Recherchebeginn und dreißig Jahre Schule für Dichtung

Da ich am Sonntag mit den “Gestohlenen Jahren” fertig wurde und außerdem, da der Alfred derzeit mit dem Karli in Kroatien ist, sozusagen Strohwitwe bin, kann ich meine praxisfreien Stunden zum Recherchieren nützen und bin so heute zu Mittag zuerst zum Silberwirt essen, dann zum KIK gegangen und dann nach einem kurzen Mittagschlaf ein bißchen über die Mariahilferstraße flaniert, um vielleicht etwas zu beobachten, was sich für den nächsten Text gebrauchen läßt, denn Ideen dazu habe ich noch nicht wirklich, nur den vagen Einfall, daß ich vielleicht das Social Credit System einbeziehen und nicht unbedingt über Corona schreiben will, aber sonst noch keine Ahnung. Vielleicht bin ich auch ausgeschrieben, weil in diesem Jahr schon drei Bücher geschrieben habe und sogar vier erschienen sind, also ein bißchen ratslos, aber ich kann und will mir ja Zeit lassen, das Thema suchen und das kann ich auf der Straße machen. Da habe ich ja zwei Jahre Nachholbedarf oder in meinen Bücher, Szenen schreiben, mich vielleicht sogar ein bißchen im Experimentellen üben und was Neues ausprobieren und da bin ich schon beim nächsten Thema, denn um fünf hat die “Schule der Dichtung”, zu einer Ausstellungseröffnung auf die Mariahilferstraße eingeladen und die wurde ja vor dreißig Jahren von dem Zetteldichter Ide Hintze, der 2012 gestorben ist, gegründet und die ist ja sehr experimentell, wollte er ja, wie bei der Eröffnungsrede zu hören war, die Wiener Avantgarde mit der amerikanischen Beatschule von Allen Ginsberg und noch einem Strang verbinden und so hab H. C. Artmann und noch viele andere dort Klassen gehabt.. Derzeit ist Fritz Ostermayer der Leiter und ich habe, als “Rund um die Burg” alt noch gab, die SFU-Performance, die es dort gab, immer angehört und vor fünf Jahren wahrscheinlich, war ich beim Fest im Rabenhof und einmal auch schon auf der Mariahilferstraße als dort das “Cafe Gerstl” eröffnet wurde und heute wieder.

Es gab Wein und Brötchen und viele Bilder an den Wänden und Videos von den Anfangszeiten, wo Christian Loidl, Blixa Bargeld, Ernst Jandl, H. C. Artmann und viele andere zu hören waren und dann ist es ins Metrokino gegangen, einige Filme zu diesem Thema gezeigt wurden.

Dazwischen war noch Zeit ins Literaturmuseum zu schauen und kurz durch die Stefan Zweig-Ausstellung zu gehen.

Im Kino trat dann kurz Fritz Ostermayer auf, der am Nachmittag und schon damals in der “Alten Schmiede”, als es um die Schreibschulen ging, fehlte und erklärte, daß ihm das Reden schwer falle, weil er zu Ostern einen Herzinfarkt hatte und dann kam ein Film über Ide Hintze “Weltenbauer der Poesie” von Blixa Bargeld, wo der SfD-Gründer siebzig Minuten aus der Schule plauderte, er hat Allen Ginsberg einmal kennengelernt, der hat ihn dann nach Amerika in die Kerouac-School eingeladen hat. Dann hat er Ernst Jandl und H. C. Artmann angesprochen und das Büro seiner Schule zuerst in seiner Wohnung in der Erstherhazygasse gehabt. Es gab Wasserklassen, da sah man Ide Hintze schwimmen oder auf der Straße und im Jaffeehaus erzählen, was es mit der Poesie auf sich hat. Da ist sein Vorbild die Sappho und die gibts auch in der Mariahilferstraße zu sehen.

