Wieder Ohrenschmauspreisverteilung

Den “Ohrenschmaus – Literaturpreis für und von Menschen mit Lernschwierigkeiten” gibt es seit 2007. Franz-Joseph Hunainigg hat ihn auf eine Idee von Michaela König, die inzwischen verstorben ist, initiiert. Durch den Otto bin ich in die Jury gekommen. Die erste Preisverleihung fand im Literaturhaus statt. Dann bis 2019 glaube ich im Museumsquartier. Dann kam Corona und bei den letzten zwei Preisverleihung war ich wegen Maske und 2 oder 3G nicht.

Aber jetzt wieder normal und ich habe wieder eine Laudatio halten können, was ich ja sehr gerne mache und die heurige Ppreisverleihung fand in einem sehr schönen Saal im Raiffeisenhaus am Donaukanal statt. Es gibt auch eine neue Organisatorin und das Programm war sehr dicht.

Chris Pichler, die mit ihrem Baby da war und Gregor Seberg haben wieder die Texte gelesen, moderiert haben Dani Lunzer und Cornelia Pfeifer, die dritte Stipendiatin, deren Buch ich vor kurzem gelesen habe und begonnen hat es wieder mit den Texten der Ehrenliste.

Es gab ja über hundertvierzig Einreichungen und bei den Preisträgern, wir bekommen die Texte anonymisiert, waren viele Bekannte.

Begonnen hat es mit “Wr oder was ist nomal?” von Micha Zega und den Texten von Gitti Zettl und Daniela Schultes, die mir nicht bekannt waren.

Dann wurden die Gäste begrüßt, sowie die Sponsoren vorgestellt und danach der neue Stipendiat Peter Gstöttmaier der mit “Drüba da Donau”, wo er einen schönen Ausflug beschreibt, auch auf der Ehrenliste stand, vorgestellt. Da werde ich ja mit seiner Schwester das Buch zusammenstellen und das Vorwort schreiben.

Robert Eder auch ein Ehrenlistenpreisträger hat über seine “Alte Schreibmaschine” geschrieben und Rene Glößl die “Schrauben beschrieben, die wir auch noch in dem Text von David Tritschner thematisiert bekamen.

Dann wurde einige “Ohrenschmaus-Projekte” vorgestellt. Der Verein ist da ja sehr aktiv. Es gibt Schreibwerkstätten, wo die teilnehmenden Autoren entsprechend gefördert und neue Talente entdeckt werden sollen.

Dann gings schon zum Schokopreis. Der besteht ja immer aus einer “Zotter-Schokolade” und seit einigen Jahren gilt er als Sonderpreis, wo Texte zu einem bestimmten Thema gesucht werden. Diesmal war das “Frieden”

“Frieden ist gut” hat der 1966 geborene Martin Kogler geschrieben, die neunundzwanzigjährige Johanna Veith “Frieden ist lustig, freudig. Macht Frieden…jetzt.” und für die 1996 geborene Agnes Zenz ist “Frieden wenn ich klassische <musik höre”.

Josef Zotter wurde interviewt, hat den “Ohrenschmaus” sehr gelobt und Franz Joseph Huainigg hat die Schokolade vorgekostet.

Dann gings zu den drei Hauptpreisträgern. Da hat die Kunstfigur Christian e Kargl, der oder die, glaube ich, schon öfter einreichte, einen sehr witzigen Texxt “Die Idee ist müde” geschrieben und so heißt auch die Anthologie, in denen die Siegertexte enthalten sind “Wenn <ideen spazieren gehen”, Günther Kaindlsdorfer hat die Laudatio gehalten und für die nächste Preisträgerin, die vierundvierzigjährige Barbara Müller beziehungsweise deren Text “Der >Papa ist gestorben” habe ich die Laudatio gehalten.

“Der Papa ist gestorben – an einem Hirnschlag. Dann hams ihm ins Bett Geführt. Die Mama war auch da -zaus” und der 1999 geborene David Tritschner, der stark sehbehindert ist, hat schon öfter gewonnen, beziehungsweise Texte eingereicht und er ist derm der sich in seinen Texten auch mit Schrauben beschäftigte, beziehungsweise mit einer “Kreativwerkstatt, wo man nur rostige Schrauben drehen muß” und er sich fragt, was daran kreativ ist.

Eine Tanzheinlage hat es auch gegeben. Danach wurden die restlichen Ehrenpreise verlesen und die Ehrenpreisträger, es waren elf, vorgestellt.

Dann wurde dankgesagt, die neue Ausschreibung angekündigt und und auch das war neu, die Afterparty im naheliegenden Badeschiff angekündigt, wo es seit einigen Jahren “Ohrenschmaus- Veranstaltungen” und Lesungen gibt.

Da gab es ein Buffet, Wir haben einen Schulkollegen vom Alfred getroffen, Anton Blitzstein hat uns seine Kalender präsentiert und am Schluß gab es auch noch einen Tanz und gute Stimmung.

Aufarbeitungsschwierigkeiten

Vor ein paar Monaten wurde beschlossen die Corona-Maßnahmen bis Ende Juni aufzuheben, ein neues Ermächtigungsgesetzt, das sie wieder einführen kann, wurde gerade beschlossen.

Dann kam die Niederösterreichwahl, die FPÖ hat gewonnen, die ÖVP ihre absolute Mehrheit verloren und man konnte überall hören, das sind die Impfgegner, die sich gegen die Lockdowns wehren und Kanzler Nehammer verkündete eine Versöhnungskommission, die um Ostern alles aufarbeiten soll. “Wir waren zu Experten hörig!”, sagte er und Isabell Daniel von OE24 TV fragte dann am Abend zwei Experten, ironisch lächelnd, ob das wirklich stimme und Gesundheitsminister Rauch, den ich bisher als recht vernünftig gefunden habe erklärte, daß er sich hinter die Wissenschaft stellen würde und sich bei den Impfgegegner nicht entschuldigen wolle.

