Westbahn spontan

Ruth Aspöck

Ruth Aspöck

Nun also die Präsentation unserer Schreibegruppe, die sich von Februar 2013 bis Februar 2015 immer an einem Freitag im Monat im Cafe Ludwig in der Westbahnstraße getroffen hat.

Die Initiative ist von Robert Eglhofer ausgegangen, der die Motivation einer Gruppe zum Schreiben braucht. Er hat die erste Gruppe gemeinsam mit Ruth Aspöck und Ingeborg Reisner einberufen. Letztere ist dann darauf gekommen, daß sie das gemeinsame Schreiben, zwanzig Minuten zu einem gemeinsamen Thema und anschließenden Vorlesen doch nicht will.

Das muß man auch gelernt haben, wiederspricht es doch dem Geniebegriff des literarischen Einzelkämpfers, aber ich wurde ja im Arbeitskreis schreibender Frauen literarisch sozilisiert und bin dann auch eine Zeitlang in die Schreibwerkstatt der Evelyn Haas der Gewerkschaft gegangen und interessiere mich allgemein für Schreibgruppe, gehe immer zum Tag der offenen Tür des Writersseminars, etc.

So habe ich von der Gruppe sehr profitiert, obwohl ich nur dann teilgenommen habe, wenn wir nicht nach Harland gefahren sind.

Ruth und Robert,Ilse Kilic und Fritz Widhalm, sowie Peter Czak und Doris Kloimstein waren regelmäßig dabei, sporadisch auch ein paar andere.

Robert Eglhofer

Robert Eglhofer

Eva Nagl-Jancak

Eva Jancak

Der harte Kern hat heute bei der Abschlußveranstaltung im Amerlinghaus gelesen und da hat Robert Eglhofer, die Gruppe vorgestellt. Dann gab es eine erste Runde zum Thema “Schwimmen”, das Thema im Oktober 2013, glaube ich, wo alle der sieben Lesenden  einen Text dazu hatten.

Da war  gerade die Frankfurter Buchmesse und ich habe an der “Brüderschaft” geschrieben und habe die Renate Haydn als eigene Stimme eingeführt.

Peter Czaks Text, einer seiner ersten, denn er ist ja eigentlich DJ und Musiker, der vom Teufel an der Donau und vom Dope handelte, war sehr interessant, wie auch all die anderen.

Die meisten haben ein bißchen was zu ihrem Schreiben, die Bedeutung, die die Gruppe für sie hatte und ihren Text erzählt. Ich beispielsweise, daß es für mich  sehr wichtig gewesen ist, an meinem bestehenden “Work on Progress”, was da waren die “Brüderschaft”, die “Anna” und “Im Namen des Vaters”, weiterzuschreiben und, daß ich es sehr interessant gefunden habe, wie sich der Text dadurch immer etwas verändert hat. Der Ruth und der Ilse war mein am Roman schreiben nicht immer angenehm, für mich war es aber wichtig.

Ilse Kilic

Ilse Kilic

Doris Kloimstein

Doris Kloimstein

Als alle  ihren Text gelesen hatten, die Ruth hat die Einzelnen vorgestellt, sollte jeder etwas sagen, was die Schreibgruppe für ihn bedeutete, das hatten die meisten aber schon erledigt und eine Diaprojektion gab es auch. Nämlich das Bild der Maria Lassing, der Schwimmenden zu der der Robert seinen Text geschrieben hatte und  Ilse und Ruth im historischen Dianabad, das es so nicht mehr gibt und in einer zweiten Runde durfte sich dann jeder einen Text aussuchen, so habe ich auch Texte gehört, die ich sonst versäumt hätte.

Ruth las beispielsweise was über Italien, Peter Czak hatte was zur Trägheit,  Robert las  auf Englisch übers Schreiben, ich habe erzählt, wie wichtig es für mich war, zwei Jahre mit den experimentellen Autoren Ilse Kilic und Fritz Widhalm zu schreiben und las meinen “Kokosnuß-Text” vor, Ilse Kilic hatte ein Herbstgedicht, da habe ich gerade mit dem “Namen des Vaters” begonnen, Fritz Widhalm las übers “Vergessen”, wo ich an meiner “Anna” schrieb, Doris Kloimstein über die”Pünktlichkeit” einen Text, den ich auch noch nicht kannte.

Danach gab es eine Diskussion, wo Klaus Khittl bedauerte, daß sich die Gruppe hiermit auflösen wird, Peter Czak will sie aber wiederbeleben. Mal sehen wie es wird. Mir ist das eigentlich egal, obwohl ich die zwei Jahre sehr spannend empfunden habe und auf meinen Blog auch genau darüber berichtete.

Nachher gabs ein Buffet mit Wein, Brot, Aufstrichen und Gesprächen, Erika Brunngruber war da und die Dame, die ich bei der Weinhals-Lesung in der “Alten Schmiede” kennenlernte und die über meinen Blog darauf gekommen ist, daß sie Robert Eglhofer kennt.

Fritz Widhalm

Fritz Widhalm

Erika Brunngraber

Erika Brunngraber

Das ist sehr spannend und ein bißchen Werbung für das “Literaturgeflüster” kann ich jetzt auchmachen, weil mir der Alred beim “Digitaldruck” tausend Karten mit meinem Foto und der Blogadresse bestellte, die ich nach Leipzig mitnehmen und  austeilen will.

Das neue Buch der Ruth habe ich auch zum Rezensieren bekommen und eine Einladung am “Tag des Buches” bei den “Wohnpartnern” im Reumannhof zu lesen.

Es geht also doch etwas weiter, man muß nur geduldig sein und die Lesung heute mit den Texten der spontanen Schreibegruppe war sehr interessant.

Marlene Streeruwitz im Doppelpack

Heute hätte man, wenn man wollte, Marlene Streeruwitz gleich zweimal in der “Alten Schmiede” hören können.

