Iranischer Abend in der “Alten Schmiede”

Ab heute also mindestens drei Wochen lang wieder reine Livstreamveranstaltungen, ob man das möchte oder nicht, weil wieder allgemeiner Lockdown und damit, die Leute, die sich impfen ließen, das auch akzeptieren, ab Februar allgemeine Impfpflicht, dann kann man wahrscheinlich mit 2Gplus und FFP2-Maske hingehen.

Aber heute Livestreamabend, von der “Literatur im Herbst”, wo man noch mit Maske und 2G plus noch hineingehen konnte, um in die Literatur von zweisprachigen und doppelten Identitäten einzutauchen. Also wieder in die “Alte Schmiede” streamen, wo es ähnlich weiterging, nämlich zwei iranische Autoren, wo einer in Graz geboren wurde, moderiert von Johannes Tröndle.

Der erste Autor, der 1963 in Graz geborene Sama Maani, der in Österreich, Deutschland und Iran aufgewachsen ist, der Psychiater und Psychoanalytiker ist, habe ich, wenn ich mich nicht irre, schon bei meinem “Buch-Wien-Livestreaming” gehört.

Jedenfalls hat er dort seinen Roman “Zizek in Teheran” vorgestellt und tat das auch in der “Alte Schmiede”.

Das klingt schon einmal interessant, scheint aber ein sehr interessierter sechshundert Seiten Roman zu sein, der verschiedene Ebenen, verschiedene Protagnoisten hat und auch in Versform geschrieben zu sein scheint. Der mit bisher unbekannte Autor, hat zwei Stellen gelesen und Johannes Tröndle einleitend erzählt, daß es ja einen slownischen Philosophen namens Slavoj Zizek gibt, ob das derselbe Zizek ist, der nach Teheran fährt, habe ich nicht ganz mitbekommen. Es liegt jedenfalls ein Buch von dem Philosophen in einer Teheraner Buchhandlung auf und eine Gefängnisebene scheint es auch zu geben.

Interessant, interessant und reizt natürlich zum Lesen, um sich auszukennen. Vielleicht finde ich es mal in den Schränken

Nach einer Pause kam Angelika Reitzer zum Lesetisch und stellte den 1956 in Teheran geborenen Amir Hassan Cheheltan vor, der nach verschiedenen Stationen wieder in Teheran lebt und von Jaleh Lackner-Gohari gedolmetsch wurde, die gleich übersetzte, daß er schon drei Mal in der “Alten Schmiede” gelesen hat und ich ihn also auch schon bei der “Literatur im Herbst” gehört habe und das Buch, das vorgestellt wurde, heißt “Der Zirkel der Literaturliebhaber”.

Eine Coming of age-Geschichte, wo ein Junge in einem solchen Literaturzirkel aufwächst und kindgerecht mit der Lteratur in Berührung kommt, was ich wieder sehr interessant fand, autobiografisch zu sein scheint, weil der Autor übersetzen ließ, daß ihn nur seine Kindheit und die Literatur interessieren würde und er auch nur darüber schreiben könne.

Identissimo im Odeon

Die “Literatur im Herbst” gibt es ja schon seit dreißig Jahren und ist, glaube ich, die Folgeveranstaltung der “Literatur im März” die es vorher von Walter Famler und der “Alten Schmiede” organisiert im MQ und an anderen Orten gegeben hat.

Es hat, glaube ich, auch einige Zeit gedauert, bis ich das erste Mal hingegangen bin, weil ja zeitgleich meistens mein literarisches Geburtstagsfest war. In den ersten Jahren gab es meist ein osteuropäisches Land, das literarisch vorgestellt wurde.

Auch Griechenland, denn das war, glaube ich, das erste Mal, daß ich im Odeon-Theater war, an Bulgarien, die Ukraine, kann ich mich erinnern, dann kam der Donauraum, da sind wir auch mit dem Schifft von Bratislava nach Wien gefahren, Jugoslawia revisited, das Mittelmeer, Norwegen, der Iran, Japan, waren auch einmal das Thema, der Feminismus oder das Gendern von Angelika Reitzer, organisiert, dann ging es um die “Dialektik der Befreiung“, um den utopischen Raum und im Vorjahr um die “Kraft in der Literatur”.

Da war dann nicht mehr im Odeon, sondern in der “Alten Schmiede” wo es auch meistens am Samstag oder Sonntagvormittag Diskussionsrunden gab. Denn im Vorjahr hatten wir ja auch den Lockdown, also eine reine Livestreamveranstaltung, und viele Programmpunkte waren auch abgesagt, weil die geplanten Autoren nicht anreisen konnten.

Jetzt gab es noch eine Liveveranstaltung im Odeon-Theater, allerdings mit 2G und, ich glaube, seit heute braucht man noch dazu einen PCR-Test und eine FFP2 -Maske und für den Außenstehenden, der das vielleicht in fünfzig Jahre liest oder vor fünf Jahren gelesen hätte, würde das schon hübsch utopisch klingen, allerdings hatten die Veranstalter Glück, denn ab Montag gibts ja nicht nur den Schutzlockdown für die Ungeimpften, sondern den totalen und eine geplante Impfpflicht ab Februar. Da werde ich sicher noch darüber schreiben, aber jetzt per Stream in Odeon und das Thema, das Walter Famler mit ilija Trojanow, ausgewählt hat, klingt auch sehr interessant und total aktuell, nein um Covid geht es nicht, denn das ist na nur ein Thema der Schwurbler,h obwohl im Vorjahr Marlene Streeruwitz ihren Covid- Roman vorgestellt hat, sondern um das was man schon beim “Bachmannlesen”, bei der Frankfurter BM und der “Buch Wien” beziehungsweise, wenn man, wie ich die deutsche Buchpreisliste gelesen hat, hören konnte.

Nämlich um Identität, als die Literatur mit Migrations, Flucht- Divers oder auch anderen Hintergrund und der Veranstaltungstitel heißt “Identissimo” nicht “Identiti”, mein fast Lieblingsbuch der heurigen deutschen Liste, inzwischen ist ja noch der Schmalz mit dem “Winter” dazugekommen und nein, Mithu Sanyal wurde nicht eingeladen, aber doch einiges bekannte, was ich schon vom Buchpreislesen oder sonstwoher kannte.

Walter Famler hat im gewohnten “Literatur im Herbst-Design” eröffnet, die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler hat eröffnet und ist dann zu einer Kino-Premiere verschwunden.

Dann kam der Eröffnungsvortrag des mir bisher ziemlich unbekannten Deniz Utlu, der 1983 in Hannover geboren wurde, der aber auch einen Beitrag in “Eure Sprache ist unser Albtraum” hatte und der sich mit “Identität und Literatur “, wie im Programm stand oder “Identität und Schreiben” beschäftigt und die Literatur von Autoren mit Migrationshintergrund oder anderen Kulturen, die dann vielleicht darauf festgelegt werden und nur die entsprechenden “Exil-Preise” bekommen, ist sicher interessasnt.

Nach der Pause kam am Freitag Angelika Reitzer und stellte die 1972 in London geborene Sharon Dodua Otoo, die 2017 den “Bachmann-Preis” gewonnen hat, im Vorjahr, glaube ich, die Klagenfurter-Eröffnungsrede hielt und jetzt ihren Debutroman “Adas Raum” vorstellte, der manchen auf der Buchpreisliste fehlte und bei dem es um die Lebenseschichte von vier Frauen in verschiedenen Jahrhunderten geht.

Im Anschluß gab es dann ein Gespräch zwischen Deniz Utlu, Sharon Dodua Otoo und Ilija Trojanow über das Schreiben mit den verschiedenen Identitäten, also darf man beispielsweise als schwarze Frau über den Holocaust schreiben oder als weiße ein schwarzes Gedicht übersetzen oder, daß alle türkischen Autoren in einen Topf geworfen werden.

Am Samstag wo ja in Wien die großen Demos stattfanden, begann es im Odeon mit dem 1981 in Sarajevo geborenen Tijan Sila von dem ich schon zwei Bücher gelesen habe. Der dritte Roman “Krach”, wo es um eine Punkband und einem jungen Mann namens Gansi geht, wurde von Iilja Trojanow moderiert, der seine Einleitung gleich damit begann, “Während wir uns hier der Literatur widmen, demonstrieren draußen Idioten für die Freiheit krank zu werden”, nun das würde ich nicht ganz so sehen, bin aber auch in Harland, weil ich jetzt ja schon vier Wochen nicht mehr dort war, hatte auch ein wenig Angst wegen der Maskenpflicht und jetzt auch, wenn ich die Bilder sehen, wo Demonstranten weggezerrt werden und höre, daß eine Frau ein Plakat trug, wo daraufstand “1939 hat es angefangen”, höre aber auch, daß sich da Hunderttausend eingefunden haben, denen die Demo wichtiger als die Literatur war.

Mit der 1983 in Prizren geborenen Meral Kuryeshi, die der türkischsprachigeen Minderheit im Kosovo angehörte, in Bern lebt, die Bücher “Elefanten im Garten” und “Fünf Jahreszeiten” geschrieben hat und im Vorjahr beim “Bachmann-Preis” gelesen hat, ging es weiter. Sie wurde von Lydia Mischkulnig vorgestellt, die ihre Einleitung auch damit begann, daß sie sich freue, daß die Zuschauer hier und nicht am Ring wären, wo das Tränengas spritzte ,und da kann ich mich an 2000 und meine erste Widerstandslesung die am Ballhausplatz jeden Donnerstag von El Awadalla und Traude Korosa organisiert wurden, erinnern, wo Lydia Mischkulnig vor mir gelesen hat.

Dann hätte die 1988 geborene Shida Bazyar, deren Eltern aus dem Iran geflohen sind, mit ihren “Drei Kameradinnen” kommen sollen, wo es ja drei aufmüpfigen junge Frauen geht, hat aber abgesagt, so daß es mit einem “Langen Abend der Poesie” weiterging, wo es Lyrik, Rap, und spoken word, der von Mieze Medusa moderiert wurde.

