Hörstück von Amir Gudarzi, Nika Judith Pfeifer und Bruno Pisek

Mit dem Hörspielfestival geht es gleich weiter, da habe ich jetzt ja einige Abende versäumt und bin erst wieder zu dem live Hörstück von Amir Gudarzi, Nika Judith Pfeifer und Bruno Pisek zum Thema “Umformen. Grenzen. Umspielen. Drei. Keine. Einheit” zurechtgekommen, das im Rahmen von “mit Sprache WIR, INKLUSiV. EXKLUSIV” schon in Graz uraufgeführt wurde.

Bruno Pisek ist mit einer Sprecherin vorne an den Lesepulten gesessen, die beiden anderen Autoren im hinteren Raum verteilt. Annalena Stabauer hat begrüßt und zu den Hörstück einiges gesagt und dann ist es loisgegangen mit einem alten englischen Sprachkurs, mit Vogelstimmen, Musikeinlagen und den Grenzziehungen, die man erlebt, wenn man als Iraner in Wien oder woanders unterwegs ist. Um Vergebung wurde auch gebetet, Vergebung, Wolkenkuckusheim, Portugal, Lybien, etecerta und im Anschluß befragte Annalena Stabauer mit einem schicken Mützchen, wie das Sprachstück entstanden ist. Da haben sich die Autoren im Dezember getroffen und jeder einen Text geschrieben, der dann ineinander verwoben wurde.

Interessant, interessant und nachher gab es wieder Wein, Quiche und was zum Knabbern.

Kurt Neumann war da und ein paar Hörspielredakteure oder Autoren. Mit Bruno Pisek habe ich mich sehr nett unterhalten und Nika Judith Pfeifer erklärt, daß ich nicht viel davon verstanden habe. Bruno Pisek hat mir das nicht ganz geglaubt und ich habe auch an meinen “Ukraine-Blues” dabei gedacht, mit dem ich wieder ziemlich feststecke. aber vielleicht kann mir der experimentelle Touch ein wenig helfen, wieder herauszukommen.

Lautpoesie

In der “AS” findet derzeit wieder das “Hör!Spiel-Festival” statt, da war ich ja vor drei Jahren am Sonntag Nachmittag, um den Frauentag das letzte Mal vor der zweijährigen Corona-Pause.

Habe dann vielleicht ein bißchen gestreamt, aber jetzt ist alles wieder normal. Die Zahlen steigen zwar wieder, die Leute um mich herum haben alle Corona. Aber die Pandemie ist zum Glück für beendet erklärt worden und so habe ich Jörg Piringer wieder in der “AS” gehört, Andres Pavlic gesehen und der 1974 geborene Digitalautor hat in der Reihe “Dichter hört Dichterin”, die 1924 geborene Lily Greenhorn vorgestellt, die in Dänemark aufgewachsen ist, 1953 in Wien Musik studierte und sich der Lautpoesie gewidmet hat.

Gerhard Rühm hat das auch gemacht und dessen Werke hat sie auch performt. Gerhard Jaschke hat sie in den Achztigerjahren in die “AS” eingeladen und ihre Werke im “Freibord” vorgestellt.

Jörg Piringer brachte Soundbeispiele und dann nach der Pause Anna Lena Stabauer hat wieder moderiert, kamen die in Hannover lebende Elke Schipper, die mit dem Schlagzeuger Michael Griener perfomierte und brachte Lautpoesie zu verschiedenen Themen, die ihre Gefühle ausdrückten oder auch das zeigten, was man in einem französischen Restaurant als Stimmengewirr erkennen kann.

Interessant interessant und sehr ungewöhnlich, die elegant gekleidete ältere Dame da performen zu sehen.

Sie ist glaube ich auch Musikprofessorin und morgen geht es weiter mit der Lautpoesie.

Da ist dann Heike Fiedler dran, die über Franz Mon referieren wird, den hat Elke Schipper schon ein bißchen eingeschmuggelt und Heike Fiedler war auch schon da und hat auch, wie sie Anna Lena Stabauer erklärte, ihr Hotelzimmer umgestellt, weil sie einen Schreibtisch brauchte, der offenbar dort nicht vorhanden war.