Das heißt auch nicht wirklich, denn die Lesung aus den “Nachkommen” fand im Rahmen der “AG-Germanistik” also für Schüler und Schülerinnen, moderiert von Martin Kubacek, um sechzehn Uhr dreißig im Keller statt, früher stand bei diesen Veranstaltungen, “Restplätze für das allgemeine Publikum” dabei, jetzt “Geschlossene Veranstaltung mit Übertragung in den Schmiederaum” und ich bin nur einmal, vor zig Jahren, noch im alten Parterrequarter zu so einer Vernastaltung zu einem O. P. Zier-Buch gegangen, sonst habe ich das immer ausgeklammert, weil ich ja keine Schülerin bin und heute hatte ich auch noch den klinischen Mittag vor.

Aber thematisch hätte es ganz gut gepasst, denn um neunzehn Uhr gabs moderiert von Angelika Reitzer, die Lesung aus dem zweiten Buch, den Roman aus dem Roman “Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland” und ich habe mir ja beide Bücher zum Geburtstag schenken lassen und noch nicht gelesen.

Aber als ich das geschnallt hatte, daß ich das verbinden könnte, auswendig weiß ich die Programme auch nicht und im Kalender hatte ich nur den Abend eingetragen und da noch überlegt, ob ich nicht auch ins Literaturhaus gehen sollte, wo Bernhard Strobel seinen dritten Erzähband vorstellte, mit dem er allerdings schon im “MUSA” war, hatte ich, auch bedingt durch meine gestrigen Terminkollusionen zwei Nachmittagsstunden auf meinen Kalender stehen und aus der Traum oder nur eine Lesung.

Dafür ist inzwischen mein Romankonzept ein wenig weiter angewachsen.

So hat Marlene Schachingers Aufruf zu mehr Mut zum Fabulieren “Es muß nicht immer alles realistisch sein!”, mich dazu veranlaßt, die Problem zu lösen, ob die Selma sich nun wirklich in eine Burka verhüllt nach Damaskus verschicken läßt, eine junge Frau, die Zahnärztin werden will und in Wien mit einer geschiedenen Mutter aufwächst, ist vielleicht nicht so naiv, sie könnte also auch in Janusz Flüchtlingsheim ausweichen und vorher hatte ich schon gedacht, sie nimmt auf ihre Flucht ein Handy, fünfhundert Euro und den Paß ihrer Cousine mit, um wieder zurückzukönnen. Jetzt wird sie den Paß einer neunzehnjährigen Fatma Challakhi finden, als sie mit ihrer Reisetasche in die Moschee marschiert und die ist eine junge Frau, die in Damaskus auf eine deutsche Schule gegangen ist, unbegleitet nach Wien geflohen ist und da jetzt in dem Flüchtlingsheim lebt, von der Fritzi in die Bibliottherapiegruppe gebracht wird und vielleicht auch noch mit Kopftuch im Rahmen eines Sonderprojekts im Innenministerium ehrenamtlich putzen darf.

Das habe ich am Abend, ich gestehe es, während der Streeruwitz-Lesung immer abwechselnd vom lila mit den Lesungsnotizen in mein schwarzes Büchlein notiert und vielleicht hat mich der Streeruwitzsche-Anarchismus dazu veranlaßt, so zu fabulieren, denn die bregann die Lesung, die erstaunlicherweise gar nicht so besonders besucht war ,mit einem Gespräch mit Angelika Reitzer und beantwortete ihre Frage nach der Anachie, daß sie sich mehr Radikalität bei Demonstrationen und mehr Widerstand gegen die Polizeigewalt wünscht und ich hatte eine Frage, die ich der Streeruwitz schon bei der letzten “Buch-Wien”, wo sie auch ihre Bücher vorgestellt hat, stellen hätte wollen, nämlich die sehr banale, welches Buch man zuerst lesen soll?

Da hätte ich ja fast an die “Nachkommen” gedacht, denn die sind zuerst erschienen, aber logischer ist es umgekehrt, denn da fährt eine junge Frau, Nelia Fehn, deren Mutter vor fünf Jahren gestorben ist, durch das heutige Griechenland bzw., will sie von Kreta nach Athen, um dort auf eine Demonstration gegen die, wie Marlene Streeruwitz es nannte “sogenannte Wirtschaftskrise” zu gehen und auf dieser wird offenbar ihr Freund Marios verletzt und weil er schon über neunundzwanzig ist und zwei Jahre arbeitslos hat er keine Sozialversicherung. So schreibt sie aus ihren Tagebuchaufzeichnungen einen Roman, kommt damit prompt auf die Shortlist des dBp, die Streeruwitz ist mit “Nachkommen” auf die Longlist gekommen, reist  in diesem Roman nach Frankfurt und erlebt dort das Showbusiness des Literaturbetriebs.

Die Streeruwitz hat sich nach dem Gespräch mit Angelika Reitzer, wo sie meinte, daß wir alle eine kleine Umschuldung betrieben, die wir Liebe nennen, quer durch das Buch gelesen und wurde am Schluß von einer Dame gefragt, ob die Nelia in dem Buch die Männer als Aliens erlebe, sie werden als sehr gewalttätig und ständig fickend und die junge Frau in ihrem Hotelzimmer dadurch belästigend geschildert, was Marlene Streeruwitz sehr lange, ausführlich und wahrscheinlich auch verärgert, beantwortete, aber wenn ich das richtig verstanden habe, hat die junge Frau im Buch, die literarische Figur, den Shortlistroman ja nur geschrieben, um an Geld für eine Operation für ihren Geliebten zu kommen, wenn das nicht der wahre Altruismus ist?

Es kommt dann noch etwas anderes, wahrscheinlich in den “Nachkommen” vor, das sogenannte “Griseldis-Thema”, das ist ein Bild in einer Nationalgalerie vor dem Nelia Fehn steht und da muß eine Bauerntochter, die von einem Fürsten geheiratet wird, einige Qualen oder Folterungen bestehen, um ihre Tugend zu beweisen.

Ja die Streeruwitz ist sehr radikal und hat auch eine sehr starke Art sich auszudrücken und ich habe mich inzwischen,  dank der offenen Bücherschränke ziemlich durch ihr Werk gelesen.

Von den schönsten Büchern zu den Stadt Wien Stipendiaten

Die schönsten Bücher, diese Zusammenarbeit des Hauptverbandes mit dem Bundeskanzleramt, da werden Jahr für Jahr die schönsten Bücher ausgesucht und ausgestellt, haben mich ja immer schon interessiert.

