Barbi Markovics “Wendelin Schmidt-Dengler-Lesung”

Zur Jahrestagung des “Franz Werfels-Stipendiumsprogramms” findet immer die sogenannte Schmidt-Dengler-Lesung statt, wo renomierte Autorinnen eingeladen werden, eine Lesung abzuhalten, wo die Teilnehmer der Tagung, den Lesenden zum Thema der Veranstaltung einladen, das diesmal “Mehrsprachigkeit” lautet und da fiel die Wahl auf die 1980 in Belgrad geborene Barbi Markovic, die seit einigen Jahren in Wien lebt. Ich habe, glaube ich, auf der “Buch Wien” 2010, das erste Mal von ihr gehört, die “Superheldinnen”, mit denen sie ja den “Alpha” gewonnen hat und die “Verschissene Zeit” von ihr gelesen, war im Literaturhaus als sie den “Priessnitz-Preis” bekommen hat und beim “Kolik Slam” in der “Gesellschaft”, wo sie das Buch, glaube ich, schon vorstellte oder plante.

Werner Michel leitete die Veranstaltung nach der Begrüßung von Robert Huez ein, der in Barbi Markovics Werk einleitete.

Dann kam Barbi Markovic mit Maske auf die Bühne, die offenbar ein bißchen krank war, aber betonte, daß es kein Corona ist.

Sie las verschiedene Stellen aus der “Verschissenen Zeit” , die immer wieder von den Teilnehmern in ihrer Sprache übersetzt, vorgetragen wurden und dann noch eine Horrorgechichte.

Ein Ausschnitt aus dem Roman an dem sie gerade schreibt und ließ das Publikum wählen, ob sie das Ulaubs- oder Katzenkapitel wollten, das sich dann für die Katze entschied.

Der Held ist ein Micky, der in Wien Komparatistik studiert und dem einmal ein Hamster gestorben ist, was ihn offenbar traumatisierte. Dann findet er eine Katze und beginnt mit ihr dann die horrormäßige Beziehung, die bis fast zu seinem Tod führt.

Das Interessante daran war, daß Barbi Markovic, die auch sehr gesprächig war, während des Lesens immer wieder lachen mußte und jetzt kann ich auf das Buch gespannt sein und raten, ob ich es einmal lesen werde und bei welchen Veranstaltungen ich Barbi Markovic, die ja eine sehr originelle Autorin mit sehr originellen Themen in einer starken deftigen Sprache ist, noch sehen und hören werde?

Da ich dieses Wochenende in Harland bin, habe ich die Veranstaltung wiedergestreamt, also die Gespräche mit den Getränken anschließend versäumt.

Diesmal freiwillig, während ich die im Vorjahr, wo Clemens J. Setz, der Ausgewählte habe, das noch wegen der damals geltenden Maßnahmen musste, weil man da ja erst nach Ostern wieder masken-und G-los ins Literaturhaus gehen konnte.

Maria Lazar ins Literaturhaus

Der Nachlaß der 1948 in Stockholm verstorbenen Autorin Maria Lazar, die 1895 in Wien geboren wurde, ist ins Literaturhaus gekommen und da gab es heute im Literaturhaus eine Hommage an die Autorin, die von Veronika Zwerger, von der “Exil-Bibliothek” moderiert wurde, die erzählte, wie das Literaturhaus an den Nachlaß kam.

Da hat in den Siebzigerjahren Viktor Suchy einen Brief nach Stockholm geschrieben, denn dort ist die Autorin in den den Neunzigerdreißigjahr Jahre weil sie mit dem Schweden Friedrich Strindberg verheiratet war, emgiriert.

Jetzt ist die Tochter Judith vor ein paar Jahren verstorben und die Enkeltochter hat den Nachlaß einige Koffer mit Werken und Fotografien dem Literaturhaus übergeben, was einen wahren Boom von Veröffentlichungen der Werke der Autoren, die ich wieder einmal mit Maria Leitner auch eine Exilautorin, deren “Hotel Amerika” ich gelesen habe, verwechselte.

Von Maria Lazar habe ich noch nichts gelesen und auch nichts in meiner Bibliothek, also eine gute Gelegenheit mich in das Werk der Autorin einzutauchen, mit der ich mich aber einmal beim Theaterworkshop des Stephan Teichgräber beschäftigt habe.

Da wir der Osterferien wegen aber nach Harland gefahren sind, habe ich wieder gestreamt.

Der Germanist Johann Sonnleitner, der sich eingehend mit dem Werk der Autorin beschäftigt hat, hat in das Leben und Werk Maria Lazars eingeführt. Die Schauspielerin Michou Friesz hat einige Texte gelesen und der Roman “Viermal Ich”, der neu aufgelegt wurde, wurde ebenfalls vorgestellt.

Maria Lazar, eine echte Wienerin, wie betont wurde, hat die berühmte Schwarzwald-Schule besucht und schon früh begonnen Gedichte zu schreiben. Mit einundzwanzig Jahren hat sie Roman “Die Vergiftung” geschrieben, der 1920 erschienen ist und der von Robert Musil besprochen wurde.

Thomas Mann hat den Roman auch in die Hand bekommen und dabei “penetranten Weibsgeruch” empfunden. Es gab verschiedene journalistische Texte in verschiedenen Zeitungen und in den Dreißigerjahren hat sie unter den Namen Esther Grenen einige Romane geschrieben, außerdem gibt ein Theaterstücke, von denen eines gerade in Wien aufgeführt wird.

Dann kam eine Geschichte von einer Milchflasche, die vor der Tür der Sprachlehrerin Fräulein Virginia Müller in einem großen Haus steht, die von einem Geiger gefunden wird, was sehr viel Aufregung auslöste.

Die Enkelin Kathleen, die in England lebt, ist auch angerist und hat über ihre Großmutter gesprochen, die acht Jahre vor ihrer Geburt gestorben ist, dabei das Publikum zum Lachen gebracht und bedauert, daß sie, da sie nicht Deutsch spricht, ihre Werke nicht lesen konnte und deshalb an das Literaturhaus dachte um den Nachlaß zu übergeben.

