Begegnung mit Ilse Pollaks Tochter

Ich habe ja, als ich 1973 maturierte, Psychologie studiert und zu schreiben begonnen. Und da irgendwann, ich weiß nicht mehr so genau, ob während meines Studiums oder während meiner Verhaltenstherapieausbildung Mitte der Achtzigerjahre, Ilse Pollak kennengelernt. Eine alte Dame, die sich sehr freundlich, um die Studenten kümmerte, ihnen Kaffee ausschenkte oder ist das der Herr Wittek gewesen und ich habe sie einmal, das muß Mitte oder Ende Achtzig oder vielleicht schon Neunzig gewesen sein, als ich im SMZ-Ost an der Krankenpflegeschule unterrichtete, sie in ihrem Gemeindebau besucht. Das war wahrscheinlich, um den Valentinstag, jedenfalls habe ich ihr ein kleines Primelstöckchen mitgebracht. Eine freundliche alte Dame, die dann aus meinen Gedächtnis entschwunden ist.

Daß sie eine Tochter namens Susanne hat, die im “Picus Verlag” den Roman “Familientreffen” veröffentlich hat, hat sie mir wahrscheinlich erzählt, beziehungsweise habe ich das Buch gelesen. Daß E. A. Richter ihr Schweigersohn war, habe ich auch gewußt. Von dem habe ich die “Berliner Entscheidung” gelesen und 2010, glaube ich, als ich schon bloggte hat sich der bei mir gemeldet und mir einmal sogar eine Buchbeschreibung geschrieben und mir auch erzählt, daß seine Schwiegermutter gestorben ist und jetzt in der Realität von 2023, als ich mir mein Wochenveranstaltungsprogramm zusammenstellte und für den Mittwoch zuerst nichts gefunden habe, keine “Alte Schmiede” kein Literaturhaus, keine “Gesellschaft”, habe ich den Newsletter des “Republikanischen Clubs” bekommen, der mir mitteilte, daß die 1942 geborene Susanne Pollak ihr zweites Buch “Klara spielt nicht mit”, wieder eine Familiegeschichte, dort vorstellt.

Einige alte Damen im “Republikanischen Club”, die sich ihre Masken aufsetzten, Sybille Summer hat auf das Buffet hingewiesen, Wein, Chips und ein paar Süßigkeiten. Vanessa Redak hat moderiert und darauf hingewiesen, daß Susanne Pollak, die inzwischen in Frankreich lebte, deshalb waren auch einige französisch sprechende Damen im Publikum, ihre Lehrerin in Deutsch und Französisch in der Zirkusgasse war und ihr die Liebe zur Literatur beigebracht hat. Und Susanne Pollack, die 1942 im Exil in Frankreich geboren wurde, hat sehr lange an ihrem zweiten Buch geschrieben, das die Geschichte ihrer kleinen Schwester Klara, die in Wirklichkeit anders hieß, schildert.

Denn die Eltern, der Vater Arzt, Ilse Pollak hat, glaube ich, erst später Psychologie studiert, haben ihren drei Kindern, Susanne 1942 geboren, den fünf Jahre jüngeren Bruder und der 1952 geborenen Schwester, nichts von ihrer Fluchtgeschichte erzählt und sie obwohl sie das eigentlich nicht von ihnen gefordert haben, unter einen großen Druck gesetzt, nicht aufzufallen und die Braven und die Besten zu sein.

Susanne Pollak und der Bruder, der später Psychoanalytiker wurde, haben da mitgemacht. Die kleine Schwester nicht. Sie hatte Asthma und viele Krankheiten oder sich diese eingebildet, beziehungsweise vorgespielt. Hat ihr Medizinstudium abgebrochen, dann eine Tochter geborenen, Anna heißt sie wahrscheinlich nicht wirklich, wie die meine und ist dann mit siebenundvierzig Jahren gestorben. Susanne Pollak hat sich sehr lange mit der Frage beschäftigt, warum, die kleine Schwester nicht, wie sie mitgemacht hatte, sondern Widerstand leistete.

Daran knüpfte sich die die Frage, warum dine Eltern den Kindern nichts von ihrer Fluchtgeschichte erzählte und, daß Susanne Pollak erst sehr spät herausbekommen hat, warum sie in Lyon und nicht, wie die anderen Kinder ihrer Klasse in Kagran geboren wurde und da kann ich mich an die Hansi Berger erinnern, die ich im Klub der logischen Denker als Studentin kennengelernt habe, die von Prag nach Israel emmigrierte und dann mit ihrem ersten oder zweiten Mann nach Wien gekommen ist, die der sehr neugierigen Studentin auch nicht viel erzählte, wie das damals gewesen ist?

Das ist, glaube ich, erst die dritte Generation, die dann, die Vergangenheit und die schweigenden Eltern aufdeckt und sich damit beschäftigt.

Die Familiengeschichte geht dann weiter, daß sich Susanne Pollak, die sich nach dem Tod der Schwester, um ihre Nichte gekümmert hat, zu der sie ein schlechtes Verhältnis hatte und erst jetzt wieder zu ihr zurückgefunden hat.

Dreizehn Bücher gab es, glaube ich, zu verkaufen, die Hälfte wurde das auch und ich bin wieder ein bisschen in meine Vergangenheit eingetaucht, habe mich mit E. A. ,Richter unterhalten, der jetzt einen neuen Verlag sucht und, wie er mit verraten hat bei “Dichterloh” lesen wird und kann noch meine Parallelen anmerken, daß ich im November 1953 geboren wurde und eine 1942 geborene Schwester hatte, die 1978 an einem Autounfall verstorben ist.

Preisgelüste

Ich sage und schreibe ja manchmal, daß ich den “Nobelpreis für Literatur” möchte und habe da schon Empörung ausgelöst.

“Bist du betrunken?”, hat die Elfriede Haslehner da beispielsweise einmal zurückgefragt.

“Nein, aber ich gebe zu, daß ich dich damit ein bisschen ärgern wollte!”

Warum eigentlich und warum darf man das nicht wollen oder es aussprechen?

Der liebe Uli schreibt da, glaube ich, auch immer “Sind sie wahnsinnig?”

Natürlich nicht, denn man soll sich doch große Ziele setzen. So hört man es doch in den Coachingseminaren, obwohl es natürlich, das weiß ich schon unrealistisch ist, denn da müsste mich jemand vorschlagen. Ich müsste auf eine Longlist und dann auf eine Shortlist kommen und wer schlägt mich vor, die Literaturexperten wahrscheinlich nicht, weil die mich nicht kennen oder mich nicht für literarisch halten.

Denn wer seine Bücher selbst herausgibt oder darüber bloggt, ist das natürlich nicht. Eigentlich auch komisch, denn, ich denke, man sollte die Bücher erst einmal lesen und nicht von vornherein sagen, “Eigenverlag wollen wir nicht!”

“Selfpublishing ist bei der Bewerbung ausgeschlossen!”

Denn damit kann man nie auf eine Buchpreisliste. Warum eigentlich, wenn es gut ist und gefällt!

Und ja, es gibt Selfpublishingpreise. Aber da muß man, glaube ich, im Netz publizieren, was ich beispielsweise nicht tue und wahrscheinlich Genre schreiben.