Eine Zeitlang fand die Preisverleihung im Radio-Kulturhaus statt, da konnte man Eintrittskarten dafür gewinnen, habe ich aber nie, Frau Führer hat mich dann vor zwei Jahren auf die Einladungsliste gesetzt und jetzt habe ich von einer anderen Dame, vielleicht macht Frau Führer die Pressearbeit des Hauptverbandes nicht mehr, vor einer Woche die Einladung bekommen, Mittwoch um elf im Bundeskanzleramt, ich habe umdiponsiert, eine Klientin gefragt, ob sie nicht eine halbe Stunde früher kommen kann, bei der Befundbesprechung um eins gehofft, daß es sich dann noch ausgeht, vorher ein Brötchen zu essen und ein Glas Wein zu trinken und als ich das BKA erreichte, sah mich der Polizist fragend an.

Die Sicherheitsbeamten am Ballhausplatz sind nicht immer die freundlichsten, das weiß ich noch von der Zeit, als ich Einladungen zur den Bumuk-Preisverleihungen hatte, dieser hat er mir mit dem Portier dann aber doch erklärt, die Veranstaltung findet um vier statt.

Uje, uje, denn um zwei eine Diagnostik, um fünf eine Stunde, die habe ich dann verschoben und der Herr, der zur Diagnostik kommen sollte, ist schon zehn vor eins dagewesen, interessant, interessant und ein total verrutschter Tag, trotzdem war es schon vier vorbei, als ich das Bundeskanzleramt wieder erreicht, der Polizistsit war es derelbe oder ein anderer, hat mich wieder fragend angesehen, aber eine Dame stand da mit der Liste und ich habe mich ja angemeldet und als ich um halb eins zu Mittag nach Hause gekommen bin, hatte ich auch ein Mail vom Hauptverband mit der richtigen Uhrzeit.

Dann ging es gleich los, Minister Ostermeyer eröffnete, wies darauf hin, daß im Kongreßsaal der Wiener Kongreß, was ja jetzt sehr gefeiert wird, vor zweihundert Jahren stattfand und, daß während im Saal die Sitzungen waren, oben bei den Lüftungsschachten die Schreiber saßen, um alles mitzuschreiben.

Das haben Benedikt Fögers Kinder ihm nicht gelaubt, er eröffnete aber das Programm und dann wurden die fünfzehn ausgewählten schönen Bücher wieder in Dreierblöcken vorgestellt.

Da gibt es auch eigene Kategorien, bei der Literatur, hat das Buch gewonnen, das die Museumstexte  vorstellte, die ich damals an meinem Geburtstag im Kunsthistorischen Museum von der Iris gesponsert, aufgeführt gesehen habe.

Dann kamen Sachbücher, Kinderbücher und auch Kataloge und Kunstbücher, als ich dann schon draußen beim Buffet oder Empfang stand, hörte ich einen Herren zum anderen sagen, daß man dieses Büchern wahrscheinlich den Buchhandel nicht retten und die Leute zu Leser machen würde.

Natürlich nicht, die schönsten Bücher sind eine eigene Sektion und wahrscheinlich nicht wirklich zum Lesen geeignet, obwohl die “Jenny” im Vorjahr sogar einen Preis gewonnen hat. Diesmal war kein Buch dabei, was ich schon kannte, wohl aber einige Verleger, vom “Residenz-Verlag” und vom “Picus” waren Sieger dabei und im März wird es sogar eine Ausstellung im Museumsquartier darüber geben.

Danach hatte ich eine kleine Pause beziehungsweise ein Zeitloch, denn um sieben gab es ja wieder MUSA, das ich beim offenen Bücherschrank vis a vis vom Kuppitsch verbrachte und dabei mit einem Herrn ins Gespräch gekommen bin, gefunden habe ich dabei die “Glasglocke” auf Englisch, die ich wieder in den Wortschatz legen werde, einen Humbert Fink und ein Buch von Dashiell Hammett, das mir der Herr sehr empfohlen hat und im MUSA war Gertrud Klemm und Martin Prinz.

Von Gertruds Kemm, der Publikumssiegerin in Klagenfurt ist ja jetzt “Aberland” ein Dialog zwischen einer Mutter und einer Tochter bei “Droschl” erschienen, von dem sie auch ein Stück beim Bachmannpreis gelesen hat.

Irene Wondratsch war da, die mit ihr befreundet zu sein scheint und ich habe ihren Aufstieg auch ein bißchen verfolgt. So war sie einmal mit einem “Arovell-Büchlein” in der “Alten Schmiede”, dann hat sie einmal beim Volksstimmmefest gelesen und die diesbezügliche Anthologie wurde im “Werkl im Goethe-Hof” vorgestellt.

Dann kam “Herzmilch” schon  bei “Droschl” und jetzt “Aberland”, wofür sie bei der Stadt Wien ein Stipendium bekommen hat. Martin Prinz, der ja schon früher lesen sollte, hat glaube ich das Canetti Stipendium bekommen und aus einem noch nicht fertigen Roman gelsen, die letzten Prinzessin da geht es um die Habsburger Prinzessin Elisabeth Marie, die Tochter vom Kronprinz Rudolf, die einen Bürgerlichen geheiratet hat und 1963 gestorben ist. Interessant, interessant und Julia Danielcyck mein “Literaturgeflüstertexetbuch” wie ich ihr schon lange versprochen habe, ist mir jetzt endlich auch gelungen.

Abend der Zivilcourage

Heute hat der “Septime-Verlag” im Literaturhaus sein Frühjahrsverlagsprogramm vorgestellt und darauf auf einen  Folder schon lange hingewiesen und ich dachte, natürliche gehe ich hin, hat mich doch  Sabrina Gmeiner einmal angeschrieben und mir ihre Bücher, die auf die Alpha Short List gekommen sind, angeboten und ich habe sie auf der darauffolgenden “Buch-Wien” kennengelernt.

