Wieder Exilpreis-Verleihung per stream

Obwohl ich die letzte Veranstaltung, die in diesem Jahr im Literaturhaus stattfindet, live genießen könnte, denn es gibt ja, obwohl es jetzt eine Triple-Pandemiewelle gibt, keine Maskenpflichti und auch kein 2 oder 3G bei Veranstaltungen, letzteres ist, sogar außer in Wien in den Spitälern und Pflegeheimen, gefallen.

Ich habe aber einen Nebenwohnsitz in Harland bei St. Pölten und so sind wir heute morgen, nicht Donnersttagabend wie sonst nach Harland gefahren und ich kann die Veranstaltung, weil das Literaturhaus zum Glück noch streamt, per Netz verfolgen, die seit einigen Jahren im Literaturhaus stattfinden.

Die “Exil-Literaturpreise”, gibt es, glaube ich, sechsundzwanzig Jahre und wurden von Christa Stippinger gegründet, die ich in den später Siebzigerjahren, beim “Arbeitskreis schreibender Frauen” kennengelernt habe und deren Roman der “Der Tschusch” damals gerade erschienen ist und den “Max von der Grün Preis” hat sie mit der Erzählung “Kress” auch gewonnen.

Die ersten Preisverleihungen noch ehe ich bloggte, haben im Amerlinghaus stattgefunden. Da war es immer sehr voll. Die Preisträger, die immer sehr festlich angezogen waren, sind mit ihren Familien gekommen und zu den bekanntesten Preisträger zählen Dimite Dinev, Julya Rabinowich, Sandra Gugic, Seher Cakir und ich glaube auch Cornelia Travnicek, weil es auch immer Preis für Leute mit deutscher Muttersprache gegeben hat und es hat im Saal unten auch immer ein vom Amerlinghaus- Beisl gestiftestes großes Buffet gegeben.

Dann sind die Exilpreise auf die “Buch Wien” gegangen und wurden dort immer am Samstag um fünf verliehen. Da war es auf der ORF-Bühne natürlich sehr voll. Buffet hat es keines gegeben und seit einigen Jahren werden die Preise im Literaturhaus vergeben, in Vorcorona-Zeiten mit Buffet, dann gabs zwei Jahre lang stream veranstaltungen, zumindestens für mich, denn im Vorjahr hätte man ja mit Mundschutz, Impfzeugnis und Registrierunge hin gegen können und die jüngeren Preisträger, die es in den Mainstream, also zu einer Buchveröffentlichg zuerst bei der “Editon Exil” und dann in größeren Verlagen geschafft haben sind Susanne Greger, Ljuba Arnautovic, Samuel Mago, Thomas Perle, etcetera.

Eine Jugend-Exilschreibwerkstatt gibt s auch und noch viele andere Veranstaltungen, die ich mehr oder weniger live oder per stream besuche und Christa Stippinger ist auch so nett mir die Bücher immer zur Verfügung zu stellen, so daß ich mich einlesen kann, wenn mir nur die Zeit dazu bleibt und ich habe die neue Anthologie auch schon bekommen.

Es gibt inzwischen in der Stiftgasse kann ich gleich anmerken, auch einen Bücherschrank, wo man die Bücher der Edition oft finden kann und Barbara Zwiefelhofer, die nur mehr bis Jahresende die Veranstalterin des Literaturhauses ist, hat wieder eröffnet.

Die Musikeinlagen kamen von Milos Todorovski und Andrej Prozorov, die das, glaube ich, auch schon öfter machte. Jessica Beer, die früher in der Hauptbücherei arbeitete, jetzt bei “Residenz” lektoriert , hat moderiert, Caspar -Maria Russo, der den Preis für “Deutsch als Erstsprache” gewonnen hat und offenbar auch Schauspieler ist, hat die Textauszüge gelesen.

