Wieder nach Bük ins Bad

Das hat meine Ende letzten September verstorbene Schwiegermutter, glaube ich, den ungarischen Grenzern geantwortet, wenn die wissen wollten, wohin sie und der Schwiegervater wollten und haben das sehr oft und sehr regelmäßig getan.

Wir sind auch schon einige Male dort gewesen. Ich kann mich an den Sommer 1989 erinnern, wo die Anna fünf gewesen ist, bevor wir nach Amerika fuhren und die Wende kam, daß ich da vor dem Kinderbecken gesessen bin, Tom Wolfes “Fegefeuer der Eitelkeiten” gelesen und an den “Hierarchien” geschrieben habe.

Später sind wir nach dem Tod des Schwiegervaters mit der Schwiegermutter einige Male dort gewesen, bevor sie bettlägrig wurde und jetzt wieder mit Anna, Andreas und der kleinen Lia ins “Recpe Gold” und die Abfahrt ist gar nicht so problemlos gewesen.

Denn ersten war es kalt und es hat geregnet und ich wußte nicht so recht, welche Sachen ich einpacken sollte. Dann ist die Enkeltochter auch ein wenig krank und als wir zwei Stunden später, als geplant wegfahren wollten, ist der Herr gekommen, der dem Alfred beim Bäume schneiden helfen soll.

Dann hat es aber doch geklappt und wir sind nach einigen Umwegen beim Bad angekommen, wo wir beim Restaurant, die Anna und den Andreas treffen wollten, wo es früher den tollen Gänselebertoast gab. Das war aber gesperrt und auch beim Bad scheint einiges renoviert zu werden. Trotzdem waren Badegäste zu sehen. Einige trotz des kühlen Wetters sehr leicht bekleidet und ein Buffet gab es auch, wo mir der Alfred einen “Hugo”, ich hätte nicht gedacht, daß es den dort gibt und einen “nackten Burger” das heißt einen ohne Bun geholt war.

Denn Burger war das erste was ich gesehen habe. Dann gab es noch Pizza und jede Art von Langos mit Käse, Rahm oder auch ohne und auf haben sich der Andreas, die Anna und die Lia gestürzt. Danach das Zimmer bezogen. Jetzt brauchen wir nur noch auf das schöne Wetter hoffen und am Abend ins Restaurant essen gehen.

Denn in dem Hotel gibt es Halbpension, ob man will oder nicht, also in der Früh und am Abend jeweils ein großes Buffet, obwohl icheigentlich nichts am Abend esse. Aber gut und alles verändert sich. Konnte man sich früher im Repce Gold” Fleisch oder Gemüse grillen lassen und nachher Palatschinken backen, was das beste am Buffet war, gibt es jetzt nur noch das Buffet. So holte ich mir einen Vorspeisenteller, dann zwei gegrillte Tomaten, anschließend Käse und einen Pancake-Automaten gab es auch.

Sich kontaktlose Mini Pfannkuchen zubereiten lassen, obwohl die anderen Gäste in der Schlange stehen. Man legt die Hand an den Sensor und die Pancakes purzeln heraus.

Der kleinen Lia, die vorher eine Bärlauchsuppe gegessen hat, hat es gefallen, obwohl der große Renner war das Eis und nachher haben wir im Foyer noch etwas getrunken. Die kleine Lia ist im Spielzimmer herumgehüpft, hat sich auf die Motorräder gesetzt, auf alle Knöpfe gedrückt und was jetzt ja eher selten ist, eine Badewanne gibt es im Zimmer auch.

Beim Frühstück gab es auch einige Neuerungen. Da heißt, die Spiegeleiger fielen weg. Rührei gab es aber und zwei Arten von Toast. Ich habe mir dazu eine Banane in ein Joghurt geschnitten und auf die Anna mit der Lia gewartet, die heute etwas grantig war. Wahrscheinlich war sie von den vielen Ortswechseln und Überangeboten überfordert. Dann haben wir uns unsere Badeintrittsbänder und unsere Bademäntel abgeholt und sind sinds Bad gegangen.

Für den Außenbereich brauche ich ja eigentlich keinen Bademantel, sondern nur ein Handtuch und habe mir das, das sich der Alfred in Trogir kaufte mitgenommen und dann haben wir noch das Kinderbecken gefunden, bei dem wir mit der Anna vor etwa fünfunddreißig Jahren waren. Inzwischen gibt es aber mehr Wasserspieplätze und etwas windig war es auch. Obwohl das Wetter wieder schön war. Zu Mittag hat der Alfred in einem Selbstbedienungsrestaurant Fisch gegessen, die Anna ein Langos, die Lia Nudeln, ich habe von Fisch und Langos ein bißchen mitgekostet und bin dann zum Bloggen ins Zimmer beziehungsweise zu meinem Mittagsschlaf gegangen, den ich schon lange regelmäßig mache.

Danach bin ich wieder in Bad gegangen und habe der kleinen Lia beim Schwimmen zugeschaut, was ihr großen Spaß machte. Das Abendenessen war sehr gut, vor allen die Fischvorspeisen, fast wie in Kroatien, die es diesmal gegeben hat. Dann noch Pörkölt und einen sehr guten Brokkoliauflauf. Dann sind wir noch ein bißchen vor das Hotel gegangen, wo immer noch die Hollywoodschaukeln stehen. Die kleine Lia hat sich gleich mit einem ungarisch sprechenden Dominik angefreundet und nach einer Katze gesucht.

Dann ist der Minitrain mit dem man ums Gelände fahren kann, gekommen. Da wollte sie gleich mitfahren, aber das werden wir erst am Mittwoch machen, wenn sie munterer ist und richtig am Dienstag hat der Alfred seinen siebenundsechzigsten Geburtstag gehabt und da ist vom Hotel eine Tafel Schokolade mit Glückwünschen im Zimmer gelegen, obwohl die jetzt ja, wie sie schreiben, ohne Aufforderung nicht mehr dorthin kommen.

Die Zugsfahrt rund um Bük war dann sehr toll. Es gab einen Stop bei einem anderen Hotel, wo eine Gruppe Kinder eingestiegen ist, der Fahrer machte Kurven, fuhr Slamon und manchmal sehr schnell um den Kreisverkehr, wo alle johlten. Zehn Minuten Pause gab es bei einem Mini-Einkaufszentrum mit einem schönen Spielplatz. Zwei Störche haben wir gesehen und dann ist es wieder ins Bad gegangen. Zu Mittag habe ich mit dem Alfred die Gulaschsuppe nicht geschafft, die Lia hat sich wieder einen Topf Nudeln bestellt und die Anna ein Langos, denn am Abend gibt es ja wieder Buffet.

Am Donnerstag ist es wieder ins Bad gegangen. Ich haben den “Scheiterhaufen” zu Ende gelesen und werde jetzt doch mit der Terezia Mora beginnen, hatte diesmal zu Mittag beim Badebuffet ein Langos und am Freitag geht es nach dem letzten Frühstück, obwohl ich gar nicht soviel essen kann, es manchmal aber schon Spiegeleier gab, noch einmal ins Bad, wo wir auch essen werden und sich die kleine Lia auf den Spielplätzen und in den Becken, sich vielleicht wieder mit Ungarisch oderanders sprechenden Kindern mit Sand oder Wasser bewerfen wird, schon wieder nach Harland zurück und der zweigeteilte Urlaub ist fast zu Ende, obwohl ich erst am Dienstag nach dem Feiertag, wo meine Mutter Geburtstag hat, mit der Praxis beginnnen werde.