Der vierte Hörspielfestivalabend

Während man hierzulande diskutiert, ab wann eine Veranstaltung eine Veranstaltung ist und ob ich jetzt eine Genehmigung brauche,wenn ich mich mit einem Freund zu seiner Freundin und seiner Schwester in den Stadtpark setze oder ob ich mich stattdessen testen lassen soll, um vor Ostern in den Schanigarten zu gehen, was aber wahrscheinlich ohnehin nicht passiert, weil die Zahlen zu hoch, sich die Mutanten mehren und die vielleicht doch nicht so Rechten demonstrieren, findet in der “Alten Schmiede” unter Ausschluß des Publkikums natürlich, das Hörspielfestival statt.

Zwei Abende habe ich davon schon gehört, einen ganz und einen nur zur Hälfte, den dritten habe ich wegen Frauentag und diesbezüglicher Literaturhausveranstaltung ausgelassen.

Aber heute wieder zu Annalena Stabauer in die “Alte Schmide”während wir vorher real nach Harland gefahren sind und da habe ich, wirklich und wahrhaftig, die Telefonnummern meiner Klienten mitgenommen, damit ich sie anrufen kann, wenn wir ab Montag, weil die Zahlen zu hoch, vielleicht nicht mehr testlos ausreisen können, nun ja, nun ja, und in der “Alten Schmiede” stellte die Hörspielautorin und Hörspielregisseurin Elisabeth Weilenmann, die, glaube ich, auch bei der “Hörspielgala” prominent aufgetreten ist, ein Hörspiel von Eberhard Petschinka aus dem Jahr 2000 nämlich “Casanova-Matador”, das sie in seiner Sinnlichkeit, als es ausgestrahlt wurde, sehr berührte.

Die Musik ist von Händel und es beginnt mit einem Film, wo der Casanova offenbar von einer Dame oder der Infantin Isabella verführtwird und führt dann nach Sevilla in die Neunzehnneunzigerjahre, glaube ich, wo ein Erbe zwischen einem Zwillingspaar aufgeteilt wird. Einer bekommt, die Stiere, der andere soll nach Amerika fliegen und dort den Casanova in einem Film darstellen. Die Stiere kommen dann, glaube ich, auch noch dazu. Elisabeth Weilenmann erzählte sehr engagiert den Inhalt und sagte dann immer, sie wolle nicht zu viel verraten.

Ja richtig, spoilern ist ja sehr verpönt, aber kann man sich das Hörspiel noch anhören ohne eine Genehmigung dazu zu haben?

Dann kam Helmut Peschina, den ich ja als Hörspielautor und Bearbeiter von den Hörspielnächten kenne und wieder haben mich die Namensähnlichkeit mit Eberhard Petschinka und Wilhelm Pevny, der auch noch dazu kommen könnte, verwirrt, aber Petschinka und Peschina sind zwei verschiedene Hörspielregisseure und Helmut Peschina hat sich ein vierzehnminütiges Hörspiel von Ernst Jandl und Friederike Mayröcker ausgesucht mit dem, die beiden, glaube ich, 1969 den “Hörspielpreis der Kriegsblinden” gewonnen haben oder für diesen Hörspielpreis viele Hörspiele produzierten. Das Hörspiel dauert vierzehn Minuten hat vierzehn Szenen, beginnt im Kreißsaal bei der Geburt und endet mit der Erschießung und dazuwischen gibt es sehr viele Jandl oder auch Mayröcker Sätze, wie zum Beispiel “Solange es Kinder gibt, wird es Kinder geben”oder “Der Junge wird zum Mann der Film regt ihn dazu an”, eine Kinoszene ist auch dabei.

Nach der Pause gab es ein Gespräch zwischen Peschina und Weilenmann, die ja vor kurzen in “Antigone a poem” ein hörspiel zusammen gemacht haben, denn Helmut Peschina ist ja ein begnadeter Hörspielbearbeiter, hat Roths, Doderers, etcetera Romane bearbeitet, aber auch eigene geschrieben, wo es zwei Textbeispiele gab, zum Beispiel “Ich doch nicht”, ein Stück über zwei Männer einen Schwulen und einen Hetero, die sich am Klo treffen und dann “Verschütt” das auch imTheater aufgeführt wurde, da gehen ein Mann und eine Frau von einer Bar in seine Wohnung, hören dort Musik und bauen sich auch eine Bar auf.

Über die Geräusche und die Pausen wurden diskutiert und die 1982 geborene Elisabeth Weilenmann hat sehr starke Themen in ihren Stücke beispielsweise in “Mein Körper ist ein Schlachtfeld” wo es um die Selbstverletzungen wie das Schneiden und das Ritzen geht.

