Lektionen in dunkler Materie

Nachdem ich nach Weihnachten auch noch die Schweizer Buchpreisliste soweit vorhanden fertiggelesen habe, ist jetzt die Bloggerdebutshortlist

an der Reihe. Da habe ich ja fünfzehn der Longlisttitel, die man melden konnte gelesen. Bozena Bandura und Janine Hasse haben fünf davon ausgewählt und bis Februar hat man Zeit, die zu lesen. Das verschiebt sich nach hinten ich weiß, am Anfanghabe ich im November gelesen.

Aber fünf Titel sind für mich kein Problem, obwohl ich von der 2022 Liste ja noch drei Bücher zu lesen hätte.

Eines der fünf, die Slata Roschal kenne ich schon und jetzt als nächstes “Die dunkle Materie” der 1981 in Wien geborenen Ursula Knoll mit der ich schon am “Volksstimmefest” gelesen habe. Von den Buch habe ich schon gehört, mich aber nicht näher in es vertieft.

“Atelier” hat es mir aber sehr schnell geschickt und jetzt hinein in die Matierie, die nicht dunkel sein muß, aber ein wenig schwer zu lesen, zumindestens am Beginn, weil sehr theoretisch, war das Buch schon, das ich eher, als eine in sich verknüpfte Personen oder Episodenansammlung bezeichnen will. Eine wirklich Handlung mit Plot und Spannungsbögen hat es nicht wirklich. Das entspricht auch meiner Schreibweise. Es ist aber erstaunlich modern und aktuell und vielleicht auch darüber hinaus denn am Cover ist ein Astronaut zu sehen, der ein Kind hinter sich herzieht. Eine Astronautin natürlich, denn in dem Buch wird nicht nur gegendert. Es scheint auch in der Zukunft zu spielen, denn so weit ich weiß, werden wir noch nicht von Astronautinnen im Weltall umkreist, die dann auch noch ihre Bordcomputer oder KIs in ihren Emotionen zerstören und dabei fast eine Katastrophe auslösen.

Gemeinsam am Volksstimmefest gelesen? Ja natürlich, denn das Buch ist sehr sozialkritisch, das geht schon am Klappentext hervor.

Da gibt es zum Beispiel eine Asylverfahren bearbeitende Fachkraft, wahrscheinlich eine Richterin, namens Ines, die im Laufe des Geschehens entlassen wird, weil sie nur mehr positive Bescheide ausstellt. Die trifft eine Fatima, die sie per einer Datingapp kennenlernte und die ist Kindergärtnerin und der passiert plötzlich, daß eine Mutter beschließt mit ihrem Sohn Linuns nicht mehr nach Hause zu gehen, sondern den Kindergarten besetzt, weil dessen Öffnungszeiten sich mit denen ihrer Arbeit nicht decken und sie daher ständig zuspätkommen oder sich abhetzen muß und die, namens Heide ist Zimmermädchen in einem Hotel und wurde von Katalin ihrer Lebenspartnerin, das ist die Astronautin verlassen.

Man sieht sehr realistisch sind die Verhältnisse vielleicht doch nicht zusammengewürfelt oder zu utopisch ausgelegt. Es gibt aber eine sehr spannnende Szene, wo Linus mit seiner Mutter in den Supermarkt geht und die hat nicht genug Geld im Börserl, bezahlt sie in dem Zukunftsszenari noch bar-? Nein auf dem Konto natürlich. Muß also die Bananen und was anderes zurückgeben. Hat aber Glück, denn in dem Supermarkt wird in diesem Augenblick mit Tomaten herumgeschmissen, so daß die Kassiererin keine Augen dafür hat, daß Heide sich die Sachen zurückholt und Katalin hat inzwischen vom Bordcomupter Simon zuerst daran gehindert, dann unterstützt, in ihrem Konto herumgeschnüffelt.

Es gibt dann noch eine Milka, das ist die Tomatenschmeißerin oder auch Umweltaktivistin, die sich für die, die die Tomaten im fernen Italien ernten und dabei ausgenützt werden und die erfährt, daß ihr Freund umgekommen ist. Da dreht sie durch und schmeißt mit den Tomaten, wird dabei von der Polizistin Esther verhört, die Katalins Schwester ist und die erfährt, während des Verhörs, daß im Weltraum ein Unglück geschehen ist.

