Werkstattgespräch mit drei Absolventen und einer Professorin

Drei Absolventen des Institut für Sprachkunst, um das in meinem neuen Werk auch wieder geht, stellten heute in der “Alten Schmiede” moderiert von der Professorin seit dem Wintersemester 2021, Monika Rinck ihre Works in Progress vor und erkundigten mit ihr den “Raum im Text,” wie die 1969 in Rheinland- Pfalz geborene Monika Rinck, in der Einleitung erklärte.

Als Erstes kam der 1993 in Südtirol geborene Gerd Sulzenbacher, der ein Gedicht, einen Essay über eine Sitzgelegenheit, nämlich die Sitzbank vorm Haus des Meeres am Fritz Grünbaum Platz und dann noch einen Sketsch vorstellte.

Die 1995 in Karlsruhe geborene Christiane Heidrich las einen längeren Text, der aus mehren Gedichten namens “Filmschule” bestand.

Dann folgte die 1990 geborene Nastasja Penzar, die aus ihrem zweiten Roman, der demnächst erscheinen soll ,las, in dem es um eine junge Frau namens Mio geht, deren Geschichte Jahrzehnte später von ihrer Tochter erzählt wird.

Anschließend ging es dann im Gespräch über den Textraum oder den Schreibprozeß, in dem die bewegten Bilder, in diesem Fall Lyrik, Prosa, Roman, entstehen können.

“Der Zwischenraum des Textes ist der realistische Teil ihres Romans”, erklärte Nastasja Penzar, der in ihrem Roman in eine Lunapark spielt, aus dem sie immer wieder hinausgehen muß.

“Kann ich das Unkontrollierbare kontrollieren?”, war das Monika Rincks Frage an den Autor und die Autorinnen.

Im zweiten Teil stellte dann die Professorin Andrea Polaschegg Monika Rinck, die ich einmal bei einem “Fried-Preis-Festival” kennenlernte beziehungseise ihr “Begriffstudio”, vor, das ins sechsundzwanzigste Jahr geht und das zuerst per Post, dann per Mail an Abonennten verschickt wurde und die ersten tausend Texte in Buchform publizierte, die aber schon vergriffen sind, so daß jetzt, wo es schon an die fünftausend Texte gibt, ein zweiter Band herausgekommen ist.

Monika Rinck las dann mehrer Listen vor, die sie auch kommentierte. Das “Wespennest” und vieles andere, wie zum Beispiel die “Identität”, kam darin vor und Monika Rinck hatte alles auch, Listen eben, mit Nummern versetzt.

Ein schönes Stück experimentelle Literatur, die mir ja nicht so liegt, aber ein interessanter Abend, der einen Tag ausklingen ließ, an dem ich drei Szenen meines neuen, sicher realistischen Romans oder Erzählung, wenn es nicht so lang werden sollte, geschrieben habe und jetzt bei sechstausenddreihundert Worten, dreizehn Seiten und sechs Szenen stehe.

Gentzen oder betrunken aufräumen

Buch acht der deutschen Buchpreisliste ist eines von zwei oder drei experimentellen oder unverständlichen, über das dann die Leser und die Buchhändler stöhnen, die Literaturkritiker aber entzückt davon schwärmen und ich habe von dem 1970 geborenenen und bei der FAZ als Journalist arbeitenden Dietmar Dath, der mit “Der Abschaffung der Arten” schon 2008 auf der Shortlist gestanden ist, noch nichts gelesen, obwohl er über eine sehr umfangreiche Werkliste verfügt und offenbar ein sehr intellektueller Autor ist, zumindestens hat, glaube ich, Ilse Kilic von ihm geschwärmt und eines seiner Bücher gelesen und die ist ja dafür bekannt, daß sie keine Mainstream-Bücher liest.

“Kalkülroman” steht auf dem Cover und das “Betrunken aufräumen” ist, glaube ich, eine Methapher für das Denken, das vielleicht von dem 1909 in Greifswald geborenen und 1945 in Prag verstorbenen Logiker Gerhard Gentzen, der ein Pionier der Computertechnik sein dürfte, stammt und es ist wieder ein sehr dickes Buch, das auf ungefähr sechshundert Print– und zwölfhundert E-Bookseiten in hundertvierzig mehr oder weniger langen Kapitel durch die Jahrhunderte führt. Es beginnt, glaube ich, um 1728 bei David Hume und führt bis ins Jahr 2035.

Denn eine Science Ficton Schiene hat es auch. Es gibt eine Unmenge Personen und verschiedene Handlungsstränge und es ist nicht, wie man meinen könnte, eine Biografie des Mathematikers oder eine sehr individuelle. Denn einen Schriftsteller namens Dietmar Dath, der einen Roman über Gerhard Gentzen schreibt und bei der FAZ arbeitet, gibt es auch. Es gibt unzählige Motti, zwei Zeichnungen und auch einige Artikel von Dietmar Dath und von dem Mathematiker, der offenbar auch ein Nazi war und in Prag in einem Gefängnis verhungerte, gibt es auch noch eine zweite Schiene. In der er nämlich mit Lady Gaga in ein Kaffeehaus geht und ihr dort einige mathematische Prinzipen erklärt.

Ganz schön verrückt, könnte man jetzt denken und wieder ein Buch zum Drüberlesen, weil ich keine Wegschmeißerin bin. Es ist nicht das schwierigste Buch, das ich gelesen habe. Da würde ich immer noch an Arno Schmidt oder auch an das “Buch der Zahlen” von Joshua Cohen denken, das interessanter Weise auch im gleichen Verlag erschienen ist und herhören, liebe Kritiker, Ich habe nicht alles verstanden, das aber auch nicht erwartet. Das Buch habe ich interessant gefunden. Denn jetzt weiß ich mehr über Dietmar Dath. Habe eine Ahnung, wie er schreibt und auch, daß er auch Journalist ist, weiß, daß es einen Logiker namens Gerhard Gentzen gab und würde in dieser Beziehung , das Buch mit dem von Lohre vergleichen. Vom Sprachstil nicht. Da bin ich jetzt schon auf den Thomas Kunst gespannt, weil ich mir vorstellen könnte, daß das zweite schwierige Buch ist. Beim Ferdinand Schmalz weiß ich nicht recht, ob man das in diese Schiene schmeißen könnte? Ich würde eher denken, daß es an der Bernhard Tradition anschließt, habe es aber noch nicht gelesen.