Der Scheiterhaufen

Von dem 1973 in Siebenbürgen geborenen und nach Ungarn übersiedelten György Dragoman habe ich glaube ich zum ersten Mal auf der “Donau Lounge” der “Buch-Wien” zum ersten Mal etwas gehört und dann seinen “Scheiterhaufen” in der “Frick-Restbuchhandlung” gefunden. Das Buch einige Jahre liegen lassen und jetzt zu meinen Bük-Badeaufenthalt mitgenommen, weil ich dort ja Ungarn lese, obwohl das Buch, glaube ich, in Rumänien und in der Zeit kurz nach der Wende spielt, wo die Traumen und die Grausamkeiten aufgearbeitet werden müßen, obwohl schon die Kapitalisten kommen und alles aufkaufen.

Die Protagonistin ist die Ich-Erzählerin Emma, ein dreizehnjähriges Mädchen, das weil seine Eltern gestorben sind, in einem Waisenhaus oder Internat lebt.

Da kommt zu Beginn ihre ihr unbekannte Großmutter und nimmt sie zu sich mit. Da passieren dann ein paar skurrile Szenen, denn György Dragoman ist, glaube ich, ein Meister des magischen Realismus, der die Wirklichkeit mit denTräumen vermischt, was manchen “Amazon-Rezensenten” nicht gefällt.

Die Großmutter drückt ihr jedenfalls eine volle Geldtasche in die Hand und sagt, sie soll eine Fahrkarte zweiter Klasse kaufen. Emma wird von ein paar Jungen bedroht, die ihr das Geld rauben wollen. Da kommt die Großmutter und sagt “Jetzt nehmen wir eine Fahrkarte erster Klasse!”

Sie gehen in den Speisewagen, wo es auch sehr bizarr zugeht und in dem Haus, wo die Großmutter wohnt, wohnen auch die Gespenster. Die Kleider des toten Großvaters liegen herum und dürfen nicht berührt werden. Der Großvater taucht dann als Gespenst auf und es gibt eine Holzhütte, die Emma nicht betreten darf.

Dafür darf sie in die Schule und, die Direktorin sagt, sie werde sie behandeln wie jedes andere Kind. Sie wird neben eine Krisztina gesetzt, die sie zur Feindin erklärt und die Großmutter für eine Irre und einen Spitzel hält.

“Glaub nicht alles, was du da hören wirst!”, hat die Großmutter sie schon gewarnt und einen Ivan gibt es auch, der ist der Sohn eines reichen Kapitalisten, der schon alles aufgekauft hat. Deshalb benimmt er sich auch sehr unverschämt. Die Turnlehrerin stellt Emma auf die <probe und teilt sie dann zum Lauftraining ein.

Es gibt einen Peter mit einem Falken in den Emma sich verliebt. Eine Szene mit einem Schwimmanzug, den sie haben will und sich dafür zwei Lotterielose kauft. Die Bibliothekarin, die beste Freundin ihrer toten Mutter gibt ihr dann das Geld dazu und Schlittschuhe, um mit Peter zur Eishalle zu gehen, braucht sie auch.

Die Großmutter betreibt indessen in ihrem Haus seltsame Rituale, taucht ihre Hände in Mehl, backt mit Emma Strudeln und dann gibt es noch einen geheimnisvollen Gast, der Nächtens erscheint und für den vorher gekocht und geputzt wird.

Langsam nächert sich Emma der Großmutter an, die ihr ihre Geschichte erzählt.

Einen Zeichenlehrer, der die Schüler auf die Probe stellt und sich ärgert, daß man ihnen alles vorgeben muß, gibt es auch und langsam soll die Vergangenheit begraben oder am Scheiterhaufen verbrannt werden.

Da gerät dann auch die Großmutter als Spitzel in Gefahr. Aber das Leben und die Traumen gehen weiter und so schlägt die Großmutter am Schluß auch ihre Augen wieder auf und ich habe ein interessantes gelesen, was wegen den unrealistischen Einschüben gar nicht so leicht zu lesen war, aber so läßt sich Geschichte offenbar auch erzählen.

Ungarische Schreibimpressionen?

Von meinen Reisen bringe ich ja seit ich einmal im Writersstudio ein Miniworkshop darüber hörte, immer Reiseartikel mit, zumindestens versuche ich es und weil ich ja bei meiner Steffi Schuster immer noch ein wenig stocke, habe ich ja als ich aus Kroatien zurückgekommen bin, gehofft ein paar neue Impressionen zu finden.

Bei Kroatien war das der Fall. Da habe ich mich zuerst ein bißchen über die angebliche Ödheit des Campingplatzs in Senj geärgert und dann die Johanne Amundsen nerfunden, die vielleicht auch in der Steffi Schuster Einklang finden wird und Supetar bzw. Bogumil Balkansky hat mich zu einem etwas anderes Buchpreisvorschauartikel inspiriert und ansonsten immer wieder Impressionen. Drei Wochen jeden Tag einen Artikel nachgeholt, denn wir sind ja in Kroatien viel herumgefahren und haben diesbezüglich viel erlebt.

Im Bad in Bück ist das ein bißchen anders, denn da sind wir ja fünf Tage im “Repce Gold”, haben einen Eingangsbutton ins Bad, ein Frühstück und ein Abendbuffet und sozusagen Familienurlaub mit der Anna, dem Andreas und der kleinen Lia.

Wie schreibe ich da jeden Tag einen Artikel?einen über die ungarische Literatur ganz klar. Ich lese auch die entsprechenden Bücherund ein Corona-Bericht ist auch ganz interessant aber sonst Badeimpressionen ganz klar. Da gibt es ja auch schon einen diesbezüglichen Artikelvon einem früheren Aufenthalt.

Über die riesengroßen Buffets kann man schreiben und die vorwiegend dicken Hotelgäste, die da am Tag im Thermalbad Wellnessurlaub machen und am Abend und am Morgen beim Buffet einhauen. Gut, sie haben nicht viel Wahl, denn anders kann man nicht im Hotel logieren und wenn man bezahlt, wird man auch essen. Sehr gesund ist das wahrscheinlich nicht. Aber im Sommer ist das ohnehin anders. Denn da ist man im Freien, sitzt bei den Kinderbecken und da gibt es jetzt ein paar neue. Ein paar Kinderattraktionen, wo aber einiges nicht funktionert, wie mir der Andreas erzählte, der mit der Lia dort war.

Die Kinder spielen Ball. Die Badegäste haben ihre Zelte aufgestellt und vor den einzelnen Becken sitzen junge Männer oder Frauen, die aufpassen, daß sie Regeln eingehalten werden und nichts passiert. Ich sitze unter einem Baum und lese den Gyögy Dragoman und schaue mich um, um entsprechende Eindrücke zu bekommen. Eine der älteren Damen im scharzen Badeanzug und weißen Haaren erinnert mich an meine Schwiegermutter, denn die war ja, wie geschrieben, zuerst mit dem Schwiegervater, später solange sie das konnte, mit uns eine begeisterte Besucherin.

