Vom Ohrenschmaus zum Lesetheater

Heidrun Weiss, Helmut Köstl, Andrea Pauli, Michael Wögerer
Ruth Aspöck

Die Bloggerdebutshortlist wurde vorige Woche bekannt gegeben und ich lese mich derzeit durch die Bücher. Die hundertacht “Ohrenschmaustexte” und die Einreichungen für den Schokosonderpreis zum Thema “Frieden” habe ich schon vorher angesehen. Dann konnte man eintragen, wann man Zeit für Jurysitzung hatte, die leider wieder bei Zoom stattfiand. Corona hat das eingeführt und natürlich ist es besser das digital zu machen, statt extra anzureissen und natürlich ist es vor allem wenn man nicht wirklich internetaffin ist, ein Kommunikationsverlust.

Es gibt wieder eine neue Organisatorin, die alles genau und perfekt vorbereitet hat. Barbara Rett, die jetzt wieder in der Jury ist, Vea Kaiser ist wie auch beim “Bachmann-Preis” ausgestiegen und Heinz Janisch haben sich entschuldigt. So waren nur Ludwig Laher, Günther Kaindlsdorfer und ich neben Franz Joseph Huanigg da und unsere Textvorschläge haben wir schon vorher bekanntgegeben.

So gab es diesmal erstaunlich viele Übereinstimmung und wir haben die drei Preisträger, wieder viele schöne Texte von zum Teil schon bekannten Autoren, sehr bald gefunden.

Die Ehrenliste wurde erstellt und die Schokoladentexte und ich werde wieder eine Laudatio halten, denn das tue ich ja sehr gern, war weil ich ja nicht impfen, testen und Maske tragen will, jetzt zwei Jahre behindert und die Preisverleihung wird am achten März stattfinden.

Dann hatte ich etwas Zeit wieder drei Szenen zu schreiben, beziehungsweise zu korrigieren. so daß ich von den “Drei Frauen” jetzt schon neunzehn Szenen, zweiundvierzigeinhalb Seiten und 19816 Worte habe und eine ungefähre Ahnung wie es weitergehen soll und weil ich seit Anfang Jänner so viele Webinare der Jurenka Jurk mitmachte, habe ich den festen Vorsatz im Jubiläumsjahr einen wirklich guten Roman zu haben, der länger als dreißigtausend Worten, eine spannende Handlung und weniger Schwäche hat und am Abend ist es dann ins Literaturhaus gegangen, hat da doch die Ruth ihr Grillparzer-Buch im Rahmen des Lesetheaters aufgeführt und dazu Michael Wögerer von der Kuba-Gesellschaft, Andrea Pauli und Heidrun Weiss eingeladen und am Schluß von ihren Pläen sich mit dem “Kloster von Sandomir” zu beschäftigen, erzählt. Gelesen wurde daraus nicht. Sie hat nur darauf hingewiesen, daß sie da im November auf Recherchereise war und mir davon zum Geburtstag auch ein schönes Häferl mitgebracht hat.

Nachher sind wir noch lange in der Neubauschenk gesessen und ein paar schöne Bücher habe ich auch gefunden. Es war also ein recht literarischer Tag, wie ich auch sehr literarisch in mein Jubläumsjahr gestartet bin.

Die Bestatterin von Killcross

Beim nächsten Buch kann man schön die Spannungsbögen, die ein guter Roman offenbar haben muß, ablesen. Das Genre ist nicht so ganz klar, ein Unterhaltungs- oder Liebesroman vielleicht oder auch eine alternative Form sich mit dem Sterben auseinanderzusetzen.

Die 1970 geborene irische Autorin Anne Griffin macht das vor und sie erzählt trotz aller Spannungsbögen eigentlich eine recht leise Geschichte und führt auch ein surreales Element ein, um die Handlung in Schwung zu bringen, die vielleicht auch eine Midlifekrisegeschichte ist oder nein, die Protagonistin Jeanie Masterson ist erst über dreißig und sie bricht gleich zu Beginn zusammen, als ihr Vater ihr bekannt gibt, daß er in den Ruhestand gehen und mit seiner Frau aufs Land ziehen und Jeanie die Bestattungsfirma übergeben will.

Das stürzt Jeanie in eine Krise. Dabei hat sie doch ein besonderes Talent. Se kann nämlich mit den Toten sprechen, während de für das Begräbnis hergerichtet werden, nach ihren Wünschen fragen und die dann an die Angehörigen weitergeben.

Der Vater kann es auch, seine Schwester Harry aber nicht, die balsamiert die Toten ein und das tut auch Jeanies Ehemann Niall und das löst eine Reise in die Vergangenheit aus und wir erfahren Jeanies Lebensgeschichte.

Sie hat Niall schon in der Schule kennengelernt, sich dann aber in den Fotografen Fionn verliebt, den sie nach London folgen soll. Kann sie aber nicht, ist sie doch Vollzeit in die Bestattungsfirma eingestiegen.

Es gibt auch einige Fallgeschichten, die uns berichten, was die Toten Jeanie oder ihren Vater erzählen. So gestehen sie beispielsweise, daß sie einen Kugelschreiber gestohlen haben oder gestehen ihre Liebe und wenn wir schon beim Schreibgeschehen sind, können wir auch nach den Prämissen fragen, den ein verdammt guter Roman ja haben soll.

Die Lebe zur Wahrheit könnte man sie benennen, denn Jeanie und ihr Vater geben nicht alles eins zu eins an die Angehörigen weiter, sondern beschönigen einiges, um die Angehörigen nicht zu verletzen. Jeanie lernt aber eine anderer Totenflüsterin kennen und die lebt ihr vor, daß man es auch anders machen kann.

Des Vaters Entschluss führt Jeanie jedenfalls in die Krise und sie überlegt, ob sie nicht vielleicht aussteigen und etwas ganz anderes machen soll. Ihr Mann tut das aus, denn er will ein Haus am Meer, einen Hund und ein Kind. Jeanie aber nicht. Denn was ist wenn das Kind dann ihre Gabe erbt und damit dann so überfordert wie sie selber ist?

Jea nie hat auch einen autistischen Bruder, der diese Gabe nicht hat und auf einmal liegt auch ihr Jugendfreund Fionn bei ihr im Bestattungszimmer. Das löst ein Fluchtverhalten auf. Liall hat sich schon früher zurückgezogen. Jeanie geht zuerst nach Norwegen zu einer Freundin, dann nach Frankreich zu der anderen Totenflüsterin und dahin kommt auch Tante Harry und verrät ein Geheimnis, nämlich, daß das Totenflüstern offenbar weiblich ist.

.Jeanie, Harry und die Französin können es. Der Vater nicht. Aber das hat der autoritäre Großvater nicht zulasen können, so mußte Harry dem Vater alles flüsternn und das löste dann die Mißverständisse aus, die Jeanie belasteten.

Es gibt natürlich ein Happyend und ich habe ein interessantes Buch einer irischen Autorin gelesen, das ein wenig abseits dem Buchpreisschema liegt.

