Vom Ohrenschmaus zum Lesetheater

Heidrun Weiss, Helmut Köstl, Andrea Pauli, Michael Wögerer
Ruth Aspöck

Die Bloggerdebutshortlist wurde vorige Woche bekannt gegeben und ich lese mich derzeit durch die Bücher. Die hundertacht “Ohrenschmaustexte” und die Einreichungen für den Schokosonderpreis zum Thema “Frieden” habe ich schon vorher angesehen. Dann konnte man eintragen, wann man Zeit für Jurysitzung hatte, die leider wieder bei Zoom stattfiand. Corona hat das eingeführt und natürlich ist es besser das digital zu machen, statt extra anzureissen und natürlich ist es vor allem wenn man nicht wirklich internetaffin ist, ein Kommunikationsverlust.

Es gibt wieder eine neue Organisatorin, die alles genau und perfekt vorbereitet hat. Barbara Rett, die jetzt wieder in der Jury ist, Vea Kaiser ist wie auch beim “Bachmann-Preis” ausgestiegen und Heinz Janisch haben sich entschuldigt. So waren nur Ludwig Laher, Günther Kaindlsdorfer und ich neben Franz Joseph Huanigg da und unsere Textvorschläge haben wir schon vorher bekanntgegeben.

So gab es diesmal erstaunlich viele Übereinstimmung und wir haben die drei Preisträger, wieder viele schöne Texte von zum Teil schon bekannten Autoren, sehr bald gefunden.

Die Ehrenliste wurde erstellt und die Schokoladentexte und ich werde wieder eine Laudatio halten, denn das tue ich ja sehr gern, war weil ich ja nicht impfen, testen und Maske tragen will, jetzt zwei Jahre behindert und die Preisverleihung wird am achten März stattfinden.

Dann hatte ich etwas Zeit wieder drei Szenen zu schreiben, beziehungsweise zu korrigieren. so daß ich von den “Drei Frauen” jetzt schon neunzehn Szenen, zweiundvierzigeinhalb Seiten und 19816 Worte habe und eine ungefähre Ahnung wie es weitergehen soll und weil ich seit Anfang Jänner so viele Webinare der Jurenka Jurk mitmachte, habe ich den festen Vorsatz im Jubiläumsjahr einen wirklich guten Roman zu haben, der länger als dreißigtausend Worten, eine spannende Handlung und weniger Schwäche hat und am Abend ist es dann ins Literaturhaus gegangen, hat da doch die Ruth ihr Grillparzer-Buch im Rahmen des Lesetheaters aufgeführt und dazu Michael Wögerer von der Kuba-Gesellschaft, Andrea Pauli und Heidrun Weiss eingeladen und am Schluß von ihren Pläen sich mit dem “Kloster von Sandomir” zu beschäftigen, erzählt. Gelesen wurde daraus nicht. Sie hat nur darauf hingewiesen, daß sie da im November auf Recherchereise war und mir davon zum Geburtstag auch ein schönes Häferl mitgebracht hat.

Nachher sind wir noch lange in der Neubauschenk gesessen und ein paar schöne Bücher habe ich auch gefunden. Es war also ein recht literarischer Tag, wie ich auch sehr literarisch in mein Jubläumsjahr gestartet bin.

Vom Weinhaus Sittl zum Volksstimmefest

Am Freitag sind wir wieder zu einer Lesetheateraufführung ins Weinhaus Sittl gegangen und zwar wurde da von George Bernhard Shaw “Man kann nie wissen” aufgeführt, ein interessantes Stück, das in einen englischen Seebad Ende des neunzehnten Jahrhunderts spielt, wieder die Moral auf den Kopf stellt und satirisch, die gesellschaftlichen Zustände beleuchtet.

Die Veranstaltung hätte eigentlich in der ehemaligen Galerie Heinrich stattfinden sollen, dort gab es einen Wasserrohrbruch und so waren wir die einzigen Zuschauer. Eine Exclusivaufführung sozusagen, interessant ist nur die Frage, was die Aufführenden gemacht hätten, wenn wir nicht gekommen wären? Aber mir ist das ja auch zweimal fast passiert. Christa Kern, hat mitgelesen und dann auch ein paar wie Claudias Kölz, die auch bei der “Wannsee-Konferenz” auftraten.

Und am Wochenende Volksstimmefest, das schönsten Fest des Jahres, wie es so schön heißt, immer pünktlich vor Schulbeginn und da gibt es seit 1975, wie gesagt wurde das “Linke Wort” von Arthur West eingeführt. Da haben zu Beginn Elfriede Jelinek gelesen, Peter Turrini, Marie Therese Kerschbauer, etcetera. Ich habe das erste Mal im Rahmen des “Arbeitskreises schreibender” Frauen gelesen und dann ab 1989 regelmäßig und fast jedes Jahr. Nach Arthur West hat Helmut Rizy die Organisation übernommen, und dann Roman Gutsch und Christoph Kepplinger. Die letzten Jahre wurde die Veranstaltung allein von Christoph Kepplinger organisiert, dem es dann zu viel geworden ist, so daß er es 2019 das letzte Mal organisierte. Die Anthologie hat es dann auch schon nicht mehr gegeben. Dann kam Corona und es gab 2020 statt dem Fest eine Wahlverantaltung zur Wien-Wahl und voriges Jahr wurde die Lesung von Alex Hartl und noch einem Typen organisiert. Die mich sogar eingeladen haben, die Ruth und andere nicht, mich aber schon, aber da wußte man ja nicht 3 G oder nicht und dann wollten die Veranstalter den Text vorher sehen und das “Frühlingserwachen” schien mir total veraltet, so habe ich eine Szene aus meinen damaligen Work on Progress, wo zweimal das Wort Corona vorkommt und einmal, glaube ich, ein “Männerhassender Feminist”, was den Veranstalter nicht gefallen haben, so daß sie mich ausgeladen haben.

