Mit dem Besuch aus Leipzig zur Wannseekonferenz

Dieses Wochenende haben wir wieder Besuch aus Leipzig, das heißt die Ute und der Andreas, bei den wir immer während der Buchmesse gewohnt haben, sind wieder nach Wien gekommen. Das heißt eigentllich am Dienstag nach Harland und heute nach Wien, wo sie bis Montag bleiben werden und der Alfred hat sich vor einem Jahr extra deshalb ein Sofa machen lassen, damit sie übernachten können.

Ich bin ja schon am Montag wieder nach Wien gefahren, um meine Stunden und die Monatsabrechung zu machen und ab heute gibt es wieder ein literarisches Programm.

Die Programm von der “Alten Schmiede”, Literaturhaus und “Gesellschaft”, die nächste oder übernächste Woche beginnen, sind gekommen. Am Wochenende gibt es des Volksstimmefest, auf dem ich nicht lesen wird und die Sommerlesereihe des Gasthaus Sittl gab es auch, aber da sind wir diesen Sommer nicht gewesen.

Aber am ersten September ist der Antikriegstag und da gibt es immer eine Veranstaltung des ersten Wiener Lesetheaters und da bin ich einmal mit Ottwald John auf den Spuren von Berta von Suttner durch Wien gegangen und heute gab es Aufführung im “Arche Theater”, wo auch immer der “Literarische Lenz” stattfindet, des Theaterstücks Film des 1930 geborenen Paul Mommertz über die “Wannseekonzerenz”, denn da haben sich ja im Jänner 1940 Reinhard Heydrich, Adolf Eichmann mit Vertretern der nationalsozialistischen Regierung und einer Sekretärin getroffen, um die Endlösung der Judenfrage zu besprechen und Paul Mommertz hat offenbar das Stück oder den Film aus dem Jahr 1984 aus den damaligen Protokollen zusammengestellt.

Susanna C. Schwarz Aschner hat die Aufführung gestaltet und die Rolle der Sekretärin übernommen. Die Bilder der damaligen Atkteuren waren im Theaterfoyer aufgehängt.

Die Ruth habe ich gesehen, Werner Grüner und meine Hauptschulfreundin Christa U, die ich heuer bei den O-Tönen vermisst haben, waren im <Publikum.

Claudius Kölz, Christian Katt, Martin Auer und der Theaterleiter Jakub Kavin haben unter anderen schwarzgekleidet die Rollen gelesen. Zuerst gab es ein Interview mit Adolf Eichmann, dann sind die zwölf Akteure aufgetreten und haben das Protokoll vergesen. Dazwischen wurde bei der Konferenz offenbar Kognac getrunken und ein Imbiß eingenommen.

Ein sehr bedrückendes Stück anlässlich des achtzigsten Jahrestages zur Wannseekonerenz von der ich in der Schule hörte. Das Stück und den Autor aber nicht gekannt habe und wieder daran erinnern kann, daß an den Friedensbemühungen, auch wenn man das heute vielleicht ein wenig anders sieht, nicht zu rütteln ist.

Literarischer Lenz statt Wildganspreis

Als mir Stephan Teichgräber vor ein paar Tagen die Einladung zum “Literarischen Lenz” schickte, habe ich kurz geflucht, denn das Programm begann am Mittwoch und da wurde auch der “Wildgans-Preis” an Daniel Kehlmann vergeben und da gehe ich immer gern hin.

Also nur am Donnerstag, da hätte ich sonst den Versuch zur Donnerstagsdemo zu gehen, geplant, obwohl ich das Mittwochprogramm attraktiver fand, dann machte mir wieder mein Körper einen Strich durch die Rechnung, denn ich habe mich in den letzten Wochen offenbar zu viel angestrengt oder verkrampft, so daß plötzlich meine Hämorrhoiden, die ich seit der Geburt der Anna habe, zu bluten anfingen, so daß ich, als das nicht aufhörte, doch zum Arzt, beziehungsweise zum Gesundheitszentrum in die Mariahilferstraße gegangen bin und dann ist sich das “Centrope” in der Münzwardeingasse in dem Theater das jetzt “Arche” heißt, ganz gut ausgegangen ist und ein Buffet, sprich Brötchen, hat es am Schluß immer auch gegeben.