Dann gab es noch ein Stück über Models “La vie enVogues” und eine Bearbeitung von Gabriele Kögls Text “Höllenkinder”.

Dann gab es ein Gespräch über Bearbeiten, Dialoge und wie man zu den Stücken kommt. Da berichtete Elisabeth Weilenmann von einem Buch “Das Geräusch einer Schnecke beim Essen”, das sie einmal fand, ein Hörspiel daraus machte und es dem passenden Sender anbot und hielt am Schluß nochein feueriges Plädoyer für das Hörspiel das bedroht ist eingestellt oder eingespart zu werden und forderte junge Stücke für junge Leute von jungen Autoren und Regiseuren und Helmut Peschina, der 1943 geborenen wurde und noch andere Hörspielverhältnisse kennt, stimmte ihr eifrig zu.

Wieder Hör!Spiel!Festival

Und diesmal ganz gehört, so daß ich herausbekommen habe, wie das mit den Hörstücken am Beginn und den eingeladenen Autoren, die diesmal Friedrich Hahn und Renate Pittroff waren. Annalena Stabauer, die Kuratorin oder Moderatorin erklärte gleich, daß es diesmal um die Produktionsbedingungen geht und stellte dann den 1952 geborenen Friedrich Hahn den langjährigen “Textvorstellungs-Moderator” einmal hat er mich auch eingeladen vor, Mitglied des Literaturkreises Podium. Von da kenne ich ihn, glaube ich, weil ich einmal, lang lang ist her, in den Achtzigern wahrscheinlich, einen Text darin hatte oder war das eine andere Literaturzeitschrift, die er damals betreute, die “Dichtermeile” in der Porzellangasse hat er moderiert, da war ich, glaube ich, höchstens einmal, aber einmal in einem Theater in der Porzellangasse und er hat mich auch auf die Idee gebracht, daß ich zu meinen sechzigsten Geburtstag meine damals dreißig vorhandenen Bücher vorstellen könnte, denn er hat das auch einmal so gemacht und daher offenbarschon viele Bücher geschrieben. Einige habe ich gefunden, ob gelesen weiß ich jetzt gar nichtso genau. Er macht auch Schreibwerkstätten und legte dazu die Einladungskarten öfter in der “AS” auf, so daß ich sie mir mitgenommen habe.

Daß er auch Hörspielautor ist, habe ich auch nicht gewußt, aber ich bin ja, wie beschrieben, keine so besondere diesbezügliche Spezialistin und das Geheimnis mit der ersten Schiene des Abends besteht darin, daß sich die eingeladenen Autoren je ein Hörstück aussuchten, über das sie dann sprechen sollten.

Friedrich Hahn hat das mit Gerwalt Brandls “Turm von Babel” gemacht, das 1979 von Heinz Hostnig im norddeutschen Rundfunk produdziert wurde und Gerwalt Brandl, den kenne ich doch, habe ich gedacht. Friedrich Hahn hat dann etwas von seiner Maturaklasse erzählt und, daß er da in einer Galerie Gerwalt Brandl kennenglernt hat und mit ihm in einer Schreibgruppe schon damals ein Hörspiel herausgeben wollte. Ich verbinde den Namen des 1939 geborenen aber mit dem “Institut für Wiener Schreibpädagoik”, das die einzige Schreibwerkstattm die es in den Siebzigerjahren in der VHS Stöbergasse gab und das der Vorläufer des “Institut für Schreibpädagogik” ist, daß dann Petra Ganglbauer weiterentwickelt hat.

Das Stück das Friedrich Hahn ausgesucht hat, kann man, wie er sagte, nicht nacherzählen, ist es doch reine Sprachakrtobatik oder Lautpoesie. Er wollte dann Tonbeispiele haben, was nicht so einfach war, da das Budget das, der “AS” zur Verfügung stand, um sich die Rechte der Wiedergabe zu erkaufen, gerade für sechzig Sekunden reichte, trotzdem waren das fünf Ausschnitte, von denen ich aber nur gerade eines hörte, weil mir der Computer zwischendurch abstürzte. Friedrich Hahn las aber noch einen Text,den er darüber geschrieben hat und dann sein Vorwort, das er zu dem “Podiumportrait” von Gerwalt Brandl siebzigsten Geburtstag geschrieben hat, gelesen.