Uje, uje, das “Frühlingserwachen” hätte ich aber lesen können, aber dann gabs doch 3G und heuer keine Einladung. Als ich die Sigi Maron-Bühne erreichte, sah ich auf dem Podium fast lauter unbekannte Gesichter. Das heißt Erwin Riss hat wieder ein Stück aus seinem neuen “Herr Groll-Krimi” gelesen und Alex Hartl hatte eine Mitorganisatorin und ein Maskottchen das herumgegangen ist. Die Mitorganisatorin sagte, alle lesen auf Augenhöhe. Also alle in einer Reihe und richtig die erste Leserin Nadja Baha habe ich gekannt, denn sie hat schon einmal gelesen. Sie hat mich auch gegrüßt. Das Thema hieß “Unbewußt” aber die meisten Leser haben sich nicht daran gehalten.

Dann kam Alexander Lippmann mit einem Stück aus einem Buch, wo es um einen Alptraum ging und Lennart Levy thematisierte in seinem Text der von Stalin handelte und sich dabei, was ich ja auch gerne tue, zum “Nobelpreis” hochhantelte. Ansonsten könnte man an dem Text eine Kommunismuskritik kritisieren, das hat aber, glaube ich, niemand getan.

Maria Muhar folgte, das ist eine Debutantin, deren Buch ich vorige Woche bekommen habe, eine Sprachkunstabsolventin und sie hat vielleicht auch schon mal am Fest gelesen, denn die Szene die sie las handelte von einem Volksstimmefest im Regen und da habe ich ja einmal eines erlebt, wo sich alle unter das Dach flüchteten. Katharina Braschel hatte einen sprachlich sehr anspruchsvollen Text und Philipp Böhm, der aus Deutschland gekommen ist und im “Verbrecher-Verlag” verlegt, brachte eine Kurzgeschichte aus seinem Band und dann wurde, das ist wahrscheinlich neu am Neuen linken Wort an den hundertsten Geburtstag von Pier Paolo Pasolini erinnert, der auch ein überzeugte <kommunist war. Seine Texte wurden zweisprachig Deutsch und Italienisch gelesen und Alex Hartl hat etwas aus der Biografie erzählt.

Interessant interessant, ein paar bekannte Gesichter habe ich gesehen, die Ruth war da und Walter Famler, der die “Sichel” austeilte, Eva Brenner und dann gab es einen Rundgang und vorher habe ich noch beim Frauenstand eine Diskussion zum Frieden gehört. Da saß Bärbl Danneberg am Podium und die hat am Sonntag fünf ihrer Kolumnen gelesen, die sie in der “Volksstimme”, im “Augustin” etcetera, “Trara, Trara, der Herbst ist da”, geschrieben hat. Sama Maani, den ich, glaube ich, schon auf der “Buch-Wien” oder in der “AS”, hörte, beschäftigte sich mit der Frage, ob eine Weiße das Gedicht von Amanda Gorman Florian Neuner übersetzten darf und hat die Texte Sigmund Freuds dahingehend durchleuchtet, wie oft da Worte “bewußt- unbewußt” vorkommen.

Vorher hat noch Josefine Riecks zwei Kapitel aus ihrem Roman gelesen. Marlene Streeruwitz ist am Schluß nicht ganz in “Augenhöhe” mit Walter Baier aufgetreten, um ihr “Handbuch gegen den Krieg” zu präsentieren.

Da bin ich mit der Ruth hingegangen, die vorher bei uns zum Mittagessen war. Ilse Kilic, Fritz Widhalm, Eva Schörkhuber und noch viele andere habe ich gesehen, dann ein Runde um die Festwiese gemacht und bin nach Hause gegangen . Der Alfred ist mit den Hundertmarks inzwischen wieder nach Harland gefahren, wo sie ihr Auto stehen haben, um am Montag zurückzufahren.

Mit dem Besuch aus Leipzig zur Wannseekonferenz

Dieses Wochenende haben wir wieder Besuch aus Leipzig, das heißt die Ute und der Andreas, bei den wir immer während der Buchmesse gewohnt haben, sind wieder nach Wien gekommen. Das heißt eigentllich am Dienstag nach Harland und heute nach Wien, wo sie bis Montag bleiben werden und der Alfred hat sich vor einem Jahr extra deshalb ein Sofa machen lassen, damit sie übernachten können.

Ich bin ja schon am Montag wieder nach Wien gefahren, um meine Stunden und die Monatsabrechung zu machen und ab heute gibt es wieder ein literarisches Programm.

Die Programm von der “Alten Schmiede”, Literaturhaus und “Gesellschaft”, die nächste oder übernächste Woche beginnen, sind gekommen. Am Wochenende gibt es des Volksstimmefest, auf dem ich nicht lesen wird und die Sommerlesereihe des Gasthaus Sittl gab es auch, aber da sind wir diesen Sommer nicht gewesen.

Aber am ersten September ist der Antikriegstag und da gibt es immer eine Veranstaltung des ersten Wiener Lesetheaters und da bin ich einmal mit Ottwald John auf den Spuren von Berta von Suttner durch Wien gegangen und heute gab es Aufführung im “Arche Theater”, wo auch immer der “Literarische Lenz” stattfindet, des Theaterstücks Film des 1930 geborenen Paul Mommertz über die “Wannseekonzerenz”, denn da haben sich ja im Jänner 1940 Reinhard Heydrich, Adolf Eichmann mit Vertretern der nationalsozialistischen Regierung und einer Sekretärin getroffen, um die Endlösung der Judenfrage zu besprechen und Paul Mommertz hat offenbar das Stück oder den Film aus dem Jahr 1984 aus den damaligen Protokollen zusammengestellt.

