Wie gehts weiter mit der Steffi?

Wie gehts meinem neuen Projekt, wirds was oder nicht? Das ist ja eine Frage, die mich schon seit Mai beschäftigt und da habe ich ja ziemlich überhaps, das heißt ohne wirklich genau zu wissen, über was ich schreiben will, mit dem vierten Text in diesem Jahr begonnen. Über das chinesische Sozialkreditsystem wollte ich da schreiben und habe mit der Steffi Schuster, einer pensionierten Psychologin, begonnen und mir da schon gleich gedacht, nicht schon wieder über eine alte Frau, die in ihrer Pension einen Roman schreiben will. Also schreibt sie eine Studie und beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen Situation. Sie ist im Gegensatz zur Mathilde eher angepaßt, ist geimpft und keine Rebellin und wie ist das mit der Pandemie ist sie jetzt vorbei oder nicht?

“Gar nicht!” hat man im Mai gesagt und die Affenpocken erwähnt.

“Nicht wirklich!”, würde wohl die heutige Antwort laufen, obwohl es nur circa fünf bis siebentausend tägliche Neuinfektionen gibt. Da testen sich die Leute nicht mehr, die Dunkelziffer ist viel höher und die nächste Variante lauert sicher schon irgendwo. Aber die Menschen, die in Kroatien oder sonstwo waren und sahen, wie es dort zugeht, interessiert das vielleicht nicht mehr wirklich und auch die anderen haben ihre Sorgen. Die Stromrechnung mit horrender Nachzahlung kommt, die Fernwärme und die Parkpickerln werden angehoben, die Butter wurde um fünfunddreißig Prozent teurer und die Post verlangt ab Oktober einen Euro für die normale Marke, dann gibts noch den Krieg in der Ukraine. Der Gashahn wurde abgedreht. Wir werden im Winter frieren und die Angst vor dem Atomkrieg ist auch gegeben.

Da geht die Pandemie, obwohl man in den Öffis Maske tragen muß, vielleicht unter. Ich würde fast meinen, sie ist in die zweite Welle gegangen. Jetzt hat man Angst über sein Überleben und vor einem neuen Krieg. Daß da sich autoritäre Regime leicht etablieren können ist ganz klar.

In diese Situation könnte ich einsteigen. Die Steffi bekommt ihre Stromrechnung und beschäftigt sich damit und damit das Ganze nicht nach dreißigtausend Worten, jetzt habe ich etwa eintausendsechshundert, wieder fertig ist, habe ich mir aus Kroatien die Schiene der Johanne Amundsen mitgebracht, die dann wieder über das erfolglose Schreiben der Eja Augustin forscht und George Orwell oder “1984″ ein Buch das ich vor zig Jahren gelesen habe und denke, daß es hautnah aktuell ist und eine Wirklichkeit beschreibt, die wir jetzt haben, wär ja auch ein Tip.

Da trifft die Steffi in ihrer Kondi einen Engländer, der Winston Smith heißt und dann haben wir ja noch Sun-Jong, die Mira Edelbauer und die Tina Horvath, also Stoff genug für einen Roman und wenn ich mir dabei Zeit lasse, kann ich auch das politische Geschehen beobachten und es einbeziehen.

Klingt gut, nicht wahr, Kritiker, das meint ihr doch auch? Und ich habe als ich von den Urlauben zurückgekommen bin auch schon weitergeschrieben, so daß ich jetzt bei 18 736 Worten, siebenunddreißigeinhalb Seiten und achtzehn Szenen halte und ja Kritiker, das Ganze ist noch ziemlich vage und ich muß mich wohl am Riemen reißen, nicht vor mich hinzuschludern, sondern in die Tiefe zu gehen und das Ganze könnte sich ausweiten und was werde .

Ein bißchen verrückt oder unrealistisch könnte es mit der Johanne Amundsen, der Eja Augustin und den Winston Smith werden. Aber da habe ich jetzt ja auch einige Vorbilder gelesen. Helmut Krausser schreibt von Untoten oder Magiern, die schon Jahrhunderte leben. Tom Kummer läßt sich von seiner toten Frau betrügen, die eine männliche Nase hat und im Flieger “Sir!”, genannt wird.

Und wenns mir gelingt, was mir noch zugegeben vage vorschwebt, dann hacke ich mit meinen Protagonisten in eine aktuelle und auch sehr kritische Situation ein. Da wär Zeit lassen gut und ich schreibe über die Krise und mein Ziel wär da eine spannende Geschichte zusammenzubekommen und meine Hemmungen, die ich ja jahrelang hatte, sind weg oder sehr gering vorhanden. Jetzt, denke ich, kann und darf ich über alles schreiben. Es darf so verrückt und unlogisch sein, wie es will, die Literaturgrößen machen es mir vor und ich habe ja Zeit und schon sechzig Bücher geschrieben. Zwei davon müßen noch fertig werden und wer will kann sich im Netz ja darüber informieren und so bin ich gespannt und zuversichtlich, obwohl die Zeit nicht rosig ist und es meine psychologische Praxis, die krisenbedingt jetzt sogar Aufschwung hat, auch noch gibt und außerdem werde ich ja demnächst wieder mit dem Buchpreislesenmarathon anfangen.

Weiter mit den Sommerfrischenwochenenden

Die gab es in diesem Sommer wegen unseres Kroatienurlaubs und unseren Badeaufenthalt in Ungarn bis jetzt nur relativ wenig. Aber einige werden es noch sein, da wir ja am Freitag aus Bük zurückgekommen sind und nun unsere üblichen Wochenendrituale abhalten können.

Das heißt, so ganz üblich sind sie nicht. Denn Erstens hatte der Alfred, am neunten August seinen siebenundsechzigsten Geburtstag und da will er am Sonntag immer grillen. Meistens sogar ein Fest machen. Aber meistens lädt er dazu zu spät, die Leute ein, die dann auf Urlaub sind und daher nicht kommen. So ist das auch heuer. Der Karli ist mit der Anna gerade aus der Schweiz zurückgekommen. Die Doris Kloimstein fährt nach Frankreich und muß noch packen. Die Anna und die Lia waren aber eingeladen. Der Andreas ißt nichts zu Mittag und der Hund Ouzo sowieso. Der liegt dann immer unter Tisch und wartet auf die Cevapcici, die ich dann meistens will.

Aber gegrillt hat der Alfred schon am Freitagabend, weil er wegen der vielen Buffets in Bük am Freitag nichts zu Mittag gegessen hatte und das letzte Wochenende am Markt schon Fleisch eingekauft hat.

Am Markt waren wir auch diesen Samstag und da habe ich dann mit der Doris Kloimstein, die Bücher getauscht. Meine Zusammengesammelten habe ich schon das letzte Mal erwähnt. Sie hat mir ein Buch Auguste Laar mitgebrecht, die ich ja von den “Schamrock-Festivals” kenne und einen Gedichtband der Elisabeth Schawerda, über die sie im “Podium” Rezensionen geschrieben hat.

Vorher hatte ich ein kleines Problem mit meinen Rad, mit meinen Rädern. Denn ich habe ja zwei, hat mir doch der Alfred vor zwei Jahren ein Neues gekauft und das ist mir beim Herausrollen aus der Garage ein wenig umgekippt und nachher hat es gesurrt und gebrummt, so daß ich das Alte genommen habe. Da war aber wenig Luft darin, der Höhenversteller hat geklemmt und Schlüssel für das Schloss hatte ich auch keinen, weil ich ja in Neuberg an der Mürz meinen Schlüsselbund verloren habe und da war er darauf. Es ist aber alles gut gegangen, niemand hat es mir gestohlen und Neuigkeiten haben mich auch erwartet, als ich von Ungarn zurückgekommen bin.

Die Doris Kloimstein ist ja immer so nett, mir die literarischen Events zuzuschicken, aber ich hatte schon gewußt, daß Emine Sevgi Özdamar, die auch auf der Belletristikliste des “Leipziger-Buchpreises” gestanden ist, heuer den “Büchner-Preis” bekommt und Salman Rushdie wurde in New York bei einer Veranstaltung in den Hals gestochen und verletzt.

