Wieder Exilpreis-Verleihung per stream

Obwohl ich die letzte Veranstaltung, die in diesem Jahr im Literaturhaus stattfindet, live genießen könnte, denn es gibt ja, obwohl es jetzt eine Triple-Pandemiewelle gibt, keine Maskenpflichti und auch kein 2 oder 3G bei Veranstaltungen, letzteres ist, sogar außer in Wien in den Spitälern und Pflegeheimen, gefallen.

Ich habe aber einen Nebenwohnsitz in Harland bei St. Pölten und so sind wir heute morgen, nicht Donnersttagabend wie sonst nach Harland gefahren und ich kann die Veranstaltung, weil das Literaturhaus zum Glück noch streamt, per Netz verfolgen, die seit einigen Jahren im Literaturhaus stattfinden.

Die “Exil-Literaturpreise”, gibt es, glaube ich, sechsundzwanzig Jahre und wurden von Christa Stippinger gegründet, die ich in den später Siebzigerjahren, beim “Arbeitskreis schreibender Frauen” kennengelernt habe und deren Roman der “Der Tschusch” damals gerade erschienen ist und den “Max von der Grün Preis” hat sie mit der Erzählung “Kress” auch gewonnen.

Die ersten Preisverleihungen noch ehe ich bloggte, haben im Amerlinghaus stattgefunden. Da war es immer sehr voll. Die Preisträger, die immer sehr festlich angezogen waren, sind mit ihren Familien gekommen und zu den bekanntesten Preisträger zählen Dimite Dinev, Julya Rabinowich, Sandra Gugic, Seher Cakir und ich glaube auch Cornelia Travnicek, weil es auch immer Preis für Leute mit deutscher Muttersprache gegeben hat und es hat im Saal unten auch immer ein vom Amerlinghaus- Beisl gestiftestes großes Buffet gegeben.

Dann sind die Exilpreise auf die “Buch Wien” gegangen und wurden dort immer am Samstag um fünf verliehen. Da war es auf der ORF-Bühne natürlich sehr voll. Buffet hat es keines gegeben und seit einigen Jahren werden die Preise im Literaturhaus vergeben, in Vorcorona-Zeiten mit Buffet, dann gabs zwei Jahre lang stream veranstaltungen, zumindestens für mich, denn im Vorjahr hätte man ja mit Mundschutz, Impfzeugnis und Registrierunge hin gegen können und die jüngeren Preisträger, die es in den Mainstream, also zu einer Buchveröffentlichg zuerst bei der “Editon Exil” und dann in größeren Verlagen geschafft haben sind Susanne Greger, Ljuba Arnautovic, Samuel Mago, Thomas Perle, etcetera.

Eine Jugend-Exilschreibwerkstatt gibt s auch und noch viele andere Veranstaltungen, die ich mehr oder weniger live oder per stream besuche und Christa Stippinger ist auch so nett mir die Bücher immer zur Verfügung zu stellen, so daß ich mich einlesen kann, wenn mir nur die Zeit dazu bleibt und ich habe die neue Anthologie auch schon bekommen.

Es gibt inzwischen in der Stiftgasse kann ich gleich anmerken, auch einen Bücherschrank, wo man die Bücher der Edition oft finden kann und Barbara Zwiefelhofer, die nur mehr bis Jahresende die Veranstalterin des Literaturhauses ist, hat wieder eröffnet.

Die Musikeinlagen kamen von Milos Todorovski und Andrej Prozorov, die das, glaube ich, auch schon öfter machte. Jessica Beer, die früher in der Hauptbücherei arbeitete, jetzt bei “Residenz” lektoriert , hat moderiert, Caspar -Maria Russo, der den Preis für “Deutsch als Erstsprache” gewonnen hat und offenbar auch Schauspieler ist, hat die Textauszüge gelesen.

Die Preisträger haben sich mit selbstgemachten Videos vorgestellt und da kam als Erstes eines der Jugendpreisträgerin Jun Kathan, die in dem ihre Lieblingsbücher vorstellte. Dann kamen die Portraits der Schüler oder meistens Schülerinnen des musischen Gymnasium Salzburg, denn einen Preis für Schülerinnen gibt es auch.

Den ersten Prosapreis hat Kenan Kokic für “Da draußen da drinnen” gewonnen. Den zweiten Sybille Reuter mit “Tschuschen das sind die anderen”, die in ihrem Video ihre Vielsprachigkeit vorstellte, eine österreichische Großmutter, einen deutschen Vater, in Bulgarien aufgewachsen, etcetera und die jetzt auf Lateinamerika-Reise ist, so daß eine Freundin den Preis für sie entgegenkam. Den dritten Prosapreis hat Sabrina Myriam Mohamed mit “All inclusive” gewonnen, wo glaube ich eine Ex-Schülerin ihre Exlehrerin in einem Gemeindebau trifft, die ihr nicht zutraute, daß sie inzwischen Studentin ist.

Den Lyrik Preis hat David Hoffmann mit einem Gedichtzyklus gewonnen, den Dramatikerpreis, der nur jedes zweite Jahr vergeben wird, Giorgio Ferett mit seinem Stück “Amerika”, das im Schauspiel Leipzig aufgeführt werden wird.

Die Jury bestand aus Barbara Zwiefelhofer, Katja Gasser, die jetzt ja den Österreich-Schwerpunkt für die Leipziger Messe kuratiert und Thomas Perle und die Preise werden sowohl vom Bezirk Neubau, wo sich ja das Amerlinghaus sowie das Literaturhaus befinden, der Stadt Wien und dem Bund vergeben.

Dann kamen die Fotos und die Blumensträuße und für alle die anwesend waren, auch wieder ein Buffet, aber ich kann auch hier auch mit Sekt, Wein oder Cidre auf die Preisträger anstoßen und dazu Vanillekipferl eßen und die Ausschreibung für das Jahr 2023 gibt es ebenfalls schon.

Da werde ich wahrscheinlich nicht mitmachen, weil ich eh nichts gewinne und mich stattdessen meinen momentanen Buchprojekten widmen und die Anthologie, die sich in Wien befindet könnte ich auch lesen und da kann ich gleich noch anmerken, daß zeitgleich in Wien wieder einmal “Noahs Fest” vorgestellt wurde und da hätte ich diesmal auch hingehen können.

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