“Fang doch ein bisschen kleiner an!”, hat mir Maria Gorniekiewicz einmal auf diese Bemerkung gesagt und das stimmt natürlich und ich kann hinzufügen, daß der “Nobelpreis”, den ich mit Zwanzig, als ich zu schreiben anfing, naiv verlangte, eine Anerkennung ist und Anerkennung für das Schreiben wünscht man sich natürlich, brauch es und ist wahrscheinlich auch der Motor für das Weiterschreiben.

Ich habe da ja nicht besonders viel davon bekommen und schreibe trotzdem weiter, habe mir da auch das nötige Selbstbewußtsein erarbeitet und würde mir im Jubiläumsjahr, fünfzig Jahre literarisches Schreiben, fünfzehn Jahre “Literaturgeflüster” schon ein bißchen feed back und positive Beachtung wünschen.

Eine Hand voll Kommentierer auf den Blog, die meine Bücher lesen und mit denen man ernsthaft diskutieren kann, wäre schön und hat es am Anfang auch gegeben, da hatte ich ein paar junge Autoren unter den Followern. Dann kam die Frau Heidegger und die JuSophie sowohie der Uli, die sich darüber lustig machten, was eigentich schade ist, denn ich meine es ja ernst mit meinen Schreiben und bemühe mich sehr.

Finde es daher schade, daß ich da nur auf der Stelle getreten bin oder auch nicht natürlich nicht, denn ich habe ja geschrieben und geschrieben und bin daher wahrscheinlich besser geworden und habe auch meine diesbezügliche Hemmung überwunden und vor ein paar Jahren bin ich immer die Preise durchgegangen und habe die mir auch gewünscht. Den schon erwähnten “Nobelpreis” und in Klagenfurt beim “Bachmann-Preis” lesen, später dachte ich der “Priessnitz-Preis”, der “Fried-Preis”, den “Wildgans-Preis”, etcetera, wäre fein.

Aber da ist wahrsceheinlich wieder der Eigenverlag, das Ausschlußkriterium.

“Selfpublisher nein, die wollen wir nicht!”, also ist das schon einmal weggefallen. Aber ich habe ein paar Preise, Preiserl, wie mein Psychologiestudienkolle Gerhard K. einmal sagte, schon bekommen.

Den für das geschlechtneutrale Kinderbuch “Buben dürfen weinen, Mädchen dürfen pfeifen” mit der Geschichte “Güler will kein Kopftuch mehr”, das erschien dann bei “Jugend und Volk” und bekam auch den “Kinderbuchpreis”, aber weiter ist es damit nicht gegangen. Ich habe sogar eine schlechte Kritik bekommen, obwohl der Text natürlich lektoriert wurde.

Dann habe ich ein paarmal einen Preis mit einer Geschichte bei einer Zeitung oder Zeitschrift bekommen und einmal einen Hörspielpreis, den die Buchhandlung “Thalia” ausgeschrieben hat und ein paar Mal habe ich bei den “Luitpold Stern-Preisen” der Gewerkschaft auch gewonnen. Der letzte Preis, den ich bekommen habe, war 2005 bei der Bücherei Pannaschgasse. Da gabs einen Buchgutschein dafür und seither habe ich mich bei diesen Preisen auch nicht mehr beworben und bei den anderen werde ich nicht ausgewählt und habe mich wahrscheinlich mit dem abgefunden, was mir Rudolf B, schon ende der Siebzigerjahre sagte.

“Schreib halt nur für dich!”

“Nein!”, habe ich empört gekontert.

“Das tut die Jelinekauch nicht!”

Damals war ich noch naiv oder vielleicht auch etwas überheblich. Jetzt tue ich es, gebe nach jahrelangen Fehlversuchen meine Bücher selbst heraus, und habe mich damit ohne es zu wollen und zu wissen, damit offenbar ins Fettnäpfchen gesetzt, obowhl sich das inzwischen ja geändert hat und das Selbfpublishing inzwischen viel angesehener geworden ist. Auf die Buchpreisliste kommt man damit aber auch nicht hinein und seit fast fünfzehn Jahren blogge ich über mein Schreiben, veröffentliche also alles im Internet und auf Knopfdruck kommt man zu meinen Texten.

Für mich ist das sehr wichtig, obwohl ich derzeit nur zwei oder drei Kommentierer habe und es eigentlich schade finde, daß sich niemand zu meinen Leserunden meldet und mir ein Kommentare zu meine Bücher schreiben.

Offenbar trauen sich die Leute das nicht, was ich das nicht ganz verstehe, denn, ich denke, ich habe schon Bücher besprochen, die ich für schlechter als meine empfunden habe.

Da fasse ich den Inhalt zusammen und sage meine Meinung. Verreißen brauche ich dabei nicht. Ich denke, es hat mir nicht geschadet, mich mit dem Schreiben der anderen zu beschäftigen, finde auch das, was jenseits den Tellerrand passiert interessant und brauche dazu auch keinen Kritiker, der mir das vorauswählt, was ich lesen soll.

Passiert in der Praxis aber so, was ich sehr schade finde. Ich schreibe trotzdem weiter. Das heißt, solange mir etwas einfällt, fühle ich mich in der letzten Zeit auch schon etwas ausgeschrieben und ich habeauch schon sehr viel geschrieben. An die secbzig selbstgemachte Bücher und den täglichen Blogartikel über meinen Schreiben und meine Bücher und was ich mir für das Jubiläumsjahr wünsche, ist immer noch mehr Anerkennung und Interesse. Eine Handvoll Kommentierer mit denen ich über Literatur diskutieren kann, die sich die Zeit nehmen meine Bücher zu lesen und sich vielleicht auch einige Stunden oder Tage damit zu beschäftigen, ein paar Einladungen zu Lesungen, zu Diskussionen, etcetera.

Ob ich mir noch einen Verlag wünsche, weiß ich gar nicht so genau. Mit ein bißchen mehr Aufmerksamkeit auf den Blog und weniger “Eigenverlag wollen wir nicht!”, sondern “Interessant, was Sie da schreiben, zeigen Sie her!”, würde es schon gehen.

Also vielleicht doch den “Fried-“, den “Priessnitz-,den “Wildgans-, etcetera, Preis?

Den “Nobelpreis” werde ich nicht kriegen, das weiß ich schon und würde das Geschrei, siehe Handke, Jelinek, etcetera, was es dann gab, höchstwahrscheinlich auch nicht aushalten.

Aber ich schreibe schon über fünfzig Jahre, bemühe mich sehr und habe da ja auch schon einiges hervorgebracht, was wahrgenommen werden sollte und was mich wahrscheinlich am meistens schmerzt ist, daß es bisher so unbeachtet geblieben ist.

Trojanow trifft Dzevad Karahasan

“Trojanow trifft…”, so heißt eine Reihe in der “AS” bei der ich schon öfter war oder sie streamte, wo der 1965 geborene Ilija Trojanow immer imteressante Bücher oder Autoren vorstellt und vorher hatte er glaube ich eine sozialpolitische Reihe und da bin ich zu spät gekommen, daß ich kaum einen Platz mehr fand.

So bin ich diesmal extra früh gekommen und habe trotzdem nur mit Ach und Krach ganz am Eck in der dritten Reihe einen Platz gefunden und Ilija Trojanow ist ja ein charmanter Moderator mit einem vielleicht sarkastischen Witz, so kann ich mich noch an eine “Literatur im Herbst” erinnern, die ich streamte, streamen muß und um das “Odeon” ist eine Maßnahmendemo vorbei gezogen: “Das sind die Menschen, die für die Freiheit kämpfen krank zu werden”, hat ilija Trojanow gewitzelt.