Es gibt also die Mathematikerschiene. Dann die des Schriftstellers Dath. Der Schriftsteller Clemens J.Setz, der, glaube ich, auch Mathematiker ist, kommt ebenfalls vor und Reinald Goetz und dann zwei Personen namens Jan und Laura keine Ahnung, ob es die jemals gab oder sie erfunden sind, die nach dem verschwundenen Freund einer Susan Akrofi suchen und der kommt dann in der Sciecne Ficton-Schiene wieder vor.

Es gibt also auch immer Fäden, die die einzelnen Kapitel zusammenhalten. Obwohl man während des Lesens oft das Gefühl hatte, da passt nur sehr wenig zusammen und es gibt natürlich keine spannungsgetriebene Handlung und keinen wirklichen Plot. Die Mathematik spielt aber eine Rolle und ist vielleicht der rote Faden. Denn es gibt auch eine afroamerikanische Mathematiklehrerin namens Constance Grifftiths und das Kapitel das am weitestens in die Vergangenheit zurückführt, ist dem Philosphen David Hume gewidmet und richtig, der FAZ-Chef Frank Schirrmacher kommt auch vor und viele Kapitel haben, wie schon erwähnt Mottti, über die kann man dann im breiten Anhang nachlesen und viele der Kapitel beginnen auch mit Jahreszahlen. Etwa “Am Samstag dem 28. Dezember 2019 einem schläfrigen Tag treffe ich in Frankfurt auf dem Dach eines Einkaufszentrums im Europaviertel vormittag am Restaurant einem alten Freund namens Jonas, der eigentlich Philosoph werden wollte, ein dickes Buch zu schreiben anfing, dabei als Journalist arbeitete, dann aber einen Mann und eine Frau kennenlernte, sich einen anderen Beruf besorgte, beide Menschen liebte, beiden Unrecht tat, weil er sowas in seinem neuen Beruf verheimlichen muß, und jetzt deswegen in einer undurchdringlichen privaten Tinte steckt, die erklären will,weshalb er, wie er sagt, während ich meine Waldmeisterlimo schlürfe” mit der Doktorarbeit jetzt einfach aufhöre und mit dem religiösen Ding, der Freikirchensache auch, aber den Verlagsjob annehme.” oder “Am Mittwoch dem 7. März 2035 einem schrecklichen Tag steht Hossein befangen und tieftraurig vor dem klinisch grünen Baldachin des Isolierzelts unter dem Rima Abadi auf ihrem Sterbelager vergeblich mit den falschen Farben in ihrem Körper kämpft”, um einen kleinen Eindruck von der Sprache zu bekommen.

Spannend, spannend könnte ich wieder schreiben und denke, das Schreiben hat dem Autor großen Spaß gemacht. Wie viele Leser sich die Mühe machen werden sich in seinen Horizont einzulesen, weiß ich nicht. Würde mal vermuten, daß es nicht allzu viele sind und weiß auch nicht ,welchen Mehrwert ich von dem Buch mitnehme, außer, daß ich jetzt weiß, daß es einen Mathematiker namens Gerhard Gentzen und noch viele andere Mathematiker gegeben hat und einen realen Einblick in das Schreiben Dietmar Daths bekommen habe und noch etwas ist interessant.

Alle zwei oder drei schwierigen Buchpreisbücher wurden, glaube ich, von Männern geschrieben, während sich die jungen Frauen mit ihrer Diversität und ihren Migrationserfahren beschäftigen und das im allgemeinen etwas lesbarer machen. Bin Jetzt also auf den Thomas Kunst gespannt. Werde mich aber bis ich dazu komme, noch mit einigen anderen Buchpreisbüchern beschäftigen.

.aufzeichnensysteme RAUTE

Während ich bei meinem heutigen Radausflug zum ersten Mal seit einem dreiviertel Jahr bei der Radlerschenke alleine einen Kaiserspritzer trank und die fünfzehn Minuten dort und vorher beim Wilhelmsburger Rastplatz mein neues, natürlich sehr realstisches Romankonzept konzipierte und dann eine Szene geschrieben habe, ist es am Abend über Stream ins Liiteraturhaus und da zur total experientellen Literatur, nämlich zu einer Buchpräsentation des “Ritter-Verlages”gegangen, wo das dritte Buch der “.aufzeichnensysteme “RAUTE”präsentiert wurde.

Da gibt es schon zwei andere Bände, nämlich “IM GRÜNEN” und “GRATE”, wo immer “Kommpressionen aus verdicheten Worten” gibt, wie ich dem Programm entnehme, denn “aufzeichnensysteme bezeichnet seit 2002 eine “Schnittstelle von Literatur, visueller und auditiver Kunst als Konzept.”, die es seit 2002 gibt und die Autorenschaft hat die 1967 geborene Hanne Römer, die den Förderpreis zum Heimrad- Bäcker-Preis” bekommern hat und seit 2000 als Autorin tätig ist und ich bin etwas verwirrt, denn ich kenne eigentlich die “elffriede.aufzeichnungsssteme”, die sich dann in “aufzeichnensysteme” verwandelt haben und jetzt trat Hanne Römer nach der Einleitung von Barbara Zwiefelhofer, die diesmal und das ist auch interessant, nicht wie sonst, nur schwarz bekleidet war, auf die Bühne und da wurde es ganz dunkel. Dann hat sich das Ganze etwas erhellt und Hanne Römer saß in der Mitte auf einen Stuhl und las aus ihrem Buch das hauptsächlich aus Worten bestanden “Fingeraktivität, Schnitt, Fähigkeit, beispielsweise un dso weiter und so fort. Gelegentlich war auch ein Satz dabei und einmal ging es auch um eine Maske, die mich ja besonders interessiert und ich frage mich wieder, wie ist das mit der experimentellen Literatur, die mich ja irgendwie interessiert, sonst würde ich mich nicht für sie interessiere, obwohl ich ganz anders schreibe und auch einen anderen Literaturbegriff habe und mich auch frage, wieso das, was keinen Inhalt hat, sondern sich nur mit Sprachexperimenten beschäftigt,einen höheren Wert, als das Romanschreiben hat.

