Wolfgang Hermann und Gudrun Seidenauer in der “Gesellschaft”

Am Nachmittag nach Harland gefahren und dort in die “Gesellschaft” gestreamt, in der “Alten Schmiede” hätte es auch eine Veranstaltung gegeben, aber die streamen nicht mehr, damit die Leute in die Veranstaltung kommen, wie mir der August Bisinger sagte.

Also in die “Gesellschaft”, wo Gudrun Seidenauer und Wolfgang Hermann ihre neuen Bücher vorstellen.

Ines Scholz hat moderiert und eingeleitet und die beiden Autoren vorgestellt, deren Bücher alle von Frauen handeln, die die Fünfziger- und Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts erlebten.

Die “Gesellschaft” dürfte sehr voll gewesen sein, wie Ines Scholz erwähnte und die 1965 in Salzburg geborene und dort lebende Autorin, habe ich kennengelernt, als ich 1996, glaube ich, in der Jury für das Nachwuchsstipendiumwar.

Dann war ich glaube ich auch einmal in einer Veranstaltung. Gelesen habe ich noch nichts von ihr, aber als ich von ein paar Jahren mit dem Alfred in Salzburg war und wir uns dort mit Margot Koller das Literaturhaus oder den Bücherschrank davor, anschauen wollten, hat sie dort ein Seminar gehalten und das bei “Jung und Jung” erschienene Buch “Libellen im Winter” handelt von drei Frauen Mali, eine alleinerziehnde Mutter, Vera, eine Möbelrestauratorin und Grete, die bei den Amerikanern dolmetscht und von ihnen geheiratet werden will, die die Nachckriegsjahre erleben und sich da in Wien kennenlernen.

In der Diskussion erzählte Gudrun Seidenauer von den wilden Spielen der Nachkriegskinder und den alleinerziehenden Müttern, die sie zu betreuen hatten und ihr Leben schupfen mußten. Es wurde dann über die schwarze Pädagogik der Fünfzigerjahre und die Gesetzte damals, wo Akademikerinnen ihren Titel verlieren konnten, wenn sie bei einer homosexuellen Handlung erwischt wurden, diskutiert. Das Thema Gewalt wird also in diesem Buch sehr angesprochen und Gurdrun Seidenauer erklärte, wie sie zu ihren Recherchen gekommen ist. Eine junge Frau kommt dann auch in dem Buch vor, was Gudrun Seidenauer, die in Salzburg Lehrerin ist und die ihre Schüler in die “Gesellschaft” mitgebracht haben dürfte, als “kleines utopisches Moment” bezeichnet

Den 1961 geborenen Wolfgang Hermann, kenne ich auch schon lange und habe ihn glaube ich, auch schon einmal oder öfter in der “Gesellschaft” oder der “AS” gehört.

Kennengelernt habe ich ihn, glaube ich, beim “Siemens-Technik-Preis”, wo er seinen “Herrn Faustini” präsentierte und damit auch gewonnen hat.

Ein paar “Herr Faustini-Bücher” sind inzwischen erschienen. Ich habe auch schon was von ihm gelesen und jetzt stellte er in “Bildnis meiner Mutter”, das Leben seiner Mutter vor.

Ines Scholz erwähnte, daß Wolfgang Hermann, das Buch schon begonnen hat, als seine Mutter noch lebte und der zweite Teil der Erzählung spielt dann dreißig Jahre später und Wolfgang Hermann beschäftigte sich in der Erzählung mit der Frage, wieviel man eigentlich über seine Eltern bzw. Mutter weiß?

Es wird auch die Landschaft rundherum beschrieben, denn Wolfgang Hermann hat sich während er den ersten Teil geschrieben hat, in Frankreich befunden und seine Mutter Anneliese hat ihre eigenen Wünsche für die Familie zurückgestellt, wie das früher bei den Frauen wohl so war und die NS-Zeit, den Einmarsch Hitlers in Bregenz hat die Mutter als junges Mädchen auch erlebt und hat sich auch freiwillig gemeldet, als man für Hitler ein Gedicht aufsagen sollte und ist dabei steckengeblieben.

Später wollte die Mutter Sängerin werden, hat dann aber offenbar einen ungeliebten Mann geheiratet und Wolfgang Hermann beziehungsweise Kinder bekommen.

Es gibt auch eine Erzählung “In kalten Zimmern”, die sich mit ähnlichen Details beschäftigt, wie Ines Scholz erwähnte, wobei Wolfgang Hermann anmerkte, daß es hier aber um einen anderen Ton geht. und dann ging es noch um die Schwierigkeiten über die eigene Mutter zu schreiben und wie schwer es ist, den richtigen Ton dafür zu finden und Wolfgang Hermann merkte an, daß er seine Mutter, die eigentlich ein unglückliches Leben führte und ihre Träume nicht erfüllen konnte, mit diesem Buch retten wollte.

Zwei spannende Bücher die zeigen, daß die Nachkriegsjahre immer noch sehr wichtig sind und sich viele Autoren damit und der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit beschäftigen.

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