Samson und Nadjeschda

Jetzt kommt etws zum Ukraine-Schwerpunkt, den ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe, das neue oder letzte Buch des 1961 in St. Petersburg geborenen und auf Russisch schreibenden Andrej Kurkow, von dem ich schon einiges gelesen habe und den ich auch schon an verschiedeenn Orten hörte. So ist er, glaube ich, Stammgast auf der “Buch Wien” war bei der “Literatur im Herbst” und einmal in der Kunsthalle vor vielen Jahren bei einem Ukraine-Schwerpunkt hätte ich ihn fast zu meinen Geburtstagsfest eingeladen, mich das dann aber doch nicht getraut, obwohl ich mich intensiv mit ihm unterhalten habe.

Das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe, war “Picknick auf dem Eis”, dann kam der “Volkskontrolleur” und jetzt “Samson und Nadjeschka” und der Stil in dem Kurkow schreibt, könnte man wahrscheinlich phantastischen Realismus benennen.

“Ein später Bulgakov, ein ukrainischer Murakami, steht am Buchrücken und der Roman oder der erste Teil davon, spielt 1919 in Kiew. Da ist der junge Elektrotechnikstudent Samson, der gleich zu Beginn des Buchs mit seinem Vater von Rotarmisten überfallen wurden. Der Vater wird getötet, Samson verliert ein Ohr und das besondere auch skurille an der Geschichte ist, daß er mit diesem abgeschnittenen Ohr hören kann. Ein Einfall Kurkows, überall erwähnt, aber eigentlich nicht das Hauptstück des Buchs. Samson bleibt jedenfalls allein in seiner großen Wohnung zurück, wird von der Portiersfrau betreut, die ihm rät, das er heiraten soll und dafür die strenge Nadjeschda aussucht, die in einer Art statistischen Zentralamt arbeitet.

Samson wird von einem Augenarzt betreut, der seine Verbände wechselt und in seine Wohnung dringen zwei Rotarmisten, Anton und Fjodor ein, die bei ihm wohnen wollen. Sie hauen den Schreibtisch aus dem Arbeitszimmer seines Vater hinaus. Der kommt auf die Milizstation und Samson wird dort gleich als Polizist eingestellt, weil er gut schreiben kann.

Dann passieren wieder ein paar skurille Dinge und welche die ganz realistisch sind, zum Beispiel, das Essen in der sowetischen Kantine und die Hafergrütze, die es dort auf Bons, aber ohne Brot gibt.

Dann bemerkt Samson, daß seine zwei Rotgardisten requirierte Säcke in seine Wohnung schleppen und abhauen wollen.

Er läßt sie verhaften und findet in den Säcken Silber und seltsam zusammengeheftet Stoffstücke. Die Spur führt dann zu einem deutschen Schneider und einen Belgier namens jakobson mit einer Knochenkrankheit, der von einem Arzt gesagt bekommen hat, daß ihn Silberknochen heilen könnten.

Nadjeschda zieht inzwischen bei Samson ein, der befördert wird und Fortsetzung folgt. Also haben wir etwas, auf das wir uns freuen können. Aber ich habe ja noch den zweiten Tel des “Volkskontrolleur” und ein “Ukrainisches Tagebuch” ungelesen in meinen Regalen liegen.

Die Masken nieder

“60 Corona-Dialoge und ein Märchen” hat der 1978 in Kattowice geborene Andi Pianka, der seit 1983 in Wien wohnt und seit der Jahrtausendwende literarisch tätig ist, im August in einem Buch herausgegeben, den ich, glaube ich, kennenlernte, als ich noch Corrnelia Travnicecs Blog und die Diskussion um ihre Nichtaufnahme auf die Hochschule der Sprachkunst verfolgte.

Dann haben wir wir gemeinsam am Volksstimmefest gelesen, ich habe ihn einmal glaube ich bei einem Poetry Slam in St. Pölten, wo auch der Robert gelesen hat, verfolgt und ihn dann als Corona kam immer wieder auf den Demos gesehen. Als es dann zur Impfflichteinführunga kam, hbe ich ihn um Infos angeschrieben, die er regelmäßig an Freunde verschickt, da bekam man auch immer seine Corona-Dialoge und als ich beim Volksstimmefest ausgeladen wurde, hat er sich auch kommentierend eingeschaltet.

Ein eifriger Kämpfer gegen die Maskenpflicht, der man ja auch herrlich satirisch begegnen kann, da habe ich ihn einmal im Amerlinghaus gehört, das erste Mal nach der KritLit war ich zu erschöpft dazu und das Corona Schreiben ist ja sehr interessant.

Da gab es ja schon im Frühling 2020 als die Maskenpflicht eingeführt wurde und der Lockdown herrschte, die ersten Texte. Das Buch der Marlene Streeruwitz zum Beispiel, das ich durchaus kritisch einordnen würde.

Dann kam über “Corona darf man nicht schreibe, bitte keine Corona Romane, die interessieren uns nicht!”

Ich bin ja, glaube ich, Top in Corona Texten und stehe da höchstwahrscheinlich an der Spitze. Zwölf Corona Bücher und unzählige Texte im “Geflüster”, der liebe Andi ist aber auch sehr tätig und wenn man über Corona lachen will, was sehr gesund sein soll, sind seine Dialoge sehr zu empfehlen.

Das Buch wurde von Nadia Baha, die, glaube ich, auch am Volksstimmefest gelesen hat, lektoriert, die Illustrationen stammen von Stephen Reeder und die Motti wurden von George Orwell aus dem berühmten “1984” und Nena gespendet:

“Die Frage ist nicht, was wir dürfen, sondern die Frage ist die, was wir mit uns machen lassen!”

Im Vorwort schildert Andi Pianka, daß er sich ab März 2020 in einem falschen Film fühlte, was ich nur bestätigen kann, denn da habe ich mich auch im dystopischen Raum gefühlt und mich gefragt, wie man darüber schreiben kann, wenn man mitten in der Satire steckt?

Es gibt inzwischen viele politische und gesundheitliche Corona Bücher, einige davon habe ich gelesen, schreibt Andi Pianka und sein Buch enthält sechzig Dramulette, die zwischen dem März 2020 und März 2021 entstanden sind.

Und jetzt hinein in die neue Skurrilität, die jetzt hoffentlich ein bißchen vorüber ist und die damalige Normalität mit ihrer Überspitzung.

Da gibt es gleich eine Liveschaltung mit einem deutschen Virologen “Corona ist unser aller Tod. Billionen, ach nein, Billiarden Menschen werden daran erkranken und Trillionen davon stäääärbn”

“Herr Doktor, wie valide sind denn ihre Prognosen?”

“Na glauben Sie ich wäre invalide?”, sind wir gleich in den März 2020 hineingesprungen.

Dann geht es in den Supermarkt und als der erste Lockdown vorrüber war, in ein Wiener Cafehaus, wo eine alte Dame endlich wieder ihr Kaffetscherl und ihre Sachertorte genießen will. Das wird vom Kellner Rudi mit der Spritze subkutan bze. rektal serviert.

In einem Park wird mit nötigen Abstand Schach gespielt, was aber dem Inspektor Karl nicht gefällt, wenn sich der König mit den Bauern vermischt.