Die Preisträger haben sich mit selbstgemachten Videos vorgestellt und da kam als Erstes eines der Jugendpreisträgerin Jun Kathan, die in dem ihre Lieblingsbücher vorstellte. Dann kamen die Portraits der Schüler oder meistens Schülerinnen des musischen Gymnasium Salzburg, denn einen Preis für Schülerinnen gibt es auch.

Den ersten Prosapreis hat Kenan Kokic für “Da draußen da drinnen” gewonnen. Den zweiten Sybille Reuter mit “Tschuschen das sind die anderen”, die in ihrem Video ihre Vielsprachigkeit vorstellte, eine österreichische Großmutter, einen deutschen Vater, in Bulgarien aufgewachsen, etcetera und die jetzt auf Lateinamerika-Reise ist, so daß eine Freundin den Preis für sie entgegenkam. Den dritten Prosapreis hat Sabrina Myriam Mohamed mit “All inclusive” gewonnen, wo glaube ich eine Ex-Schülerin ihre Exlehrerin in einem Gemeindebau trifft, die ihr nicht zutraute, daß sie inzwischen Studentin ist.

Den Lyrik Preis hat David Hoffmann mit einem Gedichtzyklus gewonnen, den Dramatikerpreis, der nur jedes zweite Jahr vergeben wird, Giorgio Ferett mit seinem Stück “Amerika”, das im Schauspiel Leipzig aufgeführt werden wird.

Die Jury bestand aus Barbara Zwiefelhofer, Katja Gasser, die jetzt ja den Österreich-Schwerpunkt für die Leipziger Messe kuratiert und Thomas Perle und die Preise werden sowohl vom Bezirk Neubau, wo sich ja das Amerlinghaus sowie das Literaturhaus befinden, der Stadt Wien und dem Bund vergeben.

Dann kamen die Fotos und die Blumensträuße und für alle die anwesend waren, auch wieder ein Buffet, aber ich kann auch hier auch mit Sekt, Wein oder Cidre auf die Preisträger anstoßen und dazu Vanillekipferl eßen und die Ausschreibung für das Jahr 2023 gibt es ebenfalls schon.

Da werde ich wahrscheinlich nicht mitmachen, weil ich eh nichts gewinne und mich stattdessen meinen momentanen Buchprojekten widmen und die Anthologie, die sich in Wien befindet könnte ich auch lesen und da kann ich gleich noch anmerken, daß zeitgleich in Wien wieder einmal “Noahs Fest” vorgestellt wurde und da hätte ich diesmal auch hingehen können.

Vom Partisanenworkshop zur Exilpreislesung

Ich bin ja seit Montag ein bißchen oder ziemlich krank,  ich bin, auch wenn mir das der Uli nicht glaubt, auch sehr gewissenhaft und so habe ich Dienst nach Vorschrift, also meine Stunden gemacht und bin heute am Nachmittag wieder in die “Dokumentationsstelle für ost und mitteleuropäische Literatur” gegangen und habe weiter in dem Kapitel das mir Jakob Eder schickte nach den literarischen Motiven gesucht und am Abend war im Litertaturhaus. dieLesung der Exilpreisträger und die wurden ja bis 2009, glaube ich, immer im Amerlinghaus vorgestellt, dann gab es ein tolles Buffet das das Beisel stiftete im unteren Veranstaltungsraum, aber ab 2010 wurden die Preise am Samstag um fünf auf der “Buch Wien” vergaben und da gab es kein Buffet. ob es sonst eines gegeben hätte, wäre mir entgangen. Aber heute im Literaturhaus war es wieder so weit, weil ich aber eine sechs Uhr Stunde hatte, bin ich wieder erst nach Viertel ins Literaturhaus gekommen und habe da weit hinten einen Platz hneben Cornelia Stahl gefunden, die ich einmal auf der “Anderen Buchmesse” kennenlernte und die mir versprach, sie würde mich im Juni interviewen. Das war, glaube ich, so 2014, jedenfalls habe ich damals das “Gruftiemädel” gelesen und das Interview hat seither, erraten, noch immer nicht stattgefunden und wahrscheinlich sind es meine selbstgemachten Büchern, mein Bloggen und vielleicht auch meine Flüchtigkeitsfeher, die das verhindert haben.

