Eine Liebe in Pjöngjang

Schon das siebzehnte deutsche Longlistbuch und ein interessantes widersprüchiges über das sich sicher viel nachdenken läßt.

“Eine Lebe in Pjöngjang des 1983 in Bonn geborenen Andreas Stichmann, der glaube ich beim “Bachmann-Preis” gelesen hat, den “Bremer Förderungspreis” bekommen hat und 2017 in Nordkorea gewesen ist, das hat ihn zu dem Buch veranlaßt um seine Reiseerlebnisse nicht nur in Sachbuchform zu verarbeiten, wie ich irgendwo gelesen habe.

So reist eine fünfzigjährige Bibliothekarin, Präsdientin des europäischen Bibliotheksverband, die eigentlich schon in Ruhestand gehen will, gemeinsam mit anderen deutschen Kuturschaffenden, Bloggern, etc, nach Pjöngjang, um dort die deutsche Bibliothek zu eröffnen.

Claudia Aebischer war schon einmal dort, so bleibt sie gelassen, als sie mit den Zug von China über die nordkoreanische Grenze fahren und da die Lichter ausgehen. Die Pässe werden später einkassiert, die Handies haben keine Empfang und Claudia Aebischer sieht im Gegenzug eine junge Frau, die ihr später auf einer gelben Vespa entgegengefahren kommt.

Sie ist ihre Dolmetscherin Sumni. Viel jünger und mit einen alten General verheiratet. Sie hat ihre Doktorarbeit über einen koreanischen Dichter und die deutsche Romantik geschrieben, spricht ein schönes altmodisches Deutsch und ich fragte mich, wo hat sie das gelernt? Ist sie doch nur von ihrem Heimatort an der chinesischen Grenze in die Hauptstadt gekommen und ob es dort wirklich soviele Germanisten gibt, wird ja auch später das deutsche Bibliotheksprojekt von der Regierung beendet und eigentlich hätten dort ohnehin nur Scheinbesucher Zutritt gehabt, ist fraglich.

Claudia Aebischer verliebt sich jedenfalls in die junge Frau und plant sogar mit ihr über die chinesische Grenze nach Berlin zu fliehen.

Der “umschmeichlnder Begleitservice” ist aber Plan des koreanischen Überwachungsprogramm, so wird Sumni von einer Frauenstimme instruiert und verwanzte Kleider werden ihr auch zugestellt mit denen sie die Bibliothekarin verführen soll. Da geht es in eine Sauna, vom saunieren wird hier gesprochen, dann in eine Bowlinghalle, um der hochgewachsenen Deutschen, die andere Delgation ist schon abgereist, den Tourismus vorzuspielen und Claudia soll mit Sumni und ihren Überwachern zu einem Vulkan reisen, um dort eine Rede halten, um den nordkereanischen Tourismus anzukurbeln.

Die Fluchtpläne werden erweitert, scheitern aber, als bei Claudia im Kulturpalast ein Kreuz entdeckt wurde, so etwas Ähnliches ist Andreas Stichmann auch passiert, wie er bei einer Lesung im Berliner Literaturhaus erzählte. Dort hat er auch sein Filmmaterial, tanzende und singende Kinder, vorgeführt und erzählt, wie er zu der romantischen Sprache in Sumnis Dissertation gekommen ist.

Er hat nämlich einmal die einer einer chinesischen Studentin gelesen und die hat so geschrieben. Am Schluß stiribt der General, Claudia bekommt ihren Paß zurück und Sumni fährt mit der Leiche nach Pjögjang, um weiter im Tourismusbüro zu abeiten.

Ein widersprüchiges Buch, das viele Reaktionen auslöste. Dem “Papierstau-Podcast” hat es nicht gefallen und sie haben es sogar als Zumutung empfunden, weil hier nur Klischees widergegeben würden.

Andreas Stichmann sagte bei der Lesung, daß er die Überwachung in Pjöngjang gar nicht so arg erlebt hätte und mit seinen Dolmetschern gut ausgekommen wäre.

Ich habe den Sprachstil als sehr einfach empfunden um mich daher anfangs über die Longlistenominierung auch gewundert. Später, als ich dann die anderen Rezensionen gehört habe, bin ich in das Buch hineingekommen und habe es als sehr interessant gefunden über Nordkorea, über das ich wirklich nicht viel weiß, etwas zu erfahren.

Das mit der Liebe im Titel ist vielleicht auch ein wenig widersprüchig, denn über eine lesbische Liebe geht es eigentlich nicht wirklich oder wurde von Andreas Stichmann vielleicht nur dem Zeitgest wegen so angedeutet.

Wieder ein literarisches Geburtstagsfest und elfter “Nanotag”

Doris Kloimstein

Das literarische Geburtstagfest, wo ich zu meinen Geburtstag eine Lesung veranstalte, ein paar Freunde zum Lesen einlade, gibt es, glaube ich, seit 1987. Zuerst in der Otto Bauergasse, dann in der Gumpendorferstraße, später in meiner Praxis in der Reinprechtsdorferstraße und seit 1998 oder so in der Krongasse meiner derzeitigen Praxiswohnung. Zwei oder dreimal habe ich es ausgesetzt und auch ein paarmal stattdessen Praxiseröffnungsfeste gemacht und 2019 ist es ausgefallen, weil wir zur “Buch-Basel” gefahren sind. Dann kam Corona und der Lockdown mit den Kontaktbeschränkungen und also 2020 und 2021 keine Feste. Da sind nur 2020 die Ruth und die Hilde Schmölzer und 2021 die Ruth und die Doris Kloimstein zu mir gekommen und heuer wollte ich eigentlich auch kein Fest veranstalten.

Denn da habe ich ja immer ein Programm gemacht, die Lesenden eingeladen. Der Alfred hat das Buffet gemacht und ich habe circa fünfzig Leute, also alle, die ich kenne eingeladen. Zwanzig bis Fünfundzwanzig sind dann gekommen. Waren es über zwanzig in der Krongasse haben die Leute geschrieen “Es ist so voll!” und manche Leute habe ich nur zu den Geburtstagsfesten gesehen und die haben sich in den pandemischen Zeiten,, wo ich nur mehr Kontakt zur Ruth und zur Doris Kloimstein hatte, verlaufen und dann dachte ich, die Kontakte nehme ich auch nicht mehr auf und ich weiß ja nicht wie es mit der Pandemie weitergeht?

Ruth Aspöck

Die ist jetzt nach einem neuerlichen Geschrei um eine Maskenpflicht vor ein paar Wochen eingeschlafen oder lauert im Hintergrund, damit man sie wieder holen kann, wenn man sie braucht, aber das wußte ich im August oder September, als mich der Alfred nach dem Fest fragte, noch nicht. So sagte ich “Mach keines!”, der Alfred sagte “Schade!” und so haben wir uns geeinigt.

Er macht ein Buffet und wir laden die Leute ein, die wir in der letzten Zeit gesehen haben und wer lesen will, soll das tun!

