ich föhne mir meine wimpern

Buch drei der heurigen öst-Debutlist ist ein Gedichtband und das ist ja das Interessante an der österreichischen Buchpreisliste ist, daß auch Gedichte, Erzählungen und Essays, darin vorkommen und so gibt es bei den Debuts und das ist vielleicht ungewöhnlich, den Gedichtband der 1995 in Oberhausen geborenen Sirka Elspaß, die in Hildesheim kreatives Schreiben und in Wien an der Angewandten, Sprachkunst studierte und der hat mir während der Debutpreislesung in der Arbeiterkammerbibliothek sehr gut gefallen, denn Sirka Elspaß verwendet sehr ungewöhnliche Formulierungen, die vielleicht zwar nicht ins Herz gehen, aber sehr eindrucksvoll sind.

“Sirka Elspaß triff in ihrem Debut einen einzigartigen Ton zwischen Pop und Poesie, existentieller Wucht und müheloser Leichtigkeit. Emotionale Verletzungen, Momente der Einsamkeit und psychische Krisen werden in glasklare pointierte Bilder gefasst. So schön und so traurig, herzergreifend und klug, auch weil die Autorin weiß “niemand steht über den dingen/wir stehen alle mittendrin”, steht im Beschreibungstext.

Das achtzig Seiten Büchlein ist in vier Teile gegliedert, zwei sind der “Mutter” gewidmet, alles in Kleinschreibung, ohne Satzzeichen und manches ist dabei fettgedruckt und bei “Suhrkamp” ist das Ganze auch erschienen.

Beispiele gefällig? Also gleiten wir durch das Buch: “gedankengänge machen die tollsten moves” heißt der erste Teil und da beginnt es gleich mit der Geburt und das ist sehr witzig: “der arzt sagt/ ich sei zu großem imstande/ zum beispiel hunger haben/ich sage danke zur begrüßung/und gehe in den nächsten dönerladen”

Dann kommen ein paar der schönen Gedankenblitze, wie “woher weiss die schmerztablette wo es schmerzt”, “einen körper haben bedeutet enorme verantwortung/und niemand kommt auf die welt/und weiß wie es geht”, “ich hatte kein glück aber hätte ich es gehabt/ich hätte es behalten”, “du sahst nie aus wie romy schneider/aber hast immer so getan” oder “du du kannst nicht tiefer fallen als auf die matratze”

Bei den “MUTTER-Gedichten” heißt es beispielsweise:

“mutter/ wann nimmst du mich/ein zweites mal/auf/ich brauche/dich”

“mutter/komm/es wird dunkel/hol mich/heim” und im zweiten MUTTER-Teil:

“mutter wer macht mich jetzt/ erwachsen”

Einen “es gibt blumen die kommen einfach so/zwischen den steinen hervor” Teil, gibt es auch.

Interessant und spannend, ein frischer, vielleicht unverwechselbarer Ton. Den Debutpreis hat Sirka Elspaß Lyrik nicht gewonnen und jetzt abwarten, ob und was ich von der Autorin noch hören werde?

Wieder Exilpreis-Verleihung per stream

Obwohl ich die letzte Veranstaltung, die in diesem Jahr im Literaturhaus stattfindet, live genießen könnte, denn es gibt ja, obwohl es jetzt eine Triple-Pandemiewelle gibt, keine Maskenpflichti und auch kein 2 oder 3G bei Veranstaltungen, letzteres ist, sogar außer in Wien in den Spitälern und Pflegeheimen, gefallen.

Ich habe aber einen Nebenwohnsitz in Harland bei St. Pölten und so sind wir heute morgen, nicht Donnersttagabend wie sonst nach Harland gefahren und ich kann die Veranstaltung, weil das Literaturhaus zum Glück noch streamt, per Netz verfolgen, die seit einigen Jahren im Literaturhaus stattfinden.

Die “Exil-Literaturpreise”, gibt es, glaube ich, sechsundzwanzig Jahre und wurden von Christa Stippinger gegründet, die ich in den später Siebzigerjahren, beim “Arbeitskreis schreibender Frauen” kennengelernt habe und deren Roman der “Der Tschusch” damals gerade erschienen ist und den “Max von der Grün Preis” hat sie mit der Erzählung “Kress” auch gewonnen.

Die ersten Preisverleihungen noch ehe ich bloggte, haben im Amerlinghaus stattgefunden. Da war es immer sehr voll. Die Preisträger, die immer sehr festlich angezogen waren, sind mit ihren Familien gekommen und zu den bekanntesten Preisträger zählen Dimite Dinev, Julya Rabinowich, Sandra Gugic, Seher Cakir und ich glaube auch Cornelia Travnicek, weil es auch immer Preis für Leute mit deutscher Muttersprache gegeben hat und es hat im Saal unten auch immer ein vom Amerlinghaus- Beisl gestiftestes großes Buffet gegeben.

Dann sind die Exilpreise auf die “Buch Wien” gegangen und wurden dort immer am Samstag um fünf verliehen. Da war es auf der ORF-Bühne natürlich sehr voll. Buffet hat es keines gegeben und seit einigen Jahren werden die Preise im Literaturhaus vergeben, in Vorcorona-Zeiten mit Buffet, dann gabs zwei Jahre lang stream veranstaltungen, zumindestens für mich, denn im Vorjahr hätte man ja mit Mundschutz, Impfzeugnis und Registrierunge hin gegen können und die jüngeren Preisträger, die es in den Mainstream, also zu einer Buchveröffentlichg zuerst bei der “Editon Exil” und dann in größeren Verlagen geschafft haben sind Susanne Greger, Ljuba Arnautovic, Samuel Mago, Thomas Perle, etcetera.

Eine Jugend-Exilschreibwerkstatt gibt s auch und noch viele andere Veranstaltungen, die ich mehr oder weniger live oder per stream besuche und Christa Stippinger ist auch so nett mir die Bücher immer zur Verfügung zu stellen, so daß ich mich einlesen kann, wenn mir nur die Zeit dazu bleibt und ich habe die neue Anthologie auch schon bekommen.

Es gibt inzwischen in der Stiftgasse kann ich gleich anmerken, auch einen Bücherschrank, wo man die Bücher der Edition oft finden kann und Barbara Zwiefelhofer, die nur mehr bis Jahresende die Veranstalterin des Literaturhauses ist, hat wieder eröffnet.

Die Musikeinlagen kamen von Milos Todorovski und Andrej Prozorov, die das, glaube ich, auch schon öfter machte. Jessica Beer, die früher in der Hauptbücherei arbeitete, jetzt bei “Residenz” lektoriert , hat moderiert, Caspar -Maria Russo, der den Preis für “Deutsch als Erstsprache” gewonnen hat und offenbar auch Schauspieler ist, hat die Textauszüge gelesen.

Die Preisträger haben sich mit selbstgemachten Videos vorgestellt und da kam als Erstes eines der Jugendpreisträgerin Jun Kathan, die in dem ihre Lieblingsbücher vorstellte. Dann kamen die Portraits der Schüler oder meistens Schülerinnen des musischen Gymnasium Salzburg, denn einen Preis für Schülerinnen gibt es auch.