Vor dem Hotel gibt es Hollywoodschaukeln, da hat sich die kleine Lia mit einem kleinen Dominik fast angefreundet und als wir in der Bar bei einem Aperol Spritz und Bier gesessen sind, hat der Andreas erzählt, daß ein Mann aus Dresden von der kleinen La sehr begeistert ist. Da hat sich dann ein älterer Mann am Nebentisch eingemischt und erzählt, daß er auch aus Dresden konnt. Also Busgäste aus Dreden im Hotel, sehr interessant. Es sind auch viele Kinder bei den Hotelgästen und dann die besagten übergewichtigen älteren Damen und Herren mit den dicken Bäuchen.

Wo bekomme ich meine Impressionen her?

“Da passiert ja nichts!”, hat mir bei meinen ersten Texten einmal jemand gesagt und mich damit verwirrt. Aber wenn man vier Tag im Hotelspeisessal oder im Bad verbringt, passiert wahrscheinlich wirklich nicht sehr viel. Gut am Mttwoch sind wir mit dem Minitrain durch Bük gefahren. Das ist der Ort mit einer Kirche und ein paar Geschäften. Und um das Bad ist eher ein freies Feld mit ein paar Hotels und da wird jetzt auch umgebaut.

Es passiert aber wahrscheinlich doch sehr viel im Bad. Sonne, Spaß und Ferienfreude. Schwimmreifen, Badetiere, Ballspielen und viel Eis. Langos kann man essen, Pizza und Palatschinken. Aber wo bekomme ich meine Impressionen her?

Gut ich könnte Terezia Mora mit György Dragoman zusammenkommen lassen und die erste über ihre nächste Übersetzung, den anderen über sein geplantes Werk diskutieren lassen. Aber die befinden sich wahrscheinlich eher in Berlin und Budapest oder verbringen ihren Sommerurlaub am Balaton, wenn sie nicht überhaupt auf Kroatienurlaub sind und was meine Romanidee und das soziale Kreditsystem betrifft, habe ich schon ein paar Idee bekommen.

Denn die Angstmache geht ja munter weiter. Zuerst war es Corona, das jetzt wahrscheinlich doch mehr oder wenig beendet ist, wenn es auch vermutlich noch aufrechterhalten versucht wird.

Aber dann gibt es ja den Krieg in der Ukraine, und danach die Teuerung. Alles wird um zwanzig, hundert, oder sogar fünfhundert Prozent teurer. Die Bücher, die Fernwärme, die Milch, das Brot, das Strom und das Gas. Letzteres wird überhaupt abgedreht und so werden wir einen kalten Winter erleben oder müssen das, um für den Frieden zu frieren. Aber den darf man sich vielleicht gar nicht wünschen, denn wer gegen die Sanktionen ist, gilt ja fast als Staatsfeind, habe ich gehört und was die möglichen Demonstrationen der “Wutbürger” beim kommenden “Wutwinter” betrifft, gilt das ja jetzt schon als rechts.

“Geht da nicht hin, denn da werdet ihr nur instrumentalisiert!”, hat das bei Corona geheißen und hat offenbar funktioniert. Das läßt sich sicher für meinen Text gebrauchen. Wenn ich da auch wahrscheinlich neu anfangen muß, aber wie oder was?

Ungarische Literatur lesen

Einen ungarischen Literaturstreifzug habe ich ja schon gemacht, als wir mit der Schwiegermutter, mit oder ohne Anna und Andreas einige Mal in Bük im Bad waren und da habe ich mir ja, wie ich das bei Reisen immer mache, um meinen literarischen Horizont zu erweiter, ungarische Bücher mitgenommen und da hat sich bei mir einiges angesammelt und ich habe auch schon einiges gelesen und auf der “Buch Wien” habe ich auf der “Donau Lounge” auch immer einige Tips bekommen.

Da gibt es ja Cornelius Hell, der mich auf György Dragoman, Szilard Borbely und andere Autoren aufmerksam machte.

In der “Alten Schmiede” bin ich auf den “Nischen-Verlag” und den Übersetzer György Buda aufmerksam geworden, die dort immer die neue ungarische Literatur vorstellen und dann gibt es natürlich den lieben Stephan Teichgräber mit seine Centrope Workshops und dem “Literarischen Lenz des Centropes” und Ungarn gehört ja zum Centrope, so habe ich dort auch immer neue oder schon bekannte ungarische Autoren gehört.

Einer der bekannteesten ist ja der 2016 verstorbene Peter Estherhazy,, den ich einmal moderiert von Cornelius Hell in der Hauptbücher hörte und auch einige Bücher gelesen oder in meinen Regalen habe und Imre Kertez, der Nobelpreisträger von 2002.

Von György Dalos habe ich einiges gelesen und ihn auch bei einigen Lesungen gehört und eine der bekanntesten ungarischen Autorinnen ist Magda Szabo von der ich auch einiges gelesen und mehrere Bücher gefunden habe.

Als Ungarn das Gastland in Frankfurt war, hat der “Wespennest-Verlag” ein paar Bücher von nicht so bekannten ungarischen Autoren herausgebracht, die glaube ich über den Bücherturm der “Literatur im März” zu mir gekommen sind und die in Österreich lebenden ungarischen Autoren, wie Gabor Fonyad höre ich ja auch regelmäßig in der “Alten Schmiede”, Literaturhaus und “Gesellschaft” und bei der Lyrik wäre noch Kinga Tooth zu erwähnen.

Also bin ich, was die ungarische Literatur betrifft nicht so ganz unbedarft und habe mir für meinen heurigen Badeaufenthalt György Dragoman “Scheiterhaufen” eingepackt, das ich, wie schon geschrieben, einmal in der “Donau Lounge” auf der “Buch-Wien” kennenlernte und mir dann, wenn ich mich nicht irre, einmal in der “Frick-Restbuchhandlung” kaufte und das auch auf meiner heurigen Leseliste steht. Da steht auch Terezia Moras “Der einzige Mann auf dem Kontinent”,, die 1971 in Sopron geboren wurde, zwar, wie, ich glaube, auf Deutsch schreibt, weil sie sonst keine deutsche Buchpreisträgerin wäre, aber auch als ungarische Übersetzerin tätig ist. So habe ich es mir auch eingepackt.

Bücher von György Dalos, Peter Estherhazy, Magda Szaba, Sziard Borbely, etcetera müßte ich auch in meinen Regalen haben. Aber soviel kann man in vier Tagen nicht lesen und wahrscheinlich werde ich über den Dragoman nicht hinauskommen und wenn wir Freitag nach Österreich zurückkommen warten ja in Harland und Wien, bzw. in meinen E-Book Folder auch einige Bücher auf mich, bevor es ans deutsche Buchpreislesen gibt.

Die ungarische Literatur ist aber sicher interessant und dank Cornelius Hell, der “Donau Lounge,” wenn ich heuer. was ich hoffe, wieder auf die “Buch-Wien” gehen kann, Stephan Teichgräbers “Centropefestival “und den Veranstaltungen der “Alten Schmiede”, Literaturhaus, “Gesellschaft für Literatur” kann ich mich sicher auch in Zukunft darin vertiefen und neue Autoren und Autorinnen kennenlernen.