Dann gab es auch noch das Gerede “Zu Ungeimpfgten gehen wir nicht!”

Das habe ich ein paarmal gehört und das lasse ich mir nicht nachsagen und denke, dann halt nicht! So bin ich mit dem Alfred die Liste durchgegangen. Bin auf die Doris und die Ruth gekommen, den Lukas Cejpek und Margret Kreidl wollen wir auch mal einladen und den Rudi Lasselsberger natürlich, den Andi Pianka mit seinen “Die Masken nieder” und, wie der Alfred in Frankreich war, habe ich noch die Cornelia Stahl und den Anton Blitzstein als ich sie auf Veranstaltungen getroffen habe, eingeladen, allerdings eher formlos und der Alfred hat auch ein paar Bekannte dazu gebeten und ich habe entspannt gedacht “Mal sehen, wer kommt!”

Eva Janak

Früher war ich immer aufgeregt und verärgert, wenn jemand abgesagt hat. Diesmal habe ich bis vier meine Stunden gemacht und mich dann über meinen “Nano” gesetzt. Da bin ich jetzt ja sehr intensiv unterwegs und halte derzeit bei 32589 Worten, sechsundzwanzig Szenen und dreiundsechzigeinhalb Seiten, fabuliere wild herum und bin gespannt, wie ich zu den fünfzigtausend Worten kommeund dann hat es um fünf vor sieben geläutet.

Die Ruth ist erschienen und hat mir ein Häferl aus Sandomir mit der Aufschrift “EWA” in die Hand gedrückt, denn sie war jetzt in Polen und bezüglich Grillparzers “Kloster in Sandomir” recherchiert. Dann kam die Christa Unterauer meine Hauptschulfreundin und brachte mir eine Filmcasio-Abo, bravo, bravo bravo, denn ich wollte ohnehin in den Jelinek-Filmgehen, der dort Premiere hatte.

Die Doris Kloimstein kam und die Brigitte W-N eine Psychologenkollegin, die ich damals bei der Tagung auf der SFU kurz vor dem ersten Lockdown dazu eingeladen habe Die Lisa, eine Buchhändlerin, die einmal auf die Anna aufgepasst hat und bei der der Alfred immer einkaufen geht, kam mit einer Freundin und brachte schöne Notizbücher mit, die Angela und der Josef, dann die Anna und das wars dann schon.

Elf personen also viel Platz und drei Lesende, denn der Rudi Lasselsberger in dehat abgesagt weil der Raum zu klein, in der “AS” und im Literaturhaus hat er vor kurzem gelesen. Die anderen eingeladenen Dichter sind auch nicht geekommen. Also drei Lesende und da hat die Doris Kloimstein den Doderer-Text den sie für den Schriftstellerverein geschrieben hat, in dem ich auch vorkomme und die Ruth hatte mir schon ein Langgedicht angekündigt, das sie einmal für einen Geburtstag geschrieben hat und ich habe ich mir schon am morgen überlegt, was ich lesen soll?

Wieder meinen “1984-Text”, den ich schon im “Werkl” und bei der “Poet-Night” gelesen habe, aber den hätte ich mir ausdrucken müssen. Dann ist mir eingefallen, ich nehme eine Geschichte aus den “Uhren”, die auch im Blog erschienen ist, eine passende, denn der Lockdown für Ungeimpfte wurde ja ungefähr vor einem Jahr angekündgt oder eingeführt und da höre ich mir jetzt die Videos darüber an und wundere mich, wie skurril das war und außerdem wurdeheute auch der Chritkindlmarkt eröffnet, in den man vor einem Jahr nur mit Maske und mit Ausweis hinein konnte.

Also die “Christkindlmarktgeschicht” aus dem Verschwörungsroman und dann gab es viel Platz, Gespräche über und ohne Corona und das Buffet, das der Alfred bereitet hat, Lungenbraten, Lachs, Spinatstrudel, Schinken Obst und Brötchen. Anders als früher, kleiner und enspannter und vielleicht ein Weg in die Normalität, die aber wahrscheinlich auch sehr krisengeschüttelt ist…..

Gegenderte Gerechtigkeit und zehnter Nanowtag

Teil zwei der “Mit Sprache-Veranstaltung” der Kooperation der Wiener Literaturhäuser, die die “Alte Schmiede”, das Literaturhaus und die “Gesellschaft für Literatur” sind.

“Wie steht es um die Geschlechtergerichtkeit?” Da war ja schon eine Veranstaltung der der “AS”, wo sich Andrea Stift, Ilse Kilic und Jopa Jotakin, mit der Frage beschäftigt haben, ob man vom Schreiben leben kann? Insgesamt wurden neun Autoren ausgewählt, die jeweils einen Artikel zu drei Fragen für den “Standard” schreiben sollten.

im Februar beschäftigt sich dann die “Gesellschaft” mit der Alterfsrage. Da könnte ich ja auch etwas dazu sagen, wurde aber natürlich nicht ausgewählt und mit der Frauenfrage beschäftigten sich Petra Ganglbauer, Bettina Gärtner und Sandra Gugic moderiert von der “Standard-Redakteurin” Mia Eidlhuber und das Literagturhaus war seltsamerweise ziemlich leer. Die Studenten, die in die “Alte Schmiede” zwangsverpflichtet wurden, fehlten, was vielleicht auch interessant ist und ich behaupte wieder, ich war das einzige Stammpublikum, obwohl Barbara Zwiefelhofer mir das nicht glaubte und meinte, das käme dann, wenn ich nicht da wäre.

Nun ich war da und die Diskussion war interessant. Es gab wieder ein Heftchen, wo die Texte der drei Autorinnen enthalten waren, die sie dann teilweise lasen und da war Petra Ganglbauersä Text besonders interessant, hat die sich ja mit Veza Canetti beschäftigt, der Frau im Schatten des berühmten Nobelpreisträgers und da fallen mir natürlich Wilhelm Szabo und Valerie Szabo-Lorenz und ihr Text “Und Kafka ist es nicht”.

Ein Ehepaar bekommt Verlegerlbesuch, der fragt die Frau freundlich nach ihrem Schreiben, denn das tut, sie neben dem berühmten Ehemann, der dann liebevoll verächtlich diesen Satz sagt und diese Geschichte hätte in unser “Vier-Frauen-Buch” kommen sollen, das es dann nicht gegeben hat.

Interessant war für mich zu erfahren, daß die Autoren mehr Honorar bekommen, als die Autorinnen auch wenn sie gemeinsam auftraten, ob das auch da Paar Jandl-Mayröcker betraf und wie ist das bei den jungen Autorenpaaren?

Da wollte Sandra Gugic keine Namen nennen. Mir fallen da Lukas Cejpek und Margret Kreidl ein, die zwar morgen nicht zum Geburtstagsfest kommen, sonst könnte ich sie danach fragen. Dann ging es um das Gendern und interessant ist da, daß da die Studenten plötzlich alle “Autor Innen” sagen, was sie offenbar auf der Uni lernen. Zu Kim de L´Horizon ging es auch und da erinnere ich, zwölf Frauen, sieben Männer und eine nonbinäre Person, obwohl ich noch immer nicht so genau weiß, was das eigentlich ist?