Susanna C. Schwarz Aschner hat die Aufführung gestaltet und die Rolle der Sekretärin übernommen. Die Bilder der damaligen Atkteuren waren im Theaterfoyer aufgehängt.

Die Ruth habe ich gesehen, Werner Grüner und meine Hauptschulfreundin Christa U, die ich heuer bei den O-Tönen vermisst haben, waren im <Publikum.

Claudius Kölz, Christian Katt, Martin Auer und der Theaterleiter Jakub Kavin haben unter anderen schwarzgekleidet die Rollen gelesen. Zuerst gab es ein Interview mit Adolf Eichmann, dann sind die zwölf Akteure aufgetreten und haben das Protokoll vergesen. Dazwischen wurde bei der Konferenz offenbar Kognac getrunken und ein Imbiß eingenommen.

Ein sehr bedrückendes Stück anlässlich des achtzigsten Jahrestages zur Wannseekonerenz von der ich in der Schule hörte. Das Stück und den Autor aber nicht gekannt habe und wieder daran erinnern kann, daß an den Friedensbemühungen, auch wenn man das heute vielleicht ein wenig anders sieht, nicht zu rütteln ist.

Solo-Osterspaziergang

jetzt bin ich über das Osterwochenendeenende doch nach Harland gefahren, wenn man einen Zweitwohnsitz hat, kann man das auch während des Lockdowns. Man darf dann zwar nur alleine seine Oma besuche, aber die liegt ohnehin im Bett und mag nicht so viele Besucher und in Harland kann man auch Radfahren, obwohl mir heute eine Frau an der Traisen erklärte, daß man das angeblich nicht darf. Eine Maske braucht man in St. Pölten auch noch nicht tragen und Ostern ist ja oderwar immer die Zeit der Osterspaziergänge und da gab esja immer den der LitGes, der literarischen Gesellschaft St. Pöltens und da bin ich 2000, das erste Mal noch mit Alois Eder mitgegangen. Doris Kloimstein war auch dabei. Da bin ich mitdem Rad nach St. Pölten gefahren und dann ist es an der Traisen entlang bis zum Bootshaus gegangen und ich habe, glaube ich, aus der “Viertagebuchfrau” eine oder zwei Ostereierszenen gelesen. Denn da geht ja eine Frau während der ersten hundert Tage von schwarz-blau zu einer Therapeutin und liest ihr aus ihren verschiedenfärbigen Tagebücher vorund es bekommt dann blaue und auch rote Ostereier auf diversen Wahlveranstaltungen.

Dann war eine LitGes Pause und aufdie Osterspaziergänge bin ich, glaube ich, erst 2008 wieder gekommen. Der war dann im Kaiserwald, da war die Ruth dabei und Robert Eglhofer, der ja damals stellvertretender Obmann der LitGes war. Alois Eder, glaube ich, auch. Es gab ein Ostereier suchen. Was ich gelesen habe, weiß ich nicht mehr so genau. Vielleicht den Text, den ich für die St. Pölten Anthologie geschrieben habe, dier Alois Eder herausgegebe wollte. “Harland-Stadt” hat er geheißen. Ab da war ich bis 2018 immer bei den Osterspaziergängen die dann um den Viehofnersee gegangen sind und habe mir auch immer einen St. Pölten bezogenen Text herausgesucht. Ich glaube, den “Hochschwab-Blick” habe ich gelesen, ” Somme am Wasser”, meinen “Frequency-Text” und und und ….

Da ich immer darüber bloggte, kann man das schön nachlesen. Ein Picknick gab es auch und wenn es regnete, haben wir uns in der “Seedose” versammelt. 2019 habe ich dann ausgesetztund das war gar nicht meinem Gips geschuldet, sondern weil der Spaziergang damals am Samstag vor dem Palmsonntag war und wir da bei der “Literatur und Wein” und Eva Riebler, die Obfrau der LitGes, die wir damals auf der Rudolfshöhe getroffen haben, hat uns auch gesagt, daß sie nicht dabei sein wird, sondern Cornelia Stahl, die mich ja das letzte Jahr interviewte, sie vertritt und im letzten Jahr ist der Spaziergang, wie heuer Corona bedingt ausgefallen. Denn dagibt es ja die berühmten fünf Gründe und man darf keine Leute treffen. Heuer auch nur einen beim Pckinicken. Also kein Spaziergang der LitGes.

Aber allein kann man spazieren gehen und soll das auch, weil man sonst ja nur Thrombosen oder einen Vitaminmangel bekommtund so habe ich mich der wachsenden Inzidenzzahlen zum Trotz entschloßen, Oster heuer doch in Harland zu verbringen und auch einen Osterspaziergang um den See zu machen. Da fahre ich ja öfter meine Runde, besteige den Aussichtsturm, plündere den “Seedosenschrank”.

Im heurigen Sommer habe ich dabei öfter einen Kaiserspritzer auf der Seedosenterrasse getrunken und mein zweites Corona-Buch spiegelt ja auch dort. Daraus hätte ich, wenn es den Spaziergang gegeben hätte, ein Stückchen lesen können oder auch die “Meister Hoppel- Ostergeschichte”, die morgen im Blog erscheint. Alleine lesen macht aber keinen Spaß und ist auch ein wenig seltsam. So habe ich mir gedacht, nachdem ich den Alfred am Markt getroffen habe, um mich vorher mit einer Wurst- oder Rehschinkensemmel zu stärken, nehme ich mir mein Notizbuch mit oder gehe ich zur Seedosenzelle und schaue nach, was es dort zu finden gibt. Dann marschiere ich den See ab, setzte mich wie weiland bei den Spaziergänge auf eine der Bänke und lese ein Stück. Das hat dann nicht so ganz gepaßt, obwohl die Seedosenzelle sehr voll gewesen ist, aber nur zwei Bücher nach meinen Geschmack. Nämlich Miljenko Jergovics “Vater”, den ich, glaube ich, einmal bei der “Literatur und Wein” hörte und ganz besonders spannend “Kein Roman” von Peter Pilz aus dem Jahr 1989, als er noch ein Grüner und jüngerer Politiker war. Das habe ich nur durchgeblättert und auf den vier oder fünf Bänken, wo ich etwas in mein Notizbuch geschrieben auf den Aussichtsturm bin ich auch geklettert und habe die Spaziergänger beobachtet. Es war aber leider ein bißchen kalt, obwohl es auch sonnig war.

