Diego Vigas “Unpolitische”

Heute war ich dann wirklich im Literaturhaus, um die Präsentation von Diego Vigas “Die Unpolitischen”, die von Erich Hackl herausgegeben wurde und habe mich da nach der gestrigen Veranstaltung erkundigt. Ausgefallen oder nicht gestreamt? Nicht gestreamt war die Antwort, aber heute war das nicht das Thema und ich war auch schon sehr gespannt auf das Buch, denn ich hatte von einem Diego Vigas keine Ahnung.

Jetzt weiß ich, daß das das Pseudonym des 1907 in Wien geborenen Arztes und Schriftstellers Paul Engel war, der 1938 nach Bogota/Kolumbien emigrierte und 1950 nach Quieto/Escador übersiedelte, wo er 1997 starb.

Er hat als Endokrinologe gearbeit und mit Dreißig zu schreiben begonnen. In der “Volksstimme” und in der “Zwischenwelt” sind Erzählungen von ihm erschienen, ansonsten sind seine Romane, da hat er glaube ich siebzehn oder achtzehn auf Deutsch oder Spanisch geschrieben, die auf auf Deutsch aber bisher nur in der DDR erschienen sind. Er hat zwar in den Vierzigerjahren, als sein Roman “Die Unpolitischen”, der früher “Die Parallelen scheiden sich” geheißen hat, fertig war, einen österreichischen Verlag dafür gefunden, der dann aber in Konkurs ging.

Jetzt hat aber Erich Hackl, den Autor entdeckt und das Buch bei der “Edition Atelier” herausgegeben. Jorghi Poll, der Verleger, moderierte, Erich Hackl stellte Buch und Autor vor und der Schauspieler Sebastian Klein hat aus dem sehr umfangreichen Roman gelesen, der eigentlich eine Autofiction des Autors ist, der aus einer großbürgerlichen Familie stammte, den Austrofaschismus als Spitalsarzt erlebte, wo er die Verletzten vom Februaraufstand zusammenflicken mußte. Dann ist er schon 1935 nach Südamerika gegangen, weil er aber sehr wenig verdiente, wieder nach Wien zurückgegangen, bevor er endgültig mit seiner Familie emigrierte.

Der Verlag, das Literaturhaus oder Erich Hackl haben auch die Tochter Teresa eingeladen. Eine achztigjährige Dame, die mit ihrer Familie gekommen ist, viel über ihren Vater erzählte und sich die Frage stellte, was sie mit den Büchern ihres Vaters machen soll? Die Exilbibliothek, die die Präsentation veranstaltete, wird sich wohl darüber freuen.

Erich Hackl erwähnte noch andere Exilautoren, die nach Südamerika emigrierten. Da wäre einmal Alfredo Bauer, der, glaube ich, auch den “Kramer-Preis” bekommen hat. Fritz Kalmar ist ein anderer. Paul Engel dem man zu dem Pseudonym, das sind zwei südamerikanische Berge und er war ein passionierter Bergsteiger, geraten hat, wäre aber der bessere Schriftsteller gewesen, erklärte Erich Hackl.

Er hat das aber erst lernen müssen und ein Freund, der ihn auch an die DDR vermittelt hat, soll über ihn gesagt haben “Wenn das Buch nicht so schlecht geschrieben wäre!”, wäre es genial. Paul Engel hat sich das zu Herzen genommen und den Roman oder das Memoir, ein Ausdruck den man damals wohl noch nicht kannte, lange überarbeitet.

Gesellschaft für Literatur statt Literaturhaus

Die 1975 in Klagenfurt geborene Katja Gasser, Leiterin der Literaturabteilung beim Fernsehen und präsent als Moderatorin bei der Buch-Wien und den “O-Tönen”, die schon seit einigen Jahren gemeinsam mit Cornelius Hell ,in der “Gesellschaft” die “Lese.Auslese” immer vor Weihnachten oder vor Saisonschluß gestaltet, kenne ich schon lange. Ich habe sie glaube ich, einmal nach einer “Lese.Auslesung” bei Bowle und Keksen angesprochen und ihr auch eines meiner Bücher gezeigt, daß sie gelesen und mir dann zurückgeschickt hat. Seither grüßt sie mich, wenn sie mich in Leipzig oder auf der “Buch-Wien” sieht und bei einer der Lese.Auslesen” bin ich mit ihr in eine Art Konflikt geraten, als sie, glaube ich, von “Gartenfaschisten” gesprochen hat und ich diesen Ausdruck nicht hören wollte.

Jetzt habe ich sie Corona bedingt schon länger nicht mehr gesehen, weil seit 2018 kein Leipzig und seit 2019 keine “Buch-Wien” und die “Auslesen” habe ich bis auf Juni auch gestreamt. Da habe ich sie, glaube ich, gesehen und den “Österreich Schwerpunkt”, der bei der nächsten Leipziger Messe stattfinden soll, bereiten sie auch vor und da habe ich auch einige Pressekonferenzen gestreamt.

So war ich, als ich im Literaturhausprogramm nach den Veranstaltungen für heute gesucht habe, erstaunt, daß sie dort mit Musik ein Buch präsentieren will, daß sie im Lockdown geschrieben hat “Von Erwachsenen habe ich mir mehr erwartet- Erfundene und gefundene Dialoge”, bei “Leykamp” erschienen, daß von dem KrimiautorThomas Raab moderiert werden sollte, der auch Gast war als ich einmal bei der Buch-Wien beim Ö1-Quiz aufgetreten bin und habe mir gedacht, da streame ich hin, weil wieder eine achtzehn Uhr Stunde und war dann noch einmal erstaunt, daß die Veranstaltung nicht und nicht begonnen hat und ich auf der Seite auch keinen Hinweis finden konnte, daß sie nicht stattfinden wird.

