Preisgelüste

Ich sage und schreibe ja manchmal, daß ich den “Nobelpreis für Literatur” möchte und habe da schon Empörung ausgelöst.

“Bist du betrunken?”, hat die Elfriede Haslehner da beispielsweise einmal zurückgefragt.

“Nein, aber ich gebe zu, daß ich dich damit ein bisschen ärgern wollte!”

Warum eigentlich und warum darf man das nicht wollen oder es aussprechen?

Der liebe Uli schreibt da, glaube ich, auch immer “Sind sie wahnsinnig?”

Natürlich nicht, denn man soll sich doch große Ziele setzen. So hört man es doch in den Coachingseminaren, obwohl es natürlich, das weiß ich schon unrealistisch ist, denn da müsste mich jemand vorschlagen. Ich müsste auf eine Longlist und dann auf eine Shortlist kommen und wer schlägt mich vor, die Literaturexperten wahrscheinlich nicht, weil die mich nicht kennen oder mich nicht für literarisch halten.

Denn wer seine Bücher selbst herausgibt oder darüber bloggt, ist das natürlich nicht. Eigentlich auch komisch, denn, ich denke, man sollte die Bücher erst einmal lesen und nicht von vornherein sagen, “Eigenverlag wollen wir nicht!”

“Selfpublishing ist bei der Bewerbung ausgeschlossen!”

Denn damit kann man nie auf eine Buchpreisliste. Warum eigentlich, wenn es gut ist und gefällt!

Und ja, es gibt Selfpublishingpreise. Aber da muß man, glaube ich, im Netz publizieren, was ich beispielsweise nicht tue und wahrscheinlich Genre schreiben.

“Fang doch ein bisschen kleiner an!”, hat mir Maria Gorniekiewicz einmal auf diese Bemerkung gesagt und das stimmt natürlich und ich kann hinzufügen, daß der “Nobelpreis”, den ich mit Zwanzig, als ich zu schreiben anfing, naiv verlangte, eine Anerkennung ist und Anerkennung für das Schreiben wünscht man sich natürlich, brauch es und ist wahrscheinlich auch der Motor für das Weiterschreiben.

Ich habe da ja nicht besonders viel davon bekommen und schreibe trotzdem weiter, habe mir da auch das nötige Selbstbewußtsein erarbeitet und würde mir im Jubiläumsjahr, fünfzig Jahre literarisches Schreiben, fünfzehn Jahre “Literaturgeflüster” schon ein bißchen feed back und positive Beachtung wünschen.

Eine Hand voll Kommentierer auf den Blog, die meine Bücher lesen und mit denen man ernsthaft diskutieren kann, wäre schön und hat es am Anfang auch gegeben, da hatte ich ein paar junge Autoren unter den Followern. Dann kam die Frau Heidegger und die JuSophie sowohie der Uli, die sich darüber lustig machten, was eigentich schade ist, denn ich meine es ja ernst mit meinen Schreiben und bemühe mich sehr.

Finde es daher schade, daß ich da nur auf der Stelle getreten bin oder auch nicht natürlich nicht, denn ich habe ja geschrieben und geschrieben und bin daher wahrscheinlich besser geworden und habe auch meine diesbezügliche Hemmung überwunden und vor ein paar Jahren bin ich immer die Preise durchgegangen und habe die mir auch gewünscht. Den schon erwähnten “Nobelpreis” und in Klagenfurt beim “Bachmann-Preis” lesen, später dachte ich der “Priessnitz-Preis”, der “Fried-Preis”, den “Wildgans-Preis”, etcetera, wäre fein.

Aber da ist wahrsceheinlich wieder der Eigenverlag, das Ausschlußkriterium.

“Selfpublisher nein, die wollen wir nicht!”, also ist das schon einmal weggefallen. Aber ich habe ein paar Preise, Preiserl, wie mein Psychologiestudienkolle Gerhard K. einmal sagte, schon bekommen.

Den für das geschlechtneutrale Kinderbuch “Buben dürfen weinen, Mädchen dürfen pfeifen” mit der Geschichte “Güler will kein Kopftuch mehr”, das erschien dann bei “Jugend und Volk” und bekam auch den “Kinderbuchpreis”, aber weiter ist es damit nicht gegangen. Ich habe sogar eine schlechte Kritik bekommen, obwohl der Text natürlich lektoriert wurde.

