Gesellschaft für Literatur statt Literaturhaus

Die 1975 in Klagenfurt geborene Katja Gasser, Leiterin der Literaturabteilung beim Fernsehen und präsent als Moderatorin bei der Buch-Wien und den “O-Tönen”, die schon seit einigen Jahren gemeinsam mit Cornelius Hell ,in der “Gesellschaft” die “Lese.Auslese” immer vor Weihnachten oder vor Saisonschluß gestaltet, kenne ich schon lange. Ich habe sie glaube ich, einmal nach einer “Lese.Auslesung” bei Bowle und Keksen angesprochen und ihr auch eines meiner Bücher gezeigt, daß sie gelesen und mir dann zurückgeschickt hat. Seither grüßt sie mich, wenn sie mich in Leipzig oder auf der “Buch-Wien” sieht und bei einer der Lese.Auslesen” bin ich mit ihr in eine Art Konflikt geraten, als sie, glaube ich, von “Gartenfaschisten” gesprochen hat und ich diesen Ausdruck nicht hören wollte.

Jetzt habe ich sie Corona bedingt schon länger nicht mehr gesehen, weil seit 2018 kein Leipzig und seit 2019 keine “Buch-Wien” und die “Auslesen” habe ich bis auf Juni auch gestreamt. Da habe ich sie, glaube ich, gesehen und den “Österreich Schwerpunkt”, der bei der nächsten Leipziger Messe stattfinden soll, bereiten sie auch vor und da habe ich auch einige Pressekonferenzen gestreamt.

So war ich, als ich im Literaturhausprogramm nach den Veranstaltungen für heute gesucht habe, erstaunt, daß sie dort mit Musik ein Buch präsentieren will, daß sie im Lockdown geschrieben hat “Von Erwachsenen habe ich mir mehr erwartet- Erfundene und gefundene Dialoge”, bei “Leykamp” erschienen, daß von dem KrimiautorThomas Raab moderiert werden sollte, der auch Gast war als ich einmal bei der Buch-Wien beim Ö1-Quiz aufgetreten bin und habe mir gedacht, da streame ich hin, weil wieder eine achtzehn Uhr Stunde und war dann noch einmal erstaunt, daß die Veranstaltung nicht und nicht begonnen hat und ich auf der Seite auch keinen Hinweis finden konnte, daß sie nicht stattfinden wird.

Also nach einem Ersatz gesucht und bin da in der “Gesellschaft für Literatur” fündig geworden, denn in der “Alte Schmiede” gibt es am Mittwoch immer ein <musikprogramm und die streamen seit Saisonbeginn auch nicht immer, so habe ich mir wegen meiner gestrigen achtzehn Uhr Stunde auch die “Wien-Reihe” mit Eva Schörkhuber und Sabine Scholl nicht anhören können.

Aber die “Gesellschaft” streamte und als ich mich, um viertel nach sieben hinbegeben habe, stellte Manfred Müller auch gleich den 1956 in Graz geborenen und in Mödling lebenden Georg Bydlinski und seinen neuen Gecihtband “Flüchtiges Fest” vor, den ich auch schon Jahre durch die GAV und den IG Autoren kenne, wo er sehr aktiv ist und passend zur “60 Jahre -Gesellschaft für Literatur” präsentierte Georg Bydlinski zu seinem neuen Band auch den 1986, glaube ich, erschienenen Band “Die Sprache bewohnen” und da sind bei mir die Zeilen “Ein Gedicht ist ein Baum” und “Einzeln sind es nur Worte zusammen ein Gedicht” hängen geblieben.

Der nächste Autor der seinen bei Klever erschienen Lyrik- und Prosaband “Rückwärts schweigt die Nacht” vorstellte, war der 1960 in Linz geborene Günther Kaip, den ich, glaube ich, auch von der GAV kenne und erzählte, daß Träume für ihn sehr wichtig sind, so hieß auch eine Gedichtzeile “In Sardellenträumen wohnen” und dann fiel mir noch die Zeile “Folgt er mir durch die Straßen in denen das Licht durch Pfützen dringt”.

Die letzte Lesende wäre die 1951 in Hainburg geborene Waltraud Haas gewesen, die ich auch schon lange kenne und mit ihr, glaube ich, auch einmal beim “Volksstimmefest” gelesen habe. Sie hat ihre letzten Bücher bei “Klever” herausgebracht, da habe ich sie auch schon lesen gehört, aber diesmal war sie krank.So wurde sie durch Ralph Klever vertreten, der von ihr angewiesen, sich durch den Band “Mit der Axt in der Hand” gelesen hat und da der Stream in einen Endlosstream endete, kann ich auch einige der Gedichtzeilen wiedergeben:

“Berthold Brecht: Ich in ein Stückemacher, Wolf Biermann: Ich bin ein Liedermacher, Waltraud Haas: Ich bin keine <köchin” und “Ich habe zwei Augen auf dich geworfen, doch keines ist zurückgekommen” oder “Du schwingst keine Feder in der Hand, mit der Axt in der Hand markierst du dein Revier”.

Ein interessanter Abend, der zwar ganz anders, als geplant endete. Ich habe wieder viel gelernt, obwohl ich mich aus meiner Wohnung nicht hinausbegeben habe.

Eine Barockdichterin

Die “Dichterin liest Dichterin-Reihe” in der “Alten Schmiede” wurde heute durch einen Dichter ergänzt und da stellten der Dichter Michael Hammerschmied und die Dichterin Margret Kreidl, die 1621 in Greifwald geborene Sibylla Schwarz vor, die den dreißigjährigen Krieg erlebte und siebzehnjährig gestorben ist und in diesen siebzenn Jahren ein großes Werk an Sonetten, Oden, Gebrauchsgedichte an die Freundinnen oder für Hochzeiten, Epigrammate, etcetera hinterlassen hat und die offensichtlich jetzt wiederentdeckt und wiederaufgelegt wurde.

Margret Kreidl und Michael Hammerschmidt erwiesen sich zu meinen Erstaunen als wahre Barocklyrikexperten und präsentierten die Bücher, die inzwischen über die Dichterin erschienen ist. Da gab es schon einen Gedichtband, der 1650 posthum von Samuel Gerlach herausgegeben und ich glaube inzwischen nachgedruckt wurde.

Zu Lebzeiten der jungen Frau war, glaube ich, nichts veröffentlich, die mit ihren “Gesang wider den Neidt”, als die erste Feministin der Literaturgeschichte gilt, die “Pommersche Sappho” wurde sie auch genannt und so haben sich die beiden Dichter durch die Gedichte durchgelesen und eine Kostprobe von den Sonetten, Oden, Liedern, etcetera, gebracht und erwähnten auch, daß die Autorin den Unterschied der Versformen sehr wohl gekannt hat.

