Die neuen Leipziger Buchpreisbücher

Die Leipziger Buchmesse, bei der ich 2018, wegen meines Knöchelbruchs, das letzte Mal war, wurde jetzt ja das dritte Mal abgesagt, verschoben oder auf den digitalen Raum verlegt. 2020 gab es es einen Messe Onlinetag, voriges Jahr im Mai eine Online Messe und heuer wurde die Messe, als ich mich schon über das Gastland Portugal informulierte, vor einer Woche abgesagt.

Den “Preis der Leipziger Buchmesse” wird es aber geben und wird am siebzehnten März in der Glashalle vor Medienvertretern gestreamt werden.

Da habe ich ja einige Jahre die Vergabe verfolgt, manchmal auch per stream aus meinem Zimmer, wenn der Alfred auf Reisen war und seit zwei Jahren habe ich mich auch entschlossen mitzulesen und die Bücher anzufragen.

Da bin ich ja vom deutschen Buchpreis, den ich seit 2015 blogge, über den österreichischen den es seit 2016 gibt und den Schweizer den ich seit 2019 verfolge, auch zum Leipziger Buchpreis gekommen, der ja insofern etwas Besonderes ist, da da ja außer der Belletristik, auch Sachbücher, Essays auch Übersetzungen nominiert werden und da bin ich auf einige Schmankerln, gekommen bzw habe ich Bücher kennengelernt, die sonst wahrscheinlich an mir vorübergegangen wären.

Also sehr interessant, obwohl ich mich wahrscheinlich alternbedingt oder ist es doch die Corona-Depression momentan in einer Leseflaute befinde, also sehr langsam lese und mich daher erst durch zehn Neuerscheinungen lesen muß, bis ich an die Buchpreisbücher komme und der Preis daher dann wahrscheinlich schon vergeben ist, wenn ich soweit bin, habe ich mich wieder auf die Bücher gestürzt und voila, da ist sie schon da die neue “Leipziger Buchpreisliste”, die von Insa Wilke, Moritz Baßler, Anne-Dore Krohn, Andreas Platthaus., Myriam Schellbach, Shirin Sojitrawallaund Katharina Teutsch ausgesucht wurden:

In der Abteilung Belletristik wurden:

  1. Dietmar Darth “Gentzen oder betrunken aufräumen”, der Experimentalklassiker, der schon auf der deutschen Buchpreisliste stand.
  2. Tomer Gardi “Eine runde Sache”, da habe ich schon das PDF oder E-Book und durch eine Lesung habe ich mich auch schon gestreamt.
  3. Heike Gessler “Die Woche”
  4. Emine Sevgi Özdamar “Ein von Schatten begrenzter Raum”, davon habe ich, glaube ich, schon auf der letzten Frankfurter Buchmesse gehört.
  5. Katharina Poladjan “Zukunftsmusik”, die auch schon mal auf einer deutschen Liste stand.

Sachbuch/Essay:

1. Horst Biedenkamp “Michelangelo”, das habe ich, wie auch das nächste Buch nicht angefragt.

2. Hadija Haruna-Oelker “Die Schönheit der Differenz”

3.Christiane Hoffmann” Alles was wir nicht erinnern”

4.Juliane Rebentisch “Der Streit um die Pluralität. Auseinandersetzungen mit Hannah Arendt”.

5.Uljana Wolf “Etymologischer Gossip”, PDF ist schon gekommen

Übersetzungen:

1.Hiromi Ito “Dornauszieher. Der fabelhafte Jizo von Sugamo”

2.Volter Kilpi “Im Saal von Alasto”

3.Hamid Ismailov “Wunderkind Erjan”

4.Marieke Lucas Rijeneveld “Mein kleines Prachttier”

5.Cecile Waajsbrot “Nevermore” schon zugesagt.

Interessant und jetzt lesen, lesen, die Wagenbach Quartalbücher, die anderen Neurerscheungen und die Leipziger Buchpreisbucher, soweit sie kommen, damit ich weiß, was literarisch auf der Welt passiert und für die, die was von mir lesen wollen, kann ich verkünden “Wo wir waren oder Hundert Seiten Depression” ist schon aus der Druckerei gekommen. Beteiligt euch an der Leserunde, das würde mich sehr freuen.

Die Radiophone Werkstatt probiert es wieder aus

Die lange Nacht des Hörspiels”, die jetzt “Hörspielgala” heißt, gibt es, glaube ich seit dreißig Jahren und seit achtzehn gibt es den “Track 5 – Kurzhörspielwettbewerb”: fünf Minuten, ein Sound, ein Satz, diesmal “Probieren wir es aus” und seit einigen Jahren werden die zehn besten Texte, von denen dann drei oder vier, denn die “Schule für Dichtung” spielt auch mit, bei der “Hörspielnacht” prämiert werden, in der “AS” im Rahmen der “Radiophonen Werkstatt” vorgestellt.

Andreas Jungwirth, der auch bei der “Langen Nacht” mit Doris Glaser moderiert, war auch wieder der Moderator und im “Leporello” wurde schon am Morgen auf die Veranstaltung hingewiesen.

Johannes Tröndle leitete ein und Jörg Piringer, der mehrmals mitmachte und mehrmals in die engere Wahl gekommen ist, war diesmal Juror, hat also aus den hundertfünfundsiebzig Einreichungen, im letzten Jahr waren es dreihundert, die zehn besten ausgewählt und wurde von Andreas Jungwirth zu seinen Juryerfahrungen befragt, wo er, das ist interessant und würde ich mich nicht trauen, sagte, daß er sich gar nicht alle Hörspiele angehört hat, weil ihn die, die nur einen Text hinunterlasen, gelangweilt hätten.

Das erste Ausgewählte, war die Geschichte vom fliegenden Schneider, Franz Reichelt, der 1912 im Fallschirmanzug vom Eiffelturm hinunter gesprungen und daran verstorben ist.

Dann kam das Stück “Zwischenräume” von Johanna Schmidt, das von einer Rakete und Beziehungen handelt.

Dann kam mit verstellter Stimme “Herrjemine geruckelt” von Thomas Glatz aus München, der sich auch so in seinem Selbstportrait vorstellte und das offenbar eine Busfahrt darstellen sollte, wo sich zwei über eine Fotografie unterhielten oder diese ausprobierten.

Beim nächsten Stück ging es um Korruption mit Konsonanten und Andreas Jungwirth ließ dazu, wie er sagte, für den livestream den Plattenspieler laufen und blies mit Seifenblasen dazu.

Im Stück “2022” wo ein “Traditionsreiches Wiener Unternehmen” und die dazu passenden Verkaufsgespräche vorgetellt wurden, kamen dann die Firma Pfizer und die FFP2-Masken vor und ich habe nur auf die dazu passende Ausweiskontrolle gewartet, die aber nicht kam, dafür versicherte dann die Autorin Magdalena Hahnkamper im schwarzweißkarierten Kleid, daß sie dreimal verschleimt sei und auch ihre Zertifikate mit hätte und ein Leopard kam auch vor, also ganz schön kompliziert für fünf Minuten.