Dann gabs eine Pause und dann wurde eine Kasse mit Nick Cave gezeigt, wo es um das Dichten und die Aufführung eines Liebesliedes ging. Augusta Laar, die das Schamrock-Festival gegründet hat, war damals Schülerin und Ernst Molden und im Anschluß gab es eine Diskussion mit den drei Filmemacherin. Den dritten Film hat die “Priessnietz-Preisträgerin” Nika Pfeifer gemacht und da gab es dann die jüngeren Stimmen, wie die von Sophie Reyer, Jörg Piringer, Peter Rosei, Gerhard Ruiss, Bodo Hell, Rosa Pock,, also die, die heute die Klassen machen, aber auch die Doyens wie Gerhard Rühm und ich habe wieder viel gelernt, obwohl ich keine Klasse besuchte, mich nur einmal um einen Gratisplatz bewarb, den ich nicht bekommen habe, aber jetzt die Anregung mitnehme und bezüglich meines Schreibens morgen auch einen “Tag der Dichtung” machen werde.

Maskenlos schreiben lehren

Seit Karsamstag gibts ja die zweite Lockerungswelle dieses Jahres, nachdem der Freedomday am fünften März bald wieder zu einer Maskenpflicht im Inneren führte und jetzt wieder nur noch Maske im Supermarkt und in der Apotheke bzw. in den Öffis. Allerdings muß man sie auch im Einkaufszentrum aufsetzen und darf sie wenn man in den Baumarkt will, wieder abnehmen und wieder auf, wenn man in den Supermarkt geht.

Ganz schön verrückt und wie ist das jetzt beim Friseur und in der “Alten Schmiede”?, habe ich mich gefragt, denn nach mehr als zwei Jahren Vermeidungsverhalten Normalität gewöhnen, habe ich gemerkt und bin am Samstag dann einmal zum Frieur gegangen.

Der Alfred owollte unbedingt zur “Literatur und Wein”, die dieses Wochenende stattfindet und schimpfte da am Freitag, weil 3G noch angeschrieben war. Das wurde dann geändert und heute hieß es Maskenpflicht ist nur Empfehlung und ich habe bei der “Alten Schmiede” angefragt, mich aber schon darauf vorbereitet mit dem Alfred hinzugehen, da die Karten für “Literatur und Wein” schon bestellt und die bereits eingeteilten Stunden verschoben.

Die Antwort war sehr freundlich aber “Maskenpflicht bis auf Weiteres”. Nun ja, Stream ist auch ganz schon, bin ich schon gewöhntund muß dann auch nicht aus dem Haus. Dann habe ich beim Literaturhaus angefragt, weil da das Mittwochprogramm in Frage kommt, die schrieben mir dann auch von Empfehlung und das fand ich dann auch auf der “Schmiede-Seite”.

Also den Alfred angerufen, aber der hatte schon etwas ausgemacht, also allein hinmarschiert. Ein bißchen verunsichert nach zwei Jahren, aber dann kam mir gleich ein maskenloser Walter Famler entgegen. Der August hatte eine Maske auf, zuerst viel unmaskierte Zuhörer. Dann würde ich sagen, es war halb zu halb und das Thema sehr interessant, denn die “Schule für Dichtung” wird jetzt dreißig Jahre und da kann ich mich noch an eine GAV- GV erinern, wo der Christian Ide Hintze von seiner “Schule für Dichtung”, die er gründen wollte, erzählte und mich dann anrief, um sich über den “Arbeitskreis schreibender Frauen” zu erkundigen. Später habe ich dann die “Schule für Dichtung-Aufführungen” bei “Rund um die Burg” gehört, wo vieles nach Allen Ginsberg orientiert war.

2012 ist Ide Hintze gestorben. Fritz Ostermayer hat übernommen, da war ich einmal bei einem Fest im Rabenhof rund auf der Mariahilferstraße bei einem Gerstl to go und Einladungen zu den verschiedenen Klassen bekomme ich auch und dann gibt es ja noch das Institut oder den Hochschullehrgang für Sprachkunst 2009 von Robert Schindel, Sabine Scholl und wie ich glaubte auch Gustav Ernst gegründet.

