Wieder Writers in Prison day

Den “Writers in Prison day”, den es, glaube ich, am fünfzehnten November gibt, veranstaltet der Pen- Club schon seit 1960. Zum zweiten Mal, soviel ich weiß, findet da eine Veranstaltung in der “Alten Schmiede” statt, zumindestens habe ich da im Vorjahr darüber gebloggt und dabei etwas Schwierigkeiten mit den Zuordnungen der Namen zu den Gedichten gehabt, das Ganze auch zu leise übertragen wurde und mich diesbezüglich beim PEN erkundigt, was die, beziehungsweise meinen Blog etwas skurril fanden.

Nun das bin ich schon gewohnt, aber heuer, wo die Verhältnisse in Burma das Thema waren, beziehungsweise die bei “Löcker” erschienene Gedichtanthologie “Die Armee schießt nicht in die Luft” – Gedichte nach dem Militärputsch in Miamar” vorgestellt, die von Helmut N. Niederle, dem derzeitigen Pen-Präsidenten übertragen wurden, war der Ton besser und die PEN-Einladung zu den Veranstaltungen habe ich mir auch ausgedruckt, da die Informationen im AS-Programm wieder nicht ganz vollständig waren.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Vorstandsvorsitzenden der österr. Liga für Menschenrechte, die die Wichtigkeit sich für verfolgte Autoren einzusetzen betonte und eine Videobotschaft der burmesischen Präsisidentin Ma Thida, die auch in dem Band verewigt ist, präsentierte.

Am Podium saßen Helmuth A. Niederle und der Anglist Brian Haman, der gemeinsam mit den burmesischen Autor Ko Ko Thett, den Band herausgegeben hat und der Poetin Thett Su San, die offenbar mit ihm verheiratet ist.

Es folgte ein Gespräch über die burmesische Situation und die Rolle, die die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi beim Militärputsch spielte.

Dann wurde der Band präsentiert und die Gedichte zuerst auf Deutsch gelesen, bevor die beiden burmesischen Autoren einige in der Orignalsprache vortrugen.

Dann kam noch der Ehrengast Aziz Isa Elkun der Präsident des Uyghurischen Pen und erzählte, moderiert von der Übersetzerin Henriette Schröder etwas über die Situation seines Landes und präsentierte im Anschluß auch ein Gedicht von ihm und am Schluß wurde darauf hingewiesen, daß der PEN eine Anthologie uygurische Autoren herausgibt, die wahrscheinlich im nächsten Jahr präsentiert werden und Marion Wiesinger hat vorher noch darauf hingewiesen, das viele der burmesischen und wahrscheinlich auch andere Autoren unter der Corona Situation besonders gelitten haben, weil die oft als Vorwand genommen wurden, sie einzusperren oder ihre Lesungen zu verhindern, was vielleicht auch ein bißchen zu dem ab heute geltenden Lockdown für Ungeimpfte passt.

Zum writers in prison day

Der “Writers in prison day”, wo sich der Pen Club besonders, um die Anliegenr inhaftierter und verfolgter Schriftsteller annimmt, sich um sie kümmert, ihre Texte herausgibt und versucht sie bekannt zu machen, wird tradioneller Weise am fünfzehnten November begangen.

Ich glaube Veranstaltungen dazu haben im Presseclub Concordia, wo auch der Pen, sein Büro hat, stattgefunden oder in der “Gesellschaft für Literatur” oder im Literaturhaus. Die “Alte Schmiede” war neu für mich, aber da ist heute Helmuth A. Niederle, der Präsident, der sich ja sehr dafür engagiert, aufgetreten und hätte das neue Buch, “Löcker” gibt ja die Pen- Reihe heraus, da war einmal eine Ausstellung in St. Pöllten, die Doris Kloimstein veranstaltet hat, die ja einmal Frauenbeauftragte oder so was Ähnliches, dort war.

“Trotzdem siegen wir. Stimmen über Gewalt gegen Frauen”, das von der in Indien geborenen Sarita Jenamani, der Generalsekretärin des Pens, präsentieren sollte.