Markus Oetzelt, ein Verwandter von Maria Lazar hat dann aus “Viermal Ich” gelesen, das im Verlag “Das vergessene Buch” erschienen ist und von vier Freundinnen handelt und der letzte Roman ist, der unter den Namen Maria Lazar erschienen ist und über die Katzen der Familie, die man in der Ausstellung im Nebenraum bewundern konnte ging es auch.

Ein interessanter vielfältiger Abend also, der auch wie betont wurde man man auch sehen und hören konnte, sehr gut besucht war imd die Auftaktveranstaltung zu “Dreißig Jahre Exilbibliothek” war.

Irene Diwiak und die weiße Rose

Die 1991 geborene Irene Diwiak ist 2017 mit ihrem Roman “Liebwies” auf der Debutpreisliste für den österreichischen Buchpreis gestanden.

Seither habe ich nicht viel von ihr gehört, aber jetzt stellte sie ihren dritten Roman, “Malvita” heißt offenbar der zweite und dann gibt es noch ein paar andere Publikationen und ein Theaterstück “Sag Alex, er soll nicht auf mich warten” im Literaturhaus vor.

Eigentlich hätte ich in den “Republikanischen Club” zu einer Veranstaltung mit Doron Rabinovici gehen wollen und Luis Stabauer hat mich auch zu der Präsentation seines neuen Romans eingeladen, aber um sechs ein Erstgespräch, also streamen.

Literaturhaus und “Gesellschaft” stand zur Auswahl. Die “AS” streamt ja nicht mehr, also ins Literaturhaus, denn das Buch “Liebwies” hat mir sehr gefallen und ide junge autorin ist sehr interessant.

Daß es sich dabei um einen Roman über die “Weiße Rose” , diese Widerstandsbewegung um Sophie Scholl handelt, habe ich erst durch Sebastian Fasthuber, der moderierte, erfahren und der Alex im Buchtitel, war auch einer von der Grppe, der 1943 hingerichtet wurde.

Alexander Schmorell 1917 in Russland geboren, auch ein Medizinstudent und Mitbegründer der Gruppe und Irene Diwiak erklärte im Vorgespräch, daß sie über die “Weiße Rose” immer schon kürzere Texte geschrieben hat. Dann kam ein Schreibstipendiumaufenthalt. Zwei Monate Zeit zum Schreiben, wie sie launig erklärte und da hat sie das Thema wieder aufgegriffen.

Hat recherchiert und gleichzeitig geschrieben und jetzt ist das Buch bei “C. Bertelsmann” erschienen und die Lesung begann mit der Beobachtung der Verhaftung der Studenten, nachdem sie die Flugblätter von der Aula schmissen. Der Hausmeister hielt Sophie und ihren Bruder Hans und vielleicht noch andere fest und dann ging es zurück zu dem Bruder Hans und der Bekanntschaft mit Alexander Schmorell.

Sebastian Fasthuber fragte dann die Autorin, ob die Begegnung der Beiden wirklich so stattgefunden hat und Irene Diwiak verwies auf einen Brief, den sie im Zug der Recherche gefunden hat. Aber sonst hat sie sicher viel erfunden, weil man ja nicht mehr wirklich wissen kann, wie es damals war.

Die Geschwister Scholl waren zuerst, wie Sebastian Fasthuber erwähnte in der Hitler Jugend, während der Vater eher liberaler war. Dann kam die große Wendung, der kulturbegeisterten Studenten, die auch Leseabende veranstalten, bis es dann zu der Widerstandsgruppe kam.

Die nächste Lesestelle handelt auch von einem solchen in der Villa Schmorell mit der Stiefmutter Elisabeth, die immer eher nachlässig als vorschriftsmäßig verdunkelte.

Dann wurde über die Schwierigkeiten des Widerstandes diskutiert. Das Briefmarken und Papierkaufen war schon gefährlich, die Rolle eines Professors, der auch zu der Gruppe gehörte und ein bisschen widersprüchig war, weil NSDAP-Mitglied wurde auch diskutiert.

Ein erklärendes Nachwort, das die Geschichte erklärt, gibt es auf Wunsch des Verlages auch. Das Buch ist im Präsent geschrieben und es wird auch beschrieben, warum Hans und Alexander und nicht die berühmtere Sophie die Hauptprotagonisten sind. Erklärt wird darin auch was für Irene Diwiak Widerstand ist.

Eine letzte Lesestelle, wo sich Alex mit dem Zug nach Wien befindet um auch dort die Flugblätter zu verteilen gibt es auch.

Ein interessantes Buch für die die sich für die Geschwister Scholl und auch die anderen Gruppenmitglieder interessieren und also sehr zu empfehlen, da es wie Irene Diwiak erwähnte es zwar die Filme aber wenig fiktionale Literatur darüber gibt.

Wolfgang Hermann und Gudrun Seidenauer in der “Gesellschaft”

Am Nachmittag nach Harland gefahren und dort in die “Gesellschaft” gestreamt, in der “Alten Schmiede” hätte es auch eine Veranstaltung gegeben, aber die streamen nicht mehr, damit die Leute in die Veranstaltung kommen, wie mir der August Bisinger sagte.

Also in die “Gesellschaft”, wo Gudrun Seidenauer und Wolfgang Hermann ihre neuen Bücher vorstellen.

Ines Scholz hat moderiert und eingeleitet und die beiden Autoren vorgestellt, deren Bücher alle von Frauen handeln, die die Fünfziger- und Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts erlebten.

Die “Gesellschaft” dürfte sehr voll gewesen sein, wie Ines Scholz erwähnte und die 1965 in Salzburg geborene und dort lebende Autorin, habe ich kennengelernt, als ich 1996, glaube ich, in der Jury für das Nachwuchsstipendiumwar.

Dann war ich glaube ich auch einmal in einer Veranstaltung. Gelesen habe ich noch nichts von ihr, aber als ich von ein paar Jahren mit dem Alfred in Salzburg war und wir uns dort mit Margot Koller das Literaturhaus oder den Bücherschrank davor, anschauen wollten, hat sie dort ein Seminar gehalten und das bei “Jung und Jung” erschienene Buch “Libellen im Winter” handelt von drei Frauen Mali, eine alleinerziehnde Mutter, Vera, eine Möbelrestauratorin und Grete, die bei den Amerikanern dolmetscht und von ihnen geheiratet werden will, die die Nachckriegsjahre erleben und sich da in Wien kennenlernen.