Bei “Endstation” von Babett Arens, die schon über sechzig ist, drehte sich ein Hamburger am Plattenspieler und die entsprechenden Geräusche bei dem Stück das von Würmern handelt, die in einem Arsch leben, gab es dazu auch.

Dann ging es um den “Geruch der Zeit, der dringend eine of speed Emanzipation braucht”, der in Zahlen und im Steckschritt mit viel Gesang präsentiert wurde. Der 1956 geborene Komponist Lorenz Maierhofer war schon einmal in der engeren Auswahl und der 1939 geborene Peter Uray hat auch dabei mitgesprochen.

Das nächste Stück “Einander durch” des Lyriker und Musikers Stephan Tikatsch war wie Andreas Jungwirth erklärte nur ein scheinbares Durcheinader und der Autor erklärte auch wie er es technisch gstaltet und Sprachmaterial aus dem Internet verwendet hat und Andreas Jungwirth wollte wissen, ob es auch ein Corona-Stück sei.

Das letzte Stück von “Transmission” das die Frage “Hat Gott einen Kehlkopf?” beantworten will, stammt von dem 1982 geborenen in Brandenburg lebenden Sebastian Hocke, einem “Hörspielmacher,” der schon viele Hörspiele eingereicht hat und im letzten Jahr auch mit “Tape head” auf den dritten Platz gekommen ist.

Schauen wir, wie weit er diesmal kommt? Morgen werden die drei oder vier Siegerstücke bekanntgegeben, die dann bei der Hörspielgala am 25. 2. auch vorgestellt werden und ein Stück wurde, wie Andreas Jungwirth noch erwähnte, auch zurückgezogen, was wie er hinzufügte, ein sehr schönes Stück war.

Interessant, sehr experimentell und eine bunte Crossovermischung, die da von Jörg Piringer und seinen Mitstreitern ausgewählt wurden und ich bin gespannt, wie es damit weitergeht?

Anomal verzeichnen

Wieder zwei “Ritter-Bücher” in der “Alten Schmiede” und meine Leser ahnen es wahrscheinlich, daß ich wieder schreiben werde, daß ich zwar zu solchen Buchpräsentationen gehe und auch einige Exemplare in meinen Regalen stehe habe, aber noch nicht zum Lesen gekommen bin, weil viel zu experimentell. Irgendetwas scheint mich hinzuziehen, man könnte wahrscheinlich auch sagen, daß das in den literarischen Quartieren vermehrt angeboten wird, während der “bellistristische Mainstreamroman”, wie es der 1972 in Wels geborene Florian Neuner, der moderierte, in seiner Einleitung abgrenzte, vielleicht weniger wertgeschätzt wird, denn die “Ritter Autoren” schreiben natürlich experimentell. Das ist die Ilse Kilic, die ja ebenfalls dort verlegt, wohl noch am erzählendsten.

Der 1965 in den USA geborene Mark Kanak, der seit 2003 in Berlin lebt und als technischer Übersetzer tätig ist, ist das sicher nicht, denn er hat sich an einem “Tractatus illocgico-insanus” probiert, in dem er sich mit dem Thema der Überwachung auseinandersetzte, “denn die Grenzen der Überwachung signalisieren die Grenzen der Welt” oder wie das Zitat lautete, das sowohl Johanna Öttl, als auch Florian Neuner verwendete und der stellte dann auch die Frage, die ich mir auch immer leicht sarkastisch stelle, wie es möglich ist, daß sich die Leute freiwillig mit Tests und FFP2-Masken in die “Alte Schmiede” setzen und beim Eintritt ihren Gesundheitspaß vorweisen.

Ich tue das nicht und bleibe zu Hause und von dem berühmten Vorbild Witgensteins “Tractatus logico- philosophicus”, 1921 geschrieben, “worüber man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen,” habe ich nicht viel Ahnung, beziehungsweise mich nicht wirklich damit beschäftigt.

Es gibt dann noch einen “Tractatus logico -suicidalis” von dem 1942 geborenen Schweizer Autor Hermann Burger, der sich 1989 umgebracht hat. Auch damit habe ich mich nicht beschäftigt, obwohl ich dessen “Künstliche Mutter” in meinen Regalen haben.

Das Kanak-Buch ist jedenfalls, wie bei Witgenstein in Listen angeeordnet und Mark Kanak erzählte auch viel weniger kompliziert, wie vorher Florian Neuner. Zitierte dann in der Einleitung das Wittgenstein Zitat, das er natürlich umdeutete, weil er sich vorgenommen hatte, alles umgekehrt zu machen, was ihm aber natürlich nicht gelungen ist. Der “Bachmann-Preis” wird dann in den Listen und der Beschäftigung mit dem Überwachungsstaat zitiert und noch vieles anderes, wie das “Ist mir scheißegal Syndrom ,4.2.2”, beispielsweise.

“Das war jetzt zu lange!”, sagte der Autor dann noch und beschloß seine Leser “Damit zu bestrafen, daß er noch was auf Englisch lesen würde!”, denn das Buch ist, das habe ich jetzt vergessen, zwei Bücher in einem, also in Englisch und auch auf Deutsch beschrieben, weil sich der Autor ja selber übersetzen kann.

Dann kam der 1972 in Graz geborene Stefan Schmitzer, den ich vor kurzem aus dem Literaturhaus gehört habe und dessen Langgedicht “liste der künstlichenn objekte auf dem mond”.

Florian Neuner leitete wieder sehr lang und sorgfältig ein, merkte an, daß Stefan Schmitzer unterschiedliche Stilarten in seinem Poem verwendete, sprach dann von rhytmitisierender Blocksatzprosa und dem Blick von oben und das Gedicht, das zwar nicht in Listen geschrieben wurde, aber doch aus verschiedenen Textteilen besteht und mit verschiedenen Jahreszahlen hantierte, begann dann wirklich sehr rhythmisch.

“Jahrhundert, Jahrhundert, laß dein Haar hinunter”, beschäftigte sich auch mit den Krieg und dem Terror, dem Subjekt der Geschichte und der Internationale, die ja auch einmal die Erdbahn verlassen hat und auf den Mond geschossen wurde.

Also, was mir sehr ympathisch ist mehr lyrisch als experimentell erzählte Mondgeschichte, mit ihren verschiedenen Objekten, die Stefan Schmitzer, wie er erzählte, aus “Wikipedia” bezog und dann zwangsläufig ebenfalls sehr technisch wurde, wenn Stefan Schmitzer von den Mondlumlaufbahnen Apollo 16 und den Figürchen aus Plastik erzählte, was dann wieder zu Mark Kanaks “Tractatus”, zurückführt.