Leider kein Picknick und kein Eierpecken. Die Ostereier liegen aber schon zu Hause und einen Osterkuchen gibt es auch und ein Nestchen, das ich morgen der kleinen Lia verstecken kann, die darf ja mit ihrerMama kommen, denn ohne wird sie das noch nicht schaffen und ihr Hund wird wohl auch dabei sein und dann gibts ein Grillen und vielleicht, wenn es wärmer ist, einen Gang auf die Rudolfshöhe. Da waren wir schon vor drei Wochen und haben Take away-Käsespätze gegessen, leider war es auch sehr kalt und am Ostermontag geht es wieder zurück nach Wien und da hat es früher, solange Rolf Schwendter noch gelebt hat, immer den Osterspaziergang des ersten Wiener Lesetheaters gegeben und der war auch sehr interessant, denn da ist es immer in einen bestimmten Bezirk gegangen. Man hat sich vor ein Haus gestellt, wo ein berühmter Dichter gelebt hat und aus seinem Werk gelesen. Da waren wir einmal im dritten Bezirk, da hab ich auch meine Ostereiergeschichte gelesen, einmal im achten, wo ich auch gefroren habe.

Als es um den Fünften ging, habe ich vor dem Haus, wo sich die AZ befand, ein Stück über Jura Soyfer aus “M.M. oder die liebe zur Germanistik” gelesen und im Cafe Standard einen Nachruf auf oder Texte von Elfriede Gerstl, dann ist es noch in den vierten Bezirk gegangen. Da habe ich, glaube ich ein bißchen was mit Susanne Schneider organisert und sogar einen Text über Helmuth Eisendle geschrieben, derdann auch im “Freibord” war.

Einmal waren wir statt beim Osterspaziergang im Kino ,haben “Howl”gesehen und einmal hat Rudi Lasselberger im “Siebenstern” eine Performance gehabt. Der letzte Osterspaziergang,wo wir waren, war, glaube ich, durch das Lärchenfeld. 2013 ist Rolf Schwendter gestorben und jetzt gibt es schon länger keine literarische Osterspaziergänge mehr. Hoffen wir auf das nächste Jahr. Kanzler Kurz hat ja versprochen, daß sich ab Sommer wieder alles normalisiert. Aber mit Maske und Test spaziere ich nicht um den See.

Und ein passendes Oster-Buch wäre jaThomasGlavinic “Kameramörder” das ich mal lesen sollte. Aber jetzt lese ich ja “Dave” von Raphaela Edelbauer,ein utopischer Roman kannich spoilern und morgen begibt sich “Meister Hoppel mit dem grünen Paß”auf das Ostereierverstecken und wir vielleicht auf die Rudolfshöhe. Mal sehen, ob es dort noch Take away gibt? Aber das ist ja erlaubt.

Andreas Okopenko im Weinaus Sittl

Vor etwas mehr als zehn Jahren, am siebenundzwanzigsten Juni 2010 ist Andreas Okopenko gestorben, der im März dieses Jahres Achtzig wurde, da war ich spät aber doch bei seinem Geburtstagsfest im Literaturhaus und bei seinem Begräbnis am Grinzinger Friedhof war ich auch.

Gehört habe ich, glaube ich, 1973 das erste Mal von ihm, als, glaube ich, im Radio, hat das schon Ö1 geheißen, sein “Lexikoroman” vorgestellt wurde und ich an der Literatur sehr interessiert war, aber keine wirkiche Ahnung von ihr hatte, zumindestens von der der damaligen Gegenwart nicht, denn so weit sind wir bei der Frau Prof Friedl nicht gekommen, inzwischen habe ich dazu gelernt, war, glaube ich, auch einmal bei einer “Stunde der literarischen Erleuchtung” in der “Alten Schmiede” als, glaube ich, Herbert J. Wimmer seine “Lockergedichte” vortrug, den “Kindernazi” habe ich gelesen und jetzt Gegenstand pünktlich zum zehnten Todestag oder wenn man es lieber will zum neunzigsten Geburtstag eine von Hahnrei Wolf Käfer organiserte Aufführung des Lesetheaters im Weinhaus Sittl.

“Warum sind Latrinen so traurig?”, war der Titel der Veranstaltung und das haben auch die Vortragenden unter denen Erwin Leder und Andrea Pauli waren, ausgerufen und Hahnrei Wolf Käfer hat einleitende oder vrdindende Worte gesprochen, auf den Geburts- oder Todestag hat er nicht hingeweisen, weil er, wie er mir sagte, keine Gedenkveranstaltungen mag.

Sie sind aber wichtig denke ich, bieten sie doch Gelegenheit sich zu erinnern oder sich wieder mit dem Werk des Autors zu beschäftigen, das Weinhaus Sittl beziehungsweise sein Gastgarten war sehr voll, meine Hauptschulkollegin Christa U die ich im Sommer ja immer bei diesen Gegelenheiten, beim Filmfestival, am Karlsplatz, das es diesmal nicht gibt oder bei den O Tönen, die am Donnerstag beginnen, sehe, Susanne Schneider, Ottwald John in der hinteren Ecke mit Strohhut und und und…. Leider war die Akustik nicht so gut, ein paar Vögel haben auch immer dazwischen gekreischt und die drei oder vier Männer die an dem Tisch hinter mir gesessen sind, sind glaube ich nur zum Essen gekommen und haben den Kopf geschüttelt und “Sicher nicht!”, gesagt, als ich sie aufgefordert habe, ihr Gespräch einzustellen.