Nun ja, nun ja ich brauche keine Entschuldigung, aber ein Minister der Gräben schließen will, sollte eigentlich auf alle zugehen. Aber das ist wahrscheinlich das Problem bei der Sache mit der Aufarbeitung.

Meiner Meinung nach, die sich auch jetzt immer mehr als richtig herausstellt und bewiesen ist, waren die Maßnahmen von Anfang an überzogen und eigentlich unnötig.

Man hätte das, wie die Schweden anders machen können.

“Passen Sie auf! Seien Sie vorsichtig, waschen Sie ihre Hände! Halten Sie Abstand! Es sind ohnehin nur die älteren und vulnerablen Gruppen, die wir schützen müssen, betroffen!”

Warum also diese Hysterie? Was stand dahinter? Das Politiker grundlos in Panik verfallen, glaube ich eigentlich noch immer nicht. Es wird schon Hintergrundgespräche und Abmachungen gegeben haben, um die Impfung einzuführen und vielleicht auch das soziale Kreditsystem, das ja in China schon erprobt wird und die Digitalisierung und dann kam die allgemeine Angstmache und da fängt es meiner Meinung nach mit der Aufarbeitung an.

Denn es ist nicht in Ordnung den Leuten Angst einzujagen, damit sie gefügig mitmachen, weil Eigenverantwortung ja nicht geht. Der können wir nicht trauen. Also alles kontrollieren, testen, testen testen und Masken tragen, zwei Meter Abstand halten und ganz ehrlich ich weiß immer noch nicht, ob man sich damals auf eine Parkbank setzen durfte oder nicht?

Sanktioniert wurde das aber schon, die Spielplätze geschlossen.

“Bleiben Sie zu Hause, essen Sie Chips, trinken Sie Bier und wenn Sie dann zunehmen, gehören Sie erst recht zu den Risikopatienten!”

Das wäre wahrscheinlich ein Schaden, den man aufarbeiten sollte und dann die Sache mit den Restaurants, als man wieder hindurfte. Nur zwei Leute an einem Tisch, Am Klo Maske und später beim zweiten Lockdown, kein Alkohol oder Punsch am Würstlstandl und das Würstl konnte man erst fünfzig Meter weiter weg essen.

Seltsam, seltsam und höchst skurril und was ich auch gern untersucht hätte ist, warum kamen dann nur die Rechten auf die Demos und Linken blieben zu Hause, setzen brav die Maske auf und demonstrierten sogar gegen die Demos, weil dort sind ja alles Nazis oder Schurbler, die glauben, daß die Erde eine Scheibe ist.

Warum, warum? Der Politik ist damit der Coup gelungen, die Leute von den Demos abzuhalten, nicht hinterfragen und “Ich danke allen, die auf die Impfstraße statt auf die Ringstraße gingen!” Denn da wird nur geschrien und das Weihnachtseinkaufen, wenn es überhaupt möglich war, zu verhindern.

Das wird uns jetzt bei der Aufarbeitung auf den Kopf fallen, daß immer noch alle, die die Maßnahmen für überzogen hielten, Corona-Leugner sind, und die soll und muß man nicht entschädigen und, daß die FPÖ, die einzige Partei ist, die das fordert. Aber da die ÖVP, um die zehn Prozent Wähler fürchtet, die statt zu ihnen, zur FPÖ wandern könnten, wird wahrscheinlich lieblos aufgearbeitet und seit letzten Freitag gibt es schwarz-lau in NÖ und ein Corona-Entschädigungsfonds ist geplant, wo es schon ordentlich Protest gibt.

Wer soll da entschädigt werden? Die, die mit den David-Stern auf die Demos gingen? Das waren wahrscheinlich die Sellner-Buben würde ich vermuten. Aber für mich waren die Corona-Maßnahmen das Ärgste, was ich erlebt habe und was mich an schlechte Zeiten erinnerte, daß es einen Lockdown für ungeimpfte gab, das man seinen Ausweis zeigen mußte, wenn man Schuhe kaufen oder einen Kaffee trinken wollte und sich mit einem gelben Bändchen ausweisen sollte, daß man geimpft war?

Das, das die Linken so problemlos hinnahmen, verstehe ich noch immer nicht. Aber die Impfpflicht wurde ohnehin nicht wirklich eingeführt, sondern geich nach Beschluß ausgesetzt, weil ja schon Omikron im Lande war und sich auch die Geimpften mehrmals ansteckten. Aber, wie immer betont wurde, nicht ernsthaft krank wurden.

Das wurde ich vorigen März zwar ebenfalls nicht. Aber die Ungeimpften sind wahrscheinlich da zu wenig, um als Kontrollgruppe zu dienen und jetzt schreien alle “Die Impfpflicht war ein Fehler und wir waren nicht dabei als sie beschlossen wurde oder haben nur aus Solidarität mitgestimmt!”

Aber wirklich aufarbeiten und sagen, daß diese überzogenen Maßnahmen mit Militär und Polizeigewalt unnötig und ein Fehler waren, kann die Politik wahrscheinlich nicht. Denn dann müssten sie zurücktreten und da ja der ORF, der “Falter” und der “Standard” sofort umgefallen sind und immer noch von den Corona-Leugnern, die man nicht entschädigen muß, berichten, wird das Aufarbeiten schwer werden und ich fürchte fast, ich werde es nicht mehr erleben.