Florian Neuner fragte nach den Lesungen nach der Entstehungsgeschichte. So hat der Ritter-Lektor Paul Pechmann Mark Kanak erst auf die Idee gebracht, den Wittgenstein in seinen Text einzubringen und Stefan Schmitzer wollte wissen, ob die deutsche und die englische Fassung gleichzeitig entstanden ist, worauf der Autor dann von schlechten Übersetzungen sprach, mit denen er die Leser verwirren wollte.

Auch bei Stefan Schmitzer hat der Lektor Paul Pechmann eingewirkt und die verschiedenen Texteile, die es gab, in Verbindung zu verbringen, um daraus einen Abgesang auf die Raumfahrt zu machen, wie es einer der Zuhörer formulierte.

Es bedarf sicherlich eines enormes Wissen, ein Langgedicht aus der Geschichte des Mondes zu machen und Mark Kanak scheint, wie ich aus seinen Zwischenbemerkungen entnahm, ein bißchen zynisch zu sein, als er auf Florian Neuners Schlußfrage nach dem Überwachungsstaat “Was soll das? Die wollen alle doch nach Hause und noch ihren Valentinstag feiern!”, antwortete und auch bezweifelte, daß jemand sein Buch kaufen wollte.

Saruj

“Stell dir vor, es gibt kein Geld mehr”, lautet der erste Teil des Projekts, der in Paris geborenen Künstlerin Bilbo Calvez, das mir vor ein paar Monaten angeboten wurde und das mich, weil ich mich ja mit diesem Thema sehr beschäftige und schon einmal ein Buch mit einem ähnlichen Titel besprochen habe, was in den Kommentaren auch eine heftige Diskusson auslöste sehr interessierte.

Jetzt habe ich mich etwa eine Woche in es durchgelesen, denn es ist sehr kompliziert und auch sehr theoretish geschrieben, obwohl es eine <liebesgeschichte beinhaltet und eine eigene Sprache verwendet der auch eine eigene Grammatik angeschlossen ist.

Der Inhalt ist eigentlich sehr trivial und wird am Buchrücken auch beschrieben:

“Stell dir vor, es gibt kein Geld mehr, begleitet den Leser in eine Zukunft, in der es weder Geld noch Tausch gibt, keine Regierungen, keine Grenzen und keinen Polizeiapparat – dafür Vertrauen, Liebe und Heilung”.

Die Zukunft ist auch ein interessantes Thema, das mich wieder zu mir und meinen Schreiben zurückführt, habe ich mich vor kurzem ja auch mit einem Zukunftsroman probiert, um die Pandemie zu erklären und einen ebensolchen gelesen. Ja und “Dave” ,von Raphaela Edelbauer der letzten österr. Buchpreisträgerin, gibt es auch und daran erinnert oder knüpft die Serie der Bilbo Calvez auch an.

Das Buch scheint Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu spielen und da treffen die Heldin Saruj , ein junges Mädchen, und der “Zeitreisende” genannte Kevalam, der gerade aus seiner Blase entkommen ist, zusammen. ihre Fortbewegungsmittel prellen aneinander. Sie hängen an einem Baum fest, was wieder an Karin Peschka erinnert, müßen gerettet werden und die Reise in das Leben ohne Geld beginnt. Denn Saruj hat sich auf eine Wallfahrt begeben, um ihre Sannyasini Didi betreffen und Kevalam begleitet sie und weil er aus der Vergangeheit kommt, ist ihm das System fremd und er stellt viele Fragen, wie beispielsweise, die, wie es gehen kann, daß eine Gesellschaft ohne Zwang funktioniert?

Wer putzt beispielsweise da die Klos?, ist da die Frage. Wir leben aber bereits im Zeitaltert der künstlichen Intelligenz, wo “Androiden” bereits Gefühle lernen und so begeben wir uns mit den Beiden auf eine Pilgerfahrt und interessant ist auch, daß die in Berlin gelandet sind. Dann wird aber lange eine Wüstenlandschaft beschrieben. Sie besuchen eine Art Ashram, dann ein ehemaliges Gefängnis, weil Bestrafung und Gefangene gibt es ja nicht mehr und auch eine Art Club in Berlin, der an das berühmte Berghain erinnert.

Überall werden Fragen gestellt, um das neue System zu erfassen. Wo ich nur sagen kann, daß der Kommunismus ja einmal ähnliche hehre Ziele verfolgte und elendig scheiterte, was mit Balbu Calvez idealen Zukunftssystem höchstwahrscheinlich ebenfalls passieren würde und interessant ist auch, daß etwa in der Mitte des Buches erklärt wirde, wieso es zu dem neuen System gekommen ist?

Die Pandemie war natürlich schuld. Zuerst die Zwangsimpfung, dann der Chip “ABC, Allzweckbodychip” genannt, der allen eingepflanzt wurde. Das hat dann Widerstand erzeugt, so daß sich das neue System gegründet hat.

Das Ganze ist, wie beschrieben, als eine Serie geplant. So steht “Fortsetzung folgt…” auf der letzten Seite des Romans. Dann kommt noch der Grammatikerklärungsteil und das Glossar. Fußnoten gibt es auch, Bilbo Calvez hat da sehr sorgfältig gearbeitet und der erste Teil endet damit, daß sich die Beiden trennen, weil Saruj ihren Opa besuchen will. Also seien wir auf die Fortsetzung gespannt.

Leseflaute

Am Dienstag hat ja eine Buchhändler-Zoom-Konferenz zu dem auch die Blogger eingeladen wurden, wo Portugal, das ja das Gastland der Leipziger Buchmesse 2022 sein sollte, vorgestellt wurde.

Das heißt, ich glaube Portugal sollte schon 2020 das Gastland sein und Österreich dann im darauffolgenden Jahr.

Das dürfte sich durch die Absage der Messe vor zwei Jahren verschoben haben. Voriges Jahr fand sie dann im Mai und da vorwiegend digital statt und heuer hörte ich zwar von Ruth Justen bei einem Bloggerdebut Meeting, daß es noch nicht fix sei, daß sie wie gewohnt im März stattfindet, überall sonst wurde aber diesbezüglich gerüstet. Die Hundertmarks haben uns auch schon eingeladen, aber mit 2G und Maske eh schon wissen, fahre ich nirgendwo hin und heute kam dann, als ich mich schon auf den Lesefrühling einstellen wollte, die Pressemitteilung, die Messe findet wieder nicht statt, weil so viele Verlage abgesagt haben und weil das erst so spät erfolgte, wird es auch keine digitales Progrmm geben. Nur die Preise, die für “Europäische Verständigung” und den “Preis der Leipziger Buchmesse” werden per Stream vergeben werden.