Sie kann dann noch mit ihrer Schwester telefonieren und so weiter und so fort und, wie geschrieben am Anfang habe ich mir mit dem Lesen schwer getan, weil zu theoretisch und auch noch wegen der Handlungssprünge, die Ursula Knoll vor allem zu Beginn manchmal hat, unverständlich und habe mir gedacht, wieso haben die Frauen dieses Buch ausgesucht?

Dann bin ich aber in den Sog hineingekommen und finde es hochaktuell, sehr realistisch, die, die Probleme unserer Gesellschaft anreißen und in Frage stellen, wenn auch, wie schon geschrieben ein paar Unklarheiten bleiben, weil die Zukunft ist ja unserer Gegenwart voraus und ob die Welt, wenn es so weit ist, daß die Astronautinnen uns umkreisen, dann noch besteht oder nicht schon verglüht ist, stellen die Umweltaktivistinnen der “Letzten Generation” ja in Frage und ob, die Zimmermädchen, die Schwierikgeiten mit den Kindergartenöffnungszeiten haben und ihre Einkäufe nicht bezahlen können, wirklich alle mit den Topaustronauten zusammenleben, glaube ich auch nicht wirklich und von der Kindergärtnerin Fatima hätte ich gerne mehr bezüglich ihrer Geschichte erfahren.

Wer Lnus Vater ist würde mich auch interessieren. Aber vielleicht ist das in der Zukunft nicht mehr wichtig oder schon geklärt, wie zwei Frauen zu einem Kind kommen können.

Ein spannendes Buch, sehr realistisch, denn diese Themen interessieren mich ja sehr. Bis jetzt also Buch eins auf meinen Ranking. Ich habe aber drei andere noch nicht gelesen.

Saruj

“Stell dir vor, es gibt kein Geld mehr”, lautet der erste Teil des Projekts, der in Paris geborenen Künstlerin Bilbo Calvez, das mir vor ein paar Monaten angeboten wurde und das mich, weil ich mich ja mit diesem Thema sehr beschäftige und schon einmal ein Buch mit einem ähnlichen Titel besprochen habe, was in den Kommentaren auch eine heftige Diskusson auslöste sehr interessierte.

Jetzt habe ich mich etwa eine Woche in es durchgelesen, denn es ist sehr kompliziert und auch sehr theoretish geschrieben, obwohl es eine <liebesgeschichte beinhaltet und eine eigene Sprache verwendet der auch eine eigene Grammatik angeschlossen ist.

Der Inhalt ist eigentlich sehr trivial und wird am Buchrücken auch beschrieben:

“Stell dir vor, es gibt kein Geld mehr, begleitet den Leser in eine Zukunft, in der es weder Geld noch Tausch gibt, keine Regierungen, keine Grenzen und keinen Polizeiapparat – dafür Vertrauen, Liebe und Heilung”.

Die Zukunft ist auch ein interessantes Thema, das mich wieder zu mir und meinen Schreiben zurückführt, habe ich mich vor kurzem ja auch mit einem Zukunftsroman probiert, um die Pandemie zu erklären und einen ebensolchen gelesen. Ja und “Dave” ,von Raphaela Edelbauer der letzten österr. Buchpreisträgerin, gibt es auch und daran erinnert oder knüpft die Serie der Bilbo Calvez auch an.

Das Buch scheint Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu spielen und da treffen die Heldin Saruj , ein junges Mädchen, und der “Zeitreisende” genannte Kevalam, der gerade aus seiner Blase entkommen ist, zusammen. ihre Fortbewegungsmittel prellen aneinander. Sie hängen an einem Baum fest, was wieder an Karin Peschka erinnert, müßen gerettet werden und die Reise in das Leben ohne Geld beginnt. Denn Saruj hat sich auf eine Wallfahrt begeben, um ihre Sannyasini Didi betreffen und Kevalam begleitet sie und weil er aus der Vergangeheit kommt, ist ihm das System fremd und er stellt viele Fragen, wie beispielsweise, die, wie es gehen kann, daß eine Gesellschaft ohne Zwang funktioniert?