Wie schon geschrieben, ich brauche keine Entschuldigung und bin eigentlich ganz gut durch die drei Jahre gekommen. Zum Glück war ich so priveligiert, daß ich mich nicht impfen lassen musste, um arbeiten zu können. Vor zwanzig Jahren und als ich noch an der Klinik war, war das anders. Jetzt habe ich telefonisch meine Stunden gehalten, bin weil ich nicht angeschissen werden wollte, zwei Jahre zu Hause geblieben und habe am Abend gestreamt, statt mich mit Maske in die AS oder in die “Gesellschaft” zu setzen, was ich auch nicht verstehe, daß dadie Leute mitmachten. Eingekauft hat der Alfi. Ich bin nur auf die Bank gegangen und habe meine Kontoauszüge geholt und meine Zahlscheine aufgegeben. Meine Konditon hat dabei gelitten. Denn Radfahren war ich nur in Harland und da auch nicht so oft, weil ich eine zeitlang Angst hatte, dann nicht mehr testlos nach Wien zurückzukommen. Auf Demos bin ich gegangen. Ohne Maske, auch wenn das in den Krisenzeiten verboten war, obwohl man schon wußte, im Freien steckt man sich nicht an und es ja eigentlich ein Vermummungsverbot gab.

Das aber erst ab dem ersten März wieder gilt. Da muß man dann vielleicht hundertfünfzig Euro zahlen, wenn man sich damit in die U-Bahn setzt. Einen Tag vorher waren es ohne noch fünfzig. Verrückt, verückt. Ich bin also die zwei Meter entfernt am Rand gegangen und habe aufgepasst nicht erwischt zu werden, so daß ich keine Rückzahlungsforderung habe, obwohl ich vielleicht schon irgenwie ein Corona-Ofer bin, denn Blasen auf den Füßen, als ich einmal vom “Sittl” nach Hause ging. Kein Skriptorium und keine Lesung auf dem Volksstimmefest, aber das hatte vielleicht andere Gründe und was für mich wirklich wichtig wäre, ist, daß das niemals mehr Passiert.

Aber da bin ich skeptisch, denn überall gibt es ja Verbote und autoritäre Strukturen. Das Rauchen im Park soll verboten werden. Ist mir egal ich rauche ja nicht. Das Eigenheim und das Auto kann man aus Deutschland hören und, daß das Bargeld abgeschafft werden soll, war schon 2020 zu hören und wenn die Klimakrise stärker wird, kommt dann vielleicht der nächste Lockdown oder wenn das nächste Virus kommt, das ja sicher schon gesucht wird, kann eine Impfpflicht ausgerufen werden.

Derzeit gibt es täglich an die viertausend Corona-Fälle oder sind es schon etwas weniger, weil ja jetzt der Frühling kommt und keiner regt sich deshalb auf. Denn jetzt sind schon alle geimpft oder genesen, obwohl, glaube ich, noch Millionen Impfstoffdosen lagern, die jetzt weggeschmissen werden. Warum wurde so viele bestellt?

Fragen über Fragen und warum wurden die postiv Gestesten zu Hause isoliert und erst behandelt, wenn sie schon panisch waren und keine Luft mehr bekamen. Warum keine Hausbesuche und keine Medikamente? Warum wurden die Abwehrkräfte nicht gemessen oder überhaupt geleugnet, daß es solche gibt und, daß ein gutes Immunsystem wichtig ist und, daß das ständige Maskentragen und vielleicht sogar das ständige impfen, ein solches verhindert? Fragen über Fragen, die aufgearbeitet werden sollten, damit das nie mehr passiert.

Aber da müßten die Politiker Fehler zugeben und das wollen sie wahrscheinlich nicht und weil das Angsteinjagen und das Entmüdigen so gut funktioniert hat, wird es im Fall der Fälle wahrscheinlich wiederholt werden.

Die Leute müssten aufschrien und sagen “Das ist unsinnig und nicht evidenzbasiert, das lassen wir uns nicht gefallen!”

Aber die taumeln seit drei Jahre von Krise zu Krise, zuerst Corona, wo alle sterben, was eigentlich nicht wirklich und nur bei den über Achtzigjährigen vermehrt geschehen ist. Dann der Ukraine-Krieg dwo man ja auch Volksfein war, wenn man sagte “Wir wollen Neutralität, keine Waffen liefern und nicht für den Frieden frieren!” und dann die Teuerung und die Wahnsinnsinflation.

“Die Leute wissen nicht, ob sie essen oder heizen sollen?”, hört man seit Jahren. Die Geschäfte und die Restaurants sind zwar sehr voll, aber viele haben auch zugesperrt. So daß man da bei der nächste Krise vielleicht wieder den Mund hält, um nicht zu den Schwurblern und den Nazis zu gehören.

Ich wünsche mir eine Aufarbeitung, möchte vor allem wissen, warum die Politiker damals so panisch waren und alle Kritiker in die rechte Ecke rückten? Warum der “Standard” und der “Falter” immer noch von den rechten Schwurblern schreiben, bei denen man nicht zu entschuldigen braucht, wenn sie unter dem Lockdown für Ungeimpfte gelitten und vielleicht ihre Job verloren haben und warum eine Corona-Aufarbeitskommisssion, die Spaltung noch vergrößert statt, wie es ja sein sollte, verringert.

Wir sollten wieder aufeinander zu gehen und miteinander reden. In der Praxis passiert das schon seit einem Jahr. Habe aber auch einen großen Teil meines Freundeskreis verloren, weil ich nicht hören will “Mit Ungeimpften treffe ich mich nicht! Obwohl in der Praxis ist das kein Problem, da fragt mich das keiner. Aber der Rudi Lasselsberger ist nicht zu meinen Geburtstagsfest gekommen, weil er sich nicht anstecken wollte und der Martin hat mich sehr beschimpft, weil ich mich unsolidarisch nicht impfen ließ, aber das brauche ich derzeit ja nicht und ich habe mich auch an die Maßnahmen gehalten, bin weil ich mich nicht testen lassen wollte, zu Hause geblieben und habe geschrieben und geschrieben. Also kann man bei mir nachlesen, wie es für mich die letzten drei Jahre war und wie ich die Krise empfunden habe.