Dann fliegt der Schüler Nils, der auf einen Outdorrausflug einer Wildgans eine Maske aufsetzen soll, mit ihr noch schnell davon, bevor der Schweden-Route geschlossen wird.

Man sieht Meister Andi hat es faustdick mit der Satire hinter den Ohren und ist auch literarisch sehr bewandert.

Im Frühling 2020 durfte man ja nur im selben Haushalt auf der Parkbank sitzen oder Händchen halten und Räuber mit ohne der Maske haben da ja, glaube ich, auch Banken überfallen.

Das Gläschen Wein unseres Bundespräsidenten, der dieses einmal nach der Sperrstunde konsumierte, wird thematisiert und wenn man ohne Handy und ohne App ein Magistrat besuchen will, wird gleich die Psychiatrie informiert, damit sie mit der Zwangsjacke kommen kann.

Der Vermieter Rudi bringt der Mieterin Corona-Impfplätzchen und spielt dabei russisches Roulette und das Einkaufen ist in Corona-Zeiten und die der Klimakrise auch recht schwierig geworden.

Die Journalisten verhalten sich bei Andi Pianka bei den Wahrheitskonferenzen des virologischen Quartetts kritischer, als ich das bei den PKs erlebt habe, denn da haben die, soweit ich mich erinnern kann, von den Politikern immer strengere Maßnahmen gefordert, so daß Kanzler Kurz einmal sogar eher hilflos sagte “Aber strenger gehts nicht mehr!”

Wenn das Kind “Mama” statt “Maske” als erstes Wort sagt, wird der Mutter vom Inspektor gleich die Abnahme angedroht, ja so wars und habe ich gehört, daß das passieren kann, wenn man die Quarantäneregeln nicht vorschriftsmäßig beachtet und in der Schule wird inzwischen das richtige Verhalten bei der Corona Ampel eingeübt, die gilt auch in den Restaurants, was dazu führen kann, daß der Gast wenn die Ampel auf rot geschaltet wird, nicht mehr zahlen darf und der Wirt hat das Nachsehen .

Die trendy Pam und ihre Umfaller wird auch verarscht und der Ex-Kanzlersager, daß das Virus mit dem Auto kommt und wenn die Bäuerin in Quarantäne ist, darf sie ihre Kühe nicht mehr versorgen.

In die Psychotherapiepraxis geht es auch, wohin die Mütter kommen, wenn die Kinder Schwierikeiten mit den Masken haben, eine Erfahrung die ich bestätigen kann, wenn ich auch anders reagierte, als die skizzierte Psychotherapeutin und wenn man beim ärztlichen Notdienst anrief und kein Corona hatte, wird einen geraten sich dringend anzustecken, denn sonst wird man nicht versorgt.

Dann gehts zu Pippi Langstrumpf, die über die Maskenverordnung lachen kann und man sieht Antonio Fian hat in Andi Pianka einen wahren Dramulette Meister gegenübergestellt bekommen und den ersten Meister habe ich ja einmal bei Maskenkneten im Stream beobachten können.

Zu Halloween betritt der Kanzler die Schule und verbietet den Kindern das Feiern, das hat Exex- Gesundheitsminister Anschober im Oktober 2020 auch getan:

“Da lassen wir die Sau heraus, aber bitte erst im nächsten Jahr!”, und ich war da bei einer Corona- Demo.

Und das virologische Quartett übt sich auch im Singen von Weihnachtsliedern:

“Morgen kommt der Weihnachtsmann

Kommt mit seinen Gaben.

Maske Impfung, Hausarrest,

App und Lockdown und der Test.

Ja am besten gar kein Fest

Möcht ich gerne haben.”

Um das Angstmachen geht es auch, das ja noch heute bei einigen, wie erst kürzlich merken konnte, herrlich funktioniert, aber am Schluß des Märchen, durchschauen die Leute die Angstmachen und stürzen den Kanzler und seine Experten und alles wird wieder gut.

Leider nicht so ganz, denn die Pandemie hat sich inzwischen, wie wahrscheinlich zu erwarten war abgeschwächt und als epidemisch erwiesen. In China rauscht das Virus aber durch, weil die Null Covid-Strategie ja nicht wirklich funktioniert. Die Inflation ist gestiegen und bei den klimakatastrophen kann man das Ganze dann aucch wieder anwenden, wenn es schon das erste Mal so gut funktioniert hat und weil die Dialoge im Sommer 2020 enden und sich das Ganze inzwischen sehr verändert hat, noch ein paar aktuelle Dialoge, die mir der liebe Andi neulich schickte.

Und da geht um den Bürgermeister Kim Jong Lud-Wig und das Zwangstesten der chinesischen Touritsen und, daß er nicht daran denkt, das Maskentragen in den Öffis abzuschaffen, aber das müssen wahrscheinlich die Menschen selber machen, wie der müde Kontrolleur einer maskenlosen Passantin sagt.

Also warten wir ab, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird und ich kann Andi Piankas Corona-Dialoge, als Erinnerung, wie skurril das Ganze vor zwei Jahren war, wirklich nur empfehlen.

Am Schluß dankt er noch seinen Freunden und den Gleichmeindenden für die Unterstützung und da kann ich mich auch dazuzählen.

Diogenes Bloggertreff und Frühjahrsprogrammvorschau

Als Klaus Cäsar Zehrer mit seinen Genie 2017 auf der Bloggerdebutshortlist gestanden ist, bin ich in Kontakt mit dem “Diogenes Verlag” und Susnne Bühler gekommen, die mir seither immer getreulich ihre Bücher schickt.

Ich habe für 2019 mit ihr in Leipzig ein Treffen ausgemacht, das ich dann, weil ich mir ja den Knöchel gebrochen habe und nicht zur Messe gefahren bin, absagen mußte.

2020 war das, glaube ich, auch geplant. Dann kam aber bekanntlich Corona und seither gibt es die Bloggertreffen mit den Vorschauen und den Überraschungsgästen online und so konnte ich heute nachdem wir nach Harland gefahren sind, in das Frühlingsprogrmm einlesen und meine Auswahl treffen.

Der heutige Überraschungsgast war die 1980 in Trinidad geborene Ayanna Lloyd Banwo , die glaube ich, in London lebt und ein Buch mit einen sehr bunten Cover und dem Titel “Als wir Vögel waren” geschrieben hat, aus dem sie kurz auf Englisch las und dann ein Gespräch mit Stephanie Uhlig über ihr Schreiben und die Bücher, die sie inspirierten führte und dabei sehr freundlich wirkte. Bin gespannt auf das Buch, denn das wäre ein Debut das über den deutschsprachingen Raum hinausführt und dann ging es im Schnellverfahren durch das Verlagsprogramm mit seinen speziellen Higlights und den Leseempfehlungen.

Das ist John Irivng am Cover mit seinen, glaube ich, tausend Seiten Buch “Der letzte Sessellift” und Susanne Bühler war sicher, daß die etwa siebzig Teilnehmer schon mal was von Irving gelesen haben. Habe ich, einiges sogar und der liebe Klaus Khittl hat mir, als ich “Paul und Paula” geschrieben habe, sein “In einer Person” sehr empfohlen.