Sie war die Tochter des Greifwalders Bürgermeisters und wurde sowohl von ihrem Vater als auch von ihren Bruder sehr gefördert. Sie war für ihre Zeit sehr gebildet und die präsentierten Gedichte hatten auch ihren eigenen Ton und eine sehr einprägsame Versform:

“Liebe schont der Götter nicht/sie kan alles überwinden/sie kan alle herzen binden/durch der Augen klahres licht”

“Gefellt dir nicht mein schlechtes Schreiben/und meiner Feder edles Safft/So laß nur balt das Läsen bleiben/Eh dan es dir mehr unruh schafft”

Ja das könnte ich dem Uli schreiben, wenn er mich wiedermal kritisiert und ja da war die Orthografie noch etwas anders Deutschland wurde mit “T” geschrieben und trotzdem war der Ton sehr eindringlich und gut zu hören.

“Wer will vertragen soviele Plagen/zwar deinen Willen magst du erfüllen/Wo diese Gaben ich kann nicht haben/ich will gedenken du wirst mir schenken/Wo diese Gaben ich nur bloß habe/du mußt gedenken wo Lieb ist/ ist auch Leid”

Am Tag ihres Todes hat sie noch ein Sterbegedicht geschrieben, das später in einem Kirchenbuch Einlaß gefunden hat und die beiden Dichter gaben auch noch eine kleine Einführung in das Werk anderer barocker Dichterinnen und machten neugierig auf das Lesen.

Vom Dunkelsteinerwald zur “Stuthe Quickie Open Stage”

Nach der langen “Poet-Night”, und dem anschließenden Bloggen das mich einige Stunden Schlaf gekostet hat, wieder ein sehr abwechslungsreicher Tag. Nämlich Fototreff von Alfreds Wandergruppe. Da ist er ja im Gymnasium mit seinem Turn- und Mathematiklehrer einige Male auf Wanderwoche gegangen und nach seiner Pensionierung hat der Lehrer den Kontakt zu seinen ehemaligen Schülern wieder aufgenommen und seither gehen wir zweimal im Jahr auf Wanderwochenende meistens in NÖ oder in der Steiermark.

Seit 2000 gibt es die, glaube ich und bei sehr vielen sind wir gewesen. Corona hat wieder unser Teilnahmeverhalten etwas reduziert.

Vor zwei Jahren waren wir aber einmal mit, im Vorjahr der Alfred allein, weil ich mich nicht testen wollte, was dann glaube ich ohnehin nicht kontrolliert wurde und heuer wieder in Eisenerz und es hat sich auch eingeprägt nach dem Wochenende Anfang der Ferien und dem am Ende sich auch noch im Herbst auf einen sogenannten Fototermin zu treffen. Da zuerst Mittagessen, dann ein bißchen wandern und sich dann wieder im selben oder einem anderen Gasthaus treffen und die Fotos von den vorherigen Wanderungen gemeimsam ansehen.

Und heute war es wieder so weit und ich schreibe es gleich. Es war ein besonders schöner Ausflug in den Dunkelsteinerwald oder nach Gerolding, wo ich, glaube ich, noch nie gewesen bin, obwohl es nicht sehr weit von St. Pölten entfernt ist und am Markt von St. Pölten wird auch Geroldsteiner Markt verkauft.

Wir sind um zehn losgefahren, waren dann um halb zwölf schon beim Treff im Gasthaus Hirschenwirt dessen Spezialitäten, die Hagenbutten sind und daher ein eigenes “Hetscherlshop” haben und da habe ich eine Kürbissumme, ein Hirschenwirtschnitzel gegessen und dazu Sturm getrunken. Dann ging es durch den Wald oder eigentlich durch die Felder, wo man, die Früchte und das Gemüse betrachten konnten, das dort angepflanzt sind. Ein paar Nüße, Birnen, Äpfel habe ichgefunden, da wird es morgen ein herbstliches Müsli geben und haben uns eineZeitlang, um einen wild bellenden gekümmert. Es gibt da einen Römerweg und eine alte Römerbrücke. Eine schöne Ofarrkirche hat Gerolding auch.

Dann gab es das Fotos betrachten und da war ich im Dilemma. Denn am Abend hat es im Amerlinghaus wieder einen “Stuthie Quickie” gegeben, zu dem mich Andi Pianka wieder eingeladen, weil ich, als ich das letzte Mal zu erschöpft war, um bis zehn Uhr zu bleiben, wo er seine Corona-Dialoge gelesen hat und inzwischen habe ich mich auch erkundigt, was ein “Stuthe Quickie”, ein seltsames Wort ist? Im Programm steht etwas von einer “Möglichkeit für kreative Schelme ihre Kunst in Tanz, Musik und Literatur auszuprobieren und sich für einen fünfzehn Minuten langen Auftritt anzumelden. Also eine Art Open Mike oder Poetry Slam. Aber das letzte Mal bin ich nach drei Muskeinlagen gegangen und habe es dem Andi Pianka, der mir immer die Enladungen schickt, versprochen, da einmal hinzukommen.

Aber, ob es sich ausgeht vom Dunkelsteinerwald pünktlich ins Amerlinghaus zu kommen? Und kann gleich verraten, es ist sich ausgegangen. Wahrscheinlich nur, weil der Hans bei den 2022-Terminen nicht anwesend war und daher keine Fotos hatte.

Also, um halb sieben waren die Fotos gezeigt und so bin ich ziemlich pünktlich zu der Veranstaltung gekommen, wo es diesmal nicht so voll, wie das letzte Mal war und wieder Grund zur Freude. Andi Pianka ist diesmal ziemlich zu Beginn dran gekommen. Ich wäre aber ohnehin geblieben und der Moderator kündigte auch an, daß es diesmal viel Musik aber auch einige Lesungen geben würde.

Dann war beides ziemlich gleich verteilt und wieder interessant Katrin Butt, die gestern auch bei der Poet Night gelesen hat, hat zwei Lieder gesungen. Dann kam, sehr aktuell, einen Dialog zwischen einem Kühlschrank und einem Physiker namen Erwin, um eine Katze ging es auch und das Thema Pandemie wuurde ebenfalls thematisiert. Zwei junge Frauen haben mit Gitarre deutschsprachige oder englische Lieder gesungen und Andi Pianka hat sein soeben erschienenes Buch “Die Masken nieder” präsentiert und einige seiner Corona-Dialoge gelesen, die sehr lustig und auch sehr beeindruckend waren.