Es kommt dann manchmal alles anders, nämlich eine Einladung  zu der Verleihung des “Ute Bock Preises für Zivilcourage” ins Rathaus zu gehen, der von “SOS-Mitmensch” veranstaltet wird. Eine Organisation, die ich neben “Caritas”, “Volkshilfe”, “Integrationshaus”, etc, regelmäßíg mit fünf Euro untersütze und deren Projekte mir auch sehr angenehm sind und einmal bin ich auch schon bei einer Preisverleihung gewesen.

Dann kam nie mehr eine Einladung, nur einmal ein Kuvert mit einer Aufforderung doch mein “Momente-Abo” zu bezahlen, das ich allerdings nie extra bestellt habe und heuer war es wieder so weit. Ich wurde eingeladen und da man ja erstens über den Tellerrand schauen und die Veranstaltung zweites sehr literarisch war, habe ich umdiponiert, weiß jetzt als nicht, was als nächstes bei “Septime” erscheint, “Der Teufel und  Gott” habe ich als letztes von dort gelesen, aber wer heuer den “Ute Bock Preis für Zivilcourage  bekommen hat und das ist auch sehr interessant und wichtig.

Die Stadträtin für Frauenfragen und Integration Sandra Frauenberger, hat die Veranstaltung, die im Wappensaal, in dem ich mich ja auch öfter befinde, eingeleitet und Wien als eine Integrationsstadt vorgestellt. Dann kam der SOS-Mitmensch Sprecher Alexander Pollak und danach der Hauptredner Ari Rath, den ich glaube ich  bei der letzten Sommerakademie kennengelernt habe und der kürlich neunzig geworden ist, vor siebenundsiebzig Jahren im März 1933 war er dreizehn, saß in der Porzellangasse und hörte Radio, die berühmte Schuschnigg Rede “Gott schütze Österreich” dann den neuen Bundeskanzler Seis-Inquart, das Horst Wessel Lied und wußte, er muß weg. Er ist dann mit seinem Bruder nach Israel in eine Jugendorganisation, wo man am Vormittag vier Stunden hart im Kibbuzz arbeiten mjußte und am Nachmittag unterrichtet wurde, davon hat er im Sommer auch in der WU gesprochen, jetzt hat er und das ist sehr interessant, er hat seine Rede aus dem Computer vorgetragen, an seine Flucht erinnert und daß man vor siebenundsiebzig Jahren aus Österreich geflüchtet ist. Jetzt kommen die Syrier, die Teschetschenen, die Afghanen, etc nach Österreich und erleben mehr oder minder angenehme Sachen während ihres Asylantragens, ich habe ja auch einige Zeit lang Asylwerberdiagnostik gemacht und da ein bißchen Einblick in die Situation bekommen, bzw. einige Tschetschenen kennengelertn.

Damit habe ich mich auch in der “Radiosonate” beschäftigt und die Figur des Tschetschenen Boris Alkemirov entwickelt, der aus Grosny flüchtet und eine Mozart-Sonate nach Österreich bringt und mit Teschetschenen hat sich auch der erste Preisträger, der Kärtner Psychologe und Traumatherapeut Siegfried Stupnig sehr beschäftigt. Julya Rabinovich, die ja glaube ich, gelegentlich dolmetscht, hat die Laudatio gehalten und dann kam noch ein musikalischer Beitrag von Aslambek Ozdamirov, nämlich ein tschetschenisches Liebeslied.

Ute Bock, die inzwischen im Rollstuhl sitzt, hat gemeisam mit Max Koch, dem ehrenamtlichen Vorsitzenden den Preis übergeben und die zweite Laudatio für die zweiten Preisträger hielt die junge Filmemacherin Nina Kusturica, die aus Bosnien Herzegowina nach Österreich gekommen ist.

Der Preis geht an einen Verein von jungen Leuten, die offenbar mit jungen Flüchtlingen ins Kino, etc gehen und wahrscheinlich auch die eine oder andere Muttersprache beherrschen, dann gabs noch einmal Musik von Milos Todorovski und  ein Buffet, wo man sich unter der Prominenz umsehen konnte.

Susanne Scholl war da und Vera Albert, mit der ich mich sehr intensiv unterhalten habe und es ist in Zeiten, wie diesen, wo sich so viel radikalisiert und sich negativ entwickelt, sehr schön, daß es auch so viel Zivilcourage in Wien und anderswo gibt und ich bin heute auch sehr aktiv gewesen und habe an meiner “Veränderten Bilbliophilin” zwei Szenen weitergebracht.

Die siebente, wo die Fritzi Jelinek ihr Verhältnis zu Janusz Warszinski klarstellt, die achte, wo die Yasmin, der Selma im Beserlpark um die Ecke von ihrem Haus ein SMS schicken will und dabei die Thekla kennenlernt.

Drei sind noch geplant, je eine mit der Thekla und der Yasminund die zehnte wird dann der Selma gewidmet sein, die das SMS bekommt und sich dabei vielleicht noch in einer Wiener Moschee befindet oder schon auf dem Weg nach Damaskus und vielleicht wird der junge schöne Integrationsminister, der von Yasmin ja Mails für tausend und eine Nacht bekommt, auch einen eigenen Handlungsstrang bekommen.

Lokalmatador im Textstand

Stammlesern wird es aufgefallen sein, daß im letzten Monat die Buchbesprechungen bei mir nur am Wochenende erschienen, weil ich Montag bis Freitag meistens auf Veranstaltungen bin, vor allem die Strohwitwenwochen ließen sich dazu ja ganz gut nützen und auch sonst interessieren mich Lesungen ja sehr, aber für den zweiten März machte es lange den Eindruck, als würde ich nichts finden.

Ich habe zwar gesucht und gesucht, aber keine “Stunde der literarischen Erleuchtung” in der “Alten Schmiede”, etc.

Da ich aber jetzt schon an die sieben Bücher im voraus blogge, deren Besprechungen zum Teil erscheinen werden, wenn ich in Leipzig bin, habe ich vor ein bis zwei Wochen kapituliert und die “Donna Leon” heute veröffentlicht und dann war es mir noch ein Anliegen von “meinen Störungsfrust und meinen Schreibfortschritten” berichten, also gibt es heute eine Rekord, nämlich drei an einem Tag, denn die liebe Angelika Herburger hat mir doch noch eine Einladung in den “Textstand-Literatur am Naschmarkt” zu kommen, geschickt.