Dann habe ich ein paarmal einen Preis mit einer Geschichte bei einer Zeitung oder Zeitschrift bekommen und einmal einen Hörspielpreis, den die Buchhandlung “Thalia” ausgeschrieben hat und ein paar Mal habe ich bei den “Luitpold Stern-Preisen” der Gewerkschaft auch gewonnen. Der letzte Preis, den ich bekommen habe, war 2005 bei der Bücherei Pannaschgasse. Da gabs einen Buchgutschein dafür und seither habe ich mich bei diesen Preisen auch nicht mehr beworben und bei den anderen werde ich nicht ausgewählt und habe mich wahrscheinlich mit dem abgefunden, was mir Rudolf B, schon ende der Siebzigerjahre sagte.

“Schreib halt nur für dich!”

“Nein!”, habe ich empört gekontert.

“Das tut die Jelinekauch nicht!”

Damals war ich noch naiv oder vielleicht auch etwas überheblich. Jetzt tue ich es, gebe nach jahrelangen Fehlversuchen meine Bücher selbst heraus, und habe mich damit ohne es zu wollen und zu wissen, damit offenbar ins Fettnäpfchen gesetzt, obowhl sich das inzwischen ja geändert hat und das Selbfpublishing inzwischen viel angesehener geworden ist. Auf die Buchpreisliste kommt man damit aber auch nicht hinein und seit fast fünfzehn Jahren blogge ich über mein Schreiben, veröffentliche also alles im Internet und auf Knopfdruck kommt man zu meinen Texten.

Für mich ist das sehr wichtig, obwohl ich derzeit nur zwei oder drei Kommentierer habe und es eigentlich schade finde, daß sich niemand zu meinen Leserunden meldet und mir ein Kommentare zu meine Bücher schreiben.

Offenbar trauen sich die Leute das nicht, was ich das nicht ganz verstehe, denn, ich denke, ich habe schon Bücher besprochen, die ich für schlechter als meine empfunden habe.

Da fasse ich den Inhalt zusammen und sage meine Meinung. Verreißen brauche ich dabei nicht. Ich denke, es hat mir nicht geschadet, mich mit dem Schreiben der anderen zu beschäftigen, finde auch das, was jenseits den Tellerrand passiert interessant und brauche dazu auch keinen Kritiker, der mir das vorauswählt, was ich lesen soll.

Passiert in der Praxis aber so, was ich sehr schade finde. Ich schreibe trotzdem weiter. Das heißt, solange mir etwas einfällt, fühle ich mich in der letzten Zeit auch schon etwas ausgeschrieben und ich habeauch schon sehr viel geschrieben. An die secbzig selbstgemachte Bücher und den täglichen Blogartikel über meinen Schreiben und meine Bücher und was ich mir für das Jubiläumsjahr wünsche, ist immer noch mehr Anerkennung und Interesse. Eine Handvoll Kommentierer mit denen ich über Literatur diskutieren kann, die sich die Zeit nehmen meine Bücher zu lesen und sich vielleicht auch einige Stunden oder Tage damit zu beschäftigen, ein paar Einladungen zu Lesungen, zu Diskussionen, etcetera.

Ob ich mir noch einen Verlag wünsche, weiß ich gar nicht so genau. Mit ein bißchen mehr Aufmerksamkeit auf den Blog und weniger “Eigenverlag wollen wir nicht!”, sondern “Interessant, was Sie da schreiben, zeigen Sie her!”, würde es schon gehen.

Also vielleicht doch den “Fried-“, den “Priessnitz-,den “Wildgans-, etcetera, Preis?

Den “Nobelpreis” werde ich nicht kriegen, das weiß ich schon und würde das Geschrei, siehe Handke, Jelinek, etcetera, was es dann gab, höchstwahrscheinlich auch nicht aushalten.

Aber ich schreibe schon über fünfzig Jahre, bemühe mich sehr und habe da ja auch schon einiges hervorgebracht, was wahrgenommen werden sollte und was mich wahrscheinlich am meistens schmerzt ist, daß es bisher so unbeachtet geblieben ist.

