erfahren und hatte auch keine Terminkollusion und die Liste der acht präsentierten Bücher ist auch wieder aufgelegen und da kann ich schon verkünden, daß ich eines davon gelesen und eines auf dem Bücherstapel im Badezimmer liegen habe und in Zeeiten, wie diesen hat es natürlich mit der Ukraine beziehungsweise mit Tanja Maljartschuk, die auf den Krieg, glaube ich, sehr heftig und sehr emotional reagierte, begonnen, hat sie doch eine Essay-bzw. Erzählsammlung “Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus” herausgegeben, die von Katja Gasser und Cornelius sehr gelobt wurde und es Sätze enthält wie “Deine Heimat ist dort woher deine Traumata kommen” enthält.

Dann ging es gleich mit Jury Andruchowitschs “Radionacht” weiter, das ich mir ja zum Geburtstag wünschte und noch lesen muß.

Arsli Erdogans “Requiem für eine verlorene Stadt” ist ein dünnnes Büchlein, das auch eine Essaysammlung enthält und offensichtlich leicht und schnell zu lesen ist.

Der 1952 im Banat geborenen Ernest Wichner, der lange das Literaturhaus Berlin geleitet hat, hat einen Gedichtband herausgebe “Heute Mai und morgen du”, wo es auch einige Nonsensegedichte, die schnell hingekritzelt wurde, während der Autor auf seine Autoren wartete, zu geben scheint.

Der 1961 in Bregenz geborene Wolfgang Hermann, dessen “Herr Faustini” schon öfter in der “Gesellschaft” vorgestellt wurde, wurde diesmal mit seiner “Insel im Sommer”, wo er wieder den Tod seines Sohnes thematisiert hat, präsentiert und, um einen toten Vater ging es bei Lukas Bärfuss, dem Schweizer “Büchner-Preisträger” mit “Vaters Kiste. Eine Geschichte übers Erben.”

Interessant und sehr vielseitig die “Lese-Auslese” für die Weihnachtsferien oder Weihnachtsgeschenke und während vorher einige dünne Büchlein dabei waren wurde es bei Peter Nadas “Schauergeschichten” wieder dick und wuchtig, wobei Cornelius Hell die schlechte Übersetzung beklagte und am Schluß kam dann das von mir gelesene Buch, nämlich Thomas Stangl “Quecksilberlicht” und dann ging es zu den Lieblingsbüchern des Publikums.

hundertachtzig Tips sind da in die Kiste eingeworfen worden, die es seit Sommer in der “Gesellschaft” gab und die auch auf der “Buch Wien” aufgestellt wurde. Und da habe ich den Tip meines in den letzten sechzig Jahren erschienenen Lieblingsbuch an Elfriede Jelineka “Kinder der Toten” gemacht, obwohl ich mir da ja schwer tue, nur ein Buch auszusuchen und das hat auch ein anderer geschrieben und auf viele Bücher getippt, weil es so vieles gibt.

Die Bibel und Stefan Zweigs Bücher wurden auch erwähnt, beides gibt es es schon länger als sechzig Jahren und Manfred Müller wunderte sich, daß nur zwei Bücher viermal genannt wurden. Darunter waren die von Elfriede Jelinek und von Joanne K. Rowling und da natürlich “Harry Potter” Das waren offenbar die Kinder auf der “Buch Wien”. Sonst hat noch Mareike Fallwickl zwei Tips bekommen. Thomas Bernhard natürlich auch und sonst ging es rundum durch den literrischen Garten.

Zehn Tips wurden gezogen und vorgestellt, die werden nun eines der “Leseause-Bücher” bekommen und nun kann ich auch meine Lieblingsbücher des Jahres 2022 vorstellen, weil das Jahr ja fast beendet ist. Also was hat mir von den inzwischen hundertfünfundzwanzig Büchern am besten gefallen :

  1. Elias Hirschl “Salonfähig”
  2. Jon Fosse “Ich ist ein anderer”
  3. Volter Kipli “Der Saal von Alastalo”
  4. Fatma Aydemir “Dschinns”
  5. Gabriele Riedel “In Dschungel, in Wüsten, in Krieg”
  6. Carl Christan Elze “Freudenberg”
  7. Esther Kinsky “Rombo”
  8. Anna Kim “Geschichte eines Kindes”
  9. Norbert Maria Kröll “Die Kuratorin”
  10. Verena Rossbacher “Mon Cheri oder unsere demolierten Seelen”
  11. Kristine Bilkaus “Nebenan”
  12. Robert Menasse “Die Erweiterung”
  13. Jan Faktor “Trottel”

Das wären bis jetzt dreizehn Leseerlebnise oder Lieblingsbücher und den schon erwähnten Punsch und die Kekse hat es natürlich auch gegeben. Vanillekipfler, Zimtsterne, Lebkuchen und ein paar interessante Gspräche habe ich auch geführt. Weihnachtlich dekoriert war es in der “Gesellschaft”t ebenfalls.