In der Diskussion erzählte Gudrun Seidenauer von den wilden Spielen der Nachkriegskinder und den alleinerziehenden Müttern, die sie zu betreuen hatten und ihr Leben schupfen mußten. Es wurde dann über die schwarze Pädagogik der Fünfzigerjahre und die Gesetzte damals, wo Akademikerinnen ihren Titel verlieren konnten, wenn sie bei einer homosexuellen Handlung erwischt wurden, diskutiert. Das Thema Gewalt wird also in diesem Buch sehr angesprochen und Gurdrun Seidenauer erklärte, wie sie zu ihren Recherchen gekommen ist. Eine junge Frau kommt dann auch in dem Buch vor, was Gudrun Seidenauer, die in Salzburg Lehrerin ist und die ihre Schüler in die “Gesellschaft” mitgebracht haben dürfte, als “kleines utopisches Moment” bezeichnet

Den 1961 geborenen Wolfgang Hermann, kenne ich auch schon lange und habe ihn glaube ich, auch schon einmal oder öfter in der “Gesellschaft” oder der “AS” gehört.

Kennengelernt habe ich ihn, glaube ich, beim “Siemens-Technik-Preis”, wo er seinen “Herrn Faustini” präsentierte und damit auch gewonnen hat.

Ein paar “Herr Faustini-Bücher” sind inzwischen erschienen. Ich habe auch schon was von ihm gelesen und jetzt stellte er in “Bildnis meiner Mutter”, das Leben seiner Mutter vor.

Ines Scholz erwähnte, daß Wolfgang Hermann, das Buch schon begonnen hat, als seine Mutter noch lebte und der zweite Teil der Erzählung spielt dann dreißig Jahre später und Wolfgang Hermann beschäftigte sich in der Erzählung mit der Frage, wieviel man eigentlich über seine Eltern bzw. Mutter weiß?

Es wird auch die Landschaft rundherum beschrieben, denn Wolfgang Hermann hat sich während er den ersten Teil geschrieben hat, in Frankreich befunden und seine Mutter Anneliese hat ihre eigenen Wünsche für die Familie zurückgestellt, wie das früher bei den Frauen wohl so war und die NS-Zeit, den Einmarsch Hitlers in Bregenz hat die Mutter als junges Mädchen auch erlebt und hat sich auch freiwillig gemeldet, als man für Hitler ein Gedicht aufsagen sollte und ist dabei steckengeblieben.

Später wollte die Mutter Sängerin werden, hat dann aber offenbar einen ungeliebten Mann geheiratet und Wolfgang Hermann beziehungsweise Kinder bekommen.

Es gibt auch eine Erzählung “In kalten Zimmern”, die sich mit ähnlichen Details beschäftigt, wie Ines Scholz erwähnte, wobei Wolfgang Hermann anmerkte, daß es hier aber um einen anderen Ton geht. und dann ging es noch um die Schwierigkeiten über die eigene Mutter zu schreiben und wie schwer es ist, den richtigen Ton dafür zu finden und Wolfgang Hermann merkte an, daß er seine Mutter, die eigentlich ein unglückliches Leben führte und ihre Träume nicht erfüllen konnte, mit diesem Buch retten wollte.

Zwei spannende Bücher die zeigen, daß die Nachkriegsjahre immer noch sehr wichtig sind und sich viele Autoren damit und der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit beschäftigen.

Literaturhaus-Tamdem

Die Leipziger Buchmesse, die diesmal Ende April stattfinden wird, mit dem Gastland Österreich naht und da tut sich ja schon einiges.

Katja Gasser arbeitet schon lange daran und ich war auch schon bei einigen Veranstaltungen und Presseauftritten und dann gibt es auch noch die “Mit Sprache unterwegs- Literaturhausveranstaltungen”, wo es heuer “Inkulusiv Exklusiv” heißt und da haben sich offenbar immer zwei Literaturhäuser zusammengetan und machen gegenseitige Veranstaltungen und das heute gleich zweimal, ist da doch die “Gesellschaft” per Stream nach Innsbruck gegangen und im Literaturhaus Wien moderierte der Salzburger Lteraturhausleiter Tomas Friedman, Margret Kreidl und Jaroslav Rudisund da wird es noch komplizierter.

Ist Margret Kreidl doch in Salzburg geboren und über Graz nach Wien gekommen, wo sie schon lange lebt und heute nicht Slowenien mit Katja Gasser, das ja in Frankfurt Gastland ist, sondern der Tscheche Jaroslav Rudis, der in Berlin lebt und Tschechien war ja 2019 das Gastland in Leipzig, als ich mir den Knöchel gebrochen hatte und daher nicht nach Leipzig kommen konnte

Dann kam Corona und seither keine Buchmesse mehr und Robert Huez, der einleitete, erklärte, daß die Beiden mit den beiden Leitern morgen nach Salzburg fahren werden und dort die Veranstaltung, die den Titel “Lost and Found in Motion” hat, wiederholen und auch im Zug darüber sprechen werden.

“Mehr als wir,” das Gastlandlandauftrittmotto von Thomas Stangl und Tomas Friedmann fragte dann gleich Margret Kreidl nach seiner Einleitung, was das “mehr als wir” für sie bedeutete und sie meinte, daß sie damit Probleme hat, weil sie der Dialekt und das “Wir san wir” stört, obwohl der Titel ja wie Tomas Friedman einwarf, hinausführt, nach Leipzig oder nach Salzburg, wo ich ja auch schon auf Lesereise war oder nach Innsbruck, bzw. zurück in mein Schlafzimmer, da ich diese Veranstaltung, weil ich eine sechs Uhr Veranstaltung hatte, streamte.

Nach Innsbruck habe ich mich auch angemeldet, bin aber jetztj im Wiener Literaturhaus hängengeblieben wo Jaroslav Rudis auch erklärte, was er von diesem Titel hält.

