Barbi Markovics “Wendelin Schmidt-Dengler-Lesung”

Zur Jahrestagung des “Franz Werfels-Stipendiumsprogramms” findet immer die sogenannte Schmidt-Dengler-Lesung statt, wo renomierte Autorinnen eingeladen werden, eine Lesung abzuhalten, wo die Teilnehmer der Tagung, den Lesenden zum Thema der Veranstaltung einladen, das diesmal “Mehrsprachigkeit” lautet und da fiel die Wahl auf die 1980 in Belgrad geborene Barbi Markovic, die seit einigen Jahren in Wien lebt. Ich habe, glaube ich, auf der “Buch Wien” 2010, das erste Mal von ihr gehört, die “Superheldinnen”, mit denen sie ja den “Alpha” gewonnen hat und die “Verschissene Zeit” von ihr gelesen, war im Literaturhaus als sie den “Priessnitz-Preis” bekommen hat und beim “Kolik Slam” in der “Gesellschaft”, wo sie das Buch, glaube ich, schon vorstellte oder plante.

Werner Michel leitete die Veranstaltung nach der Begrüßung von Robert Huez ein, der in Barbi Markovics Werk einleitete.

Dann kam Barbi Markovic mit Maske auf die Bühne, die offenbar ein bißchen krank war, aber betonte, daß es kein Corona ist.

Sie las verschiedene Stellen aus der “Verschissenen Zeit” , die immer wieder von den Teilnehmern in ihrer Sprache übersetzt, vorgetragen wurden und dann noch eine Horrorgechichte.

Ein Ausschnitt aus dem Roman an dem sie gerade schreibt und ließ das Publikum wählen, ob sie das Ulaubs- oder Katzenkapitel wollten, das sich dann für die Katze entschied.

Der Held ist ein Micky, der in Wien Komparatistik studiert und dem einmal ein Hamster gestorben ist, was ihn offenbar traumatisierte. Dann findet er eine Katze und beginnt mit ihr dann die horrormäßige Beziehung, die bis fast zu seinem Tod führt.

Das Interessante daran war, daß Barbi Markovic, die auch sehr gesprächig war, während des Lesens immer wieder lachen mußte und jetzt kann ich auf das Buch gespannt sein und raten, ob ich es einmal lesen werde und bei welchen Veranstaltungen ich Barbi Markovic, die ja eine sehr originelle Autorin mit sehr originellen Themen in einer starken deftigen Sprache ist, noch sehen und hören werde?

Da ich dieses Wochenende in Harland bin, habe ich die Veranstaltung wiedergestreamt, also die Gespräche mit den Getränken anschließend versäumt.

Diesmal freiwillig, während ich die im Vorjahr, wo Clemens J. Setz, der Ausgewählte habe, das noch wegen der damals geltenden Maßnahmen musste, weil man da ja erst nach Ostern wieder masken-und G-los ins Literaturhaus gehen konnte.

Dreizehnte Wendelin Schmidt-Dengler-Lesung

Der 2008 verstorbene Wendelin Schmidt-Dengler war ein legendärer Wiener Germanistikprofessor, wahrscheinlich mit dem berühmten MRR vergleichbar, den ich im dritte oder fünften Semester einmal, als er noch Assistent war, bei einer Vorlesung über die neue österreichische Literatur hörte und mir da überlegte, ob nicht mit mein Studium wechseln und statt Psychologie Germanistik studieren soll? Das habe ich, zum Glück wahrscheinlich, nicht getan, weil ich ja von der Psychologie bzw Psychotherapie leben konnte, von der Germanistik wahrscheinlich nicht.

Es gibt aber inzwischen eine Wendelin Schmidt-Dengler-Lesung, die ihm Rahmen des Franz Werfel-n Stipediumsprogramm abgehalten wird und da werden immer, glaube ich, europäische Studenten ausgewählt, die sich für die österreichische Literatur interessieren und da gibt es offenbar auch immer eine Tagung im Literaturhaus und da bin ich auch auf einer gewesen und jetzt scheint es wieder eine solche Tagung zum Thema “Andere Wirklichkeiten- Pararealitäten in der österreichischen Literatur” zu geben. Da konnte man sich das Programm abrufen und im Literaturhaus wurde dann am Abend die Lesung gestreamt, die diesmal von dem 1982 in Graz geborenen Clemens J. Setz von dem ich schon einiges gehört und gelesen habe und der trotz seiner Jugend auch schon den “Büchner-Preis” bekommen hat, stammt.

Die heutige Veranstaltung war auch anders als die, an die ich mich erinnern kann.

Es war aber, glaube ich, der Sohn von Schmidt-Dengler anwesend, seine Frau Maria, die ich öfter bei literarischen Veranstaltungen getroffen habe, aber nicht und Clemens J. Setz hat und das war für mich überraschend, weil ich unter einer Lesung einen Vortrag erwartet hätte, aus seinem Buch “Die Bienen und das Unsichtbare” gelesen, das ich schon bei einer Lesung gehört habe und dazwischen sind dann die Stipendiaten aufgetreten und haben ein Stück aus seiner Lesung bzw. Buch übersetzt und da die meisten ein Gedicht, wo das Wort “bla bla” vorkommt.

Clemens J Setz hat dann noch die Twitter Poesie und da einen Star-Dichter, der zwar wahrscheinlich, den “Bücher-Preis” nie bekommt, aber viele viele Followers hat, zitiert.

Morgen geht die Tagung weiter, zu der man sich anmelden konnte und die, glaube ich, hybrid stattfindet. Aber ich befinde mich in Harland und mit Maske und mit Impfung, eh schon wissen, gehe ich immer noch nirgendwo hin.