Ich treffe Cornela Stahl aber regelmäßig und als ich das Literaturhaus erreichte, haben gerade die Schüler der Htl-Braunau gelesen, die den Schülerpreis gewonnen haben. Denn das gibt es beim “Exil-Preis”, den Christa Stippinger schon lange organisert und diemal waren Jessica Beer, Klaus Nüchtern und Sina Tajajori eine früherer Peisträger in der Jury, der hat dann auch ein Stück aus seinen noch nicht fertigen Roman die “Paradiesstraße” gelesen und dann kamen schon die vier Prosapreisträger, denn der für Lyrik wurde wieder nicht vergeben, so gab es zwei erste und zwei zweite <preise und einen Jugendpreis gab es auch, den hat ein fünfzehnjähriger Asiate, der glaube ich, ein Asperger Syndrom hat, gewonnen  und die beiden ersten Üreisträgerinnen waren die Tschechin Helena Srubar mit ihrem Text die “Deutschstunde” und ich glaube auch Joanna Michalczuk aus Polen.

Zdenka Becker, die auch in der CSSR geboren wurde, in Bratislava studierte, aber schon lange in St.. Pölten lebt, hat auch eingereicht und gewonnen und zwar mit einer wahren Geschichte, die “Die Frau mit den vielen Namen” heißt.

Irene diwiak die mit “Liebwies” auf der Shortlist für die Sparte Debut des dBp stand und leider nicht auf die des Bloggerpreises gekommen ist, hat den “Preis für Deutsch als Erstsprache” mit einer Geschichte wo sich die Fatima, die immer ein  schwarzes Kopftuch trägt für die Hauptrolle im musical “Hair” bewirbt. Wie wird sie das machen?, stöhnt der Musiklehrer und rauft sich die Haare.

Dann wurde noch ein dramtikerpreis vergeben und den hat der Iraner Amadiraz Gudarzi mit seinem Stück “Zwischen uns und denen” gewonnen, wo Christen und Muslime auf einen Rettungsboot sitzen und sich gegenseitig ins Meer schmeißen.

Jetzt fehlt noch, richtig, ein Preisträger, nämlich ich glaube der Bulgare Gabriel Furmuczachi für seinen Text “Klick”, wo  ein Fotograf sein krankes Kind in ein Spital bringt.

Dann  gab es ein Buffet, bei dem ich nur sehr vorsichtig zugegriffen habe, obwohl es lauter gute Sachen, wie Schnitzel Falaffel, Humus, Linsen, Reis und auch Schokoladetorte gegeben hat und mich dabei sowohl mit Cornelia Stahl, als auch mit Zdenka becker als auch mit Irene Diwiak unterhielt, die sehr freundlich war, während ja andere Debutanten oder Newcomer ganz schön arrogant sind.

Und ein Adventkalenderfenster, eine “Nika-Vorform” gibt es heute auch.

Die zehnte Buch-Wien

Ohrenschmaus-Lesung © Gerlinde Hofer

Ohrenschmaus-Lesung © Gerlinde Hofer

Die Buch- Wien in der Messehalle gibt es schon seit 2008, vorher gab es die Buch-Woche, die zuletzt im Rathaus stattgefunden hat und ich bin seit Anfang an dabei gewesen und sozusagen immer ein paar interessante Tage dort verbracht, so bin ich auch heuer ein bißchen zu spät, weil ich um fünf die letzte Stunde hatte zur Eröffnung hineingehuscht, wo Benedikt Föger gerade mit seiner Einführung war und offenbar wieder darauf hingewiesen hat, daß sich die Politiker während der Regierungsbildung Zeit für Bücher nehmen sollten, dann kam Stadtrat Mailath-Pokorny, der in die selbe Kerbe stieß.