Der erste Lyriker, der präsentiert wurde, war der 1979 in Nettal geborene Dincer Gücyeter, dessen neuer Gedichtband “Mein Prinz, ich bin das Ghetto” heißt und der einen kurzen Brief verlas, den sein Vater 1966 nach seiner Ankunft in Deutschland an seinem Vater schrieb, wo er Geld für ein Kleid für die Mutter schickte, sagte, daß er jetzt in einer Fabrik arbeiten würde und sich bald einen Mercedes kaufen würde. Dann kam der Brief den er an seinen Vater schickte und auch einen, den er von seinen Kindern bekommen hat und auch Briefe an die Gäste verteilte.

Dann kam der 1994 geborene Elias Hirschl, der Poetry-Meister war und wie Mieze Meduasa erwähnte mit seinem “Salonfähig”, das ich noch lesen muß, zum Bestseller wurde und auch den “Priessnitz-Preis” bekommen hat und als Prosaautor eingeladen wurde.

Sein Text hieß “Analyse der Relikte” und beschäftigte sich mit den Tagebüchern seiner Großmutter, die er nach deren Tod von seiner Tante bekommen hat und die er total fiktionalisiert hat, also weit in die Zukunft ging.

Mieze Medusa erwähnte dann das neue Kunstprojekt auf der Schwedenbrücke, das Gedicht “Winterantwort” von Ilse Aichinger und kam dann zu der 1993 im Iran geborenen Tanasgol Sabbagh, die seit 2011 auf den Slam-Bühnen unterwegs ist und auch schon mal in der “AS” gelesen oder geslamt hat und eine Antwort auf Ilse Aichinger gab und sich sehr gegen Rassismus einsetzt und einen Text über “Den Körper der Frau” vortrug.

“Es ist als ob es tausend Spiegel gäbe und hinter tausend Spiegeln nur sich selbst”, was ein bißchen an Rilke erinnert, aber gleich zu den Fotos in Instagram weiterging und dann noch einen Text, vortrug, der “Satzende” hieß.

Dann kam der in Berlin lebende Autor Temye Tesfu, der einen sehr politischen Text über Deutschland vortrug.

Vier Autoren von denen ich nur Elias Hirschl kannte und die dann noch in einer zweiten Runde das poetische Schaffen einer internationalen jungen Autorenszene zeigten.

So kam von Dincer Gücyeter noch ein Text “Aus einem Poesiealbum eines Lkw-Fahrers”, in dem auch der Titel seines Buches “Mein Prinz, ich bin das Ghetto” vorkam.

Elias Hirschl hatte dann noch eine Kurzgeschichte, die von den Erfahrungen einer Kellnerin auf einer Datingplattform handelte, wo man sich sehr gut fragen konnte, wo die Identitäten blieben.

“Leute machen” hieß der Text von Temye Teesfu, wo es um verkleidete Menschen ging und auch Tanasgol Sabbagh hatte noch einen Auftritt.

Dann kam der fünfte im Programm nämlich der 1995 in Nairobi geborene und in Zürich lebende Rapper Ryler Smith, der wie er sich vorstellte, durch Musik zu seiner Identität fand.

Am Sonntag stellte dann die “Wespennest-Ko-Herausgeberin” Andrea Zederbauer, die 1976 in Paris geborene Elisa Diallo, die eine bretonnische Mutter und einen guineisischen Vater hat und die seit 2009 in Mannheim lebt, in einem Verlag arbeitet und nun ihren Gang nach Deutschland beziehungsweise das Erlangen der Staatsbürgerschaft in einem Essay beschrieb.

Anschließend beschäftigte sich Elisa Diallo, wie, das mit dem Sprachwechsel und dem Deutsch sprechen, der Mutter .oder Zweitsprache ist, wobei sie den Ausdruck “gebrochenes Deutsch” verwendet, was fast zwangsläufig zu dem “Broken German” von Tomer Gardi, der ja vor ein paar Tagen in der “Gesellschaft” zu Gast war und eigentlich auch ganz gut in die Identitätssuche der mehrsprachigen Autoren gepasst hätte.

Dann stellte Walter Famler den 1972 in Ägypten geborenen und seit 1995 in Deutschland lebenden Publizisten Hamed Abdel-Samad und sein Buch “Schlacht der Identitäten – zwanzig Themen zum Rassismus” vor.

Im Anschluß gab es dann eine Diskussion zwischen Ilija Trojanow, der am Anfang erklärte, welche Schwierkeiten er schon mit seiner Geburtsurkunde hatten, die in Sofia gar nicht mehr auffindbar war, Elisa Diallo und Hamded Abdel-Samad über das “Leben zwischen starren Rassismus und fließender Identität”, also dem Vorurteil, daß jede muslimische Frau ein Kopftuch trägt, obwohl die das in Deutschland gar nicht mehr so oft tun oder die Frage, daß es keine schwarze Farbe auf der Regenbogenfahne gibt? Eine heftige Diskussion zwischen den beiden Autoren, die nicht immer einer Meinung waren.

Und dann gings zur großen Abschlußveranstaltung nämlich zu der Lesung des 1945 in Somalia geborenen Nuruddin Farah, der nach verschiedenen Exilerfahrungen, jetzt in Kapstadt lebt, der viele Preise gewonnen und drei große Romantrilogien geschrieben hat. Das Gespräch wurde von Ilija Trojanow geführt, der ja, glaube ich auch in Kapstadt gelebt hat und der vorgestellte Roman heißt “Im Norden der Dämmerung”.

Eine interessante Veranstaltung, ein interessantes Thema, über das sich sicher viel nachdenken und damit die Weihnachten, egal ,ob geimpft oder ungeimpft gemütlich werden, viel lesen läßt und nein, ich glaube, nicht, lieber Ilija Trojanow, daß die Vierzig-, Fünfzig oder vielleicht sogar Hunderttausend, die da am Samstag auf die Straße gingen, für die “Freiheit krank zu werden” demonstrierten, sondern wahrscheinlich dafür, daß ihre Menschenrechte gewahrt werden, obwohl ich nicht dabei war, sondern mir den Stream genauso, wie den aus dem “Odeon” angesehen habe.

Ich werde mich wahrscheinlich nicht impfen, lassen, hoffe aber trotzdem, das nächste Jahr wieder live dabei sein zu können, obwohl man über den Stream natürlich auch viel mitbekommt und krank werden kann man dabei auch nicht, zumindestens was Corona betrifft und außerdem würde ich mir, das wird wahrscheinlich illusion bleiben, für das nächste Jahr eine Aufarbeitung des Corona-Themas wünschen und kann da gleich anmerken, ich habe auch einige Bücher, die sich dafür gebrauchen lasen, vor allem aber meine Blogartikel, drei schon veröffentlichte Bücher, zwei noch zu erscheinende und an dem sechsten, das ich derzeit schreiben möchte, komme ich angesichts der sich derzeit überstürzenden Ereignisse nicht wirklich weiter, habe inzwischen 4386 Worte, aber beim “Nano” schreibe ich ja nicht wirklich mit. Velleicht gelingt es mir aber trotzdem noch die Situation und sie sich auf beiden Seiten anfühlen kann, in Worte zu fassen.

Barbi Markovic in Nahaufnahme

Am Mittwoch war ich eine Zeitlang unsicher, ob ich mir den Literaturhaus-Stream geben soll, denn Barbi Markovics “Verschissene Zeit” habe ich ja im Badzimmer liegen, werde es demnächst lesen und habe sie daraus auch beim “Buch-Wien-Stream” lesen hören, habe also “Nicht schon wieder!” oder “Das ist zuviel!”, es gab aber keine andere Stream-Alternative und mit dem Ferdinand Schmalz, meinem letzten deutschen Buchpreisbuch in die Badewanne gehen und es auszulesen, wollte ich auch wieder nicht.

Dann bin ich daraufgekommen, daß es gar nicht um die “Verschissene Zeit” geht, die ja auch einmal bei einem “Kolik liest” oder “Kolik slam”, vorgestellt wurde und die ich bei Anna Jeller liegen sehen habe, als ich vom Volksstimmefest nach Hause gegangen bin, sondern um ihre andere Bücher “Ausgehen” und “Superheldinnen”, womit sie ja den “Alpha” gewonnen hat und von der “Verschissenen Zeit” gar nichts.

“Komisch!”, habe ich gedacht. Aber Barbara Zwiefelhofer hat in ihrer Einleitung erklärt, daß die Veranstaltung schon im vorigen Jahr geplant war und einige Male verschoben wurde und die “Nahaufnahme- Österreichische Autor/innen im Gespräch”, ist eine Veranstaltung im Rahmen des Vereins Neugermanistik, wo Alexandra Millner, glaube ich, Präsidentin oder Vizepräsidentin ist, um die Literatur in die Germanistik oder die Germanistik ins Publikum natürlich zu bringen und das wäre schon die die achte Veranstaltung, die es glaube ich seit 2016 gibt, bei zwei ich bin ich gewesen, weil ich ja regelmäßig ins Literaturhaus ging und mich jetzt dorthin streame. Der Präsident oder Vizepräsident des Vereins hat ein paar Worte gesprochen.

Dann kam die in Ungarn geborene Germanistin Edit Kiraly und stellte die drei Bücher, bzw, die 1980 in Belgrad geborene Autorin vor, die ich kenne, weil sie einmal Bloggerin der “Buch Wien” war, dann beim “Bachmann-Preis” gelesen hat, den “Alpha” und den “Priessnitz-Preis” gewonnen hat und eben bei Gustav Ernst in der “Gesellschaft” schon einmal über ihr neues Buch erzählte. Das Zweite, die “Superheldinnen” habe ich vom “Alpha” mitgenommen und gelesen.