Wenn wir schon bei den Preisen sind, Lisa Spalt bekommt heuer den “Veza Canetti-Preis” und um wieder auf die Außergewöhnlichkeiten dieses Sommerfrischewochenende zurückzukommen, es ist ein besonders langes, denn der fünfzehnte August ist ja ein Feiertag und da geht auch mein diesmal langer Urlaub zu Ende und das Alltagslebens geht wieder an und am “Sozialen Kreditsystem” oder wie immer der Text später, wenn er fertig werden sollte, habe ich auch weitergeschrieben. Eine Szene, wo die Steffi Schuster den Bundeskanzler Nehammer im Fernsehen sagen hört, daß einem dann nur mehr “Alkohol und Psychopharmaka bleiben wird und dann bekommt sie ein SS von ihrer Jugendfreundin Frieda Holm, die in Stockholm Psychologin ist oder war und die kündigt ihr den Besuch ihrer Nichte Johanne Amundsen an, die ja in Wien nach einer Autorin forscht, deren Bücher sie im Campingplatz von Senj gefunden hat.

Dann sind noch zwei Szenen geplant, wo die Sun-Jong wieder im Impfzentrum zu arbeiten beginnt und später der Tina Horvath eine Chinesischstunde gibt. Dann käme die Begegnung mit Wilston Smith in der Konditorei Aida. Aber da sollte ich mir noch “1984” suchen und da Buch nochmals lesen. Dafür werde ich demnächst eine Johanne Amundsen Szene hier als Goodie einstellen und hoffen, daß ich mit meinen Work on Progress halbwegs oder sogar ganz gut weiterkomme und die “Uhrengeschichte” sollte auch bald fertig korrigiert sein und an die Druckerei gehen.

Neue Schreibideen

Ich bin ja mit den dreiundzwanzigeinhalb Seiten, elf Szenen und 11 314 Worten Rohentwurf, der Steffi Schuster oder “In den Wolken leben” in den Kroatienurlaub gefahren und habe auf neue Ideen gehofft.

Denn ich habe es schon öfter geschrieben, ich fühle mich ein bißchen ausgeschrieben und bin ja überhaupt erfolglos. Habe in diesem Jahr aber schon drei CoronaTexte, eher kürzere Erzählungen, geschrieben und im Mai dann sehr schnell mit dem Vierten angefangen.

Das heißt, da wußte ich nicht, ob ich wieder über Corona schreiben soll? Eigentlich wollte ich das nicht sondern über das Soziale Kreditsystem, über das ich aber nicht wirklich viel etwas weiß und bin dann in die Cafe Konditorei Aida auf die Mariahilferstraße gegangen und habe dort das Gespräch zwischen einer älteren Dame und der Serviererin beobachtet und die dann etwas später in einem Geschäft mit Maske gesehen. Das hat mich beeindruckt und ich habe überhaps zu schreiben angefangen. Das Problem war aber, ist die Steffi Schuster jetzt eine Maskenverweigerin, wie die Mathilde?

“Nicht schon wieder!”, höre ich meine Kritiker schon schreien und wann spielt das Ganze? Ist Corona vorbei oder bin ich noch mitten drin? Also vorbei, denn ich will ja nicht mehr über Corona schreiben, aber da weiß ich ja nicht, wie es dann ausschaut? Wie es dann mit der Teuerung, dem Gas, dem Virus, den Masken, der Entmündigung, der Überwachung, etcetera ist?

Im Mai galt ja noch die ausgesetzte Impfpflicht. Jetzt ist die abgeschafft und man darf mit Maske auch als Positiver in ein Restaurant und arbeiten gehen, dort aber nichts essen und trinken und die Maske acht Stunden nicht abnehmen. Ein wenig verrückt und es meldet sich Widerstand. Obwohl die Zahlen zurückgehen, spricht man immer noch von der Sommerwelle und vier Szenarien für den Herbst sind auch schon geplant.

Ich habe das Ganze, weil ich nicht wirklich damit zufrieden war, also mehrmals umgeschrieben, da aber, wie das bei mir meistens so ist, nicht wirklich viel verändert. So das ich immer noch denke, ich sollte vielleicht anders anfangen. Aber wie, aber was?

Ich bin, glaube ich ,mit drei oder vier Szenenplänen weggefahren. Die Steffi hört sich die Nachrichten an, die Sun-<Jong beginnt wieder im Austra Center und die Tina hat ihre erste Chinesisch Stunde.

Vielleicht bekomme ich in Kroatien Ideen habe ich gedacht. Das letzte Mal habe ich mir ja eine ganze Erzählung von dort mitgenommen bzw. geschrieben. Ich habe mir die Seiten ei ngepackt, aber nicht wirklich vorgehabt, dort zu schreiben. Weil kein Laptop und seit ich den ersten “Nano” geschrieben habe, habe ich mir den ersten Entwurf mit der Hand zu schreiben, wie ich das vorher machte, abgewöhnt.

Als wir 2009 nach Sizilien und Bozen gefahren sind, habe ich einige Szenen der “Sophie Hungers” glaube ich, mit der Hand geschrieben, aber nachher nicht mehr lesen können und soviel Papier wollte ich mir auch nicht mitnehmen. Das Notizbuch aber schon und darin kann ich ja die Ideen aufnotieren.

Daß eine Ortsveränderung neue Ideen bringen, kann ich bestätigen oder schon spoilern. Man bekommt in der neuen Umgebung neue Sichtweisen und so ging es mir, glaube ich, an unseren zweiten Tag auf diesen Parkstraßencamp in Senj ,wo ein Wohnmobil neben dem andern aufgestellt war. Davor lag das Meer und über dem Ganzen, eine Straße, wo die Autos und Lastwägen vorüberrasten. Wir sind zuerst hinter dem Zelt an der Mauer gesessen und haben und geärgert, weil ein Auto plötzlich kam, das nicht zu seinem Zelt kommen konnte, weil eine Gruppen Schweden Tische auf der Straße aufgestellt haben.

Der Alfred hat sich geärgert. Mir war das eigentlich egal, ich bin aufs Klo zum Waschen und Zähneputzen gegangen und habe dann eine Beach Bar am anderen Ende des Camps entdeckt und am nächsten Morgen einen Mann in Badehose, Brille und einen Goldketterl, um den den Hals, der sehr intensiv Gläser putzte, bei den Schwedenmobile gesehen und da ist mir die Idee der Johanne Amundsen, ein bißchen inspiriert vom Krausser, den ich vorher gelesen habe, wahrscheinlich, gekommen. Ein Mitglied der schwedischen Akademie, die den Nobelpreis vorschlägt. Meine Leser wissen es, das ist mein Trauma, das ich schon in mehreren Texten thematisiert habe und habe mir vorgestellt, die Johanne ist mit ihrer Tante, ihrem Onkel und zwei Freundinnen nach Kroatien gefahren und findet da am Klo oder sonstwo meine Texte oder die der Eja Augustin, meinem Alterego. Da gibt es ja eine Szene in diesem Blog, die habe ich mir da zum Schreiben vorgenommen. Aber schon die Idee gehabt, die Johanne mit ihrem Fund nach Wien zu schicken, um nach Eja Augustin zu suchen und die Steffi Schiuster ist eine Jugendfreundin ihrer Tante. So kommt die Johanne nach Wien. Mein Text geht weiter und bekommt einen neuen Schwung.

Etwas später ist mir dann die Idee gekommen auch 1984 einzubeziehen. Da könnte die Steffi in der Konditorei Aida, die sie ja sehr gern frequentiert, einen englischen Lehrer, Winston Smith oder so ähnlich, treffen, der darüber forscht oder den dortigen Helden nachlebt und der Sun-Jong konnte es noch gelingen ihren Bruder nach von Shanghai nach Wien zu bringen.

Das ist ja schon einiges. Da hätte ich neue Handlungsstränge und könnte ein Stückchen weiterkommen.

Die Frage neu anfangen oder nicht ist noch immer offen und auch den Zeitpunkt könnte oder muß ich noch überdenken. Die Teuerung und die Inflation kommt ja auch noch dazu, der Energie-Lockdown, etcetera, etcetera.

Also weiterschreiben. Mich an Hand der Wirklichkeit entlang hanten und dabei “1984” neu anschauen.

Da hatte ich ja am letzten Tag, als wir im “Autogrill” ein Schnitzel gegessen haben, auch eine Idee. Am Klo muß man zahlen, der Putzfrau oder dem Automaten. Eine Köchin teilt das Schnitzel aus, man bezahlt an der Kasse und soll das Geschirr dann in einen Tablettständer stellen. – Tut man es nicht, bekommt man vielleicht einen elektroschen Schock beim Ausgang oder einen Schlechtpunkt in sein Handy. Denn das man damit alles zahlen oder das Klo und die Tür bedienen kann, wäre ja schon das soziale Kreditsystem. Aber dazu müßte ich vielleicht anders anfangen, um die Spannung zu bekommen und Frauen, die das Handy, um den Hals trugen, habe ich in diesem Restaurant auch gesehen.