Dann kam die 1963 geborene Rente Pittroff, die ich eigenlich als Hörspielregisseurin von der “Langen Nacht” oder den “AS-Veranstaltungen” kenne, sie sprach wieder über ein Heiner Müller Stück,”Verkommene Ufer”, das der Regisseur Heiner Goebbels auf über eine Stunde aufgepäppelt hat, obwohl der Text nur aus zweieinhalb Seiten besteht.

Dann kam das Gespräch über die Produktionsverhältnisse, das Annalena Stabauer unter den Titel “Alles ist möglich, alles ist erlaubt?” gestellt hat. Annalena Stabauer begann diesmal mit Rente Pittroff, die einige Peter Pessl Stücke gemacht. Aus einem “Und doch nahe genug kein Wort” wurden Ausschnitte gebracht. Renate Pittroff erklärte dann auf Friedrich Hahns Frage, daß Peter Pessl,den ich ja auch sehr gut kenne, ihr seinen Text übergibt, so daß sie volle Freiheit hat, ein Hörspiel daraus zu machen. Das zweite Hörbeispiel war “Der Kopf des Vitus Bering” von Konrad Bayer, für das Renate Pittroff Regie geführt hat und und während ich mich noch wunderte, daß Annalena Stabauer zu ihrem Abend neben einem Autor auch eine Regisseurin eingeladen hat, kam ich darauf, daß Friedrich Hahn zwar der Autor seiner Hörspiele ist, hat diese aber offenbar im Gegensatz zu Peter Pessl, der nie ein Hörspielstudio betreten hat, auch selbst aufgeführt und zumindestens in einem als Regisseur fungiert hat. Er hat sich auch seine Schauspieler ausgesucht, so hat er in dem Stück über den schizophrenen Maler Adolf Wölfli “Adolfzwo und das ewige Kind Doufi” Gerwalt Brand, den Wölfli sprechen lassen und in dem Hörspiel über Jean-Luc Godard “Die Tage der weißen Steine” Vintila Ivanceanu. Beide Stücke sind schon in den Achtzigerjahren entstanden und dann wurde über Konrad Zobel und Alfred Treiber diskutiert, die ja früher in Ö1 für die Hörspiele verantwortlich waren und einen guten Draht zu ihren Autoren und Regisseuren hatten, während heute offenbar alles anders ist. Die Sendeplätze und Sendezeiten sehr gekürzt wurden und der ORF auch offenbar viel in die Sparte “Kunstradio” verlegt hat.

Wieder ein interessanter Abend wieder mit viel experimenteller Hörspielliteratur, während ich Friedrich Hahn eher füreinen realisitischen Autor halte, der auch viel Lebendigkeit und unkoventionelle Ansichten in die Diskussion hineinbrachte.

Das Imaginäre im Hörspiel

in der “AS” gibt es jetzt wieder das von Annalena Stabauer kurartierte “Hör!Spiel!Festival” Da war ich ja einmal am Sonntag dem achten März vor einem Jahr beim Vorspiel wo Annalena Stabauer unter anderen Frieda Paris und ihre Stücke präsentierte, bin lange in der Pause bei Soletti bei den beiden gestanden, am Klo hing schon das Schild, wie man seine Hände richtig wäscht und dann war ich, glaube ich, noch am Montag beim Frauentag im Literaturhaus und dann war es aus, denn dann kam schon Corona und Leipzig wohin wir fahren wollten, wurde abgesagt.

Die Hörspielgala hatte ich mir vor ein paar Wochen in Harland das zweite Mal per Livestream angeschaut und letzten Freitag in Wien die Radiohörspielgala und die Präsentation des Track5 -Kurzhörspielfestival habe ich mir vor ein paar Wochen auch in der AS per Livestream gegeben und ich wiederhole wieder, ich bin eigentlich kein Hörspielfan und keine diesbezügliche Spezialistin, höre mir die solchen eher aus Verlegenheit und Mangel an Alternativen an, bin bezüglich Literatur eher auf Romane spezialsiert und lese auch bevorzugt solche. Erzählungen nicht so gern, die sind mir zu kurz, da habe ich manchmal Schwiergkeiten mich so schnell von einem Text auf den anderen einzulassen, Gedichte auch eher selten und Theatertexte eher kaum, da lasse ich die die Stücke, wenn ich sie finde, im Bücherschrank oder trage sie, wenn ich sie schon genommen habe, auch mal zurück.