Den ersten Prosapreis hat Kenan Kokic für “Da draußen da drinnen” gewonnen. Den zweiten Sybille Reuter mit “Tschuschen das sind die anderen”, die in ihrem Video ihre Vielsprachigkeit vorstellte, eine österreichische Großmutter, einen deutschen Vater, in Bulgarien aufgewachsen, etcetera und die jetzt auf Lateinamerika-Reise ist, so daß eine Freundin den Preis für sie entgegenkam. Den dritten Prosapreis hat Sabrina Myriam Mohamed mit “All inclusive” gewonnen, wo glaube ich eine Ex-Schülerin ihre Exlehrerin in einem Gemeindebau trifft, die ihr nicht zutraute, daß sie inzwischen Studentin ist.

Den Lyrik Preis hat David Hoffmann mit einem Gedichtzyklus gewonnen, den Dramatikerpreis, der nur jedes zweite Jahr vergeben wird, Giorgio Ferett mit seinem Stück “Amerika”, das im Schauspiel Leipzig aufgeführt werden wird.

Die Jury bestand aus Barbara Zwiefelhofer, Katja Gasser, die jetzt ja den Österreich-Schwerpunkt für die Leipziger Messe kuratiert und Thomas Perle und die Preise werden sowohl vom Bezirk Neubau, wo sich ja das Amerlinghaus sowie das Literaturhaus befinden, der Stadt Wien und dem Bund vergeben.

Dann kamen die Fotos und die Blumensträuße und für alle die anwesend waren, auch wieder ein Buffet, aber ich kann auch hier auch mit Sekt, Wein oder Cidre auf die Preisträger anstoßen und dazu Vanillekipferl eßen und die Ausschreibung für das Jahr 2023 gibt es ebenfalls schon.

Da werde ich wahrscheinlich nicht mitmachen, weil ich eh nichts gewinne und mich stattdessen meinen momentanen Buchprojekten widmen und die Anthologie, die sich in Wien befindet könnte ich auch lesen und da kann ich gleich noch anmerken, daß zeitgleich in Wien wieder einmal “Noahs Fest” vorgestellt wurde und da hätte ich diesmal auch hingehen können.

Adelheid Dahimene aufgefrischt

Die 1956 in OÖ geborene Adelheid Dahimene habe ich 1996, kennengelernt, als sie in Klagenfurt gelesen hat. Daraufhin war sie dann im Herbst auch bei “Rund um die Burg” und 2010 ist sie, sie war offenbar eine starke Raucherin an einen Lungenkrebs gestorben. So heißt auch ein posthum bei “Klever” herausgekommenes Buch, das ich als eines der ersten im Schrank gefunden habe “Rauchernovelle” und nun hat sich Markus Köhle in seiner “Retrogranden aufgefrischt” ihrer angenommen und dazu Ilse Kilic, Judith Nka Pfeifer und die ebenfalls in Wels lebende Dominika Meindl aufgefordert, ihre Eindrücke über sie aufzuzählen oder aus ihren Werken zu lesen.

Dazwischen hat das immer auch Markus Köhle getan und so habe ich erfahren, daß die blonde Frau mit den langen Haaren, in Wels ein Lteraturzentrum geleitet hat. Jetzt macht das Dominka Meindl und fünfundzwanzig Bücher hat Adelheid Dahimene auch geschrieben. Gedichte und Kinderbücher und das war spannend, denn ich bin heute sehr früh in die “AS” gekommen, mußte ich dort vor sechs zu Anna Jeller um dort den bestellten Kindergedichtband von Michael Hammerschmid “Wer ist Erster”, den ich der Lia zu Weihnchten schenken will, abzuholen. Das habe ich gelesen, während Ilse Kilic, Markus Köhle und die anderen die Veranstaltung vorbereitet haben und dann ist es losgegangen mit der excellenten Moderation von Markus Köhle, der seine Doris grüßte, weil es offenbar heute einen Livestream gab, zum letzten Mal, wie er betonte und Mieze Medusas Buch habe ich auch heute endlich ausgelesen.

Adelheid Dahimene auch eine Mttlere im Literaturbetrieb und Ilse Kilic hat zu ihren Texten etwas gezeichnet und an das “Fröhliche Wohnzimmer” erinnert, in dem die Oberösterreicherin offensichtlich auch publizierte und die 1975 geborene Judith Nika Pfeifer aht Adelheid Dahiemene auch weitergedichtet und manchmal auch die Ursprungstextzeilen projeziert. Essen war für die Autorin offensichtlich sehr wichtig. Zwetschken und Zwiebel und Dominkia Meindl hat dann das Bildmaterial mitgebracht und erzählt, wie schwierig es sich in einer FPÖ dominierten Stadt leben läßt.

Die starke Raucherin, viele Bilder mit einer Zigarette in der Hand hätte eine Antwort dazugehabt. Es gab ein Bild von Waltraud Seidlhofer und Gregor M. Lepka, der 2016 verstorben ist und Markus Köhle schloß wieder mit einem Gedicht. Dreizehn hat er glaube ich rezitiert oder nach- und neugedichtet.

Ich wußte gar nicht daß Adelheid Dahiemene eine solche experimentelle Autorin war. Monika Vasik, Peter Clar und andere waren da und es war sehr interessant.

Wieder Punsch und Kekse mit meinen Lieblingsbüchern

“Leselustfrust” hat mich ja vor zwölf Jahren auf die Idee gebracht den Dezember mit Adventaktionen und Weihnachtsbüchern zu verbringen. Und da hat es ja einige Highlights gegebn, das xxxxxxx-small, den “Ohrenschmaus”, den Adventrundgang und dann noch den Punsch und die Kekse. Die “Lese-Auslese” in der “Gesellschaft für Literatur” wo es zu Weihnachten dann das gegeben hat, ist irgenwannn dazu gekommen.

Die letzten zwei Jahre hatten wir aber Corona, wo sich jetzt langsam herumzusprechen scheint, daß das viele Maskentragen offenbar doch die Abwehrkräfte schwächten und die Kinder jetzt reihum in den Krankenhäusern liegen. Da gab es die Bücherauslese von Corneliaus Hell und Katja Gasser nur per stream, aber jetzt wo alle über die dreifache Virenlast stöhnen, alles wieder normal und eine besondere Aktion hatte die Gesellschaft in diesem Jahr auch noch zu bieten, nämlich das sechzig Jahr- Jubiläum und da wurde bei der letzten “Lese.Auslese” vor dem Saisonende” nach dem Lieblingsbuch des Publikums gefragt und das sollte bei der heurigen “Leseauslese”, die eigentlich erst morgen stattfinden sollte, präsentiert werden. Aber Cornelius Hell hat mir schon bei der “Buch-Wien” gesagt, daß es auf den Mittwoch verschoben wurde und dann wäre ich trotzdem fast zu spät gekommen, weil es statt sieben schon eine halbe Stunde später begonnen hat.

Dann habe ich es aber doch rechtzeitig erfahren und hatte auch keine Terminkollusion und die Liste der acht präsentierten Bücher ist auch wieder aufgelegen und da kann ich schon verkünden, daß ich eines davon gelesen und eines auf dem Bücherstapel im Badezimmer liegen habe und in Zeeiten, wie diesen hat es natürlich mit der Ukraine beziehungsweise mit Tanja Maljartschuk, die auf den Krieg, glaube ich, sehr heftig und sehr emotional reagierte, begonnen, hat sie doch eine Essay-bzw. Erzählsammlung “Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus” herausgegeben, die von Katja Gasser und Cornelius sehr gelobt wurde und es Sätze enthält wie “Deine Heimat ist dort woher deine Traumata kommen” enthält.

