Wiener Dichterinnen lesen Wiener Dichterinnen

Die Dichterin und GAV-Mitglied Augusta Laar hat vor zehn Jahren, glaube ich, in München, das “Schamrock-Festival “gegründet. Aus Wut, wie sie sagte, daß Lyrikerinnen schlechtere Chancen als Männer hätten schwerer Verlage finden und auch weniger Honorar als sie bekommen.

Irgendwann ist sie dann damit nach Wien gekommen und da hatte ich es gar nicht als Frauenfestival in Erinnerung, habe ich da doch 2014, obwohl da auch Friederike Mayröcker gelesen hat, Luis Stabau,er getroffen und ich war zweimal glaube ich, bei solchen Veranstaltungen.

Gestern hat es wieder im Literaturhaus ein Festival mit Maria Cabrera Callis, Sandra Hubinger, Birgit Kempker und Mieze Medusa gegeben, da war ich durch das “Aichinger-Festival” sozusagen verhindert und außerdem eine neunzehn Uhr Stunde und heute, was mich ein wenig erstaunte, daß es das gibt, den Schamrock-Salon “Wiener Dichterinnen lesen Wiener Dichterinnen”, was es, glaube ich, in der “Alten Schmiede” und im Rathaus” von der Stadt Wien auch gibt und Augusta Laar erklärte in der Einleitung, daß es diesmal, um Wiener vergessene oder verstorbene Autorinnen, was ja auch zum Thema passt, gab es da ja am Dienstag auch eine “In Memorian-Veranstaltung” und so ist es durch die Wiener Lyrikerinnen-Geschichte gegangen, wo ich zuerst an die 1940 geborene und 2006 verstorbene Heidi Pataki erinnert wurde, die ich, glaube ich, in den Siebzigerjahren das erste Mal bei einer Lesung in dem damaligen Z-Club gegeben hat, kennenlernte, wo ich hingegangen bin, weil es freien Eintritt gab.

Später war sie GAV-Präsidentin und an ihr Gedicht “Als Immanuel Kant die Fenster putze” ist mir sehr in Erinnerung. Ich war auch bei ihrer Gedenklesung im Literaturhaus. Das war, glaube ich, 2007 und da bin ich gerade von der Dichterkarawane zurückgekommen, wenn ich mich nicht irre und da wurden, glaube ich, die Gedichte aus der “Stillen Post” verteilt und hängen heute noch zum Teil in der Krongasse oder liegen in Rollen herum. Bei ihrem Begräbnis Ehrengrab am Zentralfriedhof bin ich auch gewesen und jetzt hat Petra Ganglbauer , die auch GAV-Präsidentin war und viele experimentelle Lyrikbände hat und auch Radiokünstlerin ist, ihr für mich bekanntestes Gedicht nicht gelesen.

Dafür aber andere aus den zwei Bänden “Amok und Koma” und eben “Stille Post”

Heidi Pataki, kann ich mich erinnern, hat immer im Stehen am Pult gelesen. Petra Ganglbauer am Lesepult und dann ist die in Salzburg geborene und schon lange in Wien lebende Margret Kreidl gekommen und hat, was mich besonders freut Ilse Aichinger vorgestellt und da durch ihre Bücher oder die eigene Lesebiografie geführt. Da gibt es ja den berühmten Roman “Die größere Hoffnung”, “Kleist, Moos und Fasane ” und auch den 2001 bei der “Edition Korrespondenzen” erschienenen “Kurzschlüsse”, der Verlag, bei dem auch Margret Kreidl verlegt, wie sie erwähnte. Gelesen hat sie dann aus dem ersten Buch, das sie, sich noch als Schülerin von Ilse Aichinger kaufte “Verschenkter Rat” und erzählte, was mich erstaunte, daß ihre Studenten im Reinhardt-Seminar noch nichts von Ilse Aichinger gehört haben, was in der Festwoche etwas seltsam ist, aber ich habe ja damals im Lesezelt bei “Rund um die Burg” auch ähnliche Erfahrungen gemacht.