Später sind sie dann gegangen, so daß ich mich doch so einigermaßen, auf die “Lockergedichte, die Limericks und die anderen Textformen konzentrieren und mich an den alten Meister, der mit Friederike Mayröcker, Ernst Jandl, etc, befreundet und wie ich “Wikipedia” entnehme, in seinen letzten Jahren auch Eva Maria Geihsler, die ich als Lebensgefährtin von Gerhard Bisinger kennenlernte, liiert war, konzentrieren konnte, was für mich sehr wichtig ist.

Poet Night

Publikum

Publikum

Während im Literaturhaus die hochkarätigen und perfekt durchorganisierten  internationale “Erich-Fried-Tage” abliefen, fand im Kulturcafe “Siebenstern” die Poet-Night des ersten Wiener Lesetheaters statt, wo von achtzehn Uhr bis Mitternacht im sieben Minuten Takt,  Lyrik, Prosa, satirische Texte, etcetera gelesen wurden.

Rolf Schwendter hat die Veranstaltung, glaube ich, eingeführt, damit die Lesetheatermitglieder, die auch schreiben, ihre Texte präsentieren können. Nach seinem Tod haben Hahnrei Wolf Käfer und Andrea Pauli, die Organisation übernommen, die Veranstaltung etwas gekürzt und ich war heuer, als letzte im dritten Block, der von halb zehn bis dreiundzwanzig Uhr stattfand, eingeteilt.

Also hätte ich im Literaturhaus bleiben können und mir die Präsentation von Josef Haslingers neuem Buch, was mich eigentlich interessierte, anhören können, habe mich aber im Siebenstern mit einigen Leuten, wie mit meiner Hauptschulfreundin Christa verabredet, die ich nicht warten lassen wollte, so bin ich nach sieben, als die Extremismusdiskussion mit Julia Ebner, Sherko Fatah und Jörg-Uwe-Albig, die ich sehr interssant fand, gegangen und bin vor dem Literaturhauseingang mit Robert Schindel und Bettina Balaka zusammengestoßen, die im ersten Block gelesen haben, denn Hahnrei Wolf Käfer und Andrea Pauli laden auch immer ein paar Starautoren ein.

So sind vor dem Veranstaltungszimmer Gerhard Ruiss und Antonio Fian gestanden, die auch schon gelesen habe und ich bin gerade zu Richard Weihs zurechtgekommen, der wieder seine Wunschgedichte gelesen hat.

Eva Nagl-Jancak

Eva Jancak

Dann kam Karin Gayer, die ich vom Volksstimmefest kenne und Anita C. Schaub, die wie Linda Kreiss einen Reisetext las.

Thomas Havlik war wieder sehr experimentell und Christa Kern las eine Geschichte von einer jungen Frau, die den Tod ihrer Großmutter bewältigen muß, das passte zu Hilde Schmölzers Text, die sich wieder, wie im “Vaterhaus” mit der Beziehung zu ihren Eltern beschäftigte.

Susanne Schneider las davon, wie sie ihr chinesisches Adoptivkind von Peking nach Wien brachte und Hans Jörg Liebschers Text war sehr lang und sehr theoretisch.

Nach Christian Katt folgte im dritten Block Judith Gruber-Rizy, die wieder aus ihrem “Mann im Goldrahmen” las und dann kam die mir bisher unbekannte Marjolijn Sleeswijk, die auf Holländisch zwei Gedichte von zwei holländischen Dichtern, also nichts Eigenes las. Sie teilte dazu allerdings ihre deutsche Übersertzung aus.

Ruth Aspöck brachte Naturbetrachtungen, Christl Greller las aus ihrem letzten Gedichtband, wies dann auf das “Fried-Tage” hin und brachte dann ihr Lieblings-Fried-Gedicht und Monika Schmatzberger beschäftigte sich mit dem Ärger, den man hat, wenn man eine neue Waschmaschine braucht oder ein Laufband kaufen will.

Dann kam ich mit meiner “Magdalena Kirchberg”. Ingrid Jantzen las einen Text, der sich mit ihrer Rolle, als Mädchen oder Frau, die trotzdem ihren Mann stellt, beschäftigt und am Schluß kam Hahnrei Wolf Käfer, dier sich in seinen Kyokos, die er er neuerdings schreibt mit dem Klimwandel beschäftigte.

Und so weiter und so fort. Einige der Lesende habe ich ausgelassen, einige versäumt. Es gibt heuer auch weniger Fotos, obwohl mir sogar Christl Greller eines schickte, ich war anschließend, ob der ganzen Literatur auch sehr müde und der Kopf hat mir geraucht. Die Frage, ob das alles sinnvoll und wem es interessiert, hat sich auch wieder mal gestellt.

Mich lautet, immer noch die Antwort und ich denke, obwohl ich ja schon im zweiten Jahr meiner “Poet-Night Berichterstattung” einen kritischen Kommentar erhielt,  nach wie vor, das Wiener Literaturleben ist sehr vielfältig, es gibt das Kleine und das Große, das Bekannte und das vielleicht Unbekannte. Die “Poet-Night” des “Wiener Lesetheaters” gehört aber sicherlich dazu und man sollte sie nicht versäumen.

 

Löwenfest

Löwenfest[

Löwenfest

“Wiener Allerlei – Allerlei Wiener”, steht am Programmzettel der Sommerlesereihe des Lesetheaters, Veranstalter ist Ottwald John und der hat bei den letzten Malen, als wir im Weinhaus Sittl waren, sehr geheimnisvolle Andeutungen diesbezüglich gemacht.