Aber das stimmt ja nicht. Es gibt ja sehr viele Romane und die sind teilweise auch sehr kompliziert, wie ich gestern in der “Alten Schmiede” bei Norbert Gstrein erleben konnte und mein Schreiben ist noch einmal eine andere Dimension. Da schreibe ich und schreibe, versuche zu meiner Qualität zu kommen, immer besser zu werden und werde das auch zumindestens in der Quantität und meine Hemmungen, die mich früher sehr behinderten, sind derzeit auch nichtmehr da und keiner schauts an.

Aber so ist das eben mit der Literatur. Sie ist und soll, wie ich meine vielseitig sein und ich bin auch für alles offen, schaue, höre und lese eigentlich alles und immer noch in der Badewanne die “USA-Trilogie”, die ja auch sehr experimentell ist, obwohl ich, glaube ich, gar nicht so unähnlich angefangen habe.

Also alles lesen, sich mit allen beschäftigen und Barbara Zwiefelhofer, die das maskierte Publikum nach der Veranstaltung auch noch zum ein bißchen Dableiben aufforderte!

“Getränke können wir noch nicht ausschenken! Es gibt aber einen Büchertisch!” und forderte das zugeschaltete Publikum auf, die Bücher beim Händler des Vertrauens und bitte nicht bei “Amazon”, “Denn das mögen wir nicht!”, zu kaufen und ich mag eigentlich das Ausgrenzen nicht, obwohl ich mir die “Ritter-Bücher” weder da noch dort kaufen werden, weil ich ja noch einige ungesesene, die ich gefunden oder sogar aus den Abverkaufskisten gezogen habe, in meinen Regalen stehen habe und nicht zum Lesen komme.

Von “Amazon” habe ich übrigens vor ein paar Wochen Amanda Hills berühmtes Gedicht “The hill we climb” bekommen. Aber das habe ich nicht gekauft, sondern meinen Gutschein eingelöst, den ich von Jeremy bekommen habe und noch etwas habe ich zu vermelden.

En Kultereignis, was vielleicht die mangelnde Zuschauerschaft, Online waren es nur drei, erklärt, denn die EM, wurde eröffnet und ich bin, meine Leser wissen es, absolut kein Fußballfan, höre aber seit den Corona-Zeiten, weil mich das sehr interessiert und die viel berichten, viel OE24-TV und so weiß ich, daß die Spiele Italien gegen Türkei heute in Rom eröffnet wurden und Corona, wie Wolfgang Fellner, der jetzt wieder auftritt, vorhin sagte, “Corona ist vorbei!”

Wollen wie hoffen, daß er recht behält, ansonsten ist mir egal, wer gewinnt. Die Türken und die Italiener sitzen in Wien, aber schon in den Lokalen, eßen Pizza, trinken Wein und die “aufzeichensysteme” von elffriede oder Hanne Römer sind ihnen wahrscheinlich egal.

das alles hier, jetzt.

Jetzt kommt das Siegerbuch des Schweizer-Buchpreises und das vierte, das ich schon von der Shortlist, die ja nur aus fünf Büchern besteht, gelesen habe. Anna Sterns sehr experimenteller und sprachfreudiger Roman, den ich, meine Leser wissen es, die geringsten Chancen auf den Preis gegeben hätte, aber damals am achten November habe ich ja nur den “Halbbart” und “Aus der Zuckerfabrik” gelesen, weil sie auch auf der deutschen Longlist standen und von der 1990 in Rorschach geborenen und in Zürich lebenden kurzhaarigen jungen Frau habe ich 2018 das erste Mal gehört, als sie in Klagenfurt gelesen hat, da wurde ihr Text gar nicht so besonders von der Jury goutiert und dann stand sie auf einmal auf der Shortlist und hat einen Preis gewonnen, was vor allem Wolfgang Tischer sehr empörte, der darauf Transparenz bei der Shortlistlfestlegung forderte, was inzwischen auch geschieht und bei “das alles hier, jetzt.” , wo wieder alles kleingeschrieben ist, was, glaube ich, Wolfgang Tischer auch sehr ärgert, ich bin das von den österreichischen Experimentellen eher gewohnt, geht es um die Trauerarbeit und das ist schon mal ein interessantes Thema. Da ist eine oder ein ananke früh gestorben und Anna Stern betonte auch bei Lesung aus dem Züricher- Literaturhaus, die man sich als Video ansehen kann, daß sie die Geschlechterpronomen er und sie in das du ausgehen lassen wollte, etwas was jetzt sehr modern ist, ich aber auch nicht so ganz nachvollziehen kann, beziehungsweise macht es das Lesen schwer und das hat mich und wahrscheinlich auch andere Leser im ersten Teil sehr verfolgt, denn das gibt es zwei Textteile, eine fett und eine dünn gedruckt und auf der fetten Seite bewältigt ein oder eine ichor, die Trauer und auf der anderen Seite geht es in die Jugenderlebnisse. Anna Stern sagte im Gespräch bei der Lesung, daß sie die Namen erfunden hat, indem sie die Buchstaben aneinanderreihte, wieder um eine Zuordnung zu erschweren ananke und ichor stammen aber aus der griechischen Mythologie, die beiden Textteile hat sie, weil bei ihr auch eine Person jung gestorben ist, in ihrem Notizbuch aufnotiert, also wieder sehr konstruiert, was das Verständnis erschwert, obwohl es bei “Lovely Book” den Tip gibt, das Ganze laut zu lesen, damit man es besser versteht.