Wer putzt beispielsweise da die Klos?, ist da die Frage. Wir leben aber bereits im Zeitaltert der künstlichen Intelligenz, wo “Androiden” bereits Gefühle lernen und so begeben wir uns mit den Beiden auf eine Pilgerfahrt und interessant ist auch, daß die in Berlin gelandet sind. Dann wird aber lange eine Wüstenlandschaft beschrieben. Sie besuchen eine Art Ashram, dann ein ehemaliges Gefängnis, weil Bestrafung und Gefangene gibt es ja nicht mehr und auch eine Art Club in Berlin, der an das berühmte Berghain erinnert.

Überall werden Fragen gestellt, um das neue System zu erfassen. Wo ich nur sagen kann, daß der Kommunismus ja einmal ähnliche hehre Ziele verfolgte und elendig scheiterte, was mit Balbu Calvez idealen Zukunftssystem höchstwahrscheinlich ebenfalls passieren würde und interessant ist auch, daß etwa in der Mitte des Buches erklärt wirde, wieso es zu dem neuen System gekommen ist?

Die Pandemie war natürlich schuld. Zuerst die Zwangsimpfung, dann der Chip “ABC, Allzweckbodychip” genannt, der allen eingepflanzt wurde. Das hat dann Widerstand erzeugt, so daß sich das neue System gegründet hat.

Das Ganze ist, wie beschrieben, als eine Serie geplant. So steht “Fortsetzung folgt…” auf der letzten Seite des Romans. Dann kommt noch der Grammatikerklärungsteil und das Glossar. Fußnoten gibt es auch, Bilbo Calvez hat da sehr sorgfältig gearbeitet und der erste Teil endet damit, daß sich die Beiden trennen, weil Saruj ihren Opa besuchen will. Also seien wir auf die Fortsetzung gespannt.

Doch noch Nanowrimo?

Ich habe ja am ersten November geschrieben, daß ich diesmal nicht beim “Nanowrimo” mitschreiben werde und stattdessen das “Seitengewitter” korrigieren und hurrah, hurrah, damit bin ich gestern fertig geworden, habe den Buchtext geschrieben und das Ganze dem Alfred zum Druckerei fertig machen geschickt und jetzt ist die Bühne frei für den “Arbeitstitel 2020 Wien”, die Science Fi oder was auch immer Geschichte, wo eine Drehbuchautorin in New York 2099 ein Drehbuch über die Pandemie schreiben will. Da habe ich mir ja vor ein paar Wochen, als ich weil meinen alten Computer nicht mehr und auf den neuen die Textkartei noch nicht oben hatte, mit dem Korrigieren blockiert war, die “Wiener Verhältnisse” und meine “Corona-Bücher”, auf das Tischchen im Schlafzimmer gelegt, ein paar Notizen dazu gemacht und dann darauf vergessen.

Jetzt kann ich es wieder herausholen und mit dem Rohtext beginnen. Ob das täglich bis Ende des Monats eintausendsechshundert Worte werden, weiß ich nicht? Ich werde mich auch nicht auf der “Nano-Seite” anmelden. Aber im Blog darüber berichten, denn ich muß ja erst den Plot skizzieren. Das Ganze ist ja nicht so leicht, wie es klingt. Denn wie sieht es in New York 2099 aus? Das weiß ich natürlich nicht und muß dazu recherchieren oder meine Phantasie spielen lassen. Also viel KI, Roboter in der Wohnung, Smartphones, die dann sicher anders ausschauen und anders heißen, Uhren, die mahnen, erinnern, mahnen, etcetera und dann geht es auch um die Familiengeschichte der Mandelbaums und das ist auch der Grund, warum ich in die Zukunft gehe, um zu beschreiben, was da in Wien 2020/ 2021 passierte, an Hand eines Mannes und das ist, glaube ich ein wahrer Fall, der sich nicht impfen ließ, weil er Angst oder was anderes hat, arbeitslos wird, dann in einer Tankstelle angeschnauzt wird, weil er keine Maske hat und darauf in die Luft schießt und daraus die Situation entwickeln.