“Zwei Schreiblehrgänge gibt es in Österreich!”, sagte Johannes Tröndle in seiner Einleitung und am Podium saßen Orhan Kipcan, den ich, glaube ich, von diesem “Symposium für Sprachkunst” vor wahrscheinlich auch schon zehn Jahren kenne, Bodo Hell, Ferdinand Schmatz, beide Lehrende der Sprachkunst der ersten Stunde und Teresa Präauer, die erst später dazustieß.

Fritz Ostermayer hätte eigentlich moderieren sollen, ist aber erkrankt, hat aber Orhan Kipcak, der das übernahm, einen Leitfaden geschickt. Also wurden zuerst Anekdoten zur SfD erzählt. Bodo Hell hatte da eine Almklasse, wo er mit seinen Schüler auf seine Alm gegangen ist und dort eine Leiche entdeckte oder darüber schreiben ließ und in das naturhistorische Museum, um den Hanf zu erforschen, ist er, glaube ich, auch gegangen.

Interessant, könnte da der naive Zuhörer fragen “Was hat denn das mit dem Schreiben zu tun?”

So naiv bin ich nach fast vierzehn Jahren Bloggen und fast fünfzig Jahren schreiben natürlich nicht und Ferdinand Schmatz, der bis 2020 nach Robert Schindel der Leiter der “Sprachkunst” war, erzählte dann von seinen Erfahrungen und auch, was mich ja immer interessiert, daß da jährlich fünfzehn Kanditaten aus dreihundert Bewerbern ausgesucht werden.

Ich denke da ja immer an die 285 übergebliebenen und frage mich, wo bleiben die? Aber Ferdinand Schmatz sagte, daß man schreiben natürlich nicht lernen kann, sondern die fünfzehn Ausgewählten haben schon das Talent.

Natürlich ja, aber da die “Sprachkunst” oder Ferdinand Schmatz ein bißchen experimentell sind, werden wahrscheinlich ebenso Schreibende ausgwählt und bei Johannes Tröndls Einleitung von den zwei Schreibschulen Österreichs habe ich natürlich an das “Writers Studio” gedacht, das sich ja auch sehr an das amerikanischen Vorbild orientiert und wo ich jahrelang bei den Probeworkshops war. Dann gibts ja noch den Lehrgang der “Wiener Schreibpädagogik” den die Petra Ganglbauer, glaube ich, mitbegründet oder lang geleitet hat und für Deutschland und über Online kurse gibts ja die Annika Bühnemann, die Jurenka Jurk mit ihrer “Romanschule” und die Julia K. Stein, aber die haben einen anderen Ansatz, lehren das Schreiben von spannenden Romanen und haben da, glaube ich, auch ihre interessenten.

Das Schreiben ist also sehr vielfältig und ich interessiere mich gerade dafür. Aber die “Schule für Dichtung” hat sich auch weiterentwickelt.

So hat Teresa Präauer eine Klasse “Schreiben und Comic” geleitet und die Diskussion über das Schreiben war sehr interessant. Ein Gedicht von H. C Artmann wurde auch im Duett verleseen und Orhan Kipcak fragte öfters, ob das Gespräch vielleicht schon zu lang ist und am Schluß ging es dann, glaube ich, noch auf ein Bier ins “Salzamt”, aber da bin ich schon nach Hause gegangen.

Cafe Gerstl to go

Ausstellung "cafe gerstl to go" in der SFD

Ausstellung “cafe gerstl to go” in der SFD

Ausstellung "cafe gerstl to go" in der SFD

Ausstellung “cafe gerstl to go” in der SFD

Die “Schule für Dichtung” gibt es seit zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren. Ich war jedenfalls im vorigen Jahr bei dem Fest im “Rabenhof” und dazu habe ich mich auch angemeldet und seither bin ich im Verteiler und bekomme die Aussendungen.