Interessant, interessant und es geht weiter, kann ich schreiben und meinen Kroatienurlaub damit abschließen.

Jetzt einmal ein paar Tage nach Ungarn, nach Bük ins Bad und da können wieder neue Ideen kommen und da nehme ich, weil wir in einem Hotel wohnen, auch den Laptop mit. Die dreiundzwanzig Seiten werde ich wahrscheinlich zu Hause lassen. Ein neues Notizbuch wird aber dabei sein.

Weiter mit der Pandemie?

Wie geht es weiter mit dem Schreiben?, ist die Frage, die mich momentan beschäftigt. Dabei bin ich in diesem Jahr äußerst produktiv gewesen. Drei zwar eher kürzere Corona-Texte, das “Frauenleben”, “Die Uhren” und die “Gestohlenen Jahre” habe ich in diesem Jahr schon geschrieben.

“Das Frauenleben” ist erschienen, die “Uhren” habe ich gerade wieder durchgesehen und drei Fehler gefunden, am Cover müssen wir auch noch experimentieren. Es hat ja eine langen Titel, so daß wir da kein Foto brauchen, aber vielleicht einen farbigen Umschlag oder eine fettere Schrift.

“Die gestohlenen Jahre” muß er noch durchsehen. Das wäre dann vom “Corona-Texte-Buch” abgesehen, mein neunter Corona-Text. Die Ersten waren ja noch sehr dystopisch, ja so habe ich es Anfang 2020 empfunden.

Die letzten drei spielen in der Zukunft oder fast. Jedenfalls ist Corona schon vorbei und es wird zurückgeblickt. Aber so ist es ja nicht. Wir stecken, wie ich es überall höre, noch mitten drin, obwohl wir ja schon bei Stufe drei oder vier der neuen Horrorszenarien sind. Die Zweite ist der Angriffskrieg gegen die Ukraine mit den Sanktionen, der Kriegsangst und der, daß es ein kalter Winter werden wird, weil das Gas nicht kommt. die Teuerung ist dann der nächste oder schon der vorige Schritt und da wird dann nicht mehr von Panikmache gesprochen, sondern nur, daß der Strom um das Fünfhundertfache teurer wird, das Brot um zwanzig, der Strom um hundert Prozent und wie soll man das mit einem Gehalt oder Pension von vielleicht fünfzehnhundert Euro zahlen? So daß man überlegen muß, ob man essen oder heizen soll?

So höre ich es ständig in den Medien. Wenn ich dann auf die Straße gehe, sehe ich, die Restaurants und die Geschäfte sind voll. Aber das hat mich schon vor zwei Jahren gewundert und das ist die Ausgangslage für den neuen Text.

Wie schreibe ich weiter? Nicht mehr über Corona, weil man da ja, wie ich auch an den Gesprächen am Wanderwochenende, bei den IG-Autoren oder im “Werkl” merkte, sehr schnell ins rechte Eck gerückt wird und das bin ich ja nicht und meine Bücher kann ich auch anmerken, sind jetzt auch vollständig bei der GAV und bei Wikipedia eingetragen. Aber trotzdem oder obwohl zwei noch nicht erschienen sind, habe ich schon genug über Corona geschrieben, also etwas anderesm aber wie oder was?

Geht wahrscheinlich noch nicht, weil das Thema ja noch nicht abgeschlossen ist. Wir stecken noch mitten drin und, wie es weitergeht keine Ahnung und so habe ich im Mai, als ich mit den “Gestohlenen Jahren” fertig war, wahrscheinlich zu schnell mit meinem Erlebnis in der Konditorei Aida auf der Mariahilferstraße angefangen. Über das soziale Kreditsystem wollte ich schreiben. Das klingt sicher interessant. Aber ist das jetzt ein utopischer Roman und hat das was mit Corona zu tun? Das war die Zeit der Lockdowns in Shanghai. Da habe ich mir ein paar Videos angeschaut und dann noch eines über die Einkindpolitik so ist dann die Sun-Jong entstanden und Buch sechzig wieder nach dem alten Muster, die fünfundsechzigjährige Steffi Schuster, die immer in die Konditorei Aida frühstücken geht, wie ich das als Studentin machte und jetzt nach langer Zeit wiedermal am Nachmittag, geht in Pension und will jetzt etwas Sinnvolles tun, also über das soziale Kreditsystem schreiben.

Aber wie ist das jetzt mit der Pandemie? Ist die jetzt vorbei oder noch nicht. Das war, glaube ich, die Frage, an der ich bisher vielleicht scheiterte.

Sie ist geimpft, denn immer über Maskenphobiker schreiben ist ja vielleicht auch fad und die “Mathilde im Coronaland” gibt es auch schon.

Also eine eher angepasste Figur, die Steffi Schuster und vielleicht zu wenig alter Ego und so habe ich die vier bis sieben Szenen, die ich bis jetzt hatte drei bis viermal korrrigiert, um den Biß hineinzubekommen. Sun-Jog bekommt zum Putzen und erzählt, daß sie wenig Ahnung vom sozialen Kreditsystem an, weil ja mit drei Jahren aus China ausgereist, bekommt aber einen Brief von ihrem großen Bruder, eine “Ode an die kleine Schwester”, weil ich mich ja im Experimentieren versuchen wollte und habe die ganze Zeit gedacht, ich weiß eigentlich nicht, worüber ich schreiben soll und betrachtete die achtzehn Seiten als gescheitert.

Das habe ich im Jahr 1984, als ich schwanger war und über die Psychose der Elfi schreiben wollte und damit nicht weiterkam, auch so gemacht. Aber der Teufel schläft nicht und mein Ehrgeiz, obwohl ich ja immer schreibe, daß ich ausgeschrieben bin und mit den sechzig Büchern eigentlich schon genug geschrieben habe, offenbar ebenfalls nicht und so habe ich mich, als mein Urlaub in der Phase eins in Harland angefangen hat, als ich am Samstag vom Markt zurückgekommen bin, auf die Terrasse gesetzt, die “Zeit” nochmals durchkorrigert und dann das bisher Vorhandene nochmals durchgesehen.

Da war ich bei Szene acht bei der Steffi, die von der Sun-Jong den Rat bekommt, vielleicht doch über die Kolleratschäden, die Corona erzeugte, zu schreiben und habe mich dann hingesetzt und in der nächsten Szene zusammengefaßt, wie es es weitergehen kann?

Im Mai fiel ja gerade die Maskenpflicht und die Steffi stellte erschreckt fest, daß sie beim “Thalia” bevor sie eine Schwurblervisitenkarte in die Hand gestereckt bekam, eine aufgesetzt hatte. Inzwischen ist in den sechs Wochen, wo ich am Text herumdocktere, die Maskenpflicht im Supermarkt gefallen, das Covidmaßnahmengesetz, um die Verkehrsbeschränkung erweitert worden und das Impfpflichtgesetz gefallen, in Wien wurden die Maßnahmen wieder verschärft und die Maskenpflicht höre ich überall, kommt spätestens in August wieder, weil wir wollen und können ja nicht loslassen und Hilfspakete, die den Menschen bei der Inflation helfen sollen, wurden auch erlassen.

Das ist der Staus quo und die Sun-Jong geht wieder auf die Impfstraße, denn der vierte Stich soll jetzt auch gesetzt werden. Freiwillig, aber die vulnerablen Gruppen, ab fünfundsechzig sollen wahrscheinlich dazu überzeugt werden. Das wär schon was, woraus sich ein Roman schreiben läßt, habe ich gedacht und weitergeschrieben.

Die Pause wird dann in Kroatien und Ungarn kommen und wenn ich da vielleicht auf andere Ideen komme, kann das auch nicht schaden. Mal sehen, ich gespannt und ich gebe, glaube ich, nicht auf, denn wenn ich jetzt schon fast oder eigentlich schon über fünfzig Jahre schreibe, brauche ich das nicht, auch wenn das niemanden außer mir interessiert.

Vierzehn Jahre Literaturgeflüster

Es ist soweit, meinen Blog in dem ich über mein Schreiben, die Bücher die ich lese, die Veranstaltungen die ich besuche und meine Eindrücke über den Literaturbetrieb in den ich ja so gerne möchte, gibt es seit dem 3. Juli 2008. Ich bin also damit in das fünfzehnte Jahr gegangen und werde im nächsten, 2023, mein fünfzigstes Maturajubiläum feiern und ab da, da war ich sehr stark in der sogenannten philosphischen Krise, habe die Welt verändern wollen und geglaubt Bäume ausreißen zu können, beschlossen literarisch zu schreiben.