8 thoughts on “Preisgelüste

  1. Liebe Eva,

    es läuft bei Ihnen immer und immer wieder auf dasselbe hinaus: Die anderen sind schuld, wenn Sie keinen Erfolg haben, nicht wahr? Keinesfalls kann es an Ihrer oberflächlichen, um nicht zu sagen, schludrigen Art liegen, wie Sie schreiben. Ich erinnere mich noch an “Die unsichtbare Frau”. Die war zwar frei von den sonst inflationär auftretenden Schreibfehlern, zeigte aber deutlich eben diese Oberflächlichkeit.

    https://scriptorumuniversalis.com/2019/01/31/die-unsichtbare-frau-rezension/

    Weiterhin ist das, was Sie als Selfpublishing Ihrer Bücher bezeichnen, eigentlich gar keine, sondern einfach privater Druck durch eine frei gewählte und bezahlte Druckerei. “Richtiges” Selfpublishing bedeutet, über eine SP-Plattform wie BoD, ePubli, Tredition usw. ein Buch zu gestalten und in die diversen Online-Shops der Buchhandlungen zu bringen (oder vor Ort bestellbar zu machen) Und für diese Veröffentlichungen gibt es sehr wohl Wettbewerbe, Listen und Preise. Der Haken an der Sache: Sie müssten sich der Kritik der Leser stellen und selbst Werbung dafür machen, auch außerhalb Ihres Blogs. Und das wollen Sie aus Angst vor schlechten Kritiken nicht.

    Manche Ihrer wiederholt auftretenden Formulierungen deuten ebenso darauf hin, dass Sie sich um Ihre Unzulänglichkeiten eigentlich bewusst sind:

    ” … und bin daher wahrscheinlich besser geworden” “… bemühe mich sehr” usw.

    Wenn Sie Ihr “besserwerden” schon selbst in Frage stellen, kann es damit ja nicht so weit her sein. “Sich bemühen”, heißt nicht gleichzeitig, besser zu werden. Man kann sich auch bemühen und trotzdem auf der Stelle treten, weil einfach das Können nicht vorhanden ist. Ähnlich verhält es sich mit Ihren gebetsmühlenartig wiederholten Hinweisen auf die Menge Ihrer Bücher. Die Menge sagt NICHTS über die Qualität aus! Das interessiert niemanden!

    Ich schrieb es schon mal: Es ist nicht so, dass sich die Leute “nicht trauen”, zu kommentieren. Vielmehr sind es oft schon die ersten Sätze, die abschreckend wirken. Beispiel:

    “Ich habe ja als ich 1973 maturierte Psychologie studiert, und zu schreiben begonnen und da irgendwann ich weiß nicht mehr so genau, ob während meines Studiums oder während meiner Verhaltenstherapieausbildung Mitte der Achtzigerjahre Ilse Pollak kennenglernt.”

    Allein schon in diesem ersten Satz Ihres letzten Artikels sind so viele Fehler, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Jeder, der auch nur ein bisschen Wert auf lesbare Texte legt, klickt da schon weiter oder ganz weg. “Oh Gott, das soll ein Literaturblog sein? Nee, lass mal …” Hinzu kommt schlussendlich, dass Sie, liebe Eva, ja völlig beratungsresistent sind. Lobeshymnen erwarten Sie. Sachliche Kritiken verabscheuen Sie. (“Wer bestimmt denn, dass innerhalb wörtlicher Rede keine Anführungszeichen geschrieben werden? Wer legt das denn fest?”) Sie erinnern sich? Regeln? Doch nicht für eine Eva Jancak! Eva hat ihre eigenen Regeln, was das Schreiben und Veröffentlichen angeht und wer die nicht akzeptiert, versteht den Text nicht und “traut sich nicht” zu kommentieren oder die Bücher zu lesen.

    Übrigens, ich kann mich nicht entsinnen, Sie “wahnsinnig” genannt zu haben. Allerdings ist unter den – schon so oft – genannten Umständen Ihr Wunsch nach Preisen einfach fern jeder Realität. Zudem Sie ja nicht klein anfangen wollen, sondern die größten Preise erwarten, die es zu vergeben gilt. Und zu diesem Irrglauben weiß ich wirklich nichts mehr zu sagen.