Also nach einem Ersatz gesucht und bin da in der “Gesellschaft für Literatur” fündig geworden, denn in der “Alte Schmiede” gibt es am Mittwoch immer ein <musikprogramm und die streamen seit Saisonbeginn auch nicht immer, so habe ich mir wegen meiner gestrigen achtzehn Uhr Stunde auch die “Wien-Reihe” mit Eva Schörkhuber und Sabine Scholl nicht anhören können.

Aber die “Gesellschaft” streamte und als ich mich, um viertel nach sieben hinbegeben habe, stellte Manfred Müller auch gleich den 1956 in Graz geborenen und in Mödling lebenden Georg Bydlinski und seinen neuen Gecihtband “Flüchtiges Fest” vor, den ich auch schon Jahre durch die GAV und den IG Autoren kenne, wo er sehr aktiv ist und passend zur “60 Jahre -Gesellschaft für Literatur” präsentierte Georg Bydlinski zu seinem neuen Band auch den 1986, glaube ich, erschienenen Band “Die Sprache bewohnen” und da sind bei mir die Zeilen “Ein Gedicht ist ein Baum” und “Einzeln sind es nur Worte zusammen ein Gedicht” hängen geblieben.

Der nächste Autor der seinen bei Klever erschienen Lyrik- und Prosaband “Rückwärts schweigt die Nacht” vorstellte, war der 1960 in Linz geborene Günther Kaip, den ich, glaube ich, auch von der GAV kenne und erzählte, daß Träume für ihn sehr wichtig sind, so hieß auch eine Gedichtzeile “In Sardellenträumen wohnen” und dann fiel mir noch die Zeile “Folgt er mir durch die Straßen in denen das Licht durch Pfützen dringt”.

Die letzte Lesende wäre die 1951 in Hainburg geborene Waltraud Haas gewesen, die ich auch schon lange kenne und mit ihr, glaube ich, auch einmal beim “Volksstimmefest” gelesen habe. Sie hat ihre letzten Bücher bei “Klever” herausgebracht, da habe ich sie auch schon lesen gehört, aber diesmal war sie krank.So wurde sie durch Ralph Klever vertreten, der von ihr angewiesen, sich durch den Band “Mit der Axt in der Hand” gelesen hat und da der Stream in einen Endlosstream endete, kann ich auch einige der Gedichtzeilen wiedergeben:

“Berthold Brecht: Ich in ein Stückemacher, Wolf Biermann: Ich bin ein Liedermacher, Waltraud Haas: Ich bin keine <köchin” und “Ich habe zwei Augen auf dich geworfen, doch keines ist zurückgekommen” oder “Du schwingst keine Feder in der Hand, mit der Axt in der Hand markierst du dein Revier”.

Ein interessanter Abend, der zwar ganz anders, als geplant endete. Ich habe wieder viel gelernt, obwohl ich mich aus meiner Wohnung nicht hinausbegeben habe.

Die österreichische Shortlist

Hurrah, hurrah die österreichische kurze Liste ist da und da ich mich ja immer noch durch die lange deutsche lese, habe ich noch nicht viele Leseerfolge aufzuweisen.

Das heißt, das stimmt wieder nicht ganz, denn “Atemhaut” habe ich schon im Mai gelesen.

“Die Geschichte eines Kindes”, die auch auf der deutschen Liste steht, vor kurzem. Am Reinhard Kaiser- Mühlecker lese ich noch und dann kommen, glaube ich, noch vier deutsche Longlistbücher und drei von “Kremayr&Scheriau” bevor ich an das österreichische Lesen kommen.

Dann wird der Preis wahrscheinlich schon vergeben sein und die “Buch-Wien”, zu der ich mich gestern, trotz der Unkenrufe bezüglich einer kommenden Maskenpflicht gestern akkredidiert habe, kommt auch.

Und was die Prognose betrifft, ging ich, weil ich erst zweieinhalb Bücher gelesen habe, wieder den Namen nach vor und da habe ich ja immer eine größere Auswahl ,als vorgesehen, denn ich habe ja einen weiten Literaturbegriff.

Also den Reinhard Kaiser-Mühlerecker würde ich schätzen, die Anna Kim, dann Thomas Stangl “Quecksilberlicht” den neuen Robert Menasse, der glaub ich, gestern erst erschienen ist, die Fortsetzung der “Hauptstadt” mit der er schon gewonnen hat, natürlich. Dann Monika Helfers “Bettgeschichten”, Helena Adlers “Fretten” auch, denn ein “Jung und Jung-Buch” gehört natürlich auf die Liste und wie hat nun die Jury entschieden?

  1. Helena Adler “Fretten”
  2. Reinhard Kaiser-Mühlecker “Wilderer”
  3. Anna Kim “Geschichte eines Kindes”
  4. Robert Menasse “Die Erweiterung”
  5. Verena Rossbacher “Mon Cheri und unsere demolierten Seelen”

Wieder Hurrah, Hurrah, obwohl ich ja wahrscheinlich zu den wenigen gehöre, die alles lesen werden und da bin ich auf Thomas Stangl, Robert Menasse und Verena Rossbacher besonders gespannt.

Von den Debuts habe ich noch nichts gelesen. mich aber zu der Debutlesung im November in der AK-Bibliothek angemeldet. Bin gespannt, ob man ohne Masken, um um die wird in der Regierung jetzt ja wild gestritten, was ich nicht verstehe, weil sie ja jeder freiwillig tragen kann, hineindarf?

Wenn nicht, wie ich befürchte, kann man das ja wahrscheinlich wieder streamen, wie ich es die letzten zwei Jahre getan habe und zur Preisverleihung würde ich auch gerne wieder gehen. Mal sehen, ich bin gespannt und jetzt lesen, lesen, lesen, damit mir nicht langweilig wird.