“Proust-Da Capo” und vierzehnter “Nanotag”

“Da Capo” ist eine Veranstaltungsreihe der “Gesellschaft der Literatur”, die in dem berühmten Cafe Central, dem Künstlercafe der Neunzehnhundertzwanzigerjahre, wo sich, glaube ich, der Peter Altenberg mit dem Karl Kraus getroffen hat oder so, schräg gegenüber dem Palais Wilczek und ich war noch nie dort und habe diese Veranstaltungsreihe, glaube ich, in Lockdownzeiten kennengelernt, da habe ich höchstens gestreamt und, als das neue Buch der Katharina Tiwald dort vorgestellt wurde, war ich in Harland und da gab es keinen Stream und als ich heute nach Veranstaltungen suchte, hätte ich die zwischen Thomas Stangl in der “Alten Schmiede” und “Da Capo” zum hundertsten Todestag von Marcel Proust wählen können und der ganz ehrlich interessiert mich eigentlich nicht so besonders, denn in einer Stunde kann man sich ja nicht in die “Suche nach der verlorenen Zeit” einlesen, aber beim Stangl war ich schon bei den O-Tönen das Buch steht auf der Öst.

Also doch das Cafe Central, aber das fing schon um sechs an und da hatte ich, um fünf eine Stunde und so habe ich gedacht, schaue ich ins Central und wenn ich da keinen Platz finde gehe ich weiter in die “Alte Schmiede”.

Ich habe einen gefunden und der Arkadenhof des Cafes ist sicher sehenswert. Als ich um viertel sieben eintraf und die Arkaden umrundete, sprach gerade ein Herr vom Institut francais d`Autriche und erzählte, glaube ich, etwas über den 1871 in Paris geborenen und im November 1922 dort verstorbene Marcel Proust, der eines der berühmtesten Bücher des Kanons, das irgendwie an mir vorbei gegangen ist und dann kam eine Frau des “Mury Salzmann-Verlags” von dem ich vor kuremm ein Buch bekommen habe.

Nein es waren nicht die “Proust-Momente” und erklärte, was das ist, beziehungsweise haben sie, um den berühmten Franzosen zu ehren, ein Buch herausgegeben, wo sie einige Autoren eingeladen haben zu diesem Thema etwas zu schreiben.

“Proust-Zeit-Erinnern” und die “Proust-Momente” sind die, wo der Protagonist des Romans in eine Madeleine beißt, das ist, glaube ich, ein französisches Gebäck und dann steigen bei ihm die Kindeserinnerungen auf und zwei der eingeladenen Autoren Anna Baar und Julya Rabinowitsch haben ihre Texte gelesen und interessant daß es bei den Texten gar nicht um den Marcel “An den trauen wir uns nicht heran!”, gegangen ist.

Dafür thematisierte die 1973 in Zagreb geborene Anna Baar, die die “Die Farbe des Granatapfel” und “Nil” “geschrieben hat, beim “Bachmann-Preis” gelesen und den “Staatpreis für Literatur” bekommen hat, eine Dose ihrer Großmutter und die 1970 in Leningrad geborene Julya Rabinowich , die mit ihren “Spaltkopf” berühmt geworden ist und jetzt Jugendbücher schreibt erinnerte sich an ein Pyschkini oder Ponchiki genanntes Gebäck, eine Mischung zwischen Krapfen und Donats und dann gab es eine Diskussion über das Erinnern und das Unbewußte und einen Büchertisch gibt es auch und ich nehme mir mit, daß ich mich vielleicht mehr mit Marcel Proust beschäftigen sollte, aber wann werde ich das tun?”

Und jetzt zu meinen “Nanowrimoschreiben”, das ich nach wie vor sehr eifrig betreibe und auch schwankend mehr oder weniger zufrieden bin. Die Vierzigtausendmarke ist geknappt und ich weiß den ungefähren Handlungsausgang.

Da habe ich jetzt vierunddreißig Szenen, über zweiundachtzig Seiten 42.314 Worten. Cirka sechs Szenen werden es noch werden.Jetzt bin ich beim Weihnachtsfest, wo die Flora bei den Jelleweils feiert und Silvester ist das Konzert von Paul Hofbauer. Da wird es enden und es kommen wieder alle im Musikverein zusammen. Der Morrtima kommt zur Flora und der Jürgen trifft seinne Vater am Pissoir, weil der nicht ins Cafe Sacher kommt und ich schätze, dann werde ich kanpp unter fünfzigtausend Worten sein, wenn ich fertig bin.

Geht man auf meine “Nanoseite”, steht da schon lange, daß ich am siebzehnten November fertig bin, wenn ich so weiterschreibe. Das wird wohl so hinkommen, das ist der Donnerstag oder Freitag. Am nächsten Donnerstag beginnt die “Buch Wien” und wenn ich ab dann korrigiere, werde ich wahrscheinlich bis ich hochladen kann, wieder unter 50. 000 Worten sein.