Dann ging es gleich mit Jury Andruchowitschs “Radionacht” weiter, das ich mir ja zum Geburtstag wünschte und noch lesen muß.

Arsli Erdogans “Requiem für eine verlorene Stadt” ist ein dünnnes Büchlein, das auch eine Essaysammlung enthält und offensichtlich leicht und schnell zu lesen ist.

Der 1952 im Banat geborenen Ernest Wichner, der lange das Literaturhaus Berlin geleitet hat, hat einen Gedichtband herausgebe “Heute Mai und morgen du”, wo es auch einige Nonsensegedichte, die schnell hingekritzelt wurde, während der Autor auf seine Autoren wartete, zu geben scheint.

Der 1961 in Bregenz geborene Wolfgang Hermann, dessen “Herr Faustini” schon öfter in der “Gesellschaft” vorgestellt wurde, wurde diesmal mit seiner “Insel im Sommer”, wo er wieder den Tod seines Sohnes thematisiert hat, präsentiert und, um einen toten Vater ging es bei Lukas Bärfuss, dem Schweizer “Büchner-Preisträger” mit “Vaters Kiste. Eine Geschichte übers Erben.”

Interessant und sehr vielseitig die “Lese-Auslese” für die Weihnachtsferien oder Weihnachtsgeschenke und während vorher einige dünne Büchlein dabei waren wurde es bei Peter Nadas “Schauergeschichten” wieder dick und wuchtig, wobei Cornelius Hell die schlechte Übersetzung beklagte und am Schluß kam dann das von mir gelesene Buch, nämlich Thomas Stangl “Quecksilberlicht” und dann ging es zu den Lieblingsbüchern des Publikums.

hundertachtzig Tips sind da in die Kiste eingeworfen worden, die es seit Sommer in der “Gesellschaft” gab und die auch auf der “Buch Wien” aufgestellt wurde. Und da habe ich den Tip meines in den letzten sechzig Jahren erschienenen Lieblingsbuch an Elfriede Jelineka “Kinder der Toten” gemacht, obwohl ich mir da ja schwer tue, nur ein Buch auszusuchen und das hat auch ein anderer geschrieben und auf viele Bücher getippt, weil es so vieles gibt.

Die Bibel und Stefan Zweigs Bücher wurden auch erwähnt, beides gibt es es schon länger als sechzig Jahren und Manfred Müller wunderte sich, daß nur zwei Bücher viermal genannt wurden. Darunter waren die von Elfriede Jelinek und von Joanne K. Rowling und da natürlich “Harry Potter” Das waren offenbar die Kinder auf der “Buch Wien”. Sonst hat noch Mareike Fallwickl zwei Tips bekommen. Thomas Bernhard natürlich auch und sonst ging es rundum durch den literrischen Garten.

Zehn Tips wurden gezogen und vorgestellt, die werden nun eines der “Leseause-Bücher” bekommen und nun kann ich auch meine Lieblingsbücher des Jahres 2022 vorstellen, weil das Jahr ja fast beendet ist. Also was hat mir von den inzwischen hundertfünfundzwanzig Büchern am besten gefallen :

  1. Elias Hirschl “Salonfähig”
  2. Jon Fosse “Ich ist ein anderer”
  3. Volter Kipli “Der Saal von Alastalo”
  4. Fatma Aydemir “Dschinns”
  5. Gabriele Riedel “In Dschungel, in Wüsten, in Krieg”
  6. Carl Christan Elze “Freudenberg”
  7. Esther Kinsky “Rombo”
  8. Anna Kim “Geschichte eines Kindes”
  9. Norbert Maria Kröll “Die Kuratorin”
  10. Verena Rossbacher “Mon Cheri oder unsere demolierten Seelen”
  11. Kristine Bilkaus “Nebenan”
  12. Robert Menasse “Die Erweiterung”
  13. Jan Faktor “Trottel”

Das wären bis jetzt dreizehn Leseerlebnise oder Lieblingsbücher und den schon erwähnten Punsch und die Kekse hat es natürlich auch gegeben. Vanillekipfler, Zimtsterne, Lebkuchen und ein paar interessante Gspräche habe ich auch geführt. Weihnachtlich dekoriert war es in der “Gesellschaft”t ebenfalls.

Spitzweg

Jetzt das letzte Buch der heurigen deutschen Buchpreisliste und das sechste Shortlistbuch “Eckhart Nickels “Spitzweg”, von dem ich schon “Hysteria” gelesen habe und von dem neuen Buch habe ich schon viel gehört. Es wurde auch sehr gelobt. Ein Künstlerroman oder eine Paradodie auf die Kunst, eines das auch in einem Museum spielt, etwas an den “Eistaucher” erinnert. Denn da geht es auch um drei Schüler in einer Maturaklasse eines deutschen Gymnasiums, einer Kleinstadt, glaube ich und die sind in der philosophischen Krise, wie ich es 1973 auch war, lesen Bücher, interessieren sich für Kunst, haben ein geheimes Kunstzimmer und sind damit allesamt ein wenig altmodisch, denn in den heutigen Abiturentenklassen lernt man, glaube ich nur Sachhtexte schreiben und Literatur und wahrscheinlich auch die bildende Kunst ist kein Thema.

In dieser Klasse ist das anders. Da gibt es eine Frau Hügel und die läßt zu Beginn ein Selbstportrait malen. Kirsten, die begabteste Schülerin malt es und wird für den “Mut zur Häßlichkeit!” gelobt, worauf sie empört die Klasse verläßt.

Carl und der ich-Erzähler beschließen sie zu rächen und hecken einen Plan aus. Kirsten verschwindet und hinterläßt ein Bild von einer Wasserleiche. Das hat natürlich ein berühmtes Vorbild, wie der Dandy Carl das in dem Bidermeiermaler Spitzweg hat und nun machen sich die beiden zuerst scheinbar auf die Suche nach der Schülerin auf und geraten da zuerst in einen park und dann in das Museum. Da spielt sich eine wahre Verfolgungsjagd ab. Denn die Klasse hat noch ein paar Außenseiter, die Flugblätter verteilen. Einen geheimen Gang in dem Spitzwegs “Gähnender Wachposten” gibt es auch.

Das Bild verschwindet ebenfalls und kommt zurück. Der Pförtner, der offenbar das einzige Personal in dem Museum ist, versucht alles aufzuklären und schläft dabei ebenfalls ein und wir können uns jetzt fragen, das das Ganze ist oder soll?

Der 1966 geborene Eckhart Nickel gilt als Popliterat, keine Ahnung was das ist? Das gab es, glaube ich, noch nicht in meinem Deutschunterricht und hat mit “Hysteria” schon überrascht. Also auch hier. Eine Satire auf den Kunstbetrieb, ein Nachhilfeunterricht in Sachen Kunst und glaube ich ein Mahnruf auf die Langsamkeit oder eine Sehnsucht nach dem Bidermeir, weg von dieser überlasteten modernen Welt.

So lebt Kirsten beispielsweise in einem Haus, wo es keine moderne Technik gibt. Das Museum ist auch schön altmodisch und Anspielungen auf Bilder und andere geheimnisvolle Begegnungen gibt es auch. Die “Uralte Morla”, die das buch besprochen hat, spricht davon, daß es nur für Nerds verständlich ist. Ja, mit dem heutigen Kunstunterricht hat man vielleicht Schwiergkeiten es zu verstehen und ich finde das Buch ganz spannend.