Vielleicht hat er auch “Idioten” gesagt und ich denke, all die, die da dabei gewesen sind, leben wahrscheinlich noch immer und den 1953 in Duvno geborenen Dzevad Karahasan,, der auch schon öfter seine Bücher in der “AS” vorstellte, stellte er als großen Selbstgesprächer vor oder einen, der in der Welt von Platon und Dante lebt und er ist auch ein Chronist des belagerten Sarajewos und darum geht es auch in seinem neuen Buch “Einüben ins Schweben”, das vorgestellt wurde.

Da geht es um einen englischen Dichter und einen Einheimischen, die sich durch das Buch dialogisieren und die erste Stelle, die der Autor gelesen hat, handelt von einer Braut, die eigentlich schon Witwe ist und trotzdem das blutige Hemd ihres Verlobten heiratet und dann schon hochschwanger in das Haus der Schwiegermutter zieht.

Daran knüpfte sich die Diskussion über die Pardoxien, die Dzevad Karahasan in seinem Roman verfolgt und da hat er die Rolle des Humors hervorgehoben, die da sehr wichtig war und von einem Treffen mitten im Krieg erzählte, wo er und seine Besucher lautstark lachten, so daß sogar ein Nachbar kam und mitlachen wollte. Der Humor ist gerade in Krisensituationen sehr wichtig und ein Abwehrmechanismus, das weiß man schon seit Sigmund Freud.

Ich habe damit ja meine Schwierigkeiten würde mich da laut Dzevad Karahasan in Sarajewo schwer tun, so wie das auch der berühmte ivo Andrivdem Autor tat und dann kam die zweite Stelle mit dem Lieblingswitz, der natürlich nicht lustig war. Denn da geht einer frühmorgens aus dem Haus, um sich die alten Kipferln aus der Bäckerei zu holen und wird dann von einer Granate zerfetzt und der ist früher im Mai leicht bekleidet herumgegangen, obwohl rundherum Schnee lag, aber warum sollte er sich anpassen, das Wetter war falsch.

So ging es weiter durch das Buch, das dann auch empfohlen wurden. Aber ich lese ja gerade den Erzählband einer jungen bosnischen Autorin und da hat mich der Mann, der neben mir saß angesprochen und sich gewundert, wieviel ich beim Lesen unterstreiche.

Zwei seltsame Herren aus dem “Jung und Jung Verlag”

Heute ein Abend mit zwei “Jung und Jung” Bücher in der “Alten Schmiede”, geschrieben von zwei Frauen, die sich mit zwei Außenseitern beschäftigen. Zwei ältere Herren, die ein sehr einsames und auch schrulliges Leben führen und die teilweise in der “Pandemie” entstanden sind.

Das der 1955 geborenen Dagmar Leupold, die mit ihren “Dagegen die Elefanten” auf der letzten deutschen Buchpreisliste gestanden ist, ist es auf jeden Fall.

Das hat sie in der Diskussion erwähnt, war aber stark verkühlt, so daß der “Jung und Jung-Lektor” Harald Gschwandtner, der, wie der Protagonist aus Dagmar Leupolds Roman heißt, aber der hat keinen Nachnamen, zumindestens gibt er diesen ab, wenn er am Abend die Oper oder Philharmonie betritt, um sich dort in die Garderobe zu setzen.

Ich habe das Buch gelesen, es hat mir ganz gut gefallen, obwohl es wahrscheinlich nicht ganz realistisch ist, diesen seltsamen Herrn, Exzentriker, hat es Dagmar Leupold genannt, nicht schrullig und das ist der Herr Harald höchstwahrscheinlich, der in seiner Garderobe italienisch lernt, dann in einem Mantel eine Pistole findet, die er mit nach Hause nimmt und dann im Backofen versteckt, das ist wahrscheinlich unwahrscheinlich und kann man vielleicht, als einen Gag betrachten, einem Monolog zu einem Plot bezieungsweise Spannunselement zu verhelfen.

Das führt dann schon über zum zweiten Buch, aus dem an diesem Abend als Erstes gelesen wurde, eine Schweizer Autorin, die teilweise in Finnland lebt und deshalb, wie sie sagte, die deutsche Sprache fast verlernte und wahrscheinlich, um die zu retten ihr Debut geschrieben hat und da beschreibt sie einen Tag eines pensionierten Piloten, der sich, wie sie es offenbar zeigen wollte, daher seinen Sinn verloren hat und sich von der Gesellschaft ausgestoßen fühlt.

Er ist geschieden, das schon zehn Jahre, hat aber noch die Zahnbürste und das rote Handtuch seiner Ex im Badezimmer und jetzt verbringt er seine Tage in dem er sich mit Modellbauten beschäftigt, also vielleicht eine sinnlose Tätigkeit und das spannende und das war wahrscheinlich der 1978 geborenen Tine Melzer wichtig. Es gibt keinen Plot. Sie beschreibt einfach nur einen Tag des alten Herrn, der seinen Sinn nur durch, die Ordnung also, das Zählen, die Struktur findet, die er durch seine Pensionierung verloren hat.

“Alpha Bravo Charlie” heißt das Buch, das eigentlich genau das beschreibt, was Jurenka Jurk in ihren Seminaren, als nicht statthaft beschreibt, langweilige Tätigkeiten aus dem Leben eines Pensionisten wahrscheinlich besteht zu beschreiben.

“Da passiert doch nichts!”, hat mir einmal einer zu einen meiner Texten gesagt und mich tief getroffen, bei Dagmar Leupold passiert, daß der Außenseiter eine Pistole findet, sich mit dieser seltsam benimmt und dann doch keinen Krimi daraus macht, sondern sich nur vorstellt, daß er die im Konzerthaussaal benützt, um seiner Angebeteten Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Interessant, interessant und Jochen Jung bringt sehr interessante Bücher. Lorenz Langenegger, auch ein “Jung und Jung-Autor” habe ich im Publikum gesehen und sonst eigentlich niemanden den ich kannte und in der “Gesellschaft für Literatur” hat Brigitte Schwens-Harrant Daniel Wisser vorgestellt oder mit ihm über seine Bücher gesprochen.

Fragenkatalog für die Versöhnungskommission

Nachdem die ÖVP bei der Niederösterreich-Wahl die absolute Mehrheit verloren hat, weil immer wieder die Aussagen von Johanna Mikl-Leitner zu den “Ungeimpften” die sie vor cirka einem Jahr bezüglich der Impfpflicht geäußert hat, wiederholt wurden und die FPÖ einen Corona- Untersuchungsausschuß gefordert hat.

Die Maßnahmen wurden jetzt als für beendet geplant bekanntgegeben. Im April bzw. Juni wird es dann soweit sein, daß alle Maßnahmen fallen werden. Ein neues Epidemiegesetz, wo eine Impfpflicht jederzeit wieder eingeführt werden kann, ist zwar schon in Vorbereitung und in Wien muß man noch bis Ende Februar mit FFP 2-Maske in den Öffis fahren und die Hälfte der Leute tun das auch, wie ich interessiert beobachte, wenn ich an einem Bus oder Straßenbahn vorübergehe, hat jetzt auch Kanzler Nehammer die Hand ausgestreckt, um etwas gegen die Spaltung der Gesellschaft zu tun und bekanntgegeben, daß er eine Untersuchungskommission einführen will, die dann zu Ostern die Pandemie aufarbeiten wird, denn man konnte ja nicht anders. Wenn man die Gesundheit bewahren und die Menschheit retten will, ist alles erlaubt, verkündete er ungefähr und sprach wieder und noch immer von Impfgegnern und Coronaleugner denen man es nicht recht machen kann.

