Ungarische Schreibimpressionen?

Von meinen Reisen bringe ich ja seit ich einmal im Writersstudio ein Miniworkshop darüber hörte, immer Reiseartikel mit, zumindestens versuche ich es und weil ich ja bei meiner Steffi Schuster immer noch ein wenig stocke, habe ich ja als ich aus Kroatien zurückgekommen bin, gehofft ein paar neue Impressionen zu finden.

Bei Kroatien war das der Fall. Da habe ich mich zuerst ein bißchen über die angebliche Ödheit des Campingplatzs in Senj geärgert und dann die Johanne Amundsen nerfunden, die vielleicht auch in der Steffi Schuster Einklang finden wird und Supetar bzw. Bogumil Balkansky hat mich zu einem etwas anderes Buchpreisvorschauartikel inspiriert und ansonsten immer wieder Impressionen. Drei Wochen jeden Tag einen Artikel nachgeholt, denn wir sind ja in Kroatien viel herumgefahren und haben diesbezüglich viel erlebt.

Im Bad in Bück ist das ein bißchen anders, denn da sind wir ja fünf Tage im “Repce Gold”, haben einen Eingangsbutton ins Bad, ein Frühstück und ein Abendbuffet und sozusagen Familienurlaub mit der Anna, dem Andreas und der kleinen Lia.

Wie schreibe ich da jeden Tag einen Artikel?einen über die ungarische Literatur ganz klar. Ich lese auch die entsprechenden Bücherund ein Corona-Bericht ist auch ganz interessant aber sonst Badeimpressionen ganz klar. Da gibt es ja auch schon einen diesbezüglichen Artikelvon einem früheren Aufenthalt.

Über die riesengroßen Buffets kann man schreiben und die vorwiegend dicken Hotelgäste, die da am Tag im Thermalbad Wellnessurlaub machen und am Abend und am Morgen beim Buffet einhauen. Gut, sie haben nicht viel Wahl, denn anders kann man nicht im Hotel logieren und wenn man bezahlt, wird man auch essen. Sehr gesund ist das wahrscheinlich nicht. Aber im Sommer ist das ohnehin anders. Denn da ist man im Freien, sitzt bei den Kinderbecken und da gibt es jetzt ein paar neue. Ein paar Kinderattraktionen, wo aber einiges nicht funktionert, wie mir der Andreas erzählte, der mit der Lia dort war.

Die Kinder spielen Ball. Die Badegäste haben ihre Zelte aufgestellt und vor den einzelnen Becken sitzen junge Männer oder Frauen, die aufpassen, daß sie Regeln eingehalten werden und nichts passiert. Ich sitze unter einem Baum und lese den Gyögy Dragoman und schaue mich um, um entsprechende Eindrücke zu bekommen. Eine der älteren Damen im scharzen Badeanzug und weißen Haaren erinnert mich an meine Schwiegermutter, denn die war ja, wie geschrieben, zuerst mit dem Schwiegervater, später solange sie das konnte, mit uns eine begeisterte Besucherin.

Vor dem Hotel gibt es Hollywoodschaukeln, da hat sich die kleine Lia mit einem kleinen Dominik fast angefreundet und als wir in der Bar bei einem Aperol Spritz und Bier gesessen sind, hat der Andreas erzählt, daß ein Mann aus Dresden von der kleinen La sehr begeistert ist. Da hat sich dann ein älterer Mann am Nebentisch eingemischt und erzählt, daß er auch aus Dresden konnt. Also Busgäste aus Dreden im Hotel, sehr interessant. Es sind auch viele Kinder bei den Hotelgästen und dann die besagten übergewichtigen älteren Damen und Herren mit den dicken Bäuchen.

Wo bekomme ich meine Impressionen her?

“Da passiert ja nichts!”, hat mir bei meinen ersten Texten einmal jemand gesagt und mich damit verwirrt. Aber wenn man vier Tag im Hotelspeisessal oder im Bad verbringt, passiert wahrscheinlich wirklich nicht sehr viel. Gut am Mttwoch sind wir mit dem Minitrain durch Bük gefahren. Das ist der Ort mit einer Kirche und ein paar Geschäften. Und um das Bad ist eher ein freies Feld mit ein paar Hotels und da wird jetzt auch umgebaut.

Es passiert aber wahrscheinlich doch sehr viel im Bad. Sonne, Spaß und Ferienfreude. Schwimmreifen, Badetiere, Ballspielen und viel Eis. Langos kann man essen, Pizza und Palatschinken. Aber wo bekomme ich meine Impressionen her?

Gut ich könnte Terezia Mora mit György Dragoman zusammenkommen lassen und die erste über ihre nächste Übersetzung, den anderen über sein geplantes Werk diskutieren lassen. Aber die befinden sich wahrscheinlich eher in Berlin und Budapest oder verbringen ihren Sommerurlaub am Balaton, wenn sie nicht überhaupt auf Kroatienurlaub sind und was meine Romanidee und das soziale Kreditsystem betrifft, habe ich schon ein paar Idee bekommen.

Denn die Angstmache geht ja munter weiter. Zuerst war es Corona, das jetzt wahrscheinlich doch mehr oder wenig beendet ist, wenn es auch vermutlich noch aufrechterhalten versucht wird.

Aber dann gibt es ja den Krieg in der Ukraine, und danach die Teuerung. Alles wird um zwanzig, hundert, oder sogar fünfhundert Prozent teurer. Die Bücher, die Fernwärme, die Milch, das Brot, das Strom und das Gas. Letzteres wird überhaupt abgedreht und so werden wir einen kalten Winter erleben oder müssen das, um für den Frieden zu frieren. Aber den darf man sich vielleicht gar nicht wünschen, denn wer gegen die Sanktionen ist, gilt ja fast als Staatsfeind, habe ich gehört und was die möglichen Demonstrationen der “Wutbürger” beim kommenden “Wutwinter” betrifft, gilt das ja jetzt schon als rechts.

“Geht da nicht hin, denn da werdet ihr nur instrumentalisiert!”, hat das bei Corona geheißen und hat offenbar funktioniert. Das läßt sich sicher für meinen Text gebrauchen. Wenn ich da auch wahrscheinlich neu anfangen muß, aber wie oder was?

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