Anna Stern war dann die viele Trauer selbst zu viel und so beschloß sie am Ende der Geschichte ein wenig konkreter zu werden, so sitzen das erzählede du, vienna, eden und cato betrunken in einer Bar und schmieden den Plan einen adenauer, das ist offenbar das alte Auto, das am Cover zu sehen ist, auszuborgen und damit zum Gab zu fahren. anankes Urne auszugraben und sie im Meer zu versenken.

Das habe ich wieder sehr spannend, originell und ungewöhnlich empfunden und denke Anna Stern ist vielleicht doch nicht so streng experimentell, wie sie es vorgibt und ein interessantes Buch ist es allemal.

Also Gratulation zum Preis und ich bin gespannt, was ich von der jungen Frau, die auch eine Dissertation über Antbiotikaresistenz schreibt, noch so hören oder lesen werde.

Wiederauferstehung des literarischen Sonntags

Armin Baumgartner

Armin Baumgartner

Jörg Piringer

Jörg Piringer

Der literarische Sonntag war eine von Armin Baumgartner inititierte Veranstaltung, die es von 1999 bis 2004 im Little Stage, einem Lokal in der Rampersdorffergasse gegeben hat.

Das Lesetheater hatte dort bald seine Veranstaltungenu und so hatte ich 2000 wahrscheinlich dort meine lesetheaterveranstaltung, wo sechs Leute, glaube ich, Texte von mir gelesen haben.

Brunis “Golem Now” wurde dort aufgeführt, wir waren dann noch bei einigen Veranstaltungen. Das Lokal hat auch seinen Leseraum erweitert, Bodgan Bogdanovic hat sein Buch vorgestellt, Armin Baumgartner,glaube ich, Jonke interpretiert und als ich ihm dann fragte, ob ich wieder lesen kann, hatte ich, glaube ich, schon einen Termin, aber den literarischen Sonntag gab es dann nicht mehr und heute, wo ich ja fast verzweifelt, nein so arg ist es nicht, aber doch mit ein bißchen Wehmut nach Veranstaltungen suche, die ich ohne Maske besuchen kann, um nicht zur Gänze vom Literarturbetrieb, der mir ja doch sehr wichtig und ein Teil meines bisherigen lebens war, wegzukommen, hat der Alfred mir ein Mail geschickt, denn Armin Baumgartner hat auf Facebook bekanntgegeben, daß es am Sonntag um zwanzig Uhr eine kleine Auferstehung dees literarischen Sonntag mit einer Plakataussteillungen und Lesungen von ihm, Rudolf Kraus, Jörg Piringer und den mir bisher eher unbekannten Bruno Pisek geben würde und ich kann meinen Lesern eine weitere literarische Veranstaltung bekanntgeben, die ich besucht habe, denn Maske und Registrierungsapp beziehungsweise personalisierte Zählkarten, woran meine “Alten Schmiede” Besuche scheitern werden, brauchte es hier nicht, Armin Baumgartner betonte aber, daß er das Reload absichtlich nicht sehr bekanntgegeben hat, um eine Massenveranstaltung zu verhindern.

Das war es dann auch nicht, sondern viel Platz im Lesezimmer, ich glaube mich zu erinnern, daß es dort, als ich das letzte Mal da war, Bänke gegeben hat.

Bruno Pisek

Bruno Pisek

Armin Baumgartner. Rudolf Kraus

Armin Baumgartner. Rudolf Kraus

Jetzt gab es Tische, Beppo Baerl war da und noch einige andere mir unbekannte personen und Jörg Piringer der experimentelle digitale Performer, der heuer beim “Bachmnnpreis” gelesen hat, begann dann auch mit einem Text, der “Ich möchte ein Buch schreiben” hieß und sich immer wieder mit diesem Anfangssatz wiederholte und er bekannte dann, daß nicht er, sondern, die Maschine, den Text geschrieben hat, was natürlich Urheberfragen oder, die wieviel muß man seinen Text selber schreiben, um noch als Literatur zu gelten aufwies, die aber nicht thematisiert wurden.

Der 1962 geborene im Bereich Kunst und Medien vielseitig schaffender Bruno Pisek, wie es bei “Google” so schön heißt, stieß dann in die selbe Kerbe oder auch nicht, denn er brachte keinen Computer auf das Podium, sondern ein großes Buch und einige Leselampen, seine Texte, die er wahrscheinlich selbst geschrieben hat, waren aber ähnlich experimentell und am Schluß trat der 1968 in neunkrichen geborene Armin Baumgartner, der inzwischen GAV- Mitglied ist und schon einige Preise bekommen hat, gemeinsam mit dem 1961 geborenen ehemaligen Bibliothekar Rudolf K2raus als Duo auf, denn sie hatte zu bestimmten Themen wie “Nacht”, “Macht etcetera,je einen Text geschrieben.

Es gibt also trotz Corona und gelber Ampelwelle abseits der üblichen Literaturpfade trotzdem Veranstaltungen und die sind wahrscheinlich gar nicht so wenige, denn es drängt die Künstler wahrscheinlich sich zu äußern und zu verdienen und so bin ich gespannt, wie es im “Literaturgefluster” weitergeht mit der maskenlosen Literatur und zu lesen habe ich inzwischen auch sehr viel und komme nach wie vor damit ja nur eher langsam voran.