Das erste Buch hat aber, habe ich, gelernt Barbi Markovic, die in Belgrad Germanistik studiert hat und dort in einem Verlag arbeitete, auf Serbisch geschrieben und das ist ein Remix auf oder aus Thomas Bernhards “Gehen” heißt “Ausgehen” und verwendet den gleichen Sound und die gleichen Phrasen “Das Schrecklichste aller Schrecklichkeiten”, spielt aber in der Clubbingszene und “Suhrkamp” der Bernhard-Verag, hat zuerst die Zustimmung für eine kleine serbische Übersetzung gegeben. Dann hat Mascha Dabic schon in Wien, wo Barbi Markovic ja weiter Germanistik studierte, das Buch auf Deutsch übersetzt, das dann auch bei “Suhrkamp” erschienen ist. Stadtschreiberin von Graz war Barbi Markovic auch und die “Superheldinnen” habe ich, jetzt gelernt oder wieder aufgefrischt ist ein Stadtroman. Ich habe ja auch einmal einen geschrieben, meiner spielt an einem Tag in Wien, der von Barbi Markovic am Siebenbrunnenplatz im “Sette fontane”, aber auch in Belgrad, Sarajevo und Berlin und der Ausgangspunkt für Barbi Markovic war natürlich, der von Alexander Döblin, die Superheldinnen sind aber drei Frauen, die aus Belgrad oder Sarajevo kommen und eine davon, die Mascha ist Mascha Dabic, das habe ich beim “Priessnitz-Preis” erfahren und beim “Buch- Wien-Stream”, das Barbi Markovic, das Buch teilweise auch auf Serbisch geschrieben hat, das Mascha Dabic dann übersetzte. Das habe ich, als ich es gelesen habe, interessanterweise nicht bemerkt, obwohl es höchstwahrscheinlich daraufsteht, wurde aber offensichtlich beim “Alpha” nicht erwähnt, oder habe es mir nicht gemerkt.

Das dritte Buch die “Verschissene Zeit”, von dem Barbi Markovic schon in der “Gesellschaft” gesprochen hat, wurde auf Deutsch geschrieben, spielt aber in einer Belgrader Plattensiedlung, wo Barbi Markovic auch aufgewachsen ist, in den Neunzigerjahren und das war offenbar für sie beschissen und es kommen, wie ich schon bei “Buch-Wien-Stream” hörte, viele Schimpfworte vor. Diesmal hat Barbi Markovic ein größeres Stück daraus gelesen, das auch mit dem Rollenspiel, das dem Buch beigefügt ist, erwähnt und erklärt, warum das Buch in der “Du-Form” geschrieben ist, wo das “Du” aber öfter wechselt, denn die “Dus” sind die handelnden Personen in dem Spiel, die anderen weniger wichtig.

Interessant, interessant und wieder viel gelernt oder aufgefrischt, was ich jetzt nicht wüßte, wenn ich die Veranstaltung ausgelassen hätte, was ich aber ohnehin nicht zusammengebracht hätte, obwohl ich den Schmalz, natürlich auch auslesen muß, um mit meiner Leseliste weiterzuskommen. Interessant interessant, am achten Dezember wird eine Szene aus dem Buch an der “Angewandten” aufgeführt, aber dahin kann man ohne Gs im Lockdown ohnehin nicht gehen. Aber bis dahin habe ich das Buch schon gelesen und bin vorläufig darauf gespannt.

Zwei unterschiedliche Reisebücher

Zwei sehr unterschiedliche Bücher wurden heute in der Reihe “Literaturen der Welt” in der “Gesellschaft für Literatur” vorgestellt und von Ursula Ebel moderiert.

Zsuzsanna Ghase und Tomer Gardi und die 1946 in Budapest geborene und jetzt in Müllheim lebende Zsuzsanna Ghase, die ihre experimentelle Poetik in der “Edition Korrespondenzen” verlegt, habe ich schon bei mehreren Veranstaltungen erlebt und bei der “Literatur und Wein” gab es, glaube ich, auch einen Sonderdruck von ihr.

“Bergisch teils farblos”, heißt das neue Buch, wo es, glaube ich, in fünfhundert Aufzeichnungen, um die Alpen geht. Ganz genau habe ich das nicht verstanden, weil der “Gesellschaft-Livestream” oft stark geruckelt hat. Jedenfalls hat Zsuzsana Gahse, entnehme ich dem Beschreibungstext “unterwegs in nicht nur freundlichen Alpengegenden in unterschiedlichen Hotels und Berghütten Portraits von den Besuchern und den heimischen Gastgebern” gesammelt.

Einige der Stücke hat sie gelesen und im Gespräch mit Ursula Ebel erklärt, warum sie keinen herkömmlichen Roman schreiben wollte, sondern sich eher an Nathalie Sarraute orientiert, für diese Textform entschieden und einen herkömmlichen Roman hat auch der 1974 in Israel geborene Tomer ,Gardi nicht geschrieben, der 2016 eingeladenen von Klaus Kastberger in Klagenfurt mit seinem “Broken German” aufgefallen ist, das ich bei “Droschl” erschienen, auch gelesen habe.

Der jetzt ebenfalls bei “Droschl” erschienene dritte Roman “Eine runde Sache” besteht offenbar aus zwei Teilen. Im ersten Teil geht es ebenfalls in Broken German: “Ich bin ein gieriger Mensch, eine Person mit starke Bedürfnisse, und nach der Eröffnungsabend des Theater Festivals, wollte ich folgendes: Bier, Brot, Zigarette”, ein Autor namens Tomer Gardi mit einem Erklönig und einem Hund namens Rex auf Reise.

Der Autor spricht das schon erwähnte Kauderwelsch, der Erlkönig in Reimen und der Hund stößt immer “uus ” heraus.

Also schon ganz schön interessant. Es gibt aber noch einen zweiten Teil und den hat Tomer Gardi in Hebraisch geschrieben und von Anne Birkenhauser übersetzen lassen und da reist im neunzehnten Jahrhundert, ein indonesischer Maler von von Java nach Europa und wieder zurück.

Wie die beiden Teile zusammenpassen und sich in einen Roman zusammenfassen lassen, habe ich nicht ganz verstanden. Klingt aber sehr interessant und originell, denn ich höre ja immer, daß ich angeblich so schlecht schreibe.

Mag sein, obwohl ich es ja sehr lang und sehr regelmäßig praktiziereKunstsprache und Sprachexperimente und ich meine es ja ernst und finde auch die Kombination von Zsuzsanna Gahses Sprache und die von Tomer Gardi, die ja höchst unterschiedlich sind, sehr interessant und vielleicht auch mutig und weil ich mir ja derzeit, zuerst freiwillig, jetzt vom Staat verordnet,das alles von zu Hause ansehe, kann ich noch erwähnen, daß ich, als die Lesung beendet war, auch, glaube ich, denn mit Maske erkennt man die leute ja nur schwer, Kurt Neumann und Räto Ziegler, den Saal verlassen gesehen habe.

Wieder Writers in Prison day

Den “Writers in Prison day”, den es, glaube ich, am fünfzehnten November gibt, veranstaltet der Pen- Club schon seit 1960. Zum zweiten Mal, soviel ich weiß, findet da eine Veranstaltung in der “Alten Schmiede” statt, zumindestens habe ich da im Vorjahr darüber gebloggt und dabei etwas Schwierigkeiten mit den Zuordnungen der Namen zu den Gedichten gehabt, das Ganze auch zu leise übertragen wurde und mich diesbezüglich beim PEN erkundigt, was die, beziehungsweise meinen Blog etwas skurril fanden.

Nun das bin ich schon gewohnt, aber heuer, wo die Verhältnisse in Burma das Thema waren, beziehungsweise die bei “Löcker” erschienene Gedichtanthologie “Die Armee schießt nicht in die Luft” – Gedichte nach dem Militärputsch in Miamar” vorgestellt, die von Helmut N. Niederle, dem derzeitigen Pen-Präsidenten übertragen wurden, war der Ton besser und die PEN-Einladung zu den Veranstaltungen habe ich mir auch ausgedruckt, da die Informationen im AS-Programm wieder nicht ganz vollständig waren.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Vorstandsvorsitzenden der österr. Liga für Menschenrechte, die die Wichtigkeit sich für verfolgte Autoren einzusetzen betonte und eine Videobotschaft der burmesischen Präsisidentin Ma Thida, die auch in dem Band verewigt ist, präsentierte.

Am Podium saßen Helmuth A. Niederle und der Anglist Brian Haman, der gemeinsam mit den burmesischen Autor Ko Ko Thett, den Band herausgegeben hat und der Poetin Thett Su San, die offenbar mit ihm verheiratet ist.

Es folgte ein Gespräch über die burmesische Situation und die Rolle, die die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi beim Militärputsch spielte.

Dann wurde der Band präsentiert und die Gedichte zuerst auf Deutsch gelesen, bevor die beiden burmesischen Autoren einige in der Orignalsprache vortrugen.

Dann kam noch der Ehrengast Aziz Isa Elkun der Präsident des Uyghurischen Pen und erzählte, moderiert von der Übersetzerin Henriette Schröder etwas über die Situation seines Landes und präsentierte im Anschluß auch ein Gedicht von ihm und am Schluß wurde darauf hingewiesen, daß der PEN eine Anthologie uygurische Autoren herausgibt, die wahrscheinlich im nächsten Jahr präsentiert werden und Marion Wiesinger hat vorher noch darauf hingewiesen, das viele der burmesischen und wahrscheinlich auch andere Autoren unter der Corona Situation besonders gelitten haben, weil die oft als Vorwand genommen wurden, sie einzusperren oder ihre Lesungen zu verhindern, was vielleicht auch ein bißchen zu dem ab heute geltenden Lockdown für Ungeimpfte passt.

Buch Wien im 2G-Format

Die Buch-Wien gibt es seit 2008 und da war für mich am Anfang die Frage, wie ich dabei umsonst teilnehmen konnte und die Ingrid von der Wandergruppe hat mir dann, weil ihre Tochter im Organisationsteam war, die Einladung zur Eröffnung und die Gratiskarten übergeben.

Im nächsten Jahr war sie dann in Nicaragua oder sonstwo auf der Welt und ich habe die Buch Wien wegen meines Blogs angeschrieben, war nicht bei der Eröffnung, nur bei der des Lesefestes im Prater, aber sonst immer dort und im ersten Jahr kann ich mich ja erinnern, weil die sehr viel Werbung dafür machte,n daß ich dachte, ich wäre in Leipzig oder Frankfurt, dann eine Stunde zu früh dort war und ein paar Schritte nach links, ein paar nach rechts, nach vorn und hinten gegangen bin und dachte “Uje, das wars schon? Was mache ich dann die nächsten vier Tage?”