So gibt es an die zwölf Corona-Bücher und ein “LiteraturgeflüstertexteBuch“, wo der letzte Text vom Oktober 2021 ist.

Die Neueren kann man im Blog nachlesen und ich wünsche mir also eine Aufarbeitung und ein Schließen der Gräben und gehe gern auf die anderen zu. Halte noch immer Abstand, gebe von mir aus niemanden die Hand, nehme sie aber inzwischen und Masken brauche oder darf ich derzeit ohnehin nicht tragen, obwohl man hinterfragen sollte, warum man sich den Wiener Sonderweg so kommentarlos gefallen ließ, von Innsbruck nach Wien im Zug ohne Maske, dann in der Wiener U-Bahn eine und bei der “Buch-Wien” oder der Oper konnte man sie wieder abnehmen, also vielleicht schon ein wenig pervers.

Also geht es mir gut, denn Corona ist jetzt nach drei Jahren vorbei oder wir müssen endlich damit leben lernen.

Das siebenundachtzigste Grundbuch nach 1945

Die Grundbuchreihe in der “Alten Schmiede”, die dann auch nach Linz ins Stifterhaus und ins Literaturhaus Graz wandert, gibt es seit 2001. Ene Idee von Kurt Neumann wahrscheinlich, der da mit Klaus Kastberger auftritt und jeweils ein Buch besprechen, jemand, wenn möglich den Autor lesen lassen, dann darüber zuerst referien und dann diskutierten.

Und heute, was eigentlich schon geschehen hätte müssen, Oswald Wieners “verbesserung von mitteleuropa, ein Kultroman der Avantgarde, des 1935 in Wien geborenen, der mit Konrad Bayer, Gerhard Rühm, H.C. Artmann und Friedrich Achleitner der “Wiener Gruppe”, 1969 bei “Rowohlt” erschienen.

Und die “Alte Schmiede” war, als ich in den Saal gekommen bin, sehr voll. Se haben auch in den “Schmiede-Raum” übertragen. Trotzdem bin ich an Gerhard Jaschke vorbeigegangen und ich habe auch einen Platz gefunden. Wiener-Experten, hat Klaus Kastberger begrüßt und Kurt Neumann kranheitshalber entschuldigt und dann erklärt, daß das Buch in den Sechzigerjahren auf Wunsch des Autors auf schlechten Papier erschienen ist und hat ein bisschen was über den Roman erzählt, der natürlich keiner ist und, was ich mir auch dachte eigentlich keines zum Lesen, sondern zum Weiterdenken ist und das hat Ferdinand Schmatz, der den Text gelesen und kommentiert hat, und bei seinem Vortrag auch getan.

Es gibt Apendixe, ein nicht endendes Vorwort und Anspielungen auf die damalige Autorenschaft und Oswald Wiener hat viele Autoren, wie beispielsweise Rolf Schwendter zitiert, hat sich selbst als den “Super Ossi “in dem Buch auch zitiert und sich an Wittgenstein abgearbeitet.

Er hat sich aber auch mit der künstlichen Intelligenz beschäftigt und ist daher weniger als Autor behandelt worden und hat sich selbst auch nicht als solcher gesehen. Er hat auch keine Lesungen abgehalten, was im Publikum dann dementiert wurde. Kleine Lesungen vor fünf oder sechs Personen hat es in der Wohnung des Autors schon gegeben.

Aber zuerst hat Thomas Eder sein Referat über das Buch gehalten, sich mit der Sprachkritik, aber auch dem Dandytum, der KI und vielen anderen beschäftigt. Dann gabs die Diskussion, wo auch die Witwe, des 2021 verstorbenen teilnahm. Bas Buch wurde inzwischen bei “Jung und Jung” neu aufgelegt.

Die Wiener-Experten im Publkum haben ihre Erfahrungen mit dem Wiener Gruuppen-Mitglied beigesteuert und morgen könnte man nach Linz und dann auch noch nach graz fahren, hat Klaus Kastberger aufgefordert.

“Sie werden etwas anderes hören!”

Aber das ist zu weit und außerdem muß ich morgen meine “Ohrenschmaus-Laudatio” halten.

Schon wieder mit dem Rohtext fertig?

Ja, das geht schnell bei mir. Da habe ich Ende Februar nach der GV der IG-Autoren ein Webinar der Jureka Jurk zum Auftakt ihres “Heldenreise-Kurs”es” gehört. Da habe ich noch an den “Frauen” korrigiert und da ist mir schon die Idee für das nächste Buch gekommen, in dem es über die Ukraine gehen könnte oder darum, ob man jetzt ein Friedensschwurbler ist, wenn man sich einen solchen wünscht?

Denn da hat sich wieder einmal alles umgedreht und man wurde, als solcher beschimpft, wenn man sagte, daß man beide Seiten sehen, mit ihnen reden und keine Waffen liefern soll. Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht haben das getan und in Berlin zu einer Demonstration aufgerufen, die großen Protest auslöste. Die Kommunisten und Marlene Streeruwitz ,sind ja auch eher gegen den Krieg, sonst hört man man muß für die Sanktionen sein sonst ist man ein Volksfeind oder ein Kollaborateur, wie man ja auch ein solcher war, wenn man sich nicht impfen ließ.

Verrückt, verrückt. Da hat sich wieder einmal viel gewendet und es ist wirklich schade, daß nur die FPÖ gegen die Maßnahmen und gegen die Aufhebung der Neutralität ist, denn da wird nichts daraus werden, weil ja alle gegen die FPÖ sind.

Ja, so war die Stimmung und auch Andi Pianka hat mir erklärt, daß er das anders als sieht und da kam Jurenka Jurk und hat die drei größten Fehler erklärt, die man nicht machen darf, damit der Roman nicht langweilig wird.