Dann kamen sie zu dem Tandem-Titel und da haben die beiden Autoren einen Auftrag bekommen, einen Text zu “Lost und Found ” zu schreiben und der Untertitel war “Die dunkle Seite Österreichs” und da mußte die 1964 geborene Margret Kreidl natürlich an die Nazizeit denken und hat einen Montagetext darüber geschrieben, was Heimat ist und heute für uns bedeutet und da geht es natürlich über den ÖVP Innenminister Gerhard Karner mit seinem Dollfuß-Museum und “kurz kürzer Korruption” kommt sie dann auch noch vor, sowie ein veganer Krampus, der ja das Motto, der Tiroler Fremdenverkehrswerbung sein sollte.

Tomas Friedman hat dann Jaroslav Rudi gefragt, ob die Politik wegen Klimakrise und Corona wieder politischer wird? Was er, glaube ich, nicht ganz so sah und dann kam er zu den großen Tschechen, Franz Kafka und Jaroslav Hasek mit dem “Schwejk” und in seinem Text geht es um eine Zugfahrt, weil er ja seit seinem “Winterberg” oder schon früher, ein Spezialist oder ein “Eisenbahnmensch”, wie er es nannte, darin ist.

“Richtung Wien” heißt sein Text. Und da geht es, wenn auch anders als bei Margret Kreidl, auch sehr turbulent zu. Kein Kampf zwischen Sachertorte und Mozartkugeln, wie es Tomas Friedman vorher nannte und solche verteilte und Jaroslav Rudis kommt zu den Linzer Augen, die zu Weihnachten in Prag gern gegessen werden und den Kaffee mit Schlagobers, den in Prag angeblich keiner kennt und “Servus” ist schöner als “Ahoj”, der Gruß der Tschechen, der an die Matrosen erinnert, während das “Servus” für den Großvater besser klang.

In der Diskussion ging es dann um “Wien als Sehnsuchtsort”, was Margret Kreidl erwähnte und meinte, daß die Deutschtümelei in Österreich lächerlich sei und damit wieder zur aktuellen politischen Situation kam, soll ja jetzt Deutsch in den Pausen in den NÖ-Schulhöfen durch blau schwarz verordnet werden. Dann ging es zu “Wien als Wasserkopf” und Thomas Bernhard und ob die autoren auch einen Schreibauftrag über Prag und Tschechien annehmen würden, was Jaroslav Rudis natürlich bejahte und sich auch Margret Kreidl vorstellen konnte, daß sie sich da auf einen Literaturstreifzugbegeben würde.

Die letzte Frage war dann was man im Sinne von “Lost an d Found” am Bahnhof nehmen und zurückgeben würde. “Den Railjet von Wien nach Prag im Stundentempo!”, antwortete Jaroslav Rudis auf diese schwere Frage und Margret Kreidl überlegte lange, was man in Österreich nicht mehr braucht und dachte da an die beiden Parteien, alos wieder schwarz blau und würde sich das österreichische-Deutsch mitnehmen.

Und dann kam wieder der Aufruf “Fahren Sie mit dem Zug nach Salzburg und hören Sie morgen Robert Huez zu, aber da fahre ich wahrscheinlich mit dem Auto nach St. Pölten und werde wieder etwas streamen.

Wieder Exilpreis-Verleihung per stream

Obwohl ich die letzte Veranstaltung, die in diesem Jahr im Literaturhaus stattfindet, live genießen könnte, denn es gibt ja, obwohl es jetzt eine Triple-Pandemiewelle gibt, keine Maskenpflichti und auch kein 2 oder 3G bei Veranstaltungen, letzteres ist, sogar außer in Wien in den Spitälern und Pflegeheimen, gefallen.

Ich habe aber einen Nebenwohnsitz in Harland bei St. Pölten und so sind wir heute morgen, nicht Donnersttagabend wie sonst nach Harland gefahren und ich kann die Veranstaltung, weil das Literaturhaus zum Glück noch streamt, per Netz verfolgen, die seit einigen Jahren im Literaturhaus stattfinden.

Die “Exil-Literaturpreise”, gibt es, glaube ich, sechsundzwanzig Jahre und wurden von Christa Stippinger gegründet, die ich in den später Siebzigerjahren, beim “Arbeitskreis schreibender Frauen” kennengelernt habe und deren Roman der “Der Tschusch” damals gerade erschienen ist und den “Max von der Grün Preis” hat sie mit der Erzählung “Kress” auch gewonnen.

Die ersten Preisverleihungen noch ehe ich bloggte, haben im Amerlinghaus stattgefunden. Da war es immer sehr voll. Die Preisträger, die immer sehr festlich angezogen waren, sind mit ihren Familien gekommen und zu den bekanntesten Preisträger zählen Dimite Dinev, Julya Rabinowich, Sandra Gugic, Seher Cakir und ich glaube auch Cornelia Travnicek, weil es auch immer Preis für Leute mit deutscher Muttersprache gegeben hat und es hat im Saal unten auch immer ein vom Amerlinghaus- Beisl gestiftestes großes Buffet gegeben.

Dann sind die Exilpreise auf die “Buch Wien” gegangen und wurden dort immer am Samstag um fünf verliehen. Da war es auf der ORF-Bühne natürlich sehr voll. Buffet hat es keines gegeben und seit einigen Jahren werden die Preise im Literaturhaus vergeben, in Vorcorona-Zeiten mit Buffet, dann gabs zwei Jahre lang stream veranstaltungen, zumindestens für mich, denn im Vorjahr hätte man ja mit Mundschutz, Impfzeugnis und Registrierunge hin gegen können und die jüngeren Preisträger, die es in den Mainstream, also zu einer Buchveröffentlichg zuerst bei der “Editon Exil” und dann in größeren Verlagen geschafft haben sind Susanne Greger, Ljuba Arnautovic, Samuel Mago, Thomas Perle, etcetera.

Eine Jugend-Exilschreibwerkstatt gibt s auch und noch viele andere Veranstaltungen, die ich mehr oder weniger live oder per stream besuche und Christa Stippinger ist auch so nett mir die Bücher immer zur Verfügung zu stellen, so daß ich mich einlesen kann, wenn mir nur die Zeit dazu bleibt und ich habe die neue Anthologie auch schon bekommen.