Um die Sprache ging es und das kollektive Schreiben und die jungen Autoren, wie beispielsweise Sandra Gugic haben auch eine sehr junge Sprache, die mir nicht immer ganz verständlich ist, aber eine interessante Diskussion, obwohl ich mich jda wieder frage mußte, wo stehe da eigentlich ich mit meinem fast fünfzig Jahre schreiben und den an die sechzig selbstgemachten Büchern, zehn darüber über Corona, drei über die Flüchtlingsfrage und vierzehneinhalb Jahre bloggen? Mia Eidelhuber fragte die Autorinnen, ob sie zornig müde oder optimistisch wären?

“Zornig!”, sagte Sandra Gugic. Mr ist traurig und resigniert eingefallen und wiederhole wieder meine Frage, wie man fünfzig Jahre schreiben kann und nicht bemerkt wird? Man kann, keine Fragen und die literarischen Vorbilder?

Virginia Woolf wurde genannt. Da habe ich noch nichts gelesen. Von Streeruwitz und Jelinek schon. Ich lese aber auch Männer und habe eigentlich keine Lieblingsautoren und zwar ein paar mit denen ich Schwierigkeiten habe: Radek Knapp und Wladimir Kaminer oder David Sedaris. Also alle, die mir zu lustig sind. Joachim Meyerhoff könnte ich auch noch erwähnen und interessant.

Das sind ja alles Männer, aber richtig Helena Adlers “Fretten” hat mir nicht gefallen, weil iches für ein Wiederkäuen von Josef Winkler und Thomas Bernhard halte und ein Beleben des morbiden österreichischen Klisches und da dachte ich, als ich mit meinem Gläschen Wein im ziemlich leeren Literaturhaus stand, jetzt frage ich einmal die Literaturexperten Robert Huez und Manfred Müller, der wieder gekommen war. Johanna Öttl von der “Schmiede” hatte sich entschuldigt, wäre aber eine frau gewesen, was sie von dem Buch halten?

Sie hatten es aber noch nicht gelesen, was ich auch interessant finde. Wer bekommt den öst. Buchpreis fragte ich nochund vermutete auf Robert Menasse worauf sie mir zustimmten. Das ist aber nicht feministisch sagte ich noch und ergäzte, daß er das aber bestimmt nicht sein will und es auch nich nötig hat und, wie es nun mit meinen “Nanowrimo-schreiben” werden meine Leser fragen, das sich jetzt schon über den zehnten Tag erschreckt und da kann ich antworten höchst ambivalent.

29399 Worte, über siebenundfünfzgig Seiten und dreiundzwanzig Szenen und ich kann schauen, daß ich über die Marke drüber komme. Einige Handlungserweiterung hätte ich jetzt schon. So die Friederike Neumaier und ihren Sohn Simon eingeführt und die Eleonore Hofbauer mit ihren Töchtern. Die Flora trifft den Simon am Donaukanal und ihren tausend Büchern wird sie sie auch mehr widmen. Das heißt, sie kommt wahrscheinlich nicht so weit, denn der Jürgen hat Mortimers Enkelsohn aufgespürt. Der kommt vieleicht nach Wien auf Besuch und am Schluß der Mortimer oder sie fahren alle nach London zu einem Konzert in die Coventgarden und Corona spielt doch eine größere Rolle. Mal sehen, daß ich damit noch zwanzigtausend Worte schaffe. Eine Materialsammlung, ich wiederhole es wieder und dann kann ich mich ja am Menasse orientieren, den ich demnächst lesen werde oder an Norbert Gstrein, denn die schreiben ja auch immer endlose realistische Romane mit vielen Handlungssträngen.

Robert Menasse zum Geburtstag und neunter “Nano-Tag”

Ich habe ja am neunten November am Tag der Novemberprogrome und des Falls der Berliner Mauer, der Fabrikant Palmers wurde an diesem Tag, glaube ich, auch entführt. Es ist der neunundsechzisgte und der erste seit zwei Jahren, der wieder halbwegs normal gefeiert werden kann. Denn die zwei letzten fanden in Lockdownzeiten statt. Da kann ich mich erinnern, daß ich vor zwei Jahren eine Bücherschranktour gemacht habe und dann voll bepackt zurückgekommen ist, wo die Anna und die Lia zum Essen gekommen sind und vor zwei Jahren, da gab es dann den Lockdown für Ungeimpfte, habe ich das auch nochmal wiederholt und am Abend sind dann die Ruth und die Doris Kloimstein gekommen und heute war ich mit dem Alfred im “Blaufisch”, ein griechisches Restaurant am Donaukanal, essen. Die Anna und die Lia sind gekommen und Bücher, die ich mir gewüncht habe, habe ich auch bekommen.

Doron Rabinovicis “Die Einstellung”, Juri Anduchowytschs “Radionacht” und vorher schon Rosmarie Waldrops “Pippins Tochters Taschentuch”

Danach ist der Alfred mit der Anna einkaufen gegangen, ich die Wohnung zurück um meinen Mittagsschlaf zu halten und ein bißchen beim “Nanowrimo” weiterzuschreiben, das ich ja wieder sehr eifrig betreibe und schon 27034 Worte, über zweiundfünfzig Seiten und einundzwanzig Szenen habe. Meine Leser könnten wissen, daß das ein kritisches Stadium ist, denn da waren meine letzten Bücher schon fertig. Neim “Nano” habe ich noch zwanzig Tage Zeit und brauche noch über zwanzigtausend Worte und diesmal habe ich ja vor die Handlung voranzutreiben.

Obwohl gar so viele Einfälle habe ich da noch nicht. Derzeit war die Flora Faun mit der Hanja im Konzert bei Paul Hofbauer und Jürgen hat Flora versprochen Mortimer Morris, mit dem sie sich ja in Abwesenheit unterhält, zu besuchen. Da hat er inzwischen die Adresse des Enkelsohns gefunden, der in London Jus studiert und zu Silvester soll Paul Hofbauer wieder mit seiner Familie nach Wien kommen und im Musikverein gastieren und Flora hat vor kurzem ihre Freundin Friederike am Naschmarkt getroffen.

Das ist es, Sense aus oder wäre es wahrscheinlich unter normalen Umständen. Die Flora fliegt mit Jürgen, seiner Mutter und mit Hanja zum Konzert in Coventgarden oder Mortimer Morris kommt nach Wien. Jürgen versöhnt sich mit seinem Vater und Flora ist nicht mehr einsam. Aber von den tausend und einem Buch wurden erst sieben erzählt und das hat sich bis jetzt auch nicht so entwickelt, wie ich es eigentlich plante.

Also brauche ich noch ein paar Wendungen, beziehungsweise Spannungsbögen, bis ich bei fünzigtausend oder sogar mehr Worte bin, denn ich habe ja noch zwanzig Tage Zeit. Also der Friederike Neumann eine Stimme geben, der Eleonore Hofbauer auch und noch mehr Bücher und Bilderzählungen.