Spannung, Spannung und da ist die Heldenreise das Allheilmittel. Man braucht eine Figur mit einer Vergangenheit und einem starken Ziel, die dann in eine Kathastrophe schlittert.

Das waren die drei Dinge, die den Roman gut machen können und es hat bei mir geklingelt. Wenn ich als Kind den Krieg erlebte und mit meinen Eltern von Sarajevo nach Wien geflüchtet bin, dann habe ich vielleicht ein Trauma und das wird durch den Ausbruch des Angriffskriegs vielleicht wieder aktiviert.

So passiert es der zweiunddreißigjährigen Slavenka Bubic, die am vierundzwanzigsten Februar, dem Kriegsbeginn, Geburtstag feiert. Ihren Arbeitskollegen Andreas Baumann und die beiden Freundinnen Kira und Esther hat sie zu einer Party eingeladen und da wird natürlich über den Krieg diskutiert. Und die starken Ziele sind die Friedensbriefe, die Slavenka ins Netz stelt. Die lösen natürlich einen Shitstorm und eine Freistellung von ihren Arbeitsplatz aus. Zwei Männer in Regenmäntel suchen in ihrem Wohnhaus und in dem ihrer Mutter nach ihr, so daß sie glaubt, daß ihr nichts anderes über bleibt, als zu ihrer Großmutter nach Mostar zu flüchten. Das ist dann die Katastrophe und ich dachte nach den beiden Vorwebinaren der, als ich den Stufenplan ausarbeitete, wie komme ich aus Katastrophe wieder heraus und in den dritten Akt hinein?

Nicht so schnell. Da muß es richtig krachen, hat Jurenka Jurk geraten und ich habe meine “Drei Frauen” fertig korrigiert, und der Alfred hat die “Flora Faun”an die Druckerei geschickt.

Dann war ich vorigen Freitag soweit, daß ich mit dem Schreiben beginnen konnte und habe das trotz Plan eher lustlos getan. Das heißt, die ersten Szenen sind sind so einfach, wie sie sollten, geflutscht, denn wie schreibt man gegen den Strom oder über etwas, das man vielleicht noch nicht wirklich überschauen kann?

Die aktuellen Ereignisse müssen natürlich hinein, das von den Volkssfeinden, den Friedensschwurblern und dem Shitstorm natürlich, aber ist das nicht vielleicht zu dicht an der Realität und wie das mit den Krieg weitergeht, kann ich jetzt auch nicht so richtig beurteilen.

Ich bin also noch ziemlich gestockt, als ich am Dienstag in der “Alten Schmiede” war und Bruno Pisek, der sich nett mit mit unterhielt und wissen wollte, ob ich täglich schreiben würde, von meinen “Ukraine-Blues” berichtet.

“Kannst du Russisch und warst du in der Ukraine?”, war, glaube ich, seine Frage und ich habe ihm geantwortet, daß das Ganze eigentlich in Wien spielt. Denn da war die Slavenka noch nicht in Mostar bei der Großmutter, was ich ja als die Katastrophe plante und die, stellte sich dann in den nächsten Tagen heraus, ist trotz ihrer vierundachtzig Jahre eine sehr starke Person und bringt Schwung in die Handlung oder die Wendung.

Da heißt, sie macht der Enkeltochter Baklava und Cevapcici und geht mit ihr zu der berühmten Brücke spazieren und dort stellt sie die zwei Marmeladegläser auf in denen sich Putins und Selenkyjs Gesichter befinden, die berühmtem Marmeladeglas-Geschichten, die ja den Shitstorm auslösten und Slavenka geht am nächsten Tag zum Fluß und findet dort George Orwells “1984” in einer englischsprachigen Ausgabe.

Die Bertha von Suttner und ihre “Waffen nieder” hat sie zum Geburtstag von ihrer Freundin Esther geschenkt bekommen, während sich die Künstlerin Kira dem Shitstorm angeschlossen hat.

Dann kommt ein weißer Fiat, Andreas Baumeister fährt heran und gesteht Slavenka, was er ihr bisher verschwiegen hat und warum er so auf der Waffenlieferungsseite ist. Er ist nämlich ein Adoptivkind, seine Mutter Sonia Filipenka hat ihn vor fünfunddreißig Jahren zur Adoption freigegeben, als sie mit achtzehn schwanger wurde.

Ein Lehrerehepaar mit unerfüllten Kinderwunsch haben ihn zu sich genommen und ihm den Putin- Haß eingeplanzt. Jetzt hat er das überdacht und besucht mit Slavenka seine Mutter in Chisinau und dann stellt sich noch heraus, die beiden Männern mit den Regenmantel waren nicht vom Vergassungsschutz sondern Literaturscouts und überbringen Slavenka in Chisinau die Nachricht ihre “Marmeladeglas-Geschichten” werden den “Bruno Kreisky-Preis” gewinnen.

Dann kommt es wieder zu einer bei mir schon üblichen Schlußszene. Alle treffen sich im “Kreisky- Forum”, Slavenka zieht mit Andreas zusammen und kann wieder in ihre Menschenrechtsorganisation zurück.

So weit, so what und die ganze Zeit beim schreiben habe ich mir gedacht, das wird nicht lang. Nach der Wende ging es zwar sehr flüssig weiter und die Spannungsbögenß sind darin, aber nur siebzehn Szenen, neunundvierzig Seiten und da habe ich diesmal eine größere Schrift gewählt und Achtung 18196 Worte.

Also sehr sehr kurz. Meine Sachen werden immer kürzer, ich weiß und ich immer schneller. Der Alfred schimpft schon, weil er jetzt die “Drei Frauen” druckereifertig machen muß und die “Flora Faun” in den nächsten Tagen geliefert wird.

Was soll man machen? Nichts oder das das Ganze jetzt korrigieren oder überarbeiten, wie es Jurenka Jurk nennt.