Aber war es wirklich so?

Ich habe noch den Satz von März 2020 im Ohr, daß die meisten das Virus gar nicht merken werden und nur die Alten geschützt werden müßen. Trotzdem der scharfe Lockdown, das Spazierengehen war, glaube ich, erlaubt, aber das Niedersetzen auf einer Parkbank verboten, den über Sechzigjährigen wurde geraten zu Hause zu bleiben und sich einkaufen zu lassen. Die Spielplätze und die Bundesgärten waren geschlossen und man sah die Bilder von Bergamo mit den Särgen, wo man jetzt, glaube ich, weiß, daß das falsche Fotos waren und ich glaube auch das Interview, das man mit einem überforderten maskierten Arzt führte, war einmal mit Standort Italien, einmal mit New York angegeben und, daß man in Bergamo und auch in Schweden zuerst falsch behandelt hat, das heißt zu früh beatmet und die alten Leute aus dem Spital wieder ins Pflegeheim entließ, wo sie dann alle ansteckten, weiß man jetzt. Damals hat man es nicht gewusst und so höre ich immer die ersten scharfen Maßnahmen bis Ostern waren okay, da wusste man es nicht besser.

Man hörte aber auch, daß die Definition der Pandemie geändert worden war und, daß es auch Planungen gegeben hat, wie man im Falle einer Pandemie am besten vorgeht und dann hörte man auch Bill Gates will alle impfen, einen Chips einpflanzen, etcetera.

Das fiel dann unter Verschwörungstheorien und der Chip ist glaube ich auch nicht notwendig, das geht wahrscheinlich schon viel einfacher, daß aber geimpft werden sollte und die Pharmafirmen ihr Geschäft witterten, ist, glaube ich, bewiesen.

Nicht hinterfragen hörte man und dann marschierte die Polizei auf mit dem Abstandsmesser, verlangte Meldezettel, wenn man zu zweit spazierenging, verbat den Müttern mit ihren Kindern Fußball zu spilen und verlangte hohe Strafen, wenn sie es trotzdem taten.

Es kam dann zu Lockerungen und zu einem Herbst und einem Winter wo dann die ersten Impfungen durchgeführt wurden und die Massentests zum Freitesten mutierte. Die App mit dem man seinen Bewegungsradius verfolgen konnte, hat dann nicht so funktioniert. Das wollten die Leute nicht. Man musse sich in den Gasthäusern registrieren und war man positiv kam kein Arzt, sondern die Polizei, die überwachte, daß man zu Hause blieb und dann blieben die Leute so lange unbehandelt zu Hause bis es nicht mehr anders ging und sie auf der Intensivstation landeten, weil die Lungendruckgeräte die helfen hätten können, nicht verteilt wurden.

Dann kamen wieder Lockerungen. In Wien natürlich nicht, da musste man im Sommer 2021 auch in den Gastgärten einen Test oder Impfnachweis bringen, obwohl man immer hörte, im Freien ist es nicht ansteckend und die Spitäler wurden auch nicht aufgestockt und ich kann mich noch an die Aussagen von Minister Mückstein, der es als TCM Arzt eigentlich besser hätte wissen müssen, erinnern, daß ein gute Immunsystem nicht hilft und wenn man sich nicht impfen läßt, dann wird man sterben….

Das hat ein hochgradiger Mediziner, glaube ich, noch im letzten Sommer gesagt, als längst Omikron vorherrschte und die Leute zwar positiv, aber meistens nicht krank wurden.

Ein mllder Verlauf hörte man und die Kinder mussten Masken tragen und sich dreimal in der Woche testen lassen und als es im November 2021 besonders hektisch wurden, weil die Impfquote nicht so, wie gewünscht stieg, wurde ein enormer Druck ausgelöst.

Man muß sich impfen lassen weil man sonst nie mehr in ein Kaffeehaus oder zum Friseur gehen kann und von der Solidarität und dem Schutz der anderen wurden gesprochen.

“Wer will denn neben einem Umgeimpften sitzen?”, als ob die automatisch ansteckend wären? Das habe ich öfter gehört und auch, daß man, wenn man sich nicht impfen lässt nicht mehr im Spital behandelt wird, seine Wohnung verlieren kann oder besonders fies, wenn man jemanden ansteckt wird man wegen fahrläßiger Tötung oder Totschlag angezeigt.

Das hat dann wie die “Pandemie der Ungeimpften” nicht lang gehalten, denn als dann die Impfpflicht kam, war klar. Die Impfung hält nicht, was sie versprechen sollte. Man ist trotzdem ansteckend und eine “Pandemie der Ungeimpften” gibt es nicht und die Gesellschaft war trotzdem gespalten, denn wenn jemand unsolidarisch ist, darf er eben nicht überall sein Leberkäsesemmerl essen und Schuhe kaufen darf er ebenfalls nicht und es erscheint mir immer noch skurril, daß man seinen Ausweis und seinen Impfpaß herzeigen mußte, wenn man in einem Geschäft etwas kaufen wollten.

Nun gut muß man nicht und in die Lebensmittelgeschäfte durfte man mit FFP2-Maske auch und man konnte sich auch liefern lassen oder am Markt einkaufen und den Punsch dann halt statt am Christkindlmarkt am Würstelstand einkaufen.

Trotzdem Fragen über Fragen, denn, daß sich die Viren abschwächen und auch die spanische Grippe mal verschwunden ist, das wurde nicht geglaubt, beziehungsweise als unwissenschaftlich erklärt, wenn man das hinterfragte. Das gibt es nicht, man kann sich trotzdem schwer krank werden und Minister Lauterbach sprach von dem Killervirus das sicher diesen Winter kommt.

Jetzt sagt er etwas anderes und gibt, glaube ich, auch zu, daß die Schulschließungen nicht nötig waren. Denn die Kinder haben Schlaf- und Eßstörungen, hat man ihnen ja eingeredet, daß sie schuld sind, wenn die Oma stirbt und Sprachentwicklungsverzögerungen haben sie wohl auch abbekommen, weil man von maskierten Kindergärtnerinnen das Sprechen wahrscheinlich nicht richtig lernt.

Aber nicht hinterfragen und wenn man meinte, daß man mit dem Virus leben lernen muß, war man gleich ein Nazi auch wenn man auf eine Anti-Maßnahmendemo ging und da vielleicht keine Maske trug, weil man das ja sonst im Freien auch nicht mußte.

Aber dann kam Omikron und die Impfpflicht wurde ausgesetzt, die Pandemie für beendet erklärt, obwohl es, glaube ich, immer noch täglich ein paar tausend positiv Getestete gibt, obwohl ja nicht mehr soviel getestet wird.

Also außer Spesen und Schäden nichts gewesen und auch wenn Professor Bhakdi als Nazi diffamiert wurde und Konstantina Rösch ihre ärztliche Lizenz verloren hat und nur bestimmte Experten zu Wort kamen, hat man jetzt wohl erkannt, daß es nichts bringt wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt, denn dann ist alles kaputt und die Spatzen flattern munter davon und, daß die Null Covid Theorie mit der sich wohl so manche Experten den Nobelpreis erhofften, nicht weiterkommt, haben inzwischen auch die Chinesen erkannt.