Und da war ich jetzt das vierte Mal und immer in einer anderen Location bzw. Standel, das erste Mal an jenem Montag, als mir der Herr Leitgeb mailte, daß ich ab nun selbstverständlich eine Einladung für den “Alpha” bekommen werde, da hat Beppo Beyerl seine “Strasse mit 7 Namen” vorgestellt.

Es war eine sehr schöne und sehr volle Veranstaltung, obwohl ich sehr lange gesucht habe, bis ich das Lokal, es war glaube ich, ein chinesisches, in dem sie stattfand, gefunden habe und der Beppo hat dabei, glaube ich, viele Bücher gekauft, zumindest eines, das ich, als ich am Aschmermittwoch in das Radiokulturhaus gegangen bin im “Grünraum” gefunden habe, ungelesen und mit einer Widmung “Beppo Beyerl 2. 9. 13 Am Naschmarkt”, das sind so Funde und Erinnerungen, ich war dann noch einmal in einem Standel das weiter vorne lag und ich gleich gefunden habe, als Gabriele Petricek aus “der Schule” las und dann letztes Jahr Anfang September bei einer ersten Weltkrieglesung, als Peppo Beyerl als Standler verkleidet  original Zucker und Mehlrationen gegen kopierte Lebensmittelmarken verteilte und ich mich mit einem Herrn vom Marktamt stritt, weil der einen Bettler nicht am Glücksrad drehen ließ.

Das war wahrscheinlich kein Lokalmatador, ein solcher wurde heute aber vorgestellt, bzw., das Buch des “Kurier und Augustin Redakteurs” Uwe Mauch, 1966 geboren und in einem Floridsdorfer Gemeindebau sowie in Zagreb bei seiner Familie lebend, der schon ein paar hundert Portraits über Lokalmatadore, also Wiener Originale für den “Augustin” geschrieben hat und ich bin nicht einmal ganz sicher, ob ich nicht auch dabei bin, denn 2003 war ja  ein “Augustin Team” bei mir und hat über mich, bzw.  mein “Best off” berichtet.

Das Buch  über die Lokalmatadore, 2008 im Metroverlag erschienen, hat mir der Alfred einmal mitgebracht und zum Geburtstag geschenkt, ich muß gestehen, ich habe es noch nicht gelesen, setzte es aber gleich auf meine Leseliste und Uwe Mauch hat inzwischen ein zweites Buch geschrieben.

“Stiege  8 / Tür 7 – Homestories aus dem Wiener Gemeindebau”, meinte dabei hauptsächlich den in Floridsdorf, in dem er wohnt, aber ich bin  auch in einem solchen, in der Wattgasse aufgewachsen, bis 1977 dort gewohnt und meinen Vater bis zu seinem Tod, Ende 1995 dort  betreut und mehrmals täglich besucht.

Über das Aufwachsen in einem Wiener Gemeindebau bzw. mit dem Bücherschrank der Eltern habe ich schon mehrmals geschrieben, ansonsten habe ich die “Kontrolle” der SPÖ ein bißchen zu intensiv empfunden, aber mein Vater war ja ein sehr engagierter Bezirksfunktionär und die Frau Schauffler ist auch monatlich zu uns gekommen, um seinen Beitrag zu kassieren und zu Weihnachten gab es ein Buch von den “Wiener Kinderfreunden” unter dem Christbaum.

Uwe Mauch erzählte mehr von den heutigen Gemeindebauleben, wo seit 2000 die Hausmeister abgeschafft wurden, in seinem Bau gibt es noch die Frau Blümel und die, ist auch eine goldene Seele und hat auch ein Portrait bei den Lokalmatodoren. Ein zweites hat er auch noch vorgelesen, bevor er zu dem neuen Buch überschwenkte.

Jetzt habe ich aber ganz vergessen die Lokalsation zu erwähnen in dem die heutige Veranstaltung stattfand, nämlich in einer Pizzeria bei der Schleifmühlgasse und ich habe es gleich gefunden. es war sehr eng und sehr voll.

Beppo Beyerl  eröffnete, Herr Blaha ist gekommen und sonst, glaube ich, auch einige Lokalmatadotre, bzw. zwei Herren, die ihre Erinnerungen aus dem Gemeindebau vorlasen.

Uwe Mauch las das Vorwort, beschrieb den Ort, wo er zu finden wäre, an der Brünnerstraße, die genauso, wie die Triester aus der Stadt hinaus führt, bedauerte, daß 2000 die Hausmeister abgeschafft wurden und, daß die Gemeide seit 2004 keine Gemeindebauten mehr errichtet, jetzt aber zu Wahlkampfzeiten, letzte Woche beschlossen hat, wieder welche zu bauen.

Das nächste Mal, am 13. April wird die Krimi – Queen Edith Kneifl “Taxi für eiine Leiche” lesen, da werden wir  in Ungarn sein und ich habe mich wieder für eine Lesung angemeldet bzw. Angelika Herburger die “Anna” gegeben. Mal sehen ob was daraus wird.

 

Störungsbehebungsversuche

Wer wissen will, wie es mit meiner Störungsmeldung von Ende Jänner, bezogen auf mein literarisches Leben weitergegangen ist? Es war mühsam, mit mehrmaligen auf und ab Wellen, gefolgt von beharrlichen Versuchen meinerseits die Ordnung und mein Schreiben aufrechtzuerhalten.

Ende Jänner, ich habe immer noch eifrig an “Im Namen des Vaters” korrigiert und Fehler um Fehler gefunden, die eigentlich nicht dort hättten sein sollen,  hat mein Computer “Fan Error” gemeldet und hat sich nicht mehr hochfahren lassen.

Das war an einem Sonntag, ich habe händisch weiterkorrigiert, das Manuskript war bald bunt angestrichen, der Alfred hat bei einer Firma einen neuen Lüfter bestellt, mit dem Andreas, Annas Freund ausgemacht, daß er mich zum Lüfterwechsel nach Brunn am Gebirge fährt und ist am sechsten Februar nach Mexiko geflogen.

