“Priessnitz-Preis” an Jana Volkmann

Weil meine sechs Uhr Klientin eine halbe Stunde zu früh gekommen ist, konnte die die “Reinhard Priessnitz-Preisverleinung” diesmal live erleben und der Preis, der dem am siebenundzwanzigsten Oktober 1945 geborenen und fünften November 1985 verstorbenen Reinhard Priessnitz gewidmet ist, gibt es seit 1994.

Da war Margret Kreidl, die Preisträgerin. Kathrin Röggla, Hansjörg Zauner, Lotte Podgornik, die ich vom Bund demokratischer Frauen kenne, folgten.

1998 war Sabine Gruber an der Reihe. Da war ich zum ersten Mal dabei und dann ziemlich regelmäßig, die letzten zwei Jahre wo ihn Elias Hirschl und Simone Hirth bekommen habe, habe ich nur per Stream verfolgt und als ihn Hanno Millesi 2017 bekommen hat, hatte ich soviele Stunden, daß es sich auch nicht ausgegangen ist.

Jetzt ist der Preis also an die 1983 geborene Jana Volkmann gegangen, die einige Jahre im Team der “Alten Schmiede” war und als ich von ihren Roman “Auwald” erfahren habe, habe ich ihn mir bestellt, aber nicht bekommen.

Se hat zuletzt noch einen Gedichtband “Investitionsruinen” und noch andere Bände herausgebracht und scheint auch, wie Barbara Zwiefelhoerf in der Einleitung erwähnte, als Journalistin tätig zu sein.

Nicht sehr viel Publikum im Literaturhaus. Das war ein Unterschied zu der “Joung-Edition-Exil- Veranstaltung” am Freitag, aber Raphaela Edelbauer, die letzte “Österreichisch Buchpreis-Gewinnerin” ist vor mir gesessen. Marcus Fischer, den ich vom “Writersstudio” kenne und der mit seiner “Rotte” bei den “O-Tönen” gelesen hat, mit seinem Hund hinter mir.

Diesmal ist außer Gustav Ernst auch der zweite Juror Robert Schindel anwesend gewesen und Monika Rinck, die ich zueletzt in Neuburg an der Mürz gesehen hat und die mich fragte, ob ich vielleicht die Mutter von Gerhild Steinbuch bin, die 2005 den preis bekommen hat, hat die Laudatio gehalten und hat sich dabei auf den Roman “Auwald” als auch auf den Gedichtband bezogen.

Dann kam Gustav Ernsts Preisbegründung und dann die Lesung der Autorin, die durch eine Anthologie, den Gedichtband und den Roman führte, wo es mit einer Silvesternacht beginnt und die Protagonistin, eine Tischlerin ihren Rucksack packt oder kauft, um offenbar in den Auwald aufzubringen.

“Den Rest kann man selber lesen!”, sagte die strahlende Autorin. Dazu müßte ich das Buch erst finden. Aber erst sollte man auf Jana Volkmann mit einem Glas Wein anstoßen. Das habe ich nicht wirklich getan. Ihr nur beim Hinausgehen gratuliert und Gustav Ernst ein bißchen mein Leid geklagt “Fünfzig Jahre schreiben und kein Erfolg, wie geht denn das?”

Es geht und Gustav Ernst offensichtlich ist auch aufgefallen, daß ich eifrig mitgeschrieben hat. Und bevor alle ins Wirtshaus oder nach Hause gegangen sind, hat Barbara Zwiefelhofer noch Schirme an die Prominenz verteilt, weil es geregnet hat. An mich natürlich nicht, aber ich mag ohnehin keine Schirme und so stark war der Regen nicht.

Also “Auwald” finden und bis dahin Norbert Krölls “Kuratorin” zu Ende lesen, das mir sehr gut gefällt. Vielleicht bekommt der im nächsten oder übernächsten Jahr den Preis und von der deutschen Liste warten auch noch fünf Bücher darunter eines einer österreichischen Autorin und ehemaligen Debutpreisträgerin und die österreichischee Liste und da kann ich ja auch schon spekulieren, wer ihn gewinnen wird und ob ich eine Einladung zur Preisverleihung bekomme?