    Tja, so schaut’s aus …

  2. Vielen Dank für Ihre Rückmeldung, lieber Uli, was täte ich ohne Sie? Sind Sie ja ein wichtiger Bestandteil meines Blogs und mein dritter Kommentierer! Aber natürlich wäre mir positiveres Feedback auf meine Reflektionsartikel in denen ich mein Schreiben und wie es mir damit geht, zusammenfasse, lieber, als Ihr fortwährendes “Sie können es nicht!”
    Schuldzuweisungen sind es eigentlich nicht, die ich damit ausdrücken will! Das haben Sie mssverstanden oder wird von Ihnen übertrieben interpretiert!
    Ich frage mich nur immer wieder, wieso klappt es bei mir nicht? Denn richtig, ich denke, wenn man fünfzig Jahre schreibt, sechzig Bücher hat, sich fortwährend mit der Literatur beschäftigt, viel liest, dann hat man ja etwas, das gesehen werden kann!
    Dafür, warum das nicht passiert, habe ich auch einige Theorien: Zu wenig abgehoben, zu wenig experimentell, natürlich auch die Rechtschreibung, vielleicht auch die mangelnde Ausstrahlung, etcetera!
    Verstehen tue ich es eigentlich noch immer nicht so wirklich und deshalb schreibe ich auch immer darüber, um Klarheit zu bekommen!
    Sie bieten mir da ja immer Erklärungen an, aber, wie zu merken ist, so ganz zufrieden bin ich nicht damit und würde mich eigentlich auch nicht für oberflächig halten, wenn ich vielleicht auch einen lockeren Schreibbegriff, als Sie habe!
    Was ist Selfpublishing? Wirklich nur “Amazon”? Der Riese reißt das vielleicht an sich und ist da auch erfolgreich, aber wenn man es übersetzt, heißt es, selber veröffentlichen, also die englische Verson von dem von mir nicht geliebten Wort “Eigenverlag” und selbst veröffentlichen ist alles, der Druck bei “Amazon” oder bei Druck.at und vieles mehr.
    Ich tue es auf meine eigene Art, auf die ich vor zwanzig Jahren gekommen bin, fünfzig Bücher ohne ISBN-Nummer und seit 2008 schreibe ich darüber auf meinen Blog, bin eigentlich auch damit zufrieden, wenn ich mir auch mehr Anerkennung, Öffentlichkeit und Sichtbarkeit wünsche!
    Wer sagt, daß nur Ihre Definition richtig ist, da agieren Sie wieder mal ein bisschen selbstherrlich!
    Stimmt, ich reflektiere über mein Schreiben und mache mir Gedanken darüber, was klappt und was nicht? Das haben Sie jetzt richtig bemerkt und, daß man das soll, ist wahrscheinlich jeden zu empfehlen, egal in welcher Profession man das tut! Ob man mit seinen Kritikern, die eh alles nur negativ sehen, tun soll, ist eine andere Frage, ich tue es aber, wie Sie sehen!
    Und warum, die Leute auf meine Texte nicht so reagieren, wie ich es möchte, können Sie wieder nicht absolut wissen, sondern nur, wie es bei Ihnen ankommt! Sie empfinden meine Sätze furchtbar, lesen sie aber trotzdem!
    Ich kann mich erinnern, daß ich einmal vor zig Jahren einen Text an die damals noch existierende sozialistische Wochenzeitschrift “Die Frau” schickte, die mir antworteten, daß sie sich nicht zutrauen, ihn zu beurteilen! Das habe ich gemeint, also wieder keine Verallgemeinerungen, nichts ist absolut, auch wenn Sie das gern so hätten.
    Lobeshymnen erwarte ich mir nicht, aber auch nicht nur negatives Feddback, wie “Sie schaffen das nie!”, denn das ist etwas, was ich auch nicht verwenden würde!
    Das mit den Regeln haben wir schon diskutiert und da bleibe ich dabei, daß man zumindestens beim Schreiben seine eigenen Regeln haben kann, die Ihnen nicht gefallen müssen! Sich aber ständig darum zu streiten bringt wahrscheinlicch auch nicht weiter!
    Also stimmt, da bin ich zumindestens bei Ihnen beratungsresistent und ob Sie damals wirklich “wahnsinnig” oder etwas anderes schrieben, weiß ich gar nicht so genau! Ich hatte es so im Gedächtnis, es könnte aber auch ein anderes Wort gewesen sein, sinngemäß habe ich es so verstanden und das mit den Preisen? Die würde ich mir immer noch wünschen und solange ich sie nicht bekomme, schreibe und streite ich mich mit Ihnen darüber!
    Und wie ist das jetzt bei Ihnen? Welche Preise hätten Sie gerne? Was schreiben Sie gerade und wie geht es Ihnen mit der Literatur, der Politik oder ganz allgemein? ich wünsche Ihnen jedenfalls alles Gute und, daß sich Ihre Wünsche erfüllen!