Habe mich einmal um einen Gratisplatz beworben und natürlich nicht bekommen, no na und für zwei kostenlose Online Klassen habe ich mich auch angemeldet, aber nichts geschrieben, denn ich schreibe ja nicht experimentelle oder visuelle Poetry, sondern realistische Prosa und dafür gibt es, glaube ich, keine Klassen und auch Lehrerinnen für das Bloggen beispielsweise werden nicht gresucht.

Ich kann mich auch noch an eine GAV-GV erinnern, wo Ide Hintze aufgetreten ist und verkündete, daß er eine “Schule für Dichtung” gründen will, denn damals gab es das ja nicht, da mußte einen noch die Muse küssen und man den Genie-Gen zum Schreiben haben.

Das hat sich inzwischen sehr sehr geändert und eine Vorvorläuferin der Schreibeschulen und der Hochschullehrgänge für Sprachkunst, war ja, glaube ich, auch der “Arbeitskreis der schreibenden Frauen” und diesbezüglich hat mich  auch einmal Ide Hintze angerufen und  sich erkundigt und ich war viel zu schüchtern, um mich als Lehrerin anzupreisen.

Ide Hintze, neben Helmuth Seethaler einer der ersten Zettelpoeten ist inzwischen verstorben und Fritz Ostermayer hat die Leitung der Schule übernommen, die ja, lang lang ists her, als es noch das alte “Rund  um die Burg-Festival” gegeben hat, immer zu Mittag dort aufgetreten ist und ihre Klassen präsentierte.

Mit Fritz Ostermayer habe ich mich einmal länger in der “Kolik-Lounge” des Schauspielhauses unterhalten, die es inzwischen auch nicht mehr gibt und im vorigen Herbst hat mich der Alfred in eine Veranstaltung ins Literaturhaus geschleppt, wo Fritz Ostermayer mit Doris Knecht konferierte.

Inzwischen habe ich den Alfred in die Mariahilferstraße 88a geschleppt, wo die “Schule für Dichtung” residiert, denn da habe ich  eine Einladung zu einer Vernissage und Klassenzwischenpräsentation bekommen, denn Augusta Laar und Judith Nika Pfeifer habe ja in der schönen alten Mezzanin Wohnung ein Cafe Gerstl to go installiert.

Das heißt am langen Gang Cafehausbilder, Rechungen und Platten aus den Fünfzigerjahren angebracht, denn Elfriede Gerstl 2009 verstorben war ja eine begnadete Wiener Stadtflaneurin und Kaffeehausgängerin und ich kann mich erinnern, daß ich einmal, es ist noch viel länger her und ich wohnte noch in der Otto Bauergasse, die ja sehr in der Nähe von der Mariahilferstraße 88 ist, einen Stadtbummel unternommen habe und da Elfriede Gerstl in der konditorei Aida in der Wollzeile sitzen sah. Die kleine alte Dame mit dem Hut und ich habe mich nicht getraut sie anzusprechen.

Augusta Laar, Judith Nika Pfeifer, Fritz Ostermayer

Augusta Laar, Judith Nika Pfeifer, Fritz Ostermayer

Dann bin ich mit ihr wahrscheinlich durch die GAV in Kontakt gekommen, sie ist auch sehr regelmäßig in die “Alte Schmiede” gegangen und als ich einmal zu dem “Wespennestfest gehen wollte, aber keine Einladung bekam, weil ja nicht unter den ersten hundert Wiener Autoren, hat sie mich einfach mitgenommen.

Sie hat auch einmal auf einem meiner Geburtstagsfeste gelesen. Ich war auf ihrem Begräbnis und habe auch sonst im Blog ein bißchen was über sie geschrieben.