Und das sind wir schon bei den Büchern und dem Lesen, obwohl ich mich schon ein wenig wundere, denn Frankfurt hat sowohl 2020 als auch 2021 stattgefunden und die im letzten Herbst sogar auch ziemlich präsent und die “Buch Wien” hat im Vorjahr stattgefunden und da nur live und das war in den Hochzeiten der Delta Phase, wo da ja dann das 2G und der Lockdown für Ungeimpfte ausgerufen wurde.

Aber lesen kann man trotzdem, kann es im Lockdown besondern gut, sollte man meinen, denn ich merke bei mir, daß ich damit, obwohl ich ja am Abend immer zu Hause bin, damit nur langsam weiterkomme. Das heißt ich streame mich am Abend auch in die “Schmiede”, in die “Gesellschaft” und ins Literaturhaus, sofern es dort Programm gibt, aber momentan sind ja Ferien beziehungsweise wird da auch viel abgesagt und verschoben.

Meine Leseliste ist aber ziemlich voll, bin ich ja erst vor kurzem mit den dreifachen Vorjahrbuchpreislesen fertig geworden und so an die zehn Neuerscheinungen warten auch schon in meinen E-Bookfolder oder im Badezimmer auf mich.

Da kann ich nicht so gut nein sagen, will das eigentlich auch nicht, merke aber, daß ich offenbar langsamer und weniger lese und im Augenblick plage ich mich auch an einem Buch herum, wo es zwar um ein interessantes Thema, nämlich um die Abschaffung des Geldeso geht, ich aber auch nicht weiterkomme, weil es sehr kompliziert und theoretisch, obwohl es ein Roman ist, geschrieben wurde und auch eine eigene Sprache verwendet.

Da bin ich dann schon ungeduldig, weil die anderen Neuerscheinungen warten und die Bücher für den “Leipziger-Buchpreis”, die ich auch wieder anfragen will, werden nächste Woche, glaube ich ,auch bekanntgegeben. Da habe ich dann wieder einen langen Vorrat, so daß ich wahrscheinlich bis Juni oder Juli brauchen werde, bevor ich mich an die Altlasten machen kann und dann kommt schon der “Deutsche Buchpreis” und ich bin Jahresende ausgebucht. Klingt ein wenig nach Streß, ist aber ein Luxusproblem und ich war ja immer eine, deren Begeisterung an Büchern nicht nachgelassen hat und die auch nicht verstand, wenn die anderen schrieben, daß sie das Lesen nicht mehr interessiert.

Jetzt scheint das ein wenig anders sein und ich fange vielleicht auch schon zu nörgeln an, wenn die anderen immer dasselbe schreiben oder einen Verlag finden, während ich da ja chancenlos zu sein scheine. Das heißt, ich mache meine Bücher ja seit 2000 selber und frage seit 2004 die Verlage nicht mehr an und da geht es im Augenblick auch sehr rund bei zu, nämlich die “Hundert Tage” sind am Fertigwerden. Da gibt es schon die “Vorschau”, ein neues Cover, das dem Uli nicht zu gefallen scheint und das Dummie, das ich noch durchsehen muß, bevor der Auftrag an die Druckerei gehen kann.

Beim “Seitengewitter” ist das Cover auch shon da, dann kommt der “Arbeitstitel”, an dem der Alfred noch zu arbeiten hat und ich bin meinen ersten Rohentwurf beim “Frauenleben” auch schon durch. Da war ich unter 30. 000 Worten, habe dann noch drei Szenen angefügt und jetzt denke ich, es gefällt mir zwar, aber von den anderen wird es wahrscheinlich wieder nicht beachtet werden.

Warum soll ich dann soviel der anderen lesen? Eine gute Frage, die kochen ja auch nur mit Wasser und schreiben wahrscheinlich auch nicht viel besser. Aber dann werde ich es natürlich weitertun, habe auch schon “Hundepark” von Sofi Oksanen angefragt, aber nicht bekommen. Vielleicht kommt es in Leipzig auf die Übersetzerschiene und die Bucherkästen gibt es ja auch.

Da habe ich ja jahrelang immer, wenn ich von den Klinik fortbildungen oder von wo anders kam, Bücher nach Hause geschleppt. Am Anfang habe ich sie noch Herunterlesen können. Jetzt komme ich kaum mehr zu einer Backlist, komme aber durch den Veranstaltungsstop auch viel weniger daran vorbei, obwohl in St. Pölten alle Telefonzellen in solche umgewandelt wurden.

Also ist es vielleicht gar nicht so schlimm, daß es keine Leipziger Buchmesse geben wird oder doch natürlich, das Portugal Spezial hat mich auch ein wenig neugierig gemacht und beim Streamen in der “Alten Schmiede”, ins Literaturhaus und in die “Gesellschaft” bekommt man auch einiges bezüglich Neuerscheinungen mit und außerdem, glaube ich, daß ich immer noch viel mehr lese, als die meisten anderen.

Demoparty statt P.S. politisch schreiben

Heute wollte ich mich eigentlich wieder ins Lteraturhaus streamen und mir die Frage beantworten lassen, ob das jetzt “Noch Genre oder schon Literaturi ist?

Denn da gab es wieder eine Veranstaltung der Zeitschrift “P.S politisch” schreiben, wo Eva Schörkhuber , Kaska Bryla, etcetera, sich engagieren. Bei der Krit Lit habe ich, diese aktive literarische Frauengruppe kennengelernt, war auch vor zwei Jahren bei einer Veranstaltung im Literaturhaus und jetzt natürlich streamen. Denn politische Literatur ist ja interessant und auch die Frage, die mich ja betrifft, da ich den Verdacht hebe, daß man mich vielleicht für eine Genreschreiberin halten könnte, obwohl ich ja weder Krimis, Chicklit und auch keine Phantasy schreibe und politisch bin ich sehr wohl und nicht erst seit Jahresanfang auf kDemos aktiv, obwohl sich ja seit zwei Jahren alles gewendet hat, links nach rechts ichrutschte und umgekehrt, die Grünen, die ich 2019 gewählt habe um Herbert Kickl und die FPÖ zu verhindern, bei den Regierungsverhandlungen einen Sideletter unterschrieben haben, daß sie für das Kopftuchverbot bei Lehrerinnen eintreten und Alexander van der Bellen für dessen Wahl ich mich auch sehr engagiert habe, vor einer Woche das Impfpflichtgesetz unterschrieben hat, das jetzt wieder zu wackeln scheint, weil sich Omikron offenbar doch als harmlose Grippe entpuppt, ja das darf man jetzt vielleicht sagen, obwohl Sigi Maurer, die Grüne Clubobfrau stur predigt, wir ziehen das Impfpflichtgesetz durch, weil ja im Herbst wieder eine Welle kommen könnte. Durchzuführen scheint sie nicht zu sein, weil Elga nicht die Daten sammeln kann und es auch kein Register gibt, wer von dem Gesetz ausgenommen ist, und keine Amtsärzte die das anschauen können und es so verfassungswidrig zu sein scheint, daß die Verwaltung lahmgelegt werden könnte, wenn dann eine Million Einspruch erheben. So sagen jetzt schon einige Landeshauptleute, das müßen wir noch evaluieren und die anderen rufen “Ein Freedom day muß her, gebt uns unsere Freiheit zurück!” und das soll stufenweise langsam geschehen.