Im Katalog ging es weiter mit Sasha Filipenkos “Kremulator”, der, glaube ich, inzwischen in Zürich lebt und von dem ich drei Bücher gelesen habe.

Das neue Buch von Anthony Mc Carten “Going Cero” hat Susanne Bühler auch sehr empfohlen und da habe ich auch einige Bücherschrankfunde in meinen Regalen stehen.

Die junge Autorin Esther Schüttpelz wird ihre Trennungsgeschichte “Ohne mich”, beim nächsten Bloggertalk Anfang Februar vorstellen, zu dem ich mich schon angemeldet habe.

Ich habe mich meinen historischen Interesse geschuldet, dann für den 1901 in Budapest geborenen Janos Szekely und sein “Eine Nacht die vor 700 Jahren begann” interessiert, “ein sensationeller Fund”, steht in der Vorschau und dann für die Taschenbuchneuauflage von Ulrich Bechers “Herz mit Hai”, bin ich ja, seit ich einmal “den Nachtigallenzyklous”, in einer Bücherkiste gefunden habe und mit dem Autor nicht viel anfangen konnte, ein Ulrich Becher Fan und habe schon viel von ihm gelesen und dann gibt es bei “Diogenes” natürlich die entsprechenden Krimis.

Donna Leon hat glaube ich wieder einen geschrieben, aber da habe ich mit dem Lesen schon aufgehört, weil ich ja nicht alles schaffe und mich auch bescheiden muß.

Banana Yoshimoto -hat ein neues Buch, eine Sachbuch und eine Kinderbuchschiene, sowie Kalender gibt es auch.

Also lesen, lesen, lesen, wenn man nicht, wie ich auch schreiben will und da warten auf mich auch einige Neuerscheinungen aus anderen Verlagen, hat doch Milena Michiko Flasar ein neues Buch geschrieben, das Anfang Februar im Literaturhaus vorgestellt wird und mich der “Wagenbach-Verlag” sogar mit einem Brief von der Post geschickt zu einem Abend mit japanischen Spezialitäten eingeladen und die ersten Bloggerdebutshortlistbücher sind auch schon gekommen, also lesen lesen lesen….

Am Sonntag gibts noch was von der Jurenka Jurk und ihren Romanausbildung und sonst werde ich am Samstag am Markt wahrscheinlich die liebe Doris Kloimstein treffen und mich mit ihr auch literarisch austauschen und am Sonntag wieder auf die Rudolfshöhe wandern und die nächste Woche hat auch einige literarische Schmankerl bereit.

Was den “Diogenes Verlag” und das Herbstprogramm betrifft, hinke ich ein wenig nach, weil die Besprechung des letzten oder vorletzte Anrej Kurkow erst am Samstag erscheinen wird.

Zeitschriftenpräsentation und Romanideeabklopfwebinar

Im Literaturhaus begann das neue Jahr mit einer Präsentation der Halbjahrzeitschrift des österreichischen Schriftstellerverbandes, sowie mit einer Moderation des neuen Progarammgestalters Daniel Terkls, den ich schon von der “Alten Schmiede” kenne, der dort früher tätig war, weil sich Barbara Zwiefelhofer, glaube ich, in die Onlinegestaltung zurückgezogen hat.

Eine weitere Neuerung gab es auch, hat doch der Schriftstellerverband einen neuen Präsidenten, nämlich Christian Teissl, den ich im November bei einer Lesung hörte und der, glaube ich, auch beim Skriptorium in Seitenstetten mitmachte.

Sehr viele Premieren also im neuen Jahr, die ich per Stream verfolge, weil eine Stunde, sowie auch das “Romanideeabklopfwebinar” der Jurenka Jurk, das ich nicht versäumen wollte, obwohl meine Romanidee der “Drei Frauen” wächst und blüht und ich inzwischen schon bei acht Szenen, vierundzwanzig Seiten und 10 166 Worten angelangt bin.

Nach Daniel Terkls Einleitung ergriff Christian Teissl das Wort und stellte die neue Publikation vor und erzählte, daß viele steirische Autoren in dem Text enthalten sind und die Halbjahrschrift auch einen grünen Einband hat. Einen Themenschwerpunkt gibt es auch und zwar das Thema “Aufräumen”, was ja auch recht vielseitig klingt.

Einen Werkstattteil gibt es in den Band auch, die Liste der neuaufgenommenen Mitglieder, eine “In Memorian-Seite” und viele Rezensionen von den Mitgliedern über die Bücher der Mitglieder, von denen, glaube ich, auch Doris Kloimstein immer wieder welche schreibt.

Die in Eichgraben lebende, 1940 geborene Elfriede Bruckmeier begann die Lesung mit ihren Aufräumtext “Der letzte Koffer”, der von einem Witwer handelt, der Ordnung machen muß, bevor er zum Sterben ins Krankenhaus geht. Dann gab es noch eine etwas heitere Geschichte von einem alten Mann und seinen vierundzwanzig Stunden Betreuerinnen, der nach einem Spitalsaufenthalt nicht mehr aufstehen will, sich von ihren Singen aber bekehren läßt und am Schluß noch eine von einer Jägerin.

Dann kam Dietmar Grieser, der neben vielen Büchern auch eines über die Ukraine geschrieben hat, das von Elfriede Bruckmeier rezensiert wurde. Der 1934 Geborene, der seit 1981 Mitglied des Schriftstellerverbandes ist, hat auch einen Themenbeitrag namens “Materalisierte Erinnerungen” geschrieben, der von den Größen handelt, über die er wahrscheinlich seine Bücher geschrieben hat und die er nicht ausmisten will.

Dann kam meine liebe Freundin Erika Kronabitter, die wie Christian Teissl erinnerte, von Vorarlberg .

nach Wien pendelt, den Feldkircher Lyrikpreis organisiert und jetzt auch die “Podium-Portrait Reihe” betreut und überhaupt sehr vielseitig ist, GAV Mitglied und noch vieles andere und in Hartberg, also in der Steiermark, ist sie 1959 auch geboren. “Aufräumen” ist, wie sie Christian Teissl sagte, ihr Lebensthema und ihr Text heißt auch so.

Dann ist glaube ich noch Nicole Makarewicz an die Reihe gekommen, ich bin aber in das Zoom-Seminar geswitcht, wo auch Jurenka Jurk, glaube ich, zu spät gekommen ist, die dann wissen wollte, wer von den mehr als zweihundert Webinarteilnehmern, noch nie an einen solchen teilgenommen hat?

Ich klopfe meine Idee aber, glaube ich, schon zum dritten Mal ab, welche Texte da an der Reihe waren, weiß ich nicht mehr, kann man aber sicher nachlesen.

Im Vorjahr war das Seminar mit Schreibübungen kostenpflichtig und diesmal habe ich schon einiges mitgebracht, weil meine Idee in den letzten Tagen bereits ziemlich konkret geworden ist. Trotzdem bin ich ja sehr begierig immer was zu lernen und die Webinarinhalte waren auch zu schauen, wie konkret eine Idee sein muß, daß man ein ganzes Buch darüber schreiben kann?