Viel länger wird es wahrscheinlich nicht werden, wie ich fürchte, kürzer wahrscheinlch auch nicht, aber hoffentlich klarer und spannender und natürlich bin ich zufrieden und jetzt brauche ich nur noch die Sichtbarkeit.

Also Leser, neugierig geworden? Dann seid gespannt und über ein mögliches Feedback würde ich mich natürlich freuen.

Helenes Stimme

Nach den beiden Büchern über Erika Danneberg kommt jetzt passend zum Frauentag, der ja noch nicht solange vorüber ist und eigentlich sollte ja jeder ein solcher sein, wieder eines über eine starke Frau, nämlich über die 1848 in Oldenburg geborene und 1930 in Berlin verstorbene Pädagogin und Frauenrechtlerin Helene Lange, nach der einige Schule benannt sind und die sich sehr für die Frauenbildung eingesetzt hat.

Die 1975 auf der Schwäbischen Alb geborenen Übersetzerin und Lektorin Sanne Jellings hat ein Jugendbuch über sie geschrieben oder eines über das Jahr 1964, wo die sechzehnjährige Waise Helene auf ein Pensonsjahr zu einer Pfarrerfamilie in die Schwäbische Alb geschickt wurde.

Das war offenbar so üblich, daß die Mädchen dort im Haushalt halfen und ein bißchen Bildung bekamen. Und der Pfarrer Eifert und seine Gattin Adelgund, die drei Kinder, Max, Marie und Richard hatten, führten auch ein sehr gastfreundliches gelehrtes Haus.

Die Söhne studierten in Tübingen, die Tochter Marie half im Hhaushalt und betreute die Kranken und Helene fiel bald auf, daß die Mädchen zwar stricken und stopfen sollten, aber ihre Meinung schön bei sich halten mußte.

Da spielte die Sechzehnjährige, die mit der achtzehnjährigen Marie das Zimmer teilte, nicht mit und Marie führte sie in die Sagenwelt der Ursula ein, ermunterte sie diese aufzuschreiben.

Marie sollte nach den Willen des Vaters auch zu Hause bleiben und statt sich zu verheiraten, später die Eltern pflegte. Aber Marie verliebte sich in Max Studienkollegen Ludwig. Den sah Helene im Advent aus dem Zimmer der anderen Pensionatstochter Alwine kommen und Ludwig zog sich vorübergehend von Marie zurück. Später offenbarte ihr ihr seine Liebe, wollte sie zur Pfarrersfrau, zog sie aber bei einem Maifest in den Stadl und verkündete später, daß er sie, weil moralschwach nicht heiraten könne.

Das ist die Geschichte. Die Erfundene, wie Sanne Jellings in ihrem Nachwort schreibt. Daß Helene Lange 1964 bei dem Pfarrer ihr Pensionsjahr verbrachte, ist erwiesen. Später hat sie dann in Berlin eine Lehrinnenausbildung gemacht und Marie kam nach dem Tod ihrer Mutter in eine psychiatrische Anstalt, weil der Vater nicht mehr für sie sogen konnte.

Dort ist die echte Marie auch gestorben und die Geschichte switscht zwischen 1964 und 1926 oder 1927 hin und her. Da verbringt Marie ihr Leben in der Anstalt. Das Lesen von Büchern, sie hat von Helene eines von Uhland bekommen, wird ihr verboten, sie muß Bade- und Schlafkuren machen, wie das früher wohl so war, während Helene von jungen Lehrerinnen besucht wird, die über ihr Leben etas erfahren wollen und dann zu der Eröffnung der Schule reist, die nach ihr benannt werden soll.

Ein interessantes Buch, das über das Leben der Frauenrechtlerin von der ich noch nie etwas gehört habe, einführt und uns daran erinnert, daß es viele starke Frauen gegeben hat und noch gibt.

Erika Danneberg ist die die eine, Helene Lange, die andere und dann gibt es noch sehr viele, die zu entdecken sind und ich und mein Schreiben, führe ich selbstbewußt an, gehören vielleicht auch dazu.

Vorschau auf „Flora Fauns Bücherberge oder ein Freund kehrt zurück“

Wieder ein neues Buch, das zweite in diesem Jahr. Ja das geht schnell bei mir. Nach dem “Sozialen Kreditsystem”,” geht es jetzt zum letzten “Nanowrimo”, wo die Corona-Krise wieder Hintergrundmusik ist und um die geht auch, nämlich um den kleinen Jürgen, der von seiner Mutter zu einem Wunderkind gemacht werden soll und ihn hört die vereinsamte Flora Faun, die in der Nebenwohnung wohnt immer Klavier spielen. Sie will indessen ihre Bürgerberge auflesen und denkt da an ihrem Jugendfreund Mortimer Morris zurück, neben den Jelleweils ihre einzige Bezugsperson, weil sie in der Pandemie alle ihre Freunde verloren hat.

Ein bekanntes Eva Jancak Thema könnte man so sagen und nun habe ich schon alles verraten.

Nach was soll ich also für die Gewinnspielfragen, die wahrscheinlich ohnehin niemand auflösen will, fragen?

Also:

1. Wo und wie ist mir die Idee von dem Wunderkind wider Willen gekommen?

2. Welche Szene kann man schon im Blog lesen und wann ist sie erschienen?

3. Was hat die Bank auf dem Coverbild zu bedeuten?

Vielleicht nicht ganz so einfach zu beantworten. Also verlinke ich wieder die Schreibberichte, wo man vielleicht die eine oder andere Antwort finden kann.

Das Buch ist schon an die Druckerei gegangen. Wird also bald erscheinen, ich hoffe auf reges Interesse und lade wieder im Jubiläumsjahr auf eine Leserunde ein.

Würde mich freuen wenn sich ein paar meiner Leser finden, die mit mir darüber diskutieren wollen.