Das zu meinem Literaturgeschmack, bin ich ja eine, die schon seit dreißig jahre oder noch länger mehrmals in der Woche zu Literaturveranstaltungen geht oder richtig ging, denn das gibt es jetzt ja nur per Livestream und heute habe ich schon eine Rezension veröffentlicht, weil eine neunzehn Uhr Stunde und gedacht, das geht sich nichts aus, bis ich daraufgekommen bin, das Hörspiel Festival besteht aus zwei Teilen und der zweite beginnt um acht und dann geht es sich aus.

Soll ich es einschalten oder, wie geplant mit dem Ahmad Danny Ramadan und seiner “Wäscheleinenschaukel” in die Badezwnne gehen, habe ich überlegt, dann eingeschalten und schreibe gleich, ich habe es nicht bereut und der Abend war sehr sehr interessant!

Den ersten Teil habe ich, wie geschrieben versäumt und da haben zuerst Magda Woitzuck über die “Andouilette” gesprochen, das ist offenbar ein Hörspiel von Gion Mathias Cavelty und Michael Hammerschmid über Heiner Müllers “Hamlettmaschine”.

Als ich eingeschaltet habe, erkärte Annalena Stabauer gerade den zweiten Teil des Abends, wo es um das Imaginäre im Hörspiel ging und die Hörspiele der beiden Autoren ging und da war für mich interessant, daß der 1972 geborene Michael Hammerschmied, den ich als Lyriker, “AS-Moderator” und Kurator der “Poliversale” und des “Dichgterloh-Festivals” kenne, auch Hörspiele geschrieben hat.

Er hat aber schon einige und aus2 zwei, nämlich “Weißer Mund”, das, wie auch die der anderen Autoren der ersten Woche am Sonntag in einem Art Vorspiel eigentlich präsentiert werden, aber aus rechtlichen Gründen nicht gestreamt werden konnte und “Candide und Belphegar” wurden auch Textbeispiele gebracht. Mchael Hammerschmid scheint, wie in seiner Lyrik eher experimentell zu sein, während die 1983 geborene Magda Woitzuck, die ich 2008 bei einer Präsetation des Landes Niederösterreichs, wo sie Stipendiatin war kennenlernte, eher politisch und da auch sehr ungewöhnlich zu sein scheint. So hat sie 2010 bei der “Hörspielgala” oder war das noch die “Lange Nacht” mit ihren “Doggod” den Preis des künstlerisch anspruchsvollen Hörspiels gewonnen. Sie hat aber auch den Erzählband “Elis” und einen Roman geschrieben, den sie offenbar im MUSA vorstellte, sonst scheint sie aber eine sehr begnadete Hörspielautorin zu sein, die auch heikle Themen, wie den Krieg im Irak oder in Syrien thematisiert und da auch ungewöhnliche Bilderverwendet. So wie in dem 2017 gesendeten Hörspiel “Die Schuhe der Braut”, wo es um eine Braut ohne Kopf und um einen IS-Kämpfer geht, der nach Deutschland flüchtet und dort in einen Neoprenanzug am Seziertisch liegt, um den Krieg zu thematisieren.

Interessant, interessant und hat mich mehr angesprochen, als die sprachlich experimentellen Hörstücke und nachher war auch noch die Diskussion spannend, als es um das Imaginäre im Hörspiel und um die Frage, wo sich dieses befindet?, ging.

“Im Kopf!”, meinte Magda Woitzuck.

“In der Sprache!”, antwortete Michael Hammerschmid und das ist ja interessant, obwohl wahrscheinlich die meisten Hörspiele vorher irgendwie aufgeschrieben werden, bevor sie von einem Regisseur, bei den vorgestellten Beispielen waren es Götz Fritsch und Peter Kaizar, in Szene gesetzt werden.

Damit war der Abend beendet. Am Donnerstag geht es mit Friedrich Hahn und Renate Pittroff weiter und da werde ich mir höchstwahrscheinlich auch den ersten Teil ansehen können.

Hörstücke

In der “Alten Schmiede” gibt es derzeit ein “Hör!Spiel!Festival” und es gibt überraschenderweise auch Termine am Sonntag, was eigentlich unüblich ist, aber heute fand ab drei, die Präsentation von drei Stücken von Hörspielautoren in voller Länge statt, die dann am Dienstag und am Donnerstag in einem Gespräch und Hörspielproben präsentiert werden.