Jetzt also das Cafe to go in der Mariahilferstraße. Alte Platten und Cafehausbilder installiert von Augusta Laar und Judith Nika Pfeifer und als Erstes hat die freundliche Sekretärin auf das Kabinett verwiesen, wo man sich mit Getränken versorgen konnte.

“Ran an die Tränke!”, hat Fritz Ostermeyer dazu freundlich aufgefordert und nach der obligatorischen viertel oder halben Stunde ist es  losgegangen. Fritz Ostermayer hat die zwei Kuratorinnen und Klassenleiterinnen interviewt und gefragt, wie oft sie ins Kaffeehaus gehen würden.

Nun ich bin als Studentin öfter in ein solches zum Schreiben und zum Lesen gegangen, ins Cafe Gloria, in der Otto Bauer Gasse, das es nicht mehr gibt, ins Cafe Jelinek eben dort beziehungsweise weiter unten, ins Cafe Sperl, jetzt gehe ich nicht mehr oder nur mehr ganz selten, meistens zu Veranstaltungen. So hat die Schreibgruppe ja lange im Cafe Fortuna vormals Ludwig stattgefunden, aber das war ja eher ein Tschocherl, als ein Wiener Cafehaus und Fritz Ostermeyer fragte die beiden Autoren was und ob sie dort schreiben würden?

Haikus, Skizzen aber keine Romane, hat er vermutet. Aber Robert Schindel schreibt die sehr wohl im Kaffeehaus und ich habe früher da auch meine Szenen verfaßt. Dann kam der Gerstl Enkel aus ihrer Ehe mit  Gerald Bisinger und hat auch ein Gedicht vorgelesen und vorher gab es ein paar Gedichte aus dieser Onlineklasse, Da gab es ja zwei Vorlagen aus Gerstl Texten und man konnte sich den ersten Satz schnappen und weiterschreiben.

Elffriede.Aufzeichnungssysteme, die nicht mehr so heißt, hat das auch getan, dann ging es zu der Ausstellung. Die beiden Kuratoren erklärten etwas dazu und Herbert J. Wimmer Elfriede Gerstls letzter Lebensmensch hat auch eine Gedicht dazu beigesteuert, beziehungsweise eine Liste von all den Kaffeehäusern verfaßt, in denen er mit Elfriede Gerstl war.

Mariahilferstraße vom Balkon der SFD

Mariahilferstraße vom Balkon der SFD

“cafe gerstl

im veränderungsoffenen listengedicht

als mindmap einer kommunikation

und ihrer verteilung übrrt die stadt,

der gesprächs-orte mit elfriede gerstl,

erscheinen cafes, die es noch nicht gibt,

im stadtzeitraum seit neunzehnghundertdreiundsiebzig….

Das war das Jahr meiner Matura und auch das, wo sich die GAV gegründet hat und nachher bin ich mit dem Alfred noch lange auf dem Balkon gestanden, habe auf die Mariahilferstraße hinuntergeschaut, mich mit einer jungen Studentin unterhalten, die das Büro betreut, der Alfred hat sich mit dem Gerstl Enkel unterhalten und ich habe wieder ein sehr interessantes Stück Wiener Literaturgeschichte erlebt.

Ein Album mit und von Doris Knecht

Im Literaturhaus gibt es schon  länger eine Reihe “Ein Album für die Ewigkeit,” wo der “Schule für Dichtung-Leiter” Fritz Ostermayer, mit dem ich mich einmal länger in der “Kolik-Lounge”, die es nicht mehr gibt, unterhalten habe und im Sommer sein Fest besuchte, weshalb ich jetzt immer die Aussendungen und Einladungen zu den Seiminaren und Veranstaltungen bekomme, einen Gast vorstellt und mit ihm über Gott und die Welt zu plaudern scheint.Weil ich mich ja für die Dj Musik nicht so interessiere und in den Siebzigerjahren, wo diese Alben wahrscheinlich gespielt wurden, brav in die Oper gegangen bin und sonst Ö1 hörte, habe ich diese Reise bisher eher versäumt.