Eine Barockdichterin

Die “Dichterin liest Dichterin-Reihe” in der “Alten Schmiede” wurde heute durch einen Dichter ergänzt und da stellten der Dichter Michael Hammerschmied und die Dichterin Margret Kreidl, die 1621 in Greifwald geborene Sibylla Schwarz vor, die den dreißigjährigen Krieg erlebte und siebzehnjährig gestorben ist und in diesen siebzenn Jahren ein großes Werk an Sonetten, Oden, Gebrauchsgedichte an die Freundinnen oder für Hochzeiten, Epigrammate, etcetera hinterlassen hat und die offensichtlich jetzt wiederentdeckt und wiederaufgelegt wurde.

Margret Kreidl und Michael Hammerschmidt erwiesen sich zu meinen Erstaunen als wahre Barocklyrikexperten und präsentierten die Bücher, die inzwischen über die Dichterin erschienen ist. Da gab es schon einen Gedichtband, der 1650 posthum von Samuel Gerlach herausgegeben und ich glaube inzwischen nachgedruckt wurde.

Zu Lebzeiten der jungen Frau war, glaube ich, nichts veröffentlich, die mit ihren “Gesang wider den Neidt”, als die erste Feministin der Literaturgeschichte gilt, die “Pommersche Sappho” wurde sie auch genannt und so haben sich die beiden Dichter durch die Gedichte durchgelesen und eine Kostprobe von den Sonetten, Oden, Liedern, etcetera, gebracht und erwähnten auch, daß die Autorin den Unterschied der Versformen sehr wohl gekannt hat.

Sie war die Tochter des Greifwalders Bürgermeisters und wurde sowohl von ihrem Vater als auch von ihren Bruder sehr gefördert. Sie war für ihre Zeit sehr gebildet und die präsentierten Gedichte hatten auch ihren eigenen Ton und eine sehr einprägsame Versform:

“Liebe schont der Götter nicht/sie kan alles überwinden/sie kan alle herzen binden/durch der Augen klahres licht”

“Gefellt dir nicht mein schlechtes Schreiben/und meiner Feder edles Safft/So laß nur balt das Läsen bleiben/Eh dan es dir mehr unruh schafft”

Ja das könnte ich dem Uli schreiben, wenn er mich wiedermal kritisiert und ja da war die Orthografie noch etwas anders Deutschland wurde mit “T” geschrieben und trotzdem war der Ton sehr eindringlich und gut zu hören.

“Wer will vertragen soviele Plagen/zwar deinen Willen magst du erfüllen/Wo diese Gaben ich kann nicht haben/ich will gedenken du wirst mir schenken/Wo diese Gaben ich nur bloß habe/du mußt gedenken wo Lieb ist/ ist auch Leid”

Am Tag ihres Todes hat sie noch ein Sterbegedicht geschrieben, das später in einem Kirchenbuch Einlaß gefunden hat und die beiden Dichter gaben auch noch eine kleine Einführung in das Werk anderer barocker Dichterinnen und machten neugierig auf das Lesen.

Ruth neues Bad und Wahlergebnisse

Die Ruth ist ja vor einigen Jahren von der Burggasse in den Ginzkey-Hof umgezogen und hat sich da ihr Bad altersgerecht umbauen lassen und dieses, es gibt jetzt, wie allgemein empfohlen, eine Dusche mit Sicherheitsgriffen, statt einer Wanne, wollte sie uns heute zeigen.

Also wieder ein mehr oder weniger literarisches Mittagessen. Zuerst hat es geheißen nur Sekt mit Brötchen und ich habe gedacht, uje, da muß ich mir vielleicht ein Würstel kaufen oder mir zu Hause ein Spiegelei braten, aber vielleicht gibts dazu noch eine Torte und es gab dann gefüllte Eier als Vorspeise, eine Bauernpfanne als Hauptspeise und dann noch eine Art Grießpudding, so daß wir sehr satt, um drei nach Hause gegangen sind, um das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl, die ja heute stattfand, nicht zu versäumen.

Gibt es eine Stichwahl oder nicht, war ja die große Frage, die in den letzten Tagen und Wochen heiß diskutiert wurde. Es gab auf jeden Fall sechs Gegenkanditaten und nur einer von einer etablierten Partei, nämlich der FPÖ, der htte aber drei Mitbewerber, nämlich Gerald Grosz, der immer bei OE24-TV diskutiert und auch einmal im BZÖ das es einige Jahre von der FPÖ abgespalten hatte, gegeben hat, tätig war und dann noch Tassilo Wallentin, der eine Zeitlang als FPÖ-Kanditat gehandelt wurde, dann noch Michael Brunner von der MGF und von der linken Seite, den Musiker, Arzt und Kopf der Bierpakrtei Marco Pogo oder Dominik Wlazny und dann noch der Waldviertler Schuhfabrikant Heini Staudinger.

Also sehr ungewöhnlich. Da wurde ja auch diskutiert, war das jetzt ein langweiliger Wahlkampf oder nicht? Ich denke ein sehr ungewöhnlicher und schon der letzte war ja irgendwie komisch, mit Stichwahl und Wahlwiederholung, bis es dann endlich van der Bellen wurde, der mich durch seine Aussagen in letzter Zeit ziemlich enttäuschte. Die Grünen, die ich 2019 gewählt habe, um einen Herbert Kickl zu verhindern, enttäuschten auch und so habe ich diesmal nicht gewählt, weil ich eigentlich keinen der Kanditaten meine Stimme geben wollte.