Inzwischen war mein Manuskript, wo ich  ja nicht die Fehler einarbeiten und neu ausdrucken konnte, schon sehr unübersichtlich, so da ich das einmal gelassen habe und mich in das Recherchieren bezüglich meines neuen geplanten Werkes, das inzwischen “Die Verwandlungen einer Bibliophilin” heißen wird, begab.

Dann kam eine Rechnung und nach mehreren Verzögerungen beim Ausmachen eines Termins, sind wir am Aschermittwoch nach Brunn am Gebirge hinausgefahren.

Da hatte ich dann schon einen Recherchetag gemacht, mir ein paar Sätze aus dem neuen Kulturbuch “Unterwerfung” in eines der kleinen roten Heftchen, die noch von der letzten Buch-Wien stammen abgeschrieben, einige meiner Bücher gelesen, festgestellt, sie sind eigentlich ganz gut und bezüglich des neuen Werkes ein paar Notizen gemacht, bzw. die Schneeflockenmethode halb durchgegangen.

Der Techniker bei der Firma “Comparex” hat meinen Computer auseinandergenommen, festgestellt, er hat den falschen Lüfter, ihn dann ein bißchen durchgeblasen und er hat, alles bestens, hurrah, hurrah, funktioniert.

Also nach Hause gefahren, Heringsalat gegessen,  dann die Jänner Abrechnung an die WGKK schicken wollen, aber da hat das “MOKKA-Programm”, ein anderes Porblem nicht funktioniert und der Comupter ist auch immer wieder, etwa beim Filmanschauen zusammengebrochen.

Also auf den Alfred warten und ansonsten, Business as usual, also was ziemlich bald geschah, die “Veronika” fertigkorrigiert, den Alfred auf dem Tisch gelegt und am Freitag vor einer Woche mit der ersten Szene der “Bibliophilin” angefangen.

Die wurden im Laufe der letzten Woche immer mehr, inzwischen halte ich bei fünf Szenen, sechzehn ein viertel Seiten und 7621 Worte, die sechste Szene, wo die Fritzi ein bißen ihr Verhältnis zu Janusz Warszinski, erinnern wir uns, das sind Figuren aus der “Absturzgefahr” erklärt, ist geplant und dann ein, zwei, wo die Jasmin die Thekla auf einer Parkbank trifft, fragt, was eine “Romantherapie” ist und sich erkundigt, ob sie der Selma solche SMS schicken könnte?

Der Alfred meint zwar inzwischen, ich solle nicht soviel schreiben, denn wenn der Computer zusammenbricht, ist alles weg, aber der ist erst vorigen Freitag zurückgekommen, also die Februarabrechnung machen, hurra, hurra, aber das “MOKKA-Programm ” aktualisiert werden und da stürzt der Computer immer wieder ein.

Also alles von vorne, noch einmal den Lüfter bestellen, zwei bis drei Wochen warten, hoffen, daß es der richtige ist, dann vielleicht, was ich nicht will, doch ein Handy anschaffen, um damit zu signieren und bis das alles klappt, versuchen der Sozialversicherung ein PDF zu schicken und dazwischen weiterschreiben.

Das neue Werk, von dem ich eigentlich glaube, daß es mir ziemlich flüßig gelingen könnte und was vielleicht neu und wichtig ist, daß ich da, wo ich stecke geduldiger bin, denn es wird ja nicht so einfach sein, dem jungen Integrationsminister ein ganzes “Tausend und eine Nacht-Konzept” zu schicken und die Romantherapie für Selma, die irgendwo in Syrien sitzt, muß wahrscheinlich auch geplant werden.

Die braucht auch eine Stimme, denn sie hat, ist sie ja sehr intelligent, irgendenwo eine Rückfahrkarte eingepackt, aber was ihr alles in Syrien oder wo sie sich aufhält, vielleicht nur in einer Moschee im Nachbarbezirk, passiert, ist vielleicht auch interessant und dann wollte ich ja endlich über das “Bücherauflesen” schreiben, da hat mir der “Tolstoi” aber auch nicht viel weitergeholfen. Aber dieYasmin-Geschichte ist sehr interessant und wie ist das mit der Friitzi und dem Janusz?

Meine Leser werden sich jetzt vielleicht nicht sehr auskennen, ein wenig Klarheit die bisherigen Schreibberichte bringen, ab Anfang des Jahres  im Blog nachzulesen, ansonsten sind das Konzeptideen und mir selbst noch nicht so klar, ich denke aber, daß es mir immer mehr gelingt, geduldig daran zu arbeiten bis das Rohkonzept steht und ich hoffe auch, daß es mir gelingt, so etwas flüßiges wie die “Unterwerfung” hinzubringen, zwar mit meinen Rechtschreibfehler, meiner Unabgehobenheit und auch unlektoriert.

Aber ein flüßige Geschichte, wie es der Thekla mit Hilfe der Yasmin vielleicht gelingt aus ihrer Depression herauszukommen und wie die die Selma wiederfindet, die dann vielleicht aufs Gymnasium geht und doch Zahnmedizin studiert und nicht Zahntechnikerin wird, wie einmal vom AMS empfohlen wurde und das Ganze noch ein bißchen als Aufarbeitung der politischen Geschehnisse der letzten Wochen.

Es bleibt natürlich, selbst wenn mir das gelingt, noch das Problem, wie ich das zu den anderen rüberbringe, im Blog allein und in einem Jahr, wenn der Alfred nicht dazwischen streickt, als Selbstgemachtes in einer fünfzig Stück Auflage ist sicherlich zu wenig, aber ich denke das Manuskript ist sicher zuerst das Wichtigste, wenn es mir da gelingt, über die Fallen und die Schwächen, die ich bisher hatte, ein wenig hinwegzukommen, ist sicher einiges getan.

Dazu müßte ich mich in den nächsten Wochen und Monaten intensiv in den Schreibprozeß einlassen, was abgesehen von meinen Computerproblemen, auch nicht ganz so einfach ist, denn nächste Wochen fahren wir nach Leipzig, dann ist wieder “Buch und Wein”. Nach Ungarn fahren wir  auch, aber da kann ich wahrscheinlich schreiben und in den Osterferien vielleicht auch. Im Mai will der Alfred eine Donauradfahrt machen und im Juni feiert die Ute in Leipzig ihren sechzigsten Geburtstag.