Danach hat Wolfgang Gleicher eine sehr lustige Geschichte gelesen, wie er einmal einen Tausender in einem Opferstock einer Kirche herausgezogen und wieder zurückgegeben hat. Der hatte sich das Buch vom Andi Pianka schon gekauft und interessant ist auch, daß AndiPianka im Gegensatz zu Dietmar Füssel beim “Tag der Freiheit des Wortes”nicht ausgebuht, sondern eher beklatscht wurde.

Er hat das aber thematisiert und erwähnt, daß ihm schon passiert ist, daß Leute den Saal verlassen haben und hinzugefügt: “Obwohl ich mich nicht Thomas Bernhard vergleichen möchte, ist dem das auch passiert Ein Kabarettist hat seine Ideen zum Thema Scheidung vorgetragen und ziemlich genau um zehn war es aus.

Spannend, spannend die vielartigen Formen sich zu präsentieren und das ist auch ein Thema, was mich sehr interessiert, denn ich finde es ja schön, daß so viele Leute schreiben, musizieren, malen, etceterta, wollen und nur schade, daß es die einen ohne Honorar in Veranstaltungen, wie diesen tun müssen und die anderen auf Buchpreislisten stehen oder Wettbewerbe gewinnen.

Wieder einmal Poet-Night

Da war ich ja seit 2019 wegen Corona nicht. 2020 hatte ich mich angemeldet und hätte wahrscheinlich aus dem “Frühlingserwachen” gelesen. Da hätte ich aber eine Maske tragen müssen und deshalb abgesagt und im Vorjahr hat, glaube ich, zusätzlich noch 3G gegolten, da war dann der Alfred, weil sich der, wegen dem Begräbnis der Schwiegermutter getestet hatte, während ich mich ins Literaturhaus streamte.

Aber heuer war alles noch normal, wie lange weiß man nicht, weil die Zahlen wieder steigen und Masken und testen, schon wieder gefordert wird und noch etwas war neu, denn seit 2020 gibt es die Veranstaltung im Weinhaus Sittl vorher war sie im “Siebenstern” und, ich glaube, es gibt sie von Rolf Schwendter initiert seit 2000 und seither habe ich da gelesen und meine Texte vorgestellt– und so war es auch diesmal. Ich habe aber nicht aus einem meiner Corona-Bücher, da sind ja erst vorgestern “Die Uhren” erschienen, sondern aus meinem “Work of progress” “In den Wolken leben oder soziale Kreditsystem” die erste “1984-Szene” im “Werkl im Goethehof” vor vierzehn Tagen habe die drei Winston Smith-Szenen gelesen, denn da war fünfzehn Minuten Lesezeit. Bei der Poet-Night sieben. Aber die Nacht, die bei Rolf Schwendter um drei oder vier Uhr Nachmittag begonnen und um drei Uhr früh am nächsten Tag geendet hat, ist inzwischen auch schon sehr abgespeckt.

Um sechs hat sie begonnen und um halb elf war es, glaube ich aus und circa dreißig Autoren haben gelesen. Die Idee der Poet-Night ist ja, daß die Lesetheatermitglieder, die selber schreiben, ihre eigenen Texte lesen, obwohl immer auch ein paar prominente Autoren eingeladen waren. Ungewöhnlich war vielleicht auch, daß das Pelikan Stüberl des Weinhaus Sittl, als ich es um knapp sechs erreicht habe schon sehr voll war. Im Siebenstern kann ich mich erinnern, daß es um drei oder vier noch ziemlich leer gewesen ist, aber das war auch früher und es sind auch schon ein paar Leute da gewesen, die wie ich, erst sehr spät gelesen haben.

Begonnen hat Anka Mairose Parovsky, die ich schon öfter bei der Poet-Night gehört habe und die eine Coursine der Erika Parovsky ist, die mit ihrer Enkeltochter ebenfalls da war und die Minou Staringer, hat als nächste gelesen und da eine sehr dystopische Geschichte mit Weltuntergangsstimmung präsentiert. Dann kamen schon die Stars. Nämlich Lydia Mischkulnig, die erst gestern in der “Gesellschaft”Esther Kinskys “Rombo” moderierte und ich sie, wenn ich mich nicht irre, vorher am Naschmarkt in einem Cafe mit Brigitte Schwens-Harrant gesehen habe. Dann folgte Antonio Fian, auch ein üblicher Poet Night-Leser mit drei Sketches aus seinen “Wurstfragen” und Ruth Aspöck, meine treue Freundin, brachte ein Langgedicht und eines das sie, glaube ich, aus dem Spanischen übersetzt hat.

Mechthild Podzeit-Lütjen, die sehr poetische Autorin, die ich von der “Frauen lesen Frauen-Gruppe” kenne, brachte ein paar Kostproben aus ihrem neuen Gedichtband. Dann folgte Christina Vivenz-Stern, die ich noch als Christoph Vivenz kenne mit einer Kritik an das Lesetheater und der mir bisher unbekannte Heinz Achtsnit mit einer eher lustigen Geschichte, wo ein Reiseleiter durch Friedhöfe führt. Eric Hardenberg, der immer ein Stirnband trägt, brachte Gedichte und erinnerte, daß Edgar Allan Poe heute Geburtstag hat. Dann folgte Judith Gruber-Rizy, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe und stellte ihren neuen Rosa- Roman vor, wo ihre Rosa diesmal in eine “schreckliche Stadt” zurückkehren soll oder das plant und Christa Kern las einen Text, der in den letzten “Entladungen” enthalten ist.

Dann folgte eine Pause, wo ich im Hof Patricia Brooks, die im zweiten Teil aus ihrem Gedichtband “Bukarest Bistro” gelesen hat und Erika Kronabitter begrüßte und dann begann Christa Meissner mit einem abgewandelten Nestroy-Coplet, das sich auf die Teuerungswelle bezog.

Anita C. Schaub las Abschnitte aus zwei ihrer Bücher und Helga Graziela Schwaiger, auch eine Stammleserin, brachte zwei Texte von denen einer von Elefanten, der anderen von ihren Reisen handelte.

Dann folgten Ilse Kilic und Fritz Widhalm mit ihren Gedichten. Der nächste prominente Stammgast war Gerhard Ruiss, mit seinem letzten Gedichtband “liebster, liebste, liebes, liebstes”. Gabriele Afanasev folgte dann als Kontrest mit einem Rückert-Gedicht, das sie sehr beeindruckend rezitierte.