Ich habe immer etwas gemacht und war fast immer die ganze Zeit dort habe wurde einmal auch für das Bloggen vorgeschlagen und habe manchmal auch ein bißchen gezittert, ob ich rechtzeitig die Pressekarte bekomme? Das Akkreditieren hat es, glaube ich, erst 2019 gegeben und 2019 war ich nur bei der Eröffnung und am Donnerstag weil wir da ja nach Basel gefahren sind.

Im Vorjahr wurde die Messe, glaube ich, mit Elan vorbereitet und dann Ende September abgesagt und heuer findet sie statt unter besonderen Hygienebedingungen, haben wir ja seit Montag G2, also nur geimpft und genesen, wie das mit der Maske ,ist weiß ich nicht so genau und, daß man sich das, wie in Frankfurt oder Leipzigg digital ansehen kann habe ich eigentlich nicht gedacht.

Daß ich mit 2 oder 3G, oder was auch immer, nicht hingehen werde, war mir immer klar und da bin ich auch sehr stur.

Russland ist das Gastland habe ich entnommen, früher gab es das, glaube ich nicht und nach Benedikt Föger sprach die Stadträtin für Kultur Veronica Kaup-Hasler und sprach vom “Hochakt der Literatur”, der hier eröffnet wird.

Die Akkreditierungsaufforderung ist gekommen, also diesbezüglich kein Problem. Der Alfred hat mir auch schon Ende September das Programm gebracht, das diesmal im Großformat ist und da habe ich dann und auch auf der Facebookseite herausbekommen, daß einiges übertragen wird. Im Programm fand ich aber nichts von der Eröffnung nur von der “Langen Nacht”, die es ja seit einigen Jahren gibt und da fand ich bald heraus, das wird ab viertel neun übertragen. Um sieben habe ich dann nachgeschaut und bin darauf gekommen, es gibt einen Eröffnungsstream ab sechs und bin auch etwas später auf das Video gekommen, wo ich ein paar mehr oder weniger Maskierte, ihre Plätze einnehmen sah. Ein Gefühl der Trauer, ich bin diesmal nicht dabei und habe mich ja so dazu gedrängt, aber jetzt habe ich das selbst entschieden und dann trat schon Benedikt Föger, der Präsident des Hauptverbandes auf die Bühne und sagte “Ich freue mich, daß sie alle wieder da sind!” oder “Schön Sie zu sehen!” und erklärte dann die Hygieneregel “Tragen Sie, wenn Sie unsicher sind, eine Maske!” und es ja auch eher eine schwierige Situation, weil zum ersten Mal über elftausend positive Tests und das Gerede, wann und, wie der Lockdown für Ungeimpfte kommen soll und dann wird da gefeiert und Bücher präsentiert.

Es gibt, wie in Frankfurt eine Debattenschiene zur Political Correcktness und die Eröffnung wurde dann von der Staatssekretärin Andrea Mayer übernommen, die auch von dem großen Highlight, den vielen Ausstellungsmetern, Verlagen, Büchern, wo man ins Gespräch kommen kann, erzählte und ich dachte “Huch, eine Parallelwelt, wenn man ohne Impfung nicht einmal einen Kaffee trinken kann und man überall von Kontaktreduzierung spricht!”

Andrea Mayer sprach auch von der großartigen Förderung, die es für die Kulturschaffenden gegeben hat und, daß der Buchhandel in der Krise besonders gut funktionierte und die Leute die Krise auch überlesen haben.

Die Eröffnungsrede zum Titel “Wendepunkt” wurde von Isolde Charim gehalten, die gleich mit den Querdenkern und dem System Kurz als Erschütterung der Demokratie begann, was ich nicht so ganz nachvollziehen konnte, weil ich ja eine linke Corona-Kritikerin bin.

Benedikt Föger hat, was auch ein wenig ungewöhnlich ist, weil es im Literaturhaus beispielsweise anders ist, dann zu Getränken und Snacks gebeten und die Lesenacht wurde mit einem Konzert von Attwenger eröffnet, das aber, glaube ich, nicht übertragen wurde.

Übertragen wurde das Gespräch zwischen Eva Menasse und Florian Scheuber zu ihrem Roman “Dunkelblum”, der ja in Harland auf meinen Lesestapel liegt und den ich frühestens nächstes Jahr lesen werde.

Dann kam Sebastian Fitzek den ich live, glaube ich, auf der letzten Buchwoche kennenlernte, einiges von ihm gelesen habe und auch einige ungelesene Bücher in meinen Regalen liegen. Jetzt wurde sein neues Buch “Das Rätsel der Playlist” vorgestellt, in dem es um eine musikalische Schnitzeljagd zu gehen scheint und der ein sehr origineller Autor mit ungewöhnlichen Vermarktungsideen zu sein scheint.

Danach kam Michael Köhlmeier mit seinem “Matou”, das auch zu meinen Geburtstagsbüchern gehört und der auch 2019 auftreten sollte, aber offenbar krank war.

Jetzt befragte er ihn nach der politischen Korrektheit, weil ja in dem Buch das Wort “Neger” vorkommt oder vorkommen sollte und meinte dann, daß ihn die Person H.C. Strache interessieren würde.

Dann kam Doris Knecht mit ihrem Buch “Die “Nachricht”, wo es um Internetstalking geht und wurde von Florian Scheuba zu ihrem diesbezüglichen Shitstormerfahrungen gefragt. Sie hat dann auch, wie Sebastian Fitzek ein bißchen aus dem Buch gelesen. Das war die Lesenacht. Auf der “Buch-Wien” live wurde noch sowohl der russische Messestand als auch die Donau Lounge eröffnet und einen Poetry Slam gab es wieder auch.

Am Donnerstag war dann die “Buch-Wien” über das Radio mitzuschnuppern. Denn da wurde die Sendung “Punkt 1″ von dort übertragen und da ging es wahrscheinlich in der Debatten-Schiene um Ciani-Sophia Hoeders” Buch “Wut und Böse”, die Philipp Blom gleich “Wann waren Sie das letzte Mal richtig wütend?”, fragte und dann mit ihm darüber diskutierte, daß die bei Frauen oft unterdrückt wird.

Um fünf wurde dann das Kulturjournal von der ORF-Bühne übertragen, in dem es um die “Identitätspolitik der Literatur”, beziehungsweise um die Frage, ob Armanda Gormans Gedicht, das sie zur Amtseinführung von Joe Biden vorgetragen hat, von einem weißen Mann oder Frau übersetzt werden darf, mit Doron Rabinovici, Solmaz Khorand und den Psychiater Sama Maani diskutiert wurden, was ich selbstverstänlich finde, daß man das darf, weil sonst ist man ja im Tellerrand gefangen, habe das aber auch schon gehört, daß ich nicht über den ersten Joint schreiben darf, wenn ich noch nie einen rauchte oder für “Paul und Paula” disqualifiziert wäre.

Aber da gibt es ja ein Zitat, daß man nicht in der Bratpfanne schwimmen muß, wenn man über ein Schnitzel schreibt, Tolstoi hat das, glaube ich, gemacht, während die Übersetzer meinten, daß sich die Übersetzerinnen schon in Amanda Gorman hineinversetzen könnten, worauf der Psychiater entgegnete, daß das anmaßend wäre.

Aber das wird, glaube ich, von den Übersetzern, wenn sie “weiße alte Männer” oder Frauen sind”, solche übersetzen, gefordert, und da würde sich niemand aufregen und mich ärgert es ja immer noch ein bßchen, daß “Schuld und Sühne” plötzlich “Verbrechen und Strafe” heißt und noch mehr ärgere ich mich, wenn die Übersetzer alles umdeuten und neue Bücher schreiben, weil da hätten sie sich in niemanden hineinversetzt.

Am Abend gab es dann und das ist interessant, an den verschiedensten Orten Veranstaltungen. Die interessanteste war wahrscheinlich zum Russland-Schwerpunkt und zum Dostojewski-Jahr, eine in der Nationalbibliothek “Fjodor Dostojewski -Seisomograf der Moderne”, aber auch im “Phil”, das stellte Barbi Markovich die “Beschissene Zeit” vor. Beim “Thalia” war Petra Hartlieb und dann gab es für mich interessant, weil Streams, auch wieder die “AS,” das Literaturhaus und die “Gesellschaft” dabei, nur hatte ich leider, um sechs und um sieben je eine Telefonstunde und da hatte ich dann, was mich besonders interessierte die isralelische Autorin Ayelet Gundar -Goshen deren “Löwen wecken” , ich ja gelesen habe, fast versäumt. Beziehungsweise bin ich erst in das Gespräch über “Wo der Wolf lauert” beziehungsweise über Rassismus, Opfer, Täter, etcetera ,dazugekommen. Johanna Öttl fragte, die Übersetzerin hat übersetzt und am Schluß hat Markus Köhle noch ein Stück aus dem Buch gelesen, wo eine jüdische Familie in den USA lebt und der Sohn der Ich-Erzählerin in Verdacht kommt, offenbar einen farbigen Jungen ermordet zu haben oder an seinen Tod schuld zu sein. Ein interessantes Thema also im Sinne der politischen Korrektness und dann bin ich noch die Schlußminuten ins Literaturhaus zurechtgekommen, wo im Rahmen des “Traduki” oder des rumänischen Kulturinstituts und da war ich ja 2008 bei einem sehr schönen Abend die 1960 in Brasov geborenen Iona Parvulescu ihr Buch “Wo die Hunde in drei Sprachen bellen ” vorgestellt. Der Übersetzer hat ein noch ein Stück gelesen und die Moderatorin Viktoria Waldhäusl hat dann auch sehr aktuell gefragt, warum er die Worte “Studierende” oder waren es doch “Studenten” und “Zigeuner” gebraucht hat und dann, das Internet macht es möglich, bin ich in der Zeit zurückgesprungen, denn die Veranstaltung in der “Gesellschaft” hat schon um sechs begonnen. Also habe ich das Video von der Veranstaltung gesehen, die eigentlich schon im Vorjahr stattfinden hätte sollen, aber da hat es keine “Buch Wien” gegeben. Also wurden die Österreich-Bibliotheken “Wie trägt man österreichische Literatur in die Welt” erst heute vorgestellt.