Das heißt ab morgen kann ich wieder mit Maske in ein Schuhgeschft oder zu Anna Jeller gehen ohne meinen Ausweis und meinen Impfnachweis herzeigen zu müßen. Schön und sehr frei, wenn man das will. Alle scheinen das nicht so zu empfinden, so gibt es immer noch Demonstrationen und das sind ja derzeit fast die einzigen Veranstaltungen, wo ich hingehe. Meistens am Samstagmittag, wenn ich in Wien bin um den Ring, aber auch am Montag auf die WU, weil im Sommersemester nur mehr geimpfte Studenten dort studieren dürfen und manchmal gibt es auch einen Autokonvoi, wo die Trucks laut hupend über die Ringstraße fahren.

Heute sollte es wieder einen solchen geben, aber der wurde verboten, weil zu laut und zu viele Emissionen, aber um sechs war eine Abschlußveranstaltung am Heldenplatz geplant, wo auch die kritische Ärtzin, die inzwischen ihren Ärzteausweise niedergelegt hat, Maria Hubmer Mogg sprechen sollte und wie die Veranstalter sagten, auch eine Art Disko oder Clubbing, weil “Das Feiern lassen wir uns nicht verbieten!” und da wurden die Ungeimpften ja wirklich sehr diskriminiert auchoder nicht, weil die Nachtgastro und die Diskos sind ja noch verschlossen und es geistern Videos von Nobellokalen herum, wo sogenannte illegale Parties gefeiert werden.

Aber eine Demo am Heldenplatz ist legal, wenn man eine FFP2-Maske aufsetzt und weil das nicht alle wollen, ist ein Polizeiauto herumgefahren, umie Teilnehmer zu informieren “Bei Zuwiderhandeln werden Sie an gezeigt!”

Da wurde dann hinein getrommelt. Die Maria Hubmer Moog habe ich aber versäumt, weil ich eigentlich nicht so ein Diskotyp bin. So bin ich nach einer Stunde gegangen und habe gedacht, ich mache wieder eine Bücherschranktour, denn dazu komme ich 2G bedingt auch weniger. Das heißt in Harland fahre ich öfter zwischen dem beim Bootshaus und beim Amtshaus vorbei und zu meinen Geburtstagen habe ich die letzten zwei Jahren den in der Burggasse und in der Zieglergasse abgeklappert.

Beim “Wortschatz” am Margaretenplatz komme ich auch manchmal vorbei und so habe ich heute die Literatur und die Politik verbunden. Bin sogar um circa acht beim Literaturhaus vorbeigegangen, aber nicht hinein. Leider leider, weil ja kein 2G und keine Maske, kann man aber eine Woche lang nachhören und in den Bücherschränken habe ich Andre Hellers “Buch vom Süden” gefunden und “Geschichten vom Helfen” aus dem “Residenz-Verlag” und Morgen gibt es um zwölf wieder eine Demo am Heldenplatz.

Ja, Samstag ist derzeit mein Demotag und den Kritiker kann ich sagen, daß es stimmt, daß ich das auch zur körperlichen Ertüchtigung benütze, weil ich ja kaum zwecklos spazierengehe und wenn ein bißchen feiern dabei ist, kann das die Ungeimpften, die ja ziemlich diskrimiert sind oder waren, nur freuen. Interessieren würde mich auch noch, was P.S politsch schreiben zur <impfpflicht und den Maßnahmen sagen?

Nachruf auf Gerhard Roth

Der 1943 in Graz geborene Gerhaird Roth ist, wie ich im Morgenjournal hörte, am achten Februar in Graz gestorben und ist wahrscheinlich ein Doyen der österreichischen Literatur, der, glaube ich, in den Siebzigerjahren zu der Grazer Gruppe wie Wolfgang Bauer, Peter Handke, Alfred Kolleritsch, Alfred Paul Schmidt, Barbara Frischmuth, etcetera gehörte und experimentell angefangen hat, so kann ich mich erinnern, daß ich mir einmal ein TB von ihm kaufte mit dem ich nicht sehr viel anfangen konnte, wahrscheinlich war das, was ich aus meinem Bibliothekskatalog eruierte wahrscheinlich “Ein neuer Morgen” war, denn unter Roth finde ich da viele Eintragungen, gibt es ja auch noch einen Philip Roth, Eugen Roth und einen Joseph Roth, einen Ralph Rothmann gibt es auch und ich habe von Gerhard Roth eif Bücher in den Regalen, denn das zwölfte, das, wie ich aus dem Morgenjournal erfuhr, zur Venedig- Trilogie gehört “Der Himmel ist leer, die Teufel sind alle hier” und das auf der öst Buchpreisliste stand, habe ich als E- Book gelesen und was ich von den elf anderen Eintragungen gelesen habe, kann ich gar nicht so genau sagen. Ein paar vielleicht, die meisten wahrscheinlich nicht, ist er ja ein österreichischer Klassiker, der in vielen Bücherschränken zu finden ist und ich greife dann auch danach und denke, werde ich lesen. Gehört habe ich ihn wahrscheinlich bei “Rund um die Burg” in der alten Form, denn da haben ja die Großen der Literatur gelesen und eine Psychologenkollegin hat mir einmal gesagt, daß sie als eines seiner Bücher erschienen ist, ihm einen Brief geschrieben und er ihr auch geantwortet hat.

“Wow!”, kann ich da nur sagen Aber Peter Turrini hat das auf einen meiner Briefe auch einmal getan und, wie ich weiter im Morgenjournal hörte, hat Gerhard Roth unzählige Bücher geschrieben, wo er in einem Interviewausschnitt auch sagte, daß er die letzten dreißig Jahre mit seinen Figuren gelebt hat, was ich sehr eindrucksvoll gefunden habe. und nachahmen sollte.

Schaut man bei “Wikipedia” nach, Kristina Pfoser hat das auch berichtet, gibt es zwei Romanzyklen, “Okus” und die “Archive des Schweigens”, von beiden habe ich einige Bücher in meinen Regalen.

Den “See”, der “Berg”, den “Strom”, das “Labyrinth” beim “Orkus” bei den “Archiven” den “Am Abgrund” und “Die Geschichte der Dunkelheit.”

Fotobücher gibt es auch und dann noch Einzelromane, Erzählungen, Theaterstücke und die schon erwähnte “Venedig-Trilogie”. Die Steiermark hat er, glaube ich, in seinen Fotobüchern bearbeitet und die österreichische Vergangenheit in seinen Zyklen.