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Unterschiede zwischen der österreichischen und luxenburgischer Literatur

Ginette Griesbach-Frosio
Jasmine Rippinger

Ein interessanter Abend im Literaturhaus, denn was bitte ist die Luxenburgische Literatur, nie davon gehört, obwohl ich mich ja in der zeitgenössischen Literatur ganz gut auskenne.

Und zufällig mit dem Alfred hingegangen, weil es am Freitag nicht viel anderes gibt, stimmt nicht ganz im Amerlinghaus gab es eine Veranstaltung, aber die hätte erst um acht angefangen und im Literaturhaus Vea Kaiser als Österreicherin und Elise Schmidt als luxemburgerische Vertreterin und die luxemburgische Gemeinde saß in der ersten Reihe.

Ein Herr hat freundlich begrüßt und ist dann auch zu mir gekommen “Wir kennen uns vom “Ohrenschmaus” und wie sind Sie zu der luxembergischen Literatur gekommen?

Eigentlich gar nicht oder nur zufällig und dann hat Robert Huez begrüßt und der Herr hat die Veranstaltung vermittelt, weil er Vea Kaiser auf ihrer luxemburgischen Lesereise kennenlernte.

So geht es auch und die 1988 in St. Pölten geborene Verena Kaiser, die jetzt mit ihrem zweiten <kind schwanger ist, war sowohl in der “Ohrenschmaus -” als auch in der “Bachmannpreis-Jury,”.

Beides hat sie zurückgelegt und will jetzt ihren aktuellen Roman beenden, bevor das zweite <kind geboren wird und “Blasmuskpop” habe ich gelesen und es hat mir sehr gefallen, obwohl ich inzwischen nicht mehr viel Ahnung hatte, worum es geht.

Jasmine Rappinger, auch eine Luxemburgerin hat moderiert, aber Vea Kaiser, die Extravertierte hat ihr die Moderation abgenommen und die Fragen an die luxemburgische Autorin Elise Schmidt selber gestellt.

Die hat eine Geschichte aus ihrem Erzählband “Stürze aus unterschiedlichen Fallhöhen” gelesen und dann ging es eben um die Unterschiede zwischen der luxemburgischen oder der österreichischen Lteratur oder der Literatur an den Rändern.

Elise Schmit, Vea Kaiser

Vea Kaiser, die extravertierte, hat gleich eine Beschreibung der österreichischen Lteratur gegeben, das morbide, katholische etcetera und dann werden Schinken geschireben, weil die Verlage und die Buchhandlungen keine Erzählungen wollen.

Stimmt, ich mag eigentlich keine solche lesen, obwohl meine eigenen Werke immer kürzer werden und Elise Schmit meinte, daß man in Luxenburg, als Erzäherlin größere Chancen haben, weil die Leute dort eher kurz lesen wollen, sich nicht konzentrieren können und wenig Zeit dafür haben. Sie schreibt auch fürs Theater und in Luxemburg spricht man vier Sprachenö Luxemburgisch, Deutsch, Englisch, Französisch, wird aber in Deutsch alphabetisiert und Vea Kaisers Textprobe kam auch aus “Blasmusikpopp”.

Ihre andere Bücher habe ich nicht gelesen, bin aber gespannt auf den neuen Roman und nachher gab es Cremant und was zum Knabbern und viele Gespräche mit der luxemburgischen Gemeide, die mich fragte, ob ich öfter ins Literaturhaus gehe? Es war also ein interessanter Abend.

Vom Margaretner Frauenfest zu Karin Peschka

Der Frauentag ist schon eine Woche vorbei und das Bezirksamt Margareten hat zum Frauenfest eingeladen. Da gibt es eine neue Bezirksvorsteherin namens Silvia Jankovic und als der Herr Wimmer noch Bezirksvorsteher war, hat es auch ein paar Feste gegeben wo ich sogar lesen durfte.

Jetzt hat die IG feministischer Autorinnen zu einer feministischen Lesung eingeladen und diese Frauen haben, glaube ich bei der GAV-GV 2019 zu einem Frauenstammtisch eingeladen. Ich bin dann nicht hingegangen. Corona hats wahrscheinlich verhindert und so bin ich erst kurz nach Ostern 2022, als man wieder zu Veranstaltungen durfte zu einer Frauenlesung ins Amtshaus Margareten gekommen. Jetzt haben Gerlinde Hacker und Dorothee Pointner den Verein vorgestellt und dann ihre feministischen Texte gelesen. Eine Gewinnerin ihrer jährlichen Ausschreibung war auch dabei und der Festsaal des Amtshauses war sehr voll.

Ich habe nur wenige Frauen gekannt, eigentlich nur die kommunistische Bezirksrätin. Eine andere Bezirksrätin hat durch das Programm geführt und ihre Freundinnen und die sozialistische Prominenz begrüßt. Nach der Lesung wurde der Margaretner-Frauenpreis vergeben und der geht an Frauen, die sich ehrenamtlich engagieren, also ihre Nachbarinnen pflegen, für sie einkaufen und die Hunde äußerln führen, etcetera.

Dann hätte es noch ein Konzert gegeben. Das Buffet wurde schon vorher leergegessen. Ich bin aber ins Literaturhaus aufgebrochen, wo Karin Peschka von Brigitte Schwens-Harrant moderiert ihren neuen Roman “Dschomba” vorstellte und da bin ich ja fast eine Karin Peschka Spezialistin, habe ich doch viel oder wahrscheinlich fast alles von ihr gelesenund sie hat eine originelle Sprache und originelle Themen.