Mein Favorit ist es wahrscheinlich nicht, wie ich hier höchstwahrscheinlich überhaupt keinen wirklichen habe. Ein paar Bücher, die mir gut gefallen haben gibt es natürlich.

“Rombo”, “Freudenberg”, etcetera. Ganz klar und dieses fällt auch in diese Kategorie. Kann mir aber jetzt nicht sagen ob “Trottel”, “Nebenan” oder “Spitzweg” mein Favorit wäre. Spannend spannend und jetzt muß ich nur noch die österreichische Buchpreisliste beenden und mich dann an die Schweizer erBuchpreisliste machen und richtig die Blogerdebutpreisbücher müßten eigentlich auch noch kommen.

KInder- und Jugendbuchpreise der Stadt Wien und nochmals Punschtrinken

Heute haben wir eigentlich mit der Irs nochmals am Karlsplatz Punschtrinken wollen, aber dann kam eine Einladung von der Stadt Wien zur Verleihung der Kinder-und Buchpreise 2022″ und das ist das erste Mal zu mir gekommen, denn ich habe mir ja sehr bemüht eine Einladung zu den den “Preisen der Stadt Wien” zu bekommen und habe da schon aufgegeben. Dann kam aber die Einladung und ich habe mich natürlich angemeldet, obwohl ich ja kein Kind mehr bin, mich aber natürlich bezüglich Enkeklkind dafür interesser und dann knn ich proudly vermelden, daß ich den auch einmal bekommen habe.

Natürlich nicht den Ganzen, den die Anthologie “Buben dürfen weinen, Mädchen dürfen weinen” hat damasl zu Beginn der Achtziigerjahre den Buchpreis mit Christines Nöstlingers “Austauschkind” geteilt und Christine Nästinger, die ja inzwischen verstorben ist, war in der Jury, die die Texte für die “j&V-Antoholige” aussuchte.

Ob sie für mich gestimmt hat, weiß ich nicht. Der Text “Güler will kein Kopftuch mehr” wurde lektoriert, hat aber trotzdem eine scharfe Kritik bekommen und bezüglich Preisverleihung kann ich mich erinnern, daß die im Künstlerhaus bekanntgegen wurde. Stattrat Zink oder war es schon der Bürgermeister hat gar nicht mehr allen der fünfzehn oder sechzehn in der der Anthologie enthaltenden die Hand gegeben.

Dann gab es ein Essen im Restaurant, Friedl Hofbauer, die mir ja einmal bezüglich meiner Dissertation Auskunft gegeben hat, hat mich erstaunt gemustert, aber ich bin früher gegangen, weil ich damls ein paar türkische Kndern betreut habe und ein Termin vereinbart war.

Das ist lange her und bezüglich der “Kinder-und Jugendbuchpreise” habe ich zum ersten Mal eine Einladung bekommen. Das wird schon einen Grund haben und interessant ist dabei, daß einige Literatuen dabei betrofffen waren Michael Stavarvic beispielswiese mit seinem “Faszination Krake” , dann Michael Hammerschmied der “Priessnitz-Preissträger” und Literaturfestivalintiiaterw, der hat auch gewonnen und die Dankesrede mit einigen Textbeispielen gehalten und eigentlich habe ich gedacht, die Angela und den Josef dort zu treffen.

Es hat aber geschneit und so sind nur die halben Personen, die sich dafür angemeldet haben in den Wappensaal des Rathause gekommen . Die Stadträtin für Kulltur hat das launig kommentiert, daß offenbar viele Erwachsene eine Schneeballschlacht veranstalten wollten. Das war wahrscheinlich nicht so, aber Julia Danielczyk hat mich freundlich begrüßt, als ich den Wappensaal erreicht habe. Den Fotografen, den ich schon vom “Ohrenschmaus” kenne, habe ich dabei getroffen. Kurt Neumann war da und Richard Obermayr, also ganz schön literarisch obwohl es eigentlich um Kinderbücher ging.

Arno Russegger hat die Laudatio gehalten und die preisgekrönten Bücher vorgestellt. Da war also Michael Stavaric mit”Faszination Kranke” dabei, das wenn ich es recht verstanden habe, etwas für eher Jugendliche ist.

Dann Michael Hammerschmids “Wer als erster”, ein Gedichtband für die Kleinen und dann noch “Guten Morgen schöner Tag” und einen Illustrationsbreis hat es auch gegeben und ich, die ich ja mit den Büchern von Friedrich Feld und Vera Ferra Mkura aufgewachsen bin, weil die mir die Kinderfruende jedes Jahr unter den Christbaum legten, später Christine Nöstlinger kennenlernte, habe aufmerksam zugehört und mir irgendwann gedacht, die Gedichte von Michael Hammerschmied lege ich der kleinen Lia unter den Christbaum.

Leider gab es keinen Büchertisch, nur ein Glas Wein mit dem man mit den Preisträgern anstoßen konnte. Aber ich war ja zwischen sechs und sieben mit der Iris und dem Alfred am Karlsplatz verabredet. Also nur ein Glas Wein getrunken, mich ein bißchen mit Michael Hammerschmid unterhalten, der sich freute, daß ich das Buch für die kleine Lia kaufen wollte und dann bin ich, weil es erst fünf vorbei war zu der Anna Jeller aufgebrochen und das Buch zu bestellen.

Eigentlich hätte ich das ja im “Krimisalon” bei der Lisa tun sollen und vielleicht wäre das Buch dort lagernd gewesen. Bei der Anna Jeller war es das nicht und sie hat, glaube ich, auch nicht den Namen Hammerschmied gekannt.

Aber der ist ja eine bekannter Gestalt in der Wiener Literturszenene und daher das Buch sehr zu empfhehlen. Am Donnerstag kann ich es mir abholen und der kleinen Lia unter den Cristbaum legen und dann bin ich zum Karlsplatz aufgetroffen, wo ich den Alfred und die Iris getroffen habe, mit deren Tochter Miriam ja die Anna die die Kindergruppe gegangen ist. Das ist lang vorbei und am Karlspplatz war es trotz der Glühweine ziemlich kalt. Es hat ja heute geschneit, was ja auch ein Thema im Hammerschmid-Buch ist und trotzdem war es schön mit interesannten Gespräche und der Advent ist wieder ein Stücken in Richtung Weihnachten vorangeschritten und wenn sich auch die Adventaktionen bezüglich des dritten Corona-Winters ein wenig reduziert haben, bin ich gespannt und versuche das Leben so weit es geht zu genießen

Punschtrinken und elftes Nika-Fenster

Das Punschtrinken hat bei mir ja Tradition. Seit ich einmal bei der “Grünen Erde” ein Rezept gefunden habe, mache ich mir den selbst und mit der Anna sind wir regelmäßig auf den Spittelberg oder anderswo hingegangen.

Dann ist die Anna nach Harland gezogen und Corona mit den Lockdowns ist auch einmal gekommen. 2020 waren mir mit der Ruth im Dezember am Greben und haben uns dort den Punsch von einem Würstelstand geholt. Dann hat sich das herumgesprochen und man mußte beides getrennt kaufen. Wein oder Tee und dann ein Fläschchen Rum und damit fünfzig Meter weiter weggehen.