Preise hat er auch sehr viele bekommen, den “Österreichischen Staatspreis”, 2016, den “Rosegger-Preis” und sogar den “Preis der Stadt Wien”.

In der letzten Zeit habe ich, eher wenig von ihm gehört, so daß mich die Todesnachricht überrascht und betroffen hat und ihn natürlich lesen, wenn mich meine Leseliste das läßt.

Aus einer Zeit

Jetzt kommt noch ein Debut, obwohl der Bloggerdebutpreis für 2021 ja schon entschieden ist. Aber das Buch des 1988 als Kind von DDR-Flüchtlingen in Braunschweig geborene Maximilian Zech ist erst vor ein paar Monaten zu mir gekommen, obwohl es, glaube ich, genau vor einem Jahr erschienen ist und ich habe auch etwas gebraucht in den Stil hineinzukommen, beginnt es ja gleich mit einem Arztbrief.

“wir berichten über o.g Patientin, welche sich in der Zeit vom 14. 04. in unserer stationären Behandlung befand.”

Denn der Roman des in Leipzig lebenden Journalisten handelt von einem jungen Arzt namens Matthias Bode und am Klappen text steht etwas von “einer biedermaierlich anmutigen Innerlichkeit” und , daß das Leben dem Protagonisten, wie ein Traum erscheint. Bei “Amazon” kann man lesen “Die ganzen Kapitel sind ein Mix aus Philosophie, dem eigenen Sein, Gesellschaftskritik und sich selbst in Frage stellen”, was mich anfangs verwirrte.

Nach und nach kommt man in die Geschichte hinein, die nicht wirklich neu ist, wenn auch vielleicht ein wenig ungewöhnlich bedächtig geschrieben. Und da fällt mir ein, daß mir bei meinen Erstlingen gesagt wurde “Da passiert ja nichts!”, was mich damals auch verwirrte, denn es passierte schon einiges und das ist auch bei Maximilian Zech so.

Da ist also der junge Arzt. Er lebt in Göttingen, stammt aus der DDR und wir erleben zuerst einmal ein paar Krankengeschichten. Er arbeitet in einem Privatspital in der Onkologie und so besucht er ein paar Krebspatienten, schlägt ihnen Transplantationen vor und die loben ihn alle, weil er sehr einfühlsam ist und ihnen zuhört. Sie sterben aber, wie das auf einer Onkologie so ist, trotzdem und es gibt auch Probleme mit den Kollegen. Da ist Steffi, auch eine junge Ärztin, die ist verlobt, das ist vielleicht das Altmodische an dem Buch, daß das Wort öfter auftaucht, denn das ist man, glaube ich, heute ja meistens nicht mehr und Matthias verabredet sich mit Steffi, als sie Probleme mit dem Verlobten hat, in einem Studentenlokal. Sie kommt aber nicht. Stattdessen spricht ihn ein alter Mann an, der ihn, während er sich betrinkt, in philosophische Diskussionen über den Sinn des Lebens verwickelt.

Dann tauchen wir langsam in die Vergangenheit. Es gab eine Maja, seine erste Freundin, glaube ich, die ist jetzt verlobt und schwanger und im betrunkenen Zustand schreibt Matthias ihr ein Mail, das ihm dann ein wenig peinlich ist.

Er nimmt sich dann auch einen plötzlichen Urlaub, weil er nach Italien fahren will und verwirrt damit den Oberarzt “Haben Sie ein Burnout?” und kommt mit seinem alten Auto aber nicht so weit, sondern nur bis zur österreichischen Grenze und besucht da die kleine Kirche, wo der Großvater einmal Pfarrer war, bevor er in die DDR emigrierte. Jetzt ist sein Grab verschwunden. Der jetztige Pfarrer, der aus Salzwedel stammt, spricht ihn aber an und und wir erfahren, seine Mutter ist an Krebs gestorben, als er sechzehn war. Das war schlimm für ihn und auch, daß der Vater bald wieder verheiratete. Deshalb hat er den Kontakt zu ihm auch abgebrochen.

Ja er ist ein wenig streng, sieht das auch ein und freut sich, daß Maja sich meldet. Die fährt dann aber mit ihren Bauch zu ihrem Verlobten zurück und Matthias statt nach Italien in seinen Heimatort, wo aber jetzt aber in seinem Elternhaus wohnen, mit der Polizei drohen und er nur noch einen Schulfreund trifft. Er geht mit ihm zum Albaner Pizza essen, steht dann abreisebereit vor seinem Auto, um wieder, was er schon mit einem Patienten und dem alten Mann im Studentenlokal diskutierte, zu sinnieren:

“Alles könnte ich machen, ja, ich könnte so viel. Doch ich komme nicht los. Ich komme einfach nicht los.”, lauten die letzten Sätze.

Ja, natürlich ein neues Auto kaufen und doch nach Italien fahren oder sich mit dem Vater versöhnen, eine neue Freundin suchen und wieder ins Spital zurück oder vielleicht den Beruf wechseln, wenn er nicht der Richtige war, so daß der aus der Zeit Gefallene wieder in sie hineinkommt und eines hätte ich jetzt fast vergessen, die Literatur kommt in den Buch auch öfter vor. Denn Matthias Bode ist sehr an ihr interessiert, schreibt Gedichte, liest Eichendorf und einen Heinrich von Marenholtz, der wie sein Heimatort heißt, den ich aber bei Google nicht finden konnte, obwohl ein Gedicht von ihm abgedruckt. ist.

Ein ähnliches Buch über die Erlebnisse eines Arztes auf einer Krebsstation hat David Fuchs geschrieben, der aber selber Arzt ist.

Vom Gastland Portugal in die “Alte Schmiede”

Das Gastland der heurigen Leipziger Buchmesser, die offensichtlich heuer pünktlich mit 2G und Maske, glaube ich, stattfinden wird, ist Portugal. Eigentlich hätte ich gedacht, da das heuer oder schon im letzten Jahr Österreich sein mußte, aber das hat sich wahrscheinlich Pandemie bedingt verschoben und wird vermutlich im nächsten Jahr stattfinden.

Portugal also und da hat mich “Literaturtest” zu einem “Buchhandel Spezial” eingeladen und das war interessant, verstehe ich ja nicht allzu viel von der portugiesischen Literatur. Wir hätten zwar einmal eine Kreuzfahrt machen wollen und da habe ich mir ein paar Bücher vorbereitet, sie dann aber nicht gelesen, also eine virtuelle literarische Portugalreise , wo die für die Messe erscheinenden Bücher vorgestellt wurden.

Da tauchten natürlich die Namen Fernando Pessoa und Jose Saramago auf, aber auch die Bücher von brasialischen und afrikanischen Autoren, die auf Portugiesisch schreiben, sind auf der Messe auch eingeplant.