Vorher habe ich das auch schon getan und das Schreiben, glaube ich, auch bei dem Logopäden Herrn Aschenbrenner bei dem ich, bevor ich in die Schule konnte, wegen meiner Sprachfehler war, erlernt. Jedenfalls konnte ich es schon, als ich in die Volksschule kam und ich kann mich erinnern, daß ich wahrscheinlich in der vierten Klasse, am Wochenende Aufsätze schrieb, die ich meiner Volksschullehrerin zeigte, die mich, glaube ich, diesbezüglich auch beraten hat. In der Straßergasse, der sogenannten Knödelakademie, hatte ich in der Frau Prof Friedl eine sehr gute Deutschlehrerin und gelesen habe ich auch sehr viel. Courths-Mahler und zugegeben, auch einige Schundhefterl, also sogenannte Liebesromane, Alan wilton und Jerry Cotton-Hefterln und ab der Matura wollte ich es literarisch tun.

Das war 1973 im Jahr wo sich auch die GAV gegründet hat. Da kann ich mich erinnern, daß ich im Gartenhäuschen am Almweg bei der Höhenstraße gestanden bin und davon hörte.

Aber so wie Gert Jonke, Andreas Okupenko, H. C Artmann oder Ernst Jandl wollte ich eigentlich nicht schreiben, sondern sozialkritisch realistisch. Da gab es gerade die Bücher von Michael Scharang, Franz Innerhofer, etcetera, die whrscheinlich meine Vorbilder waren und so habe ich es allein versucht.

Im Sommer 1973 eine Geschichte geschrieben, die von einer Hure handelte, die sich in ihrer Freizeit um Kinder kümmerte. Die ist fertig geworden, ich habe sie aber nie korrigiert und zögernd einigen Leuten gezeigt, die nicht viel damit anfangen konnten.

Mein Plan war am Abend nach meinem Psychologiestudium und am Wochenende zu schreiben. Ging nicht wirklich. Ich war auch sehr allein und hatte keine Verbindung zu Autoren und die “Alte Schmiede” hat es noch nicht gegeben.

Ich habe viel gelesen, Adalbert Stifter, Thomas Mann und weitergeschrieben. Ein paar Texte sind entstanden, bis ich 1977 mit der “Einladung zum Tee” endlich zufrieden war. Wenn ich es jetzt beurteile, würde ich sagen, eine durchschnittliche Dreiecksgeschichte, wie sie wahrscheinlich damals in einigen Zeitungen zu lesen war. Nicht experimentell und sprachlich, weil ja ehemalige Hauptschülerin und die Rechtschreibung eigentlich auch rebellisch ablehnend, nicht außergewöhnlich. So haben es dann, als ich sie ihnen zeigte, auch die Monika und der Gerhard K. beurteilt.

Die Monika hat mich aber in den “Arbeitskreis schreibender Frauen” gebracht, wo ich Marie Therese Kerschbaumer, Christa Stippinger, Elfriede Haslehner, Bruni Langthaler, Valerie Szabo, Erika Danneberg und auch Arthur West sovie Bärbl Danneberg, die das Ganze organisierte kennengelernt und meine erste Lesung im “Lteratureck” in der “Alten Schmiede”, dem Vorläufer der “Textvorstellungen” vermittelt.

Da habe ich nach und nach Kontakt zum Literaturbetrieb gekommen, die ersten Adressen von Zeitschriften und Verlagen und habe meine Texte hingeschickt. Mein Problem war wahrscheinlich, daß ich damals sehr gehemmt und schüchtern war und froh einen Text fertigzubekommen, den dann gleich verschickt habe.

An den damaligen “Residenz-Verlag” unter Jochen Jung“, aber auch an “Suhrkamp”, “Rohwohlt”, etcetera und Lesungen bei den “Textvorstellungen” hatte ich ab den Achtzigerahren, glaube ich, mehr oder weniger regelmäßig.

Von den Verlagen kamen Absagen. Ich habe es immer weiter probiert und 1986, glaube ich, mein erstes Aufnahmeansuchen an die GAV geschickt. 1987 hat es geklappt. Da hatte ich dann einen Text, meine “U-Bahn-Geschichten” im “Wespennest”.

In der “Rampe” hatte ich auch einige Texte, im “Podium” und in kleineren Literaturzeitschriften, wie das “Log” und 1990 oder so bin ich das erste Mal auf die Idee gekommen beim Bundesministerium, um einen Zuschuß anzusuchen und meine “Hierarchien” selbst herauszubringen. Das habe ich auch Jack Unterweger mitgeteilt, der in der “Wortbrücke” meine Texte herausbrachte und der hat das Buch dann herausgebracht.

Fünfhundert Stück, glaube ich, wo noch einige Schachteln in Harland herumstehen und einige wahrscheinlich im Rathauskeller oder der Literaturabteilung lagern und hat es auch ein bißchen verbreitet. Die Rezensionen waren zum Teil furchtbar, vor allem die in der “Literatur und Kritik”, andere in kleineren Zeitschriften waren nicht so schlecht und im “Falter” hat mir einer auch ein paar eher lieblose Zeilen geschrieben. Al sich das Buch jahre später wieder gelesen habe, habe ich gedacht, es ist nicht so schlecht, habe weitergeschrieben und weitergeschrieben, meine Texte verschickt, Absagen bekommen, mich mit den Arbeitskeisfrauen, der Bruni, der Valerie und der Elfriede Haslehner getroffen und 2000 hat mir der Alfred, die “Wiener Verhältnisse”, zum Geburtstag geschenkt. Die habe ich der Ruth gewidmet, sozusagen als Antwort auf ihr “Konjunkurs -Erfahrungen zu Alfred Stern”, das ich mit ihr bei einem xx-small, glaube ich, tauschen wollte, was sie als nicht so professionell empfand.

Das war mein erstes “Digi-Buch”, inzwischen gibt es an die sechzig selbstgemachte und vier Druckereien, die es mir machten und damit bin ich leider leider, trotz des Selbfuplishingbooms, das einen besseren Ruf, als das abwertend gemeinte “Eigenverlag” hat, weil keine Rezensionen, obwohl ich mich bemühte sie zu verschicken und meine Bücher auch auf Lesungen vorstellte.

So las ich seit den Neunzigerjahren regelmäßig beim Volksstimmefest, manchmal bei den “Textvorstellungen” und auch sonst, wo man mich ließ und in den Zweitaausenderjahren habe ich dann angefangen im Internet Blogs zu verfolgen und irgendwann zum Alfred gesagt, kann ich das auch?

Das war am dritten Juli 2008 und seither gibt es das “Literaturgeflüster”, mit inzwischen an die fünftausendsieben Artikel, wo ich, wie erwähnt, über mein literarisches Leben schreibe.

Am Anfang hat es damit auch gut ausgesehen. Im ersten Jahr hatte ich Anni Bürkl, die mich auf meinen “Eigenverlag-Artikel” in der “Autorensolidartät” angesprochen hat, den lieben Otto, Cornelia Travnicek, Andrea Stift und auch den lieben Rudi unter meinen Followern und auch einen guten Kontakt zu “leselustfrust”. Dann kam die Frau Heidegger als meine erste Kritikerin, später JuSophie und ab 2016 den lieben Uli, der sich irgendwie am rechten Eck befindet und da ich auch Corona kritisch bin, das heißt sehr viel darüber schreibe oder darüber blogge, bin ich vielleicht noch mehr ins unprofessionelle Eck gerückt, obwohl ich ja bei der letzten GV der IG Autoren vor Corona noch versuchte auf mich und meine selbstgemachten Bücher aufmerksam zu machen und die gibt es inzwischen im zweiten “Literaturgeflüster Buch”-“Mein Schreiben-meine Bücher”, habe ich auf die siebenundzwanzig Bücher aufmerksam gemacht, die seit 2008 bis 2019 erschienen aufmerksam gemacht. Inzwischen habe ich zehn Corona-Texte geschrieben, sieben erzählende und das “Corona-Texte-Buch” sind inzwischen erschienen, ich habe seither auch sieben oder achtmal beim “Nanowrimo” mitgemacht und seit 2015 betreibe ich auch das “Buchpreisbloggen”,, das heißt ich lese seit 2015 so gut, wie alle Longlistbücher, da bin ich durch “Buzzaldrins-Blog” auf die Idee gekommen.