Was mir heute besonders skurril erscheint und im Vorjahr gab es ja den Lockdown für Ungeimpfte und Kurzfristbundeskanzler Schallenbergs Wunsch für ungemütliche Weihnachten für diese Personengruppe. Das heißt die Christkindllmärkte waren offen. Man mußte aber um hinein zu kommen, seinen Impfpaß vorweisen und als sich herausstellte, daß man am Karlsplatz auch einen zweiten Punsch für den ungeimpften Freund kaufen konnte, wurde das sehr geahndet.

Ich bin in dieser Zeit einmal auf einer Demo gewesen und da gesehen, daß ich beim Würstelstand am Karlsplatz einen Glühwein bekommen habe, der mir sehr beflügelt hat, aber heuer ist alles anders.

Die Pandemie vorbei oder auch noch nicht so wirklich. Die Chritkindlmärkte aber offen und da hat die Anna gesagt, ich will mit der Lia auf den Karlsplatz, weil man da am Stroh spielen kann. Also ist sie heute zum Mittagessen zu uns gekommen und gestern Samstag hat die Lisa, die einmal auf die Anna aufgepasst hat, den sechsten Geburtstag ihrer Krimibuchhandlung gefeiert. Da gab es Sekt, Brötchen und Kekse. Die Krimiautorin Edith Kneifl war da und ich kann über meine übliche Adventaktionen reflektieren, die sich im Laufe meines Bloggerlebens irgendwie verändert haben.

So gibt es das Adventwandern ja nicht mehr und der “Ohreschmaus” wird auch zu anderen Zeiten vergeben. Das Punkschtrinken und das Kekseessen gibt es aber auch noch und die Leseauslese und Morgen werde ich mich nochmals auf den Karlsplatz begeben und dort die Iris treffen und ein neues Adventkalenderfenster mit der Nika in dem wir uns in das Jahr 2015 begeben, gibt es auch:

“Freitag 11. Dezember

Am Freitag war wieder Fatma Challaki mit ihrem blauen Kopftuch aufgetaucht, hatte ihr schüchtern zugewinkt und sich neben Hassan Arawani gesetzt. Dort war sie eine Zeitlang geblieben und hatte, soweit Nika es beobachten konnte, nichts getan. Sie hatte nicht die Hand des jungen Irakers, der nach wie vor ausdrucklos vor sich hinstarrte, genommen und gestreichelt, was sie, wie Nika von ihrer Freundin Sandra wußte, als aufrechte Muslima nicht durfte. Sie hatte nicht auf ihn eingeredet, sondern saß nur stumm da, starrte ebenfalls vor sich hin, beziehungsweise das Treiben der weihnachtlich dekorierten Einkaufsstraße an, die sich langsam zu füllen begann und auf den dritten Adventsamstag zustrebte.

“Wow!”, hatte sie am Montag ausgerufen, als sie mit Sandra gekommen war, um mit dem jungen Iraker zu sprechen.

“Ist das schön! Bei uns in Damaskus kennen wir das alles nicht! Feiern wir doch nicht Weihnachten, nur das Fastenbrechen! So schön geschmückte Kaufhäuser gibt es bei uns nicht und auch nicht solche Kostüme!”, hatte sie mit einem Blick auf Nikas roten Anzug gesagt und schnell hinzugefügt, wie um sich vor ihr nicht zu blamieren “Obwohl ich schon von Santa Claus und die amerikanischen Weihnachtsfilme im Fernsehen gesehen habe und uns Professor Schachinger immer “Stille Nacht!”, vorspielte!”

Das gab es jetzt nichts zu hören. Da war die Kaufhaushausleitung streng, wie Widerling Seidler erklärt hatte, als er sich gestern in der Kantine neben sie gesetzt hatte.

“Das gibt es bei uns nicht! Das sparen wir für die Festtage und die Wohnzimmer auf, obwohl man die diesbezüglichen Kassetten natürlich bei uns kaufen kann!”

Dafür spielten sie in dem Kaufhaus “Leise rieselt der Schnee” und “Jingle bells”.

Ließen diese Kassetten den ganzen Tag laufen und manchmal drang der Ton bis auf die Straße hinaus und war aus den Lautsprechern der benachbarten Geschäften zu hören.

“Lassen Sie sich davon nicht irritieren!”, hatte Widerlich Seidler noch geraten, versucht nach ihrer Hand zu greifen, die sie schnell wegzog und Jessica hatte, als sie das letzte Mal gekommen war, um Max Schröders Einkäufe zu besorgen, auch von Weihnachtsliedern gesprochen. Denn der schien ihr wieder einen Fünfeuroschein gegeben zu haben. Den hatte sie vor ihrer Nase geschwenkt, nachdem sie sich neuerlich aus ihren Sack bedient hatte und hinzugefügt, daß sie sich dafür eine Weihnachts-CD kaufen würde.

“Da kann die Mama nichts dagegen haben, wenn ich in ihrer Abteilung vorbeischaue und ihr zuwinke, denn ich habe einen Einkaufssack in der Hand, werde ihr den Inhalt aber nicht zeigen.

“Denn weißt du, Weihnachtsmannfrau!”, hatte sie gesagt und war für einen Augenblick so rot geworden, wie ihre “Pippi Langstrumpf-Zöpfe”.

“Ich kaufe mir die “Stille Nacht!”

Als sich Nika neugierig erkundigt hatte, warum ihre Mama, das nicht wissen durfte, hatte sie die Achseln gezuckt, vor sich hingegrinst und den Kopf geschttelt.

“Weil sie den Kopf und die Ohren voll hat, von der Weihnachtsmusik, die sie zwei Monate den ganzen Tag lang hören muß, wenn sie ihre Handschuhe verkauft! Dann hat sie genug davon und es gibt bei uns am Vierundzwanzigsten zwar Geschenke, einen Weihnachtsbaum und einen Truthahn, wie sich die Leute in Amerika einen braten! Meine Mama ist da ganz modern! Aber keine Weihnachtsmusik und das finde ich blöd! Ich verstehe zwar, daß ihr das auf die Nerven geht! So kaufe ich mir das Lied von meinem Wichtellohn, spiele es, wenn ich am Samstag allein zu Hause bin und gehe der Mama nicht auf die Nerven, daß ich auf der Mariahilferstraße herumlümmle und dich belästige! Ich muß aber doch dorthin! Onkel Max braucht mich und dann nehme ich das Lied mit, zünde die dritte Adventkerze an und spiele es ihm vor!”, hatte sie gesagt. Nika hatte “Wie romantisch!”, gedacht und war ein wenig gerührt von den Wünschen, der energischen “Pippi Langstrumpf-Wichtelfrau”.

Fatma Challaki und Hassan Arawani waren das nicht und sie hatte trotz des roten Anzugs und der Mütze auch keine Zeit dazu. Denn sie war beschäftigt, war es doch schon Freitag Mittag, die Büros bbegannen sich zu leeren, sowie die Schulklassen und alle stürmten auf die große Straße.

“Hallo!”, hörte sie da auch eine Stimme, die ihr bekannt erschien.

“Ich bin wieder da und habe Sie nicht vergessen! Sie brauchen mich gar nicht so erstaunt anzusehen oder können Sie sich wirklich nicht an mich erinnern?”, fragte Joe Prohaska höhnisch und schaute sie so böse an, daß Nika eine Weile nicht wußte, was sie antworteen sollte?”