Davon bin ich ja abgekommen und da war die Ursprungsidee, den Büchern eine Stimme geben und daraus die Handlung entwickeln. Mal sehen, wie es wird. Ich werde darüber berichten und vor ein paar Tagen hat mich der Alfred gefragt, ob ich mit ihm am Abend zum “Thalia” zu Robert Menasses “Erweiterung”, das Buch das ja auf der österreichischen Buchpreisliste steht, gehen will?

Wollte ich, obwohl ich eigentlich nicht so gern zu Lesungen gehen, wenn ich ich das Buch lesen werde und lese ich mich ja jetzt durch die Öst, bin gerade bei “Maremma”, dann kommt schon der Markus Grundtner und dann der Menasse, der deutsche Buchpreisträger von 2016, von dem ich das E-Pub habe. Aber für meinen Geburtstag, das Fest, das es diesmal wahrscheinlich etwas anders gibt, findet erst am Freitag statt, brauche ich ein Abendprogramm.

Also seit Jahren wieder einmal zu einer “Thalia-Lesung” auf die Mariahilferstraße gegangen, der vor kurzem umgebaut wurde und der 1954 geborene Robert Menasse ist auch ein begnadeter Erzähler und EU-Experte und die “Erweiterung” könnte die Fortsetzung der “Hauptstadt” sein, wo ein Schwein durch Brüssel läuft. Also wieder ein Eu-Roman und hier beginnt es, glaube ich, in Wien im Weltmuseum, wo es den Helm mit dem Ziegenkopf des albanischen National- oder Europahelden Skanderberg gibt und den schauen sich einmal ein paar internationale Besucher an. Das war der Prolog. Dann hat Robert Menasse den Inhalt erzählt und die Besucher zum Klatschen aufgefordert, bevor es nach Albanien und dessen Präsidenten ging, denn Albanien will in die EU. Der französische Präsidentent Macron war dagegen und so wird eine franhzösische Journalistin empfangen und lächerlich gemacht und zwei polnische Brüder gibt es auch und weil der Alfred ja alle Bücher kauft, habe ich mir von ihm das Print schenken lassen, weil ich Printbücher obwohl sich auch die anderen lesen lassen, lieber habe.

Das werde ich demnächst lesen und jetzt noch einen Praxistag und dann das Fest und Wochenende in Wien, wo wir auch ins Filmcasino gehen könnten, weil dort ein Jelinek-Film präsentiert wird. Das Poster dazu hat der Alfred schon gekauft.

Trottel

Das sechzehnte Longlistund das vierte Shortlistbuch des heurigen dBps und ich muß sagen, ich hätte “Trottel” des 1951 in Prag geborenen Jan Faktor den Vorzug gegenüber “Blutbuch” gegeben.

Beides sind sprach sehr ungewöhnliche experimentelle Bücher, beide Autofiktion und mich, die ich ja nur zwei Jahre jünger, als Jan Faktor bin, gebe dessen Memoir mehr den Vorzug, als einem Buch von dem ich nicht sicher bin, ob es sich nicht vielleicht um eine Modeerscheinung handelt, obwohl es sprachlich durchaus eindrucksvoll und ungewöhnlich war.

“Trottel” ein sehr ungewöhnlicher Titel über den ich Anfangs auch stolperte und nicht recht wußte, wie ich es einordnen soll. Es wurde in der Rezension auch öfter als Schelmenroman bezeichnet, diesen Eindruck kann ich mich nicht anschließen und eigentlich auch nicht so recht verstehen, wieso ihn einige Buchblogger abgebrochen und davon gesprochen und geschrieben haben, wieso das Buch sie nervte.

Das kann ich auch nicht bestätigen, obwohl auch ich über einige Stellen drüber gelesen habe, denn da wird ja wirklich über über den Krautgarten des Lebens des Autors geschrieben, der, wie ich mir vorstellen könnte, wirklich mit dem Stil experimentierte, um aufzufallen und bei den vielen Bücherbergen etwas Besonderes zu bieten.

Es geht, um das Leben von Jan Faktor und da wundert es mich wirklich, daß am Buchbeginn “Es handelt sich bei dem Buch um ein fiktionales Werk. Namen, Figuren, Orte und Vorkommnisse sind entweder Erfindungen des Autors oder werden fiktiv verwandt. Alle Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Ereignissen, Örtlichkeiten, lebenden oder toten Personen wären gänzlich zufällig.”

Ob diese Sätze vom Autor oder Verlag stammen, weiß ich nicht. Blättert man aber in Jan Faktors Lebenslauf nach, findet man wahrscheinlich viele Ähnlichkeiten und Zufälle und das Buch ist auch in Ich-Form geschrieben und genervt haben die Buchblogger wohl auch die zweihundertsechzig Fußnoten, in die man sich beim E-Book aber leicht klicken kann und, daß er wirklich von hundersten ins tausensten kommt und sich dabei und das finde ich sehr originell noch Schreibanweisungen gibt oder erzählt, was sein Lektor, seine Großmutter, seine Frau von seinem Schreiben hält.

Das buch ist auch seiner Frau gewidmet. Jedenfalls steht am Beginn der Dank an sie und, daß sie es vielleicht nicht lesen konnte und dann geht er, was die Blogger auch störte, manchmal äußerst ambivalent mit ihr um und beschwert sich beispielsweise darüber, daß sie nicht nur anspruchsvolle Literatur, sondern auch Krimis liest oder verschlingt und das Berührendste an dem Buch ist sicher auch der Selbstbmord des Sohnes, der mit dreiunddreißig Jahren vom Dach des Hauses sprang und deshalb die Eltern auch in eine starke Krise und in den Gebrauch von Psychopharmaka, die er sehr ausführlich beschreibt, stürzte.

Es beginnt aber und das hat mich auch anfangs irritiert, mit der Beschreibung von Käse, den man nicht essen soll und den Unterschied zwischen Prager Weinstuben und Bierkneipen erklärt. Richtig, Jan Faktor wurde in Prag geboren, studierte dort auf Anraten der Großmutter, zu der er offenbar eine liebevolle Bezieung hatte, Informatik, brach das dann ab und fuhr für eine Armeebäckerei die Waren aus, denn im kommunistischen Prag mußte man ja arbeiteten und wurde verhaftet, wenn man das nicht tat.

Später kam er in die DDR. Hat sich dort verheiratet und beschreibt dann das Leben am Prenzlauerberg, bezieht sich auf seinen Sohn, den er mehrmals, als sehr schön beschreibt und dessen Absturz in eine Schizophrenie und ich habe, glaube ich, ein gutes Buch gelesen und das Schelmische daran ist wohl dabei, daß er er sich gleichzeitig über die Schulter schaut und sein Schreiben kommentiert oder kritisiert.