Dann kommt die Sommerfrische, da könnte ich daran und nicht schon wieder etwas Neues schreiben und wenn ich bis November mit dem Rohkonzept fertig bin, kann ich den “Nanowrimo” mit der “Nika Weihnachtsfrau” weitermachen, ansonsten kann ich das auch sicher auslassen und auf das nächste Jahr verschieben.

Mal sehen, wie es wird, eigentlich klaingt ja alles gut und ich bin sehr fleißig.

“Die Unterwerfung” hat mir der Alfred am Samstag auch gekauft, also kann ich das, wenn ich mit den drei Rezensionsexemplaren, die noch vorherkommen, fertig bin, noch einmal in Ruhe lessen und ein bißchen oder viel Information wie das mit der IS ist, brauche ich sicher auch noch.

Ansonsten gibt es diesen Freitag, die “Lesung” der Schreibgruppe, da werde ich, außer dem Text zum Thema Schwimmen aus der “Brüderschaft” jetzt doch mein “Kokusnuß-Experiment” lesen. Auf meinen Blog habe ich in den letzten Tagen ein paar Rückmeldungen bekommen, was mich natürlich freut und die “Kolik-Lesung” hat auch einige Leute offenbar so sehr interessiert, daß sie mich extra aufgerufen haben.

Der liebe Robert hat mir eine schöne “Rezension” der “Anna” geschickt, die der Alfred hoffentlich bald zu den Rezensionen stellt.

Die Dauerpressekarte für Leipzig ist da und das neue Buch der Marlen Schachinger, das ich gerade lese, hat mich ein wenig verwirrt, weil ich dachte, daß es nicht möglich ist, auf einmal so herrlich altmodisch vor sich hinhzuerzählen, dabei römische Ziffern und lateinisches Vokubular zu verwenden und die Xenophobie mit Teufeln, Hexen, Nixen und anderem zu erklären.

Offenbar muß man sich das nur trauen und, daß ich beim Schreiben nicht sehr wagemutig bin, habe ich auch schön öfter gehört, also traue ich mich auch bei der “Bibliothilin” so authentisch zu sein, wie ich nur kann und meine Hemmungen, so weit wie möglich wegzulassen, mal sehen, wie es mir gelingt.

Und viele neue Bücher habe ich am letzten Wochenende, wo jemand seine Schätze aus den Neunzehnsiebzigerjahren und dann noch den neuen Sebastian Fitzek ausräumte, auch gefunden und, um mich da zu revanchieren, habe ich meine “Kerstin” und das “Literaturgeflüsterbuch” in den “Wortschatz” gestellt und würde mich freuen, wenn sie  gelesen werden.

In Sachen Signora Brunetti

“Welcher von euch ist ohne Schuld, der werfe den ersten Stein!”, steht, glaube ich, in der Bibel, bei Donna Leons achten Fall, hat ihn Paola Brunetti geworfen, in ein Reisebüro, das möglicherweise Sexreisen nach Thailand vermittelte und damit die Sache ins Rollen gebracht. Um die Frage der Schuld, geht es in dem 2001 erschienenen Krimi auch und als er erschien, wurde er in “Ex Libris” vorgestellt. Man konnte ihn, aber auch Karten für die Buchpräsentation im Theater in der Josefstadt gewinnen.

Robert Weichinger hat mich, glaube ich, auch angerufen, um mir zu verkünden, daß ich mir die Karten für die Matinee an der Kassa abholen kann.

Das Buch habe ich vor einiger Zeit im Schrank gefunden, jetzt gelesen und kann nur flüstern, daß mir dieser Krimi, leicht und locker werden da die großen Themen von der Ungerechtigkeit dieser Welt angeplaudert und wir bleiben mit einem spannenden Kribbeln der Behaglichkeit zurück, ohne irgendetwas am Unrecht der Welt verändert zu haben, ganz gut gefallen hat. Spannend war er allemal zu lesen und da füge ich an, daß bei meiner Donna Leon vom letzten Jahr “Sanft entschlafen”, das nicht so der Fall gewesen ist oder jedenfalls anders. Denn da habe ich mir vorher ein paar Donna Leon Verfilmungen angeschaut und festgestellt, daß der Film weitaus spannender als das Buch war.

Von diesem Buch gibt es glaube ich kein You Tube Video, im Augenblick könnte ich es mir auch gar nicht ansehen, da es bei Alfred Computer, den ich gerade benütze nicht geht, also den achten Fall nur konventionell gelesen, der beginnt, daß eine Frau in der Nacht durch Venedig geht und einen Stein in besagtes Reisebüro schmeißt und auf die Polizei wartet. Die kommt, läßt sich die Täterin beschreiben, nimmt Paola fest, läßt sich den Ausweis zeigen, ruft den Commissario an, der seine Frau mitnimmt und das Protokoll zerreißt, die einnehmenden Polizisten standen auf seiner Seite, beim zweiten Versuch war das anders, da stand der Polizist auf des Vize Questores Seite, der Brunetti ja nicht sehr leiden kann, der Fall kommt in die Zeitung, aber das muß ich anmerken, Paola, die ihren Mut mit dem Steinwurf zeigen will, gegen die Unterdrückung der Kinder in der dritten Welt einzutreten, gibt keine Interviews um darauf hinzuweisen, ja hat glaube ich nicht einmal ein Flugblatt um den Stein gewickelt.

Der Besitzer des Reisebüros Signor Mitri erscheint mit seinem Anwalt, sagt Bruetti Paola muß die Scheibe bezahlen, der sagt, das muß er sich mit seiner Frau ausmachen, der Vize Questore schickt Brunetti bis zur Klärung nach Hause, der beginnt dann ein paar Tage lang zu lesen, bis Signor Mitri ermordet wird. Da kommt er zurück und Patta läßt ihn, was vielleicht auch nicht ganz logisch, aber durchaus spannend ist, weiter ermitteln.