Zsuzsanna Gahse mal zwei

Die 1946 in Budapest geborene, 1956 nach Wien emigrierte und in Müllheim in der Schweiz lebende Zsuzsanna Gahse, die als Übersetzerin tätig war oder ist, schon dreißig Bücher geschrieben hat und die ich auch schon mal in der “Alten Schmiede” hörte, hat zwei neue Bücher herausgegeben.

Den Prosatext “Schon bald” der in der “Edition Korrespondenzen” erschienen ist, in dem es um das Ausräumen einer drei Zimmerwohnung geht, die dann in ein Theater umgewandelt wird und die bei “Sonderzahl”  unter den Namen “Andererseits” erschienene  Stefan Zweig-Poetik- Vorlesung, die sie in Salzburg gehalten hat und die wurden heute in der “AS” vorgestellt.

Cornelius Hell moderierte und schrieb dann während der Lesung eifrig mit, was Zsuszanna Ghase etwas zu irritieren schien, den sie blickte ihn mehrmals an und erzählte dann von einem verstorbenen ungarischen Schriftsteller der auf einer Budapester Book Fair gelesen hat und dieselben synchronen Armbewegungen, wie sein Übersetzer machte, was sie an Cornelius Hell erinnerte und ich habe schon beim Hingehen, wo ich die Autorin noch einen Augenblick mit Zsusza Bank verwechselt habe, ja ich weiß, ich bin ein bißchen legasthen und bringe manchmal etwas durcheinander, gedacht, daß es wahrscheinlich wieder ein experimenteller Abend wird und das war es dann auch, war doch Bodo Hell anwesend, Herbert J. Wimmer , Christa Gürtler und Linda Christanell hat sich wieder neben mich gesetzt und ich habe in Anschluß lange mit ihr diskutiert, weil sie als bildende Künstlerin und wahrscheinlich ebenfalls experimentelle Autorin, einen anderen Zugang, als ich hatte, die ich ja wußte, was mich erwartete und so auch begierig zuhörte, als Zsuszanna Ghase bei ihren Vorlesungsteilen von den musikalischen Autoren Thomas Bernhard etcetera vortrug und dann im Gespräch mit Cornelius Hell, die Frage beantwortete, wer die unmusikalischen Autoren seien?

Da habe ich mir schon gedacht, daß das wohl die Erzählenden sein müßen, die, die nach einem Plot, einer Handlung und einen Spannungsbogen suchten und Zsuzsanna Gahse bestätigte, das dann auch und meinte, daß sie mit solchen, die sehr ernst wären und nur erzählen würden nicht viel anfangen könne, meinte aber, daß sie auch erzähle und erwähnte in ihrer Vorlesung auch ihre Wohnungsausräumerzählung, in der das sechs oder sieben Personen machen, die alle sprechende Namen haben und sie an György Tabori, oder György Ligetti beziehungsweise Nathalie Sarraunte erinnerte oder an sie denken ließ, ein paar Namen hat sie auch erfunden, darunter eine Grit, wegen des Klanges, da habe ich aber an die Gerstl gedacht, weil die ja auch mit diesen Namen arbeitet und eine Vorlage zu ihrem Prosatext ist auch ein 1960 erschienener Roman eines Franzosen, der sich gegen die Konsumgesellschaft wendet und zwei Soziologiestudenten schildert, die ihr Studium aufgeben, weil sie sich schöne Dinge kaufen und auch eine Wohnung einrichten wollen.

Interessant, interessant, die experimentelle Literatur und auch das Gespräch mit Linda Christanell, die mich dann fragte, ob ich etwas von Literatur verstünde?

Ich denke schon, habe ich ihr geantwortet, beschäftige ich mich ja schon über vierzig Jahren damit.

Wieder ins Literaturhaus

Ich bin ja jetzt wegen meines Unfalls und der sich daraus ergebenden Veranstaltungspause seit Anfang März nicht mehr im Literaturhaus gewesen und habe heute, nach dem der Gips jetzt eine knappe Woche herunten ist, langsam wieder mit den Veranstaltungen angefangen.

Das heißt bei “Literatur und Wein” bin ich schon vor Ostern gewesen und vorigen Dienstag mit dem Alfred in der Hofburg beim “Bruno Kriesky-Preis”, da sind wir mit dem Taxi hingefahren.

Am Freitag bei “Rund um die Burg” versuchte ich es dann schon mit der Straßenbahn und heute bin ich überhaupt schon sehr viel herumgehumpelt.

In der Früh zum “Penny” zum Milch, Eier und Nivea-Creme einkaufen, da ich ja meinen Fuß gut eincremen soll, dann habe ich für den Alfred einen bestellten Besen in der Reinprechtsdorferstraße  abgeholt, obwohl ich am Donnerstag, wo er zugestellt werden sollte, den ganzen Tag in Wohnung und Praxis gewesen bin und dann mit Bus und Straßenbahn ins Literaturhaus gefahren zu einer multimedialen Veranstaltung, wie Barbara Zwiefelhofer in ihrer Einleitung betonte, nämlich experimentelle Poesie pur, organisiert von Jörg Piringer, der dazu den orginellen Titel “XYZ” ausgesucht hat und in seiner Einleitung etwas von den “drei Achsen im kartesischen Koordinatensystem, die einen multidimensionalen Möglichkeitsraum aufspannen”, erzählte und dazu .aufzeichnungssysteme, die früher glaube elfriede.aufzeichnungssysteme geheißen haben, Patricia Brooks, Thomas Havlik, Judith Nika Pfeifer und Günter Vallaster eingeladen hat.

Die experimentelle Szene pur könnte man sagen und verstanden, was die drei Achsen des kartesischen Koordinationssystem sind, habe ich auch nicht so richtig, noch dazu, wo die eingeladenen Autoren auch einen sehr unterschiedlichen Zugang dazu hatte.