  3. Liebe Eva,
    es mag ja durchaus sein, dass man “etwas hat, das wahrgenommen werden sollte”. Wenn dieses Etwas jedoch handwerklich so minderwertig ist, nimmt es eben keiner wahr. Ich wiederhole mich auch hier: Sie erwarten, dass man über Ihren Blog auf Ihre Werke aufmerksam wird, schreiben diesen aber gleichzeitig so immens fehlerbehaftet, dass schon bei den ersten Sätzen jedes weitere Interesse am Lesen im Keim erstickt wird. Wie soll denn da bei Lesebegeisterten Interesse aufkommen?

    Und natürlich freut sich jeder über “positives Feedback”. Dafür muss es aber auch Anlass geben. Und zwar inhaltlichen, nicht, was die Menge angeht. In Ihren Augen ist allein die Menge, die Sie produzieren – sei es Blogcontent oder Bücher – schon lobenswert. Nein, ist es nicht! Wenn ein Automechaniker in einer Stunde drei Autos repariert und diese nach wenigen Kilometern schon wieder kaputtgehen, hat er vielleicht in acht Stunden 24 Autos geschafft, diese aber schlecht repariert. Kein Mensch wird ihn aufgrund der MENGE weiterempfehlen! Stattdessen geht man zu einem Fachmann, der in acht Stunden eben nur drei Autos repariert, diese aber RICHTIG.

    Wie Sie ja richtig schreiben, bedeutet Selfpublishing, selbst veröffentlichen. Eigenverlag ist wieder was anderes, nämlich wenn man einen eigenen Verlag gründet (z. B. Eva-Jancak-Verlag) und darüber publiziert und vertreibt. Beim SP nutzt man eben diese Plattformen, die ich schon erwähnt habe. Bei Amazon geht das auch, stimmt. Wenn Sie Ihre Bücher bei einer Druckerei herstellen lassen, ist das ok, aber es ist keine Form des “Verlegens” oder gar “Veröffentlichens”, sondern einfach ein gedrucktes Produkt. Kein Mensch kann es irgendwo finden, bestellen, online probe lesen oder eine Bewertung abgeben. Es liegt bei Ihnen zuhause herum.

    Klar, Sie können meine Definition “selbstherrlich” nennen. Ebenso mein Beharren auf handwerkliche Regeln. Es ist einfach so, dass Sie sich eine eigene, literarische Welt gezimmert haben, an der niemand zu rütteln hat. Wer das doch wagt, ist böse und selbstherrlich. Und solange Sie nicht bereit sind, diese Welt zu verlassen, wird sich auch keiner für Sie und Ihr Schreiben interessieren. Sie sind wie ein Geisterfahrer auf der Autobahn, dem alle hupend entgegen kommen und der der felsenfesten Überzeugung ist, dass er als Einziger richtig fährt.

    Natürlich lese ich Ihre Sätze, wie könnte ich sonst sagen, dass sie größtenteils furchtbar sind. Sie hauen einen Satz raus, ohne ihn nochmal auf Plausibilität zu prüfen und wundern sich, wenn jemand die Hände überm Kopf zusammenschlägt. Beispiel:

    “Ob man mit seinen Kritikern, die eh alles nur negativ sehen, tun soll, ist eine andere Frage, ich tue es aber, wie Sie sehen!”

    Ob man mit seinen Kritikern WAS tun soll? Reden? Diskutieren? Um Rat fragen? WAS? Der Satz ergibt absolut keinen Sinn, auch nicht mit dem vorherigen im Zusammenhang. Dieser Satz ist nur für Sie verständlich und nur in dem Moment, in dem Sie ihn schreiben. Ob der Leser damit was anfangen kann, interessiert Sie nicht oder ist bestenfalls nebensächlich. Und so zieht sich das durch all Ihre Texte, zumindest die im Blog.