Das heißt einmal wollte ich sie mit Anna Weidenholzer besuchen, die Veranstaltung ist aber ausgefallen und jetzt hat mich Alfred auf die mit Doris Knecht aufmerksam gemacht, der ja irgenwie ein Fan von ihr zu sein scheint. Ein “Falter-Leser” ist er auch und in Leipzig, wo er sich immer ein Buch kauft, das dann meistens auf irgendeine Longlist kommt, war es diesmal DorisKnechts “Über beziehungen” und ich habe mir schon gedacht, das wird dann sicher, wie die Gertrud Klemm oder die Friederike Gössweiner, wo drauf kommen. War dann auch so, er hat es aber dann statt mir der Anna geschenkt, was aber nichts macht, weil es mir “Rowohtl” freundlicherweise schickte, als ich mich dort in das Bloggerportal eingetragen habe.

Jezt werde ich es lesen, bin aber noch lange nicht so weit, denn bei mir stauen sich derzeit, da ich ja schlecht nein sagen will, die Bücher und so lese ich mich erst durch die dBp und bin da bei Buch fünfzehn, es ist allerdings schon mein zweites östBbp und es kommen dann noch zwei andere österreichische Bücher, bevor ich zu den “Beziehungen”, das letzte öst Buch das ich bekommen habe, kommen werde.

“Besser” mein erstes Knecht hat mir der Alfred übrigens einmal zu oder zum Geburtstag oder so geschenkt, das mir gar nicht so gefallen hat, dagegen hat mir wie Fritz Ostermayer “Wald”, das ich im rFühjahr gelesen hat, ein Fund aus dem Schrank sehr gut gefallen und Doris necht habe ich ja erst letzte Woche bei” Buch und Kommunikation” bei dem Quotentehema gehört und die 1966 in Voralberg geborenen Falter-Journalistin ist auch eine sehr selbstbewußte Frau.

Die Athmosphäre im Literaturhaus war sehr locker, eine Weinflasche am Vernas2tltungsTischund Fritz Ostermeyer hat auch sehr locker moderiert, das heißt er hat zuerst offenbar einen “Falter- Artikel vorgelesen, wo Doris Knecht über das Literaturhaus motzte, überall außer in Wien wären das tolle Häuser mit einer tollen Gastronomie, nur in Wien muß man in einen dunklen Keller gehen und wer will das schon?

Ich beispielsweise und ich will für eine Literaturveranstaltung nichts zahlen und, wo außer in Wien muß man das nicht mehr, aber gut, ich bin keine Bobo-Frau, aber vielleicht ein Literaturfreak und von dem ausgesuchten Superalbum habe ich auch nicht viel gewußt und nicht viel verstanden. Es war mir auch etwas zu laut, die Leute, um mich herum haben aber im Takt mitgeschwungen.

Dann kam das Gespräch auf die Schreibbiografie und wieder sehr viel Selbstbewußtsein. Wie kommt eine Kolumnistin zum Roman? Da tritt der Verlag natürlich auf eine zu und, die denkt sich dann, das kann ich natürlich, ganz klar!

Doris Knecht will aber unterhalten und hat dann zwei Stellen aus “Alles über Beziehungen” gelesen. Sehr gut, dann weiß ich schon worüber es geht, wenn ich dazu komme. Es geht um einen Fünfzigjährigen namens Viktor, der sich offebar durch die Reihen vögelt und zu einer Gesundenuntersuchung geht, wo er bezüglich Alkohol ein bißchen schummelt.

Fritz Ostermayer las dann aus den schlechtesten Sexszenen vor, die Nora Gomringer ihm geschickt hat und fragte Dors Knecht dann nach den Satzanfängen bezüglich seines Romanprojektes.Nachher gab es wieder Wein für alle und Gespräche und ich bin mit dem Alfred noch in die Pizzeria in die Zieglergasse gegangen, an der ich sonst, wenn ich vom Literaturhaus komme, immer vorbei gehe. Aber einmal, vor mehr als dreißig Jahren war ich mit Gerhard da und einmal wollte ich mit dem Alfred hin, aber da haben wir keinen Platz gekriegt.