Gehe nach wie vor sehr viel zu Veranstaltungen, lese sehr viele Bücher, als Bloggerin werden sie mir ja angeboten und da lese ich mich quer über den Tellerrand. Das heißt eigentlich alles, Experimentelles, Romane, Krimis, Genres, etcetera, den österreichischen, den Schweizer und jetzt auch die Leipziger- Buchreisbücher und bin auch in zwei Jurien.

Seit 2007 beim “Ohrenschmaus” und seit 2016 mache ich mit beim Bloggerdebut. Daneben beschreibe mein literarisches Leben, laboriere jetzt an meinen elften Corona-Text herum, bei dem es nicht sehr weitergeht, dafür habe ich dieses Jahr schon drei Bücher geschrieben, die ich eigentlich für gelungen halte. Das “Frauenleben-Frauenleden”, “Die Uhren haben ihre Zeit verloren oder Fritzi Jelinek sucht einen Autor – ein Verschwörungsroman in vierzehn Episoden” und das “Gestohlene Jahre” und fühle mich nach fünfzig Jahren erfolglosen Schreiben irgendwie auch ausgeschrieben.

Trotzdem ist die Literatur meine Lebensform. Ich lese und schreibe weiter, jammere und klage darüber, da es mir nicht und nicht gelingt in den Literaturbetrieb hineinzukommen. Streite mit dem Uli darüber oder feiere jetzt einmal das vierzehnte Bloggerjahr.Ein schönes Archiv der Literaturgeschichte, wie ich immer schreibe, obwohl alles natürlich subjektiv beschrieben und nächstes Jahr geht es wieder in ein großes Jubiläum, nämlich “Fünfzig Jahre Matura – fünfzig Jahre schreiben”, fünfzehn Jahre Literaturgeflüster und wahrscheinlich an die sechzig selbstgemachte Bücher.

Ob es das damit war, wird die Zukunft zeigen und, um meinen möglichen Kritikern vorzugreifen, ich glaube nicht, daß ich am Schlechtesten von allen schreibe, würde mich eher für durchschnittlich halten, möchte mich immer noch an meine eigenen Rechtschreibregeln halten und finde die schöne Sprache auch nicht für so wichtig, sondern interessiere mich eher für den psychologischen realistischen Roman und bin selber sehr gespannt, wie es mit meinen Schreiben, das für mich sehr sehr wichtig ist, weitergehen wird?

Schreibblockaden

Ich kann mich erinnern, daß ich einmal vor vielen Jahren, als ich mich noch mit den “Arbeitskreisfrauen” getroffen habe, Valerie Szabo-Lorenz in ihrer schönen Wohnung neben den Grinzinger Friedhof sagen hörte, daß ihr die Idee so zufallen würden.

Wui, habe ich damals wahrscheinlich in den Siebziger- oder achtzigerjahren gedacht, wenn das bei mir auch so wäre! Denn damals war ich sehr gehemmt und habe mir jedes Wort abgequält, weil ich irgendwie den Eindruck hatte, ich darf nicht schreiben, es ist nicht gut genug, etcetera….

Das hat sich dann glücklicherweise geändert und ich schreibe, wie meine Leser wahrscheinlich wissen seit Jahren ein Buch nach dem anderen, das ich dann selbst herausgebe, auf meinen Blog vorstelle, es vor Corona als ich noch Lesungen, hatte dort vorstellte und das war es dann und ich bin zum nächsten Buch gegangen.

Hin und wieder habe ich dann geklagt, ich fühle mich ausgeschrieben, habe aber trotzdem fleißig weiter gemacht, was vor allem die letzten zwei Jahre betrifft, denn Corona hat mein Schreiben enorm beflügelt, so sind inzwischen schon sieben erzählende Texte über dieses Thema erschienen, sieht man bei Wikipedia nach findet man nur fünf und auf der GAV-Seite muß das “Frauenleben” auch noch eingetragen werden. Ob meine Coronamaßnahmen<Kritik schuld daran ist oder doch, daß ich nur selbstgemachte Bücher habe, weiß ich nicht so genau. Trotzdem gibt es diese Bücher und Lesungen habe ich sofern sich die Corona-Maßnahmen nicht wieder ändern, im September beim “Open Mike” im “Werkl im Goethe-Hof” und im Oktober bei der “Poet Night” des ersten “Wiener Lesetheaters” auch und wer meinen Blog regelmäßig verfolgt, weiß, daß in diesem Jahr schon vier Bücher von mir erschienen sind und drei habe ich geschrieben.

“Wui, das ist sehr viel oder schreib nicht soviel!”, könnte man da unken. Stimmt, aber wir haben Juni und die “Gestohlenen Jahre”, da wird ein Stück daraus während des “Bachmann-Preises” auf meinen Blog erscheinen, sind auch schon beim Alfred zum Fertigmachen gelandet und dann habe ich prompt das nächste Projekt angefangen.

Da hatte ich ja eine vage Idee etwas über das soziale Kreditsystem zu schreiben und eigentlich nicht vor schon wieder etwas über Corona. Aber das beschäftigt mich ja sehr und ist wahrscheinlich noch nicht vorbei. Zumindest macht die Politik keine Anstalten dazu, sondern scheint schon wieder neue Lockdowns zu planen. In meinen letzten zwei Texten, den “Uhren” und den “Gestohlenen Jahren”, die etwas in der Zukunft spielen, ist sie das. Aber und ich bin eine, die ja sehr realistisch schreibt. Einen Text, wo Corona und die Masken, etcetera, nicht vorkommen, kann ich mir derzeit, auch wenn ich über etwas anderes, wie über alte Frauenh oder eine Dreiecksbeziehung schreibe, nicht vorstellen und dann bin ich vor zwei Wochen auf sogenannte Recherchesuche gegangen und habe mich dazu in die Konditorei Aida auf der Mariahilferstraße gesetzt und dort ein Gespräch zwischen einer Dame und der Servierein beobachtet. Die Frau habe ich dann in einem Nonfoodgeschft nebenan mit Maske getroffen und die Steffi Schuster, 65, pensionierte Psychologin war schon da und die will, typisch könnte man so sagen, über das soziale Kreditsystem schreiben, hat eine sogenanntes Patenkind, die zwanzigjähriges Chinesin Sun-Jong, die wegen der chinesischen Einkindpolitik vor siebzehn Jahren nach Wien kam und dort adoptiert wurde, deren großer Bruder befindet sich gerade in Shanghai im Lockdown und schickt Sun-Jong eine “Ode an die kleine Schwester”.

Das habe ich dann ratsch rutsch hinuntergeschrieben, obwohl man, nicht schon wieder ein Roman im Roman denken könnte und die “Magdalena Kirichberg” hat ja auch nach ihrer Pensionierung zu schreiben angefangen. Nicht schon wieder, dasselbe Schema, nicht so schnell! Da ist schon etwas dran und als ich mir vor dem Schreiben meine Kritikenmappe durchsah, habe ich ein Mail von Klaus Khittl ,gefunden, der mir in seiner lieben Art geraten hat doch mal etwas anderes zu versuchen und an meiner Sprache zu arbeiten, die ja offebar für den Literaturbetrieb nicht gut genug ist, wie mir der liebe Uli immer schreibt und auf die Ideen einfach Szenen nach einem Wort oder einer Beobachtung zu schreiben, wenn mir für einen Roman nichts richtiges einfällt, bin ich auch schon früher gekommen. Auf diese Art und Weise ist vielleicht auch die “Ode an die kleine Schwester” entstanden. Mal etwas Experimentelles ausprobieren, das habe ich ja auch in der Schreibgruppe mit dem “Kokusnuß-Text” einmal gemacht und das Problem, daß ich da jetzt bei fünf Szenen, zehneinhalb Seiten und 4646 Wörter, die ich schon drei oder viermal umgeschrieben habe, ist, ich weiß nicht wirklich über was ich schreiben soll und auch nicht, wie ich jetzt mit der Pandemie vorgehen soll?

Die Geschichte spielt im Mai 222, wo die Maskenpflicht ziemlich gefallen ist, aber die soll ja, wie gefordert wird, wieder eingeführt werden und die Zahlen gehen schon wieder hoch. Also sind wir noch immer mitten drin im Thema und darüber kann man dann ja nicht wirklich schreiben und über das soziale Kreditsystem und, wie das bei uns eingeführt wird, weiß ich auch nicht viel, also sitze ich in einer Sackgasse und wie komme ich da heraus?