Fünfzehnter literarischer Lenz im Centrope

Auf den “Literarischen Lenz im Centrope”, das Literaturfestival in dem die Literatur aus Ungarn, Tschechien, Slowakei und Österreich einmal jährlich in dem Theater in der Münzwardeingasse vorgestellt wird, hat mich Stephan Teichgräber schon vor Jahren aufmerksam gemacht, noch bevor er mich zu seinen Workshops eingeladen hat. Ein paarmal bin ich dort gewesen, dann kam Corona, da hat es das Festival zeitlich verschoben zwar gegeben, aber mit Maske, Anmeldung, 2 oder 3G, und anmelden hätte man sich auch diesmal sollen, aber sonst war es wie auch bei den anderen literarischen Veranstaltungen, die ich ich seit circa drei Wochen schon besuche, weitgehend normal und es hat sogar Brötchen und Getränke gegeben.

Jelena Semjonowa-Herzog und Stephan-Immanuel Teichgräber haben moderiert und begonnen hat es mit der 1943 geborenen Philosophin und ehemalige Hochschullehrerin Etela Farkasova aus Bratislava, die sich als Feministin vorstellte und aus ihren Roman “Die Rettung der Welt nach G.” ein philosophischer Roman, wie sie erwähnte, der auch Corona thematisierte und die Ruhe, die durch die Lockdowns aufgetreten ist.

Als nächstes kam wieder eine Österreicherin nämlich die 1990 geborenen Theodora Bauer, die thematisch passend aus ihren Roman “Chikago” las, geht es da ja um die burgenländischen Auswanderer aus Amerika vor hundert Jahren.

Der 1940 geborene ungarische dichter Otto Tolnai konnte gesundheitsbedingt nicht anreisen und wurde durch einen ungarnsprachigen Schauspieler ersetzt, der mit zwei anderen, die die deutsche Übersetzung lasen vier Gedichte vortrug, die sehr originell und ungewöhnlich klangen.

Dann wurde die Pause mit den Brötchen vorgezogen, denn Egyd Gstättner von dem ich gar nicht gewußt habe, daß er in Wien lebt, war noch nicht da und er las sehr launig aus seinem Roman “Leopold der Letzte”, wo es auch um Corona, hört hört, da beschäftigen sich offenbar doch viel mehr Schriftsteller, wie man glaubt, mit diesem Thema, als auch um Leopold Sacher- Masoch und einem Rollingstone-Konzert geht und die Tschechin Alena Mornstajnova hat die Geschichge mit ihren Roman “November” umgekehrt.

Das wars für Tag eins und am Mittwoch geht es noch einmal mit fünf Autoren weiter. Aber vorher gabs per Stream ein Pressegespräch zu einer Auftaktveranstaltung des Gastlands Österreich in Leipzig,tur nächsten April, das sich inzwischen auf eine Literatour durch alle deutschen Literaturhäuser und ein Jahr der österreichischen Literatur ausgeweitet hat und da in Berlin mit einer Abendveranstaltung beginnt.

So präsentierte Katja Gasser die Kuratorin ihr Programm, Benedikt Föger vom Hauptverband leitete ein, eine Dame von der Auslandkultur erläuterte ihre Projekte. Da gibt es eines mit Lydia Mischkulnig und die tritt ja auch in im Centrope auf, es gab einen Vortrag mit dem bosnischen Autor Dzevad Karahasan, der auch auf der Abendveranstaltung auftritt, aber da müßte man vor Ort in Berlin sein und die Botschafterin, bei der die Präsentation, glaube ich, stattfand, hat auch gesprochen und die Vielfalt der österreichischen Literatur präsentiert.

Also auf in die Münzwardeingasse zur Literatur im mitteleuropäischen Raum und da gings im selben Rhythmus weiter. Zuerst stellte Stephan Teichgräber, die 1984 geborene slowakische Autorin Barbora Hrinova und ihre Kurzgeschichten vor. Sie las zwei davon. “Einhörner” heißt das Buch mit dem sie auch einen bekannten slowakischen Literaturpreis bekommen hat. Dann kam Lydia Mischkulnig, die Verza Canetti Preisträgerin von 2017 mit einem Ausschnitt aus ihrer 2020 erschienen “Richterin”, ein Buch das ich mir einmal von den Gutscheinen meiner Schwiegermutter kaufte, aber noch nicht gelesen habe, wo es um Asylverfahren und afghanische Flüchtinge geht und dann ging es wieder nach Ungarn zu Edina Szvorens Kurzgeschichten und die, die sie las, handelt von einem Toten, der in einer Schule gefunden wird und Ferdinand Schmatz, 1953, glaube ich, in Korneuburg geboren, diskutierte mit Jelena Semjonova, ob er ein experimenteller Autor ist oder nicht und sie erwähnte auch die beiden Gedichtbände, die er vor Jahren mit Franz Josef Czernin geschrieben hat, um zu beweisen, wie man schlechte Gedichte unterjubeln kann. Er ist auch der Nachlaßverwalter von Reinhard Priessnitz, den er einmal bei Hermann Nietsch in Prinzendorf kennengelernt hat und las aus seinem noch nicht erschienen Gedichtband “strand.der verse lauf” und die Tschechin Zuzana Kultanova, die ihre noch nicht erschienene Geschichte, ein Romanausschnitt, zu Stephan Teichgräbers Erstaunen von ihrem Handy las und nachher gab es wieder, ganz wie in den alten Zeiten, das Buffet mit Brötchen und Pogatschen gestiftet vom tschechischen oder slowakischen Kulturinstitut, in gehörigen Abstand, stand noch auf den Plakaten und es war wieder einmal sehr spannend in die Literatur des Centropes hineinzuschauen, während in Berlin die österreichische Literatur präsentiert wurde.

Apropos Casanova

Jetzt kommt das zweite Buch, der Sparte Übersetzung, das heuer für den “Leipziger Buchpreis” nominiert wurde und ich muß schreiben, die übersetzten Bücher bergen für mich Überraschungen und sehr viel unbekanntes.

So sind die “Vögel”, glaube ich das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Don Passos “USA-Trilogie” habe ich zwar schon seit November in Badezimmer liegen unddieser Autor war mir im Gegensatz zu Tarjei Vesaas und Miklos Szentkuthy auch schon bekannt und ich habe den “Manhatten Transfer” auch schon mal gelesen oder übeflogen von einem Miklos Szentkuthy habe ich aber noch nie etwas gehört und sein “Apropos Casanova aus dem “Brevier des heiligen Orpheus” scheint ein ähnliches Gustostückler, wie Theodor Sappers “Kettenreaktion Kontra” zu sein und es istauch in einem speziellen Verlag, der “Anderen biblothek” begründet von Hans Magnus Enzensberger, in einer speziellen Ausgabe erschienen, die man fast für die schönsten Bücher nomieren könnte, herausgegeben von Christian Döring, übersetztvon Timea Tankö, die ja für den Preis nominiert wurde.

György Dalos hat das Nachwort geschrieben. Das Buch ist in rot und schwar zgehalten, dieSeitenzahlen werden unterande rgeschrieben und es gibt und das ist auch ungewöhnlich ein mehrere Seiten langes Inhaltsverzeichnis, das man fast,wie einen Kurzroman lesen könnte.

György Dalos beschreibt das Lebend es eher unbekannten ungarischen Autors, der als Miklos Pfisterer in einer bürgerlichen katholischen Familie in Budapest geboren wurde und von 1908 und 1988 lebte. Das Brevier ist 1937 erschienen und wurde gleich der Blasphemie rverdächtigt, aber auch von den <kommunisten verfolgt.