    Ich träume nicht von Preisen, liebe Eva. Ich freue mich vielmehr über jede Rückmeldung über meine Geschichten, sei es eine gute oder eine schlechte. Ich bin nicht so versessen auf Lobeshymnen. Mehr Rückmeldungen wären natürlich auch schön, aber dafür müsste ich viel mehr Werbung machen und die Zeit hab ich einfach nicht. Hin und wieder mal ein Post hier und da in sozialen Medien, das genügt. Ich schreibe derzeit gar nichts, weil ich keine nennenswerten Ideen habe. Bei Gelegenheit schicke ich Ihnen mal das letzte Buch von mir, in dem ich Stories gesammelt habe. Vielleicht krieg ich mal wieder ein paar zusammen, vielleicht auch nicht. So what? Es ist nur ein Hobby. (Hui, böses Wort!!!)

    Und zum Schluss: Ersparen Sie mir bitte einen Kommentar zur derzeitigen politischen Lage. Das ist mir alles – verzeihen Sie bitte den Ausdruck – scheißegal. Nicht ohne Grund blogge ich nicht mehr darüber, sondern nur noch über meine Wanderungen. Ich hab meine Schäfchen im Trockenen, ich verdiene gut und sicher, mein einziges Interesse gilt mir und meinem kleinen Haus mit Grundstück. Alles darüber hinaus ist mir wurscht. Und ja, es geht mir sehr gut damit!

    Danke für Ihre guten Wünsche, die ich sehr gern erwidere! 🙂

    Uli

  4. Zu Ihrer Sichtweise gibt es wohl weiter nichts zu antworten, da wir uns da nur im Kreis drehen, ich sehe es so, Sie sehen es anders, da wären wohl auch andere Meinungen interessant und wichtig und schade, daß es sie hier nicht gibt!
    Zu meinen Büchern nur soviel. Die liegen in meinen Regalen, zwei habe ich immer in der Handtasche und im Rucksack, ich stelle sie seit 2009, glaube ich, im “Literaturgeflüster” vor. Da kann man sie bestellen, es gibt auch Leseproben im Blog und auf der Homepage, bei Lesungen stelle ich sie vor, da kann man sie auch ansehen und beziehen!
    Alles im kleinen Kreis natürlich, aber wer sich dafür interessiert, der kann auf Knopfdruck dazu kommen und wenn es dann noch eine Mundprogaganda dazu gibt, dann geht es schon. würde ich denken! Ist natürlich verbesserungs- und ausbaufähig, das war auch die Intention des obigen Artikels!
    Vielleicht noch zu den Satz den Sie nicht verstanden haben, da war die Frage gemeint, ob ich auf Kommentare, wie den Ihren antworten soll, die ich mir manchmal stelle und die Antwort ist, wie Sie sehen ja, das war gemeint!
    Also noch einmal alles Gute, wandern, lesen, schreiben Sie schön oder was immer Sie machen wollen!

  5. Liebe Eva,

    auch ich werde nie den Nobelpreis bekommen, aber was, bitte, ist schlecht daran, ihn sich zu wünschen?
    Das Wünschen ist in der Nordischen Mythologie – und nicht nur in ihr – etwas Magisches, nahe verwandt mit dem Werden.
    Und letzten Endes ist auch jeder literarische Text nichts anderes als ein in Sprache umgewandelter Wunsch.
    Dietmar

  6. Richtig und vielen Dank für deine aufbauenden Worte und wenn man die Sache genau betrachtet, wäre vielleicht gar nichts so Positive daran! Kann ich mich doch noch an die Diskussionen rund um Peter Handke und Elfriede Jelinek erinnern. Um die Neider, die dann kommen auszuhalten brächte man wahrscheinlich starke Nerven und viel Valium!
    Interessant, daß die Jelinek seither auch nur mehr im Netz veröffentlicht oder den Theatermachern ihre Texte gibt.
    Aber wünschen wird man wohl noch dürfen, das spornt den Ehrgeiz an und wird auch in Seminaren so geraten! Im “Froschkönig” heißt es “Als das Wünschen noch geholfen hat” und da hat die Prinzessin ihren Prinzen bekommen.
    Interessant nur, daß man das nicht aussprechen darf ohne gleich Reaktionen, wie oben zu bekommen, obwohl sich das wahrscheinlich noch andere Autoren wünschen werden!
    Alles Liebe und ich nehme an, daß ich dich heute nicht bei den IG-Autoren treffen werde!

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