Ich schreibe da ja immer sehr spontan los, finde irgendwo, die Ausgangsidee und hantle mich dann von Szene zur Szene zur fertigen Handlung durch.

Beim “Sozialen Kreditsystem” war das etwas schwierig. Da bin ich nach einer Beobachtung in der Konditorei Aida zu schnell eingestiegen, bin dann aber doch fertig geworden, wenn das Ganze auch ein bißchen Collageartig ist.

Und wenn ich keine Idee habe, gehe ich zu meinen Bücherregalen, schnappe ein Buch und suche mir dann einen Satz oder ein Wort daraus, so habe ich das mit der “Bierdose oder dem Dosenbier” gemacht, die in den “Berührungen” vorkommt.

Eine Idee, die ich auch einmal im Netz gefunden habe. Dann ging es auch, um die Frage, ob man nur für sich schreiben oder auch Leser haben will und zu der, welche Themen sich für welche Autoren eignen? Und dann waren wir schon bei den Genres, die es gibt und die der Leser haben will und zu den Regeln, die man kennen, anwenden oder brechen kann und muß.

Das Genre ist bei mir immer etwas schwierig, denn ich schreibe eigentlich keine Krimis, auch keine Liebesromane und keine Fantasy, sondern gesellschaftskritisch, realistisch oder den psychologischen literarischen Roman, der wahrscheinlich unter die Kategorie Belletristik fällt.

Jurenka Jurk rät hier sein Genre genau zu definieren und nicht zuviel hin- und her zu switschen, um den Leser nicht zu verwirren und in der Buchhandlung auch auffindbar zu sein.

Dann ging es um die Frage, wie es zu den Ideen kommt, bei den “Drei Frauen”, waren es, glaube ich, die Städte Budapest, Prag, Bratislava oder daß ich Klientinnen habe, die von dort kommen und bei der “Flora Faun” habe ich die Idee mit der Einsamkeit und den Bücherbergen mit der von dem Jürgen, der ein Wunderkind werden soll, verbunden. Das habe ich ja beim letzten “Writersseminar” ,im Kinderbuchworkshop einen Text geschrieben und eine Idee, wie man zu seinen Ideen kommt, ist auch seine Einfälle zu sammeln. Also immer ein Notizbuch bei sich zu tragen, wo man das alles aufschreiben kann, was bei mir in der Praxis nicht immer klappt, aber doch wichtig ist.

Jurenka Jurk hat, glaube ich auch einen Artikel auf ihrer Webseite , wie man zu seinen Idee kommen kann? Da gehört wahrscheinlich das, Worte aus einem Buch klauben, wie das Clustern oder das assoziative Schreiben dazu.

Das Thema muß zum Autor passen, damit man dran bleibt, war der nächste Punkt und ich habe da auch meine Lieblingsthemen, die Bücherberge und das Bücherauflesen in der Altersdepression beispielsweise und wiederholte mich da vielleicht auch einmal. Denn ich schreibe ja sehr schnell und werde immer kürzer und das Webinar beschäftigte sich dann mit der Marktfähigkeit, was ja auch ein sehr wichtiges Thema ist, die Leser zu fesseln, wie das so schön heißt.

Da hapert es bei mir zwar wahrscheinlich weil ich nicht sehr viele Leser habe, aber die Figuren müßen spannend und dreidimensional sein und Konflikte muß es auch geben, wo wir schon bei der berühmten Handlungsreise sind, die man ja in der Romanausbildung lernen kann.

Um die Frage ob der Roman ein Happyend haben muß ging es auch.

Die nächste Frage war sehr spannend, drehte es sich da ja darum, wie alt die Protagonistinnen sein können oder müssen und da habe ich ja erst gestern mit Mieze Medusa darüber diskutiert oder ihr erzählt, daß die Flora Faun fünfundsiebzig ist und die Protagonistinnen mit ihren Autoren älter werden. Spannend die Frage, wollen die Verlagen das? Aber Martin Walsers Helden sind, glaube ich, schon sehr alt und verlieben sich dann in die jungen Frauen

Also wieder viel gelernt und jetzt werde ich mich bei meinen “Drei Frauen” ins learnig by doing stürzten und sicher wieder berichten, wie es mir dabei geht und spannend auch, wann ich mit der Rohfassung fertig bin und wieviele Worte die hat? Mehr als zwei Monate ist mein Wunsch und an die sechzigtausend Worte. Zwei Jahre wären mir aber wahrscheinlich zu lang.

Schweiz auf Österreich gereimt

Das literarische Schmiedejahr hat bei mir fast mit Markus Köhle geeendet und begonnen hat es richtig, wieder mit dem 1975 in Nassereith geborenen Poetry Slamer, GAV-Mitbglied und “AS- Moderator oder nur zur Hälfte, denn als Erstes hat Johannes Tröndle, die 1984 in Bern geborene Anais Meier und ihren Schelemen oder komischen Roman, jedenfalls hat sie einen solchen Preis gewonnen, Anti kriminalroman “Mit einem fuss draussen” und da geht es um den selbsternannten Kommissär Gerhard, das ist ein Sozialhilfeempfänger, der seinen Tag an einem Teich beginnt, um dort eine Yogaübung auszuführen und sich zu erden oder mit dem Universium zu verbinden.

Der hat eine starke Sprache und sieht eines Tages ein Bein im Teich. Das will er bergen und den Krimi aufklären, um Ruhm und Ehre solcherart zu erlangen und Anais Meier, deren Buch in jeder Auflage eine andere Farbe hat und selbst auch einen sehr farbenträchtigen Pullover trug, erzählte, wie sie zu ihrem Debutroman gekommen ist und zwar hat sie in Ludwigsburg an der Filmakademie Drehbuch studiert und da von einer Dozentin gesagt bekommen, daß sie nicht immer über Randgruppen schreiben soll, weil das die Kinogeher nicht interessieren würde, das hat sie dazu verlasst den Roman zu schreiben und sie hat auch eine Zeitlang in einem Haus gwohnt, wo sie das Vorbild für diesen Gerhard gefunden hat.

Interessant, interessant, der Antikrimi und interessant auch der neue Roman von Markus Köhle, “Das Dorf ist wie das Internet es vergißt nichts” und daraus habe ich den Autor schon im Literaturhaus lesen gehört und zwar ist der eine Hommage auf Köhles Heimatort Nassereith und der Held, ein Lukas ist sein Alterego nämlich ein Werbetexter und Poetry Slamer, der im Zug nach Nassereith fährt, weil er dort einen Literaturpreis oder ein Stipendium bekommen soll und im Speisewagen interessante Gespräche, zum Beispiel eines über das Radio Eriwan oder dessen Witze mit einem Kurt führt.

Dieser Lukas forscht auch an einem Ortsnamenlexikon und Markus Köhle hat in dem Buch immer wieder Texte oder Geschichten eingebaut und das ganze in der Köhlschen Manier brillant vorgetragen.

