Peter Roseis Kulturnation

Heute bin ich zum ersten Mal in der Herbstsaison wieder live in die “Gesellschaft für Literatur” gegangen. Einmal habe ich dort schon hingestreamt und mir Norbert Gstreins Neuererscheinung angehört und ganz am Anfang wurde Reinhard Kaiser-Mühleckers Buchpreisbuch “Wilderer” dort gesprochen. Da hatte ich aber lange Stunden und gedacht, das Buch werde ich ohnehin lesen und einmal habe ich schon eine Besprechung darüber gehört, aber heute habe ich mir das Buch in die “Gesellschaft” mitgenommen, da ich es ja als Print bekommen habe und es zu lesen angefangen.

In der “Gesellschaft” waren viele maskiert. Gerhard Jaschke habe ich gesehen, Kurt Neumann und dann ist Manfred Müller mit dem 1964 geborenen Autor erschienen, von dem ich schon einiges gelesen habe. Vierzig Bücher hat er geschrieben leitete Manfred Müller ein. Soviele waren es nicht. Aber einige und heute ein besonderer Abend, denn keine Buchpräsentation, sondern ein Abend mit Essays, die glaube ich noch nicht veröffentlicht sind.

Drei davon hat Peter Rosei im beigen Anzug gelesen und das Thema des Zweiten beziehungsweise des Abends war die Kulturnation, die Österreich angeblich ist oder sich im Ausland, als solche verkauft. Ich sehe ja nichts Schlechtes daran, obwohl es vielleicht etwas peinlich ist, wenn ein Politiker auf einer Viennale einem Künstler die Hand geben muß, der in Österreich wegen “Nestbeschmutzung” im Gefängnis saß und, daß die Kronenzeitung mit der Nobelpreisträgerin Jelinek ihre Schwierigkeiten hatte, habe ich ja unlängst in der “AS” gehört.

Wenn man die Leute fragt, was zur Kulturnation Österreich gehölrt, wird das Burgtheater genannt, meinte Manfred Müller auf den einwand eines Herrn im Publikum, der offensichtlich von dort kommt und es entnationalisieren will und wenn man als Autor durch die Auslandsinstitute geschickt wird, ist das vielleicht auch ein bißchen zwiespältig. Zumindest hat Peter Rosei das angedeutet, der in den drei Essays, die er gelesen hat, in die Vergangenheit gegangen ist. Vom “Wiener Kreis” zu Sigmund Freud, zu Arthur Schnitzler, zu Karl Kraus, etcetera .Dann meinte er noch, daß man zum Essay schreiben, die Wissenschaft oder das Wissen braucht, während der Autor “Was ist los?”, fragt. Also auf die Straße geht und schaut was ist da los und so gesehen gibt es auch einen Unterschied zwischen dem Essay und dem literarischen Schreiben.

Interessant, interessant und vieles habe ich nicht verstanden, bin ich ja auch eher eine realistische Schreiberin als eine philosophische Denkerin, obwohl ich manchmal auch Essays schreibe oder Artikel für das “Literaturgeflüster” in dem ich meine gesellschaftspolitische Meinung äußere.

Interessant, interessant und dann zurück und sich mit Interesse, die Elefantenrunde zur Bundespräsidentenwahl. Also zuerst den Amtsinhalber,, wie er genannt ist und dann die sechs die gegen ihn antreten und das ist auch interessant und etwas was in der Gegenwart in unserer Kulturnation passiert.