Karl Markus Gauss war der Eröffnungsredner und erzählte von einer Schweizer Bibliothek in einer kleinen Stadt, die dreitausend Bücher in hundert verschiedenen Sprachen hatten und kam auf diese Art und Weise auch auf die politische Situation zurück, wo die Politiker alle darum wetterten, wer den größeren Sozialabbau hat.

Dann gabs Brötchen und Wein im Literaturcafe bevor es zur langen Nacht der Bücher ging, die mit “5/ 8 in Ehren” eröffnet wurden, dann kam Michael Köhlmeier, der erzählte warum er nicht gerne politische Romane schreibt und ich kam dann, weil ich dachte, es beginnt erst um neun, zum Bücherquiz, die ersten Bücher waren schon verteilt und die Kanditaten wurden ausgelost, das heißt, sie mußten eine Frage als Erster richtig beantworten, was mir diesmal leider nicht gelang.

Das letzte Mal war ich ja dabei, hatte aber Pech, diesmal hätte ich wahrscheinlich was gewonnen, weil die Leute die, da rateten, zum Beispiel nicht mal wußten, wer der Lebensmensch von Friederike Mayröcker war. Anmerkung für meine Leser oder das womit Günter Kaindlsdorfer geholfen hat, er hat Otto Mops geschrieben.

Ich hab dann doch zwei Bücher gewonnen, nämlich das neue von Birgit Vanderbeke und eine Erzählung von Radek Knapp über Alfred Kubin und vorher hat mir Marius Gabriel die “Funkhausanthologie” der IG-Autoren gegeben, wo ich auch einen Text drinnen habe.

Der Quizz dauerte ziemlich lang, so daß ich das meiste andere versäumte, habe aber die Judith Gruber Rizy am “Wortreichstand” getroffen und Ingo Schulze bei einem Buffet der skandinavischen Stände, das es beim Ausgang gab.

Am Donnerstag ging es los auf die Buch-Wien, die mir wieder etwas kleiner vorgekommen ist. So bin ich also zuerst wieder etwas herumgeschlichen und dann auf der Messe-Bühne gelandet, wo zwar etwas für Schüler war, ich aber gleich Cornelia Travniceks Stimme erkannte, die Ratschläge zur “Heldenreise” beziehungsweise über den Unterschied von Games und Literatur sprach.

Dann kamen schon Doron Rabinovici und Robert Menasse und um zwölf ging ich in ins Foyer hinaus, weil da startete die Aktion “Eine Stadt ein Buch” mit dem Bürgermeister, wo diesmal  Stuart 0`Nans “Letzte Nacht”, von dem ich vor kurzem “Emily allein” gefunden habe, verteilt wurde, das Buch wurde dann auch auf der Messe Bühne vorgestellt, der Bücherstapel in der Halle war dann aber seltsamerweise verschwunden.

Ohrenschmaus-Lesung © Gerlinde Hofer

Ohrenschmaus-Lesung © Gerlinde Hofer

In dem ehemaligen “Von Tag zu Tag-Format” traten dann um ein Theodora Bauer mit “Chikago” und Saskia Jungnickl auf. Die Buchpreisträger wurden vorgestellt und dann wechselte ich langsam zur Kochbühne hinüber, wo Käsekümmelsnackers hergestellt wurden.

Kurz gings dann nochmal zu Paulus Hochgatterer zurück und dann noch einmal zur Weinverkostung zur Kochbühne, aber bis die zu den Rotweinen kamen, mußte ich weg, da ich mit dem Alfred zum Geburtstagsessen zu Manfred Buchingers Gasthaus nach Riedenthal gefahren bin.