Der Schmiedesaal war auch entsprechend voll. Mieze Medusa war da, Astrid Nischkauer, Peter Clar, Ilse Kilic und und und…

Gelacht wurde ebenfalls sehr viel und am Schluss begeistert applaudiert.,

Schreibveränderungen und Bloggerdebutshortlist

Mit dem Fünftagewebinar der Jurenka Jurk bin ich wieder gut in das neue Jahr eingestiegen. Gut und mit vielen Plänen, ist 2023 doch ein Jubiläumsjahr für mich.

Da gibt es fünfzig Jahre Matura und fünfzig Jahre literarisches Schreiben zu feiern“, das “Literaturgeflüster” wird es im Juli fünfzehn Jahre geben und ebenfalls im Juli kann ich “Sieben Jahre Uli” feiern. Ein verflixtes siebentes Jahr könnte man da unken, denn wir catchen uns ja sehr und er hält nicht viel von meinen Schreiben. Ich aber wohl und so starte ich in das neuen Jahr mit den besten Plänen für das neue Romanschreibjahr.

Das war auch schon im vorigen Jahr so und in den vorvorigen wahrscheinlich auch. Denn da bin ich mitten im Webinar draufgekommen, daß ich das “Frauenleben” schreiben könnte. Da war die Idee, daß eine der Teilnehmerin fragte, ob sie sich ihr Buch von ihren alten Onkel leltorieren lassen könne und der Großonkel Bernhard war geboren. Das Rohtext dann schon Ende Jänner fertig.

Ich weiß, das geht sehr schnell bei mir und das sollte ich vielleicht ändern, wenn ich es kann und heuer war es ähnlich.

Der Alfred hat schon lange “Das Soziale Kreditsystem” zum Fertigmachen, das ist jetzt in der Endkorrikturphase, bevor es an die Druckerei gehen kann und am Freitag bin ich mit dem Korrigieren der “Flora Faun” fertig geworden, habe den Beschreibungstext geschrieben und das Manu an den Alfred geschickt und das ich als nächstes über drei Frauen, eine aus Budapest, eine aus Prag und eine aus Bratislava schreiben könnte, die alle im selben Haus wohnen, diese Idee ist mir, glaube ich, schon vor dem Jahreswechsel gekommen. Da haben mich drei meiner Klientinnen inspiriert, obwohl ich die Figur der Journalist Szofi, die mit dem Orban-Budapest Schwierigkeiten hat, frei erfrunden habe.

Ja und dann ist das Webinar gekommen mit denselben Fragebögen, die ich schon einige Male ausgefüllt habe und auf einmal ist das Konzept gestanden oder nein, nur die drei Anfangsszenen.

Die der Zsofi, wie sie im Zug nach Wien fährt, die der Katalin, die ihre Kinder in die Schule und den Kindergarten bringt und dann ihre Freundin Barbara im Cafe Hummel trifft, die mit der Geigerin eine Band gründen will und die der Jelena, die die Zsofi empfängt und dann das Wochenende zu ihrer Mutter nach Prag fährt, weil es der nicht so gut geht.

So weit, so gut, aber noch keine wirkliche Handlung. Höchstens drei Handlungstränge, die sich durch die Heldenreise verknüpfen lassen. Ein paar Schreibartikel sind auch entstanden und ein Catchen mit den lieben Uli, der alles besser weiß und dann ist mir die Handlung sozusagen zugeflogen, so daß ich inzwischen schon sechs Szenen geschrieben habe, achtzehneinhalb Seiten und 8056 Worte und nur hoffe, daß ich nicht schon wieder nach zwei Wochen mit dreißigtausend Worten fertig bin.

Da würde mir vielleicht das Planen und das Szenenausarbeiten oder auch die Übungen der Jurenka Jurk helfen, aber nein, ich buche die Ausbildung nicht, weil ich ja nicht erst im nächsten Jahr mit den Schreiben anfangen will, aber besser werden, meine Schwächen überwinden und dann noch Leser finden, nur zu, ich bin dazu bereit.

Und was das Lesen betrifft habe ich schon ungeduldig auf die Bloggerdebutshortlist gewartet, die heute von den drei oder zwei Debutblogfrauen Bozena Anna Badura und Janine Hasse, die Sarah Jäger schreibt, glaube ich an ihren eigenen Romanen, zusammengestellt wurde.

Seit 2016 bin ich Mitglied in der Bloggerdebutjury und habe da von den sechsundsiebzig Titel der Longlist auch schon fünfzehn gelesen.

1.Finn Job “Hinterher”

2.Slata Roschal “153 Formen des Nichtseins”

3.Anna Yelitz Schentke “Kangal”

4.Silke Stamm “Hohe Berge

5.Carl Christian Elze “Freudenberg”, hat mir sehr gut gefallen

6.Tamar Noort “Die Ewigkeit ist ein guter Ort”

7.Markus Grundtner “Die Dringlichkeit der Dinge”

8.Lena Marie Biertimpel “Luftpolster”, die österreichiche Debut-Gewinnerin

9.Kurt Fleisch “Albophobia”

10.Bettina Schleifinger “Erbgut”

11.Maria Muhar “Lento Violento”

12.Tatjana Scheel “Vielleicht habe ich dich nur erfunden”

13.Kim de L´Horizon “Blutbuch”

14.Anna Maria Stadler “Maremma”

15.Ela Mayer “Es war sochon immer ziemlich kalt”

Stehen ja immer einige auf den Buchpreislisten und so habe ich wieder fest mit “Blutbuch” gerechnet, aber das hätte ich wahrscheinlich nicht vorgeschlagen und wie das immer ist, man bekommt dann Bücher auf die Leseliste, die einem vorher entgangen wären und so gibt es von den fünf Shortlisttitel, die ich die nächsten Wochen lesen soll, ein schon bekanntes, nämlich

  1. Slata Roschal “153 Formen des “Nichtseins”, ein eher experimentelles Buch, während mit die vier anderen unbekannt sind.
  2. Claudia Schuhmacher “Liebe ist gewaltig”
  3. Noemi Somalvico “Ist hier das Jenseits, fragt das Schwein”, klingt interessant und macht neugierig
  4. Ursula Knoll “Lektionen mit dunkler Materie” mit der habe ich schon einmal am Volkksstimmefest gelesen.
  5. Annika Büsing “Nordstadt”

Und jetzt müßten noch die vier Bücher kommen, damit ich sie lesen kann.

Wer ist ein Hobbyautor?

Das ist eine Frage über die ich mich mit dem lieben Uli immer catsche, der mir hier ja sehr eifrig kommentiert, um mir zu beweisen, daß ich nicht schreiben kann!

Aber ich kann es natürlich, habe es irgendwann und irgendwie zwischen meinen sechsten und siebenten Lebensjahr gelernt, als mich die öffentliche Volksschule wegen meiner Sprachfehler nicht nehmen wollte und ich dann ein Jahr lang oder so bei einem Herrn Aschenbrenner behandelt wurde.

Ab da oder bald danach wollte ich wahrscheinlich Schriftstellerin werden oder was immer ich mir darunter vorstellte. So kann ich mich erinnern, daß ich in der Volksschule am Wochenende Aufsätze schrieb, die ich dann meiner Lehrerin Frau Keiler zeigte, die dem Ganzen auch recht wohlwollend gegenüberstand und mir, wie ich mich erinnern kann auch Schreibtips gab, nicht zwei Synomyme gleichzeitig oder so, verwenden und die war, glaube ich, konstruktiv und die Frau Linser in der Haupschule und die Frau Professor Friedl in der Straßergasse waren das auch.