“Apropos Casanova” ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil beschreibt “Das Leben eines Heiligen”, nämlich das von “Alfonso Maria de Liguori 1696-1787”, da war mir das Ganze noch ein bißchen unverständlich. Dann ging es hinein in das Leben Giacomo Casanovas, 1725-1798, dessen Eltern, wie das erste Kapitel gleich verkündet, Schauspieler waren. In längeren oder kürzeren Kapitel wird das Leben beschrieben, das in Venedig begann, wo die Verführer öfter Mönchskutten trugen, um bei den Damen vorgelassen zu werden. Er erwähnt eine Bettina, ein Fräulein Vesian, eine Philosophin und beschreibt auch, die Erotik oder den Sex in Kutschen, was beim damaligen Straßenzustand und den Dienern, die hinten aufsaßen und den verschlossenen Damenkleidern invielen Schichten, wohl besonders aufregend war.

Die freie Liebe, der Inzest, die lesbischen Beziehungen werden beschrieben und regen zum Nachdenken, wie sich das erotische oder sexuelle Verständnis im Lauf der Zeit, im Sinne der Me too -Debatten, wohl verändert hat.

Die Reisen nach Neapel, Rom oder nach Alexandria werden beschrieben, da muß der Giacomo auch in Quarantäne, die er auf einen Balkon, “Halb Zimmer, halb freie Natur” verbringtund dabei einer schönen Sklavin huldigt, beziehungsweise heute ein wenig unverständlich, das Sklaventum preist.

Weiter gehen die Kommentare über die Lektüre von Casanovas Werk zu den Pallazzi, wo der Begnadete neben Kardinälen und Marchesen meist Unterschlupf gefunden hat. Sehr genau werden die Gärten im Renaissancestil beschrieben und hier wird behauptet, daß es “In tialien keine Natur gibt und bei der “Errichtung von Gärten Natur und Schönheit unbekannte Begriffe”, wären “und es lediglich den alleinselig machenden Lxus gibt.”

Die Musik spielt in diesen Szenarien natürlich eine große Rolle, die Mozartopern, Don Giovanni beispielsweise und Papst Benedik XIV, zu dem Casanovaoffenbar jederzeit Zutrtt hatte und ihm darum bat in der Fastenzeit Fleisch essen und verbotene Bücher lesen zu dürfen. Dann muß er in der Liebe zwischen einem Kardinal und einer Marchesa vermitteln, die er im Hauskleid vorfand, was damals wohl etwas Ähnliches wie ein Negligee oder noch weniger bedeutete und er ihr im Namen des Kardinals unbeholfene Briefe oder Gedichte schreiben mußte, damit sie nicht erkannte, daß sie von ihm waren. Am Balkon haben sich die Beiden getroffen, dem Mittelding zwischen Natur und Schlafzimmer, wie wir schon wissen, während sich der Kardinal in diesem befand, was in der Inhaltsangabe mit “Der schlummernde Kardinal, Casanova und die Marchesa am Balkon”, beschrieben wird.

Vollends erotisch phiilosophierend wird es dann, wenn es weg von Casanova und zu “Abelard und Heloise” oder zu Tinorettos “Susanna im Bade” geht. Da hat ja Szenkuthy das berühmte Bild im Kunsthistorischen Museum in Wien gesehen. 1937 ist er dann mit seinem Freund Istvan Söter nach Italien gereist und hat da die Tintoretto-Sonderausstellung im Palast derFamilie Bevilaquva in Venedig gesehen, die ihm sehr beeindruckt hat, da sich da das Bild, das in der seiner Vorstellung hatte, von dem Realen unterschied, so daß er nach Budapest zurückgekommen, mitseiner Frau Dora Eppinger noch einmal nach Venedig reiste, um das Bild erneut zu sehen.

Dann gehts wieder zurück zu Casanova, seine Beziehung zum Geld wird reflektiert und wieder sein Verhältnis zu Musik. Er spielte offenbar nicht nur Karten im Theaterfoyer, sondern auch Violine in kleinen Theatern, schenkte seinen Geliebten ein Klavier und Noten in einem Korb und am Schluß werden Casanova noch Andrew Marvells “Betrachtungen über die Liebe”gegenüber gestellt.

“Wenn wir nicht im18. Jahrhundert leben können, so sollten wir uns mit der Liebe nicht befassen”, heißt es auf Seite zweihunderteinundvierzig des Romans einer geisigen Reise.

Interessant, interessant Miklos Szenkuthys Casanova-Lektüre und die philosophischen Betrachtungen, die er sich darüber macht. Ein interessantes Buch, wieder eines, das ich nicht so ganz verstanden habe, weil ich mich nur eher schnel ldarber gelesen habe, aber einen interessanten mir bisher unbekannten Schriftsteller kennenlernte und natürlich sollte, könnte, müßte man sich mitden Schriften Casanovas oder zumindestens seiner Biografie weiter befassen und darüber seine eigenen Betrachtungen anstellen.

Kino alter Zeiten

Jetzt kommt ein Erzählband, den ich eigentlich ins Doml mitnehmen und Stephan Teichgräber zeigen müßte, wenn es seine Workshops noch gibt, nämlich ein schon ziemlich abgenützt wirkendes DDR-Bändchen aus dem “Volk und Welt-Verlag” von 1975 mit, wie in der Beschreibung steht, zwei Erzählzyklen des 1918 geborenen Ungar Ivan Mandy.

Ich habs im Schrank gefunden und auf meine heurige Leseliste gesetzt, dann habe ich, als ich Anfang des Jahres die Bücher heraussuchte, nicht gefunden, länger gesucht und jetzt das Lesen noch geschafft.

Den Autor habe ich nicht gekannt und konnte auch im Netz außer seinen Lebensdaten 1918 in Budapest geboren, 1995 dort gestorben und 1993 für den Nobelpreis vorgeschlagen wurde, nicht sehr viel finden.

In dem schmalen Büchlein gibt es die schon erwähnten zwei Erzählzyklen, das Titel gebende “Kino” und dann noch “Was gibts Alter?” und das Genre Erzählzyklus, wo sich die Handlung in einzelnen Geschichten fortschwingt war mir auch eher unbekannt, finde ich aber interessant.

Geschichten übers Kino also und da steht in dem eher knapen Beschreibungstext, daß sich Mandy “Den Grautönen” des Lebens widmet und “Das Dassein jener Unsichereren und Empfindsamen, die an den Rand der Gesellschaft geraten sind und vom Erfolg, vom Anderssein überhaupt nur zu träumen wagen. In der Flimmerwelt des Kinos zum Beispiel”, beschreibt.

Es beginnt mit einem “Motto”, da wird nach Filmen gefragt und führt dann zu der Erzählung “Die graue Mütze” hin, wo ein Jungen einem die Mütze eines berühmten Regisseurs zeigt, die er von seinem Onkel, einem Filmvorführer bekommen hat.

Dieser Junge, Karoly Bonaja ist sein Name, will dann gleich nach der Schule mit dem Vater ins Kino gehen und sich die “Wikinger” ansehen. Der kommt aber nicht und hat auch kein Geld. So bleibt ihm nichts anderes über, als sich in die Welt des “Kino-Lebens”, das sind Kinozeitschriften, die im Kasten liegen, zu versenken.