Also alle Maßnahmen weg, aber die Menschen werden verstört zurückgelassen, haben die vielen Tests und Masken ja Milliarden gekostet. Österreich war ja Testweltmeister, obwohl auch bald klar war, daß die nicht so richtig differenzierten und Massentests nichts bringen.

Einige Firmen haben wohl sehr gut daran verdient. Die Pharmafirmen auch und die Inflation liegt jetzt bei elf Prozent. Eigentlich ganz klar, aber da ist, höre ich, nicht die Pandemie schuld, sondern der Angriffskrieg der Russen auf die Ukraine und die starke Angstwelle mit der die Leute im Frühling 2020 dazu gebracht wurden, nicht zu hinterfragen und die Maßnahmen mitzumachen, weil sie sonst Gefährder waren, wurden längst dadurch ersetzt, daß man ein Volksfeind ist, wenn man für den Frieden und gegen die Waffenlieferungen in der Ukraine war.

Denn wir müssen den Krieg gewinnen und für den Frieden frieren und dann hörte man noch, daß der Mittelstand zerschlagen wird und man nicht wissen wird, ob man essen oder heizen soll und vor der nächsten Stromrechnung haben auch alle Angst.

Uje, uje, also auch nicht viel besser und, daß der “Standard” und der “Falter” umgefallen ist und der ORF auch sehr seltsame Nachrichten über die sogenannten Maßnahmenkritiker brachten, “Denn das sind alles Schwurbler, Aluhutträger oder Nazis und glauben, daß die Erde eine Scheibe ist!”, ist auch nicht besser.

Und dahin zielt auch meine nächste Frage. Warum sind alle Nazis, die sagen, daß man, wie die Schweden auch anders mit dem Virus umgehen hätte können, was jetzt eigentlich erwiesen ist.

Aber nein, das geht nicht, auf die Eigenverantwortlichkeit, was wohl das Gescheiteste gewesen wäre, denn es kann ja jeder der es wollte, eine Maske tragen und sich impfen lassen, konnte man sich nicht verlassen, da mussten schon die Zwangsmaßnahmen her.

Uje, uje und das Ganze hat drei Jahre gedauert. Die Pandemie ist jetzt vorbei. Die Inflation und die Angst vor dem dritten Weltkrieg aber da und auch die Klimakatastrophen und da kann es ja jederzeit einen Klimalockdown geben, wenn das bei der Pandemie so gut gewirkt hat.

Aber trotzdem, keine Maßnahmen mehr und, daß es täglich viertausend positve Testse gibt, darüber wird nicht mehr geredet. Es sind auch nicht wirklich viele Leute krank oder nur verschnupft oder haben leichte Symptome und ich würde mir ebenfalls eine ehrliche Aufarbeitung wünschen, bin aber sehr skeptisch, daß das geschehen wird.

Aber warten wir ab, wie es weitergehen wird und ich habe meine Meinung immer geschrieben. Habe gebloggt und gebloggt und sogar zwölf Corona Bücher geschrieben, wo man den Verlauf und die Stimmung der letzten drei Jahre ganz gut nachlesen kann.

Die Sprache der Sonne

Ein Roman des 1969 in Hamburg geborenen Matthias Görlitz, der in St. Louis lebt und an der Washington Universität lehrt, auch Lyriker und Übersetzer ist, mit dem er sich nach Istanbul begibt, beziehungsweise dorthin seine Protagonisgtin Lee schickt, um ihre Doktorarbeit über ihre Großmutter Helene fertig zu schreiben und ihren Spuren, die sie dort hinterließ zu erforschen.

Denn Gromutter Helene, eine Jüdin hat sich, nach dem sie in die Schweiz geflüchtet war, nach Istanbul begeben. Hat dort gelehrt, bevor sie nach Amerika kam und dort an der Universität tätig war, an der Lee jetzt forscht.

Mit den Tagebüchern ihrer Großmutter fliegt sie aus Berlin, wo sie Zwischenstation machte, nach Istanbul. Da hat sie ihren türkischen Freund verlassen und will jetzt das Verhältnis ihrer Großmutter zu dem 1900 in Wien geborenen Georg Naumann, der noch am ersten Weltkrieg mitmachte, dort verwundet wurde und jetzt in einem Spital in Istanbul lebt, erforschen.

Das Buch spielt im Jahr 2016-2017. Georg Naumann ist also, etwas unrealistisch hundertsechzehn Jahre alt und will den ältesten Menschen der Welt übertrumpfen, was ihm, wie ich anmerken kann, nicht gelingt.

Er stirbt im Sommer 2016 nachdem er bekannte, daß er Lees Großvater ist und Lees Mutter Marie odee Mary stirbt kurz vorher und deren Verhältnis zu ihrer Mutter war nicht sehr gut und das Buch, kleingedruckte dreihundertdreißig Seiten, die gar nicht so leicht zu lesen waren, ich habe eine knappe Woche dazu gebraucht, pendelt nun zwischen dem Istanbul von 1936 und 37 zu dem von 2016 hin und her und erzählt im Großen und Ganzen Georg Neumanns Geschichte, die, wie sein hohes Alter eine sehr widersprüchige ist.

Wie schon geschrieben in Wien geboren, sein Vater ein Hofrat, glaube ich, war ein echter Österreicher, der Monarchie nachtrauernd wahrscheinlich, während sein Sohn sowohl an das neue Deutschland glaubte, als auch von der Orentalistik sehr begeistert ist.

Das studiert er lange und schließt es nie ab, schreibt für verschiedene Zeitungen über die neue Türkei. Seine Artikel werden von den deutschen Redakteuren aber umgeschrieben und die Liebe zu Männern prägt ihn auch.

Da gibt ein leidenschaftliches Verhältnis zu einem Ulrich van Stetten, der dann nach Istanbul geht. Naumann wird von den Nazis erwischt und zum Spitzeln nach Istanbul geschickt. Dort findet er seinen Ulrich aber nicht, dringt nicht zu ihm vor, wird einmal auch verfolgt und dann gefoltert, bis er dann auf Lees Großmutter trifft.

Eine Begegnung zu Atatürk der in den Dreißigerjahren, die deutschen jüdischen Wissenschaftler nach istanbul holten, damit sie sein Land reformieren gibt es auch.

So wirkt der Roman teilweise, wie ein Sachbuch und ist daher schwer zu lesen, weil die spannende Handlung eigentlich fehlt oder die, die es gibt, langatmig und langweilig wirkt.

Man erfährt aber viel über die jüdischen Wissenschaftler, die damals nach Istanbul gingen und dort ihre Vorlesungen hielten. Der 1957 in Conneticut verstorbene Literaturwissenschaftler Erich Auerbach beispielweise, der zehn Jahre in Istanbul forschte.

Es gibt aber auch viele literarische Anspielungen. Orhan Pamuk, der Nobelpreisträger von 2006 wird erwähnt. Aber auch der Putsch von 2016. Matthias Görlitz scheint da sehr gelehrt zu sein, viel zu wissen oder genau recherchiert zu haben. Deshalb ist das Buch und die Rolle Istanbul in den Dreißigerjahren aber auch in der Jetztzeit, die sehr lebeding geschildert wird, auch sehr interessant und es lohnt sich wahrscheinlich es zu lesen.

schlafbaum-variationen

Neue Gedichte des 1972 in München geborenen Nico Bleutge, der 2012 den “Erich Fried Preis” bekonnen hat, von wo ich ihn auch kenne. Seine “Drei Fliegen” – “über Gedichte” habe ich gelesen und jetzt ein neuer Band. In schöner Kleinschrift geschrieben, was manche Gemüter, siehe das “Literaturcafe” aufrege nmag und zum Duden greifen läßt.

