Helenes Stimme

Nach den beiden Büchern über Erika Danneberg kommt jetzt passend zum Frauentag, der ja noch nicht solange vorüber ist und eigentlich sollte ja jeder ein solcher sein, wieder eines über eine starke Frau, nämlich über die 1848 in Oldenburg geborene und 1930 in Berlin verstorbene Pädagogin und Frauenrechtlerin Helene Lange, nach der einige Schule benannt sind und die sich sehr für die Frauenbildung eingesetzt hat.

Die 1975 auf der Schwäbischen Alb geborenen Übersetzerin und Lektorin Sanne Jellings hat ein Jugendbuch über sie geschrieben oder eines über das Jahr 1964, wo die sechzehnjährige Waise Helene auf ein Pensonsjahr zu einer Pfarrerfamilie in die Schwäbische Alb geschickt wurde.

Das war offenbar so üblich, daß die Mädchen dort im Haushalt halfen und ein bißchen Bildung bekamen. Und der Pfarrer Eifert und seine Gattin Adelgund, die drei Kinder, Max, Marie und Richard hatten, führten auch ein sehr gastfreundliches gelehrtes Haus.

Die Söhne studierten in Tübingen, die Tochter Marie half im Hhaushalt und betreute die Kranken und Helene fiel bald auf, daß die Mädchen zwar stricken und stopfen sollten, aber ihre Meinung schön bei sich halten mußte.

Da spielte die Sechzehnjährige, die mit der achtzehnjährigen Marie das Zimmer teilte, nicht mit und Marie führte sie in die Sagenwelt der Ursula ein, ermunterte sie diese aufzuschreiben.

Marie sollte nach den Willen des Vaters auch zu Hause bleiben und statt sich zu verheiraten, später die Eltern pflegte. Aber Marie verliebte sich in Max Studienkollegen Ludwig. Den sah Helene im Advent aus dem Zimmer der anderen Pensionatstochter Alwine kommen und Ludwig zog sich vorübergehend von Marie zurück. Später offenbarte ihr ihr seine Liebe, wollte sie zur Pfarrersfrau, zog sie aber bei einem Maifest in den Stadl und verkündete später, daß er sie, weil moralschwach nicht heiraten könne.

Das ist die Geschichte. Die Erfundene, wie Sanne Jellings in ihrem Nachwort schreibt. Daß Helene Lange 1964 bei dem Pfarrer ihr Pensionsjahr verbrachte, ist erwiesen. Später hat sie dann in Berlin eine Lehrinnenausbildung gemacht und Marie kam nach dem Tod ihrer Mutter in eine psychiatrische Anstalt, weil der Vater nicht mehr für sie sogen konnte.

Dort ist die echte Marie auch gestorben und die Geschichte switscht zwischen 1964 und 1926 oder 1927 hin und her. Da verbringt Marie ihr Leben in der Anstalt. Das Lesen von Büchern, sie hat von Helene eines von Uhland bekommen, wird ihr verboten, sie muß Bade- und Schlafkuren machen, wie das früher wohl so war, während Helene von jungen Lehrerinnen besucht wird, die über ihr Leben etas erfahren wollen und dann zu der Eröffnung der Schule reist, die nach ihr benannt werden soll.

Ein interessantes Buch, das über das Leben der Frauenrechtlerin von der ich noch nie etwas gehört habe, einführt und uns daran erinnert, daß es viele starke Frauen gegeben hat und noch gibt.

Erika Danneberg ist die die eine, Helene Lange, die andere und dann gibt es noch sehr viele, die zu entdecken sind und ich und mein Schreiben, führe ich selbstbewußt an, gehören vielleicht auch dazu.

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