Es gab aber da, glaube ich, schon im September eine Veranstaltung, und jetzt ein Podiumsgespräch mit Alexander Belabratow, dem Leiter der Bibliothek in St. Petersburg, Jaroslav Lopuschanksky aus Drohobytsch, Joanna Drynda aus Posen und dem Prof. Giovanni Sampaolo aus Rom, die die Aktivitäten ihrer Bibliotheken vorstellten. Manfred Müller fragte die vier, wie man die österreichische Literatur in ihre Institute bringt und welche Autoren zu den besonderen Highlights zählen? Elfriede Jelineks “Lust” kann in Russland nicht erscheinen, sagte Alexander Belobratov und Daniel Glattauer und Christine Nöstlingers “Wir pfeifen auf den Gurkenkönig” ist dort ein Hit und auch “Ottos Mops”, interessant, daß Jaroslaw Lopuschansky sagte, daß er vor 1989, die Namen Joseph Roth, Paul Celan, etcetera nicht gekannt hat.

Dann hat noch im Rahmen der “Literaturdialoge” Stefan Klutzenberger über sein von Egon Schieles Gedichten ausgehenden Projekt “Die blaue Dame” gesprochen und damit die Leute bleiben, hat ihnen Manfred Müller noch Wein und Brötchen versprochen, was ich, wie schon geschrieben auch interessant fand und natürlich versäumte.

Am Freitag gabs wieder eine “Debatten-Übertrag” im “Punkt1” und zwar stellte da der Soziologe Aladin El-Mafaalani sein Buch “Wozu Rassismus” vor. Eine spannende Frage, jetzt überhaupt und eigentlich absolut unnötig.

Aber die “Weißen alten Männer” fühlen sich vielleicht bedroht, wenn sie plötzlich als solche bezeichnet werden und ich frage eine schwarze junge Frau wahrscheinlich aus Neugier “Wo kommst du her?” und fange dann mit der Antwort “Aus Wien!”, nicht so viel an, weil ich ja ihre Biografie wissen wollte, was ja eigentlich mein Interesse zeigt.

Ein spannendes Thema diese Debatten-Diskussion. Trotzdem habe ich mich erst verspätet zugeschaltet, weil ja außerhalb der Buch-Wien der Lockdown für Ungeimpfte in OÖ oder überhaupt für ganz Österreich beschloßen wurde und eine Impfpflicht für Gesundheitsberufe, womit die Buch- Wien ja schwer konkurrieren kann.

Aladin El-Mafaalani trat übrigens am Abend im “Kreisky Forum” auf und mit den Livestreams, die leider sehr knapp bemessen waren, ging es am Freitag auf der “Standard-Bühne”, die es, wie die “3 Sat.Lounge”, die “ORF”, “Radio Wien Bühne” und die “Donau Lounge”, wo am Samstag Michal Hvorecky mit “Thaiti Utopia” ein Buch auf das ich beim Frankfurt Surfen aufmerksam wurde, auftrat, zuerst mit Barbi Markovic “Beschissener Zeit” weiter, ein Buch, das ich, wie das von Elias Hirschl, der am Samstag auf die Messe kam, ich in meinem Badezimmer habe, obwohl es nicht auf der Öst steht, ein Buch, das, das Belgrad der Neunzigerjahre schildert, die für Barbi Markovic offenbar sehr problematisch waren, in dem sehr viel geschimpft wird und es auch ein Rollenspiel ,dazu gibt, das in einem eigenen Büchlein dem Buch beiliegt.

Auf der “Standard Bühne” wurde dann gleich weiter gestreamt und da moderierte Michael Freund, die Bloggerin und Influencerin Christl Clear deren Eltern aus Nigeria stammen, die ein Buch namens “Let me be Christl Clear” bei “K&S” herausgebracht hat, das Kapitel, wie “selfcare” “fuck me” etcetera, hat aber auf Deutsch gelesen hat, von dem ich noch nie etwas gehört habe, also wieder was gelernt, obwohl ich mir auf diese Art und Weise ja nur Buch-Wien Splitter herauspicken kann, aber trotzdem eine Antilockdown-Demo, die offenbar am Heldenplatz stattfand, auf der auch Hannes Hofbauer interviewt wurde, versäumte.

Und dann zum Abendprogramm, da gab es das schon erwähnte Kreisky-Forum und für mich die Wahl zwischen Literaturhaus und “Gesellschaft”, die man streamen kann und weil es in der “Gesellschaft” von “Skopje nach Ljubiana ging” beziehungsweise zwei neue Bücher in denen es um frustrierte Frauen und schwierige Familienverhältnisse ging, habe ich mich dorthin gestreamt.

Die mir unbekannte Sophie Weilandt hat moderiert, der Schauspieler Nikolaus Kinsky die deutschen Texte gelesen, Mascha Dabic hat übersetzt und und als erstes wurde der bei “Suhrkamp” erschienene Erzählband “Mein Mann” der 1981 in Skopje geborenen Rumena Buzarovska vorgestellt, die Mascha Dabic aus Englisch übersetzen ließ und die Geschichte, die gelesen wurde hieß “Mein Mann, der Dichter” wo sich eine frustrierte Ehefrau über ihren Mann lustig macht, der mit seinen billigen Bändchen im Koffer auf Lesereisen geht, sie vorher schlecht und billig von Studtentinnen übersetzen ließ und sich dann am Lesepult mit seinem “Dichtergesicht” fotografieren ließ. Also auch eine starke frauenbewegte Frau, die meinte, daß sie den Sex lieber genießt, in ihren Büchern aber eher grausliche Szenen schildert, aber nicht so negativ ist, wie manche ihrer Kritikerinnen meinen. Das Buch ist 2014 in Mazedonisch erschienen, das wie die Moderatorin meinte, eine eher junge Sprache ist.

Dann kam der 1989 in Ljubljana geborene Goran Vojnovic mit seinem Übersetzer, dessen bei “Folio” erschienenes Buch, den langen Titel “Tschefuren raus! Als ich wieder mal zu Fuß in den zehnten Stock mußte”, hat.

Tschefuren sind, wie Nikolaus Kinsy erklärte oder las, Minderheiten, also ein Kind bosnischer Eltern in einer slowenischen Trabantenstand, namens Mirko, also ein entwurzeltes Vorstadtkind, das die Geschichte relativ rotzig erzählt.

Am Samstag gab es dann wieder nur einen Livestreamveranstaltung, auch keine Radioübertragungen und auf der Facebookseite ist nur eine Aufforderung zum “Maske aufsetzen!” zu sehen, während sonst, wie ich dem Programm entnehme Ljuba Arnautovic mit “Junischnee” – Zwischen Stalin und Wirtschaftswunder”, wie schon erwähnt Elias Hirschl, Thomas Brezina, der sich in “Krimijahre einer Kaiserin” mit der “Leiche Sisi”, sowie ein Gespräch zwischen Margarete Kopeinig und Ex- Bundeskanzler Franz Vranitzky.

Die Podiumsdiskussion, die gestreamt wurde, ging um das “Grundeinkommen für alle”, wo Messedirektor Günter Kaindlsdorfer mit dem Betriebsseelsorger Karl Immervoll, der Politologin Barbara Painsack und dem “Auge-Gewerkchafter”, der jetzt im Nationalrat sitzt, den ich immer von den “Auge-Weihnachtsfeiern” kenne, Markus Koza diskutierte.

So war Zeit vorher zum Burgtheater zu schauen, wo es eine Demo zum Schutz der Verfassung und gegen die Kinderimpfung, die es jetzt schon ab fünf Jahren geben soll, gab und außerdem am Rathausplatz gegenüber, der Christkindlmarkt eröffnet, beziehungsweise beleuchtet wurde und ich mir auch die diesbezüglichen Zutrittskontrolle, weil ja 2G oder zwei G plus das heißt Impfung plus PCR, anschauen konnte.

An Sonntag wenn es ans Finale geht, begann die Übertragung schon um eins, mit dem Ö1-Quiz, das von dort übertragen wurde, da habe ich ja auch einmal mitgemacht, wo es natürlich wieder über das Lesen ging.

“Sage mir was du liest, und ich sage dir wer du bist!”

Der erste Kanditat liest ein Buch Bernhard Aichinger, ich gerade “Metropol”von Philiph Kerr und, daß Raphaela Edelbauer, den Öst gewonnen hat, die erste Frage, habe ich natürlich auch gewußt und das “Füßige Land habe ich auch gelesen. Der Gastautor war dann der Kabarettist Klaus Eckel, der natürlich auch ein Buch grschrieben hat, das “Allerdings” geht, wo es unter anderen

um einen dementen Kühschrank und um einen kommunstischen Kugelschreiber geht, der ein Trauma bekam, weil alle Sebastian Kurz wählten, das Buch wurde anschließend, wo ein Nachtwächter in einem Selftstorage mit dreißig Gegenständen in eine Beziehung tritt, auf der ORF-Bühne vorgestellt und gemeinsam Bernhard Murg gelesen hat und dann ging es dort bis zum Schluß im Livestream weiter, so kam der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer und der Autor Rainer Mayerhofer mit seinem Buch über die Nationalratsabgeordnete und KZ-Überlebende Rosa Jochmann “Eine Biografie in Briefen”, wo Heinz Fischer seine Erinnerungen an die “Rosl” erzählte.