Gerald Jatzek präsentierte Texte aus einem Erzählband, der sich mit Sprache und Literatur beschäftigte und die mir wieder unbekannte Katrin Butt hatte einen Hipp hopp oder Poetry Slam-Text in dem sie durch einen Supermarkt zog. Dann kam Richard Weihs mit seinen Wunschgedichten, die er regelmäßig bei den Poet-Nights präsentierte, aber die “Wilden Worte”, gibt es seit einem Jahr, wahrscheinlich Corona bedingt nicht mehr und nach einer neuerlichen Pause begann Manfred Loydolt mit zwei Texten. Der Erste war ein Kapitel aus einem Buch, an dem er gerade schreibt, wo ihm seine kleine Tochter fragt, wie es im <himmel ausschaut? Mit dem Zweiten, wo eine Frau ihren Mann in einem Restaurant unter dem Tisch verführt, hatte ich meine Schwierigkeiten und dann folgte ich, nach Waltraud Zechmeister, mit dem schon erwähnten “1984-revisited-Text”. Dann folgte Karin Gayer mit der ich schon einige Male beim Volksstimmefest gelesen habe mit einer Geschichte, die, glaube ich, on einem Alkoholiker handelte. Danach wurde es wieder kabaretistisch, beziehungsweise beschäftigte sich Ingrid Janzen mit dem Schrei “Mander´s ischt Zeit” mit der Frauenfrage und dem Gendern, in dem Sätze wie “Man schreibt keine Gedichte, wenn das Geschirr noch nicht abgewaschen ist!”, was mir sehr gefallen hat, vorkommen.

Und Werner Krotz las aus seinem Buch mit dem Namen “Auf dem Weg zu Gott”, ein Kapitel vor, das von der Hochzeitreise eines Paares handelte. Dann war es schon wieder aus, beziehungsweise beendete Hahnrei Wolf Käfer, der nach Rolf Schwendters Tod mit Andrea Pauli, die Veranstaltung organisert, seine japanisch inspirierten Kurzgedichte vor.

Das war es und meine dritte Lesung in diesem Jahr oder eigentlich die vierte, wenn man die Salman Rushdie-Solidaritätslesung Anfang September dazu rechnet, habe ich doch beim Osterspaziergang der Lit Ges meinen “Meister Hoppel” präsentiert und im “Werkl” und bei der “Poet-Night” die Winston Smith- Szenen aus dem “Sozialen Kreditsystem”.

Das war es wohl für dieses Jahr, wenn es nicht doch ein literarisches Geburtstagsfest geben wird, das diesmal der Alfred organisert, wo ich meinen Gästen auch Einblick in mein literarisches Corona-Schreiben geben könnte.

Antonio Fian
Judith Gruber-Rizy
Christa Kern
Anita C. Schaub
Helga Graziella Schwaiger
Patricia Brooks
Fritz Widhalm
Ilse Kilic
Gerhard Ruiss
Gabriele Afanasev
Gerald Jatzek
Katrin Butt
Richard Weihs
Manfred Loydolt
Waltraud Zechmeister
Eva Nagl-Jancak
Karin Gayer
Ingrid Jantzen
Werner Krotz
Hahnrei Wolf Käfer

Literarisches Hipp hopp im Schlafzimmer

Heute tat ich etwas, wovon ich meinen Klienten abraten würde, nämlich gleichzeitig in die “Gesellschaft,” das Literaturhaus und in die “Alte Schmiede” streamen, weil ich, wie ich das, seit mein WGPV-Kontingent wieder offen ist, öfter habe, eine sechs Uhr Stunde und feststellte, daß jeder der drei Häuser eine Veranstaltung hat, die mich mehr oder weniger interessierte.

Die “Gesellschaft” hatte das interessanteste Angebot, nämlich Esthers Kinskys “Rombo”, das auf der deutschen Longslist steht und das ich vor kurzem gelesen habe.

Aber da habe ich eine Regel, die die meisten nicht verstehen, daß ich, wenn es Alternativen gibt, nicht zu der Veranstaltung gehe, wo ich das Buch gelesen habe, aber da hätte ich einige Fragen, die ich durch das Gespräch ergründen könnte und in der “Alten Schmiede” wurden zwei Literaturzeitschriften vorgestellt, die Lena Brandhauer moderierte, nämlich “mosaik” und “mischen” und da traten bei der ersten Zeitschrift Katherina Braschel, die ich ja vor kurzem aus einer anderen Zeitschrift lesen hörte und Lisa Gollubich auf und im Literaturhaus gab es wieder eine Comic-Präsentation, nämlich Franz Suess “Diebe und Laien” aus dem “avant-Verlag”.

Also eine große Auswahl und wie mache und entscheide ich mich da und irgendwann bekam ich heraus, daß ich Lust hatte, alles gleichzeitig anzuhören oder wieder einmal hin-und her zu switschen. In die “Gesellschaft”, die immer genau das akademische Viertel einhält, kam ich am spätestens hinein und das war. obwohl ich das Buch, das ich ja auf die Shortlist gegeben hätte, schon gelesen habe, am interessantesten, denn Lydia Mischkulnig, die ja auch eine Sprachkünstlerin ist, moderierte und stellte anspruchsvolle Fragen an die Autorin, die ja auch Übersetzerin ist, nämlich die, ob man, wenn die Bücher so schlecht lektoriert sind, überhaupt Übersetzungsaufträge annehmen soll und erklärte, daß “Rombo” genau wie “Hain” ein Geländeroman ist, also einer in dem es um Landschaften geht.

Bei “Diebe und Laien” gingen es mit einer Lesung durch das Buch, das vom Rand der Gesellschaft und die Personen, die sich darin herummühen müssen, handelt und bei “Rombo” geht es ja um die Erinnerung an die Erdbeben, die 1976 in Friaul passierten und um dieselben Stimmen, Lina, Mara, Anselmo, etcetera, die davon erzählen. Dann ging es zu einer Lesung aus dem ersten Kapitel und ich habe den Ton abgedreht um mich auf die anderen Lesungen zu konzentrieren, beziehungsweise Katharina Braschels wieder sprachlich sehr anspruchsvollen Text zuzuhören und vorher habe ich das Gespräch zwischen Marie-Christine Guilani und Prof Sönnichsen angehört, wie gefährlich die neue Corona-Welle, die jetzt sehr im Gespräch ist und weitere Maßnahmen gefordert werden und werde es nachher zu Ende hören und um dreiviertel sieben stellten auch die Anwälte Höllwarth und Scheer die drei BP-Kanditaten vor, die sich nicht live bei ihnen gemeldet haben.

Aus der Zeitschrift “mischen” haben dann auch noch Una Steiner und Clemens Gartner gelesen.

