Leseflaute

Am Dienstag hat ja eine Buchhändler-Zoom-Konferenz zu dem auch die Blogger eingeladen wurden, wo Portugal, das ja das Gastland der Leipziger Buchmesse 2022 sein sollte, vorgestellt wurde.

Das heißt, ich glaube Portugal sollte schon 2020 das Gastland sein und Österreich dann im darauffolgenden Jahr.

Das dürfte sich durch die Absage der Messe vor zwei Jahren verschoben haben. Voriges Jahr fand sie dann im Mai und da vorwiegend digital statt und heuer hörte ich zwar von Ruth Justen bei einem Bloggerdebut Meeting, daß es noch nicht fix sei, daß sie wie gewohnt im März stattfindet, überall sonst wurde aber diesbezüglich gerüstet. Die Hundertmarks haben uns auch schon eingeladen, aber mit 2G und Maske eh schon wissen, fahre ich nirgendwo hin und heute kam dann, als ich mich schon auf den Lesefrühling einstellen wollte, die Pressemitteilung, die Messe findet wieder nicht statt, weil so viele Verlage abgesagt haben und weil das erst so spät erfolgte, wird es auch keine digitales Progrmm geben. Nur die Preise, die für “Europäische Verständigung” und den “Preis der Leipziger Buchmesse” werden per Stream vergeben werden.

Und das sind wir schon bei den Büchern und dem Lesen, obwohl ich mich schon ein wenig wundere, denn Frankfurt hat sowohl 2020 als auch 2021 stattgefunden und die im letzten Herbst sogar auch ziemlich präsent und die “Buch Wien” hat im Vorjahr stattgefunden und da nur live und das war in den Hochzeiten der Delta Phase, wo da ja dann das 2G und der Lockdown für Ungeimpfte ausgerufen wurde.

Aber lesen kann man trotzdem, kann es im Lockdown besondern gut, sollte man meinen, denn ich merke bei mir, daß ich damit, obwohl ich ja am Abend immer zu Hause bin, damit nur langsam weiterkomme. Das heißt ich streame mich am Abend auch in die “Schmiede”, in die “Gesellschaft” und ins Literaturhaus, sofern es dort Programm gibt, aber momentan sind ja Ferien beziehungsweise wird da auch viel abgesagt und verschoben.

Meine Leseliste ist aber ziemlich voll, bin ich ja erst vor kurzem mit den dreifachen Vorjahrbuchpreislesen fertig geworden und so an die zehn Neuerscheinungen warten auch schon in meinen E-Bookfolder oder im Badezimmer auf mich.

Da kann ich nicht so gut nein sagen, will das eigentlich auch nicht, merke aber, daß ich offenbar langsamer und weniger lese und im Augenblick plage ich mich auch an einem Buch herum, wo es zwar um ein interessantes Thema, nämlich um die Abschaffung des Geldeso geht, ich aber auch nicht weiterkomme, weil es sehr kompliziert und theoretisch, obwohl es ein Roman ist, geschrieben wurde und auch eine eigene Sprache verwendet.

Da bin ich dann schon ungeduldig, weil die anderen Neuerscheinungen warten und die Bücher für den “Leipziger-Buchpreis”, die ich auch wieder anfragen will, werden nächste Woche, glaube ich ,auch bekanntgegeben. Da habe ich dann wieder einen langen Vorrat, so daß ich wahrscheinlich bis Juni oder Juli brauchen werde, bevor ich mich an die Altlasten machen kann und dann kommt schon der “Deutsche Buchpreis” und ich bin Jahresende ausgebucht. Klingt ein wenig nach Streß, ist aber ein Luxusproblem und ich war ja immer eine, deren Begeisterung an Büchern nicht nachgelassen hat und die auch nicht verstand, wenn die anderen schrieben, daß sie das Lesen nicht mehr interessiert.

Jetzt scheint das ein wenig anders sein und ich fange vielleicht auch schon zu nörgeln an, wenn die anderen immer dasselbe schreiben oder einen Verlag finden, während ich da ja chancenlos zu sein scheine. Das heißt, ich mache meine Bücher ja seit 2000 selber und frage seit 2004 die Verlage nicht mehr an und da geht es im Augenblick auch sehr rund bei zu, nämlich die “Hundert Tage” sind am Fertigwerden. Da gibt es schon die “Vorschau”, ein neues Cover, das dem Uli nicht zu gefallen scheint und das Dummie, das ich noch durchsehen muß, bevor der Auftrag an die Druckerei gehen kann.

Beim “Seitengewitter” ist das Cover auch shon da, dann kommt der “Arbeitstitel”, an dem der Alfred noch zu arbeiten hat und ich bin meinen ersten Rohentwurf beim “Frauenleben” auch schon durch. Da war ich unter 30. 000 Worten, habe dann noch drei Szenen angefügt und jetzt denke ich, es gefällt mir zwar, aber von den anderen wird es wahrscheinlich wieder nicht beachtet werden.

Warum soll ich dann soviel der anderen lesen? Eine gute Frage, die kochen ja auch nur mit Wasser und schreiben wahrscheinlich auch nicht viel besser. Aber dann werde ich es natürlich weitertun, habe auch schon “Hundepark” von Sofi Oksanen angefragt, aber nicht bekommen. Vielleicht kommt es in Leipzig auf die Übersetzerschiene und die Bucherkästen gibt es ja auch.

Da habe ich ja jahrelang immer, wenn ich von den Klinik fortbildungen oder von wo anders kam, Bücher nach Hause geschleppt. Am Anfang habe ich sie noch Herunterlesen können. Jetzt komme ich kaum mehr zu einer Backlist, komme aber durch den Veranstaltungsstop auch viel weniger daran vorbei, obwohl in St. Pölten alle Telefonzellen in solche umgewandelt wurden.

Also ist es vielleicht gar nicht so schlimm, daß es keine Leipziger Buchmesse geben wird oder doch natürlich, das Portugal Spezial hat mich auch ein wenig neugierig gemacht und beim Streamen in der “Alten Schmiede”, ins Literaturhaus und in die “Gesellschaft” bekommt man auch einiges bezüglich Neuerscheinungen mit und außerdem, glaube ich, daß ich immer noch viel mehr lese, als die meisten anderen.