Ein anderes Thema wählen, aber wie und über was? Die Steffi Schuster besser ausarbeiten, über alternde Frauen, die in ihrer Pension was schreiben möchten, habe ich schon öfter geschrieben. Ich könnte die alleinerziehende Serviererin Rosa Horvath und ihre fünfzehnjährige Tochter Tina auch noch einbeziehen und die Tochter könnte mit Mira Edelbauer in einer Klasse gehen, das ist die echte Tochter der Edelbauers, die Sun-Jong damals adoptiert haben und die soll ein Referat über die Einkindpolitik in China schreiben und braucht ihre Adoptivschwester dazu.

Diese Ideen habe ich auch schon, aber in welcher Zeit das spielt und, wie es der Steffi mit Corona geht, müßte ich auch noch klären. Die habe ich jetzt zweimal geimpft sein lassen, aber wenn ich da hineinspringe, fehlt der Hintergrund und in die Zukunft kann ich auch nicht wirklich gehen, ohne aus der Steffi Schuster eine Widerstandskämpferin zu machen. Aber das hatte ich schon bei Tante Hedy in den “Gestohlenen Jahren”.

Also etwas anderes schreiben und da ein Thema suchen oder doch nur Szenen und Kurzgeschichten und das ganze dann zusammedröseln, beziehungsweise einfach nur weitertrödeln und trotzig denken, du mußt ja nichts schreiben, hast du doch ohnehin schon genug geschirieben. Fast fünftausend Blogartikel und fast sechzig Bücher,sechsundfünfzig selbstgemacht, drei andere und zwei die noch erscheinen müßen.

Das kann ich aber wahrscheinlich nicht wirklich, denn es treibt mich zum Schreiben und natürlich zum Erfolg. Der müßte noch kommen. Das habe ich schon damals für “Poldis Galeriecafe”, geschrieben und Corona hat mich wahrscheinlich auch weil ich da kritischbin, noch mehr ins Aus gebracht, beim Volksstimmefest werde ich auch nicht mehr eingeladen und wie das mit meinen literarischen Geburtstagsfest wird, weiß ich auch nicht und das einzige Feedback auf dem Blog sind ja die Kommentare vom Uli.

Also werde ich wahrscheinlich weiterwurschtln, versuchen mehr Peep in die Steffi Schuster zu bringen und mehr Idee dafür oder ein anderes Projekt oder doch schauen, ob ich beim Recherchieren auf Szenen kommen. Meine Bücher könnte ich auch vermehrt lesen, da bin ich ja ein bißchen in Verzug und vielleicht komme ich da auf Ideen, wenn ich schaue, wie es die anderen machen? Mal sehen, ich bin gespannt und über Tips und positives Feedback freue ich mich sehr.

Kein soziales Kreditieren

Am Sonntag bin ich ja, ich habe es schon geschrieben, mit den “Gestohlenen Jahren”, das heißt mit dem dritten Text in diesem Jahr, ich höre schon meine Kritiker stöhnen, ist das nicht ein bißchen viel? Ja wahrscheinlich, aber das Schreiben ist mir sehr wichtig, das Thema Corona auch und so sind jetzt schon zehn Corona-Bücher und viele viele “Literaturgeflüster-Texte” darüber entstanden. Fein und nur schade, daß ich damit so unbemerkt bleibe und jetzt die Frage, was kommt als nächstes?

Wieder keine Idee und ein paar Tage diesbezüglich ratlos gewesen. Aber macht ja nichts, habe ich doch einen Recherchenachholbedarf und bin außerdem, da der Alfred mit dem Karli noch in Kroatien ist, auch die Zeit dazu, also losmarschieren und recherchieren, um das Thema für das nächste Werk zu suchen.

Wie stelle ich mir das vor? Herummarschieren mit dem Notizbuch in der Hand oder in der Tasche und aufschreiben, was ich so erlebe. Geht nicht in der Praxis. Natürlich ja, denn meine Kondition ist noch nicht so gut und maskenlos Straßenbahnfahren kann man ja auch nächste Woche noch immer nicht. Wenn ich dann einkaufe oder Bücher finde, bin ich müde und gebe den Plan dann auf.

Aber trotzdem bin ich am Montag ein bißchen früher ins Volkskundemuseum zum “Tag der Lyrik” der GAV gegangen und am Mittwoch nach meiner elf Uhr Stunde ins Schloßquadrat essen, dann in den KIK eine schwarze Leggin kaufen und dann die Bücher nach Hause tragen, die ich im “Wortschatz” gefunden habe und vielleicht doch ein bißchen Mittagsschlaf. Da hat dann noch eine Klientin angerufen und um fünf gabs eine Ausstellungserföffnung der “Schule für Dichtung”. Da habe ich mich dann in die “Aida” auf der Mariahilfserstraße gesetzt, wo ich schon jahrelang nicht war. Als Studentin aber öfter dort Kaffee und Kolatschen gefrühstückt. Das habe ich jetzt wieder gemacht. Die Uniformen der Serviererinnen waren anders, aber immer noch rosa und die Dame, die sich dann an den Nebentisch setzte, ein Petit four, einen Mocca und ein Mineral bestellte und mit der Servierin smalltalkte, die ich dann mit Maske im Nebengeschäft sah, heißt jetzt Steffi Schuster, ist fünfundsechzig und Psychologin und halt, liebe Eva, du wolltest doch nie mehr etwas über Corona schreiben, dafür aber über das soziale Kreditsystem oder die Ki. Aber ein utopischer Roman ist doch nicht so mein Genre? Nun wird doch was über Corona und das soziale Kreditsystem kommt auch hinein. Da habe ich mir jetzt ein paar Videos aus China angeschaut und wui, da ist die Utopie schon längst Wirklichkeit geworden und “1984” harmlos dagegen, weil die neue Normalität, die auch zu uns kommen soll, denn Bologna und Wien probiert schon herum.

Also ein manchmal maskentragendes Alter Ego. Zu autobioografisch solle es ja nicht sein. Sie will einen Essay darüber schreiben und hat ein “Patenkind” oder eine “Ziehtochter”, ein unerschwünschtes schwarzes Kind, das vor zwanzig Jahren in Peking gegen die Einkindpolitik verstieß und jetzt auch Psychologie studiert, im Austria-Center auf der Test und Impfstraße gearbeitet hat und jetzt bei Steffi Schuster putzt.

Wui das wäre schon etwas. Genaugenommen zwei Szenen, vier Seiten Text und eintausendneunhundert Wörter. Dann wirds schon wieder vage. Aber ich habe ja Zeit, kann die Geschichte entstehen lassen und muß nicht schon wieder in zwei Wochen mit dem Rohtext fertig sein, eh schon wissen, da ich mich damit ja wiederhole und noch etwas kann ich schreiben, bevor ich zu den zwei Szenen gekommen bin, habe ich die blaue Mappe durchgeblättert, in der ich meine alten Rezensionen bzw. Verlagsabsagebriefe aufgehoben habe. Da sind noch welche aus den Neunzehnachtigerjahren dabei und interessant ist, daß alle eigentlich das selbe schrieben:

Sprache ungenau, Grammatik- und Rechtschreibfehler, aber Thema interessant und als ich noch kein Thema hatte, habe ich gedacht, experimentiere ich ein bißchem mit der Sprache. Versuche mich im Experimentellen und in der Mappe habe ich noch einen Brief von Klaus Khittl gefunden, der mir genau das geraten hat, mal ein bißchen mit der Sprache experimentieren. Jetzt habe ich zwar schon ein Thema und zwei Szenen, aber das kann nicht schaden und lockerer, als bisher gehe ich es auch an, die Hemmung ist weg, bin ich doch schon eine alte Profi, wieder mal sehr gespannt, wie es weitergeht und werde es berichten.