Es gibt inzwischen in der Stiftgasse kann ich gleich anmerken, auch einen Bücherschrank, wo man die Bücher der Edition oft finden kann und Barbara Zwiefelhofer, die nur mehr bis Jahresende die Veranstalterin des Literaturhauses ist, hat wieder eröffnet.

Die Musikeinlagen kamen von Milos Todorovski und Andrej Prozorov, die das, glaube ich, auch schon öfter machte. Jessica Beer, die früher in der Hauptbücherei arbeitete, jetzt bei “Residenz” lektoriert , hat moderiert, Caspar -Maria Russo, der den Preis für “Deutsch als Erstsprache” gewonnen hat und offenbar auch Schauspieler ist, hat die Textauszüge gelesen.

Die Preisträger haben sich mit selbstgemachten Videos vorgestellt und da kam als Erstes eines der Jugendpreisträgerin Jun Kathan, die in dem ihre Lieblingsbücher vorstellte. Dann kamen die Portraits der Schüler oder meistens Schülerinnen des musischen Gymnasium Salzburg, denn einen Preis für Schülerinnen gibt es auch.

Den ersten Prosapreis hat Kenan Kokic für “Da draußen da drinnen” gewonnen. Den zweiten Sybille Reuter mit “Tschuschen das sind die anderen”, die in ihrem Video ihre Vielsprachigkeit vorstellte, eine österreichische Großmutter, einen deutschen Vater, in Bulgarien aufgewachsen, etcetera und die jetzt auf Lateinamerika-Reise ist, so daß eine Freundin den Preis für sie entgegenkam. Den dritten Prosapreis hat Sabrina Myriam Mohamed mit “All inclusive” gewonnen, wo glaube ich eine Ex-Schülerin ihre Exlehrerin in einem Gemeindebau trifft, die ihr nicht zutraute, daß sie inzwischen Studentin ist.

Den Lyrik Preis hat David Hoffmann mit einem Gedichtzyklus gewonnen, den Dramatikerpreis, der nur jedes zweite Jahr vergeben wird, Giorgio Ferett mit seinem Stück “Amerika”, das im Schauspiel Leipzig aufgeführt werden wird.

Die Jury bestand aus Barbara Zwiefelhofer, Katja Gasser, die jetzt ja den Österreich-Schwerpunkt für die Leipziger Messe kuratiert und Thomas Perle und die Preise werden sowohl vom Bezirk Neubau, wo sich ja das Amerlinghaus sowie das Literaturhaus befinden, der Stadt Wien und dem Bund vergeben.

Dann kamen die Fotos und die Blumensträuße und für alle die anwesend waren, auch wieder ein Buffet, aber ich kann auch hier auch mit Sekt, Wein oder Cidre auf die Preisträger anstoßen und dazu Vanillekipferl eßen und die Ausschreibung für das Jahr 2023 gibt es ebenfalls schon.

Da werde ich wahrscheinlich nicht mitmachen, weil ich eh nichts gewinne und mich stattdessen meinen momentanen Buchprojekten widmen und die Anthologie, die sich in Wien befindet könnte ich auch lesen und da kann ich gleich noch anmerken, daß zeitgleich in Wien wieder einmal “Noahs Fest” vorgestellt wurde und da hätte ich diesmal auch hingehen können.

Literatur und Vögel

Das ist ein wichtiges Thema und da habe ich schon einige Bücher gelesen und einige Veranstaltungen gehört und im Literaturhaus gibt es eine Reihe “Teresa Präauer trifft..”, wo die Autorin von der ich auch schon einiges gelesen und gehört habe, beispielsweise war sie gleich zweimal bei der “Buch-Wien” auf der Standard-Bühne, verschiedene Persönlichkeiten mit verschiedenen Berufen und Hintergründen vorstellt.

Sie war aber auch diese Woche schon im Literaturhaus, wo zwei Bücher über Mode und Verkleiden vorgestellt wurden. Da war ich im Literaturmuseum.

Teresa Präauer ist also eine sehr aktive Person, wie auch Barbara Zwiefelhofer einleitete und der jetzige Gast war der Ornithologe Patrick Moser, denn Teresa Präauer hat im Sommersemester 2016 als Samuel Fischer-Gastprofessorin an der FU-Berlin ein Seminar mit dem Titel “Poetische Ornithologie “gehalten, das sich mit Vögel und Fluggeräten in der Literatur beschäftigte und ist wohl auf diese Art und Weise auf Patrick Moser gekommen mit dem sie seither mehrere Gespräche führte und ihn auch bei seinem Projekten begleitete, worüber dann diskutiert wurde, beziehungsweise ihn zu seinem Arbeitsalltag befragte, wo er beispielsweise Flugrouten untersucht oder erforscht, wie weit Vögel durch Windräder bedroht werden, etcetera.

Dann ging es zu den Nachtigallen. Da brachte Teresa Präauer poetische Beispiel, während Patrick Moser die Vogelstimmen erschallen ließ, um Krähen und was deren Laute bedeuten, ging es auch, beziehungsweise um Mäusebussarde.

Es wurde diskutiert, wie weit man als Vogelforscher auffällt und welche Reaktionen deren Film- und Tonaufnahmen “Entschuldigung, was filmen Sie da?”, kommen können. Filmaufnahmen über Schwarzstörche wurden auch präsentiert.

Dann wurde es wieder literarisch mit den zoologischen Nachschlagwerkvon Alfred Brehm, das früher im Schulunterricht verwendet wurde, wo ein Kapitel über den Graureiher gelesen wurde.

Interessant das Thema, denn Naturbetrachtungen sind ja in Zeiten, wie diesen sehr modern.

Esther Kinsky hat sich in ihrem Buchpreisbuch damit beschäftigt, Anna Maria Stadler in “Maremma”. Die letzte “Literatur im Herbst” hat sich mit der Naturlyrik beschäftigt, Marie Gamillscheg mit “Meeresquallen” und wie weit sich Vogelstimmen als literarische Metaphern und Symbolik dienen, kann man auch erforschen und Seminararbeiten oder Dissertationen darüber schreiben und so ist es sicher interessant, sich einmal im Literaturhaus mit einem Ornithologen unterhalten und in seine Forschungen ein bißchen Einblick zu nehmen und sich auch in beide Fachgebiete, in die Vogelkunde und in die poetische Ornithologie einzulesen.