Die Blogger haben das als Distanzierung von dem eigentlichen Thema, der Traueraufarbeitung, bezeichnet. Kann sein, kann aber auch sein, daß Jan Faktor ein so routinierter Schreiber ist, daß er das gar nicht nötig hatte. Ich stelle mir aber schon die Frage, wie persönlich das Schreiben sein kann oder soll, denn wenn man diese persönlichen Details den Lektoren und der Öffentlichkeit preisgibt, ist man sehr verletzlich. Das zeigen auch die Rezensionen.

Wie geschrieben, bis jetzt würde ich in “Trottel” obwohl mir der Titel nicht sehr gefällt und er mir zu augenhzwinkernd ironisch ist, “Blutbuch” vorziehen. Mal sehen, was die Literaturgeschichte dazu sagen und die Zukunft weisen wird und ich werde weiterlesen. Warten doch noch vier deutsche Buchpreisbücher auf mich und vor allem “Spitzweg”, das ich als letztes lesen werde, wurde sehr gelobt.

Im Westen viel Neues – Literatur aus Vorarlberg

Erika Kronabitter
Amos Postner

Literatur aus Vorarlberg hat die unermüdliche Erika Kronabitter, die ja regelmäßg von Wien nach Bregenz pendelt und den Zug zu ihrem Büro gemacht hat, ja jetzt schon sechs Mal präsentiert und ich, die ich mich ja zu den Stammbesucherinnen zähle, habe noch gar nichts davon mitgekommen und wäre heute, ganz ehrlich auch ins die “Alte Schmiede” gegangen, weil es dort einen Juba-Abend gab und der Alfred geht ja regelmäßig am Montag zu den Veranstaltungen des Kuba-Clubs, seit er einmal mit dem Karli in Kuba war.

“Da gehst mit”, habe ich gesagt und bin erst dann auf den Kronabitter-Abend gekommen, den er bevorzugte und der war ohne jeden Zweifel sehr intereessant, obwohl ich die halben jungen Autoren nicht gekannt habe.

Vielleicht gerade deshalb, denn die Erika Kronabitter ist ja eine sehr rührige Frau, die vieles oder alles gleichzeitigt macht macht, den “Feldkircher Lyrik-Preis” veranstaltet und dann für die jungen Vorarlberger Literaten kostenlose Workshops macht und, daß man das Schreiben lernen, kann und muß hat sich ja, glaube ich, inzwischen herumgesprochen und eine Vorarlberger Literaturzeitschrift gibt es auch, die präsentiert wurde und die hat Barbara Zwiefelhofer sehr euphorisch vorgestellt und dann ging es los mit den jungen Lliteraten und der Zeitschrift, die, glaube ich, das Thema “Täuschung” hatte und da gab es dann die Kippillustrationen mit den optischen Täuschungen und es gab den 1993 geborenen Amos Postner, der die Anthologie oder Zeitschrift mitherausgegeben hat und seine Geschichte hieß “Vanentin nach” und da verbrachte der Erzähler mit einem Jonas und einem Valentin eine Nacht in einem Haus im Wald, sahen sich Horrorfilme an und hüpften nackt durch die Gegend.

Maya Rinderer
Tobias March

Die 1996 geborene Maya Rinderer habe ich, glaube ich, schon einmal bei Konstantin Kaiser gehört und sie hat, glaube ich, auch auf meinen Blog kommentiert. Ihre Horrorgeschichte hieß das “Gespenst und die Exozistin” und handelte auch von optischen Täuschungen oder Wahrnehmungsstörungen während eines Putzalltags.

Der 200 geborene Tobias March beschäftigte sich in seinem Text mit dem Nobelpreisträger Handke lund Kadisha Befiore beschäftigte sich in ihrem Text mit der “Heilen Welt und nicht einmal der Hund”. Dann kam die 1980 in Bludenz geborene Nadine Kegele, die ich, glaube ich, vom Volksstimefest kenne und von ihr schon einige Bücher gelesen habe. Sie war auch Gast bei den berühmten “Textvorstellungen” der Angelika Reitzer und beschäftigte sich in “Milch” da gab es ein Video davor mit der “Mutterschaft” und den Schwierigkeiten, die es beim Stillen dabei ging und sang dabei einige Liedchen.

Ein spannender Abend in dem ich mich unter den lauten jungen Literaten auch mit einigen älteren unterhalten haben und mir von der Erika Kronabitter auch einige Bücher schenken ließ und die Vorarlberger Literatur ist sicher interessant und auch sehr schön, daß so viele junge Leute schreiben und ich habe, kann ich für das Archiv und meinen literarischen Lebenslauf noch anmerken, habe auch ein paarmal in Vorarlberg gelesen.

2005 hat mich die Erika zu ihrer “Text und Kritikwerkstatt” eingeladen, die damals noch auf der Silvretta Höhe war, 2007 haben die “Mittleren” nachdem mich die Silvia Bartl aus dem Literaturhaus hinausgeschmissen hat, in Feldkirch oder in einer Villa in der Nähe stattgefunden und als wir mit der Ruth um den Bodensee gefahren sind, haben wir die Erika Kronabitter auch in Bregenz getroffen.

Wieder Online Autorenmesse und weiterer “Nanowrimo-Bericht”

Ich bin ja irgendwann, ich weiß gar nicht mehr genau, vielleicht über Annika Bühnemann oder Julia K. Stein, die ja im Netz Schreibtips geben und daran bin ich die “erfolglose Autorin”, ja sehr interessiert auf Jurenka Jurk gestoßen, die inzwischen eine Romanschule mit einer Reihe von Trainerin und eine Ausbildung zum Romanautor hat, wo es meistens zum Jahresanfang kostenlose Workshops gibt, wie man seinen Roman fertig machen und damit erfolgreich sein kann.

Da gab es ihre Online-Autorenmesse, ich glaube, ich bin da auf sie gestoßen und glaube auch, das war auch im November, wo ja immer viel los ist.

Vielleicht habe ich auch am “Nano” geschrieben. Es war aber auch die “Buch-Wien” wo ich immer intensiv teilnahm, so habe ich glaube ich nur nebenei und ein bißchen hastig hineingeschnuppert. Es gab aber Interviews mit Autoren, die eben die bewußten Schreibtips gaben und ab da bin ich in Kontakt mit Jurenke Jurk geblieben. Das heißt, sie hat mir immer Mails geschrieben und mich zu ihren Workshops etceterta eingeladen.

Da habe ich immer wieder hineingeschnuppert und ich weiß jetzt gar nicht wieviele Online Autoren- Messen es schon gab. Zwei oder drei würde ich schätzen und jetzt ist es wieder soweit und Jurenka Jurk ist inzwischen sehr professionell geworden.