Von einem “Löwenfest” und seinem tausendsten Mond hat er gesprochen und dem ersten Gedicht Grillparzers, das er da vortragen wird, so daß ich schon eine Ahnung hatte, daß es sich bei der Veranstaltung, zu der ich eigentlich gar nicht hinzugehen, sondern in Harland bleiben wollte, aber der Alfred hatte bezüglich unserer Schweizreise noch einiges zu erledigen, um seinen Geburtstag handeln würde.

Ottwald John, den ich ja schon lange als Mitwirkender des Lesetheaters kenne, habe ich ergooglet, wurde am 30. 7. 1942 in Lind im Drautal geboren, wird also morgen siebenundsiebzig jahre alt, machte seine Schauspielausbildung bei Elfriede Ott, der Lebensmenschin von Hans Weigel, die ja vor kurzem gestorben ist, Conny Hannes Mayer und Ilse Scheer und war von 1972 bis 1980 Mitglied bei den Komödianten, bis 2005 war er  bei der Gruppe 80 und seit 1990 ist er auch Mitglied des Lesetheaters und bevor ich ihm als solches kennenlernte, habe ich ihn wahrscheinlich schon als Studentin bei den obigen Bühnen gesehen, ohne ihn namentlich zugeordnet zu haben.

Ottwald John

Ottwald John

Erwin Leder

Erwin Leder

Bei seinen Lesetheateraufführungen bin ich wahrscheinlich unzählige Male gewesen, kann mich an die legenäre vom “Professor Bernhardi” im Amtshaus im zweiten Bezirk erinnern, bei den Poet Nights macht er regelmäßig mit, bei der Sommerlesereihe und und an die Veranstaltung  “In Memorian  Ernst Kostal” habe ich im Gedächtnis und so bin ich auch wieder um fünf, nachdem wir in Wien angekommen sind, zum Lerchenfelder Gürtel marschiert, vorher habe ich mit der Ruth telefoniert und sie gebeten für mich einen Platz zu reservieren und als ich gekommen bin, waren sowohl schon die Christa U., mit der ich die Hauptschule besucht habe da, als auch die Ruth, die Hilde Schmölzer, Heidi Hagl, Angelika Raubeck und wieder und und…

Am Lesetisch ist es dagegen ziemlich leer gewesen, bis der Jubilar mit seinem Strohut erschien und gleich einen Auftrittsapplaus erhielt und ich habe  mitbekommen, daß es sich um eine ziemlich improvisierte Veranstaltung handelte, allerdings kein Soloauftritt von Ottwald John, denn Erwin Leder, ebenfalls Lesetheatermitglied wurde  am 30. Juli 1951 in St. Pölten geboren, feiert also morgen seinen achtundsechzigsten Geburtstag und dann nahm noch ein jüngerer Mann am Lesetisch statt, der mit Ottwlad John Ausschnitte aus dem Nestroy Stück “Der gutmütige Teufel oder die Geschichte vom Bauern und der Bäuerin” brachte, das eigentlich schon am ersten Juli von Renate Woltron aufgeführt wurde.

Es war  eine Doppelconferance könnte man so sagen, Erwin Leder brachte Couplets von Georg Kreisler und Karl Valentin, während Ottwald John von seinem Leben erzählte, seine Ex-Frau und den Lehrmeister Conny Hannes Meyer begrüßten, die auch im Publikum waren, von seiner Großmutter erzählte und auch davon, daß Klaus Uhlich die Laudatio halten sollte, der aber einen Unfall hatte und sich derzeit auf der Intensivstation befindet.

Ein interessanter Abend, wenn auch eine eher untypische Lesetheateraufführung.

Ottwald John hielt sich aber auch an den ursprünglichen Titel des Abends, zitierte immer wieder die typischen Wiener, erzählte von seiner Großmutter, brachte  auch ein Gedicht von der berühmten Kaiserin Sisi und der Mond, der offenbar auch eine Rolle in seinem Leben spielt, kam dabei auch immer wieder vor.

Am Schluß trat dann noch ein Freund mit einer selbstgemachten Ode und einem Mond auf, den er als Anhänger Ottwald John überreichte und ich wünsche Ottwald John, der seit einiger Zeit in Baden in der berühmten “Künstler helfen Künstler- Residenz” wohnt und der mich einmal, wenn ich mich nicht irre, vor vielen Jahren sozusagen schwarz bei einer Theater am Spittelberg-Aufführung zuschauen hat lassen, alles Gute, hoffe ihn noch bei vielen Lesetheateraufführungen zu sehen, obwohl ich dort ja  gar nicht so oft hingehe, weil ich mich eher für Romane und Erzählungen als für  das Theater interessiere.

Nestroy im Weinhaus Sittl

Da der Alfred heute wieder eine Betriebsratsitzung hatte, sind wir wieder zu der Sommerlesereihe ins Weinhaus Sittl gegangen, um ums vom ersten Wiener Lesetheater eine Nestroy-Aufführung geben zu lassen.

Irgendwie passen die Wientage mit den Sommerlesereihen ja ganz gut zusammen, am Montag Weinhaus Sittl, aber da sollte ich eigentlich in Harland sein, am Dienstag im Juli Cafe Prückl und am Donnerstag die O- Töne, da bleiben für den Mittwoch nur der Rathausplatz oder das Filmfestival am Karlsplatz über, sofern es eines gibt.

Und Nestroy mag ich eigentlich sehr, obwohl ich ja keine große Theatergeherin bin, habe ich als Schülerin und Studentin, glaube ich, recht viele seiner Stücke gesehen und wir waren auch vor zwei Jahren mit der Ute und dem Andreas bei den Nestroy-Spielen in Schwechat. Da hat Ottwald John einen Hausherrn gespielt, jetzt hat er bei der von Christa Kern kuratierten Veranstaltung der “Beiden Nachtwandler oder das Notwendige und das Überflüßige”, auch einen bankrotten Vater gespielt, der seine beiden Töchter gegen Geld verkuppeln will.