Nachdem ich den Donnerstag mit einigen Abstechern bei den Köchen auf der ORF-Bühne verbracht habe, habe ich den Freitag im Literaturcafe begonnen, da war Petra Piuk mit ihrem Heimatroman, dann kam Ljudmila Ulitzkaya mit ihrem Roman “Jakobsleiter”, der ziemlich autobiografisch ihre Familiengeschichte zu schildern scheint und die ich einmal, lang lang ists her bei der “Literatur im März” kennenlernte und deren “Lügen der Frauen” ich zwar noch nicht gelesen, aber bei meinen “Berührungen” verarbeitet habe.

Die nächste Autorin war dann Renate Silberer, die auch einen Erzählband bei “Kremayr & Scheriau” veröffentliche, den ich zwar im September mit dem Piuk-Buch bestellt, aber nicht bekommen habe. Eine wie die Moderatorin sagte sehr poetische Erzählung, die sie unbedingt zu lesen empfahl.

Andrea Stift auch eine “Kremayr& Scheriau Autorin”, habe ich getroffen und ein bißchen mit ihr geplaudert und habe mich dann entschloßen, den ganzen Tag im Literaturcafe zu bleiben.

Das heißt bis drei habe ich das ausgehalten,  Hilde Langthaler am Klo getroffen, einen Platz in einem bequemen Sessel gefunden und meine Beine auf einen dieser Würfel gepart. Es kam dann noch ein dalmatischer Schwerpunkt und eine kroatische Autorin.

“Literatur und Kritik” hat ein diesbezügliches Sonderheft herausgebracht, das von Karl Markus Gauss, dem diesjährigen Eröffnungsredner, vorgestellt wurde.

Nach drei war der Kopf dann voll und ich sehr unruhig, bin also ein bißchen in der Halle herumgelaufen, habe bei der Kochbühne ein scharfes Süppchen, ein Bruschetta und viel Olivenöl gekostet und bin dann, während Radek Knapp auf der “ORF-Bühne” über sein neues Buch scherzte, zum Autorenempfang von “Kremayr & Scheriau” zurechtgekommen, mich Ursula Riederer vorgestellt, einen Becher Wein, ein Stück Brot und ein Würstchen gekostet und habe jetzt auch “Das Wetter hat viele Haare” bekommen. Dann wars halb sechs und ich bin in Richtung Cafe Siebenstern aufgebrochen, weil ja am Freitag statt meinem Geburtstagsfest, im Cafe Siebenstern die “Poet Night” stattfand.

Am Samstag gings dann weiter mit einem Ständehopping und zuerst zur “Wasnerbühne”, wo wieder  “Ohrenschmaus-Texte” geschrieben wurden, dann gings zur ORF-Bühne, wo Ina Hartwig ihr neues Buch über Ingeborg Bachmann vorstellte.

Im Literaturcafe war anläßlich des Kroatien-Schwerpunkte Slavenka Drakulic mit ihrem neuen Buch “Dora und der Minotaurus”, ein Roman in dem es ähnlich, wie bei Judith Gruber-Rizys “Schwimmfüchsein” um die erste Frau von Pablo Picasso deren zerstörtes Leben ging.

Dann ging ich in die “Donau-Lounge” zu Katerina Tuckovas “Vermächtnis der Göttinen”,  dann wurde noch die Gesamtausgabe von Jiri Grusa vorgestellt. Auf der ORF-Bühne war dann Sten Nadolny mit seinem neuen Buch “Das Glück des Zauberers”. Dann war ich wieder ein bißchen im Literaturcafe bis es wieder zur Exil-Preisverleihung zur ORF-Bühne ging und dann nach Hause zu meinem literarischen Geburtstagsfest und da bin ich gemeinsam mit Doris Kloimstein  und  Robert Eglhofer gefahren, die ich auf der Messe getroffen habe.