Hatte Ruth ihr doch erst gestern wieder erzählt, daß er nicht nachließ, sie mit seinen Wünschen zu verfolgen und jetzt war eine Sozialarbeiterin bei ihr gewesen, die ihr erklärt hatte, wie wichtig für ein Kind der Vater sei und daß sie froh sein solle, daß Joe Prohaska sich als solcher zur Verfügung stellte und nicht, wie andere Männer, einfach verschwand, wenn die Lust befriedigt war und, daß das Gericht Vera höchstwahrscheinlich nicht gestatten würde, Zoe-Philipa zu adoptieren, denn ein Kind braucht Vater und Mutter und nicht zwei Frauen als Bezugspersonen.

“Das ist immer noch der Stand der Wissenschaft, obwohl die Lesben und die Frauenbewegung uns etwas anderes glauben machen möchte!”, hatte sie zu Ruth gesagt und sie offenbar genauso streng angeschaut, wie Joe Prohaska sie jetzt musterte.

“Na, klar!”, antwortete Nika daher genauso unfreundlich, wie sie es bei Widerling Seidler.

“Sie sind der Mann, der sich unbedingt, um Ruths noch nicht geborenes Kind kümmern will! Das haben Sie mir das letzte Mal erzählt! Sie sagten das auch meiner Schwester, die davon nichts wissen will und ich weiß es bereits! Kann Ihnen aber nichts weiterhelfen! Meine Schwester ist nämlich, wie Sie vielleicht schon merken konnten, sehr eigensinnig und wird sich von mir nicht überzeugen lassen! Außerdem habe ich keine Zeit und darf, wenn Sie es wissen wollen, mich mit Ihnen auch nicht unterhalten! Keine Privatgespräche am Arbeitsplatz! Mein Chef ist da sehr streng, hat überall seine Spione, die mich überwachen und ich möchte, da ich eine prekäre Studentin bin, meinen Job nicht verlieren! Seien Sie also so verständnisvoll, das einzusehen! Haben Sie übrigens keine Arbeit, weil Sie am Vormittag auf die Mariahilferstraße kommen können? Aber wenn Sie arbeitslos sind, leben Sie wahrscheinlich von der Grundsicherung und haben gar kein Geld, die Alimente von Zoe-Philipa zu bezahlen, so daß Sie froh sein sollten, daß Ruth darauf verzichtet! Ich an Ihrer Stelle würde ihr dankbar sein und nicht zum Jugendamt laufen, um sie selber einzuklagen!”, sagte sie schärfer, als geplant und dachte schuldbewußt “Uje, uje! Da habe ich wohl über das Ziel hinausgeschossen!”

Er würde beleidigt sein und verschwinden. Aber er schaute nur verblüfft und fing zu lachen an.

“Gut gebrüllt, Weihnachtsfrau! Aber nicht getroffen, weder ins Schwarze, noch ins Weiße! Denn ich bin, wenn Sie es wissen wollen, freiberuflicher Schauspieler und, als solcher offensichtlich so begehrt, daß ich immer amerikanischen Vorbildern meine Synchronstimme leihen kann und auch öfter in Werbefilmen auftrete! Daraus kann und werde ich die Alimente für meine Tochter bezahlen, denn ich bin, auch wenn Sie es mir nicht glauben, sehr pflichtbewußt und drücke mich nicht um meine Verantwortung! Ein Kind braucht Vater und Mutter! Das hat man mir am Jugendamt bestätigt, von dem ich gerade komme! Ich werde meine Alimentationspflichten erfüllen und trotzdem nicht verhungern und wenn Sie jetzt denken sollten, daß Honigwerbung und solche für Markenautos oder Whisky keine künstlerischen Tätigkeiten sind, kann ich Sie etwas Besseres belehren und lade Sie und auch Ihre Schwester gern zu einer Vorstellung ein!”, sagte er und hielt ihr zwei Theaterkarten hin.

“Nächste Woche ist Premiere und es wird “Faust” gespielt! Ich bin der Heinrich, der die Welt ergründen will und nicht der “Mephistopheles”! Darauf lege ich Wert, obwohl das eine Traumrolle ist! Ich bin aber “Faust” und das ist eine gute Rolle! Auch wenn ich in einem Kellertheater und noch nicht an der Burg auftrete, wird es für die Alimente reichen, das können Sie Ihrer Schwester ausrichten Und nun nehmen Sie schon die Karten, wenn Sie nicht wollen, daß ich Sie verfolge!”

Nika schultere ihren Sack, um ein Stückchen weiter die Straße hinabzugehen.

“Das würde ich nicht raten, denn ich werde mich bei meinen Chef bescheren, daß Sie mich bei meiner Arbeit hindern und mich belästigen! Der ruft die Polizei und läßt Sie von hier entfernen!”, rief sie drohend. Dann blieb sie vor einem erschrocken dreinschauenden Mädchen stehen und griff in ihren Sack.

“Willst du ein Geschenk von der Weihnachtsfrau? Du mußt dich vor dem Herrn da vorn nicht fürchten! Der ist ein Schauspieler und probt für seinen Auftritt! Aber ich habe etwas Süßes für dich! Was ist dir lieber! Möchtest du ein “Stollwerck” oder ein “Naps”?”

Und hier, soweit schon vorhanden, das was bisher geschah: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10.

Mon cheri und unsere demolierten Seelen

Hurrah, hurrah, Buch neun der Öst und das Siegerbuch, und das war für mich und vielleicht auch für andere eine Überraschung, denn ich war ja felsenfest überzeugt, Robert Menasse wird der neue Buchpreisträger und es bleibt auch mein Siegerbuch, obwohl mich der vierte Roman der 1979 in Bludenz geborenen und in der Schweiz aufgewachsenen Verena Roßbacher, die auch beim “Bachmannpreis” gelesen hat, sehr überraschte.

Denn was soll ein Ungerhaltungsroman auf einer Buchpreisliste? Da ist ja kein Platz für Krimis und Liebesromane, obwohl es das ist, was die meisten Leute wahrscheinlich lesen. Da muß alle hohe Literatur sein experimentell und unverständlich und dann quälen sich die Buchhändler mit den Siegerbüchern der Friederike Mayröcker und wünschen sich “Hoffentlich gewinnt der Jirgl nicht?”

Auf der Öst ist das ein bißchen anders, denn da gibt es ja auch Gedichte, Erzählungen und Essays und Verena Roßbachers, ich glaube, fünfhundert Seiten Roman, ich habe e pub gelesen, ist sicher auch eine Satire auf den ChickLit und ich würde auch sagen, er ist ein bißchen zu lang, würde kürzen, aber sonst alle Elemente des Chick Lits und auch die der hehren Literatur.

So beginnt es einmal gleich mit Handke, der ja auch ein sehr umstrittener Nobelpreisträger ist und vor kurzem achtzig wurde und dann gibt es natürlich die tolpatschige Heldin, über die sich schon manche ChickLit-Leser ärgerten, Charly Benz, die ihre Croissants verkohlen läßt, sich von Mon Cheri und Müsliriegeln ernährt, in der Marketingabteilung einer Firma jobbt, die vegane Kost erzeugt und das Problem hat ihre Briefe nicht öffnen zu können. Deshalb geht sie zu Herrn Schablowski, der kein Psychotherapeut ist, wie glaube ich, die Buchhändlerin neben der ich während der Buchpreisverleihung gestanden bin, ihren Freundinnen erzählte, sondern im Abo das Brief öffnen anbietet, deshalb ist er auch der beste Freund dieser Charly und es beginnt mit einem Brief eines Notars aus Wien, das Ganze beginnt in Berlin, wo Charly lebt, der nicht geöffnet werden kann.