Dem Publikum schien es auch gefallen zu haben, denn es wurde bei der Veranstaltung, die ich wieder streamte, viel gelacht.

“Cherubino” übersetzt, ARA-Webinar und achtzehnter “Nanotag”

Während ich im Harlander Wohnzimmer die Szene sechsunddreißig bis achtunddreißig meiner “Flora”, die die ich am Dienstagabend bis zum Ende und bis 50.660 Worte hinuntergeschrieben habe und dann nicht mehr zum Durchsehen gekommen bin, korrigierte und dazwischen der kleinen Lia beim Malen und Spielen zuschaute, habe ich mich in die “Gesellschaft” gestreamt, weil es das einen “Traduki-Abend” gab und zwar wurde da die kroatische und die englische Übersetzung von Andrea Grills “Cherubino” die damit 2019 auf der deutschen Longlist stand, vorgestellt und mit den Übersetzerinnen Tess Lewis und Milka Car diskutiert wurde und das ist immer interessant über die Übersetzungsschwierigkeiten zu hören. Der Roman, der ja, um eine schwangere Sängerin geht, die eine Beziehung zu gleich zwei Männern hat und ihre Schwangerschaft, während sie durch die Welt tingelt, um ihre Bühnenerfahrung zu machen, verschweigt, ist ja sehr musikalisch und da braucht es, meinten die Übersetzerinnen den Rhythmus und sie meinten, glaube ich auch, daß sich das Buch leicht übersetzen ließ.

Andrea Grill , die auch aus dem Albanischen übersetzt, erzählte, warum sie eine Sängerin als ihre Heldin wählte und, daß sie während des Schreibens öfter in die Oper und auch auf den Stehplatz gegangen ist und, daß sie das Buch, wie den “Nozze di Figaro” konzipiert hat. Die englische Übersetzerin meinte, glaube ich, daß man im Jahr 2019 bei den Wort “Test” wohl automatisch wußte, daß damit ein Schwangerschaft gemeint sei, während das in den pandemischen Zeiten wahrscheinlich anders ist und ich habe, obwohl ich, das Übersetzen und die Unterschiede, die es dabei gibt, wenn die Übersetzer vielleicht das Buch neu und umschreiben, sehr spannend finde, ja nicht sehr viel mit dem Übersetzen zu tun, obwohl meine “Zeitungsmeldung” auf Hindi übersetzt ist und ich da keine Ahnung habe, wie gut oder schlecht Amrit Mehta das getroffen hat und Marinko Stefanovic hat mir ja einmal versprochen, die “Mimi” auf Bosnisch zu übersetzen, JuSophies kritische Einwände haben ihn wohl davon abgehalten, aber ich hättewahrscheinlich ohnehin keinen bosnischen Verlag dafür gefunden und dann, die “Gesellschaft” begann um sieben, gab es um acht noch eine Veranstaltung, die ich streamen oder zoomen konnte, denn da gibt es ja Jurenka jurk und ihre Romanschule, die sich jetzt sehr entwickelt hat, die gerade ihre dritte Autorenmesse beendet hat und jetzt wieder einen Infoabend zu ihrer “Ara-Ausbildung zum Romanautor” gab und das fasziniert mich irgendwie, weil ich wahrscheinlich die Hoffnung, es doch einmal zu schaffen mit meinen Schreiben Anerkennung zu finden, obwohl ich ja keine Genre schreiben. Aber jetzt stehe ich auch vor der Aufgabe aus meinen fünfzig Szenen und achtundneunzig Seiten einen “richtigen Roman” zu machen.

Ich schreibe ja nicht sehr abgehoben, wie meine Leser wahrscheinlich wissen und auch nicht experimentell und habe während meines Longlistenlesens jetzt schon einige Bücher gefunden, die es ähnlich machen und finde jetzt, da ich mich durch den möglichen neuen österreichischen Buchpreisträger lese, daß der es gar nicht so unähnlich, wie ich macht.

Ich bin natürlich viel banaler und erzähle wieder einmal die Geschichte einer vereinsamten Pensionistin, die im Laufe der Geschichte neue Perspektiven findet, aber der Roman wird fertig werden.

Der Rohtext ist es und er ist kürzer, als ich es wollte geworden. Mit den fünfzigtausend Worte im Rohtext gab es diesmal keine Schwierigkeiten, aber eigentlich hätte ich noch zwei Wochen weiter schreiben können und überarbeiten muß ich natürlich auch noch gründlich und da versuchen, besser zu werden. Aber ich werde den Text wahrscheinlich in zwei drei Monaten fertig haben, so daß es der Alfred ür die Druckerei fertig machen kann.

Daß ich damit wahrscheinlich trotz deiner Blogpräsentationen keine Aufmerksamkeit finde ist natürlch schwierig und jetzt gibt es noch weniger Lesemöglichkeiten als früher, aber der Roman wird fertig werden, wie auch meine anderen wahrscheinlich schon sechzig Selfies sind und das ist ja, was Jurenka Jurk in ihrer Ausbildung anbieten will, den Roman druckfertig zu machen. Das kann ich und die Anerkennung wird mir die Ausbildung wahrscheinlich auch nicht bringen, weil Schreibgruppenerfahrung habe ich ja und sogar im Laufe meines Lebens schon drei besucht. Die Erste war der “Arbeitskreis schreibender Frauen”, dann die Schreibwerkstatt der Eveline Haas, der Gewerkschaft, so um die Jahrtausenwende und dann die Schreibgruppe mit der Doris Kloimstein, der Ilse Kilic, der Ruth Aspöck, etcetera und natürlich hätte ich vversuchen können, die “Leondinger Akademie” zu besuchen, habe das aber nicht gemacht.

Jetzt geht es mir darum Leute zu finden, die meine Sachen wirklich zu lesen und mich vielleicht ein bißchen fördern. Sonst muß ich es halt weiter allein machen.