Ohrenschmaus-Lesung © Gerlinde Hofer

Ohrenschmaus-Lesung © Gerlinde Hofer

Am Sonntag gings zunächst mit dem Gutschein von der Anna in die Messebuchhandlung, beziehungsweise blieb ich dort stehen und suchte in den Stepeln herum. Das habe ich schon an den vorigen Tagen immer mal ein bißchen getan und bin da darauf gekommen, daß dort das “Blogbusterbuch” und der Sten Nadolny liegt. Das habe ich mir gedacht, könnte ich mir kaufen, habe es dann aber nicht mehr gefunden. So wurde es dann Daniel Kehlmanns “Tyll” obwohl ich ja nicht unbedingt ein Kehlmannfan bin, dann Deborah Feldmanns “Unorthodox”, die ich im vorigen Jahr im Literaturhaus bei den “Fried-Tagen” kennenlernte und ein Buch, das ich derzeit auf vielen Blogs finde “Underground Rail Road” von Colson Whiteside, der, glaube ich, damit den “Pullitzer-Preis” gewonnen hat.

Das Aussuchen mit einem Buchgutschein habe ich mir ja schon lange gewünscht und könnte das zwar auch mit dem Hunderter der Schwiegermutter so machen, aber da denke ich, das ist, angesichts meiner Bücherberge verrückt, bei “Thalia” kann ich aber nicht aus und wann ich die Bücher lesen werde, keine Ahung, es sind ja keine Rezensionsexemplare und ich habe ja schon so eine lange Leseliste.

Dann weiter im Literaturcafe mit Stefan Slupetzky, der seinem Lemmling eine Fortsetzung gegeben hat und interessant keinen Moderator hatte, sondern die ganze Zeit gelesen hatte.

In der “Rückkehr des Lemmings” geht es um einen Straßenbahnfahrer, bei dem täglich eine Schöne einsteigt, in die er sich verliebt und dann eines Tages mitansehen muß, wie sie in ein Taxi gezerrt wird.

Dann kam wieder ein Kontrast nämlich das neue in der NÖ-Edition Buch von Julian Schutting “Betrachtungen” poetische Texte mit Fotografien, denn Julian Schutting hat als Jutta eine fotografische Ausbildung gemacht, das dann mal beiseite gelassen und jetzt wieder damit angefangen.

Das nächste Buch passte besser, denn es war das bei “Klever” erschienene Poetik der Sprachkunststundentin Raphaela Edelbauer, die Julian Schutting als Lehrer hatte, jetzt aber auch an einem “Antiheimatroman” schreibt.

Und der Vielschreiber Egyd Gstättner hat sich in seinem “Wiener Fenstersturz” mit Egon Fridell beschäftigt, der sich, als 1938 die Nazis kamen aus dem Fenster stürzte und das beschreibt der Kärntner Autor in seinem neuen Buch und geht dabei auch ein bißchen in die Zukunft, nämlich in das Jahr 2018, wo sich das Ereignis  zum achtzigsten Mal jährt.

Dann sprach mit Margit Heumann, die inzwischen auf die Buchmesse gekommen war, ich mußte aber zum Ö1 Quiz, denn da hatte ich mich mit dem Alfred verabredet, daß der dorthin kommt, weil man, wenn man das tut, umsonst in die Messe kann.

Aber leider kam er etwas spät und mußte den ganzen Tageseintritt zahlen, obwohl nur mehr knapp vier Stunden übrig waren, was ich etwas ungerecht finde, den Alfred aber nichtsmacht und der Quiz war interessant und ich staunte wieder einmal, wie wenig literarische Ahnung die Kanditaten haben.

Wo wird der dBp vergeben? Nein nicht in Köln, in Frankfurt natürlich, weil da ja dann die Messe ist.

Ich bin vor zwei Jahren auch angetreten, aber leider auch etwas Pech gehabt, diesmal weiß ich auch nicht, ob ich gewonnen hätte, zum Beispiel das “Vamperl” hätte ich nicht erkannt?

Es trat aber Doron Rabinovici auf. Sein Buch und einen hundert Euro Gutschein konnte man gewinnen. Ich war aber auch so spät dran, daß das Ausfüllen schon vorüber war und der Saal sehr voll, so daß ich wahrscheinlich ohnehin nicht gezogen worden wäre.