Es gab auch Decotips für Buchhändler und einen Wettbewerb mit einer Reise, die man gewinnen kann, wenn man seine Buchhandlung portugiesisch aufbereitet.

Dann kam Leonor Amaral, eine Opernsängerin, die in Erfurt beschäftigt ist, die eine Fado- Vorführung gab und etwas darüber erzählte. Dann ging es zur Lyrik, die Viktor Kalinke vom “Leipziger- Literaturverlag” vorgestellt wurde. Da gibt es einen Luiz Pacheko, einen Jose Vialo Martinho und eine Helia Correia, dann kam der “Elfenbein-Verlag”, an die Reihe, der unter anderen, die Werke von Al Berto präsentierte, der 1997 in Lissabon verstorben ist. “Hanser-Lyrik gab es auch und unter den Übersetzern tauchte immer wieder der Name Michael Kegler auf, der in einer portugiesischen Buchhandlung auftrat.

Kinderbücher wurden vom “Midas-Verlag” auch vorgestellt. Dann gings leider nur virtuell, “Ich hasse Zoom”, sagte der “Midas-Verleger “, auf eine kulinarische Reise. Eine interessante und umfangreichreicher Einblick in das portugiesische Buchgeschehen also, die Apettit auf mehr machen können und dann gings in die “Alte Schmiede”, wo Andrea Winkler zuerst einmal in der Reihe “Dichterin liest Dichterin” die Schweizer Autorin Adelheid Duvanel vor, die von 1936 bis 1996 lebte, vorwiegend Kurzgeschichten und Erzählungen schrieb und jetzt wieder aufgelegt wurde , vorstellte.

“Fern von hier”, heißt der neuverlegte Band, von dem ich schon einiges gehört habe. Andrea Winkler meinte, daß sie die Autorin, die als Adelheid Feigenwinter in Basel geboren wurde, vor fünfzehn Jahre durch den damals einzig erhältlichen Band “Beim Hute meiner Mutter” kennenlernte. Sie las und kommentierte vier Texte.

Der Erste hieß “Innen und außen” und behandelte ihre Kindheitserinnerungen, ausgehend von einem von Hermann Hesse gemalten Aquarell, das in ihrem Wohnzimmer hing, der Krieg und der Tod des Bruders, der vom Krankenhaus nicht mehr zurückkommt, kommen auch darin vor.

Dann kam der Text “Der Hut”, der von einem Kaspar und seiner Mutter handelt und wohl auch in den schon erwähnten Gedichtband enthalten ist.

Die Erzählung “Ein ungewöhnlicher Waschtag” folgte, der von einer Klara und ihrem kleinen Sohn erzählt und die auf einer Wäscheleine ein Notenblatt fand, aber das “Lied an Klara” war nur erfunden. Dann kam noch der Text “Der Traum und der Schnee”, in dem ein Baum eine wichtige Rolle spielt und mit alle vorkommenden Figuren verknüpft wird.,

Spannend eine mir bisher unbekannte Autorin kennenzuleren, was man bei Antonio Fian, der eine Stunde später folgte und von Markus Köhle moderiert wurde, nicht sagen kann, da ich schon bei vielen Lesungen des 1956 geborenen war und auch das “Polykrates-Syndrom” von ihm gelesen habe und zwar wurde der siebente Dramolette-Band “Wurstfragen” vorgestellt, wie Johannes Tröndle auch einleitete.

Gustav Ernst habe ich mit Maske im Publikum Platz nehmen sehen, Markus Köhle fragte den Autor zu seinen Dramuletten, die ja zuerst im “Standard” erschienen sind und wollte dann wissen, was es mit dem Titel auf sich hat? Dann hat der Autor in chronologischer Reihenfolge seine Texte gelesen, der erste stammte von 2016 und befaßte sich mit den Identitären.

Dann kam das titelgebende Dramulett, wo es darum ging, was in den im Supermarkt angebotenen Wurstsorten enthalten ist.

2018 erschien das Dramulett “Beisammen sein”, das sich auf den Schriftsteller Geiger und seiner “Drachenwand” und die Literaturkritikerin Strigl bezog und die beiden ein bißchen “Hops” nahm.

“Pausendeutsch” bezog sich auf die Deutschpflicht in den Schulpausen, dann wurde Andre Heller auf die Schaufel genommen und der “Faust” wird dann auch in einfacher Sprache zitiert. Um Corona und den Lockdowns , was mich sehr freute, ging es dann auch.

Nach einem Gespräch wo Markus Köhle wissen wollte, ob Antonio Fian schon einmal geklagt worden wäre oder einen Shitstorm ausgelöst hätte, kamen dann die “Beachvolleyball-Dramuletten”, wo Antonio Fian offenbar das Kärntner Geschehen seit 2004, also das Haider-Geschehen bis heute beschrieb, wo die Beachballvolleyspieler, zu Securities wurden.

Interessant, interessant, denn ich mag ja Antonio Fian, wie schon angedeutet, sehr, lese aber jetzt selten den “Standard”, so daß ich mich mit den Beachvolleyball-Dramuletten nicht wirklich auskenne. Mein Leblingsdramulette ist ja immer noch das, wo die schwerhörige alte Mutter, ihrer vierzehnjährigen nach einer künstlichen Befruchtung geborenen Tochter erzählt, wie man schwer man schwanger werden kann, während die sich überlegt, ob sie ihren Freund besuchen soll?

Ein interessanter literarischer Tag also, wo es von der portugiesischen Literatur zu der Sprachkünstlerin Andrea Winkleran zu Antoni Fian gegangen ist. Ein interessanter Kontrst und äußerst spannend, sich in den Kärntnerdialekt einzuhören.

Ruth Aspöcks fünfundsiebziger Geburtstag, WU-Demo und was sonst noch geschah

Am siebenten Februar 1947 wurde Ruth Aspöck in Salzburg geboren. Sie ist dann nach Linz umgezogen, studierte in Wien Theaterwissenschaft und hatte Auslandsaufenthalte in Spanien und Kuba. Sie war Mitbegründerung der AUF, betrieb dann die “Edition die Donau hinunter” mit der sie 2007 zu ihrem sechzigen Geburtstag in Pension gegangen, beziehungsweise mit der Dichter-Radkarawane von Wien nach Bamberg gefahren, da sind wir von Ybbs bis Regensburg mitgefahren, ich habe in Vielfshofen ein Stück aus der “Donauanthologie” gelesen und weiß gar nicht so genau, wo ich sie, die derzeit neben Doris Kloimstein fast mein einziger literarischer Kontakt ist, richtig Andi Pianka Rundbrief in denen er mich auf seine Corona-Aktionen aufmerksam macht, kennenlernte. Im “Arbeitskreis schreibender Frauen” war es nicht, ich kann mich aber erinnern, daß ich mit der Bruni und der Elfriede Haslehner im Cafe Jelinek gesessen bin und mir die Bruni, glaube ich, von ihrer Verlagsgründung erzählte.