Und 1971, zwei Jahre vor meiner Matura, habe ich beschlossen, ich werde Psychologie studieren und schreiben und beides dann getan. Große Pläne hatte ich, größenwahnsinnig nennt es der Uli, den “Nobelpreis” beispielsweise zu bekommen. Jawohl davon habe ich geträumt und ich denke, das war mein Synomen für die Anerkennung und an der hat es ja bekanntlich gehapert.

Denn dann kam die “Einladung zum Tee”, nach ein paar Fehlversuchen, endlich eine gelungene Geschichte, 1978, war das, glaube ich und die Monika und der Gerhard, denen ich sie stolz zeigte, sagte beide unioso “Das ist nicht gut!”

Heute denke ich, das hätte nicht sein müssen und damals habe ich mir schon gedacht, das kann und darf ich keinen anderen sagen und habe im “Arbeitskreis der schreibenden Frauen” in den mich dann die Monika brachte, mich auch sehr zurückgehalten. Da kann ich mich erinnern, daß die Bruni eine Geschichte las, wo die Protagonistin sich dann plötzlich als Mann entpuppte, was ich nicht verstanden habe. Ein paar Jahre später hat sie das dann nochmals gelesen und da habe ich das gefragt und gemerkt sie war beleidigt und hat “Das ist die Retourkutsche!”, gesagt. War es nicht, aber ich habe gelernt, ich muß nicht kritisieren, muß nicht beleidigen und kann trotzdem ehrlich sein.

Dann kam der “GAV-Eintritt”, die Verlagssuche die nicht klappte, die ersten Veröffentichungen in kleineren Literaturzeitschriften, bis zur “Rampe” und den “Wespennest” habe ich es gebracht. Ich habe für die GAV Veranstaltungen organisiert und als ich mich 1987 von der HNO-Kinik, wo ich vier Jahre Psychologin in der Sprachambulanz war, in meine freie Praxis verabschiedete, war ich offen für beides, für die Psychologie und die Schriftstellerin und hätte auch das gemacht, wenn es sich ergeben hätte.

Hat es nicht, vom Schreiben leben, ging nicht und da wäre ich schon bei der Hobbyautorin und das klingt und klang ein wenig abwertend. Die Hausfrau, die am Küchentisch ihre Gedichterln schreibt, aber Kritiker, die Marlen Haushofer hat das jahrelang getan und, ich glaube, die Christine Nöstlinger auch und was ist an einem Hobby abfällig?

Nichts natürlich. Es wird nur so gebraucht, du bist keine richtige Autorin. In St. Pölten habe ich einmal für die GAV eine Frauenlesung veranstaltet und dazu neben der Elfriede Haslehner, der Ruth Aspöck, der Bruni Langthaler, etcetera auch die Marie Therese Kerschbaumer einladen wollen, die empört “Das ist eine Hausfrauenlesung!” antwortet.

War es nicht, denn es waren keine solchen dabei, aber doch nicht so bekannte Autoren und wenn man den Begriff genau betrachtet, stimmt er natürlich, denn wenn man von seinem Schreiben nicht leben kann und das tun die meisten nicht.

Da ist es wahrscheinlich ein Hobby auch für das Finanzamt und die meisten Autoren, die ich kenne, leben von Lesungen, Stipendien, von den Buchtantiemen kann man es oft nicht, organisieren Veranstaltungen, betätigen sich als Kulturvermittler und geben, wenn sie Germanistik studiert haben, auch Deutschkurse für Ausländer.

Da gibt es ja derzeit auch ein paar Veranstaltungen dazu und ich habe auch immer etwas organisiert und als die Ruth eine Veranstaltung zum Thema “Poesie und Brotberuf” machen wollte, habe ich gesagt, da muß ich lesen und da ist es ja die Frage, wer ist ein Autor und darf man einen anderen Beruf haben, wenn man nicht davon leben kann?

Der Herr Grillparzer hat das, glaube ich, sein Leben lang getan. War Hofarchivdirektor in dem Haus das heute das Literaturmuseum ist und war trotzdem ein berühmter Dichter, John Grisham war oder ist, glaube ich, Jurist, die Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk ist oder war Psychologin, das habe ich in meinen damaligen Text geschrieben, der in Poldis Galericfe vorgestellt wurde und da hat die Anna, glaube ich, damals dreizenjährig, gesagt “Meine Mutter ist Hobbyautorin!” und das nicht schlecht gemeint und es stimmt ja auch, daß ich davon nicht lebe, aber nicht, das mir das Schreiben nicht ernst gemeint ist.

Das hat dann der liebe Uli aufgegriffen und natürlich “Sie sind eine Hobbyautorin!” geschrieen und was “Sie wollen Honorar für Ihre Lesungen, seien Sie doch froh, daß sie lesen dürfen!

Das wäre das nächste Thema und da ich gerne lese, lese ich natürlich auch umsonst, frage aber immer vorher nach, denn das ist ja vielleicht ein Unterscheidungspunkt.

Die “richtigen Autoren” verlangen ein Honorar und bekommen es auch, wenn sie Menasse, Frischmuth, etcetera aber auch Mieze Mesdusa oder Markus Köhle, heißen, aber die leben, glaube ich, auch von der Kulturvermittlung, also Moderation in der der “AS” zum Beispiel und der Uli bezeichnet sich, glaube ich, selber als Hobbyautor und sieht nichts Abfälliges dabei und das ist dann okay und da hat sich der Begriff im Laufe der Zeit, glaube ich, auch verändert.

Denn als ich zum Schreiben angefangen habe, war es eigentlich klar, daß man versuchen soll in den Literaturbetrieb hineinzukommen. Zumindestens wäre mir nichts anderes eingefallen und damals war es auch nicht üblich für eine Ausbildung zu zahlen und es hat auch keine Ausbidung zum Autor gegeben.

Gut, es gab das Literaturinstitut in Leipzig schon in DDR-Zeiten. Da sah man das anders und in Amerika war das sowieso so. Da gabs auf jeder Universität Schreibworkshops. Im deutschsprachigen Raum war das damals nicht so. Das hat sich inzwischen geändert. Wahrscheinlich auch, weil die Autoren etwas brauchen, wovon sie leben können, deshalb haben sie Schreibseminare angeboten und Schreibschulen gegründet.

Gustav Ernst und Robert Schindl haben die “Leondinger Akademie” beispielsweise gegründet, wo die Seminare etwas kosten.

Es gibt inzwischen die “Hochschule für Sprachkunst”, wo sich Hunderte bewerben und zehn Leute genommen werden, die haben dann vielleicht eine literarische Karriere und vielleicht auch nicht, zumindestens betonen das die Professoren, daß man da keinen Anspruch hat und die meisten Debutautoren kommen inzwischen auch von Literaturinstituten. Dann probieren sie es beim Open “Mike und beim “Bachmann-Preis”, der, als er gegründet wurde, auch sehr umstritten war, was sich inzwischen auch sehr geändert hat.