Das war, wenn ich es richtig verstanden habe, Corona bedingt, noch nicht erschienen und das war überhaupt mein Problem an der heutigen Livestreamveranstaltung, weil sehr sehr schlecht zu verstehen.

Interessant war aber auch, als ich mich etwas vorher hineinzoomte, daß ich Jana Volkmann, die Moderatorin, minutenlang einen der Tische putzen gesehen habe, die sich dabei mit mir unsichtbaren Personen unterhielt.

Dann trat Helmuth A. Niedere auf, den ich ja schon als ehemaligen Viezpräsidenten der “Gesellschaft” kenne, mit ihm einmal in einer Jury war und der mich immer freundlich grüßt, mich fragt, wie es mir geht, wenn ich ihn mal sehe.

Das fällt coronabedingt ja jetzt länger weg und die Einleitung habe ich leider, wie schon erwähnt, sehr schlecht verstanden.

Ein Wolfgang Martin Roth vom Beruf Psychoanaltiker, der als “Writers in Prison-Beauftragter fungiert, stand auch auf dem Programm, keine Ahnung ob das der Herr war, der Firas Shamsan, der dann auf das Podium kam, Texte in deutscher Übersetzung las und wieder keine Ahnung, wie, der in Jemen geborene und bis 2013 dort lebende in Verbindung zu dem angekündeten Buch steht, in dem es ja um Frauen geht?

Im Anschluß stellte, wie ich jetzt weiß, die mir unbekannte Henriette Schroeder, den Lyriker Zviad Ratiani vor, der 1971 in Tiflis geboren wurde und sprach mit ihm über seine Lyrik und ließ ihn Textproben lesen.

Mitra Stromeier, die nicht im Programm steht, las etwas über die Situationen iranischer Schriftsteller mit Textproben von Autoren, deren Namen ich auch nicht verstand, leider leider.

Jetzt weiß ich schon, ich könnte mir die “Löcker-Bücher” kaufen, habe auch noch die von der St. Pöltner Ausstellung in meinen Harlander Regalen, aber die sind wahrscheinlich früher erschienen.

Schade finde ich es schon, daß die Namen nicht bei dem You tube-Video zu finden waren, weil ja davon auszugehen ist, daß sie dem Durchschnittsliteraturkonsumenten vielleicht nicht so ein Begriff sind, was wohl auch der Sinn der Veranstaltung war, den Autoren eine Stimme zu geben und sie im deutschen Sprachraum bekannter zu machen.

Dann kam noch, die schon erwähnte Sarita Jenamani auf die Bühne und las Gedichte der 1940 geborenen Inderin Vavara Rao und dem 1961 geborenen Inder Nilim Kumar, der schon viele Gedichtbände hat, die von Helmuth A. Niederle übersetzt wurden von was nehme ich von der Veranstaltung mit?

Daß gestern “Writers of Prison-Tag war, daß es eine Reihe verfolgte Autoren mit schönen Gedichten gibt und die Hoffnung, daß mir Helmuth A. Niederle, den ich über den Pen angemailt habe, er sagte am Schluß der Veranstaltung noch, man solle das tun und meinte wohl, daß man die Bücher vielleicht bestellen soll, die mir entgangenen Namen schickt, was inzwischen auch geschehen ist, so daß sich meine Leser nicht beschweren können, daß ich ungenügend recherchiert habe oder mich vielleicht skurril finden, weil ich einen so unvollständigen Bericht widergebe, aber ich habe mich bemüht.

Abschließend merke ich noch an, daß es doch einen Qualitätsunterschied zwischen Livestream und Originalveranstaltungen gibt, so daß zu hoffen ist, daß ich bald wieder ohne Maske in die “Alte Schmiede” gehen kann, weil dort bekomme ich mit Sicherheit mehr mit und kann nachfragen, das wird aber wohl noch eine Weile ein unerfüllter Wunsch bleiben.