So gibt es zu dieser Messe, die am Sonntag begann und eine Woche dauert, ein umfangreiches Handbuch und man kann die ersten zwei Tage gratis hineinschnuppern und ich habe in diesen November auch, wenn die “Buch-Wien” erst in zwei Wochen beginnt, nicht viel Zeit, denn ich schreibe zum neunten Mal mit beim “Nanowrimo” beziehungsweise habe ich das fünfte Buch in diesem Jahr begonnen, die Geschichte um Flora Faun und ihre Freudenberge und bin damit auch sehr beschäftigt, habe auch einen ungefähren Plan, wie das weiter gehen soll und derzeit halte ich bei 16649 Worte, über zweiunddreißig Seiten und zwölf Szenen, aber natürlich, auch wenn es mir der liebe Uli nicht glaubt, will ich mein Schreiben verbessern und bin also am Sonntag, wo es am Anfang Schwierigkeiten gab in den Schreibraum hineinzukommen, zu dem Interview mit der Bestsellerautorin Hera Lind gekommen, von der ich, glaube ich, einiges gelesen habe und auch einige Bücher in meinen Regalen stehen habe, die erzählte, wie sie zum Schreiben gekommen ist und jetzt Tatsachenromane nach realen Geschichten schreibt. Sie wurde 1957 in Bielefeld geboren, ist ausgebildete Sängerin und mit dem Schreiben hat sie begonnen, als sie hochschwanger war und die Fluglinie sie nicht mehr zu ihrem Auftrittstermin mitnehmen wollte. So ist sie unglücklich zu Hause gesessen und hat sich dann nach einigen Versuchen zum Schreiben entschlossen und schallend dabei gelacht.

Sie ist eine, wie man es öfter von Profiautoren hört, die eigentlich keinen Plan und auch keine Schreibblockaden hat, sondern einfach drauflos schreibt, um sich selbst zu unterhalten.

Inzwischen gibt sie auch Schreibseminare und fängt da mit einfachen Übungen an und ihr Rat an die angehenden Autoren war, es einfach zu versuchen, so wie ich es auch diesmal mit meinen “Nano” machen will, einfach drauflosschreiben und das Material sammeln und spannend wird es bei mir diesmal werden, wenn ich wieder bei den dreißigtausend Worten bin, denn da waren meine letzten Texte fertig, aber diesmal will ich weiterschreiben, jeden Tag kann ich es wahrscheinlich nicht, weil ich an manchen Tagen viele Stunden habe und die “Buch Wien” gibt es ja auch, aber wenn ich so weitermache müßte ich ja an die fünfzigtausend Worte kommen.

Die Online Messe wurde am Sonntag mit dem Künstler Quijchotte eröffnet, der einen Dialogroman geschrieben und Szenen daraus gelesen hat und am Abend gab es den Workshop, der sich mit den Dialogen beschäftigt und darüber hat Hera Lind in ihrem Interview auch berichtet und das ist auch für mich ein wichtiges Thema, als ich in der Schreibwerkstatt der Eveline Haas war, war das einmal das Thema und da habe ich nichts zusammengebracht. Dann war das noch in unserer Schreibgruppe Thema, da ging es schon besser und in meinen Texten, wie auch bei der Flora Faust gibt es inzwischen ganze Dialogpassagen und Gedankenmonologe. Im Workshop ging es darum, daß man daß “sagte er, sagte sie”, weglassen und in eine Art Bühnenaktion einsteigen soll. Man bekam eine Schreibaufgabe und konnte die Texte einschicken, einige wurden besprochen, ich habe mich aber mit meiner dreizehnten Szene beschäftigt, wo die Hanja einen Brief an Paul Hofbauer schreibt, so daß ich jetzt schon bei 18 198 Worte halte und morgen kann man noch einen Tag in die Messe schnuppern, wenn man nicht das “Premium-Paket” bucht, aber da habe ich auch eine Veranstaltung geplant.

Die zwei Interwies, die für den Montag in dem Messebuch angekündigt sind, mit der 1963 geborenen Erfolgsautorin Charlotte Link, von der ich auch schon Bücher gefunden habe und den Krimi Autoren Volker Klüpfl und Michael Klobr gab es auch schon zu zu hören.

Danach muß man die weiteren Pakete buchen. Für die, die es interessiert, kann ich ankündigen, daß Dora Heidt, Jonas Jonasson, Marc Elsberg,, Jussi Adler Olsen, also lauter Spitzenautoren an die Reihe kommen und in den Workshops kann man sich mit dem “Show not tell”, den “Romananfängen”, dem “Plotten” etcetera beschäftigen.

Ganz schön professionell, wenn man es mit vorigen Messen vergleicht und Links, wo man weitere Informationen bekommen kann, gibt es auch.

Die Kuratorin

“Geplatzt. Nicht der Traum, sondern das Mon dom”, ist der erste Satz des neuen Romans des 1981 geborenen Norbert Maria Kröll, von dem ich schon einiges gehört, mit ihm einmal gelesen und ihn eher für experimentell gehalten hätte und der letzte des vorletzten Kapitels “Ich sterbe einen langsamen qualvollen Tod.”

Dazwischen liegt eine herrliche und wahrscheinlich nur manchmal bösartige Satire auf den Kuturbetrieb. Ein sanfterer Bernhard würde ich sagen mit einer Frau als Antiheldin und diese über vierzig, Regina Steinbruch, ist die Kuratorin der Außenstelle der “Belvertina”. Die liegt in Simmering und in der gibt es keine Bilder sondern Performances die sich “money sells” oder “three mothers” betiteln” und diese Regina macht in dem Buch eine Wandlung durch.

Auch nur eine sanfte, halbe, sonst wäre der Roman wahrscheinlich kitschig geworden und die sanfte Abrechnung mit dem Kulturbetrieb hat es wahrscheinlich in sich. Ich kenne ja nur eher den Literaturbetrieb. Der der bildenden Kunst ist wahrscheinlich noch härter und erbarmungsloser und man kann als Frau, die Kunstgeschichte studierte, wahrscheinlich darin Karriere machen. Besagte Regina wurde als Kind natürlich vergewaltigt und sie hat noch andere Traumen. So stellt sie sich und das ist köstlich abartig immer ihr eigenes Sterben vor.

Sie hat auch einen behinderten Bruder und nach der Gewalterfahrung mit dreizehn Jahren, hat sich das brave Schulmädchen vorgenommen, sich ab nun nie mehr als Frau etwas gefallen zu lassen, sondern aufzusteigen und Karriere zu machen und ist dabei hart und bösartig geworden. So hält sie dem Bettler an dem sie vorübergeht einen hundert Euroschein hin und steckt ihn dann genüßlich ein. Bei Heinz Strunks Satire auf den Literaturbetrieb habe ich auch schon so was gelesen. Aber da geht der Held schließlich zu Grunde. Regina, so viel sei verraten, kehrt ganz, fast oder halb ins normale Leben zurück und am Anfang ist ein Kndom geplatzt, das sie mit Marvin einen gegenständlichen <maler fast zufälig gebrauchte. Sie gibt ihm eine Ohrfeige, schmeißt ihn hinaus, um dann doch den Ankauf eines seiner Bilder zu organisieren. In ihrem Büro liest sie die Mails zwischen einem anderen Kurator und ihrer Assistentin und als sie schwanger wird, beschließt sie die Abteibung, um die Klinik oder Ordination dann doch zu verlassen. Hat sie doch eine bessere Idee. Näämlich eine Freundin namens Sue, die mit einer Jen verheiratet ist und die wollen, weil es nicht anders geht, ein Kind adoptieren.