Später geht er mit dem Vater dann doch hin, nicht ins “Roxy” oder ein anderes großes Kino, sondern in ein altes, in dem es nach Käse riecht. Mitten in der Vorstellung schweben die Beiden dann hinaus und der Vater will dem Sohn einen Wikingerhelm kaufen, den er am Markt natürlich nicht bekommt.

Karoly schreibt “Kinoheft” auf sein Schulheft und schreibt dort alle Partner der berühmten Greta Garbo auf, er träumt von der “schönen Telefonistin” “Colleen Moore, lebt mit dem Vater, der Redakteur ist, aber kein Geld hat und so manchmal nur ein Pfund Roggenbrot und etwas Butter nach Hause bringt, so daß sie nicht ins Kino können, in einem Hotel beim Bahnhof und in der letzten Episode läßt der Junge oder Ivan Mandy, der dieser vielleicht einmal war, die Schauspielerin Norma Shearer, die wir schon von früheren Episoden kennen, nach dem Jungen fragen und wirft am “Schluß einen Ball in den dunklen Zuschauerraum des Roxy hinein”.

Sehr eindrucksvoll dieser Gang durch die Kinogeschichte der Neunzehnzwanziger- und Dreißigerjahre, wo es noch Stummfilme und Klavierspieler gab und sehr eindrucksvoll auch, daß damit die DDR-Bürger in den Neunzehnsiebzigerjahren ermuntert wurden, sich in diese Kinowelt eines armen Jungen der Sehnsucht nach der großen Starwelt hat, hineinzubegeben.

Sehr eindrucksvoll und interessant und ein Roman über das Kino steht übrigens demnächst auch noch auf meinem Leseprogramm.

Im zweiten Teil “Was gibt`s, Alter?”, geht es wieder um einen Sohn der mit seinem Vater eine Zeitlang in einem Hotel wohnte. Der ist aber Schriftsteller, heißt Janos Zsamboky und der Zyklus beginnt, wie der erste mit einem “Motto”, diesmal mit einem “Traum”.

Dann besucht er den Vater offenbar in einer Psychiatrie, denn der hat Zwangsvorstellungen, beziehungsweise einen Selbstmordversuch hinter sich und bei der nächsten Geschiche, Kapitel “Besuch bei Mutter” ist die offenbar schon gestorben. Denn er unterschreibt eine Verzichtserklärung, daß die Kleider im <krankenhaus verbleiben. Dann gibt er dem Ankleider das blaue Kleid mit dem weißen Kragen, der ihm rät so schnell, wie möglich die Bestattung zu informieren, um die Mutter wieder loszuwerden. Ein bißchen surreal und geheimnisvoll der Geschichenton, der sich wieder, was ich ja spannend finde und auch schon lang verfolge, zu einem Roman formt.

Dann wühlt Janos in den Notizen seiner Mutter, wo sie Kochrezepte aufgeschrieben hat, aber auch, daß sie von einer O. geschlagen und von einem G. gewürgt wurde, als sie dem Jungen Schokolade brachte und er erinnert sich durch die Wohnung gehend, der Vater hat die Mutter Ilonka bald zu zu einer Tante Vali abgeschoben und sich die Juwelierstochter Olga, die der Junge Tini nennen mußte, als zweite Frau genommen. Der Vater war überhaupt ein recht ambivalenter Typ, Geige spielend und Gedichte schreiben, Journalist, wie der Vater des Jungen aus dem vorigen Text. Er spekulierte auch und zog mit der Familie durch verschiedene Wohnungen, bevor er in dem schäbigen Hotel neben dem Bahnhof landete. Die zweite Frau hat er auch hinausgeschmissen, nachdem er sie um ihr Geld brachte und der Junge hat sich irgendwann geweigert, die Schule zu besuchen. Da hat ihn wohl, wie den Notizen zu entnehmen ist, der Vater oder war es die Tante in eine Besserungsanstalt bringen wollen und der Sohn beugt sich über den Tisch “betrachtet den Haufen” und murmelt “Du hast das erfunden Vater! Das alles hast du erfunden!”

Dann geht es in vier kürzeren Geschichten ins Espresso Barbara, wo er die Serviermädchen kennt und ein Interview über einen seiner Filme geben soll. Eine Fotografin kommt zu Besuch und die letzte Geschichte widmet sich dem “Lich des Erfolgs”, des Schriftstellers.

Der Vater und die Mutter, die in den späteren Geschichten auch mehr zusammen wohnen, kommen immer wieder vor.

Schöne surreale Geschichten könnte man sagen und wahrscheinlich auch den psychoanalytischen Bezug reflektieren. Damit hat es die Verhaltenstheapeutin nicht so sehr, mich interessiert, sondern, wie schon geschrieben, mehr die Frage, wie aus Geschichten ein Roman entsteht und was die diesbezüglichen Kriterien und Vorgangsweien sind und habe wieder einmal viel gelernt und vor allem und nicht zu vergessen, durch den offenen Bücherschrank, einen Schriftsteller kennengelernt, der sonst an mir vorbeigegangen wäre, weil er heute wahrscheinlich sehr vergessen ist.

Andras Forgach vor den gläsernen Vorhang

Bei der vorletzten Leseauslese haben Cornelius Hell oder Katja Gasser Andras Forgach “Akte geschlossen” vorgestellt und sehr gelobt.

Ich bin nach Hause gegangen, habe mir Fritschs Tagebücher und Damir Ofcinas “Zwei Jahre Nacht” bestellt und mir das bei dem in 1952 in Budapest geborenen Theatermacher und Übersetzter verkniffen und dann doch damit geliebäugelt.

Stephan Teichgräber es als Lektüre für sein Centrope-Workshop vorgeschlagen, dann aber bei der nächsten Leseauslese Janos Terey “Budapester Überschreitungen” angefragt und nicht bekommen, beziehunsweise mir etwas später Geörgy Dragomans “Scheiterhaufen” aus meinen Regalen gesucht und jetzt, da ich mich an das “Leipziger Buchpreislesen” machen und inzwischen die Bücher auch schon ungefragt bekomme, habe ich ohnehin keine Lesechance, aber trotzdem begeistert in die Gesellschaft gepilgert, als ich erfuhr, daß dort Andras Forgach aus dem gläserenen Vorhang schauen würde und dafür die Stabauer-Lesereihe im Siebenstern und eine sicher ebenfalls interessante “AS” Veranstaltung ausgelassen.

Wieder bin ich zu spät gekommen, Frau Elisabeth wird mich rügen, weil wieder, wie fast jeden tag in dieser Woche eine sechs Uhr Stunde und als ich den Lesesaal erreichte, war Cornelius Hell schon bei der Vorstellrunde, der ORf hat gefilmt und ich habe fast nur mehr einen Platz in der ersten Reihe mehr bekommen und das Buch ist interessant oder auch nicht beziehungsweise nicht wirklich etwas Neues, daß da ein Sohn nach dem Tod der Mutter ihre Geheimdienstakte entdeckt und erkennt, sie war eine Spionin oder ein Spitzel der Staatssicherheit.