Eine Schwester hat Charly auch, die Heilpraktikerin Sybille und die schenkt ihr einen Familienaufstellungskurs. Man sieht Verena Roßbacher nimmt unser gesamtes modernes Leben auf die Schaufel und dort trifft sie einen Schulkollegen, in dem sie damals verliebt war, der sie aber verschmähte, deshalb hat Charly auch ein Behiehungstrauma. Ein kaputtes Fahrrad, das sie trotzdem immer neben sich herschiebt, hat sie auch und vier Geschwister, die Mutter, eine Lehrerin, ist, glaube ich, verstorben und dann gibt es den Don, den immer verschwundenen Vater über den ich gleich spoilern kann, daß er gestorben ist und einmal hat er Charly und ihre Geschwister überreden versucht eine Hotelfachschule zu besuchen, was die aber nicht machten.

Nun tauchen, um mich nicht in zu viele Details zu verlieren, nacheinander drei Männer auf. Einen kennen wir schon, das ist der Dragaschnik, der Jugendheld, dann kommt ein Kulturjournalist namens Hänse Quandt auf den Schirm, der Charly dabei beobachtet, wie sie ihre Fahhradschloßkombination nicht lösen kann und dann gibt es den Nachbarn Mo, einen Kafka Spezialisten, der einen Shitstorm bekam, weil er seinen Studenten, glaube ich, sagte “Kafkasei überschätzt!”

Ulje, uje, da kann man sich gleich den Strick nehmen. Mo nimmt aber eine Ukolele, aber das passiert erst später, als Charly schwanger ist und keine Ahnung hat, wer von den Drei der Vater ist und da kann ich anmerken, daß ich so was auch schon geschrieben habe.

Vorher besucht Charly aber mit Herrn Schablowski, den starken Raucher sämtliche Spitalsambulanzen, bevor seine Krebsdiagnose gestellt wird und der dann seine Behandlungen verweigert. Auch das habe ich wie in der “Brüderschaft” im Rahmen eines “Nanowrimos” einmal geschrieben. Also bin ich vielleicht doch nicht so ohne, wenn eine Buchpreisträgerin dieselben Themen hat und dann geht es los und die Beiden hasten von einem Mediationskurs zum anderen, um sich zu finden und zu wissen, wie es weitergeht?

Etwas weiß man inzwischen schon. Nämlich was in dem Brief stand. Daß der Vater gestorben ist und Charly und ihren Geschwistern ein Hotel in Bad Gastein vererbte, das sie entweder bewirtschaften sollen oder es geht nach zwei Jahren an ein Tierheim.

Im dritten Teil des Buches, richtig ein chaotisches Weihnachtsfest hat es auch gegeben und einen Sesselkreis, wo Charly ihre drei Männer aufzuklären versuchte, aber die veranstalten stattdessen ein Ukulelekonzert, eine herrlich skurrile Szene und dann putzen sich die Väter erstmal ab und Charly flüchtet mit Herrn Schablowski in das Hotel.

Dort findet dann die Geburt, geleitet von einer walkürenhaften seltsamen Hebamme statt, die kleine Mitzi wird geboren, alle Geschwister und sogar die Väter waren dabei.

Wie es weitergeht, bleibt offen. Das heißt Herr Schablowski stirbt natürlich oder geht einer ungewissen Zukunft entgegen, wie denn sonst? Die Geschwister und die Männer reisen zum Teil wieder ab und Herr Schablowski hat Charly sein irdisches Gut hinterlassen, so daß sie, wenn sie will, das Hotel betreibn kann.

Während des Lesen, auch da habe ich eine Woche gebraucht, ich bin inzwischen trotz meiner langen Liste eine langsame Leserin, habe manchmal gedacht, das ist zu lang und die Leser werden, wenn sie Unterhaltung wollen, eher zu Hera Lind oder Ildiko von Kürthy greifen, dann aber wieder, es ist alles da, was mich auch schon beschäftigt hat und einen herrlichen Satz über Viren, die die Corona- Dauerschreiberin natürlich interessiert, gibt es auch.

Also schließe ich ab, Verena Roßbacher versteht ihr Geschäft. Den interessierten Leser würde ich raten, selber lesen, um sich sein eigenes Bild zu machen und ich habe mir ja einmal Doron Rabinovicis “Einstellung” auf die Longlist gewünscht. Das habe ich zum Geburtstag bekommen, ob ich es statt dem “Mon Cheri” auf die Liste wünsche, werde ich verkünden, wenn ich das Buch gelesen habe.

Richard Schuberths identitätspolitsches Lesebuch

Den 1968 in Ybbs an der Donau geborenen Richard Schuberth habe ich, glaube ich, beim “Linken Wort am Volksstimmefest” kennengelernt, dann hat er Karriere gemacht, viele Bücher veröffentlich “Die Chronik der fröhlichen Verschwörung” gelesen, beim “Wörterbuch des Teufels” war ich in der “AS”, habe manchmal Schwierigkeiten mit der Ironie des Satrikers und bekomme von ihm immer seine Veranstaltungsprogramme und so bin ich heute, auf der Suche nach der literarischen Unterhaltung, zum Bachpark in die Schwarzhorngasse gepilgert und habe die “Migrating Kitchen” fast nicht gefunden, denn der Bachpark ist eine Baustelle und ziemlich eingezäunt, um die Buchpräsentation seines bei “Drava” erschienen “Die Welt als guter Wille und Vorstellung” zuhören.

Um acht hätte es losgehen sollen und Richard Schuberth, den ich zuerst gar nicht erkannt habe, hat mich begrüßt und einen großen Büchertisch gab es auch.Um halb neun begann es dann mit den Ritt aus dem Buch, das eigentlich eine Sammlung von Richard Schuberts gesammelten identitätspolitischen Texten ist.

Kamen doch die Aphorismen aus dem “Wörterbuch” zum Thema Araber, Heimat, politische Korrekt- und Unkorrektheit, etcetra vor und dann Kolumnentexte, die Richard Schuberth für die Ö1 Sendung Diagonal ein Jahr lang geschrieben hat.

“Lord Nylons Schlüsseldienst” und da gab es zwei Texte über die “Kulturelle Aneignung”, das Thema Cancel Culture oder der Sprachverbote, die momentan ja sehr insind und immer umfangreichere Formen annehmen.

Beim kulturpolitischen Arbeitskreis der GAV und bei der “Buch-Wien” ewurde darüber diskutiert und Richard Schuberth oder Lord Nylon stellt dann die Frage “Darf ein Weißer über Schwarze schreiben?” oder ein Voralberger über Wiener, etcetera und da wurde das das Beispiel von Helmut Qualtinger zitiert, der sich in den Fünfzigerjahren als Innuit-Schriftsteller ausgegeben hat und sich von einer Jounalistenhorde am Westbahnhof empfangen ließ, zitiert und da geht es dann bald zu der Fragen ob eine Weiße Amanda Gorman übersetzen kann?