Also wird das beschloßen, nach dem Vater gefragt, Marvin auch einmal unverbindlich eingeladen und dazwischen wurde die Ausstellung “money sells” kuratiert, wo ein Künstler ständig fünfzig Euro an die Wartenden verschenkt und damit ein großer Erfolg wurde. Woher das Geld kam, wurde mir nicht ganz klar. bei der nächsten Vernissage ist Regina schon im Mutterschutz, darf daher nicht die Eröffnungsrede halten und verrät um einen Verehrer abzuschütteln, Marvin, daß er der Vater ist, dann platzt die Fruchtblase und Marvin muß die Rettung holen. Das Kind, Tom, kommt per Kaiserschnitt zur Welt und als er ungefähr ein Jahr ist, darf die Tante Regina das Baby hüten, weil die beiden Frauen ins Theater gehen wollen.

Das ist, glaube ich, eine rührende Szene. Der Kleine lacht und brabbelt “Mama” und fürchtet sich gar nicht vor der fremden Frau, die er noch nicht oft gesehen hat. Regina spult die ganzen Tätigkeiten, füttern, Märchen vorlesen, das Wickeln läßt sich aus, intellektuell hinunter und als sie das Kinderzimmer verlassen will, fängt der Kleine zu schreien an und hört nicht mehr auf damit, so daß ihr nichts anderes einfällt, als Marvin anzurufen, der dann weinend seinen Sohn zum ersten Mal in den Armen hält. In diesem Moment, der Kleine hat sich schon beruhigt, erscheint Sue, die sich mit Jen zerstritten hat und reißt den Beiden böse das Kind aus der Hand.

Regina fährt daraufhin nach Kärnten ins Elternhaus. Da gibt es noch eine Phantasie wo sie den behinderten Bruder ertränken will, ihm dann aber ihre Lebensgeschichte erzählt und der trinkende Vater hat ihr vorher erzählt, daß er gerne Künstler geworden wäre, sein Vater aber seine Zeichnungen verbrannt hat, damit aus dem Buben was Richtiges wird.

Dann geht es nach Wien zurück. Regina ist ein bisschen geläutert, das heißt, sie gibt dem Bettler zwanzig Euro und verspricht ihm zu Weihnachten fünfzig. Dann ruft sie Marvin an, erzählt ihm, sie hätte die Pille genommen und er braucht kein Kondom mehr, der ihr das nicht glaubt und nachdem er ihr verraten hat, in welcher Stellung man ein Mädchen oder einen Jungen zeugt und dann noch, daß er inzwischen eine Freundin hat, geht es los oder mit der schon zitierten Erhängungsphantasie weiter, weil der Bruder offenbar gestorben ist, wie sie an den Anrufen ihrer Eltern vermutet. Dann wird es doch eine Thelma und ich habe einen sehr realistischen satirischen Roman gelesen von dem ich es nur sehr schade finde, daß er nicht auf der Öst gelandet ist, aber richtig, ein wenig konventionell ist er vielleicht schon. Also bin ich sehr gespannt, wie ihn die Literaturkritik aufnehmen wird?

Lento Violento

Jetzt kommt das zweite Debut in Folge, das dritte wenn man das heurige deutsche Buchpreisträger-Buch einbezieht, das aber nicht auf der österreichischen Debutliste rsteht. Ich habe die 1986 in Wien geborene Maria Muha, die ebenfalls ein Sprachkunststudium absoluvier, schon am Volksstimmefest aus ihrem Buch lesen gehört und da wird ja, glaube ich, die “Linke Wort Lesung” von 2018, wo es regnete, erwähnt und damit beginnt das Buch, von dem im Klappentext steht, daß “Lento Violento” nicht nur eine Musikrichtung der Neunzigerjahre, sondern ein Lebensgefühl ist. Das heißt es beginnt nicht ganz damit, sondern für mich eher verwirrend, weil inhaltslos mit einer seltsamen Ansprache einer seltsamen Regisseurin, die ihre Crew auf ein freies Feld bestellt hat und dafür ein Buffet mit “Mineralwasser und alter Kochschokolade” aufbauen ließl

Den Zuusammenhang habe ich nach wie vor nicht verstanden. Dann wird es konkreter. Denn da geht ein Daniel, ein erfolg- oder arbeitsloser Künstler in den Prater und trifft da auf eine Ruth, die, glaube ich, auch Künstlerin ist. Die nimmt ihn mit in ihre WG. Sie wohnt mit einer Alex zusammen. Die ist Schriftstellerin und will einen Roman über die Neunzigerjahre schreiben. Befindet sich aber in einer Schreibkrise und weil Daniel eine Mieterhöhung bekommt, die er sich nicht leisten kann, zieht er in die WG ein. Alex hat nichts gegen den neuen Untermieter. Denn sie braucht Geld, weil schon wieder ein Stipendikum abgelehnt wurde. Allein kann sie sich die große Wohnung, die sie braucht, um die vielen Sachen, die sie angesammelt hat, aufzubewahren, nicht leisten. Sie geht aber zu einem Psychianalytker, den sie offenbar bezahlt oder auch nicht. Denn irgendwann bricht sie die Therapie ab und der ruft dann an und fragt nach dem Honorar.

Ruth und Daniel fragen nach Alex Mietvertrag, den sie ihnen aber nicht zeigen oder herausgeben will und am Schluß vermauern, die zwei Alex Zimmer, macht daraus eine offenen Bücherschrank, so daß sie nicht mehr in ihre Wohnung gehen kann.

“Alex betritt die Wohnung, die einmal die ihre war und nun zu einem öffentlichen Bücherschrank umgewidmet worden ist. Ruth und Daniel haben alle Wände mit Regalen zugeschraubt, sie sind so tief, dass in der Mitte des Raumes nur etwa ein halber Quadreatmeter zum Stehen übrig ist.”

Die Stelle wiederholt sich dann ein paar Seiten später, nur heißt es da:

“Ich betrete das Zimmer, das einmal meines war und nun zu einem öffentlichen Bücherschrank umgewidmet worden ist. Alex hat alle Wände mit Regalen zugeschraubt,,sie sind so tief, dass in der Mitte des Raumes nur ein halber Quadratmeter zum Stehen übrig ist. Wenn ich in mein ehemaliges Zimmer gehen möchte, komme ich nicht mehr weit – sobald ich es betrete werde ich von allen Seiten von Büchern umzingelt. Auch quer über die Fenster wurden tiefe Regalbretter montiert, kein Tageslicht dringt mehr herein. Ich stehe vor den künstlich beleuchten Buchrücken und lese Titel, wie “Zusammen schreibt man weniger allein”. Oder “Die Zukunft einer Illusion.” Oder “A room for Ones Own.” Niemand weiß von dem öffentichen Bücherschrank, noch nie waren andere menschen in dieser Wohnung.”