Dann gabs wieder eine Debattendiskussion “Noch haben wir die Wahl”, wo die die zugeschalteten Klimaaktivisten Luisa Neubauer und Bernd Ulrich über die Klimakonferenz in Glasgow berichteten und darüber, moderiert von Wolfgang Popp mit der österreichischen Friday of Future-Aktivistin Katharina Roggenhofer sprachen. Dann kam der mir unbekannte You tube Star Michael, Buchinger, obwohl der Moderator meinte, daß man ihn nicht vorstellen müßte mit seinem Buch “Hasst du noch alle”, wo er erzählt, was ihm so täglich auf die Palme bringt, wenn die Leute rücksichtslos sind, beispielsweise, also ein schöner Kontrast zu den Vorveranstaltungen und auch einer zu dem Kabarettisten Michael Naravani und seinem Nestroy-Buch, “Es glaubt kein Mensch, was ein jeder Mensch glaubt,was er für ein Mensch ist”, der nachher mit Martin Haidinger auftrat und sich zuerst über den Lockdown für Ungeimpfte mokierte und seine Witze darüber machte, den es ja seit Mitternacht geben wird, bevor er über Karl Farkas und dem “Mundl” zu seinem Buch das er seiner Mutter verdankte und seiner Nestroy-Liebe kam.

Das wars dann, nach der Eröffnung, der langen Nacht gab es noch einen ORF-Bühnen-Nachmittag, um einen Messeeindruck mitzukommen, obwohl es schon wie beschrieben andere Bühnen, auch eine BoD und ein Kinderprogramm gab, außerdem wurde am Donnerstag, glaube ich, das heurige “Eine STadt-ein Buch” Edmund de Waal “Der Hase mit den Bernsteinaugen” vorgestellt.

Also viel versäumt und nur einiges mitbekommen. Macht aber nichts kann man alles nachlesen und ein paar der vorgestellten Bücher habe ich auch auf meiner Bücherliste, die ich dann vielleicht zu Weihnachten lesen werde, so daß dieses trotz Lockdown und der Bundeskanzlerprognose wahrscheinlich doch nicht so ungemütlich werden wird.

Zum hundersten Geburtstag von Ilse Aichinger

Die am elften November 2016 verstorbene Ilse Aichinger, da bin ich gerade auf der “Buch-Wien” gewesen und habe anschließend mein literarisches Geburtstagsfest gefeiert, wäre am ersten November hundert Jahre alt geworden und hat mein literarisches Leben auch mehr oder weniger intensiv begleitet.

Als Studentin ist mir wohl die “Größere Hoffnung” in die Hand bekommen und habe sie höchstwahrscheinlich nicht verstanden und bei dem Symposium das im Oktober 1980 in der “AS” bzw im NIG stattfand, bin ich höchstwahrscheinlich nicht gewesen, zumindestens kann ich mich nicht erinnern.

Ich bin aber bei Veranstaltungen gewesen, wo ihre Kinotexte in der “Edition Korrespondenzen” herausgekommen, präsentiert wurden. Habe mir da, was ich nicht sehr oft tue, mir von ihr ein Autogramm, nicht in das Buch, sondern auf das Programmheftchen geben lassen, was von einem in der Schlange kritisiert wurde und ich kann mich auch, das war wahrscheinlich 2001, an ein “Rund um die Burg” erinnern, wo sie glaube ich einen Text über nine elefen gelesen hat, aber zu spät daran war, nachher hat Dietmar Grieser gelesen und die alten Damen im Publikum haben ungedudig “Wir wollen sen Grieser!”, skandiert und haben der alten Dame, die mit zitternder Stimme gelesen hat, nicht mehr zugehört. Das hat mich sehr beeindruckt und habe es Herrn Grieser auch einmal erzählt, weil ich dachte, daß es gut in seine Bücher passen könnte.

In der “Alten Schmiede” gab es mehrere Hommagen und Saisoneröffnungen, die ich mir natürlich anhörte und in der Gesellschaft im April 2016 in der “Gesellschaft” eine Veranstaltung, die ich abgebrochen habe, nachdem ich mich in der Pause mit dem Korrespondenzen -Verleger, der sie immer im Pflegeheim in Ottakring, wo sie damals lebte, unterhalten habe,um pünktlich nach Krems zur “Literatur und Wein” zum kommen und nach ihrem Tod gab es im Literaturmuseum eine Veranstaltung und bin ich anschließend zum Wein ins “DichtFest” gegangen. Ein berühmtes Plakat, wo da die etwa Sechzigjährige im karierten Kleid sitzt, das ich mir einmal von einer Literaturhaus-Veranstaltung mitgenommen habe, hängt auch in unserem Wohnzimmer.

Und zum hunderten Geburtstag, wo ihr eine Woche lang an den verschiedensten Orten gedacht wird, umständehalber nur mehr Livestream oder doch nicht so ganz und eine Woche vorher hat Cornelius Hell ihr im Ö1 die “Gedanken für den Tag” gewidmet und die “Die Welt ist aus dem Stoff,/der Betrachtung verlangt, ein Zitat aus dem Gedicht “Winterantort” – Ilse Aichinger zum achtzigsten Geburtstag” hat am Montag den 2. 11. wo es im Literaturhaus immer eine Gedenklesung für die toten Mitglieder gibt, mit einem “Hörstück” begonnen, das Kurt Neumann für den Rundfunk aus dem schon erwähnten Symposium gebastetl hat. Da Programm von damals ist wohl in der “AS” aufgelegen, ich habe mir nur gemerkt, daß Erich Fried und Peter Härting bei dem Symposium aufgetreten ist und Ilse Aichinger, da Richard Reichesperger mit dem sie bis zu seinem Tod, 2004, befreundet war, das erste Mal getroffen hat.

Das war der Prolog der Veranstaltung, dann trat der “Büchner-Preisträger” Josef Winkler auf die Bühne, der offenbar am 1. 12. 2008 im Schausspielhaus Darmstadt auf einer großen Bühne, wo schöne Gladiolen standen, die er gerne ihr gewidmet hätte und der bei einer anderen Veranstaltung auf den “Erinnerungspunkt” bestand, der am Mittwoch auf der Schwedenbrücke eröffnet wird, bestanden hat. Es hat vor fünfundzwanzig Jahren auch eine Veranstaltung im Akademietheater mit Elfriede Jelinek, Elfriede Gerstl ,Josef Winkler,, etcetera, gegeben, die mir ebenfalls entgangen ist, wo Josef Winkler denselber Text, den er auch am Montag vortrug, gelesen hat. Dann kam Julian Schutting und las Texte wo er Ilse Aichinger an ein Interview erinnerte und mit ihr auch ins Kino gegangen ist, was die in ihren letzten Lebensjahren oder davor, als die das noch konnte, fast täglich tat.

Dann kam ein Generationensprung nämlich die 1973 in Zagreb geborene Anna Baar, die das Stiftsgymnasium in Viktring besuchte und einmal, wie Ilse Aichinger ein Medizinstudium abgebrochen hat, deren “Nil” das auf der Shortlist des Öst steht, ich erst lesen muß und sie erzählte in ihrem Text von ihrer Matura in jenem Gymnasium 1991, wo sie sich zwischen Bertha von Suttner,Hermann Hesse, Albert Camus und den “Spiegelgeschichten” entscheiden konnte, die sie offenbar erst später gelesen oder verstanden hat.

Am Schluß der Montagveranstaltung kam die 1963 in Erlangen geborene Germanistin Christine Ivanovic, die sich sehr mit Ilse Aichinger beschäftigte und auch zwei Ausstellungen über sie gestaltet hat, die das Gedicht “Winterantwort”, in dem Ilse Aichinger ihrer deportierten Großmutter gedachte, wobei sie sie an das Grimmsche Märchen des “Rotkäppchen” anschloß, interpretierte.

“Großmutter wo sind deine Lippen hin. um die Gräser zu schmecken/ ist es nicht ein finsterer Wald in den wir gerieten?/ Nein, Großmutter, er ist nicht finster, ich weiß es, ich wohnte lang bei den Kindern am Rande,und es ist auch kein Wald.”

Dann habe ich mich in die schon erwähnte Veranstaltung ins Literaturhaus gestreamt, was ich auch im Vorjahr tat, wo zeitgleich der Terroranschlag stattgefunden hat und bin gerade zu Christian Katt zurechtgekommen, der sich, wie immer mit den Werken des 2001verstorbenen Christian Loidl beschäftigt hat.

Dann folgte Antonio Fian, der sich mit dem 2011 verstorbenen Werner Kofler beschäftigte, mit dessen Koffer ich ja einmal von Wien nach Klagenfurt gefahren bin. Dann kam Erika Wimmer, die sich mit der 2007 verstorbenen Erika Danneberg beschäftigt hat, die im Jänner ihren hundersten Geburtstag feiern würde, die mit Hermann Hakel verheiratet, Psychoanalytikerin und Kommunistin war, die ich im “Arbeitskreis schreibender Frauen” kennenlernte und mit der ich einige Male beim Volksstimmefest gelesen habe und las sechs Gedichte von denen ich “Wie gehst du um Genosse mit deinen Genossinnen?”, schon kannte. Karin Ivancsics, die die Veranstaltung für die GAV organisierte, folgte und erklärte, daß die Veranstaltung, die mit der großen Friederike Mayröcker begonnen hat, mit der früh verstorbenen Hertha Kräftner beendet würde.

Ilse Aichinger wurde dabei ausgelassen, obwohl sie ja auch vor vor fünf Jahren gestorben ist, was ich ein wenig schade finde, aber es geht schon am Mittwoch mit ihrer Hommage weiter.

Am Mittwoch sollte es mit einer Echtveranstaltung weitergehen, wurde doch auf der Schwedenbrücke beim Donaukanal ein Erinnerungsort beziehungsweise das Gedicht “Winterantwort” enthüllt, das dort angebracht war. Der Präsident des Kunstsenats Josef Winkler hat das vermittelt.Walter Famler eröffnet, dann, glaube ich, die Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler geredet.

So genau habe ich das nicht mitbekommen, denn auf der Brückenseite, wo das stattfand war ein Absperrungsgitter aufgestellt. Zwei Polizisten standen davor und zwei maskierte Frauen, wo mir die eine erklärte, daß ich auf der anderen Seite weitergehen könne. Die Zweite, die mich offenbar erkannte, ich sie in ihrer Maske nicht, sagte dann, ich könne durch, müßte aber offenbar eine Maske aufsetzen.