Ich habe zwar mehr oder weniger lange an Michael Brunner und Heini Staudinger gedacht. An Marco Pogo, den der Alfred gewählt hat, interessanterweise nicht. Da deckt sich meine Corona-Meinung, nicht mit seiner und, daß ich Michael Brunner, obwohl ja die Maskenpflicht morgen wiederkommen soll, nicht wählte, war hauptsächlich damit begründet, daß ich nicht wieder so, wie bei vdB und den Grünen enttäuscht werden wollte, weil wahrscheinlich doch ein sehr konservativer Kanditat und einen Volkspräsidenten will ich auch nicht wirklich. Da ist mir schon vdB zu abgehoben und Heinrich Staudinger ist wahrscheinlich ein sehr sympathischer Mann, grün, Umweltaktivist, impfkritisch, aber wahrscheinlich kein Politiker und ohnehin chancenlos, denn er liegt an letzter Stelle unter zwei Prozent, Michael Brunner ist knapp darüber.

Gibt es eine Stichwahl oder nicht, war die Frage, der letzten Wochen. Darauf haben die Gegenkanditaten ja gezielt und da war interessant, daß Alexander van der Bellen zwar in Tic toc tanzte und Micky mouse las oder seinen Hund interviewte, aber wegen der Würde des Amtes nicht mit seinen Gegnern diskutierte und seine Kundgebungen immer hinter einem Bergpanorama präsentierte.

Zuerst hieß es, es gibt eine Stichwahl, in den letzten Tagen hieß es eher nicht und jetzt hat Alexander van der Bellen mit an die sechsundfünfzig Prozent doch gewonnen, damit alles so weitergehen kann, wie bisher und die Stabilität des Landes gesichert ist. Um die steht es ja derzeit nicht sehr gut. Die Corona- Maßnahmen, sprich die Maskenpflicht, sollen wieder verschärft werden, damit wir keine Grippe bekommen und die Spitäler nicht wegen Personalknappheit geschlossen werden müßen. Die Inflation liegt über zehn Prozent und die Atombomben sollen, wie man immer hört uns auch auf den Kopf fallen. Ob vdB, das verhindern kann, der immer sehr starke Worte gegen Putin hat, ist auch nicht sehr sicher. Aber gut, ich kann es nicht ändern und habe mir auch vorgenommen mich nicht zu ärgern, ganz egal, ob es jetzt eine Stichwahl gibt oder nicht.

Also der Ruth mein neues Buch “Die Uhren haben ihre Zeit verloren”, das in Romanform, die Corona-Maßnahmen schildert, übergeben und mit ihr ein bißchen über die Poet-Night, wo sie auch gelesen hat, diskutiert und darüber, ob ich am nächsten Wochenende an der GAV-GV, wo ich mich angemeldet habe, teilnehmen kann oder nicht?

Wenn nicht wird die Welt auch nicht untergehen, wie es die letzten zweieinhalb Jahre auch nicht passierte, denn da ist ja zeitgleich die “Literatur im Herbst” und die wird wahrscheinlich gestreamt. Ich bin kürzlich auch beim Friseur gewesen, habe mir auch Klopapier für mein Praxisklo gekauft und für die Lia einen Adventkalender, die es schon gibt. Für mich auch schon einen vor zwei Wochen vom Yves Rocher und wenn ich bis Ostern nicht zum Friseur gehen kann, muß ich mir die Haare wieder selber schneiden.

Hat immer sehr gut ausgeschaut. Ich denke nur, es sollte vielleicht eine Lösung für die Spitäler geben, denn wenn man da ohne Maske und Test nicht behandelt wird, ist die Gefahr ja groß, daß viel versäumt wird und man vielleicht erst hingeht, wenn es schon zu spät ist.

Da könnte der neue oder alte Präsident vielleicht intervenieren und ansonsten auf in die neue Zeit und die nächsten sechs Jahre. Mal sehen, was da alles noch passiert und wie sich das literarisch verarbeiten läßt?

Vom Dunkelsteinerwald zur “Stuthe Quickie Open Stage”

Nach der langen “Poet-Night”, und dem anschließenden Bloggen das mich einige Stunden Schlaf gekostet hat, wieder ein sehr abwechslungsreicher Tag. Nämlich Fototreff von Alfreds Wandergruppe. Da ist er ja im Gymnasium mit seinem Turn- und Mathematiklehrer einige Male auf Wanderwoche gegangen und nach seiner Pensionierung hat der Lehrer den Kontakt zu seinen ehemaligen Schülern wieder aufgenommen und seither gehen wir zweimal im Jahr auf Wanderwochenende meistens in NÖ oder in der Steiermark.

Seit 2000 gibt es die, glaube ich und bei sehr vielen sind wir gewesen. Corona hat wieder unser Teilnahmeverhalten etwas reduziert.

Vor zwei Jahren waren wir aber einmal mit, im Vorjahr der Alfred allein, weil ich mich nicht testen wollte, was dann glaube ich ohnehin nicht kontrolliert wurde und heuer wieder in Eisenerz und es hat sich auch eingeprägt nach dem Wochenende Anfang der Ferien und dem am Ende sich auch noch im Herbst auf einen sogenannten Fototermin zu treffen. Da zuerst Mittagessen, dann ein bißchen wandern und sich dann wieder im selben oder einem anderen Gasthaus treffen und die Fotos von den vorherigen Wanderungen gemeimsam ansehen.

Und heute war es wieder so weit und ich schreibe es gleich. Es war ein besonders schöner Ausflug in den Dunkelsteinerwald oder nach Gerolding, wo ich, glaube ich, noch nie gewesen bin, obwohl es nicht sehr weit von St. Pölten entfernt ist und am Markt von St. Pölten wird auch Geroldsteiner Markt verkauft.