Da sind wir schon im Mai 2019, das Ibbiza Video wurde veröffentlicht und Die drei haben sich am Ballhausplatz bei der Demo, wo die Venga Boys “We are going to Ibiza” spielten oder die, wo Kanzler Kurz dazu Stellungnahme nehmen sollte.

Im Klappentext steht “Als für Alex die Grenze zwischen Fiktion und Realität immer weiter zu verschwimmen droht, wird die Beziehung der Drei auf eine harte Probe gestellt.Kann sie sich aus der Krise herausschreiben?”

Eine interessante Frage, auf die ich auch nach Beenden des Buches keine Antwort weiß. Aus der politischen Situation nicht, würde ich schätzen. Da hat es wahrscheinlich erst angefangen. Ich lese seither nicht mehr auf dem Volkkstimmefest. Maria Muhar aber schon. Corona, die Korruptionskrisen, die Teuerungswellen, der Krieg in der Ukraine haben stattgefunden. Aber das wird die Drei, die wohl noch in den Neunzigern stecken, wahrscheinlich nicht so interessieren.

Musik von der ich nicht so viel verstehe, spielt in dem Buch eine große Rolle. Es wird auch viel und ganze Passagen auf Englisch zitiert.

Alex begibt sich auf die Psychiatrie, wird dort wieder entlassen und kommt dann offenbar in ihre zum Bücherschrank verwandelte Wohnung zurück. Aber auch Daniel geht in die Apotheke, um sich dort “Cipralex”, “Seroquel” und “Zypralex” abzuholen und die Apothekerin schreit laut die Medikamenten- und Daniels Namen durch den Raum und der betrachtet im Schaufesner einen Mann mit weißen Mantel, der offenbar dort weihnachtlich dekoriert. Auch diese Stelle wird mehrmals wiederholt und hat mir gefallen, wie für mich überhaupt die Stellen, wo die politische Situation beschrieben wurde, sehr eindrucksvoll waren, während ich den Bezug zu den Neunzigerjahren, wo die Protagonisten ja Knder waren nicht so verstanden habe.

Passagen aus Schreibratgebern werden zitiert und spannend ist auch die Stelle, wo die schreibblokierte Alex in die Bibliothek geht, d dort aber nie einen Sitzplatz, der ihr gefällt, bekommt und ihren Analytiker muß sie dann von ihren Figuren und ihren Romanfortschritt berichtet, aber da fällt ihr nichts ein und sie glaubt auch nicht, ob sie noch jemals etwas schreiben kann.

Ein interessates Buch mit einem sehr abgehackten Sprachstil, das wir zumindestens teilweise besser als das Debut, der Bettina Schleifinger, das doch eher konventionell war, gefallen hat. Dann haben mir die Handlung und der Plot aber whrscheinlich doch gefehlt und habe auch nicht alles verstanden. Aber vielleicht ist das, das Lebensgefühl der Neunziger bis zum Mai 2019, das die junge Frau damit ausdrücken wollte?

Wieder “Edition-Exil entdeckt” und vierter Nano-Tag

Die “Edition Exil” ist ein “Newcomerverlag” mit dem “Exil-Preis”, der “Exil-Literaturwerkstatt” und der “Edition Exil entdeckt”, die von Christa Stippinger ins Leben gerufen wurde, stellte Barbara Zwiefelhofer, die heutige Literaturhaus-Veranstaltung vor, die ich, weil ich das Wochenende in Harland verbringe, wieder streamte und da wurde heute ein Buch vorgestellt und eine Lesung von zwei Exil-Preisträgerinnen gab es auch.

Die erste Leserin war, die 1992 in der Ukraine geborene Ganna Gnedkova, die schon lange in Österreich lebt und hier als Literaturkritikerin arbeitet.

Der erste Text, der schon vor einem Jahr geschrieben wurde, beschäftigte sich mit der Muttersprache, die man, um die Familie zu schützen, nicht so nennen darf und ging dann zu den verschiedenen Sprach- und Übersetzungsschwierigkeiten über, die man erleben kann. Die anderen Texte, “Flucht und Rettungsplan” und die Kurzgeschichte “Die Unerträglichkeit der Schnecke”, beispielsweise, hat sie erst nach Kriegsbeginn geschrieben.

Dazwischen gab es Musik zu hören, die, glaube ich, auch von einem ukrainischen Künstler gespielt wurde.

Die nächste Lesende war die 1994 in Bosnien-Herzegowina geborene Ana Drezga, die auch schon lange in Österreichlebt, 2016 den “Exil-Preis” gewonnen hat, in der “Exil Literatur-Werkstatt” tätig ist und die Ausschnitte aus ihrem in Arbeit befindenen Roman las, den Christa Stippinger, wie sie betonte, sehr gern im nächsten Jahr publizieren will und der eine rotzig freche frische Sprache hat, in dem eine Ich-Erzählerin von einer Dana und einem Theater berichtet.

Dann kam die Buchpräsentation von “Blasse Tage” eine Kurzgeschichtensammlung von Zarah Weiss, die auch Exil-Preisträgerin ist, Deutsch als Erstsprache hat und1992 in Düsseldorf geboren wurde. “Ihre Texte erzeugen sofort Bilder”, erklärte Christa Stippinger und die Autorin las zwei Texte. Zuerst die Geschichte “Weisser Rauch”, wo es um ein Kind, ein Tier, um verstrickte Familienverhältnisse in einer dörflichen Gemeinschaft, beziehungsweise, um die Schwester Martha, die zu rauchen beginnt, geht und die Erzählerin verläßt und im Hof eine Melkmaschine angeschafft wird.Die zweite Geschichte hieß “Häschen in der Grube”, die von einem toten Hasen handelte, war auch sehr spannend und Zarah Weiss freute sich endlich ihr Buch in der Hand halten zu können. Dann gab es großen Applaus. Das Literaturhaus war wieder sehr voll von Freunden und Fans.

Und von meinem “Nanowrimo-Schreiben” kann ich berichten, daß ich wieder sehr fleißig gewesen bin. So habe ich heute nicht nur “Die gestohlenen Jahren”, die jetzt auch ein Cover haben, nochmals durchgesehen und zwei Fehler entdeckt, sondern auch zwei Szenen bei der “Flora Faun” weitergeschrieben, so daß ich jetzt bei über zwanzig Seiten, sieben Szenen und 10.135 Wörter halte und derzeit nicht sehr zufrieden, damit bin, sondern wieder “Ich kann es nicht!”, denke und auch noch keinen richtigen Plot habe, sondern mich von Szene zu Szene vorwärt hantle. Da soll der kleine Jürgen mit seiner Mutter zu einem Konzert seines Vaters gehen und Flora ist beim zweiten Buch. Kristine Bilkaus “Nebenan” und ihr Jugendfreund Mortimer und ihre Träume lassen sie nicht schlafen. Aber das ist ja eigentlich Absicht des “Nanowrimos”, daß man plotlos, die fünfzigtausend Worte schreibt und da bin ich jetzt zwei Tage voraus, so daß ich mich eigentlich entspannen kann.