Und es wollen vielen Leute schreiben, wahrscheinlich mehr inzwischen als sie Bücher lesen und das wird wahrscheinlich auch ein Problem und weil nicht alle in Leipzig, Wien, Biel oder Hildesheim genommen werden, gehen die anderen vielleicht zur Jurenka Jurk und buchen ihre Ausbildung zum Romanautor oder die Seminare beim “Writerstudio” wo Judith Wolfsberger, das amerikanische System übernommen hat, die etwas kosten und, die man sich leisten muß und da hat sich der Begriff auch geändert und auch der, ob man zum Schreiben jetzt den Musenkuß braucht, wie es früher war oder etwas ist, das man lernen kann und muß und das auch auf der Universität oder woanders lernen darf.

Früher konnte man das Schreiben nicht lernen, es gab keine Ausbildung zum Autor und mußte es trotzdem und hat es durch das Schreiben getan und jetzt gibt es halt Leute, die sich die Schreibschulen leisten und das Schreiben als Hobby und das als nichts negatives ansehen.

In den Literaturbetrieb kommen sie damit wahrscheinlich nicht, wollen das vielleicht auch gar nicht. Es gibt das Selfpublishing, das in Leipzig und in Frankfurt schon ganze Hallen füllt. Bei den meisten Ausschreibungen steht aber trotzdem dabei “Kein Selfpublishing!” und die Ministerialräte oder Oberärzte, die in Pension gehen und ihr Leben aufschreiben oder Gedichte verfassen wollen, leisten sich dann auch mit guten Gewissen, die sogenannten Druckkostenverlage und können sich das auch bezahlen.

So gesehen hat sich seit den Siebzigerjahren, wo ich zu Schreiben begonnen habe, viel verändert. Hobbyautorin nenne ich mich noch immer nicht, obwohl ich davon nicht leben kann, mir meine Bücher drucken lasse und bei Lesungen frage, gibts ein Honorar und trotzdem lese, weil ich das ja will und meine Bücher, die ich auch auf den Blog vorstelle meist verschenke.

Schreiben als Lebensform, als Passion passt für mich besser, obwohl das eine Bezeichnung ist, die, die, die vom Schreiben, also von Preisen und Stipendien leben müssen, meistens gar nicht wollen und ihn bekämpfen und das Problem , wo so viele Leute schreiben, durch Romanschulen lernen und auch besser werden und dann ihre Bücher entweder bei “Amzon” oder bei Kleinverlagen veröffentlichen, ist wahrscheinlich, daß immer weniger Leute lesen und höchstwahrscheinlich auch die Buchpreisbücher vielleicht zwar zu Weihnachten verschenkt, aber nicht wirklich gelesen werden.

Das Schreiben ist mir wichtig und ich glaube auch, auch wenn andere mir das nicht glauben, daß ich es in den letzten fünfzig Jahren erlernte. Durch schreiben lernt man es. Meine Texte werden fertig. Da ich es aber mit der Rechtschreibung noch immer nicht so genau nehme und auch realistisch schreibe, falle ich wahrscheinlich noch immer durch den Rost oder stehe im Literaturbetrieb daneben.

Aber auch damit habe ich inzwischen gelernt zu leben und Hobbyautorin bin ich noch immer nicht, sondern eine engagierte schreibende Frau, habe aber nichts dagegen wenn andere Autoren sich so nennen und lese auch ihre Bücher, denn ich lese ja viel und gerne über den Tellerrand.

Der rote Diamant

Jetzt kommt Buch vier des Schweizer Buchpreises und wahrscheinlich das letzte das ich lesen werde, denn “Dürrst” ist nicht zu mir gekommen und weil das Beste zum Schluß kommt, würde ich den monarchistischen Internatroman des 1950 in Zug geborenen Thomas Hürlimann an erster Stelle reihen und denke, da ist vielleicht auch etwas autobiografisches dabei, obwohl der Roman, wie ich gelesen habe in das Genre des phantastischen Realismus einzureihen ist.

Ich habe ein paar von Hürlimanns Bücher in meinen Regalen, aber noch nichts davon gelesen. Ihn glaube damals bei der Buch-Basel gehört und auch ein Buch von ihm im dortigen Bücherschrank gefunden.

Ein verrückter Roman im positivsten Sinn, da wird der elfjährig Arthur Goldau von seiner Mutter Mimi nach Maria Schnee in das Kloster ins Internat gebracht. Sie kommt zu spät und läutet die Klosterbrüder in der Nacht aus ihren Zellen hinaus. Beschädigt mit ihren Stöckelschuhe das Parkett und will das Söhnchen dann wieder mitnehmen. Der schüttelt den Kopf, rennt ihr nach, kommt aber zu spät und wird vom Pförterbruder Drossel der früher einmal Sängerknabe war und mit dem berühmten Leo Slezak gesungen hatte, zurückgehalten.

Also wird er eingekleidet, muß seinen alten Koffer abgeben, bekommt dafür alte Sandalen und eine Kutte und freundet sich mit ein paar seiner Miteleven an.

Das Ganze geschieht im Jahr 1963 und das besondere in Maria Schnee, wo es entsetzlich kalt ist, ist, daß jeden ersten April die Kaiserin Zita zu Besuch kommt, um für Kaiser Karl eine Totenmesse zu halten.

Die alte Dame stiftet den ganzen Kloster Schnitzeln und kommt mit ihren greisen Hofdamen und Kammerdienern beziehungsweise Aristrokraten an und dann gibt es das Geheimnis, um den roten Diamanten, aus der Habsburgkrone, der im Kloster versteckt sein soll und das rührt natürlich an der Phantasie der Knaben, die es sich zur Aufgabe machen nach ihm zu forschen und eine skurille Jagd beginnt.

Die greisen alten Klosterbrüder werden geschildert und Arthur mach mit der Zahnlücken-Rose auch seine ersten erotischen Erfahrungen. Dann schreibt er einen ketzerischen Aufsatz wird von den Brüdern in den Schnee verbannt, ver bringt dann ein Jahr im Lazarett und säuft mit dem Bruder Frieder, dem Präfekten oder Ersatzabt, der in die Sache verwickelt ist, sich gesund und ihn in den Tod, denn Bruder Frieder der ehemalige Metzger war in Stalingrad hat dort seine Zehen verloren und als im Jahr 1968, wo sich ja viel in der Welt abspielte, Vietnam und die Studentenrevolte beispielsweise, die Kaiserin mit ihrer Entourage wieder anrauscht, kommt es zur Revolution und wahren Katastrophe und dann treffen sich die alten Herren, die, wie es nach einer solchen Internatskarriere üblich ist, in die Spitzenposition von Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche aufgestiegen sind, Arthur ist natürlich Schriftsteller geworden, wieder in dem Kloster oder in dem Wirthaus davor, das jetzt die schöne Rose führt, um jetzt endlich den Diamanten zu finden und das restliche Geld in der römischen Nacht zu verjubeln, wohin der Protagonisti mit seiner greisen Maman reist.