Es war also viel los und diesem Donnerstag und man kann sich mit seinem Laptop an viele Orte streamen. Ein bißchen unaufmerksam werden meine Leser möglicherweise sagen, aber vielleicht der Zug der Zeit und etwas, was mir Spaß machte und später kann ich mich mit den Zeitschriften auseinandersetzen oder die Streams noch eine Woche lang nachsehen.

Und den “Literatur-Nobelpreis” wird diesmal Annie Ernaux bekommen, von der ich noch nichts gelesen habe.

Peter Roseis Kulturnation

Heute bin ich zum ersten Mal in der Herbstsaison wieder live in die “Gesellschaft für Literatur” gegangen. Einmal habe ich dort schon hingestreamt und mir Norbert Gstreins Neuererscheinung angehört und ganz am Anfang wurde Reinhard Kaiser-Mühleckers Buchpreisbuch “Wilderer” dort gesprochen. Da hatte ich aber lange Stunden und gedacht, das Buch werde ich ohnehin lesen und einmal habe ich schon eine Besprechung darüber gehört, aber heute habe ich mir das Buch in die “Gesellschaft” mitgenommen, da ich es ja als Print bekommen habe und es zu lesen angefangen.

In der “Gesellschaft” waren viele maskiert. Gerhard Jaschke habe ich gesehen, Kurt Neumann und dann ist Manfred Müller mit dem 1964 geborenen Autor erschienen, von dem ich schon einiges gelesen habe. Vierzig Bücher hat er geschrieben leitete Manfred Müller ein. Soviele waren es nicht. Aber einige und heute ein besonderer Abend, denn keine Buchpräsentation, sondern ein Abend mit Essays, die glaube ich noch nicht veröffentlicht sind.

Drei davon hat Peter Rosei im beigen Anzug gelesen und das Thema des Zweiten beziehungsweise des Abends war die Kulturnation, die Österreich angeblich ist oder sich im Ausland, als solche verkauft. Ich sehe ja nichts Schlechtes daran, obwohl es vielleicht etwas peinlich ist, wenn ein Politiker auf einer Viennale einem Künstler die Hand geben muß, der in Österreich wegen “Nestbeschmutzung” im Gefängnis saß und, daß die Kronenzeitung mit der Nobelpreisträgerin Jelinek ihre Schwierigkeiten hatte, habe ich ja unlängst in der “AS” gehört.

Wenn man die Leute fragt, was zur Kulturnation Österreich gehölrt, wird das Burgtheater genannt, meinte Manfred Müller auf den einwand eines Herrn im Publikum, der offensichtlich von dort kommt und es entnationalisieren will und wenn man als Autor durch die Auslandsinstitute geschickt wird, ist das vielleicht auch ein bißchen zwiespältig. Zumindest hat Peter Rosei das angedeutet, der in den drei Essays, die er gelesen hat, in die Vergangenheit gegangen ist. Vom “Wiener Kreis” zu Sigmund Freud, zu Arthur Schnitzler, zu Karl Kraus, etcetera .Dann meinte er noch, daß man zum Essay schreiben, die Wissenschaft oder das Wissen braucht, während der Autor “Was ist los?”, fragt. Also auf die Straße geht und schaut was ist da los und so gesehen gibt es auch einen Unterschied zwischen dem Essay und dem literarischen Schreiben.

Interessant, interessant und vieles habe ich nicht verstanden, bin ich ja auch eher eine realistische Schreiberin als eine philosophische Denkerin, obwohl ich manchmal auch Essays schreibe oder Artikel für das “Literaturgeflüster” in dem ich meine gesellschaftspolitische Meinung äußere.

Interessant, interessant und dann zurück und sich mit Interesse, die Elefantenrunde zur Bundespräsidentenwahl. Also zuerst den Amtsinhalber,, wie er genannt ist und dann die sechs die gegen ihn antreten und das ist auch interessant und etwas was in der Gegenwart in unserer Kulturnation passiert.

Radio Rosa zum sechzehnten Mal

Das “Radio Rosa” eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe, die Patricia Brooks über die GAV schon zu sechzehnten Mal und ein paar Mal bin ich bei der Veranstaltung dabei gewesen. Da werden immer vier Personen eingeladen, die offenbar gemeinsam Texte schreiben und sie dann performen.

Die erste Veranstaltung habe ich, glaube ich, im Amerlinghaus gesehen, dann ist Patricia Brooks mit ihren Performern ins Literaturhaus gegangen und diesmal wurden Erika Kronabitter, Markus Köhle, Lydia Steinbacher und der Musiker Josef Wagner eingeladen. Die Performer sind auch auf einer Postkarte abgebildet, die ich irgendwo gefunden habe und ich streame die Veranstaltung, die “Nicht von dieser Welt” zum Titel hat, weil wir uns zum ersten Mal seit einem Monat wieder in Harland befinden. Das ist ja ungefähr das einzige was ich positiv von der Corona-Krise mitgenommen habe und wenn wir in Wien gewesen wäre, wäre ich in wahrscheinlich ins Cafe Central zu einer Veranstaltung der “Gesellschaft” gegangen, weil dort Katharina Tiwalds neuer Roman ” Mit Elfriede durch die Hölle” vorgestellt wurde, den ich mir ja beim Tag der offenen Tür beim Literaturhausflohmarkt kaufte und ihn anbetracht meiner überlangen Leseliste wohl nicht so schnell lesen werde.

Aber “Radio Rosa” ist auch interessant und der Musiker hat mit seiner Einleitung begonnen. Dann hat Markus Köhle, den ich ja erst vor kurzem im Literaturhaus hörte begonnen und die Veranstaltung vorgestellt und auf das “Radio Rosa” hingewiesen und dann wurde, musikalisch untermalt, abwechselnd von Wellen und Äpfel gelesen, in die man zufällig beißt, wie die 1993 geborene Lydia Steinbacher, die ich schon auf einigen Lesungen gehört habe, gelesen hat.

“Ist die Welt nur eine Besteckschublade!”, hat dann Markus Köhle gefragt und Erika Kronabitter hat “Stell dir vor!” und mit einem abgeschuppten Fisch gekontert.

Also ganz schön durcheinander, aber sehr poetisch, die Texte der drei Autorinnen des diesmaligen Quartetts. Erika Kronabitter ist dann bald zu der schon erwähnten Besteckschublade zurückgekommen. Also gibt es doch Verbindungslinien und was, das mit dem Radio zu tun hat, habe ich auch nicht so verstanden. Es wurde aber am Anfang erwähnt und Lydia Steinbacher las dann auch einige Nachrichten und den Wetterbericht vor. Vorher hat Markus Köhle über das “Köhle-Grillgut” referiert, also wie schon beschrieben sehr durcheinander, aber poetisch performt und unterschiedlich lautstark musikalisch untermauert.