“Im Freien?”

“Leider ja!”

Also auf die andere Brückenseite stellen, wo ich dann den Passanten erklären mußte, was da gegenüber stattfand und ein offensichtlich deutscher Tourist mit zwei Kindern wollte wissen, wieso gerade dieser Ort für die Veranstaltung, denn es wäre jetzt schon kalt?

“Das weiß ich auch nicht so genau, aber wahrscheinlich war das ein wichtiger Ort für Ilse Aichinger!”, antwortete ich ihm und las dann später, als die Masken schon hinuntergenommen wurden, auf einer Tafel, daß Ise Aichinger da einmal zugesehen hatte, wie ihre Großmutter von den Nazis in ein KZ abtransportiert wurde. Daher also das schon am Dienstag zitierte Gedicht, das Josef Winkler, der Präsident, der dann das Denkmal enthüllte, nochmals las. Der hatte auch ein laute Stimme, so daß ich alles gut verstand. Vorher hat noch die Kulturstadträtin Mayer ein paar Worte gesprochen und, als es vorüber war bin ich auch hinübergegangen. Wurde von ein paar Leuten begrüßt von denen ich ,glaube ich, Lukas Cejpek erkannte, Manfred Müller von der “Gesellschaft”, Kurt Neumann war da und als alles ganz vorbei war, der Alfred hat sich noch lange mit einer grünen Kultursprecherin unterhalten, denn er ist ja mit der Grünpolitik sehr unzufrieden, kam ein Lastwagen und hat das aufgestellte Zelt und die Absperrgitter wieder abtransportiert.

Am Abend ging es dann mit einem Gespräch zwischen Christine Ivancic und dem 1963 geborenen Literaturwissenschaftler Thomas Wild über sein Buch “ununderbrochen mit niemanden reden. Lektüren mit Ilse Aichinger” weiter.

Am Donnerstag wurden dann in der “Gesellschaft” zwei Briefwechsel vorgestellt, nämlich den zwischen Ilse Aichinger mit Ingeborg Bachmann mit der sie offenbar sehr befreundet war und die sie neben ihrer Zwillingsschwester Helga, die ja nach England emigirierte, als den dritten Zwilling bezeichnete. Gelesen haben aus den beiden Bänden, die von Nikola Herweg und Irene Fußl, sowie Roland Berbig herausgegeben wurden, die beiden Schauspielerinnen Anne Bennent und Andrea Eckert.

Und am Montag ging es in der “Alten Schmiede” mit dem Ilse “Aichinger Wörterbuch” weiter das von Birgit Erdle und Annegret Pelz herausgegeben wurde und das ausgehend von Aichingers “Schlechte Wörter” eine Wörtersammlung, wie Atlantik, Beerensuche, Eich, Großmutter, grün, Kino, Schwedenbrücke, Vögel, Zumutung, etcetera, enthält, zu denen verschiedene Autoren, wie Bodo Hell, Katja Gasser, Ann Cotton, Theresia Prammer, Gisela Steinlechner , Retro Zegler, Essays herausgegeben wurde.

Das war das Ende des Aichingers-Schwerpunkts in der “Alten Schmiede” sagte Johanna Öttl in ihrer Einleitung. Am Dienstag soll es noch eine wissenschaftliche Fortsetzung geben und außerdem hält Theresa Präauer im Wiener Rathaus in der Reihe “Autorinnen feiern Autorinnen” eine Festrede auf die berühmte Autorin, wo es aber keinen Livestream gibt.

Wiener Dichterinnen lesen Wiener Dichterinnen

Die Dichterin und GAV-Mitglied Augusta Laar hat vor zehn Jahren, glaube ich, in München, das “Schamrock-Festival “gegründet. Aus Wut, wie sie sagte, daß Lyrikerinnen schlechtere Chancen als Männer hätten schwerer Verlage finden und auch weniger Honorar als sie bekommen.

Irgendwann ist sie dann damit nach Wien gekommen und da hatte ich es gar nicht als Frauenfestival in Erinnerung, habe ich da doch 2014, obwohl da auch Friederike Mayröcker gelesen hat, Luis Stabau,er getroffen und ich war zweimal glaube ich, bei solchen Veranstaltungen.

Gestern hat es wieder im Literaturhaus ein Festival mit Maria Cabrera Callis, Sandra Hubinger, Birgit Kempker und Mieze Medusa gegeben, da war ich durch das “Aichinger-Festival” sozusagen verhindert und außerdem eine neunzehn Uhr Stunde und heute, was mich ein wenig erstaunte, daß es das gibt, den Schamrock-Salon “Wiener Dichterinnen lesen Wiener Dichterinnen”, was es, glaube ich, in der “Alten Schmiede” und im Rathaus” von der Stadt Wien auch gibt und Augusta Laar erklärte in der Einleitung, daß es diesmal, um Wiener vergessene oder verstorbene Autorinnen, was ja auch zum Thema passt, gab es da ja am Dienstag auch eine “In Memorian-Veranstaltung” und so ist es durch die Wiener Lyrikerinnen-Geschichte gegangen, wo ich zuerst an die 1940 geborene und 2006 verstorbene Heidi Pataki erinnert wurde, die ich, glaube ich, in den Siebzigerjahren das erste Mal bei einer Lesung in dem damaligen Z-Club gegeben hat, kennenlernte, wo ich hingegangen bin, weil es freien Eintritt gab.

Später war sie GAV-Präsidentin und an ihr Gedicht “Als Immanuel Kant die Fenster putze” ist mir sehr in Erinnerung. Ich war auch bei ihrer Gedenklesung im Literaturhaus. Das war, glaube ich, 2007 und da bin ich gerade von der Dichterkarawane zurückgekommen, wenn ich mich nicht irre und da wurden, glaube ich, die Gedichte aus der “Stillen Post” verteilt und hängen heute noch zum Teil in der Krongasse oder liegen in Rollen herum. Bei ihrem Begräbnis Ehrengrab am Zentralfriedhof bin ich auch gewesen und jetzt hat Petra Ganglbauer , die auch GAV-Präsidentin war und viele experimentelle Lyrikbände hat und auch Radiokünstlerin ist, ihr für mich bekanntestes Gedicht nicht gelesen.

Dafür aber andere aus den zwei Bänden “Amok und Koma” und eben “Stille Post”

Heidi Pataki, kann ich mich erinnern, hat immer im Stehen am Pult gelesen. Petra Ganglbauer am Lesepult und dann ist die in Salzburg geborene und schon lange in Wien lebende Margret Kreidl gekommen und hat, was mich besonders freut Ilse Aichinger vorgestellt und da durch ihre Bücher oder die eigene Lesebiografie geführt. Da gibt es ja den berühmten Roman “Die größere Hoffnung”, “Kleist, Moos und Fasane ” und auch den 2001 bei der “Edition Korrespondenzen” erschienenen “Kurzschlüsse”, der Verlag, bei dem auch Margret Kreidl verlegt, wie sie erwähnte. Gelesen hat sie dann aus dem ersten Buch, das sie, sich noch als Schülerin von Ilse Aichinger kaufte “Verschenkter Rat” und erzählte, was mich erstaunte, daß ihre Studenten im Reinhardt-Seminar noch nichts von Ilse Aichinger gehört haben, was in der Festwoche etwas seltsam ist, aber ich habe ja damals im Lesezelt bei “Rund um die Burg” auch ähnliche Erfahrungen gemacht.

Die dritte Dichterin war die 1989 geborene Astrid Nischkauer, die ich, glaube ich, schon beim “DichtFest” ,und bei einer “Fröhlichen Wohnzimmer-Lesung” hörte und auch öfter, als das noch möglich war, bei verschiedenen Veranstaltungen mit ihren Hund getroffen habe und die stellte was ich auch sehr interessant fand, die ziemlich unbekannte Autorin 1902 geborene Melttta Urbancic vor die mit ihrem Mann Viktor nach Island auswanderte und dort 1984 verstarb. Sie ist aber in Purkersdorf begraben und 2011 gab es eine Ausstellung im Literaturhaus, die zur Veröffentlichung des Bandes “Am Rand der Welt” führte, während es sonst, wie Astrid Nischkauer erklärte, noch viel von ihr zu entdecken und zu veröffentlichen gibt. Es gab dann auch ein Gedicht von Astrid Nischkauer, das den Namen “Melitta” trägt.

Dann kam die 1975 geborene Judith Nika Pfeifer, die den “Priessnitz-Preis” bekommen hat und die ich einmal bei einem “Fried Festival” lesen hörte, die sich die 1956 geborene unnd 2919 verstorbene Adelheid Dahieme aussuchte, die ich 1996 in Klagenfurt kennenlernte, die dort gelesen hat. Dann hat sie kurz darauf, bei “Rund um die Burg” gelesen, daß sie auch Kinderbuchautorin war, habe ich nicht gewußt. Aber die “Rauchernovelle” die bei “Klever” erschienen ist, gelesen und als letzte kam die 1961 geborene Monika Vasik, die ich früher oft und jetzt auch schon lange nicht mehr gesehene Monika Vasik, die Medizin studiert hat, aber jetzt schon länger als Lyrikerin tätig ist, die 2009 gestorbene Elfriede Gerstl nvorstellte, beziehungsweise ihre Gedichte las und da mit “Balance Balance” begann, an Hand dessen sie durch das Gerstlsche Werkh führte, die ich ja auch ganz gut gekannt habe, die einmal bei meinem literarischen Geburtstagsfest war und von der ich auch einiges gelesen und gehört habe.

Das Gedicht “Natur, nein danke” löste bei mir Associationen aus, wo ich einmal mit ihr vor dem Literaturhaus in Mürzuschlag stand und sie mir sagte, daß sie nicht im Wald spazierengehen könne, weil sie nicht zeckengeimpft sei,was mich damals sehr erstaunte, inzwischen aber wahrscheinlich gar nicht mehr so ungewöhnlich ist und Monika Vasik erzählte, daß sie Elfriede Gerstl 1980 bei einer Lesung in der “Alten Schmiede” kennenlernte, was bei mir eigentlich auch zutreffen kann. Der Vasik Text hat “Gerstl Quartett” geheißen und am Schluß erinnerte Monika Vasik noch an die Droschl-Werkausgabe, wo ich ja auch bei den Präsentationen war.