Wir sind um zehn losgefahren, waren dann um halb zwölf schon beim Treff im Gasthaus Hirschenwirt dessen Spezialitäten, die Hagenbutten sind und daher ein eigenes “Hetscherlshop” haben und da habe ich eine Kürbissumme, ein Hirschenwirtschnitzel gegessen und dazu Sturm getrunken. Dann ging es durch den Wald oder eigentlich durch die Felder, wo man, die Früchte und das Gemüse betrachten konnten, das dort angepflanzt sind. Ein paar Nüße, Birnen, Äpfel habe ichgefunden, da wird es morgen ein herbstliches Müsli geben und haben uns eineZeitlang, um einen wild bellenden gekümmert. Es gibt da einen Römerweg und eine alte Römerbrücke. Eine schöne Ofarrkirche hat Gerolding auch.

Dann gab es das Fotos betrachten und da war ich im Dilemma. Denn am Abend hat es im Amerlinghaus wieder einen “Stuthie Quickie” gegeben, zu dem mich Andi Pianka wieder eingeladen, weil ich, als ich das letzte Mal zu erschöpft war, um bis zehn Uhr zu bleiben, wo er seine Corona-Dialoge gelesen hat und inzwischen habe ich mich auch erkundigt, was ein “Stuthe Quickie”, ein seltsames Wort ist? Im Programm steht etwas von einer “Möglichkeit für kreative Schelme ihre Kunst in Tanz, Musik und Literatur auszuprobieren und sich für einen fünfzehn Minuten langen Auftritt anzumelden. Also eine Art Open Mike oder Poetry Slam. Aber das letzte Mal bin ich nach drei Muskeinlagen gegangen und habe es dem Andi Pianka, der mir immer die Enladungen schickt, versprochen, da einmal hinzukommen.

Aber, ob es sich ausgeht vom Dunkelsteinerwald pünktlich ins Amerlinghaus zu kommen? Und kann gleich verraten, es ist sich ausgegangen. Wahrscheinlich nur, weil der Hans bei den 2022-Terminen nicht anwesend war und daher keine Fotos hatte.

Also, um halb sieben waren die Fotos gezeigt und so bin ich ziemlich pünktlich zu der Veranstaltung gekommen, wo es diesmal nicht so voll, wie das letzte Mal war und wieder Grund zur Freude. Andi Pianka ist diesmal ziemlich zu Beginn dran gekommen. Ich wäre aber ohnehin geblieben und der Moderator kündigte auch an, daß es diesmal viel Musik aber auch einige Lesungen geben würde.

Dann war beides ziemlich gleich verteilt und wieder interessant Katrin Butt, die gestern auch bei der Poet Night gelesen hat, hat zwei Lieder gesungen. Dann kam, sehr aktuell, einen Dialog zwischen einem Kühlschrank und einem Physiker namen Erwin, um eine Katze ging es auch und das Thema Pandemie wuurde ebenfalls thematisiert. Zwei junge Frauen haben mit Gitarre deutschsprachige oder englische Lieder gesungen und Andi Pianka hat sein soeben erschienenes Buch “Die Masken nieder” präsentiert und einige seiner Corona-Dialoge gelesen, die sehr lustig und auch sehr beeindruckend waren.

Danach hat Wolfgang Gleicher eine sehr lustige Geschichte gelesen, wie er einmal einen Tausender in einem Opferstock einer Kirche herausgezogen und wieder zurückgegeben hat. Der hatte sich das Buch vom Andi Pianka schon gekauft und interessant ist auch, daß AndiPianka im Gegensatz zu Dietmar Füssel beim “Tag der Freiheit des Wortes”nicht ausgebuht, sondern eher beklatscht wurde.

Er hat das aber thematisiert und erwähnt, daß ihm schon passiert ist, daß Leute den Saal verlassen haben und hinzugefügt: “Obwohl ich mich nicht Thomas Bernhard vergleichen möchte, ist dem das auch passiert Ein Kabarettist hat seine Ideen zum Thema Scheidung vorgetragen und ziemlich genau um zehn war es aus.

Spannend, spannend die vielartigen Formen sich zu präsentieren und das ist auch ein Thema, was mich sehr interessiert, denn ich finde es ja schön, daß so viele Leute schreiben, musizieren, malen, etceterta, wollen und nur schade, daß es die einen ohne Honorar in Veranstaltungen, wie diesen tun müssen und die anderen auf Buchpreislisten stehen oder Wettbewerbe gewinnen.

Wieder einmal Poet-Night

Da war ich ja seit 2019 wegen Corona nicht. 2020 hatte ich mich angemeldet und hätte wahrscheinlich aus dem “Frühlingserwachen” gelesen. Da hätte ich aber eine Maske tragen müssen und deshalb abgesagt und im Vorjahr hat, glaube ich, zusätzlich noch 3G gegolten, da war dann der Alfred, weil sich der, wegen dem Begräbnis der Schwiegermutter getestet hatte, während ich mich ins Literaturhaus streamte.

Aber heuer war alles noch normal, wie lange weiß man nicht, weil die Zahlen wieder steigen und Masken und testen, schon wieder gefordert wird und noch etwas war neu, denn seit 2020 gibt es die Veranstaltung im Weinhaus Sittl vorher war sie im “Siebenstern” und, ich glaube, es gibt sie von Rolf Schwendter initiert seit 2000 und seither habe ich da gelesen und meine Texte vorgestellt– und so war es auch diesmal. Ich habe aber nicht aus einem meiner Corona-Bücher, da sind ja erst vorgestern “Die Uhren” erschienen, sondern aus meinem “Work of progress” “In den Wolken leben oder soziale Kreditsystem” die erste “1984-Szene” im “Werkl im Goethehof” vor vierzehn Tagen habe die drei Winston Smith-Szenen gelesen, denn da war fünfzehn Minuten Lesezeit. Bei der Poet-Night sieben. Aber die Nacht, die bei Rolf Schwendter um drei oder vier Uhr Nachmittag begonnen und um drei Uhr früh am nächsten Tag geendet hat, ist inzwischen auch schon sehr abgespeckt.