Die dritte Dichterin war die 1989 geborene Astrid Nischkauer, die ich, glaube ich, schon beim “DichtFest” ,und bei einer “Fröhlichen Wohnzimmer-Lesung” hörte und auch öfter, als das noch möglich war, bei verschiedenen Veranstaltungen mit ihren Hund getroffen habe und die stellte was ich auch sehr interessant fand, die ziemlich unbekannte Autorin 1902 geborene Melttta Urbancic vor die mit ihrem Mann Viktor nach Island auswanderte und dort 1984 verstarb. Sie ist aber in Purkersdorf begraben und 2011 gab es eine Ausstellung im Literaturhaus, die zur Veröffentlichung des Bandes “Am Rand der Welt” führte, während es sonst, wie Astrid Nischkauer erklärte, noch viel von ihr zu entdecken und zu veröffentlichen gibt. Es gab dann auch ein Gedicht von Astrid Nischkauer, das den Namen “Melitta” trägt.

Dann kam die 1975 geborene Judith Nika Pfeifer, die den “Priessnitz-Preis” bekommen hat und die ich einmal bei einem “Fried Festival” lesen hörte, die sich die 1956 geborene unnd 2919 verstorbene Adelheid Dahieme aussuchte, die ich 1996 in Klagenfurt kennenlernte, die dort gelesen hat. Dann hat sie kurz darauf, bei “Rund um die Burg” gelesen, daß sie auch Kinderbuchautorin war, habe ich nicht gewußt. Aber die “Rauchernovelle” die bei “Klever” erschienen ist, gelesen und als letzte kam die 1961 geborene Monika Vasik, die ich früher oft und jetzt auch schon lange nicht mehr gesehene Monika Vasik, die Medizin studiert hat, aber jetzt schon länger als Lyrikerin tätig ist, die 2009 gestorbene Elfriede Gerstl nvorstellte, beziehungsweise ihre Gedichte las und da mit “Balance Balance” begann, an Hand dessen sie durch das Gerstlsche Werkh führte, die ich ja auch ganz gut gekannt habe, die einmal bei meinem literarischen Geburtstagsfest war und von der ich auch einiges gelesen und gehört habe.

Das Gedicht “Natur, nein danke” löste bei mir Associationen aus, wo ich einmal mit ihr vor dem Literaturhaus in Mürzuschlag stand und sie mir sagte, daß sie nicht im Wald spazierengehen könne, weil sie nicht zeckengeimpft sei,was mich damals sehr erstaunte, inzwischen aber wahrscheinlich gar nicht mehr so ungewöhnlich ist und Monika Vasik erzählte, daß sie Elfriede Gerstl 1980 bei einer Lesung in der “Alten Schmiede” kennenlernte, was bei mir eigentlich auch zutreffen kann. Der Vasik Text hat “Gerstl Quartett” geheißen und am Schluß erinnerte Monika Vasik noch an die Droschl-Werkausgabe, wo ich ja auch bei den Präsentationen war.

Schön, daß die fünf Dichterinnen sich so genau durch die Biografie ihrer Autorinnen lasen, auch eigene Werke lasen und bei mir sowohl Erinnerungen, was Heidi Pataki , Elfriede Gerstl, Ilse Aichinger und Adelheid Dahimeme, als auch Entdeckungen, was Melitta Urbancic betrifft und natürlich kann man wieder hinzufügen, daß wieder Dichterinnen fehlten. Jeannie Ebner für die Petra Ganglbauer, glaube ich, die Rathaus Vorlesung gehalten hat, wurde von Augusta Laar schon erwähnt, mir ist natürlich die Grand Dame F Ms eigefallen, die ja heuer ihren Todestag hatte, aber die wurde am Dientag gewürdigt und alles kann man ja nicht haben.

Das war also eine sehr literarische Woche, wo es außer dem Aichinger-Schwerpunkt zu meiner Überraschung noch zwei sehr Memorienveranstaltungen gegeben hat, während in der rauen Realität das zwei G wbeziehungseise der soft Lockdown für Ungeimpfte verkündet wurde.

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