Recherchebeginn und dreißig Jahre Schule für Dichtung

Da ich am Sonntag mit den “Gestohlenen Jahren” fertig wurde und außerdem, da der Alfred derzeit mit dem Karli in Kroatien ist, sozusagen Strohwitwe bin, kann ich meine praxisfreien Stunden zum Recherchieren nützen und bin so heute zu Mittag zuerst zum Silberwirt essen, dann zum KIK gegangen und dann nach einem kurzen Mittagschlaf ein bißchen über die Mariahilferstraße flaniert, um vielleicht etwas zu beobachten, was sich für den nächsten Text gebrauchen läßt, denn Ideen dazu habe ich noch nicht wirklich, nur den vagen Einfall, daß ich vielleicht das Social Credit System einbeziehen und nicht unbedingt über Corona schreiben will, aber sonst noch keine Ahnung. Vielleicht bin ich auch ausgeschrieben, weil in diesem Jahr schon drei Bücher geschrieben habe und sogar vier erschienen sind, also ein bißchen ratslos, aber ich kann und will mir ja Zeit lassen, das Thema suchen und das kann ich auf der Straße machen. Da habe ich ja zwei Jahre Nachholbedarf oder in meinen Bücher, Szenen schreiben, mich vielleicht sogar ein bißchen im Experimentellen üben und was Neues ausprobieren und da bin ich schon beim nächsten Thema, denn um fünf hat die “Schule der Dichtung”, zu einer Ausstellungseröffnung auf die Mariahilferstraße eingeladen und die wurde ja vor dreißig Jahren von dem Zetteldichter Ide Hintze, der 2012 gestorben ist, gegründet und die ist ja sehr experimentell, wollte er ja, wie bei der Eröffnungsrede zu hören war, die Wiener Avantgarde mit der amerikanischen Beatschule von Allen Ginsberg und noch einem Strang verbinden und so hab H. C. Artmann und noch viele andere dort Klassen gehabt.. Derzeit ist Fritz Ostermayer der Leiter und ich habe, als “Rund um die Burg” alt noch gab, die SFU-Performance, die es dort gab, immer angehört und vor fünf Jahren wahrscheinlich, war ich beim Fest im Rabenhof und einmal auch schon auf der Mariahilferstraße als dort das “Cafe Gerstl” eröffnet wurde und heute wieder.

Es gab Wein und Brötchen und viele Bilder an den Wänden und Videos von den Anfangszeiten, wo Christian Loidl, Blixa Bargeld, Ernst Jandl, H. C. Artmann und viele andere zu hören waren und dann ist es ins Metrokino gegangen, einige Filme zu diesem Thema gezeigt wurden.

Dazwischen war noch Zeit ins Literaturmuseum zu schauen und kurz durch die Stefan Zweig-Ausstellung zu gehen.

Im Kino trat dann kurz Fritz Ostermayer auf, der am Nachmittag und schon damals in der “Alten Schmiede”, als es um die Schreibschulen ging, fehlte und erklärte, daß ihm das Reden schwer falle, weil er zu Ostern einen Herzinfarkt hatte und dann kam ein Film über Ide Hintze “Weltenbauer der Poesie” von Blixa Bargeld, wo der SfD-Gründer siebzig Minuten aus der Schule plauderte, er hat Allen Ginsberg einmal kennengelernt, der hat ihn dann nach Amerika in die Kerouac-School eingeladen hat. Dann hat er Ernst Jandl und H. C. Artmann angesprochen und das Büro seiner Schule zuerst in seiner Wohnung in der Erstherhazygasse gehabt. Es gab Wasserklassen, da sah man Ide Hintze schwimmen oder auf der Straße und im Jaffeehaus erzählen, was es mit der Poesie auf sich hat. Da ist sein Vorbild die Sappho und die gibts auch in der Mariahilferstraße zu sehen.

Dann gabs eine Pause und dann wurde eine Kasse mit Nick Cave gezeigt, wo es um das Dichten und die Aufführung eines Liebesliedes ging. Augusta Laar, die das Schamrock-Festival gegründet hat, war damals Schülerin und Ernst Molden und im Anschluß gab es eine Diskussion mit den drei Filmemacherin. Den dritten Film hat die “Priessnietz-Preisträgerin” Nika Pfeifer gemacht und da gab es dann die jüngeren Stimmen, wie die von Sophie Reyer, Jörg Piringer, Peter Rosei, Gerhard Ruiss, Bodo Hell, Rosa Pock,, also die, die heute die Klassen machen, aber auch die Doyens wie Gerhard Rühm und ich habe wieder viel gelernt, obwohl ich keine Klasse besuchte, mich nur einmal um einen Gratisplatz bewarb, den ich nicht bekommen habe, aber jetzt die Anregung mitnehme und bezüglich meines Schreibens morgen auch einen “Tag der Dichtung” machen werde.

Wie gehts weiter mit den “Jahren?”

“Die gestohlenen Jahre”, mein neunter Corona-Roman oder Erzählung. Da ist mir die Idee vor zweieinhalb Wochen eingefallen, als ich mit dem Alfred auf die Rudolfshöhe gegangen bin und da mit den “Uhren oder Fritzi Jelinek sucht einen Autor”, schon fertig war.

Da habe ich dann geplant und die Charakterbögen für die Barbara, den Simon, die Tante Hedy und die Großmutter ausgefüllt, ein paar Szenen geschrieben und bin dann wieder einmal eingefahren.

Denn in zwei Tagen schreibt man keinen Roman. Niemand und ich auf auch nicht, die ich ja trotz meiner an die sechzig selbstgemachten Bücher, keinen Verlag gefunden habe. Aber irgendwie, das habe ich schon geschrieben, werde ich immer schneller und das Thema Corona läßt mich so schnell auch nicht aus.

Solange das nicht beendet ist, kann ich wahrscheinlich nicht über Blumen, Bienen oder natürlich über soziale Probleme, das Altern, den Alkoholismus, etcetera schreiben und wahrscheinlich auch über das Kriegsgeschehen in der Ukraine nicht. Denn da bin ich zu weit weg, habe wahrscheinlich keine wirkliche Ahnung was da passiert und habe das auch schon einmal probiert.

Also wieder einmal Corona aufarbeiten und das ist eigentlich gar keine so schlechte Idee. Zumidest die Nachwelt, das heißt meine Enkeltochter, wird sich vielleicht einmal darüber freuen, wie es damals, als sie zwei drei Jahre alt war und sich nicht erinnern kann, war und das Plotgerüst ist eigentlich auch ganz gut.

Da gibt es die fünfundzwanzigjährige Barbara, die gerade ihr Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen hat und die letzten Jahre sehr traumatisiert erlebte. Denn ihr Vater ist Anfang 2022, nach der zweiten impfung an einem plötzlich wiederaufgetreten Krebs, gestorben und die Mutter hat sich daraufhin umgebracht oder zuviele Schlaftabletten geschluckt. Ihr Freund Simon, ein Ungeimpfter hat sich damals mit ihr auf der WU-Demo, weil man da ja nicht mehr ungeimpft studieren dürfen sollte, zerstritten und jetzt hat er einen Roman geschrieben, der die “Gestohlenen Jahre” heißt”, den sie von ihrer achtzigjährigen Großtante zur Promotion geschenkt bekommt.

So weit war ich, als ich mich wieder eingefahren glaubte und dann habe ich gedacht, der Simon schreibt seinen Roman und da verwendet er die Ich-Form. Soweit war ich, während der “Fried-Tage” und habe da einen Autor erzählen gehrt, in welchen Perspektiven er seinen Romane schreibt und da hatte ich es.

Der Roman wird in der Ich-Form erzählt und erzählt die Zeit von 2020 bis 2022 oder vielleicht 2027, wo die Barbara promovierte. Da gibt es ja eine Rahmenhandlung. Ich lasse ich es mit dem Ukraine- Krieg enden und der Simon hat sich auch angesteckt. Er kommt jedenfalls nach Wien, liest in der “Alten Schmiede”, wird nach Klagenfurt eingeladen. Denn da gibts 2027 wahrscheinlich kein 2G mehr.

So weit, so what und der Plan, meine Leser wissen es wahrscheinlich, war ein ellenlanger Roman von ein paar hundert Seiten. Aber jetzt werde ich immer kürzer und so habe ich, wo ich, wo ich gerade mit dem Rohtext fertig wurde, derzeit vierundsiebzigeinhalb Seiten, sechsundreißig Szenen und 37 919 Worte.

Durchs Korrigieren, das jetzt beginnt, denn es ist wirklich ein sehr roher Text oder eigentlich eine Materialsammlung, wo noch einiges wegkommen, beziehungsweise einiges ergänzt wird, wird wahrscheinlich wieder bei den dreißigtausend Worten bleiben. Ist halt so, kann ich offenbar nicht verändern. Ich schreibe so gut, wie ich kann und daran wird sich auch nichts ändern und ein keiner Max, den wir schon aus der “Mathilde” und den “Uhren” kennen, gibts wieder auch.

Also spannend und eigentlich bin ich ganz zufrieden, obwohl ich während des Schreibens immer wieder “Ich kann es nicht, ich kann es nicht!”, stöhne und dann weiterschreibe und da hilft mir, glaube ich, der Tip der Jurenka Jurk, mir zu denken, ein Rohtext muß nicht perfekt sein, bearbeiten kannst du später und mir hilft da, glaube ich, sehr, wenn ich paradoxe Intervention betreibe, mir also “Jetzt schreibe ich bewusst schlecht!”, denke. Denn mein innerer Kritiker ist ja von außen gekommen. Da wurde mir vor vierzig Jahren oder so gesagt, jeder Satz muß sitzen, alles muß perfekt sein und du kannst nicht schreiben.