Eine zweite Streammöglichkeit hätte es auch gegeben, wurden ja im Literaturpreis die “FM4- Wortlaubt-Preise”, die mich früher sehr interessiert haben, vergeben. Aber da habe ich heute nicht hineingeschaut, kann das aber noch eine Woche nachholen.

Wieder “Edition-Exil entdeckt” und vierter Nano-Tag

Die “Edition Exil” ist ein “Newcomerverlag” mit dem “Exil-Preis”, der “Exil-Literaturwerkstatt” und der “Edition Exil entdeckt”, die von Christa Stippinger ins Leben gerufen wurde, stellte Barbara Zwiefelhofer, die heutige Literaturhaus-Veranstaltung vor, die ich, weil ich das Wochenende in Harland verbringe, wieder streamte und da wurde heute ein Buch vorgestellt und eine Lesung von zwei Exil-Preisträgerinnen gab es auch.

Die erste Leserin war, die 1992 in der Ukraine geborene Ganna Gnedkova, die schon lange in Österreich lebt und hier als Literaturkritikerin arbeitet.

Der erste Text, der schon vor einem Jahr geschrieben wurde, beschäftigte sich mit der Muttersprache, die man, um die Familie zu schützen, nicht so nennen darf und ging dann zu den verschiedenen Sprach- und Übersetzungsschwierigkeiten über, die man erleben kann. Die anderen Texte, “Flucht und Rettungsplan” und die Kurzgeschichte “Die Unerträglichkeit der Schnecke”, beispielsweise, hat sie erst nach Kriegsbeginn geschrieben.

Dazwischen gab es Musik zu hören, die, glaube ich, auch von einem ukrainischen Künstler gespielt wurde.

Die nächste Lesende war die 1994 in Bosnien-Herzegowina geborene Ana Drezga, die auch schon lange in Österreichlebt, 2016 den “Exil-Preis” gewonnen hat, in der “Exil Literatur-Werkstatt” tätig ist und die Ausschnitte aus ihrem in Arbeit befindenen Roman las, den Christa Stippinger, wie sie betonte, sehr gern im nächsten Jahr publizieren will und der eine rotzig freche frische Sprache hat, in dem eine Ich-Erzählerin von einer Dana und einem Theater berichtet.

Dann kam die Buchpräsentation von “Blasse Tage” eine Kurzgeschichtensammlung von Zarah Weiss, die auch Exil-Preisträgerin ist, Deutsch als Erstsprache hat und1992 in Düsseldorf geboren wurde. “Ihre Texte erzeugen sofort Bilder”, erklärte Christa Stippinger und die Autorin las zwei Texte. Zuerst die Geschichte “Weisser Rauch”, wo es um ein Kind, ein Tier, um verstrickte Familienverhältnisse in einer dörflichen Gemeinschaft, beziehungsweise, um die Schwester Martha, die zu rauchen beginnt, geht und die Erzählerin verläßt und im Hof eine Melkmaschine angeschafft wird.Die zweite Geschichte hieß “Häschen in der Grube”, die von einem toten Hasen handelte, war auch sehr spannend und Zarah Weiss freute sich endlich ihr Buch in der Hand halten zu können. Dann gab es großen Applaus. Das Literaturhaus war wieder sehr voll von Freunden und Fans.

Und von meinem “Nanowrimo-Schreiben” kann ich berichten, daß ich wieder sehr fleißig gewesen bin. So habe ich heute nicht nur “Die gestohlenen Jahren”, die jetzt auch ein Cover haben, nochmals durchgesehen und zwei Fehler entdeckt, sondern auch zwei Szenen bei der “Flora Faun” weitergeschrieben, so daß ich jetzt bei über zwanzig Seiten, sieben Szenen und 10.135 Wörter halte und derzeit nicht sehr zufrieden, damit bin, sondern wieder “Ich kann es nicht!”, denke und auch noch keinen richtigen Plot habe, sondern mich von Szene zu Szene vorwärt hantle. Da soll der kleine Jürgen mit seiner Mutter zu einem Konzert seines Vaters gehen und Flora ist beim zweiten Buch. Kristine Bilkaus “Nebenan” und ihr Jugendfreund Mortimer und ihre Träume lassen sie nicht schlafen. Aber das ist ja eigentlich Absicht des “Nanowrimos”, daß man plotlos, die fünfzigtausend Worte schreibt und da bin ich jetzt zwei Tage voraus, so daß ich mich eigentlich entspannen kann.

In Memoriam 2022 und zweiter Nanowrimotag

Am zweiten November, dem Allerseelentag, wird seit achtzehn Jahren im Literaturhaus veranstaltet von Karin Ivancsics von der ich schon einige Bücher gelesen habe, verstorbenen Schriftstellern und GAV-Mitgliedern gedacht. Einige Male war ich dort, 2020 habe ich die Veranstaltung gestreamt, und da hat ja, während die Veranstaltung im Literaturhaus stattfand, da war ja, glaube ich, noch kein Lockdown, der Terroranschlag stattgefunden und heuer hätte ich wieder normal hingehen können, hatte aber leider wieder eine Stunde, also auf den Stream gewartet und bis es soweit ist, kann ich über meine Schreiberfahrung berichten, denn ich habe mich ja wieder, nachdem ich vorige Woche am Nationalfeiertag überraschend mit dem “Sozialen Kreditsystem” fertig geworden bin, entschlossen, am “Nanowrimo” teilzunehmen und interessant ist da auch, daß ich einige Male, als ich den Toten gedachte, auch am “Nanowrimo” geschrieben habe.

“Flora Fauns Freudenberge oder Seifenblasen fliegen gegen die Luft” wird der Text heißen. Am letzten Mittwoch, dem Nationalfeiergag, habe ich die Fenster geputzt, am Freitag dann alles vorbereitet, mir die Bilder, die mir dazu Anregung geben sollen aus “”Woman- und “Wien live- Zeitschriften” gerissen, ein paar Charakterbögen ausgefüllt. einen entsprechenden Blogartikel habe ich schon geschrieben und dann am Samstag mit der ersten Szene begonnen.