Diesmal gab es einen und was meine eigene literarisch Produktion betrifft, habe ich mich diese Woche durch die “Ohrenschmaus Texte” gelesen und meine Einladungen für mein literarisches Geburtstagsfest, das diesmal am Samstag den 11. 11. stattfinden wird, weil am Freitag ja die Poetnight ist, habe ich auch schon konzipiert.

Von der Wien-Erforschung zur Schule der Dichtung

Ich mache ja immer gerne Wien-Tage und habe mir während meiner Strohwitwenzeit, abgeseehen vom öffentlichen Raum mit der Ruth, ja eher das mir unbekannte Wien, also die Randbezirke vorgenommen oder sagen wir, das hat sich so ergeben, daß ich zweimal in der Seestadt war beziehungsweise das erste Mal nach ihr suchte und dann fiel mir ein, daß der zehnte Bezirk mit dem Laaerberg und dem böhmischen Prater ein genauso unbekannter Ort für mich ist.

Das heißt im böhmischen Prater war ich einmal vor circa dreißig Jahren mit der Anna und der Monika Jensen, die inzwischen schon verstorben ist und meine Klienten erzählen mir manchmal vom Kurpark Oberlaa so habe ich mich entschlossen, den heutigen Samstag diesbezüglich zu benützen und es ist auch ein langer Auslflugstag geworden, weil es am Abend ja das Fest der “Schule für Dichtung” im Rabenhof gegeben hat.

Sonst bin ich nach meineen Recherchetagen oft schon nach ein paar Stunden zurückgekommen, diesmal dachte ich, ich sollte vielleicht vom Laaerberg direkt zum Rabenhof gehen, nur wußte ich nicht, wie das geht und auf meinen Stadtplänen kam mir auch nicht Erleuchtung, nur daß der Laaerberg nicht so weit von Simmering entfernt ist und Simmering nicht so weit vom dritten Bezirk.

Also bin ich über den Reumannplatz losgezogen und ab dem Reumannplatz war mir die Gegend ziemlich unbekannt, bis dahin kein Problem, denn da habe ich ja manchmal meine Cousine Irmi besucht, die dort  eine Wohnung hat.

Ich habe schon um halb zwölf die erste Rast beim Mc Donald`s auf der Favoritenstraße gemacht, um mir einen Cheese burger de luxe, den ich ja gerne habe und ein Bananenshake gekauft und das Ganze in einem sehr schönen und sehr sonnigen Hinterhofgarten gegessen.

Danach die Laaerbergstraße an vielen Neubauten losmarschiert, Den böhmischen Prater habe ich dann gleich gefunden, dann kam das Erholungsgebiet Laaer Wald und da hat es ein bißchen zu regnen angefangen, so daß ich mich dort auf kein Bankerl, wie ich es eigentlich wollte, legen konnte, sondern habe bei einer Bushaltestelle in der Bitterlichstraße Halt gemacht und dort herausbekommen, daß der Bus nach Simmering fährt.

Weil sich das Wetter aber wieder gebessert hat, bin ich zuerst in den Kurpark Oberlaaa gegangen, den ich nicht gleich, weil eine Baustelle gefunden habe, dann habe ich aber meinen Mittagsschlaf im Kurpark vor einem sehr schönen Springbrunnen gehalten, habe der Konditorei Oberlaa, beziehungsweise deren Klo, einen Besuch abgestattet und am Rückweg ganz zufällig den anderen Teil des Erholungsgebietes gefunden, nämlich einen tollen Park mit Skulpturen, Kinderspielplatz etcetera, der 1974 im Rahmen der WIG eröffnet wurde, wie ich auf verschiedenen Tafeln las.