Der Weltraumforscher Herr Köhle wurde dann von Lydia Steinbacher oder der “Radio Rosa-Moderatorin” interviewt und sollte dabei von seinen Spaziergängen auf der Venus berichten.

“So sind wir nicht, so sind wir doch!”, hat dann der Weltraumforscher performt und ist wieder auf die Welt zurückgekommen:

“Der Weg ist so, was haben wir gelacht, Österreich ist ein Witz mit Geschichte”, denn er ist ja ein sehr realistischer Autor, der auf die sieben Zwerge der österreichischen Bundespräsidentschaftskanditaten und das tiefschwarze Österreich gekommen.

War “Radio Rosa” nicht einmal experimentell? Das hängt wohl von den performierenden Autoren an und Patrica Brooks hat mich ja, glaube ich, einmal auch versprochen mich einzuladen und da hätte ich auch genügend realistische Texte, die sich auf die aktuelle Situation beziehen.

Am Schluß haben dann alle durcheinander gelesen und sind so wieder an den Anfang zurückgekommen, “Ich stell mir vor” und “Brösle und brösle…, bis Erika Kronabitter dann zum “Wurmloch” kam und so weiter und so fort “Stell dirs einfach nur vor!”, was ein sehr poetischer Schluß, der sehr interessanten gestreamten Veranstaltung war, wozu mir der Alfred ein Glas spanische Rose eingeschenkt hat.

Wieder neue Bücher aus dem “Otto Müller-Verlag”

Im Literaturhaus werden ja öfter Bücher aus dem “Otto Müller-Verlag” vorgestellt. Diesmal moderierte Nadine Fejzuli statt Arno Kleibel und stellte die beiden Autorinnen vor.

Die Erste, die 1959 in Klagenfurt geborene und jetzt in Innsbruck lebende Minu Ghedina war mir bisher unbekannt.

“Die Korrektur des Horizonts” ist das Debut der Autorin, die sowohl Germanistik, als auch Schauspiel und Bildhauerei studierte und das Buch handelt von einem Kind namens Ada, das bei seiner Großmutter, einer Schneiderin, aufwächst und sich dort mit ihren Stoffen und Zwirnen sehr wohl fühlt. Die in ihre Pupppenkiste packt und für die Puppen daraus Kleider näht. Die Eltern, beziehungsweise, die Mutter, kommt auf Besuch, aber Ada fühlt sich fremd mit ihr und erlebt sie als kalt. Dann geht sie aufs Gymnasium und wird von der Direktorin zur Rede gestellt, weil sie ein Mädchen, als ihre Schwester bezeichnet, die das offenbar gar nicht ist. Trotzdem geht Ada aus ihrer Kindheit erstärkt hervor, fährt mit ihren Eltern nach Italien und erlebt Venedig, als vollkommene Stadt und beschließt “Schönheit zu gestalten”. Auch bei einem Theaterbesuch hat sie ein berauschendes Erlebnis und wird dann Kostümbildnerin.

Dann kam und die habe ich schon öfter gehört, die 1957 in Freiburg in Breisgau geborene Hanna Sukare, die den dritten Teil ihrer “Trilogie der Suche”- “Rechermacher” vorstellte.

“Staubzunge” habe ich mir ja einmal bei einem Flohmarkt gekauft, aber noch nicht gelesen, ich komme ja nicht dazu, weil immer neues kommt.

“Schwedenreiter” habe ich bei einer Lesung kennengelernt. Und “Rechermacher” ist der Protagonist beziehungsweise der Großvater der Protagonistin Nelli, der bei der deutschen Wehrmacht war und viele Fragen aufwirft, ob der jetzt ein Opfer oder ein Täter war?

Hanna Sukare betonte als Erstes, daß sie sich freut, diesen Abend in Frieden zu beginnen. Ja, man hört jetzt sehr viel davon, daß der dritte Weltkrieg beginnt und die Atombomben fallen werden, weil Putin jetzt mobil macht, den Westen beschimpft und wie es genannt wird, Scheinbefragungen in der Ukraine durchführte und die dann noch schneller in die Nato aufgenommen werden wollen, was wahrscheinlich wirklich gefährlich ist.

Dann erwähnte sie einige Leute, die ihr bei dem Buch geholfen haben und stellte, die Figuren ihrer Bücher mit kleinen Puppen vor, was ich sehr originell fand und auch zum ersten Buch passt.

Pferde spielen in dem Buch eine große Rolle und der kleine August Rechermacher wächst mit ihnen auf und lernt, wie Hanna Sukare es nennt, “Pferdisch”.

Eine der Protagonistinnen, die wie Hanna Sukare erzählte übereinander sprechen, ist Nellis Tochter Maja, die ebenfalls nach August Rechermacher und den Krieg forscht und diese Stelle hat die Autorin auch noch gelesen und erzählte dann in Gespräch, wie sie zu dem Buch gekommen ist und was ihr beim Schreiben dabei wichtig war.

Literarische Reisen durch Österreich

Die Corona-Zeiten haben die Künstler in große Schwierigkeiten gebracht, zu Anfang beim ersten Lockdown jedenfalls, da gab es auch Kunst– und Kulturdemos, später sind die verschwunden und die Doris Kloimsteina hat mir verrten, daß sie plötzlich Geld für ihre Rezensionen bekommt, weil ja Kulturförderungen. Klaus Kastberger hat den Autoren, die er sonst ins Literaturhaus Graz, dessen Leiter er ist, eingeladen hätte, ein “Corona-Tagebuch” ermöglicht und die Literaturwissenschaftlerin Barbara Seidl hat eine Online Plattform für Autoren gegründet aus der später eine Literaturzeitschrift namens “Litronbon” geworden ist, von der es schon zwei Ausgaben gibt. Die Dritte ist in Vorbereitung und aus der Ersten wurde heute gelesen und da haben Katharina Sachs, Katherine Braschel und Markus Köhle ihre Texte und auch anderes gelesen und das war interessant.

Um Reisen ist es in dem ersten Heft gegangen dessen Texte offenbar in Lockdownzeiten entstanden sind und die haben es in sich und da könnte ich von der 1995 geborenen Katharina Sachs, die gerade eine Ausbildung als Buchhändlerin macht, einiges lernen.

Denn ich habe in den Lockdownzeiten ja auch geschrieben und hätte gerne aus meinen “Frühlingserwachen” einen dystopischen Roman gemacht und bin daran gescheitert, daß ich im Frühling 2020 ja nicht wußte, wie es mit Corona weitergeht und ich war wiedermal, stellt sich heraus, viel zu wenig abgehoben.