Das waren etwa 1500 Worte. Also wieder etwas vorgeschrieben und geschummelt und dann am ersten November, also gestern, die zweite Szene und heute die dritte.

Die ersten zwei sind Flora Fauns Traum und dann die erste Bücherlesung nach Bildern im Stadtpark. Die dritte Szene, die ich heute vor meinen Stunden geschrieben habe, ist dem kleinen Jürgen Jelleweil, dem Nachbarbuben gewidmet. Zehneinhalb Seiten und wie erwähnt 3 Szenen und 4927 Worte habe ich schon.

Ob ich so schreiben, wie im Vorjahr, wo ich erst später zum Schreiben angefangen habe? oder mich wieder offiziell anmelden soll, habe ich überlegt. Mich dann für den offiziellen Weg entschlossen, so daß ich meine Fortschritte an Hand der Graphik hautnaher, als sonst verfolgen kann. Buddies habe ich keine. Es ist also doch ein einsames Schreiben und einen Plot, wie es der Gründer wollte, auch nicht wirklich. Aber den Vorsatz jeden Tag, wenn ich zum Schreiben komme, das werde ich nicht jeden, denn ich habe ja viele Stunden und die “Buch-Wien” gibt es in drei Wochen ja auch, möglichst ein Kapitel mit den gewünschten 1615 Worten zu schreiben, damit ich vielleicht an die gewünschten fünfzigtausend Worte komme und dann mit dem vorhandenen Material den Text konzipieren.

So schwebt mir es vor. Mal sehen, wie es wird? Ich bin gespannt und inzwischen hat sich im Literaturhaus Robert Huez gemeldet, der die Namen, der im letzten und diesen Jahr verstorbenen GAV-Autoren und der Autoren, die sie würdigten verlas.

Margarete Herbst und Michael Bruckner haben musikalisch untermalt und Monika Vasik hat die erkrankte Karin Ivancsics vertreten und durch die Veranstaltung moderiert und da zuerst den Lebenslauf von der im letzten Dezember verstorbenen Christine Haidegger verlesen, die ich in den siebziger oder achtztger Jahren kennenlernte, ihren Roman “Zum Fenster hinaus” gelesen habe und sie dann in der GAV immer wieder getroffen. Zu ihrem Symposium “Sichten und Vernichten” hat sie mich einmal nach Salzburg eingeladen und beim letzten “Tag zur Freiheit des Wortes”, den ich organisiert habe, hat sie gelesen.

Ihr Salzburger GAV-Kollege Fritz Popp hat dann einige Gedichte von ihr gelesen, die ihm, wie er dazu erzählte, sehr gefallen haben. Der nächste Verstorbene war der am achten Februar verstorbene Gerhard Roth, dem berühmten Schriftsteller mit seinen beiden Zyklen “Die Archive des Schweigens” und “Orkus” und Martin Kubaczek von dem ich auch schon einiges gelesen habe, hat ihn gewürdigt und einen Kunstessay “Der Bleistift” über den bildenden Künstler Siegfied Anzinger gelesen, die in den Neunzigerjahren in einem Kunstband der Zentralsparkassa erschienen sind.

Dann kam Claudia Bitter, die den im Juni verstorbenen Josef Zoderer würdigte und den 1935 Geborenen habe ich noch wenige Tage vor seinem Tod aus seinem Gedichtband “Bäume im Zimmer” alesen hörte und las zuerst ein Stück aus seinem “Glück beim Händewschen” wo es um sein Internatsleben ging und dann ein par Gedichte aus seinem letzten Band, von dem Claudia Bittner erzählte, daß auch sie den Band wenige Tag vor seinem Tod in der Hauptbücherei gefunden und gelesen hat.

Dann wurde Wolfgang G. Eigensinn gedacht, der auch den Namen Wolfgang Ebensee trug, Melamar hat einige Texte aus einem vergriffenen Gedichtband gelesen.

Dann kam Ilse Kilic und las ein Stück aus dem Buch “Gespräche mit dem Wolfsmann”. Das war ein Patient Sigmund Freuds ,den die 1943 geborene und im August 2021 verstorbene Karin Obholzer noch im Alter am Steinfhof besuchte und mit ihm sprechen konnte.

Dann kam der liebe Rudi, wie ich Rudolf Lasselsberger immer nenne und gedachte dem 1937 geborenen Eugen Bartmer,n der im Jänner gestorben ist, der von Beruf Schlosser war, in der Zeitschrift “Tarantl” publizierte, dem “Werkkreis der Arbeitswelt§ angehörte und mit dem ich glaube ich schon beim Volksstimmefest und bei der “Poet Night” gelesen habe. Rudi Lasselsberger, der jetzt lange Haare hat, hat den Text “Am Kaiserwasser” gelesen.

Dann kamen, wie Monika Vasik erwähnte drei Autoren, die sehr alt geworden sind. Der Erste war der 1935 geborene Oswald Wiener,Mitglied der “Wiener Gruppe” und Mitbeteiligter an den berühmten””Uni-Ferkeleien” von dem ich gar nicht wußte, daß er erst im vorigen November verstorben ist.

Der nächste Autor war der 1930 geborene und am ersten Februar 2022 verstorbene Medienwissenschaftler Friedrich Knilli, der ein Buch über den NS-Progpagandafilm “Jud Süß” und seinen Hauptdarsteller geschrieben hat und der dritte Autor, Herbert W. Franke, der Science Fiction Autor, den auch die Ruth bei ihren nächsten Privatissimum würdigen will.

Der letzte Autor Jad Turjman war viel jünger. Wurde er doch erst 1989 in Damaskus geboren und verunglückte im Juli am hohen Göll in den Berchtesgardner Alpen, er hat als Flüchtlingshelfer gearbeitet und drei Bücher im Residenz-Verlag” herausgebracht aus einem hat Christa Nebenführ gelesen und ich habe von ihm, wie auch von Friedrich Knilli, glaube ich, noch nicht viel gehört.

Eine interessante Veranstaltung und eine Begegnung mit bekannten und unbekannten Autoren, denen man am Allerseelentag und wahrscheinlich auch sonst gedenken und sie lesen soll und so hat es im Literaturhaus auch einen Büchertisch gegeben.