Und das Programm war toll, obwohl dann doch wieder alte Bekannte, denn Radka Denemarkova habe ich schon im Vorjahr in der “Gesellschaft für Literatur” gehört, sie war auch in “Leipzig” prominent vertreten, jetzt aber nicht aus ihrem neuen Buch, sondern aus einem das noch nicht auf Deutsch erschienen ist, gelesen, sie auf tschechisch, die deutsche Übersetzung hat wieder ein Schauspielschüler übernommen, obwohl Radka Denemarkova sehr gut Deutsch spricht.

Dann kam das GAV-Mitglied Marian Hatala, das von Beppo Beyerl eingeführt wurde, der da die Verbindungsachse zwischen Deutschk Slowakisch und Tschechisch betonte, gelesen hat er aus seinen “Nonsense-Gedichten “Zwei Pottwale am Boden der Badewanne”, die von Stephan Teichgräber übersetzt wurden.

Thomas Raab “Walter muß weg” habe ich schon gelesen und mich ein bißchen über Thomas Raab geärgert, der ja bei seinen Lesungen mehr daherschwatzt, als er liest, so fragte er, wer unter den Besuchern Walter heißen würde und erzählte , daß der den Bundeskanzler Kurz schon mal am Klo getroffen habe, wohl um zu betonen, daß der dort auch menschlich ausgesehen hat und hielt am Schluß ein Plädoyer für den Satz “Wir schaffen es!”, ja wo ein Wille ist, ist ein Weg, schreibe ich den Uli in diesem Fall immer und Barbi Markovics hat das Centrope ein bißchen gesprengt, kommt sie ja ursprüglich aus Begrad, obwohl sie als Wiener Autorin gehandelt wurde, trotzdem hat sie ihre “Sette fontane” ein Stück auf Serbisch vorgestellt.

Ein Buch das ich auch schon gelesen habe, also hätte ich doch nicht soviel versäumt, den Ungar Karoly Mehes aber schon, denn den habe ich, glaube ich, noch nicht gekannt und er las mit einer Schauspielschülerin ein Stück aus einem auch noch nicht auf Deutsch erschienenen autobiografischen Roman oder einer Prosaarbeit, in dem es über Krankheit und Kindheit geht.

Am Donnerstag ging es dann mit der Präsentation der slowenischen Literaturzeitschrift “Fraktal” weiter, in der auch die 1970 geborene Slavka Liptakova Texte hat. Hier las sie aus ihren Text “Herz”, wo es um einen herzkranken Mann geht, der mit seinem Hund spazieren geht. Der Ungar Terey Janos wurde ebenfalls 1970 geboren, er las aus seinem Buch “Die Toten von Kali”, wo Hamlet in Klausenburg aufgeführt wird.

Den 1971 in Linz geborenen Stefan Kutzenberger, dessen roman bei “Deuticke” nicht bei “Hanser” erschienen ist, habe ich schon am Montag kennengelernt. Glücklicherweise las er zum Großteil andere Stellen und zwar, die wo es um Linz geht, weil Kutzenberger dort Friedinger besucht.

Dann folgte noch ein Gast, bevor es zu Marie Luise Lehner und ihr feministes “Im Blick” ging, nämlich der 1976 geborene Tscheche Karel Vesely, in dessen Buch es um den Aufstieg oder Abstieg einer Band ging.

Sehr interessant die Literatur des Centropes könnte man so sagen, danach gab es wieder das sogenannte gesellige Treiben, wo es diesmal neben den schon bewährten Brötchen, auch eine Mehlspeisspende des slowakischen Kulturinstituts gab.