Ein eher selten gespieltes Stück, ich weiß nicht, ob ich es schon einmal gesehen oder gelesen habe. Der Titel ist aber sehr bekannt und war eigentlich das Motto das die Schülerin oder Studentin aus ihrer philosophischen Phase ins Leben mitgenommen hat, auch wenn sich das inzwischen vielleicht ein bißchen verwischt hat und ein berühmtes Zitat habe ich auch daraus erkannt, daß ich gerne öfter mal zitiere “Ich denke von allen Menschen das Schlechteste, selbst und mir und ich habe mich noch selten getäuscht!”

Sonst war mir die Handlung von dem Nachtwandler, der durch sein Auftauchen einen reichen Herrn vor einem Einbrecher rettet, der ihn daraufhin glücklich machen will, was aber nicht gelingt, weil die Ansprüche mit den Gelegenheiten steigen, ziemlich unbekannt und Nestroy, ja Nestroy ist sehr moralisch und es ist eigentlich ein starkes Stück, das viel über die Menschheit aussagt, daß der Seiler, glaube ich, Sebastian hieß, war dann ein Gag, der eigentlich gar nicht so hineinpasste, die Leute aber zum Lachen brachte, mich aber ein bißchen störte, habe ich es doch bekanntlich nicht so sehr mit der Ironie, es war aber gut, wenn ich schon nicht in Harland Radfahren konnte, mir wieder einmal einen Nestroy zu geben oder in Erinnerung zu rufen, da ich da ich ja außer im Sommer oder zu den “Frauen lesen Frauen-Aufführungen”, nicht so oft zu Lesetheateraufführungen gehe.

Außer Christa Kern und Ottwald John haben noch Manuel Gierisch,Renate Woltron und Thomas Macek , die ich von den Poet-Nächten kenne mitgelesen, während mir die anderen Darsteller eher unbekannt waren und der schöne Bidermayergastgarten des Weinhaus Sittl war des schönen Wetters wegen auch sehr voll und der Hof ist auch so stilecht, daß man sich vorstellen könnte, daß Johann Nestroy auch hier gespielt haben könnte.

Drei Frauen lesen Andreas Tiefenbacher

Publikum

Publikum

Andreas TIEFENBACHER

Andreas TIEFENBACHER

Heute hätte ich eigentlich zu Ursula Krechel in die “Alte Schmiede” gehen wollen, da aber der Alfred am Montag Altersteilzeit hat und ich an seinen arbeitsfreien Tagen gerne etwas mit ihm unternehmen will, er aber nicht so gerne in die “Alte Schmiede” geht, habe ich ihn überredet mit ihm in den Republikanischen Club zu gehen da dort Judith Gruber- Rizy den oberösterreichischen Autor Andreas Tiefenbarer mit seinem “Möchtler” präsentierte und mit Gabriele Schmoll und Vera Albert, die ich von den KAV-Supervisionen kenne und die eine Zeitlang einen Verlag hatte aus den siebzig Teilstücken gelesen hat.

Eine “Frauen lesen Frauen Veranstaltung” wird es wohl nicht gewesen sein, da aber Judith Gruber-Rizy und Helmuth Rizy eine Reihe im Literaturhaus haben, wo am Mittwoch Christine Mack, Ines Oppitz und Herbert Christian Stöger vorgestellt werden, war das wohl eine Art Vorveranstaltung und ich habe den 1961 in Bad Ischl geborenen Andreas Tiefenbacher glaube ich schon einmal in der “Alten Schmiede” gehört und vor zwei Jahren seinen bei “Wortreich” erschienenen “Liebesdilettanten” gelesen, der wie Judith Gruber-Rizy, die Veranstalterin sagte, eine Art Fortsetzung seines 1995 erschienenen Debuts ist, der wie der anwesenden Autor später betonte, eigentlich kein Roman ist, sonder aus siebzig Notizen, beziehungsweise siebzig Plagen besteht und der “Möchtler” ist ein Jugendlicher, der stark an der Pollenallergie leidet, die damals in den sechziger und siebziger Jahren, wo er aufgewachsen ist, niemand erkannt hat und der auch immer unter seiner Schwäche litt, weil man im Salzkammergut, auch am Sonntag arbeiten, die Zimmer im Haus an die Fremden vermieten mußte und der kleine Hans wohl niemals so kräftig, wie sein Vater werden würde.

Er litt also unter den Sommer, wo er sich am liebsten in seinem Zimmer verkroch, während er im Winter aufblühte, dort am liebsten den ganzen Nachmittag im Freien und im Schnee verbrachte und sich auch gerne den Gletscher des Dachsteines ansah, wenn die Familie einen Sonntagsausflug machte und im Gasthaus zum Dachsteinblick einkehrte.

Gabriela SCHMOLL, Vera ALBERT, Judith GRUBER-RIZY

Gabriela SCHMOLL, Vera ALBERT, Judith GRUBER-RIZY

Der Autor erklärte dann einiges zu seinem Buch, das zwar der Verlag, aber nicht er selber, Roman nannte und meinte, daß, wie es erschienen ist, niemand erkannt hätte, daß es sich dabei, um einen parodistischen Antiheimatroman gehandelt hat. Da muß die Psychologin gestehen, daß sie das Ganze eigentlich  als eine sehr eindringliche autobiographisch Kindheitsschilderung gehalten hätte, was mir der Autor auf Nachfrage auch bestätigt hat.

Nachher gab es nicht nur Wein und die üblichen Knabbereien, sondern sogar belegte Weckerl und Kuchen, die offenbar von einem Buffet übergeblieben sind und Gespräche mit Vera Albert, Judith Gruber- Rizy, Elfriede Haslehner und einigen anderen. Bernhard Widder, Elfi Resch, Simon Kontas waren ebenfalls da.