Denn aus der Wirklichkeit: Lockdowns, Maskentragen, Ausgangsbeschränkung wird wohl kein dystopischer Roman, da schreien die Befürworter höchstens “Schwurbler!” auf.

Man muß wohl mehr abheben und Katharina Sachs hat das getan und aus Wien eine überdachte Etagenstadt gemacht aus der es keinen Ausgang gibt und da ist einem Mann, dem Erzähler offenbar die Frau gestorben, beziehungsweise hat es sie in die Ferne gezogen und ist nur tot zurückgekommen. Ein Überwacherteam taucht auf und stellt Fragen und am Ende findet der Mann zwei Bücher unter der Matraze und macht sich mit Hilfe eine Bibliothekarin auf den Weg.

So muß an es machen und ich bin nach zehn Corona Texten jetzt ja auch auf “1984 revisited” gekommen, wo ich nicht viel abheben mußte, sondern die Geschichte nur in die Jetztzeit bzw, der Logik wegen ins Jahr 2024 verlegen.

Katharinas Sachs Text spielt im Jahr 2248 und die junge Frau, die sichtlich aufgeregt war, begrüßte ihren Freundeskreis im Publikum, denn es war offenbar für sie eine Premiere.

Dann kam eine Sprachkünstler namens Katherina Braschel und die ging wieder in die Gegenwart und las zwei Texte vor. Der Erste war aus dem Heft und da fuhr ein Paar Eisenbahn. Von Wien nach Linz und noch woanders hin und sprachlich war der Text wirklich exzellent.

Der zweite Text bezog sich auf die Nazivergangenheit der Großväter, auf die Bilder und die Briefe die man am Dachboden fand und ich habe ja auch so ein Soldatenalbum meines Vaters aus dem World War Ii in den Harlander Regalen und Postkarten aus dem World War I, die mein mir unbekannter Großvater an den Herrn Otto und das Fräulein Gretel, meinem Vater und meiner Tante, aus dem Feld schrieb.

Dann ging es wieder in die Berge, Katharina Sachs Protagonist ist ja auch in die Berge geflohen und der 1975 in Nassenreith geborene Markus Köhle hat es dorthin gezogen, beziehungsweise einen Kurt und einen Lukas im Zug dorthinfahren lassen. Sie sitzen im Speisewagen, trinken Bier und Espresso und unterhalten sich über Radio Eriwan Witze und das ist kein Text aus dem Heft, sondern ein Kapitel aus seinem neuen Roman der 2023 erscheinen soll und der Hefttext ist ein Spoken Word- oder Poetry Slam- Text, den der Slammeister oder Slampapa, wie es, glaube ich, Barbara Seidl nannte, stehend vortrug und da ging es vom Kahlenberg zum Arlberg und eine Rundfahrt durch das schöne Österreich mit all seinen Korruptionsskandalen.

Dann gabs Snacks und Getränke, wie Barbara Zwiefelhofer moderierte, die das Kaufen der Hefte und das Spenden an die Zeitung sehr empfahl und ich habe eine gute Wahl getroffen, denn ich hätte auch ins die “Alte Schmiede” gehen könne, wo Ferdinand Schmatz seinen neuen Gedichtband vorstellte, aber aus den habe ich ihn ja schon mehrmals lesen gehört.

Zwanzig Lehrgangskostproben, Bahoe-Comic und Amerlinghaus-Strassenfest

Die 1920 Party zum zwanzigjährigen Bestehen des “Writersstudios”,” das inzwischen ein neues Quartier auf der Rechten Wienzeile hat, habe ich ja am Donnerstag versäumt, weil ich doch zu den neuen Textvorstellungen” in die “Alte Schmiede” gehen wollte, weil mich sowohl der Reinhard Wegerth, als auch der liebe RudiProbeworkshops weitergegangen und da hat sich das “Writersstudio” seit ich einmal einen Infoabend in der Kaiserstraße besuchte, enorm weiterentwickelt. Inzwischen gibt es zwanzig Probeworkshops in den zwei Räumen des neuen Quartiers, obwohl kürzer, als in der Pramergasse, denn am Freitag hat es erst um zwei angefangen und da gab es Proben aus den Lehrgängen “Schreibkompetenz fürs Business”, “Positoniere dich mit einem Buch als Expertin” und “Training on Progress-Auszügen aus der Schreibtrainerinnenausildung”, also nicht umbedingt etwas, was mich interessiert, obwohl ich ja zwei Sachbücher in zwei Publikumsverlagen geschrieben habeund da die Seminarhilfe nicht brauchte, denn mein Herz gehört ja der Literatur ,aber zwei Workshops gab es schon die mich interessierten.

Das erste hat Michaela Muschitz, bei der ich einmal einige Krimiworkshops hörte, und die ich fast nicht erkannte, weil sie sich optisch sehr verändert hat, moderiert und da ging es um die “Heldin” beziehungsweise um die “Heldenreise” mit der ich mich ja sozusagen in einer Art Hassliebe befinde.

“Sich schreibend neu erfinden – sei Heldin”, hieß es und beim “Writersstudio” dreht sich alles, um das “Freewriting”. Also eines darüber machen, wie man sein Leben, wenn man in einer Krise oder Schwierigkeit steckt, verändern kann und das ist ja mein Trauma “Wieso bekomme ich nicht den NB oder schaffe es nicht in den Literaturbetrieb?“, wenn man das erstere, als zu überspannt empfindet. Aber “Sei realistisch und verlange das Unmögliche!”, heißt es doch. Aber beim “Freewriting”, kann ich schon erraten ist nichts rhausgekommen. Denn da bräuchte ich wohl die Hilfe oder die Anerkennung anderer. Also weitermachen, bloggen, meine Bücher selbst herausgeben, weil ich ja nicht wirklich einen Rechtschreibkurs machen oder experimentell schreiben will und dann wurde es besonders spannend und deshalb bin ich wahrscheinlich überhaupt hingegangen: “My favourite F- Words- feminstischen freewriting”, das ist, glaube ich, neu im Angebot und die Dame, die das machte, trug einen grellen Lippenstift und hätte ich eigentlich als nicht besonders feministisch eingeschätzt. Sie war aber sehr begeistert und man sollte auf einer Skala einschätzen, wie feministisch man sich zwischen 1 und 10 fühlt und darüber ein Freewriting machen und das war, kann ich auch verraten, sehr toll, denn wie feministisch fühle ich mich?