Aber die Journalistin, die die Debatte angeregt hat, hat das eigentlich gar nicht so gemeint, wurde in der Diskussion erwähnt. Es ging auch, um das Entfernen von Denkmälern zum Beispiel, das von Karl Lueger, da ist meine Meinung, eine Tafel “Wir distanzieren und vom Antisemitismus!”, tut es auch und Richard Schuberth, beziehungseeise Lord Nylon änderte in der Kolumne auch seine Meinung.

Um Liebeslieder ging es auch, ob man die verbieten soll oder nicht oder um die Dreadlocks, etcetera.

Ein spannendes Thema das immer bizarrer wird, wenn sich jetzt der Tiroler Bauernbund über einen Krampus aufregt, der Hafermildch bestellt und bekommt, weil in Tirol niemand diskriminiert wird und beim Korruptionsuntersuchgsausschuß ein SPÖ-Politiker einen der ÖVP anfuhr, weil der mit “Groß Gott!”, grüßte. “Bei uns wird “Guten Tag”!”, gesagt, wurden die Passanten bei einer Meinungsumfage gefragt, ob man noch “Grüß Gott!” sagen dürfe.

Man darf es, wenn man katholisch ist. Ich will mir diesen Gruß eigentlich schon lange abgewöhnen, weil ich das ja nicht bin, schaffe es aber wegen der Macht der Gewohnheit nicht wirklich und in der “Migrating Kitchen” wurde dann genau diskutiert und das Beispiel eines Germanistenprofessors zitiert, der von einer Lesung erzählte wo ein Autor, das war wohl der Norbert Kröll aus einem Buch gelesen hat, wo er die Perspektive einer Frau schildert.

Darf er das?, war die berühmte Frage. Keiner hat sich getraut zu widersprechen, es hat aber auch niemand zugestimmt.

Man soll seine Meinung, denke ich, sonst wird man immer mehr eingeschränkt und kann sich vielleicht bald gar nicht mehr äußern. Bei Corona wurde man ja schnell in die rechte Ecke gerückt und den Linken sagt man offenbar nach, daß sie den Winnetou verbieten wollte, obwohl es da nur um eine Neuverfilmung ging.

Ein spannendes Thema und eine interessante Diskussion. Richard Schuberth scheint ein begnadeter Satiriker zu sein, der wie seine Rezensenten geschrieben haben “Eine genaue, entspannte und vielfältige Kritik an der Identitätspolitik gibt” und interessant ist auch, daß ich mir, während ich das schreibe, ein Video angesehen habe, wo Michael Köhlmeier seine Meinung zur Cancel Culture gab, die sich eigentlich nicht viel von meiner unterschied.

Christine Lavant Lieder

Die “Alte Schmiede” hat neben der Literatur auch ein Musikprogramm und dahin gehe ich, die ich mich ja auch durch mein Bloggen auf die Literatur spezialisiert habe, äußerst selten hin, obwohl man da kostenlos moderne Musik hören kann. Eigentlich nur, wenn es kein Literaturprogramm gibt, in der Karwoche manchmal beispielsweise und in der Zeit, wo Maskenpflicht herrschte und ich gestreamt habe, habe ich mir manchmal sozusagen zum Drüberstreuen, wenn die Musik literarisch war, das dazugegeben.

Diese Woche war es auch soweit, morgen ist ja ein Feiertag. Dann kommt der Freitag, daher nur Montag, Dienstag ein literarischen Programm. Was mache ich da, die ich ja täglich bloggen will?

Eigentlich kein Problem, denn ich lese ja immer noch meine Buchpreisliste, und möchte auch, wenn es noch geschlossen ist, ein neues Adventkalenderfenster öffnen und bezüglich Corona gibts ja auch noch immer was zu schreiben.

Ich habe zwar, als ich wieder in Wien gewesen bin, nachgeschaut, ob es in der Hauptbücherei, aber da muß man sich, glaube ich, anmelden oder im Amerlinghaus was gibt und dann habe ich, als ich schon gebloggt hatte, im “AS-Programm” gesehen”, daß es in der “Schmiede” “Lieder nach Christine Lavant” gibt und das ist ja etwas Literarisches, wenn Ramona Kasheer mit Melissa Coleman und Pamelia Stickney sich mit der 1915 geborenen und 1973 verstorbenen Dichterin aus dem Lavanttal, die eigentlich Christine Habernik geborene Thonhauser beschäftigen und das könnte ich, die Literaturinteressierte eigentlich auch tun.

Aber mit der Lyrik habe ich es ja nicht so viel, obwohl ich die manchmal lese und mit der Lavant habe ich mich auch nicht so sehr beschäftigt. Stimmt nicht ganz, ein Portrait von ihr ist ja, glaube ich, in Hilde Schmölzers “Frauen schreiben-Buch”, erschienen, bei einer Lesetheateraufführung bin ich einmal gewesen .

Im Literaturhaus gab es vor ein paar Jahren eine große Ausstellung und im Rahmen der KritLit gab es im Weinhaus Sittl auch einmal einen Christine Lavant Abend, also habe ich die in Vorarlberg Geborene schon einmal gehört und das Spannende ist auch, daß ich, die ich ja ziemlich regelmäßig in die “Alte Schmiede” gehe und dort eigentlich immer jemanden Bekannten treffe, wenn es die Musikschiene ist, offenbar Neuland betrete und diesmal war nicht einmal der August da, sondern ein junger Mann im Anzug, der die Technik betreute und ein vollkommen anderes Publikum, einmal habe ich den Helmut J. dort getroffen, der regelmäßig zur modernen Musik geht und dann kamen die drei Musikerinnen und Romona Kasheer, die auch Gitarre spielt, hielt zuerst die Lavant-Gsamtausgabe in die Höhe und las ein paar Zeilen der berühmten Dichterin, die, wie die Songwriterin betonte, ihrer Zeit voraus ist und sie hat sich in sie, obwohl sie sie nie kennengelernt hat, denn da ist die eine gekommen und die andere gegangen und Ramona Kasheer, die zuerst auf Englisch gesungen hat, hat sich dann bald auf Christine Lavant spezialisiert und auch schon einige CDs herausgebracht und so ging es durch die Lavant-Lyrik. Ramona Kasheer hat zwischendurch ihre eigenen Bezüge erzählt, die Gitarren gewechselt, manchmal ist ihr auch etwas hinuntergefallen und erzählte, daß sie offenbar außer Lavant singen auch Musikunterricht gibt, bzw. viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat. Es gab dann auch eine Anspielung auf das Leben der freischaffenden Musikerinnen: “Kannst du davon leben?”- “Das kann ich schon nicht mehr hören!” und Corona hat da auch sehr viel kaputt gemacht.

Aus dem Leben der Christine Lavant wurde auch erzählt, die ihre Liebe in den Maler Werner Berg gefunden hat, beziehungsweise von ihm erkannt wurde und die Frage, ob sie wirklich so katholisch war oder ob sie nur in diese Ecke gedrängt wurde, gestellt und Ramona Kasheer sagte auch und das fand ich sehr lustig, daß sie ihr, wenn sie sie gekannt hätte, geraten hätte, das Lavanttal zu verlassen, spannend, ob die Kärntnerin auf diese Rat gehört hätte?

Dem Publikum hat es gefallen. Es gab Zugaben, die Ramona Kasheer selbst anzeigte und am Schluß habe ich noch Mieze Medusa und Markus Köhle gesehen, also war ich doch nicht so allein im musikalischen Raum, der ja nicht so unliterarisch war.