Also eine neue Entdeckung und den Weg zum Rabenhof über die Simmeringerhauptstraße habe ich dann auch gefunden, dort war ich schon um halb sieben, um acht hats angefangen, die Zählkarten konnten man sich ab sieben abholen, so habe ich den Einzug der Besucher auf einem Bankerl beobachtet und die “Schule der Dichtung” ist mir vielleicht auch, weil sehr experimentell, ein wenig fremd.

Vor fünfundzwanzig Jahren wurde sie von Ide Hintze gegründet. Da kann ich mich an eine GAV-GV erinnerin, wo er den Vorschalag einbrachte. Er hat mich dann auch einmal angerufen, um sich bei mir wegen des “Arbeitskreises schreibender Frauen” zu erkundigen.

Zu einer Mitarbeit ist es aber nicht gekommen, denn ich ich bin ja nicht experimentell so habe ich mir die Werkshow immer bei “Rund um die Burg” angeschaut,Nick Cave hat dort unterrichtet, Falco, Allain Ginsberg, Gert Jonke etcetera und Falko war sogar im Programm, als angefragt angekündigt.

Seminare habe ich dort auch keine besucht, wohl aber der ebenfalls realistisch schreibende Luis Stabauer, der hat einen Kurs bei Nora Gomringer gebucht und dann seinen Text mit den anderen der Gruppe beim “Schamrock-Festival” im Literaturhaus vorgetragen.

Fritz Ostermayer, der jetztige Leiter, Ide Hintze ist vor fünf Jahren gestorben, scheint ein Witzpolt zu sein und so ist nicht nur Falco erschienen sondern auch Antonio Fian der sein Dramulett über die “Schule der Dichtung” lesen sollte nicht, denn dessen Dramulette werden jetzt in Klagenfurt aufgeführt und da wollte er bei der Premiere dabei sein und so haben Judith  Nica Pfeifer und Frithz Ostermayer das Dramulette gelesen, das der “Schule  für Dichtung” gewidment ist.

Vorher gab es aber noch einen projezierten Buchstabensalat, denn die”Schule  für Dichtung” arbeitet auch sehr viusuell. So schlängelten sich Buchstaben auf die große Zahl fünfundzwanzig und einen Sprechchor gab es auch. Dann kam Gerhard Rühm, der glaube ich auch ein Lehrer der Schule für Dichtung ist und brachte mit seiner Frau einige Sprechstücke und gab dann noch sehr alte Chansons aus den fünfziger oder sechziger Jahren zum besten.

Dann gabs eine Pause und dann noch zwei kurze Konhzerte nämlich “Worried men and Worried Boy”, das ist der Frotsänger der “Worried man skiffle group” mit seinen Sonn und deren Lieder, vor allem die des Vater Bayer, Okopenlo und Rühm Vertonungen “Glaubst i bin bled” haben mir sehr gefallen.

Das zweite Konert gab Anne Cotten mit ihrer Schwester und dann wurde, wie Fritz Ostermeyer erklärte, gefeiert. Es gab aber kein Buffet, vielleicht hat das im internen Bereich im Künstlerzimmmer stattgefunden und so bin ich nach Hause gegangen, um meinen Bericht zu bloggen, denn das wurde ich am Klo gefragt, ob ich das wiedertun würde?

Ja natürlich , denn das “Literaturgeflüster” ist sehr wichtig für mich und dann werde ich mich meinen realistischen Fortsetzungsgeschichten widmen, denn eine visuelle experimentelle Poetin bin ich ja nicht, obwohl mir das Motto der sfd “Viva la poesie” sehr gut gefällt und das Fest sicherlich ein Höhepunkt meiner Strohwitwenzeit war, das heoßt halt, der Tag für Elfriede Gerstl war auch sehr intensiv und da hat es ein Buffet gegeben und es haben die anwesenden Autoren auch mit mir gesprochen.