Um sechs hat sie begonnen und um halb elf war es, glaube ich aus und circa dreißig Autoren haben gelesen. Die Idee der Poet-Night ist ja, daß die Lesetheatermitglieder, die selber schreiben, ihre eigenen Texte lesen, obwohl immer auch ein paar prominente Autoren eingeladen waren. Ungewöhnlich war vielleicht auch, daß das Pelikan Stüberl des Weinhaus Sittl, als ich es um knapp sechs erreicht habe schon sehr voll war. Im Siebenstern kann ich mich erinnern, daß es um drei oder vier noch ziemlich leer gewesen ist, aber das war auch früher und es sind auch schon ein paar Leute da gewesen, die wie ich, erst sehr spät gelesen haben.

Begonnen hat Anka Mairose Parovsky, die ich schon öfter bei der Poet-Night gehört habe und die eine Coursine der Erika Parovsky ist, die mit ihrer Enkeltochter ebenfalls da war und die Minou Staringer, hat als nächste gelesen und da eine sehr dystopische Geschichte mit Weltuntergangsstimmung präsentiert. Dann kamen schon die Stars. Nämlich Lydia Mischkulnig, die erst gestern in der “Gesellschaft”Esther Kinskys “Rombo” moderierte und ich sie, wenn ich mich nicht irre, vorher am Naschmarkt in einem Cafe mit Brigitte Schwens-Harrant gesehen habe. Dann folgte Antonio Fian, auch ein üblicher Poet Night-Leser mit drei Sketches aus seinen “Wurstfragen” und Ruth Aspöck, meine treue Freundin, brachte ein Langgedicht und eines das sie, glaube ich, aus dem Spanischen übersetzt hat.

Mechthild Podzeit-Lütjen, die sehr poetische Autorin, die ich von der “Frauen lesen Frauen-Gruppe” kenne, brachte ein paar Kostproben aus ihrem neuen Gedichtband. Dann folgte Christina Vivenz-Stern, die ich noch als Christoph Vivenz kenne mit einer Kritik an das Lesetheater und der mir bisher unbekannte Heinz Achtsnit mit einer eher lustigen Geschichte, wo ein Reiseleiter durch Friedhöfe führt. Eric Hardenberg, der immer ein Stirnband trägt, brachte Gedichte und erinnerte, daß Edgar Allan Poe heute Geburtstag hat. Dann folgte Judith Gruber-Rizy, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe und stellte ihren neuen Rosa- Roman vor, wo ihre Rosa diesmal in eine “schreckliche Stadt” zurückkehren soll oder das plant und Christa Kern las einen Text, der in den letzten “Entladungen” enthalten ist.

Dann folgte eine Pause, wo ich im Hof Patricia Brooks, die im zweiten Teil aus ihrem Gedichtband “Bukarest Bistro” gelesen hat und Erika Kronabitter begrüßte und dann begann Christa Meissner mit einem abgewandelten Nestroy-Coplet, das sich auf die Teuerungswelle bezog.

Anita C. Schaub las Abschnitte aus zwei ihrer Bücher und Helga Graziela Schwaiger, auch eine Stammleserin, brachte zwei Texte von denen einer von Elefanten, der anderen von ihren Reisen handelte.

Dann folgten Ilse Kilic und Fritz Widhalm mit ihren Gedichten. Der nächste prominente Stammgast war Gerhard Ruiss, mit seinem letzten Gedichtband “liebster, liebste, liebes, liebstes”. Gabriele Afanasev folgte dann als Kontrest mit einem Rückert-Gedicht, das sie sehr beeindruckend rezitierte.

Gerald Jatzek präsentierte Texte aus einem Erzählband, der sich mit Sprache und Literatur beschäftigte und die mir wieder unbekannte Katrin Butt hatte einen Hipp hopp oder Poetry Slam-Text in dem sie durch einen Supermarkt zog. Dann kam Richard Weihs mit seinen Wunschgedichten, die er regelmäßig bei den Poet-Nights präsentierte, aber die “Wilden Worte”, gibt es seit einem Jahr, wahrscheinlich Corona bedingt nicht mehr und nach einer neuerlichen Pause begann Manfred Loydolt mit zwei Texten. Der Erste war ein Kapitel aus einem Buch, an dem er gerade schreibt, wo ihm seine kleine Tochter fragt, wie es im <himmel ausschaut? Mit dem Zweiten, wo eine Frau ihren Mann in einem Restaurant unter dem Tisch verführt, hatte ich meine Schwierigkeiten und dann folgte ich, nach Waltraud Zechmeister, mit dem schon erwähnten “1984-revisited-Text”. Dann folgte Karin Gayer mit der ich schon einige Male beim Volksstimmefest gelesen habe mit einer Geschichte, die, glaube ich, on einem Alkoholiker handelte. Danach wurde es wieder kabaretistisch, beziehungsweise beschäftigte sich Ingrid Janzen mit dem Schrei “Mander´s ischt Zeit” mit der Frauenfrage und dem Gendern, in dem Sätze wie “Man schreibt keine Gedichte, wenn das Geschirr noch nicht abgewaschen ist!”, was mir sehr gefallen hat, vorkommen.

Und Werner Krotz las aus seinem Buch mit dem Namen “Auf dem Weg zu Gott”, ein Kapitel vor, das von der Hochzeitreise eines Paares handelte. Dann war es schon wieder aus, beziehungsweise beendete Hahnrei Wolf Käfer, der nach Rolf Schwendters Tod mit Andrea Pauli, die Veranstaltung organisert, seine japanisch inspirierten Kurzgedichte vor.

Das war es und meine dritte Lesung in diesem Jahr oder eigentlich die vierte, wenn man die Salman Rushdie-Solidaritätslesung Anfang September dazu rechnet, habe ich doch beim Osterspaziergang der Lit Ges meinen “Meister Hoppel” präsentiert und im “Werkl” und bei der “Poet-Night” die Winston Smith- Szenen aus dem “Sozialen Kreditsystem”.