Eigentlich wollte ich ja weiterschreiben und weiterschreiben, geht aber wohl wieder nicht. Ich bin keine Langschreiberin und meine letzten ohne “Nano” geschrieben Texte waren viel kürzer. Also ist es schon ein Erfolg und ich weiß ja, daß ich schreiben kann. Aber schade, daß das außer mir keiner wahrnehmen will.

Übers Schreiben und von Büchern

Während in Frankfurt die Messe eröffnet wurde, habe ich mich in die “Gesellschaft” gestreamt, ich hätte das auch in die “Alte Schmiede” und ins Literaturhaus tun können, habe mich aber für Claudia Erdheim und Janko Ferk entschieden, die beide ihre Bücher übers Schreiben vorstellten und beide Autoren sind mir bekannt.

Bei der 1945 in Wien geborenen Psychoanalytikertochter, vonTea Genner-Erdheim, bei der auch Erika Danneberg Ausbildungskanditatin war, kann ich mich erinnern, daß sie mich, als ich 2005, glaube ich, beim Dichterfasching eine Psychoanalytikerszene aus den “Wiener Verhältnissen” las nach dem Buch fragte.

Ansonsten war ich mehrmals bei ihren Lesungen, gelesen habe ich glaube ich noch nichts von ihr, habe aber einige Bücher von ihr gefunden. Sie hat über Betty Paoli geschrieben, über ihre jüdischen Familienverhältnisse, den “Kramer-Preis” hat sie auch bekommen und jetzt präsentiert sie ihre Essays “So etwas schreibt man nicht! Absurdes, Komisches, Abstoßendes, und Irritierendes in der Literatur” und erwähnte daß man ihre Texte als unmorasch bezeichnet hätte, was ich eigentlich nicht bemerkt oder gedacht hätte.

“Gut aber unmoralisch hätte der Psychoanalytiker Harald Leupold-Löwenstein, den ich während meines Studiums auch kennengelernt habe, einmal gesagt. Es ging also über das Persönliche beim Schreiben und einige Schnitzler-Zitate wurden zitiert.

Ein zweiter Essay behandelte das Komische und Claudia Erdheim beantwortete Nicole Kiefers Frage warum diese Essays in dem Band enthalten wären, daß die Auswahl vom Verlag getroffen worden wären, sie hätte auch andere gehabt und las sich sehr schnell durch das Buch und erzählte ein bißchen, wie sie zum Schreiben gekommen wäre und mußte, als sie über den Pyjama einer Ministerin las, darüber lachen. Es gab auch sehr viel Komik wegen einem verschütteten Wasserglas.

Von der “Blendung”, die ich eigentlich überhaupt nicht komisch fand, war sie sehr beeindruckt, aber ich habe es ja nicht so sehr mit der <komik, bin ich ja eher ein ernsthafter Typ.

Dann gibt es noch einen Essay über Clemens Setz Roman “Die Stunde zwischen Frau und Gitarre” und Claudia Erdheim sollte dem Publikum erklären, warum es diesen Roman lesen soll? Aber das habe ich schon, das Buch sehr gut gefunden und ihm, glaube ich, sogar den “Buchpreis” gewünscht, während er Claudia Erdheim offenbar nicht so sehr gefallen hat.

Dann kam der 1958 in Kärtnen geborene Janko Ferk, der glaube ich, in Klagenfurt als Richter tätig war oder ist und der mehrmals bei der von mir organisierten “Freiheit des Wortes” gelesen hat. Jetzt präsentierte er einen Erzählband über die zehn Bücher, die ihn sehr begeistert haben “Meine <leben meine Bücher”

Franz Kafkas “Prozeß” ist dabei, die Bibel, Peter Handke, Erich Fried, aber auch Rechtstexte und erzählte, daß es bei ihm zu Hause nicht sehr viele Bücher gegeben hat, als er vierzehn war, ist ihm der “Prozeß” in die Hände gefallen und hat das Buch erst später gelesen. Vorher haben es ihm, was mich etwas erstaunte, Groschenromane interessiert und zwar eher die, die von Adelshäusern handelten, bevor er zum “Kafkalogen” wurde. Das heißt, da hat er zuerst im Gymnasium einen Vortrag über ihn gehalten und dann über Franz Kafka dissertiert und meinte, daß er sich seither eigentlich täglich mit Franz Kafka beschäftigt und ist auch nach Prag und an andere Kafka-Orte gefahren.

Interessant ist auch, daß Janko Ferk seine Prosa auf Deutsch, seine Gedichte auf Slowenisch schreibt und auch als Übersetzer tätig ist. Da hat er auch Josef Winkler übersetzt. Sein Lieblingslyriker ist der 1940 in Ljubljana geborene Niko Grafenauer, von dem er ein Gedicht las und sein Schlußwort war, daß man als Übersetzer nichts bewirken kann, was die Moderatorin sehr verwirrte, er aber als ehrlich bewertete.