Klingt gut, muß aber geplant werden, bis was Brauchbares daraus entsteht. Wieder mein Wunsch, es soll länger werden und nicht nach sechzig Seiten fertig. Also auch nicht in zwei Wochen, also kein “Nanowrimo”.

Ich habe auch diesmal keinen Kontakt zu den anderen “Wrimern”, weil ich nicht in der Seite drinnen bin, also kein Feedback und keinen Ansporn und auch keine Tips, wie man das macht. Da hat Annika Bühnemann vor ein paar Jahren immer Tips, gegeben, wie man das macht und Julia K. Stein, hat da auch öfter Videos gedreht.

Das brauche ich eigentlich nicht, wie man einen Rohtext schreibt, weiß ich zur Genüge. Ich brauche einen Plot, der sitzt. Also hinein in die Planungsarbeitarbeit und die drei Ebenen, die ich da brauche, ausarbeiten: Die Corona-Geschichte, da habe ich ja das meiste Material und werde ich mir auch leichter tun, wenn ich es aus der Distanz schreiben kann. Das wars vor siebzig Jahren. Allerdings weiß ich Ende 2021 trotzdem nicht, wie sich die Lage weiter entwickeln wird und, wie man sie in siebzig Jahren beurteilt.

Also kann ich mich hübsch irren. Allerdings soviel geirrt habe ich mich mit der “Mathilde” nicht. Die zieht im Jahr 2021 in eine NI-Wohnung. Wir haben jetzt bald den Lockdown für Ungeimpfte, und da stünde wenn die Polizei nicht zu überlastet wäre, ein Polizist vor der Tür und kontrolliert den Ausweis, wenn man hinausgehen will oder geht einem nach, wenn man sagt, man geht eine Stunde spazieren, auf die Bank oder zum “Hofer” und passt auf, daß man da keine Unterhosen oder ein Buch einkauft. Dann bräuchte ich die SF-Geschichte. Da werde ich mir schwerer tun und brauche Zeit mir das auszudenken, damit es glaubhaft wird und dann die Verbindung zwischen den zwei Schienen.

Also wieder drei Romane in einem und mein Wunsch, dann werden es dreihundert Seiten. Bisher hat das nie geklappt. Aber mal sehen. Das Zeit lassen fällt mir jetzt ein wenig leichter und das “Corona-Texte-Buch ist von mir jetzt auch fertig endkorrigiert. Das heißt, da könnten ja immer noch neue Artikel dazu kommen, umsomehr da es da jetzt wieder sehr rund geht und es mich schon jucken könnte, mir eine Geschichte auszudenken, wo man die Ungeimpften an ihren mangelnden Frisuren erkennt, aber vielleicht könnte ich das in den “Arbeitstitel” verpacken.

Der Alfred ist jetzt am Cover. Aber das geht auch nur langsam weiter und die “Hundert Seiten” liegen ja auch noch bei ihm und neben all dem gibts ja jetzt die “Buch-Wien”, wo ich mich angesichts der hohen Covid-Zahlen und den Konferzen bezüglich G2plus schon ein wenig wundere, daß da Brötchen und Wein ausgeschenkt werden, man zwar 2G aber keine Maske braucht und es auch keinen Abstandregel gibt, denn das wäre ja das, wo man sich anstecken könnte. Wenn ich allein im Gastgarten oder Würstlstand was esse, höchstwahrscheinlich nicht!

Also mal sehen! Es geht wieder rund und 2G oder Lockdown für Ungeimpfte ist ja auch eine Gelegenheit für das Schreiben, weil man dazu erstens ohnehin zu Hause sein sollte. Also eine gute Gelegenheit für das Schreiben, wie ich das ja schon seit zwei Jahren tue, allerdings frage ich mich auch, wann ich wieder mal über etwas anderes als über Corona schreiben werde? Wäre schön, aber derzeit fällt mir dazu nichts ein.