Danach bin ich mit dem Alfred durch die Hallen geschlendert, sind dann wieder im Literaturcafe hängen geblieben, wo ich ein Schinken-Käse Bagel aß. Die Messe ist recht teuer, aber das mit der Kochbühne ist nicht mehr das, was es einmal war und heute kam ich überhaupt nicht dort hin und im Literaturcafe haben wir durch das Rumschlendern Gertraud Klemm versäumt, kamen aber zu den “Fünf Minuten Krimis” zurecht, die ich, glaube ich, auch schon in früheren Jahren hörte.

Es folgte Robert Prosser und da staunte ich, wie Poetryslamartig sein neues Buch trotzdem ist, wenn er es selber liest und er sprach auch von Performances in denen es aufgeführt wird und in seinem nächsten Buch wird ums Boxen gehen. Da bin ich gespannt und wir sind zur ORF-Bühne gewechselt, die während unseres Spazierganges sehr voll war, denn da ist der frühere Bundespräsdient Heinz Fischer aufgetreten.

Es folgte Erich Schirhuber von “Roesner” der vier Bänden mit Stefan Zweigs Texten herausgegeben hat. Zwei Texte wurden von Katharina Stemberger gelesen und die letzte auf der Bühne war Eva Rossmann mit ihren “Patrioten”, die sich mit Günther Kaindldorfer über die Heimatfrage unterhielt.

Dann war die Messe für heuer aus und ruckzuck wurde alles eingeräumt und die Teppich vom Boden gerissen. Uns sprach eine junge Frau an, die vor fünfundzwanzig Jahren eine Zeitlang auf die Anna aufpasste, sie von der Schule abholte und sich mit ihr beschäftigte, während ich meine Stunden machte und die jetzt im sechsten Bezirk eine Krimibuchhandlung hat.

Es gab im Cafe Korb noch einen Poesieabend. Wir sind aber nach Hause, denn die letzten zwei Wochen waren  sehr heavy und ich müde und erschöpft.

Es gab in der letzten Woche aber noch eine andere Messe, nämlich eine Online-Autorenmesse, wo es jeden Abend drei vier Videos gab, wo das Schreiben für die Autoren, die schreiben wollen, aber nicht in Leipzig oder in Hildesheim studieren und nicht in Klagenfurt lesen, sondern alles selber machen, von allen Seiten beleuchtet wurde und ich mir die Videos bis spät in der Nacht, beziehungsweise in der Früh zumindestens ansatzweise anhörte und jetzt weiß ich, daß ich, weil ich mich ja irgendwie der Rechtschreibung nicht so anpassen will und auch meine Cover selber mache, alle Fehler der Welt mache, denn da wird da ja angeraten, Lektorat, Korrektorat, Covergestaltung, Schreibseminare, so daß das bei “Amazon” hinaufgeladene Buch dann auch schon einige tausende Euro kostet, die man wieder mit Marketingstretegien hereinbringen muß. So daß ich eigentlich gar nicht mehr so große Unterschiede zu den Zuschußverlage sehe oder doch, das Image hat sich auf der einen Seite verbessert. Auf der anderen Seite wieder nicht, weil man damit ja nicht nach Klagenfurt oder auf die Buchpreislisten kommt und sich wahrscheinlich wirklich hier zwei oder drei Klassen gebildet haben und natürlich sehr viele Autoren mit Schreibeschulen, aber da habe ich ja geschrieben, daß es mich erstaunt, wie viel die aus der Schule plaudern, obwohl sie natürlich ihre Seminate anbieten und die Frage, wer das außer mir, liest, stellt sich mir auch, obwohl in den Innterviews oft etwas anderes behauptet wurde, aber der Hauptverband des Buchhandels schreibt auch immer, daß die Buch-Wien immer größer wird, obwohl ich das eigentlich eher anders erlebt habe.