Das war es wohl für dieses Jahr, wenn es nicht doch ein literarisches Geburtstagsfest geben wird, das diesmal der Alfred organisert, wo ich meinen Gästen auch Einblick in mein literarisches Corona-Schreiben geben könnte.

Antonio Fian
Judith Gruber-Rizy
Christa Kern
Anita C. Schaub
Helga Graziella Schwaiger
Patricia Brooks
Fritz Widhalm
Ilse Kilic
Gerhard Ruiss
Gabriele Afanasev
Gerald Jatzek
Katrin Butt
Richard Weihs
Manfred Loydolt
Waltraud Zechmeister
Eva Nagl-Jancak
Karin Gayer
Ingrid Jantzen
Werner Krotz
Hahnrei Wolf Käfer

Literarisches Hipp hopp im Schlafzimmer

Heute tat ich etwas, wovon ich meinen Klienten abraten würde, nämlich gleichzeitig in die “Gesellschaft,” das Literaturhaus und in die “Alte Schmiede” streamen, weil ich, wie ich das, seit mein WGPV-Kontingent wieder offen ist, öfter habe, eine sechs Uhr Stunde und feststellte, daß jeder der drei Häuser eine Veranstaltung hat, die mich mehr oder weniger interessierte.

Die “Gesellschaft” hatte das interessanteste Angebot, nämlich Esthers Kinskys “Rombo”, das auf der deutschen Longslist steht und das ich vor kurzem gelesen habe.

Aber da habe ich eine Regel, die die meisten nicht verstehen, daß ich, wenn es Alternativen gibt, nicht zu der Veranstaltung gehe, wo ich das Buch gelesen habe, aber da hätte ich einige Fragen, die ich durch das Gespräch ergründen könnte und in der “Alten Schmiede” wurden zwei Literaturzeitschriften vorgestellt, die Lena Brandhauer moderierte, nämlich “mosaik” und “mischen” und da traten bei der ersten Zeitschrift Katherina Braschel, die ich ja vor kurzem aus einer anderen Zeitschrift lesen hörte und Lisa Gollubich auf und im Literaturhaus gab es wieder eine Comic-Präsentation, nämlich Franz Suess “Diebe und Laien” aus dem “avant-Verlag”.

Also eine große Auswahl und wie mache und entscheide ich mich da und irgendwann bekam ich heraus, daß ich Lust hatte, alles gleichzeitig anzuhören oder wieder einmal hin-und her zu switschen. In die “Gesellschaft”, die immer genau das akademische Viertel einhält, kam ich am spätestens hinein und das war. obwohl ich das Buch, das ich ja auf die Shortlist gegeben hätte, schon gelesen habe, am interessantesten, denn Lydia Mischkulnig, die ja auch eine Sprachkünstlerin ist, moderierte und stellte anspruchsvolle Fragen an die Autorin, die ja auch Übersetzerin ist, nämlich die, ob man, wenn die Bücher so schlecht lektoriert sind, überhaupt Übersetzungsaufträge annehmen soll und erklärte, daß “Rombo” genau wie “Hain” ein Geländeroman ist, also einer in dem es um Landschaften geht.

Bei “Diebe und Laien” gingen es mit einer Lesung durch das Buch, das vom Rand der Gesellschaft und die Personen, die sich darin herummühen müssen, handelt und bei “Rombo” geht es ja um die Erinnerung an die Erdbeben, die 1976 in Friaul passierten und um dieselben Stimmen, Lina, Mara, Anselmo, etcetera, die davon erzählen. Dann ging es zu einer Lesung aus dem ersten Kapitel und ich habe den Ton abgedreht um mich auf die anderen Lesungen zu konzentrieren, beziehungsweise Katharina Braschels wieder sprachlich sehr anspruchsvollen Text zuzuhören und vorher habe ich das Gespräch zwischen Marie-Christine Guilani und Prof Sönnichsen angehört, wie gefährlich die neue Corona-Welle, die jetzt sehr im Gespräch ist und weitere Maßnahmen gefordert werden und werde es nachher zu Ende hören und um dreiviertel sieben stellten auch die Anwälte Höllwarth und Scheer die drei BP-Kanditaten vor, die sich nicht live bei ihnen gemeldet haben.

Aus der Zeitschrift “mischen” haben dann auch noch Una Steiner und Clemens Gartner gelesen.

Es war also viel los und diesem Donnerstag und man kann sich mit seinem Laptop an viele Orte streamen. Ein bißchen unaufmerksam werden meine Leser möglicherweise sagen, aber vielleicht der Zug der Zeit und etwas, was mir Spaß machte und später kann ich mich mit den Zeitschriften auseinandersetzen oder die Streams noch eine Woche lang nachsehen.

Und den “Literatur-Nobelpreis” wird diesmal Annie Ernaux bekommen, von der ich noch nichts gelesen habe.

Wieder ein neues Corona-Buch

Jetzt ist es da mein achtes erzählendes Corona-Buch, die Geschichte mit der Rahmenhandlung der Fritzi Jelinek, die es lektoriert hat und für den Verleger den Autor suchen soll, weil es den “Rauriser-Förderungspreis” bekommen hat.

Das zweite Buch das ich in diesem Jahr geschrieben habe. Im März den Rohtext in zwei Tagen hinuntergetippt, weil die vierzehn Episoden, wie es im Untertitel heißt waren schon da, in meinen früheren Corona-Büchern, wie beispieslweise im “Frühlingserwachen”, wo sich der Egon Herweg nicht mehr auskennt oder in “Mathilde im Coronaland”, die meisten gab es schon im “Literaturgeflüster”, ein paar habe ich extra dafür geschrieben und so geht es durch die Corona-Jahre und erzählt die Geschichte der Pandemie oder meine Sicht darauf von Beginn an bis zum Februar 2022, wo der Ukraine-Krieg gerade begann.