Jörg Piringer hat sich selber auf die Leinwand projeziert und dazu seine Texte gelesen und Patricia Brooks, die ja auch, glaube ich, realistischere Romane schreibt, hat etwas von den Dimensionen erzählt, dazu ihre Gedichte gelesen und sie zusätzlich noch auf die Leinwand projeziert.

x Aufzeichnungssysteme war nicht anwesend, hatte aber einen Film, wo sie im blauen Anzug Stücke aus einem Tümpel fischte und dazu stöhnte und fluchte und Günter Vallaster projezierte zuerst eine Dose und las dazu etwas aus einem “Büchsentext”, um schließlich einen Roman in Kurzform “Axel liebt Elsa”, in etwa, vorzutragen.

Judith Nika Pfeifer hat sich eine Kamera auf ihr Skateboard geschnallt, lief damit in einem Park herum und rezitierte dazu ihre Gedichte, während Thomas Havlik auf die Projektion und Leinwand verzichte. Er schnappte sich ein Mikrophon und tanzte zu seinen Texten beziehungsweise zur Musikbegleitung wild durch den Raum.

Sehr interessant wieder in den Literaturbetrieb zurückzukommen und diesen gleich mit einer wilden Performance der experimentellen Literaturszene zu beginnen und in den Bücherschrank hatte wahrscheinlich der Verlag fünf brandneue Bücher von Christian Mähr hineingestellt, die zwar nicht zur experimentellen Literatur gehören, aber von mir nachdem ich mir ein Exemplar genommen habe, heiß weiterempfohlen wurden.

Coming of Karlo

Während ich seit meinem Sturz vor sechs Wochen vom Abgang der Rudolfshöhe dreißig Bücher, die Krankenhausgeschenke, die Frühjahrsneuerscheinungen,  die Debuts,das Politische und das das noch vom Frauentag stammte, gelesen habe, habe ich mich vom Gründonnerstag bis Ostermontagmorgen mit den sechshundertzwanzig Seiten von Lisa Kränzlers Erwachsenwerden-Roman “Coming of <Karlo”, im “Verbrecher-Verlag”, erschienen, der ja für das kleine feine oder auch dickere Poetische, steht, herumgeschlagen,  dabei öfter gestöhnt und an Arno Schmdt und die Erfahrungen gedacht, die ich mit seinem “KAFF Mare Krisium” machte.

Dabei ist es laut Buchtext ja ganz einfach, denn da wird, zwar zuerst, was ich noch immer nicht ganz verstanden habe, etwas von “toxischer Männlichkeit” geschrieben, aber dann hinzugefügt “daß der “siebzehnjähjrige Karlo herausfindet, daß sein Vater nicht sein Vater ist. Zudem plagt ihn eine Fußballverletzung, obwohl sie verheilt sein soll. Dann lernt Karlo Gwen kennen. Sie ist direkt, stark, faszinierend – er verliebt sich in sie und sie in ihn. Er ist unbeschreiblich glücklich. Doch hat sie auch was mit einem anderen? Karlo ist verzeiweifelt, Karlo ist vor Eifersucht rasend, Karlo zieht sich in den Wald zurück. Schließlich kommt es zu einer Konfrontation, die in einer Katastrophe endet..”

Klingt eigentlich ganz einfach und hat man, vor allem wenn man sich für Debuts und die Befindlichkeit junger Literaturtalente interessiert, auch schon öfter gelesen.

In diesem Fall aber, wenn die 1983 in Ravensburg geborene Autorin Lisa Kränzler, die ich durch das “Bachmannlesen” kennenlernte, die auch noch bildende Künstlerin ist, ist es das aber nicht, sondern ganz im Gegenteil.

Nach diesen Einleitungssätzen würde man sich schon einmal wundern, wieso die Autorin dafür, das das doch ganz einfach scheint, sechshundertzwanzig Seiten braucht und liest man dann noch weiter, daß Lisa Kränzler bei einem Interwiev erzählt, daß es es als “Die Summe ihrer Existenz und alles was sie ist, betrachtet.”

“Rund sechs Jahre habe sie daran gearbeitet, ihr Leben investiert, Schreibblockaden ausgehalten und teilweise den “Zustand vollkommenen Wahnsinns” erreicht.”

Das habe ich erst später gelesen, zuerst nach der Buchbeschreibung und der Frage, wozu dafür sechshundert Seiten, das Buch aufgemacht und gemerkt, das wird jetzt schwer, denn diese Coming of Age Geschichte ist sehr sachlich und daher auch sehr unverständlich geschrieben.

We ein Sachbuch ist sie aufgezogen mit  “1, 2, 2.1 bis zu 76” auf Seite sechshundertneun mit Fußnoten, Erklärungen und auch experimentellen Telen, wo es schwarze Seiten, Groß und Kleinbuchstaben und Wörter, die mit Buchstaben gemischt sind und so ist mir das Lesen gar nicht so leicht gefallen und ich habe auch sehr lange dazu gebraucht.

Ich bin ja, wie meine Leser wissen, keine Buchabbrecherin, sondern lese mich durch alles durch und wenn ich es nicht mehr verstehe, dann überlese ich es, bis ich an das Ende komme und so oder einen Eindruck habe, über den ich dann berichten kann.

Ich ziehe aber auch gerne “Amazon” und das, was ich sonst noch an Rezensionen finden kann, zu Rate, wurde aber hier enttäuscht, denn obwohl das Buch schon am einundzwanzigsten März erschienen ist, gibt es noch keine Rezensionen bei “Amazon” was eigentlich auch nicht verwundert, denn die Durchschnittsleser und die, die etwas Spannends zur Unterhaltung wollen, tun sich wahrscheilich nicht mehr so einfach sechshundertSeiten Sprachexeperiment an, denn das kann man dann bei einer “Spiegel Online Rezension”, der einzigen, die ich bis jetzt gefunden habe, lesen:

“Krank vor Liebe. Mit “Coming of Karlo” hat Lisa Kränzler einen Roman über das Erwachsenwerden geschrieben, der Fragen nach Männlichkeit auf den Kopf stellt – und in seiner intensiven Sprachwut seinesgleichen sucht.”