Da habe ich ja gerade erst ein solches Buch gelesen und hier ist die Geschichte besonders brisant, denn Andras Forgach Mutter war eine Jüdin die zwar die Religion nicht besonders hoch gehalten hat, aber aus Israel nicht der Liebe wegen nach Budapest gekommen ist, eine überzeugte Kommunistin oder Stalinistin war und Andras Forgach hat das Buch in einigen Teilen geschrieben und aus diesen gelesen.

Begonnen hat er im Jahr 1982, als die Mutter sechzig war und sich mit drei Herren oder Genossen von der Staatssicherheit in einer Konditorei in Budapest traf, die ihr eine Tischdecke und einen Blumenstrauß überreichten und sie auch nötigten sich ein süßes Stückchen zu ihrem Tee zu bestellen.

Dann kamen zwei Briefe, die der Vater im Jahr 1947 an die Mutter geschrieben hat und danach ein Teil des Nachwortes in dem Andreas Forgach beschrieb, was die Erkenntnis, die geliebte Mutter war ein Spitzel, aus ihm machte.

Der Autor hat überhaupt sehr viel und sehr launig in sehr guten Deutsch über die Entstehungsgeschichte erzählt und nun kann ich raten, mutmaßen oder vermuten ob das Buch jemals zur mir kommen wird? Interessant wäre es  allemal.

Und ich kann was das “Selfpublishing” und die Diskrimierung, daß man damit nicht überalle lesen kann, betrifft, anmerken, daß ich das in der “Gesellschaft”, die sich ja auch dieser Meinung angeschloßen hat, zweimal am Faschingdienstag, als dort einige Zeit lang, der Dichterfasching stattfand, gelesen habe.

Da sollte man sich kostümieren, anschließend hat es ein Krapfenbuffet gegeben, Marianne Gruber hat eine Dompteurkostümjacke getragen und jeder konnte honorarlos lesen.

Gemeint waren wahrscheinlich lustige Stanhzerl. Es sind aber natürlich die Autoren gekommen, die ihre Werke präsentieren wollten und das sonst nicht können.

Ich habe das erste Mal, das war, glaube ich, 2005 die Opernballszene aus der unveröffentlichten Erzählung “Zwischen Hütteldorf und Heisligenstadt” gelesen, die mit den Namen Marianne, eine der dortigen Protagonistennen, die aber nichts mit Marianne Gruber zu tun hat, begann und alle lachten.

Das zweite Mal eine Szene aus dem “Wiener Stadtroman”, wo sich die beiden Therapeuten, glaube ich, im Cafe Sperl treffen, worauf mich Claudia Erdmann angesprochen hat und sich für den Text interessierten.

Advent in Ungarn

Der Advent beziehungsweise der Monat Dezember ist angebrochen und da gibt es im “Literaturgeflüster” ja meistens sehr viel Weihnachtliches.

“Dieser Blog ist garantiert weihnachtsstimmungsfrei!”, habe ich, glaube ich, bei “Buchrevier” gelesen, bei mir ist das anders, obwohl ich nicht katholisch bin und eigentlich auch keine Konsumentin, aber keine Weihnachtshasserin.

Es gibt zwar keinen Christbaum und wenn es nach mir ginge, auch keinen Adventkranz, aber ich hole mir Anfang Dezember aus dem Keller die Weihnachtsdekorationen und schmücke damit Wohnung und Praxis und Weihnachtsbücher lese ich seit einigen Jahren in diesem Monat auch bevorzugt, seit mich “Leselustfrust” 2010, glaube ich, auf diese Idee gebracht hat, habe auf meiner Leseliste schon eine diesbezügliche Sammlung und grabe sie pünktlich im Dezember heraus.

So ist das schon einige Dezember im “Literaturgeflüster” gewesen, aber heuer ist es etwas anders, denn erstens gibt es außer dem “Weihnachtshund”, den ich nächste Woche zu lesen beginnen werde, kein Weihnachtsbuch auf meiner Liste und zweitens hat diesmal der Advent bei mir wirklich schon im November angefangen und zwar am ersten mit dem “Nanowrimo”, wo ich ja eine Art Adventkalender geschrieben habe.

Bis zum einundzwanzigsten November habe ich das glaube ich getan, dann war ich mit einigen Schummeln, mein Zählwerk war ein bißchen anders, als das offiziele von der “Nanowrimoseite” und dann habe ich auch noch ein neues Update bekommen, so daß auf meinen Zählwerk keine fünfzigtausend mehr waren, als ich das “Winnerlogo” hochgeladen habe, fertig und die vorige Woche war ich mit meiner Praxis und einigen literarischen Events, wie beispielsweise dem “Jelinek-Müller Symposium” so beschäftigt, daß ich mit dem Korrigieren, nicht über den zweiten Dezember hinausgekommen bin und jetzt ist der dritte Dezember und wir sind nach dem “Nanowwrimo” wieder mit Kind Kegel und der Schwiegermutter nach Bük ins Bad gefahren, um dort den Rest der Woche zu verbringen und weil Montag und Dienstag in meiner Praxis sehr hektisch war, sind die Weihnachtsdekorationen noch immer im Keller und im Wohnzimmer steht nur der Mispelstrauß, den mir eine Klientein schon eine Woche vorher brachte, aber sonst könnte ich im Dezember ja mit dem Korrigieren, der “Nika Weihnachtsfrau” beschäftigt sein, am siebzehnten lese ich daraus auch im “Read!!!ingrom”, also alles bestens, auch wenn es heuer nur Weihnachtsbuch zum lesen gibt, schreibe ich mir das zweite ja gerade selber und in Ungarn habe ich mir vorgenommen, werde ich gleich weiterkorrigieren und das passt dann auch zum Monat und wenn ich wieder zurück bin, kann ich noch einmal auf die Mariahilferstraße gehen, und mir die im Weihnachtstrubel anschauen, um das bis jetzt geschriebene ein bißchen zu adaptieren.

Wir sind jetzt glaube ich das fünfte Mal in Bük im Bad, 2013, haben wir nach meinem Geburtstag damit angefangen, da wollten wir zwar eigentlich eine Kreuzfahrt machen, die hat aber nicht stattgefunden, seither hat es sich  eingebürgert, im Herbst beziehungsweise im Winter und dann im Frühling dorthin zu fahren und inzwischen kommen auch die Anna und der Andreas mit.

Die Oma geht ins Thermalwasser, ich habe zweimal am “Nanowrimo” geschrieben und im Frühling die “Anna”, beziehungsweise an der “Selma” korrigiert, die ich diesmal als Ausdruck wieder mit habe, um sie durchzusehen, damit sie möglichst noch in diesem Jahr in die Druckerei gehen kann.

Dann will ich wie geschrieben am “Adventkalender” weiterkorrigieren, um einmal durch zu sein, bevor ich damit in den “Read!!ingroom” gehe und zum lesen habe ich mir die “Ungarn-Anthologie” mitgebracht, die ich im Frühling angelesen habe, “Die Kinder des Genossen Rakosi” und die Terezia Mora.

Also eigentlich eine Menge für vier Tage, so daß mein Adventkalender ein wenig spärlich ausschauen könnte, beziehungsweise sich am Beginn mit den Ungarn-Reisenotizen vermischen wird und eigentlich wird es im Bad in Bük auch nicht so viel Neues zu sehen geben, von dem ich die letzten Male nicht schon geschrieben habe.