Ich löse wieder die Gewinnspielfragen auf: Das Besondere ist, daß das Buch ritsch-ratsch geschrieben wurde, es eine Rahmenhandlung mit der Fritzi Jelinek hat, die schon in der “Absturzgefahr” Pensionsschockdepriession oder Selmas Kopftuch” vorkommt und das Foto von dem kleinen Schultütenbuben, das die Fritzi im Manuskript fand, habe ich im Februar in der Bücherzelle in Harland in einer der Nobelpreis-Anthologien gefunden.

Jetzt wünsche ich wieder viel Spaß beim Lesen und mir eine Leserunde. Wer also das Buch lesen und mir hier darüber kommentieren will, bitte melden und Rezensonsexemplare stelle ich auch gern zur Verfügung.

Unsere verschwundenen Herzen

Jetzt kommt wieder eine Buchpreisleseunterbrechung, nämlich Celeste Ngs “Unsere verschwundenen Herzen” und das ist interessant, denn daran schließt sich nicht nur mein elftes Longlistbuch nämlich Anna Kims “Geschichte eines Kindes” an. Es beantwortet auch die Frage mit der ich mich seit Längeren beschäftige. Nämlich wie schreibt man Covid-Romane und wollen wir so etwas lesen oder schreiben?

Ich will es, wie meine Leser wahrscheinlich wissen und fand manche Massnahmen so skurril, daß ich einen dystopischen Roman darüber schreiben wollte. Aber wie macht man das, wenn man auch die Realität beschreiben will?

Dystopische Romane finde ich auch sehr interessant und die scheinen auch zu boomen. Bis 2015 hätte ich sie utopisch genannt, und dazu “1984”, “Fahrenheit 451” und “Schöne neue Welt” dazu gezählt. Dann hat Heinz Helle einen dystopischen Roman geschrieben. Stephan Teichgräber hat ein diesbezügliches Seminar angeboten und die “Literatur im Herbst” hat sich auch damit beschäftigt.

Seit Corona boomen die dystopischen Romane überhaupt und Corona hat wohl auch viele Autoren zum Schreiben gebracht, obwohl viele Dystopien wohl zur Jugendliteratur zählen und das ist wahrscheinlich auch bei der 1980 geborenen Celeste Ng so, die mit ihrer Familie in Cambrigde lebt und die schon einige Bestseller herausgebracht hat.

Jetzt hat sie sich mit einer amerikanischen Dystopie beschäftigt. Die große Krise, das Wort Covid fällt dabei nicht, ist vorbei. Es gibt einen PACT und der kontrollieren mit einer Art Bürgerwehr die Gesellschaft und grenzt vor allem asiatisch aussehende Menschen, als Wurzel des Bösen aus und mahntalle alles zu melden, was die Gemeischaft gefährdet. Das Wort “Solidarität” und das “aufeinander schauen” fällt dabei und ich habe “Aha!”, gedacht!, weil man während der Covid Krise ja auch aufeinander schauen und sich aus Solidarität impfen lassen sollte.

Aber das ist nicht das Problem des zwölfjährigen Bird, der seit kurzem Noah genannt wird und mit seinem Vater in einem Studentenheim lebt. Der arbeitet in einer Bibliothek. Vorher war er Wissenschaftler und die Mutter hat ihn und Bird verlassen. Der Vater sorgt für den Sohn und mahnt ihn zur Vorsicht, denn Bird ist der Sohn einer asiatischen Mutter und solche Kinder werden mehr oder weniger heimlich aus den Familien genommen und zur Adoption freigegeben.

Bücher verschwinden aus den Bibliotheken, obwohl es die noch gibt und das Buch beginnt damit, daß Bird eine Nachricht von seiner Mutter bekommt. Da erinnert er sich an ein Märchen, das sie ihm früherer zählte und fahndet nach einer Katzengeschichte und findet das Buch in den Bibliotheken nicht.

Das erscheint ein bißchen unrealistisch, denn die Mutter ist seit drei Jahren verschwunden, wie man später herausbekommt und da müßte sich Bird eigentlich noch an sie und die Sanktionen erinnern können.

Er hat aber eine Schulkollegin namens Sadie, ein Adoptiv-oder Pflegekind, das nach seiner Mutter sucht und ihm die Augen öffnet und dann verschwindet und Bird geht in das Haus, das er früher mit seinen Eltern bewohnt hat und das mehr verfallen ist, als es nach drei Jahren Leerstand eigentlich sein müßte und findet dort eine Adresse, wo er die Mutter finden kann. So fährt er nach New York, findet die Mutter und deren Geschichte, was die Spannung des Buches etwas mindert, wird erzählt.

Sie hat die Familie jedenfalls verlassen, damit Bird ihnen nicht weggenommen wirdund betreibt jetzt Widerstand. Früher hat sie ein Gedicht geschrieben, “Unsere verschwunden Herzen”, das zum Symbol für den Widerstand geworden ist und die Mutter forscht nach all den verschwundenen Kindern und wird dabei von der Polizei erwischt. Aber Bird und sein Vater machen weiter.

Spannend, spannend, die Idee, vielleicht auch ein wenig depressiv machend in all den Dystopien in denen wir derzeit leben und ich denke, es ist eher eine Materialsammllung, die man noch bearbeiten müßte, obwohl Celeste Ng schon eine sehr bekannte Autorin ist.

Sie kommt auch im November nach Deutschland auf Lesetournee. Da hätte ich mich bewerben können, in Hamburg an einem Bloggertreff teilzuehmen. Aber das ist Erstens ein wenig weit und Zweitens möchte ich mich ja weder testen lassen noch Maske tragen.