Aber trotzdem schöne Sprache und zum Lesen sehr empfehlen, die drei Teile, die der Band, den ich als e pub gelesen habe, enthält.

“anfangen wieder”, beginnt der erste Teil gleich mit einem Langgedicht. Dann geht es zur “schneebeere” über, “schneebeere, leichthin weiße mit überhängenden zweigen- in mein zimmer ist ein fremder vogel gekommen” heißt es weiter “fuchshaft.sorge wetzte die steine”.

Dann geht es zu den dreiteiligen “funken”. “nehme die nase der kleinen/ zu meiner nase./ frage ich nicht: warum. geduld nur/ geduld. das läßt sich/ hören, das läßt sich strecken,”

Im zweiten Teil geht es sehr beeindruckend “ins klinikum”

“da ist der mann/der liegt in der klinik Regensburg/ da ist der raum/ da ist der plan/ da ist der film/ wo ist der mann?/ der liegt in der klinik Regensburg/ sechs tage lang/ der plan ist leer/ und ohne raum/ das war in der klinik in Regensburg”

Mit “hufe zählen” geht es weiter. Da ändert sich das Schriftbild, das sonst eher konventionell ist, einige Male, bevor es mit “pelzentbehrt” weitergeht.

“und drüben bleiben, lethe/und blüte, kein bleistift/ zwischen/den klappen-/ pelzentbehrt. heißt ohne/stachel”, bis es mit dem dritten Teil weitergeht.

Der ist dem titelgebenden Langgedicht gewidmet, wo sich plötzlich die Falken in den Schlafbäumen wiegen und sich plötzlich in den Lüften hunderte von Vögel befanden.

“natürlich kann es sein, daß ich mich falsch erinnere”, schreibt Nico Bleutge und das “daß” Kritiker, steht hier so geschrieben und kommt dann zu den Staren.

“die stare hattest du gemeint, nicht die flocken.die stare als könnten sie sprechen.”

“auf der schulter des bären sitzt ein kleiner falke” geht es weiter

“mit einem schnabel der langsam anwächst

an seiner spitze zwei schartige spitzen

aus grauen honiglicht”

“schon möglich, daß krähen/im kopf sind die dort nicht hin/gehören etwas zischt/in den büschen vielleicht/ein nest”

“nicht den wald aufessen!/ was ist los mit dir?/nur noch ein bißchen mehr”, uns so weiter und so fort mit den vogelreichen Versen, bis es zu den Anmerkungen geht, die verraten, daß Nico Beutge, die wichtigsten Anregungen von Elke Erb, Friedrich Hölderlin, Terezia Mora, Elisabeth Bishop, die auch das Motto für den dritten Teil gestiftet hat,Thomas Kling, Rosmarie Waldrop, Ilse Aichinger y und vielen mehr bekommen hat und ich habe mich wieder obwohl es noch gar nicht März ist in die schöne Sprache eines poetischen Lrikers einlesen können, aber Gedichte, merke ich an, kann man ja das ganze Jahr über lesen und sollte das auch tun.

Drei verrissene Bücher

Wieder einmal “Tea for three” in der Hecklounge der Hauptbücherei, obwohl ich zu ja zu literarischen Soireen nicht mehr so oft gehe, sondern die Bücher lieber selber lese. Aber heute kein anderes Programm. In der “Gesellschaft” und in im Literaturhaus gabs keine Veranstaltung, die “Alte Schmiede” ist nach Graz gegangen. Dann gabs natürlich den Opernball und die Demos dagegen, aber da bin ich weder noch hingegangen.

Also in die Hauptbücherei hinausgewandert, wo sich Klaus Nüchtern und Daniela Strigl immer einen Literaturexperten einladen und drei Bücher vorstellen oder besprechen. Das Publikum muß zuhören, das find ich inzwischen böd, daß man da nicht mitreden kann und einmal vor Jahren habe ich dort auch ein Buch vorgestellt.

Jetzt ging es um Elfriede Jelineks “Angabe der Person” von dem ich schon gehört habe, als ich mir im November den Jelinek Film angeschaut habe und mich an einem diesbezüglichen Gewinnspiel beteiligt habe.

Der Literaturwissenschaftler Wolfgang Straub, der diesmalige Gast hat es vorgeschlagen und vorgestellt und da geht es um einen Steuerprozeß in dem Elfriede Jelinek einmal verwickelt war. Die Deutschen wollten Geld von ihr, weil sie dort offenbar einen Nebenwohnsitz hat und haben sich nach ihrer Person erkundigt. Sie hat sich verfolgt gefühlt und das dann gleich mit der Verfolgung ihrer Familie durch die Nazis gleich gesetzt und das Ganze im Fließtext ohne Genrebezeichnung herausgegeben, beziehungsweise dann über Gott und die Welt frei weiterassoziiert.

Ich fand das spannend, Klaus Nüchtern, der strenge Literaturkritiker und Literaturkritikpreisträger weniger und dann kam die Überraschung, nämlich ein Buch das ich schon im Badezimmer liegen habe und das Daniela Strigl vor ein paar Wochen im Literaturhaus vorgestellt bzw. dort Raphaelas Edelbauers “Inkommensurrablen” moderiert hat. Jetzt hat Klaus Nüchtern das Buch eingeleitet und Wolfgang Straub hat sich dann darüber mokiert, daß der Rußknecht Hans aus Nordtirol nach Wien anreist und am Südbhnhof ankommt.

Richtig 1914 wahrscheinlich nicht, heute aber schon und Klaus Nüchtern hat das Buch dann ziemlich verrissen und seine übertriebene Sprache bemängelt. Daniela Strigl hat es mild als versuchten Expressionismus verteidigt, aber Klaus Nüchtern hat es nicht gefallen.

Jetzt bin ich gespannt, was ich dazu schreiben werde und das dritte Buch ist immer ein Kassiker und diesmal ein Buch, das mich ratlos machte, weil noch nie etwas davon gehört und ich aus der Besprechung auch nicht wirklich mitbekam, um was es dabei geht?

Ein Sachbuch oder eine philosphische Abhandlung “Der Garten des Cyrus”, eines Thomas Brownes aus dem Englischen von Manfred Pfister übersetzt und darin wurde, glaube ich, besprochen, ob man am selben Tag geboren werden und auch sterben kann? Thomas Browne scheint das an seinem siebzigjährigen Geburtstag geschafft zu haben und er empfiehlt auch nicht nach Wien zu fahren oder nur wenn man bestimmte Beschwerden hat.

Die Hecklounge war erstaunlich voll. Man mußte sich von irgendwo einen Sessel holen. Also viele Leute, die die Lteratur dem Opernball vorziehen. Dine Petrik war da, Helene Hoffmann, etcetera und am nächsten Monat wird dann Erich Maria Remarques “Im Westen nichts Neues” vorgestellt und was den Opernball betrifft, kann ich auf das bekannte Buch von Josef Haslinger hinweisen oder statt Alexander van der Bellen eine Präsidentin hinschicken und wer den Ball der Literatur vorzieht, aber keine Karte bekommen oder kein Ballkleid hat, der konnte sich die Opernballshow bei 0e24 anschauen, wo die Moderatorin im Abendkleid da saß und die Kleider der Ballgäste auch verrissen oder bewundert wurden.