Wir sind wieder im Hotel Repce, weil wir im “Repce Gold” keinen Platz bekommen haben, das Internet ist nicht besonders und die Buffets vom Abend und vom Morgen sind mir wahrscheinlich auch schon bekannt, beziehungsweise habe ich darüber schon einmal eine Glosse gemacht.

Im weißen Bademantel im Morgen nach dem reichhaltigen Frühstück ins Bad stapfen, die Oma geht ins Wasser, ich setze mich irgendwohin und klimpere, bis mich ein alter Mann tadelnd ansieht und fragt, wie lange ich noch schreibe oder eine Frau mir aufträgt, zu schreiben, daß eine Mann seine Hosen nicht wechseln will.

Diesmal werde ich wahrscheinlich nicht soviel klimpern, weil das Korrigieren leiser vor sich geht, aber von der Situation in Ungarn bekommt man  hier  nicht sehr viel mit, wo sehr viele ältere Ostdeutsche oder Österreicher Wellness Ulaub machen.

Vielleicht kann ich ein es ein bißchen mit der Weihnachtsstimmung verbinden und schauen, ob es bei den Standeln draußen vor dem Bad einen Adventmarkt gibt und die habe ich in Wien in der letzten Woche auch ein bißchen besucht, war ich ja am Freitag in der Mittagspause während des Symposiums auf drei.

Auf dem beim Rathaus, dann bei dem am Hof und auf der Freyung und am Sonntag sind wir mit der Anna auf dem Spittelberg Punsch trinken gegangen und waren vorher auf dem neuen beim Naschmarkt, wo wir am Rückweg auch noch den Schluß einer Art Weihnachtsshow gesehen haben.

Also diesmal vielleicht ein etwas abgespeckter oder etwas anderer Adventkalender im “Literaturgeflüster”,  das xxx-small gibt es ja nicht mehr im Amerlinghaus und den Adventrundgang zwar am Montag, aber da habe ich soviele Stunden, daß ich es wahrscheinlich nicht schaffe hinzugehen.

Mals sehen, einige Adventkalenderfenster von der Nika Weihnachtsfrau gibt es ja auf jeden Fall zu verlinken und sonst habe ich ja noch sehr viele Bücher von meiner Leseliste zu lesen, die ich in diesem Jahr noch unbedingt schaffen will, die mir vielleicht den Platz für Adventliches wegnehmen.

Wenn aber das Buch der “Nika Weihnachtsfrau” im nächsten Jahr erschienen ist, kann ich es  zum Herunterladen auf den Sideboard des Blogs stellen und meinen Leser etwas Adventliches anbieten.

Exodusroman

Nach Ungarn mit Literatur eines ungarischen Autors, diese Tradition habe ich mir vor einiger Zeit angewöhnt und es gibt auch verschiedenes Ungarisches auf meiner Leseliste bzw. Bücherstapeln, so wartet noch eine Anthologie, von Sandor Marai habe ich mir das letzte Jahr etwas mitgenommen und ungelesen wieder zurückgebracht, genau, wie von György Dalos und da Ungarn 2000 Gastland auf der Frankfurter Buchmesse war und Walter Famler zu diesem Zweck in der “Edition Wespennest” einige Bücher herausbrachte, die dann bei den Büchertürmen, der “Literaturur im März” zu finden waren, habe ich mir diesmal Janos Köbanyai nach Bük mitgenommen und hatte, zugegeben auch einige Vorurteile, weil ich dachte, experimenteller Autor und schwer zu lesen.

Wie man sich irren kann, hatte ich doch von dem 1951 geborenen Autor, der als Schriftsteller und Fotograf in Budapest lebt oder lebte, noch nicht viel gehört, im Netz ist auch nicht sehr viel zu finden und irgendwie ist dieses Schicksal aus einem ungarischen Waisenhaus, die Lebensgeschichte einer ungarischen Jüdin, am Buchrücken steht, Tatsachenroman, auch experimentell, weil knapp und schnörkellos erzählt, aber leicht und rasch zu lesen und auf jeden Fall interessant, gibt es doch Parallelen zu vor kurzem Gelesenen einer Frühjahrsbucherscheinung.

Nimmt die Ich Erzählerin auf ihren Exodus nach Israel “doch ein eingeschmuggeltes Buch von Hanna Szenes”  auf ihre Schiffreise mit und von dieser jüdischen Widerstandskämpferin, die am 7. November 1944 in Budapest hingerichtet wurde, die auch Gedichte geschrieben hat, hat ja auch Schulamit Meixner in ihrem kürzlich erschienenen Roman “Bleibergs Entscheidung” geschrieben.

Im “Exodusroman”, der 1998 in Ungarn erschienen ist und, wie ich dem Klappentext entnahm, “bei der Kritik und bei den Lesern enorme Resonanz auslöste”, wird das Schicksal eines Mädchens, das, obwohl die Eltern in der Nähe wohnten, in einem jüdischen Waisenhaus aufwuchs, auf knapp hundert Seiten  lapidar erzählt.

Vom Hunger und der Gewalt in diesem Waisenhaus wird berichtet, es gibt einen Bruder und einen Vater und eine Mutter, die wechselnde Beziehungen zu verschiedenen Männer hat und sich. um die Kinder nicht zu kümmern scheint, obwohl der Kontakt zu ihr, bis Israel besteht.

Die Deportation in ein Arbeitslager und die Verschiffung nach dem Krieg auf dem Luxusschiff “Exodus” wird berichtet. Vorher haben die Kinder, beziehungsweise jungen Erwachsenen, längere Zeit in verschiedenen Hotels, die zu Kinderheimen umfunktioniert wurden, verbracht.

Es gab den Versuch den Vater zum Mitkommen zu überreden, der dies jedoch ablehnte, mehrere Trennungen und Wiedervereinigungen mit dem Bruder und auch eine seltsame Scheu der jungen Frau  sich mit Männern einzulassen, die wohl aus der Erfahrung mit ihren eigenen Eltern erklärt werden kann.

In Israel läßt sie sich als Krankenpflegerin ausbilden, geht, weil sie keine Bücher hat, heimlich in medizinische Vorlesungen, wird da zuerst vom Professor hinausgeschmissen, später bringt er ihr selbst medizinische Bücher und sie schließt auch als Beste in ihrem Jahrgang ab.

Dann meldet sie sich zum Militär als Lazaretthelferin, wird dabei verletzt, setzt es aber durch, weiter ihren Dienst zu machen.

Sie heiratet schließlich doch, kann aber keine Kinder bekommen, weil man ihr in dem Lager, in dem sie interniert war, Medikamente in das Essen mischte, die zur Unfruchtbarkeit führen sollten.

So kam es zu fünf Fehlgeburten, so daß sich ihr Mann  von ihr scheiden läßt. Sie kümmert sich dann zuerst, um die Kinder ihres Bruders, wird auch Vorsteherin eines Heimes für asthmatische Kinder, bevor sie einen Witwer mit vier Kinder kennenlernt und ihn schließlich heiratet.

Wie weit dieser “Tatsachenroman” einem authentischen Schicksal entspricht und wie der Autor dazugekommen ist, diese Geschichte zu erzählen, ist dem dünnen Bänchen nicht genauer zu entnehmen.

Es gibt aber ein Glossar, das die verschiednenen jüdischen und israelischen Ausdrücke, die verwendet werden, erklärt.

Die Übersetzung stammt von Karlheinz  Schweitzer.