Schön, daß die fünf Dichterinnen sich so genau durch die Biografie ihrer Autorinnen lasen, auch eigene Werke lasen und bei mir sowohl Erinnerungen, was Heidi Pataki , Elfriede Gerstl, Ilse Aichinger und Adelheid Dahimeme, als auch Entdeckungen, was Melitta Urbancic betrifft und natürlich kann man wieder hinzufügen, daß wieder Dichterinnen fehlten. Jeannie Ebner für die Petra Ganglbauer, glaube ich, die Rathaus Vorlesung gehalten hat, wurde von Augusta Laar schon erwähnt, mir ist natürlich die Grand Dame F Ms eigefallen, die ja heuer ihren Todestag hatte, aber die wurde am Dientag gewürdigt und alles kann man ja nicht haben.

Das war also eine sehr literarische Woche, wo es außer dem Aichinger-Schwerpunkt zu meiner Überraschung noch zwei sehr Memorienveranstaltungen gegeben hat, während in der rauen Realität das zwei G wbeziehungseise der soft Lockdown für Ungeimpfte verkündet wurde.

Patricia Highsmiths Tage- und Notizbücher

Von einem hundertsten Geburtstag zum anderen könne man so schreiben. So wurde ja H. C Artmann am neunzehnten Juni 1921 geboren, Ise Aichinger am ersten November und die Krimiautorin Patricia Highsmith in Texas am neunzehnten Jänner von der ich am wenigstens weiß, denn so eine besondere Krimleserin bin ich ja nicht, obwohl, wie ich gerade in meinem Bibliothekskatalog nachgeschaut habe, ich einige ihrer meist bei “Diogenes” erscheinenen Bücher besitze. Und natürlich den “Talentierten Mr. Ripley”. Des ist mir zumindestens vom Hörensagen bekannt. Eine amerikanische Krimiautorin also, die von Alfred Hitchcock verfilmt wurde und 1995 in Locarno starb.

Das war, ich gebe es, zu mein Wissen über die berühmte Krimiautorin, als ich wieder zu einem “Diogenes Talk” über ihre Tage- und Notizbücher eingeladen wurde und ich bin ja eine, die sich, wie ich immer schreibe, über den Tellerrand beschäftigt und eigentlich alles liest.

Alles nicht natürlich. Das geht sich nicht aus. Aber ich schaue nach links und rechts und so greife ich nach Patrica Highsmith, wenn ich sie im Bücherschrank finde, habe jetzt, während ich ja immer noch Buchpreis lese auch einige Krimis auf meinen Badezimmerstapel liegen und derzeit geht es ja neben dem Lesen sehr viel um Ilse Aichinger, die ja am Montag ihren hundertsten Geburtsag gehabt hätte und da gibt es am Abend auch Veranstaltungen in der “AS” und in der “Gesellschaft” und zu Mjttag beim Gedenkort “Winterantwort” auf der Schwedenbrücke, trotzdem bin ich von der Präsentation des Lektürebuchs von Thomas Wild weggestreamt und mich wahrscheinlich nach Zürich zu “Diogenes” begeben, wo die Highsmith Expertin Anna von Planta gemeinsam mit einigen anderen die Tage- und Notizbücher der Autorin herausgegeben hat.

Wir kennen das Bildnis der alten etwas verbitterten aussehenden alten Frau, hieß es bei dem Talk und danns wurde das Bildnis auf dem Buch einer schönen jungen Frau gezeigt und man wurde nach New York der Neunzehnvierziger entführt, wo sie studierte, dann als Comiczeichnerin tätig war und offenbar ein sehr exzessives Leben führte. Also am Tag rauchend im Kostüm im Verlag, wo sie auch einige berühmte Kollegen kennenlernte, dann nach Hause im Herrenhemd zu ihren Texten und am Abend in die Bars nach Greenwich Village, wo sie sie nur sehr wenig geschlafen und sehr viel getrunken hat und sich in Zeiten, wo man schon verhaftet werden konnte, wenn man flache Schuhe, Hosen und Herrenhemden trug, wie ich im Talk lernte und auch viele Frauenbeziehungen hatte. Sie war allerdings auch verlobt und ist dann irgendwann verbittert und die Tagebuchnotizen, die aus achttausend Seiten bestanden, aus denen ausgewählt wurde, scheinen sich zumindestens, was ich gesehen und gehört habe, die vierziger Jahre betreffen.

Patricia Highsmith, die viele Sprachen mehr oder weniger gut gesprochen hat, hat sich am Ende ihres Lebens ins Tessin zurückgezogen. “Diogenes” war ihr Verlag. So ist Anna von Platen 1984 ihr vorgestellt worden, hat mit ihr zusammengearbeitet und nach ihrem Tod sollten, die Tagebücher herausgegeben werden. Der Verlag war der Nachlaßverwalter, die Tagebücher mußten aber erst gesucht werden. Anna von Planta fand sie, wie sie sie erzählte, im Wäscheschrank.

Jetzt sind sie da und ich habe wieder viel von meinem kleinen Ausflug nach Zürich und ins Krimifach wieder viel gelernt. Werde höchstwahrscheinlich die Highsmith-Krimis sobald nicht lesen, habe mich jetzt aber durch die Buchvorschau gestreamt und mich den Rest der Woche wieder mit Ilse Aichinger beschäftigen, bevor am Montag der Öst bekanntgegeben wird, danach mein Geburtstag ist und ich schauen werde, ob und wieviel ich von der Buch-Wien mitbekommen werde? Das Programm liegt schon seit einiger Zeit auf meinen Schlafzimmertischchen.

Literarische und musikalische Begegnungen mit H.C. Artmann

Am zwölften Juni wäre H. C. Artmann hundert Jahre alt geworden und am vierten Dezember 2000 ist er getorben. Grund ihm zu feiern und ihm zu Gedenken und das hat die Präsidentin der “H. C. Artmann- Gesellschaft” Alexandra Millner offenbar zum Anlaß genommen, sein Schaffen in sechs Themen: Poetischer Akt, Surrealismus, Dandyismus, Popkultur, schwarzer Humor und Transkulturalität aufzuteilen und diese Themen je an einen Wissenschaftler und an einen Literaten zu vergeben, die jetzt von “Ritter” als Buch herausgeben wurde, das am Donnerstag in in der “AS” vorgestellt wurde.

Eine dazu passende Ausstellung im Heiligenkreuzerhaus scheint es zu geben und die Veranstaltung wurde von Johanna Öttl eröffnet, da Alexandra Millner, die wie sie sagte, aus Covid-Gründen, leider nicht kommen konnte, eröffnete.

Sie hat auch Daniel Wisser ,der, glaube ich, den schwarzen Humor vertreten sollte, entschuldigt und dann die Themen und die Namen, der Wissensfhaftler und Literaturen aufgezählt.

Der wissenschaftliche Teil hat, glaube ich, schon im Juni wahrscheinlich in Geburtstagsnähe in der Wien-Bibliothe stattgefunden.

Jetzt kamen die literarischeren Texte an die Reihe und da hat Ann Cotten, der offenbar das Dandytum zugeteilt war begonnen. Dann folgte Ferdinand Schmatz mit dem poetischen Akt und da hat es ja einmal in der Wien Bibliothek auch ein Symposium gegeben und Monika Rinck die den Surrealismus zuvertreten hatte, hat sich mit den Träumen beschäftigt. Dann gab es ein Gespräch zwischen Monika Rinck, Erwin Einzinger, Gerhild Steinbuch und Monika Rinck. Anne Cotten ließ sich entschuldigen, wo es um die persönlichen und literarischen Begegnungen mit dem großen Dichter ging und da kann ich mich erinnern, daß ich ihn einmal im eleganten weißen Anzug und vielleicht auch mit Spazierstock, als Dandy eben bei einer GAV-Jubiläumsfeier auftreten sehen habe. Dann habe ich einen Film gesehen, die Dracula-Aufführung und auch ein paar Symposien, das schon erwähnte zum “Poetischen Akt”, aber auch H. C. Artmanns Leben in Berlin, und als er 2000 gestorben ist, gab es, glaube ich, im Literaturhaus einige Veranstaltungen, an die ich mich erinnern kann und weil bei einer literarischen Veranstaltung wie Johanna Öttl betonte, die Literatur, das Sagen hat, folgten nach dem Gespräch, die restlichen Lesungen, nämlich Gerhild Steinbuch, die ja einmal den “Priessnitz-Preis” bekommen hat, und auch in Klagenfurt gelesen hat, wo ich sie kennenlernte, die sich mit der Popkultur beschäftigte und dazu Donald Duck und andere Comic-Figuren einzog und Erwin Einziger, der ja auch damals im Breitenseerkino, wo es ja auch immer H.C Artmann Veranstaltungen gegeben hat und gibt, gelesen hat.

Eine spannende Veranstaltung in die ich leider zu spät eingestiegen bin, daher in den Lesungen hin und herswitschte, um möglichst viel von der Veranstaltung mitzubekommen und am Freitag ging es dann mit den Sprachspielen nach H. C. Artmann weiter, denn da gab es eine musikalische Versuchsanordnung des österreichischen Jazzpianisten Oskar Aichinger und den Improvisationsmusikern Susanna Heilmayr und Burkhard Stangl, die sich mit Stimme, Piano und E-Gitarre erstaunlich viel auf Englisch mit dem Meister spielerisch annäherten.

Ein Dialektgedicht aus der “Schwarzn Tinten” gab es auch und drei Gedichte von dem ebenfalls zur Wiener Gruppe gehörenden Friedrich Achleitner und so ging es durch die sprachlichen Feinheiten des 1921 geborenen Dichters und nächste Woche wird es dann mit einem anderen hundersten Geburtstag weitergehen und zu den Texten von Ilse Aichinger, die diese Woche schon kurz vor sieben von Cornelius Hell bei den “Gedanken zum Tag” präsentiert wurden.