Weiter unten steht noch “Nach einer Abfuhr von Gwen verschanzt er sich am See. Hier wird sein Leiden für den Leser so unerträglich, wie unlesbar. Als Karlo alle Sicherungen durchknallen, sind seine Gedanken nur noch Scherben, hinausgeschrieen in Majuskeln, Passagen, die klingen, wie ein rassant geschnittener Film, in dem grelle Stroboskopblitze und wummernde Beats in Ohren und Augen schmerzen. Auch Lisa Kränzlers Wörterrausch ist bisweilen eine Zumutung fürs Hirn, Zumutung, Qual. So wie das echte Leben eben auch.”

Ob das echte Leben oder das was, die Leserin, der Leser zur Unterhaltung, nach einem stressigen Arbeitstag zur Entspannung haben will, aus seitenlang englischen und deutschen Großbuchstaben, wo manches schwarzgeschrieben und auch durchgestrichen ist, es Pfeile und auch andere Anmerkungen oder Textpassagen wie “MEIN GEWÄSSER – FALLEN MEIN GESETZ- GALLEN  MEINE GELIEBTE- FALLEN”, besteht, wage ich, die Vielleserin , der eigentlich nichts Geschriebenes mehr fremd ist zu beweifeln.

Die werden knurren und das Buch, das auf der diesmonatlichen ORF-Bestenliste von Dagmar Kaindl von der Zeitschrift “Buchkultur” empfohlen wurde, wahrscheinlich weglegen und wenn es dann im August womögich auf der Longlist des dBps steht, werden wahrscheinlich sowohl die Blogger als auch die Buchhändler stöhnen, weil unlesbar und daher auch verkäuflich, während die Kritiker von der hohen Qualität schwärmen und Preise vorschlagen werden.

So weit so what und nicht neu und auch nicht unbekannt, der Widerspruch zwischen dem Lesen und dem Schreiben und damit man mich nicht mißversteht, ich habe bei dem Konvolut, das wie “Spiegel-Online” weiter schreibt, aus “Mythologie, Bibelbezügen, Homer und Camus-Zitaten, sowie Disneyfilmen und Kopfpornos” besteht durchaus auch Interessantes und Verständliches gefunden, obwohl ich zwischendurch auch ein bißchen gestöhnt und  überflogen habe, denn dieser Siebzehnjährige, der nach einer Fußballverletzung sein Bein nicht mehr bewegen kann, daher auf Krücken durch das Buch humpelt, aber dabei durchaus seine Mitschülerinnen durchvögelt, macht es der Leserin nicht leicht, denn die Psychologin stellt sich einen fußballspielenden Siebzehnjährigen eigenlich nicht als Camus- und Homer Leser vor.

Es wird aber auch eine Lateinstunde beschrieben, wo Mel oder Melanie, die vor Gewen an der Reihe war, wie weiland das Gretschen an der Margarite zupft “Liebt er mich oder liebt er mich nicht?”, wissen will und Gewen wird als Unterschichtkind, Tochter eines Sporttrainers beschrieben, der zwischen seiner Beratungsstunden an Proteinriegeln nascht. Als  es zwischen Karlo und Gewn zu einer Rauferei kommt, wo sie ihn nach einer Ohrfeige mit einem Kugelschreiber in die Brust sticht, werden, beide Elternteile  in die Sprechstunde zum Lateinlehrer bestellt.

Die Beiden verlieben sich unsterblich, wie weiland Romeo und Julia. Gwen ist ihrem Karlo, der vorher entdeckt hat, daß sein Vater nicht sein Vater ist, so daß es in dem Buch auch für mich eher unverständliche Frank und Ilsa Szenen, das sind die Eltern oder nicht Eltern, gibt und die Mutter Ilsa ist Alkoholierin, was ich wieder für realistscher halten würde, auch nicht treu. Sie geht mit einem Russen, der ihr dafür Drogen gibt, die sie an jüngere Schüler verdealt. Er betrügt sie auch mit einem Mädchen, das auch noch einen mißverständlichen Namen hat.

Dann kommt es aber zu dem schon erwähnten Zusammensturz. Im Buchtext steht etwas von einem “Wald in dem es zu einer Konfrontation oder Katastrophe kommt”, die beiden tummeln sich aber eher, soweit ich es und “Spiegel online” verstanden habe, in einem See, gehen darin fast unter. Karlo rettet aber Gwen, was in einem Krankenhaus und wieder in unverständliche Passagen, die, wie aus einem erste Hilfebuch klingen, endet und ich habe ein sprachlich sehr interessantes Buch gelesen, das wie schon erwähnt, womöglich zur Longlist des dBps und den entsprechenden Leser- und Buchhändlerprotesten führen wird, das ich nicht ganzverstanden habe, weil ich mir natürlich nicht, wie Lisa Kränzler zum Schreiben, sechs Jjahre, sondern nur vier Tage Zeit zum Lesen genommen habe, dafür aber auch nicht in den Wahnsinn getrieben wurde, sondern nur denke: “So ist es eben mit der Literatur! Das, was die Kritker loben, wird oft unverständlich sein und aus Worträuschen bestehen, was aber wenn es Lisa Kränzler Erkenntnis brachte, nichts macht. Die Leser können sich ja aussuchen, was sie lesen und was eher nicht und da ich ja auf alles, was geschrieben wird, neugierig bin, habe ich mich mit interesse durch das Buch gelesen, obwohl ich eine Coming of- Geschichte wahrscheinlich oder sicher anders geschrieben hätte, dafür aber auch nicht auf eine Buchpreisliste oder andere Preisnähe komme und mir am Schluß noch dar Satz eines Teilnehmers einer Schreibwerkstatt, die ich bei der Gewerkschaft ca 2000 besucht habe, einfällt, der mir sagte “Ich schreibe zu verständlich, als daß es als Literarisch gilt, was ich eigentlich, wenn ich es so recht betrachte, sehr schade finde.