Übersetzertag mit Lana Bastasic

Und jetzt weg von den Hundertjährigen ins Literaturhaus zum Erzählband einer bosnischen Schriftstellerin und deren Buch “Der Mann im Mond” merke ich an, liegt seit einiger Zeit auf meinem Badezimmerbücherstapel.

“S. Fischer” hat ihn mir geschickt nach dem ich die Marlene Streeruwitz angefragt habe und spannend, daß der Erzählband heute im Literaturhaus vorgestellt wurde.

Hinter Annemarie Türk bin ich die Stiegen ins Literaturhaus hinuntergegangen und habe da erst mitbekommen, daß es eine Übersetzerveranstaltung von “Traduki” war, wo Annemarie Türk, ja bevor sie in Pensiono gegangen ist, tätig war.

“Haben Sie das Buch geelesen?”,” habe ich sie gefragt.

“Welches?”, war die Rückfrage.

“Das der Lana Basasic?”

“Nein noch nicht!”

Ich auch nicht, kommt aber bald daran und es ist sicher interessant, außer der 1986 in Zagreb geborenen und in Banja Luka aufgewachsenen Autorin, die jetzt gerade auf einen Writer in Residence Aufenthalt in Berlin ist, die Übersetzerin, die 1992 geborene Germanistik Rebecca Zeinzinger vorgestellt wurde. Beziehungsweise moderierte sie die Veranstaltung und Mascha Dabic hat übersetzt, obwohl die Autorin Deutsch verstanden aber nicht gespochen hat.

Und “Der Mann im Mond” der Erzählband mit zwölf Kindergeschichten, die eigentlich “Milchzähne” heißen hätten sollen, aber das gabs auf Deutsch schon, weil die Autorin aus einer Zahnarztafamilie stammt, ist sicher interessnt oder das isj es, daß eine junge Frau zwölf Geschichte geschrieben hat, die von Kinder handeln, das aber kein Kinderbuch ist und in diesen Geschichten, wo die Protagonisten keine Namen haben, sind ihre Erinnerungen oder die Gewalt enthalten, die Kindern in dieser Welt passieren können.

Die Autorin hat ein Stückchen aus der ersten Geschichte, die “Wald” heißt, in der Originalsprache gelesen. Dann kam die Geschichte “Gott aus Honig” von der Übersetzerin gelesen, die von Ameisen, einem schlafwandelnden Kind und dessen Beziehung zum lieben Gott handelt.

Dann kam das Gespräch, das heißt Fragen an die Autorin, von Mascha Dabic meisterhaft übersetzt, wie sie sich das alles merken und dann so flüssig wiedergeben kann und dann ein Gespräch über die Kunst des Übersetzen und da hat Rebekka Zeinziger nicht das studiert, sondern ist, glaube ich, Sarajevo, wo sie Deutsch als Fremdsprache unterrichtete, zu dem Debutroman der Autorin “Fang den Hasen”, der damals noch anders geheißen hat, hat ihn gelesen und dann zu übersetzen angefangen.

“S Fischer” angefragt, ob sie ein Probeakapitel schicken kann? Referenzen hatte sie keine. Dann hat sie übersetzt und jetzt auch den Erzählband und die Autorin hat ihr Debut selber auf Englisch übersetzt.

So geht das mit den jungen Frauen in der Literatur, die Erfolg haben und die Erzählung, die noch folgte “Brot” hat einen autofiktionalen Background. Den Einzigen, wie die Autorin betonte und dann geht es, um eine Vergewaltigung eines vierzehnjährigen Mädchen, das am Samstag Brot holen soll, das die Mutter dann in der Küche aufschneidet.

“Wenn die Hausfrau wenig spricht, dann verdirbt das Essen nicht”, hat die Übersetzerin gereimt und ich hätte sie gern gefragt, wie das im Original gewesen ist?

Bin aber nicht dazu gekommen und die Autorin betonte, daß es ihr nicht, um die Wort für Wort Übersetzung geht, sondern der Übersetzer ein Gefühl für den Text haben sollte und meinte, daß die Männer weniger, als die Frauen fragen. Aber mit ihrer Übersetzerin hat sie sich öfter in einem Cafe in Sarajevo getroffen und war dann auch im letzten Sommer auf einer kroatischen Insel auf einem Übersetzerseminar.

Viele junge Leute im Literaturhaus, dann die Frau Schmidt-Dengler und ich. Ein spannender Abend und jetzt muß ich das Buch noch lesen und meinen Eindruck dazu sagen.

Noch ein hundertster Geburtstag

Das Jahr 2023 ist offenbar eines, wo viele schriftstellerische Geburtstage gefeiert werden.

Der der Erika Danneberg ist zwar schon der hunderterste und am vorigen Sonntag bin ich erst am Abend daraufgekommen, hui heute ist doch der zwölfte Februar

und da war doch was und das ist offenbar den ganzen Tag an mir vorbeigegangen.

Nicht nur der Todestag von Thomas Bernhard, sondern der des Februaraufstandes und da ist offenbar heuer gar kein Gedenken, dann hat mich am Montag Christian Teissl mit seinem Gedenken an Vera Ferra Mikura, meine Kinderbuchautorin, deren Bücher meist Geschenke der “Kinderfreunde” ich mit Begeisterung gelesen habe, bin ich doch die Tochter eines Sozialisten, der 1912 in Ottakring geboren wurde, wo der am zwölften Februar 1934, wo er schon fast zweiundzwanzig war, gewesen ist, weiß ich nicht.

Ich habe ihn nie danach gefragt, denn damals hat man ja über solche Dinge nicht gesprochen, obwohl ich mich ja eigentlich schon sehr früh für die Politik und die Geschichte interessiert habe und ich kann mich auch erinnern, daß ich einmal, das wird wohl in den Siebzigerjahren oder etwas später gewesen sein, im Bellaria-Kino war und dort eine alte Wochenschau gesehen habe, wo die Panzer über die Schutzbündler gefahren sind und ich habe mich über die Berichterstattung gewundert. Hatte ich doch eine andere Darstellungsweise im Kopf und war damals auch noch naiv.

Heute sehe ich auch Dank der Corona-Krise, die Dinge wahrscheinlich anders und als ich meinen Wochenveranstaltungsplan erstellte, habe ich gesehen, in der “Gesellschaft” wird die Neuauflage von Reinhard Federmanns “Himmelreich der Lügner” vorgestellt und diesen Namen kenne ich, hat mir doch mein Vater neben seinen Bücherkasten auch eine Mappe mit Ausschnitten aus alten “BüchergildeGutenberg-Ausgaben” hinterlassen oder ich habe mir sie schon früher mitgenommen und da ist der Name des am zwölften Februar 1923 geborenen und am neunundzwanzigsten Jänner 1976 verstorbenen Reinhard Federmann öfter vorgekommen.

Im Jänner 1976 habe ich schon Psychologie studiert und noch in der Wattgasse, bei eben diesen berühmten Bücherkasten, der mich geprägt hat, gelebt und wann ich auf den Namen Reinhard Federmann gestoßen bin, der von 1972 bis 1975 die Zeitschrift “Die Pestsäule” herausgegeben hat.