Ich habe den “Möchtler” weil ich ja so wenige Bücher habe, jetzt auch auf meiner Leseliste und besonders erfreulich einen Termin für meine “Unsichtbare Frau” im Republikanischen Club am Dienstag den 14. Mai um 19 Uhr habe ich auch und lade jetzt schon alle daran interessierten sehr herzlich zur Lesung ein.

Poet Night im Siebenstern

Wieder eine Lesung aus der “Unsichtbaren Frau”, wieder einmal “Poet Night”, die Veranstaltung wo die Mitglieder des Lesetheater, die selber schreiben, in einem Marathon im sieben bis acht Minuten Rhythmus ihre eigenen Texte vortragen.

Zu Zeiten von Rolf Schwendter hat das um vier Uhr Nachmittag angefangen und ist bis zwei Uhr in der Früh gegangen, jetzt geht von sechs bis Mitternacht, trotzdem standen etwa fünfzig Autoren am Programm und als ich ein paar Minuten nach sechs den Veranstaltungsraum im Kulturcafe Siebenstern betreten habe, hat gerade Werner Krotz Gedichte gelesen, Ottwald John ist, wie immer bei der Tür gestanden und hat mich eher unfreundlich empfangen, als ich Herrn Blaha begrüßt habe, der mir, wie versprochen seine weihnachtlichen Dialektgedichgte übergeben hat.

Die Poet Night des ersten Wiener Lesetheaters eine bunte Veranstaltung der Vielfalt des dichterischen Schaffens, wie es Andrea Pauli, die jetzt gemeinsam mit Hahnrei Wolf Käfer den Lesemarathon organisiert, nennt und es stimmt, daß alle Formen der Kunst von den Gebrauchstexte, zu Sketches aber auch Gedichten etcetera von bekannten bis unbekannten Dichtern vertreten sind.

Meine erste Kritikerin Maria Haidegger hat sich einfam darüber mokiert, daß hier eher die unbekannten Dichter vertreten sind, stimmt es sind vorwiegend oder ausschließlich Mitglieder des Lesetheater, einen Prominentenblock der diesmal aus Lydia Mischkulnig, Antonio Fian, Gerhard Ruiss etcetera bestand, ist aber auch immer dabei und heute ist es, um nur ein paar der cirka fünzig Auftretenden zu erwähnen von Werner  Krotz Aphorismen  zu Angelika Mairose Pavrosky gegangen, die  ein Stück aus ihrem noch nicht veröffentlichten roman gelesen hat, in dem es über drei Frauen die in den Sechzigerjahren glaube ich Paris eroberten gegangen ist.

Ariane Lang und Gynther Riebl machten sich über die Datenschutzverordnung lustig während die Ruth wie sie betonte einen eigenen Text für die Veranstaltung geschrieben hat, in dem es um die Sätze geht, die man sich im Schlaf erträumt und sofort aufschreiben muß, damit sie nicht verloren gehebn.

Renate Woltron und Manuel, die Schauspieler brachten auch wieder Stücke aus ihrem Hersbstprogramm, während Werner Grüner Gedankensplitter las, die er sich aus den Nachrichten oder Alltagsbeobachtungen aufgeschrieben hat.

Anita Schaub las aus ihrem letzten Buch, wo ich, glaube ich, schon eine Stelle einmal gehört habe und Ottwald John brillierte glaube ich mit der Parodie dieJoe Berger im Jahre 1989 über Thomas Bernhard geschrieben hat und die ich glaube ich auch im Lesetheater hörte.

Christl Greller gab Kostproben aus ihrem neuen Lyrikband, den ich noch lesen werde, dann kam Hansjörg Libscher, ddn wie  es Andrea Pauli nannte “Urgestein” des Lesetheaters.

Bettina Balaka gehört, glaube ich, auch zu demProminentenblick und las aus einem am Montag erscheinenden Gedichtband, Eva Holzmayr um einen Krimi der imJahr 1945 spielt und, wo es um die Vergewaltigung von Frauen durch russische Soldaten ging.

Christa Meissner war, wie gewohnt humoristisch mit ihren Wiener Struwwelpeter und anderen Texten, Mechthild Podzeit Lütjen gewohnt lyrisch, Judith Gruber Rizy las wieder den Beginn aus “Eines Tages verschwand Karola”  und Helmuth Rizy aus seinem letzten Buch, wo es glaube ich, um eine Begegnung zweier Männer ging, die sich in einem Museum kennenlernen.

Hahnrei Wolf Käfer verlas wieder seine Kyoka eine japanische Versform ähnlich den Haikus, Manfred Chobot Gedichte wo es gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit ging, Gerhard Ruiss seine Präsidentengedichte, Richard Weihs gab Proben aus seiner Wunschgedichtfolge und ganz am Schluß kam noch eine junge mir unbekannte Frau, die gleichfalls sehr schöne Gedichte vortrug.

Eine interessante Mischung, die wie schon erwähnt die Vielfalt der österreischen Lyrik, Prosa und Dramatik abseits der Buchpreisszene zeigt und wieder einmal gut gelungen ist.

Eva Jancak


Eva Jancak

Mechthild Podzeit Lütjen


Mechthild Podzeit Lütjen

Karin Gayer


Karin Gayer

Judith Gruber Rizy


Judith Gruber Rizy

Helmut Rizy


Helmut Rizy

Hahnrei Wolf Käfer


Hahnrei Wolf Käfer

Manfred Chobot


Manfred Chobot

Gerhard Ruiss


Gerhard Ruiss

Gerald Jatzek


Gerald Jatzek

Richard Weihs


Richard Weihs

Ania Gleich


Ania Gleich