Ich bin ja, wie ich immer schreibe, keine so besondere Hörspielfreundin, habe mir die letzte “Hörspielgala” und Raphaela Edelbauers “Darling” war auch auf der Nominierungsliste der 2019 gesendeten Hörspiele, ist aber nicht unter die ersten zehn gekommen.

Jetzt steht die junge Autorin, die an der Sprachkunst studierte und mit ihrem zweiten Buch gleich sowohl auf die deutsche als auch auf die österreichische Shortlist gekommen ist, aber am Dienstag am Programm des Hörspielfestivals, denn sie hat an der Angewandten, wo sie ja studierte gemeinsam mit Frieda Paris in der Klasse von Orhan Kipcak ein Hörspiel produziert und das wurde heute Nachmittag in voller Länge vor, sagen wir einmal, eher spärlichen Publikum präsentiert.

Aber Frieda Paris war da, die auch am Programm stand und bei der ich mich wegen Christl Fallenstein erkundigte, die sie ja gemeinsam mit einem anderen Sprachkunststudenten betreut und die unterhielt sich vor Beginn mit Annalena Stabauer, die die Veranstaltung moderierte, über die Doktorarbeit ihrer Mutter, die sie in ihr Hörstück einbaute.

Also zuerst die beiden Hörstücke der zwei Sprachkunststudentinnen. Raphaela Edelbaues Stück, das sie gemeinsam mit Corina Cinkl, produzierte und in ihm auch eine Autorin namens Raphaela Edelbauer auftreten läßt, heißt “Darling (Aus der Reihe das kryptische Journal” und beschäftigt sich mit den verschiedenen Überwachungs und Verschlüßelungstechniken, ist also hoch aktuell, auch wenn es zeitweilig in der Vergangenheit spielt.

Und Frieda Paris hat in “Ruhepuls, Rom”, hat, wie schon geschrieben, die Doktorarbeit ihrer Mutter verarbeitet, die sich mit den Täterprofilen von Mördern beschäftigte und die Beziehung zu ihren Opfern herausarbeitete und das hat Frieda Paris, die wie Annalena Stabauer in der Einleitung erwähnte, an einen experimentellen Roman schreibt, auch sehr experimentell gelöst.

Sie zitiert nämlich stellenweise Passagen aus der Arbeit und läßt sie dann in die Liebesgeschichte eines Paares einfließen, das in Rom spazieren geht.

Zwischen den Stücken gab es jeweils eine Pause, in denen ich mich auch mit Frieda Paris unterhielt, beziehungsweise meine Jonas Lüscher “Poetikvorlesungen”, die eigentlich ganz gut dazu passte, weiterlas und dann folgten zwei Hörstücke von Oswald Egger die er mit Iris Drögekamp produziert hat, mit der am Donnerstag ein Portrait haben wird, beziehunsweise dann von Bodo Hell vorgestellt wird und ich kenne den 1963 in Südtirol geborenen, glaube ich, von meiner Zeit als ich in der GAV-Jury war, beziehungwweise hat er da, glaube ich, eine Laudatio für den “Jandl-Preis” gehalten oder den solchen bekommen, ich habe ihn auch schon in der “AS”und im Literaturhaus gehört und auf der österreichischen Buchpreisliste ist er auch schon gestanden.

Ebendfalls ein experimenteller Dichter und schwerer zu verstehen, als die beiden Vorgängerinnen, würde ich meinen.

Das erste Stück hieß “Linz und Lunz” stammt aus dem Jahr 2013 und beschäftigt sich auf eben diese experimentelle Art mit dem dichter Lenz, das zweite geht in die Natur hinaus, heißt von “Drehen und Wenden der Blätter” und wurde 2006 produziert.

Mal sehen, ob ich am Donnerstag in die “AS” gehe, da wir ja nicht nach Leipzig fahren, hätte ich ja Zeit, am Dienstag werde ich wahrscheinlich die “Gesellschaft für Literatur” vorziehen, denn da werden Gedichte von Szilard Borbely präsentieren, über die ich mich schon mit Stephan Teichgräber unterhalten habe.

Mal sehen, nach der Veranstaltung bin ich jedenfalls in den zweiten Bezirk in “Magdas Hotel” gegangen, wo zum “Internationalen Tag der Frau”, der ja heute ist, eine Sandra, die Obdachlosenführungen macht, zur “Frau des Jahres” gekürt wurde.