Da habe ich sicher einige Ausgaben in den Harlander Regalen, die jetzt auch die Bibliothek meiner Eltern birgt, habe ich doch schon 1973 literarisch zu schreiben begonnen,. aber damals habe ich noch nichts herumgeschickt, sondern sehr einsam an meinen ersten Texten geschrieben.

Der “Picus Verlag” hat seine Bücher in den Neunzigerjahren von denen er einige mit dem ebenfalls 1923 geborenen und 2005 verstorbenen Milo Dor herausgegeben und den habe ich besser gekannt bin ich da ja schon regeläßig zu Literaturveranstaltungen gegangen. Kann mich an ein Fest zu wahrscheinlich einem runden Gebrutstag erinnern und habe ihn als ich ebenfalls in den Neunzigerjahren das erste Mal in Leipzig war, auch den Weg zum Österreich Cafe gezeigt.

Von den “Picus-Büchern” den Kriminalromanen, aber auch das jetzt aufgelegte, das 1959 in München erschienen ist, 1993 von “Picus “wiederaufgelegt worden, hat doch seine Tochter Dorothea Löcker 1984 mit Alexander Potyka den “Picus-Verlag” gegründet und ich habe mir das Buch, wie auch die mit Milo Dor geschriebenen Krimis “Internationale Zone”, “Und einer folgt den anderen” ,”Und wenn sie nicht gestorben sind”, wahrscheinlich von meinen Vater zu Weihnachten schenken lassen, ob ich sie gelesen habe, kann ich mich nicht mehr daran erinnern, glaube es aber schon, obwohl nicht viel hängen geblieben ist.

Dann habe ich in meinen Bibliothekskatalog noch einige andere der Federmann Bücher gefunden, nämlich das 1963 erschienene Stiansy Buch “Der schielende Engel”, ja diese Ausgaben habe ich auch aufgekauft, “Die Chronik einer Nacht” ist auch eine “Picus-Neuauflage” von 1988 und eines seiner Solobücher, “Die Abenteuer des Herrn Rafaeljan” auch mit Milo Dor geschrieben, habe ich wohl im Bücherschrank gefunden, also acht Treffer und jetzt zum hundersten Geburtstag hat “Picus”, das “Himmelreich der Lügner” neu herausgegeben und als ich das gesehen habe, habe ich das “DichtFest” zum dem ich sonst wahrscheinlich in die “Alte Schmiede” gegangen wäre und zu dem ich auch eingeladen wurde, fallengelassen, bin in die “Gesellschaft” gegangen und habe mir gedacht, daß ich jetzt schon lange nichts mehr von Reinhard Federmann gehört habe.

Daß er vor zwei Tagen seinen hundersten Geburtstag hatte, habe ich da noch gar nicht gewusst und auch nicht, daß Milo Dor im März den seinen feiern würde und interessanter Weise war die “Gesellschaft” im Gegensatz zu den letzten drei Veranstaltungen, wo ich dort war, sehr voll, so daß ich schon fast befürchtete keinen Platz bekommen.

Dann habe ich mich, weil ich seit Corona ja auf Abstand halte, in die erste Reihe gesetzt. Es waren aber so viele Leute da, daß die sehr gefüllt wurde, so bin ich dann neben Alexander Potyka“, gesessen und habe ein bisschen seinem Gespräch mit wahrscheinlich auch einem Federmann- Experten belauschen können. So habe ich erfahren, daß es auch einen französisch amerikanischen Schriftsteller namens Raymond Ferman gibt und die 1948 geborene Dorothea Löcker ist am Podium neben dem Germanisten und Federmann-Experten Günther Stocker gesessen und hat ein Gespräch mit ihr über die Herausgabe und ihren Vater geführt.

Bettina Roßbacher hat zwei Textstellen gelesen und die waren wirklich sehr interessant und sehr beeindruckend. Vorher hat Günther Stocker etwas über Buch und Inhalt erzählt und auch ein sehr bekanntes Bild von der “Gruppe 47” gezeigt, wo man Milo Dor, Ingeborg Bachmann, Paul Celan und dann noch eine Hand mit einer Zigarette sehen kann. Die stammt, erraten, von Reinhard Federmann, der oauch dort eingeladen war und gelesen hat, sich aber eher im Hintergrund gehalten hat oder gehalten wurde, denn er hat mit Milo Dor sehr politische Romane geschrieben, während die jungen Dichter um Hans Weigel oder auch die “Wiener Gruppe” ganz anders geschrieben haben.

Ob das die Kriegsverleugner waren, wie der Germanist andeutete, weiß ich gar nicht so genau und würde es nicht behaupten, denn ich habe in der Bibliothek meiner Eltern auch sehr früh geschriebene Kriegsromane gefunden, so zum Beispiel das von Paula Wallisch, die über ihren Mann der nach dem Februaraufstand hingerichtet wurde “Ein Held stirbt” geschrieben hat und dann habe ich auch die “Büchergilde Gutenberg-Bücher” meines Vaters gelesen.

Reinhard Federmann wurde, obwohl der jüdischer Abstammung war, 1942 zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront geschickt.Von da kam er mit einem Leberleiden, an dem er wahrscheinlich auch sehr jung gestorben ist, nach Wien zurck. Er war mit Milo Dor befreundet und seine Tochter hat die Beiden, wie sie im Gespräch erklärte, beim Schreiben ihrer Bücher beobachten können. Reinhard Federmann war Mitglied des PENs und schließlich auch dessen Generalsekretär, hat die bewusste Literaturzeitschrift gegründet und viele Bücher, darunter auch Unterhaltungsromane und Witzbcher geschrieben, darunter auch den “Grotsken Witz”, das ich offenbar auch einmal gefunden habe, denn er mußte eine vierköpfige Familie ernähren und Dorothea Löcker meinte, daß ihr Vater gar nicht so konservativ gewesen wäre, wie man vielleicht unterstellt.

Milo Dor ist aber auch, glaube ich, beim PEN gewesen und 1972 mit Gerhard Ruiss die IG-Autoren dessen Präsident er lange war, gegründet, 1973 hat sich die GAV gegründet. Da ist Reinhard Federmann nicht mitgegangen, hat aber geschrieben und geschrieben, den PEN verwaltet und seine Literaturzeitschrift herausgebracht und die zwei Stellen aus dem Roman, der mit dem 12. Februar 1934 beginnt, mit beim Ungarnaufstand von 1956 endet und von fünf sozialistischen Jugendlichen und ihren Weg durch den Krieg handelt, die Bettina Rossbacher gelesen hat, begannen am eben jenen 12. Februar. Da hat sich der Protagonist bei einem Rechtsanwalt versteckt und bedauert, daß der Aufstand an ihm vorbeigegangen ist. Später ist er nach Moskau geflüchtet und dann 1945 als Soldat der roten Armee in das zerbombte Wien zurückgekommen und die Wohnung besucht, wo er drei Jahre als Untermieter gelebt hat und sich nach seinen Jugendfreunden und ihren Schicksal erkundigt.

Ein sehr interessantes Buch, das ich mir diesmal nicht zu kaufen brauchte. Ich müßte es vielleicht wieder lesen. Aber angesichts meiner überlangen Leseliste werde ich das nicht ganz schaffen und lese derzeit auch ein sehr interessantes Buch, das von einem inzwischen Hundertsechzehnjährigen handelt, der in Wien geboren wurde und den es nach oder vor dem Krieg nach Istanbul verschlagen hat.