Das Leben der Elemente

Unter diesem Motto fand heute offensichtlich eine Veranstaltung des “Fröhlichen Wohnzimmers” beziehungsweise Ilse Kilic in der “Gesellschaft für Literatur” statt.

Eine Crossover Veranstaltung, denn Benjamin, der sohn der Rizys, ein Student der Verfahrenstechnik und Musiker, der auch schon Fotoausstellungen im Amerlinghaus veranstaltet hatm hielt einen Vortrag über das “Periodensystem der Elemente”, da habe ich nicht sehr viel verstanden, habe ich ja nicht Chemie studiert und interessiere mich auch nicht besonders dafür, auch von anschließenden Konzert “Aus dem Perdiodensystem” der Helmhart-Brüder, die dazu Buchstaben auf der Leinwand auf und abtanzen ließen nicht so viel, dafür wurde es schon konkreter bei dem Text den Ilse Kilic und Melamar für eine Anthologie gemeinsam geschrieben haben, denn der hieß “Elemente” und es ging, um einen Bücherwurm, dem sie seine Bibliothek gestohlen haben, so daß er sich nicht mehr durch die Bücher fressen und dafür die Bekanntschaft mit den Autorinnen Melamar und Ise Kilic machen konnte.

Das erinnert ein bißchen an Vladimir Sorokins “Manaraga”, war aber äußerst spannend und auch Michaela Hinterleitner auch eine bemüht fröhlichlich “Wohnzimmerfrau”, brachte mit auszügen aus ihrem “Im Element des Wassers” interessantes in die Zuhörerrunde, die aus so ziemlich der ” Fröhlichen Wohnzimmerrunde” bestand.

Fritz Widhalm, Jopa Joatkin, aber auch die Ruth, die Rizys und Waltraud Haas, etcetera und nachher gab es das Element des Wassers, wie Ursula Ebel die moderierte, fröhlich sagte, zu verkosten aber auch Wein und knabberein.

Ich führte interessante Gespräche mit einem Besucher und einer Besucherin und habe wieder einmal einen netten literarischen Abend erlebt.

Anleitungen und Abschweifungen

Das letzte Mal in diesem Jahr ein Besuch in der “Alten Schmiede”, ja 2017 geht langsam zu Ende, wir haben eine neue Regierung und Alexander van der Bellen hat sie selbstverständlich angelobt, was hätte er sonst tun sollen?

Und in der “Alten Schmiede” traten, moderiert von Markus Köhle zwei experimentelle Sprachkritikerinnen auf, die ich, die realistische und offenbar auch unverständliche Contentschreiberin, dort schon öfter hörte.

Liesl Ujvary, die 1939  in Bratislava geborene grand Dame der experimentellen Literatur, wie ich sie ein wenig respektlos nennen möchte und Anne Cotten, “1982 usw” geborenen, wie der Eintrag in ihrem neuen Buch, bzw. “Schmied-e Programm” lautet, ich ergänze  USA Iowa und erinnere mich an ihren Auftritt im Literaturhaus, als sie dort den “Priessnitz-Preis” bekommen hat und sich in einer Kiste verstecken wollte.

Ja, sie ist origienell und erfolgreich, zeichnet manchmal, wenn sie als Publikum in der “Schmiede” sitzt, in ein Büchlein, hat mich einmal angesprochen, als ich sehr niedergeschlagen von einer Veranstaltung oder Fest nach Hause gegangen bin und hat seit 2011 einige Aufenthalte in Japan, deshalb trägt ihr neues Buch auch einen sehr unverständlichen Namen, über den Markus Köhle bei der Moderation einige Male stolperte “JIKIKETSUGAKI tsurezuregusa”, ich hoffe, ich habe das jetzt nicht falsch geschrieben.

Dafür ist  der Titel von Liesl Ujvary bei “Klever” neu herausgegeben Buch, das erstmal 1977 im “Rhombus-Verlag” erschienen ist, viel leichter zu merken, heißt er doch schlicht und einfach “sicher & gut”, Texte der letzten vierzig Jahre der Sprachkünstlerin, die nach ihrer Lesung noch ein Video dazu zeigte, wo die Satzfragmente musikuntermalt an der Wand vorbeischwebten und auf Markus Köhles Frage, womit sich die Sprachkunstmeisterin jetzt beschäftigt, wies sie auf Ingeborg Bachmann hin, deren Gedicht sie umgeschrieben hötte und “die Welt” ergänzte Markus Köhle noch, war in den siebziger Jahren ganz anders, man hat geraucht und gesoffen und das ist in “sicher & gut”, auch zu erkennen.

“Das wird es immer geben Wein, Kaseren, Computer”, im Original sind die Sätze immer aus und untereinandergeschrieben.

“Das war immer schon da” und so weiter und so fort und interessant dazu ist vielleicht auch Anne Cotten hat das Nachwort  geschrieben und dann  aus ihrem Buch gelesen, das nicht nur in oder von Japan handelt, obwohl es auch japanische Schriftzeichen darin gibt und Anne Cotten auch versuchte die Sprache zu erlernen.

Ein Prosatext handelt aber von Irland im Nebel, eines der vorgelesenen Gedichte wurde in Sarajevo geschrieben, ja Anne Cotten ist eine global vernetzte Frau und hat, glaube ich, schon wieder ein neues Buch und aus diesem hat sie auch ein Gedicht vorgetragen.