Komme ich ja noch von der alten “Auf-Generation”, kenne die Ruth, habe eine Zeitlang “Emma” gelesen und war jetzt auch bei der Buchpräsentation der Mieze Medusa, die mich ja auch zu einem feministischen Buch inspirierten, aus dem ich nicht beim “Volksstimmefest” lesen durfte, weil denen mein “Männerhassende Feminist” nicht gefiel oder war es doch meine Corona-Kritik, weil ich ja einige Männer kenne, die unter ihren feministischen Müttern sehr gelitten habe.

Ich habe also mit dem bunten Lippenstift der Trainerin begonnen und auf einmal stand der Satz “Und wie feminstisch ist der Alltag, wenn Frau sich demnächst zwischen sieben Männern entscheiden muß?”, da. Denn habe ich dann vorgelesen oder geteilt, wie das jetzt so schön Neudeutsch heißt und dann habe ich “Dem Business eine starke Stimme geben” ausgelassen und bin ins Literaturhaus gegangen, weil dort ein Comic aus dem “Bahoe Verlag” über den Kaiser Maximillian von Guilo Camagnis vorgestellt wurde, das derzeit, glaube ich, überall in Wien plakatiert ist und, wie das mit den Comics so ist, war es im Literaturhaus sehr voll. Es hat Wein und Käsecracker gegeben und wenn man das Buch kaufte, hat der Zeichner, der sowohl Maler, als auch Historiker ist, etwas hineingezeichnet und am Samstag ging es mit dem Passion Writing weiter.

Es gibt zwei Räume in dem neuen “Writersstudio”, die “Factory”, die man auch üper Zoom erleben konnte und “Schönbrunn”, weil sich das Ganze ja in der Nähe der Schönbrunnerstraße und auch vom Schloß Schönbrunn befindet, da bin ich am Freitag auch gewesen und habe den Samstag auch dort begonnen, wo es zuerst eine Einführung die “Writers Tricks” gab, was inzwischen das Einstiegsseminar ist, wenn man andere Workshops buchen will.

“Laß dein Schreiben fließen”, hieß es da. Da wurde zuerst nach den Schreibhindernissen gefragt.

Angst nicht gut genug zu sein oder vor negativen Feedback ist mir da eingefallen, obwohl es bei mir eigentlich um die Ausseneinflüße geht, also wenn der Uli wieder “Sie können es nicht!”, schreibt, während ich mich ohnehin für gut halte. Keine Zeit wäre auch ein Hindernisgrund. Wenn ich schlafe, ist mir dann noch eingefallen, was die Trainerin Daniela Pokorny etwas irritierte. Dann wurde geclustert, um herauszufinden wie man mit seinen Projekten weiterkommen kann und da stellte sich bei mir heraus, daß mir das Strukturieren gut tut.

Die nächste Trainerin Anna Ladurner, die ihre Workshops immer sehr gut vorbereitet, habe ich schon gekannt, das heißt einige Schnuperseminare zum “Life writing”, bei ihr gemacht. Da teilt sie immer Zettel aus mit Situationen über das man das ein Feewriting machen kann. Meine Zettel waren “Eine besonders gute Tasse Kaffee, mit wem hast du sie getrunken?” und “Woran hast du erkannt, daß etwas zu Ende geht, was dir sehr wichtig war”, da habe ich mich mit meinen Komplexen die ich einmal Ärzten gegenüber hatte und mit der Frage, ob ich mit dem Schreiben aufhören soll, wenn es nichts bringt beschäftigt. Etwas was ich aber nicht machen werden. Dann durfte man sich noch ein paar Zettel mitnehmen und da bin ich auf den “Schulhof”, den wir glaube ich, gar nicht hatten und die “Schultasche der ersten Klasse” gekommen. Mal sehen was daraus wird?

Dann gings ums Kinderbuch und da wurde, glaube ich, eine eher unkonventionelle Trainerin engagiert, nämlich Irmgard Kramer, die viel über ihr Schreiben erzählte. Dann ein Bild aussuchen ließ, über das man zwanzig Minuten schreiben sollte und da habe ich ein sehr Gutes erwischt, nämlich eines mit einem klavierspielendes Buben und da ist ein recht flüssiger Anfang herausgekommen. Der Junge spielt, weil ihn seine Mutter dazu drängt, daß er ein Star werden soll. Sie hat ihre Karriere aufgegeben müßen, als sie ihn bekommen und der Vater sie verlassen hat. Jetzt verdingt sie sich als Musiklehrerin und der Sohn soll es einmal besser haben, obwohl er lieber Fußball spielen will.

Dann habe ich doch den Raum gewechselt und bin zum “Joke Writing im Angesicht nahender Katastrophen übergegangen und interessant war da, daß man in der “Factory auch bei per Zoom teilnehmen konnte. Also eine Hybridveranstaltung, wo mir eine Teilnehmerin erklärte, daß sie das recht schwierig fand. Das war beim “Joke Writing” aber gar nicht das Thema. Da hat mich der Bildschirm nicht irritert und das Thema war spannend. Man sollte zehn Katastrphen aufzählen. Da ist Corona neben einigen persönlichen Ausschlüssen zum Beispiel beim “Volksstimmefest” ausgeladen wurde, sicher das Größte und da konnte man sich die Katastrophe neu definieren oder ihr eine Neudeutung geben, beziehungsweise sie in drei Farben darstellen und wie kann man Corona nun humorvoll darstellen?

“Corona ist eine gewaltvoll erlebte Maßnahmenstrategie, die zur ewigen Gesundheit mit rosaroten Lollypops und bunten Maskenzauber, führen soll”, wäre ein Versuch. Vorzulesen habe ich mich das aber nicht getraut und dann wurde es wieder spannend. Denn Erstens war eine der Trainerinnen online zugeschaltet. Zweitens ging es um “Flash Fiction” oder “Kurz und gut” ins Deutsche übersetzt und da hat man einen vierhundertneununddreißig Worte langen Text bekommen, den man, um siebzig Prozent kürzen sollte.

“So nah” hat er geheißen. Ich habe ihn auf “Geheime Gedanken – indiskrete Spekulationen” umbenannt und auf sechzehn Worte gekürzt:” Max fährt mit Dinas Auto, findet dort ihr Handy und alles wird gut”.

Schwierig war dann das hybride Vorlesen, das ich dreimal wiederholen mußte, bis es endlich klappte.

Spannend, spannend die Probeworkshops und sehr professionell und dann bin ich zum Amerlinghaus gegangen. Denn dort gab es ein Strassenfest, wo der Alfred seine “AUGE-Freunde” traf und Christa Stippinger mit ihrer “Edition Exil” vor dem dortigen Bücherschrank lesen hätte sollen. Aber das habe ich verpasst oder nicht gefunden, nur Karin Gayer ein paar Gedichte lesen gehört.