Horchposten II

Michaela Falkner oder FALKNER, wie sie sich jetzt nennt und ich sie vor kurzem im MUSA hörte, kuratiert jetzt ja in der “Alten Schmiede” zum zweiten Mal die “Horchposten- Modellpositionen zum Hörspielhören”, das wahrscheinlich soetwas wie der Nachfolger, der von Christiane Zintzen kuratierten Radiokunst ist, nur viel weniger experimenteller, würde ich so sagen.

Im Vorjahr gab es das Projekt offenbar auch schon und da ist es an mir vorbeigegangen, was nicht sehr erstaunlich ist, bin ich ja kein besonderer Hörspieltyp, nicht sehr dramatisch und auch keine Theatergeherin.

Die lange Nacht des Hörspiels oder “Hörspielgala” wie das jetzt ja heißt, bildet eine der Ausnahmen, die die Regel bestätigen, denn da bin ich ja irgendwie hängengeblieben, obwohl ich zu Hause eigentlich nur sehr wenig und sehr selten, eigentlich kaum, Hörspiele höre und daher auch nicht mitstimmen kann.

Gibt es aber kein Alternativprogramm gehe ich in die “Alte Schmiede” und so bin ich bei der zweiten Veranstaltung im zweiten Jahr häöngen geblieben und ich muß sagen, es war wirklich interessant.

Als ich um cirka dreiviertel sieben in den Keller kam, machte es zwar den Eindruck, als würden sich nicht sehr viele Leute für die Hörspiele interessieren, denn außer den Auftretenden und den Assistenten, war eigentenlich nur Herbert J. Wimmer da.

Das änderte sich dann langsam, Anita C. Schaub, Patricia Brooks und noch einige andere erschienen und es wurden an diesem Abend die Hörspielproduktion des Westdeutschen Rundfunks, also des WDR vorgestellt und das ist eigentlich sensationell, denn die machen Montag bis Freitags jeden Tag eine Stunde Hörspiel. In Ö1gibt es das nur am Dienstag und am Samstag und Isabel Platthaus, eine Frau mit stark deutschen Akzent, die mich an meinen Leipzig Aufenthalt erinnerte, stellte, moderiert von Elisabeth Zimmermann vom O1 Kunstradio einige Produktionen vor und die waren, ich wiederhole mich, wirklich sehr interessant.

Nämlich schon die erste “Orpheus in der Oberwelt”, wo es sehr sehr kritisch um die Flüchtlingsfrage ging und vorher betonte Isabel Platthaus auch, daß der Sender in dem er jeden Tag Programm mache, Leute erreiche oder abhole, die sich sonst nicht für die Radiokunst interessieren würden und auch nicht in Galerien oder zu Lesungen, etcetera gehen.

Das zweite Beispiel war auch sehr interessant, nämlich ein Hörspiel von einem, der eine Stelle findet, wo er die Videos, die sich nicht für das Netz eignen, aussortieren muß.

Dann gab es noch eine dritte, literarisch etwas anspruchsvollere Hörspielprobe, wie die Drataturgin meinte, dann ging es zu den Internetaktivitäten des Senders, denn die gibt es auch und da wurde nach einem Roman von  David Foster Wallace “Unendlicher Spaß” ein achtzig Stunden Projekt gestartet, wo jeder eine Seite lesen durfte und das Ganze dann zusammengemixt wurde und eine Mischung zwischen Game und Hörspie unter dem Titel “39” gab es auch.

Da braucht man zwar eine App, um mitzuspielen, kann den Ausgang der Handlung auch nicht bestimmen. Das Projekt, wo es darum geht, daß einer Mann plötzlich mit einer Kugel im Kopf im Krankenhaus liegt und man herausfinden muß, was geschehen ist, war aber sehr erfolgreich und die Veranstaltung, wie schon erwähnt sehr sehr interessant, nämlich viel weniger experimentell, als erwartet oder befürchtet und einige der Hörspielproduktionen kann man sich auch, wie Elisabeth Zimmermann betonte, in Ö1 zu den Hörspielsendezeiten und dann noch sieben Tage lang im Netzt anhören und da gab es heute Dienstag  auch das “Hörspielstudio oder Museum” und da lief ein Hörspiel von Krok und Petschinka, auf das Elisabeth Zimmermann hinwies.