Eine Figur aus dem neuen Buch sollten wir schon aus dem “Watschenmann” kennen und das Buch spielt auch 1954 und dann in den Siebzigerjahren, aber nicht in Wien, sondern in Eferding, wo das Wirtshaus der Eltern, der 1967 geborenen Karin Peschka stand und dieses Wirtshaus in dem sie aufgewachsen ist, scheint sie sehr geprägt zu haben und ein Lager von dem niemand etwas wusste, gab es auch in dieser Gegend und davon hat Karin Peschka erst in ihren Vierzigern erfahren und es gibt auch einen Soldatenfriedhof, wo viele Serben liegen und dorthin kommt im Jahr 1954 Dragan Dschomba, fällt dort auf, befreundet sich mit dem Pfarrer und besucht offenbar auch das Peschka- Wirthaus, allerdings schon in den Siebzigerjahren, wo die kleine Tochter zehn ist und sich mit dem Dschomba anfreundet.

Es gab viele Lesestellen und dann das Gespräch mit Brigitte Schwens-Harrant in dem Karin Peschka erzählte, daß die Personen in dem Buch bis auf ihre Familie frei erfunden sind und sie damit ihre Geschichte sozusagen neu oder umschreiben wollte.

Ljuba Arnautovic war da, Helene Hoffmann, Henrike Blum und noch einige andere, ich habe noch ein Glas Wein getrunken und mit Helene Hoffman, die sich das Buch kaufte, über Raphaela Edelbauers “Inkommensurablen” diskutiert, das sie inzwischen auch gelesen hat.

Zweimal Tagebuchlyrik in der “Gesellschaft”

Vom Hörspielfestival zur Lyrik im März, da läßt sich herrlich hin und her switschen, aber auch viel versäumen und heute die beiden alten Männer Hannes Vyroal 1953 und Nils Jensen 1947 geboren in der “Gesellschaft für Literatur.”

Ines Scholz hat eröffnet und die Lebensläufe vorgelesen und beide Herren kenne ich schon lang. So hat Hannes Vyoral ja mit Gerhard Ruiss die “IG Autoren” mitbegründet und Nils Jensen war bei “Frischfleisch und Löwenmaul”, als ich in den “Arbeitskreis schreibender Frauen” gekommen bin und der hat uns auch eröffnet, daß er unsere “Spuren sichern Gewalt gegen Frauen – Frauen gegen Gewalt” nicht veröffentlichen kann.

Inzwischen gibt er die “Buchkultur” heraus und lebt im Mühlviertel und Hannes Vyoral lebt im Burgenland und gibt das “Podium” heraus und beide schreiben Gedichte durch die Jahreszeiten und durch die Pandemie und die “Gesellschaft” war auch ziemlich voll.

Christl Greller ist maskiert neben mir gesessen und hat mir mitgeteilt daß Ilse Tielsch gestorben ist. Christian Teissl,e der neu Schriftstellerverband-Vorstand ist später gekommen und die beiden haben abwechselnd in zwei Blöcken gelesen.

Mit dem März hat Hannes Vyoral angefangen und dann gelesen, wie er im Garten steht oder für seine Enkelkinder für den Frühling dichtet.

“An den Frübhling denk ich gern”, bis er zum Winter kam und Nils Jensen hat erzählt, daß seine Frau sehr früh an Corona erkrankte. Sie in Wien, er im Mühlviertel und da hat er jeden Tag ein “Eichhörnchenlied” für sie geschrieben.

Er thematisierte auch öfter und direkter als Hannes vyoral, der bei der Natur verblieb, die Pandemie und die Demonstranten, die die Krankenhäuser verstellten.

Spannend, spannend, die Tagebuchgedichte der beiden mit denen man durch das Jahr gleiten kann. Die Natur ist wichtig, die Jahreszeiten und die Spaziergänge oder die Radfahrten, die die beiden mit Stift und Blick täglich machen und uns jetzt daraus vorgelesen haben.

Wein hat es diesmal nicht gegeben nur einen Büchertisch, ich verlinke aber mein Corona-Gedicht.

Hörstück von Amir Gudarzi, Nika Judith Pfeifer und Bruno Pisek

Mit dem Hörspielfestival geht es gleich weiter, da habe ich jetzt ja einige Abende versäumt und bin erst wieder zu dem live Hörstück von Amir Gudarzi, Nika Judith Pfeifer und Bruno Pisek zum Thema “Umformen. Grenzen. Umspielen. Drei. Keine. Einheit” zurechtgekommen, das im Rahmen von “mit Sprache WIR, INKLUSiV. EXKLUSIV” schon in Graz uraufgeführt wurde.

Bruno Pisek ist mit einer Sprecherin vorne an den Lesepulten gesessen, die beiden anderen Autoren im hinteren Raum verteilt. Annalena Stabauer hat begrüßt und zu den Hörstück einiges gesagt und dann ist es loisgegangen mit einem alten englischen Sprachkurs, mit Vogelstimmen, Musikeinlagen und den Grenzziehungen, die man erlebt, wenn man als Iraner in Wien oder woanders unterwegs ist. Um Vergebung wurde auch gebetet, Vergebung, Wolkenkuckusheim, Portugal, Lybien, etecerta und im Anschluß befragte Annalena Stabauer mit einem schicken Mützchen, wie das Sprachstück entstanden ist. Da haben sich die Autoren im Dezember getroffen und jeder einen Text geschrieben, der dann ineinander verwoben wurde.

Interessant, interessant und nachher gab es wieder Wein, Quiche und was zum Knabbern.

Kurt Neumann war da und ein paar Hörspielredakteure oder Autoren. Mit Bruno Pisek habe ich mich sehr nett unterhalten und Nika Judith Pfeifer erklärt, daß ich nicht viel davon verstanden habe. Bruno Pisek hat mir das nicht ganz geglaubt und ich habe auch an meinen “Ukraine-Blues” dabei gedacht, mit dem ich wieder ziemlich feststecke. aber vielleicht kann mir der experimentelle Touch ein wenig helfen, wieder herauszukommen.