Letztes höre ich manchmal wieder. Aber das ist falsch, denn soviel wie ich, haben wahrscheinlich nicht viel andere geschrieben. Aber natürlich ich habe meine Rechtschreibung und meine Grammatik, schreibe nicht sehr abgehoben und auch nicht experimentell und das lassen die Kritiker offenbar nicht gelten.

Eingefahren?

Da habe ich ja erst vor ein paar Tagen von einem neuen Projekt geschrieben, das ich gerne angehen würde. Ich bin ja in dieses Jahr sehr hektisch gestolpert. Wir haben Ende März und schon sind zwei kürzere Texte im Rohtext fertig und beim Alfred gelandet.

“Das Seitengewitter” ist vorige Woche aus der Druckerei gekommen. Der “Arbeitstitel” könnte demnächst dorthin kommen und was schreibe ich jetzt?

Ich muß was schreiben, sonst fühle ich mich unruhig und getrieben, das habe ich schon geschrieben, obwohl ich dann wieder denke, Zeit lassen, die Idee kommen lassen, einen Roman schreibt man in einigen Jahren und nicht in ein paar Tagen. Mach Studien, suche das Thema, recherchiere!

Das alles ist derzeit ja ein wenig begrenzt und dann will ich eigentlich nicht mehr über Corona aber über was sonst?

Sonst gibt es nicht sehr viel, ist mein Leben diesbezüglich ja sehr eingeschränkt, was mich natürlich bis zur Depression sehr belastet, obwohl ich immer denke, macht ja nichts, du kannst es ignorieren. Der Alfred kauft ein, in Harland kann man radfahren, in die “Alte Schmiede” streamen und dort hat man mich ohnehin nie wahrgenommen,, also mache ich das Schreiben für mich allein und das kann ich ja auch wenn es niemand merkt oder mir glaubt.

Das ist vielleicht ein Teil des Problems, das ich mir denke, statt was Neues schreiben, sollte ich mehr dafür tun auf mich aufmerksam zu machen. Ich brauche glaube ich das Feedback von außens , aber wie oder was?

Aber eigentlich mache ich das schon. Ich habe nach meiner Matura zu schreiben begonnen, damals dachte ich, am Abend und in den Ferien während meines Studiums. Das ging aber nicht, so habe ich erst Ende Neunzehnhundertsiebzig wieder regelmäßig zu schreiben angefangen oder das nach außen zeigen wollen.

Da war ich schon im “Arbeitskreis schreibender Frauen”, hatte meine erste Veröffentlichung und meine erste Lsung in der “Alten Schmiede”. Dann habe ich versucht, zugegeben ziemlich wahllos, meine Werke an die verschiedensten Verlage von “Resistenz” bis “Suhrkamp” geschickt und nachdem ich meine Bücher selber machte, jeweils fünfzig Stück in einer Druckerei, allmählich damit aufgehört. An Ausschreibungen, Stipendien und Wettbewerbungen habe ich dann auch nicht mehr geschickt, sondern ab 2008 zu bloggen angefangen und da vermarkte ich auch meine Bücher mit den Vorschauen, den Gewinnspielen, der Leserundeni, der Erfolg ist minmal, bzw gar nicht da und bis Corona hatte ich auch cira zehn jährliche Lesungen, mein literarisches Geburtstagsfest, das Volksstimmefest, die Poet-Night, etcetera, Corona hat das verhindert und jetzt schreibe ich für mich. Mir ist das wichtig, wahrscheinlich weil ich mich beweisen will, aber wie und über was?

Dann bin ich am Sonntag mit dem Alfred auf die Rudolfshöhe gegangen und da ist mir der Satz “Die gestohlenen Jahre” eingefallen und ich dachte, das ist das Thema, obwohl ich eigentlich nicht mehr über Covid schreiben wollte, weil ich da ja schon acht erzählende Texte habe. Dann habe ich konzipiert. Vier Personen gefunden und die Charakterbögen erstellt. Da ist die fünfundzwanzigjährige Barbara, die gerade in Medizin promovierte. Sie wohnt bei der Großmutter und der Großtante, denn da habe ich auf der Rudolfshöhe zwei weißhaarige alte Damen beobachtet, weil ihr Vater nach der zweiten Impfung einen Krebs bekam und dann an Covid verstarb und die Mutter in ihrer Verzweiflung zuviel Schlaftabletten genommen hat. Da ist man dann traumatisiert. Noch dazu da Barbara in dieser Zeit auch ihren Freund Simon, den sie schon von der AHS kannte, verloren hat. Denn der war ein Corona-Gegner ließ sich nicht impfen und konnte dann nicht mehr an der WU weiterstudieren. Da haben sie sich auf der diesbezüglichen Demo zerstritten. Die Großmutter berichtete vom Tod der Mutter und sie hat Simons Verschwinden erst später bemerkt, sondern, wie in Trance zu Ende studiert. Das ist die Vorgeschichte. Bei der Promotionsfeier steckt ihr die Tante ein Buch von Simon Bauer das “Die gestohlenen Jahre” heißt entgegen. Barbara schlägt es zu Hause im Pyjama auf und erinnert sich an ihren achtzehnten Geburtstag im März 2020, wo Corona begann.

Die zwei Szenen habe ich schon, aber wie mache ich weiter. Da habe ich, wie ich fürchte, jetzt ein Blackout, ein Brett vor dem Kopf und den Gedanken, “Ich kann es nicht!”

Da war ich schon einmal vor achtundreißig Jahren, als ich hochschwanger war und über die Psychose meiner Freundin Elfi schreiben wollte. Da bin ich an der ebenfalls sehr spannenden Geschichte gescheitert, konnte über dieses Problem nicht zeigend schreiben. Der Text ist nie fertig geworden und jetzt denke ich auch, so komme ich nicht weiter. Denn wie mache ich es? Über das erste Corona-Jahr habe ich schon in der “Mathilde” geschrieben. Das könnte ich jetzt wiederholen. Aber wie es wirklich im Jahr 2027, wo das ganze ja spielt, weitergeht, weiß ich ja nicht wirklich. Trägt man da noch Maske? Muß man sich testen lassen? Bei mir wäre alles schon vorbei, nur die Traumatisierungen noch da und, wie das mit der Inflation, dem dritten Weltkrieg der totalen Überwachung durch Digitalisierung, etcetera, ist, weiß ich auch nicht wirklich und, wie ist das mit diesen Roman, den die Barbara liest?

Der ist ihr gewidmet. Sie denkt aber an ihre Erlebnisse. Vielleicht sollte ich auf Simon umswitschen und ihm die Zeit erleben lassen und dann auch die Sicht der Großmutter und der Tante beschreiben. Die Tante, achtzigjährig, war auch eine Corona kritische Journalistin, die immer noch sehr wach und aktiv ist. Die Großmutter, die ihre Praxis nach dem Tod von Sohn und Schwiegertochter aufgegeben hat, um sich um die Enkeltochter zu kümmern, praktische Ärztin und auch eher angepasst. Der Tante könnte ich also auch eine Stimme geben und am Schluß das hätte ich schon, trifft die Barbara den Simon in der “Alten Schmiede” bei der Buchpräsentation und er kann jetzt auch sein Studium fertigmachen, wenn man das 2027 ohne Test, Impfung und Maske darf.

Das wären also Ideen, wie ich vielleicht weitermachen könnte, mit Simons Roman und die Tante könnte mit Barbara nach Simon suchen. Doch was anderes schreiben oder nur über mein Schreiben bloggen? Das hat mich ja meine Psychologiekollegen Irmgard G. vor Jahren einmal gefragt, ob mein Schreiben jetzt aus meinem Bloggen besteht? Das Schreiben über das Schreiben. Mir ist ja die Dokumentation, die Selbstdarstellung wichtig. Mit einem Klick kommt man auf mein Schreiben. Ruhiger und langsamer werden und dann vielleicht an den Schwächen, die habe, arbeiten, wäre auch eine Idee. Also Zeit lassen. Einen Roman schreibt man nicht in zwei Tagen. Natürlich nicht und ich habe auch schon viel geschrieben. Soviel, wie die meisten anderen wahrscheinlich nicht und über Feedback und Rückmeldungen wäre ich auch dankbar.