Priessnitzpreis an Antonio Fian

Den “Reinhard Priessnitz-Preis”, benannt nach dem am 5. November 1985 verstorbenen experimentellen Dichter, der vom “Bundesministerium für Unterricht und Kunst” gstiftet wurde und von der Jury, Gustav Ernst und Robert Schindel vergeben wird, gibt es seit 1994 und wird im Literaturhaus immer Ende Oktober verliehen.

Als  ihn1998 Sabine Gruber bekommen hat, war ich das erste Mal bei der Verleihung. Dann kann ich mich erst wieder an die von 2003 an Olga Flor erinnern. Danach war ich bis auf das Vorjahr, wo ihn Hanno Millesi, den ich ja sehr gern mag, ich aber bis acht Stunden hatte, bekommen hat, war ich jedesNahr dabei und ab 2008 kann man das in meinem Blog auch nachlesen:

Angelika Reitzer,  Michael Hammerschmid, Andrea Winkler, Richard Obermayr,  Judith Nika Peifer, Anna Weidenholzer, Robert Prosser, Anna Elisabeth Mayer, Sandra Gugic.

Man sieht, bis auf Lotte Podgornik, die Volksstimme-Journalistin, die ihn 1997 bekommen hat, lauter jüngere eher experimentelle Autorinnen.

Aber heuer gab es wieder eine Ausnahme, denn heuer hat ihn Antoino Fian bekommen, der 1956 in Klagenfurt geboren wurde und mit seinen Dramuletten, die bei “Droschl” und im “Standard” erscheinen, eigentlich nicht als experimenteller Dichter gilt.

Auf der Longlist des dBps ist er 2014 mit seinem “Polykrates-Syndrom”, das ich ja im Sommer in Zürich in dieser kommunistischen Buchhandlung gefunden habe, ist er auch schon gestanden und ich kenne ihn  schon sehr lange.

Wahrscheinlich schon seit meiner Zeit im “Arbeitskreis schreibender Frauen”, wo ich auch Lotte Podgornik kennenlernte und kann mich ich an die Zeitschrift “Fettleck” erinnern, wo ich seine Texte gefunden habe, aber vielleicht war es auch eine andere Gelegenheit.

Er war einmal bei den Staatsstipendiaten, als Gerhard Jaschke eine “Freibordnummer” darüber herausgegeben hat, da sitzt Gerhard Ruiss  ziemlich unbekleidet am Cover am Klo und sonst war ich schon bei sehr vielen seiner Lesungen und Buchpräsentationen.

Als es die “Literatur im März” und ihre Büchertürme noch gab, habe ich auch ein paar seiner “Droschl- Bücher” dort gefunden und habe ihn mit dem Alfred und der Ruth sogar einmal bis in den Bregenzer Wald verfolgt. In Göttweig bei “Buch und Wien” liest er auch und als wir noch den “Standard” in seiner Printform kauften, sind mir auch die dort erschienenen Dramulette untergekommen. Mein Lieblingsdramulette ist das mit der schwerhörigen alten Frau und deren pubertierenden tochter, die sie mit künstlicher Untersützung geboren hat und die nun ziemlich allein mit ihren Nöten ist.

Das Literaturhaus nicht sehr voll, aber Maximillian Droschl war da, der Josef, den ich eine Einladung zu meinem Geburtstagsfest gegeben habe, ein paar Stammbesucher und natürlich die Laudatorin Karin Fleischandl.

Barbara Zwiefelhofer hat eröffnet, Gustav Ernst kurz und bündig den Jurybescheid verlesen, die Laudatio war etwas länger. Es gab  die Urkunde und, wie das bei diesen Preisverleihungen üblich ist, ein Paket mit Priessnitz-Bänden, die glaube ich inzwischen auch bei “Droschl” erscheinen. Antonio Fian nahm eine Nenge seiner Bücher auf die Lesebühne mit und hat sich querdurchgelesen, worunter für mich einiges schon Bekanntes, aber auch viel Neues war.

Dann gabs Wein und die Bücher am Büchertisch zum Kaufen und betrachten und ich habe Antonio Fian natürlich vom “Polykrates-Syndrom” in der Wühlkiste in der Züricher Volkssbuchhandlung erzählt und er mir, daß er am dreißigsten November wieder bei der “Poet-Night” lesen wird.