“Fein!”, habe ich, glaube ich gesagt.

“Da verlegen wir dann bei ihr unsere Bücher!”

Leider ist es nicht dazu gekommen, obwohl ich ihr, glaube ich, mein “Tauben füttern-Manuskript” extra angekündigt hat. Die Margot Koller hat sie verlegt, die Irene Wondratsch, die Doris Klomstein, Johann Barth, obwohl die Ruth ja eine Feministin ist, mich aber nicht.

Sie hat mich aber zu einigen Lesungen eingeladen, zum Beispiel zu den Augustin-Tagen, wo ich den “Letzten Versuch” gelesen habe und zu ihren Geburtstagsfesten auch. Da gab es, glaube ich, das erste wo ich war 2012 in der Konditorei Frömml, dann das große im Augustiner-Keller ein kleineres Treffen mit ein paar Frauen, die Hilde Schmölzer war, glaube ich, dabei, hat es auch gegeben und zu ihrem siebzigsten Geburtstag haben wir sie dann zu der Bodensee-Umrundung, eingeladen um den Neusiedlersee sind wir auch gefahren, vor zwei Jahren kurz vor Corona Ausbruch waren wir auch mit ihr im Hinterthal, diesen Sommer in der Steiermark und als der Alfred mit dem Karli eine Reise machte, habe ich mit ihr den öffentlichen Raum erkundet. Sie war in der Schreibgruppe und ihre Bücher habe ich auch gelesen, sind ja seit der Verlagsstilllegung einige entstanden.

Von der Burggasse ist sie vor einigen Jahren in den Ginzkey-Hof in eine kleinere Wohnung umgezogen, also, keine Feste mehr, in Corona-Zeitend überhaupt nicht möglich, sind ja auch meine Geburtstagsfeste, zu denen ich sie regelmäßig eingeladen habe, gefallen.

So habe ich sie nur am Morgen angerufen und zu ihrem Geburtstag gratuliert und gedacht, daß ich ihr auch einen Artikel widmen könnte, umsomehr da Corona bedingt nicht so viel passiert.

Das heißt das stimmt nicht ganz denn der liebe Richard Langthaler, der sich sehr um Brunis Nachlaß sorgt, hat mir vorige Woche einen neuen Gedichtband von ihr geschickt, wofür er auch die Holzschnitte machte. Das “Alte Schmiede-Programm” ist aber heute ausgefallen, dafür gibts, was Corona betrifft einiges zu berichten. Denn da geht es derzeit ja rundher.

In einem meiner letzten diesbezüglichen Artikeln habe ich es schizophren genannt. Man könnte es auch durcheinander nennen, um Prof Katschnigg nicht zu verärgern.

Sehr durcheinander, denn die täglichen Zahlen liegen jetzt bei siebenundzwanzigtausend, trotzdem wird überall gelockert, denn das Omikron- Virus scheint zwar sehr ansteckend zu sein, aber keine schwere Verläufe zu haben. Außer in Deutschland und in Österreich, die leider die schärfsten Corona-Maßnahmen zu haben scheinen und bei uns gilt seit Samstag ja die Impfpflicht, was auch ein bißchen widersprüchig ist, denn bis März wird nicht gestraft. Es sollte eine Impflotterie geben, die gibt es aber auch nicht, dafür hat die WU vor kurzem beschlossen, wir führen im Sommersemester die 2G Regel ein, was heißt , entweder du läßt dich impfen oder dein Studium ist passe.

Beim ORF bekommt man demnächst, glaube ich, kein Gehalt mehr, wenn man sich nicht impfen läßt, dabei rufen alle zu Lockerungen und die Pandemie ist vorbei, sagen die einen, die anderen sagen, ist sie nicht. Aber 3G gilt am Arbeitsplatz und ab neunzehnten Februar kann man damit auch ins Wirtshaus gehen, aber nicht studieren.

Eigentlich schlimm finde ich und deshalb bin heute Nachmittag auch zur WU hinausmarschiert, denn dort gab es eine Demo dagegen und die WU ist mir ja bekannt, weil der Alfred bis zu seiner Pensionierung im Sommer 2020 dort gearbeitet hat. Als ich ihn kennenlernte, war er auf der Uni, dann auf der WU in der Augasse, bis die in den Prater übersiedelt ist, da gab es dann auch einige Festveranstaltungen und die Sommerakademie hat einige Jahre auch dort stattgefunden und wenn ich zur “Buch Wien” wollte, bin ich auch daran vorbeimarschiert.

Denn ich bin ja eine begnadete Spaziergängerin, was gut, ist weil man jetzt ja ohne Maske nicht Straßenbahn fahren kann und die Demo war auch sehr interessant, obwohl es mich ja eigentlich nichts angeht, denn ich studiere nicht dort, die Anna auch nicht und die Lia ist auch noch viel zu klein, um daran zu denken.

Aber neunzig Prozent der Studenten habe ich gehört, sind ohnehin schon geimpft, wozu dann die Aufregung denke ich und eigentlich könnte man mit den Impfpflichtdruck aufhören, wenn das achtzig bis neunzig Prozent schon ist, was ich immer höre, das wäre das Ziel.

Aber das scheint ja die Karotte zu sein, die einen immer vor die Nase gehalten wird und man sie nie erreicht. Die Studenten sind es also, deshalb waren auch sehr wenige da, weil ja erstens Ferien, zweitens kalt.

“Wir lassen uns das nicht gefallen!”, haben die junge Leute gerufen und ich denke, sie sollten das auch nicht und es war für mich interessant, wieder mal zur WU zu kommen, auf den Platz davor, nicht hinein, das sind wir in dem Sommer als die Hundertmark zu uns gekommen ist und im vorigen Sommer gab es auch eine Festveranstaltung zu der der Alfred eingeladen wurde. Da hat er dann die Anna und die Lia mitgenommen, weil 3G und jetzt ist er mit der Straßenbahn hingefahren.

Er ist ja nicht so ein Maskenphobiker wie ich und morgen kommen wahrscheinlich die Anna und die Lia nach Wien und das neue Cover meines neuen Buches, wo das Dummie höchstwahrscheinlich auch morgen kommen wird, hat den lieben Uli nicht gefallen, dabei finde ich es sehr schön und viel beeindruckender als die früheren, wo das Bild halt in die Mitte gedruckt war und was das “Frauenleben” betrifft kann ich vermelden, daß ich da auch noch drei Szenen weitergeschrieben habe und jetzt bei etwa dreißigtausend Worte halte und jetzt das Ganze noch einmal ordentlich abklopfen, ob ich noch was einfügen kann, bei den Effi-Bezügen, kann ich da, glaube ich, noch fündig werden.