Paola hat Schuldgefühle, ist sie schuld und hat sie einem Nachahmiungstäter ein Motiv geliefert, jetzt lag ein entsprechender Zettel neben dem Toten, aber nein, es war die Mafia, beziehungsweise wird nach einem Mann gefahndet. Signora Elettra, die Sekretärin ist ja eine geübte Hackerin, der schon einige Leute auf die Art und Weise umgebracht wird.

Signor Mitris Schwager, der eine pharmazeutische Firma leitet, kommt in Spiel, der hat abgelaufene oder gefälschte Medikamente in die dritte Welt geliefert, noch ein Unrecht über das wir uns zwar aufregen, aber nicht wirklich viel unternehmen können und der Schwager wollte aussteigen.

Am Schluß ist alles aufgeklärt und der Kindersex und der Medikamentenhandel geht wohl weiter, aber das würde auch passieren, wenn Donna Leon den Krimi nicht geschrieben und damit sehr viele Leser einige Zeit kurz unterhalten hätte.

Interessant ist vielleicht auch, daß es bei den Bloggern eine Serie über unwerte Lektüren gibt, wo Donna Leons Krimis erwähnt werden.

Wohin du mich führst

Wenn man wissen will, wie man einen spannenden Roman schreibt, da kamen in der letzten Zeit einige diesbezügliche Informationen auf mich zu, die “Schule des Schreibens” hat ein Webinar zu diesem Thema veranstaltet und bei “Cupido-Books” kann man sich Schreibtips für Fiction-Fans hinunterladen, damit die besser schreiben und da wird auch  auf dieses Thema eingegangen, sollte man vielleicht David Grossmanns Jugendbuch “Wohin du mich führst” lesen, denn da wird das meiner Meinung nach Schritt für Schritt durchgeführt.

Man kann natürlich ein bißchen darüber unken oder nachdenken, ob es wirklich so gut ist, den Jugendlichen nur die allergrößte Spannung zu präsentieren, dann sitzen sie vielleicht ein paar Jahre später im Germanistikseminar, wollen alle Autoren worden, träumen vom großen Reichtum und der großen Verkaufszahl, lesen aber keine “Limbus-Bücher” mehr und Liesl Ujvary schimpft in der “Alten Schmiede” über den realistischen Roman.

Auch, daß die spannende Handlung in dem Roman, des 1954 in Jerusalem geborenen Autors, der 2010 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels in Frankfurt bekommen hat, vielleicht nicht immer so ganz, im Sinne der Spannung logisch ist, würde ich mal unken.  Da wird  dann vielleicht auf manches Detail vergessen, wenn man es nicht mehr braucht.

Das heißt im Klartext, zuerst ist eine Situation sehr gefährlich, sind die Helden darüber hinaus, gibt es das Problem nicht mehr, denn es naht ja schon ein anderes und, wie es der alten Frau, die von den Gangstern zusammengeschlagen wurde, die nach fünfzig Jahren zum ersten Mal ihr Haus verläßt, fragt da beispielsweise niemand mehr, wenn Assaf, Tamar gefunden hat, denn “The show goes on!”, das steht, glaube ich, auch irgendwo in dem Buch, das ich im Bücherschrank gefunden habe, aber wieder schön der Reihe nach, damit man alles auch versteht, wenn ich vorher schon ein paar sehr lange Schachtelsätze verwendet habe.

Es beginnt gleich mit voller Spannung, da jagt ein fünfzehnjähriger Junge, die Leine eines Hundes haltend, durch Jerusalem,  gerät außer Atem und man erfährt, daß seine Eltern in Amerika sind, die Schwester zu besuchen, während er in den Sommerferien einen Job in der Stadtverwaltung hat, da soll er einen entlaufenden Hund zu seinem  Besitzer führen, um die Verwaltungsgebühr zu kassieren.

Der Hund rast also, Assaf hetzt hinter ihm her und wird bei einer Pizzeria angehalten, erfährt etwas von einem Mädchen und bekommt eine Pizza, die er zu der Nonne Theodora bringt, die in einem Turm wohnt und ein Gelübde abgelegt hat, nie mehr in ihrem Leben das Haus zu verlassen, wie romantisch. Die erzählt dem Jungen von Tamar, das ist die Hundebesitzerin, ein starkes schönes Mädchen mit dunklen Haaren, das gut singen kann und die eigentlich jede Woche der Nonne die Pizza bringt.

Szenenwechsel, ein Mädchen mit einem großen Rucksack bringt Konserven in eine Höhle, läßt sich dann die Haare abschneiden, zieht eine Latzhose an, nimmt ein Abschiedsessen bei einer Freundin und stellt sich dann als Lockvogel auf die Straße, um zu singen, während Assaf mit der Hündin Dinka weiterhetzt. Die führt ihm gezielt ihren Weg, vielleicht hat David Grossmann auch die “Schneeflockenmethode” angewandt und das Ganze auf dem Reißbrett skizziert und man erfährt Stück für Stück, vom drogensüchtigen Bruder Schaj, der so gut Gitarre spielt, der verschwunden ist und eines Tages Tamar anrief, daß er in Gefahr ist und sie ihn retten soll.

Richtig, daß Assaf mit seiner Hündin von der Polizei geschnappt wurde, weil die sich erinnern konnte, daß ein Mädchen mit diesem Hund einmal Drogen kaufte, hätte ich jetzt fast vergessen und füge hinzu, daß es mich ein bißchen wundert, daß man in Israel mit Fünfzehn gleich Handschellen bekommt, wenn man für einen Drogenkäufer oder Dealer gehalten wird, aber auf den öffentlichen Plätzen frei singen kann, in Wien ist das Letzere, glaube ich, nicht so.  Denn Tamar tut das ein paar Tage, wird dann von einem alten Paar angesprochen und zu einem Typen namens Pessach gebracht, der in einem alten Spital ein “Heim für Künstlerkinder” unterhält, man muß unterschreiben, daß man freiwillig dort ist, bekommt zweimal am Tag was zu essen und wird am Morgen von Fahrer an irgendwelche Orte gebracht, wo man singen, tanzen, Gitarre spielen, Feuer schlucken, etc muß. Das Geld, das man bekommt muß man abgeben und die Fahrer rauben inzwischen die staunenden Passanten aus.

Nach ein paar Tagen trifft Tamar, die inzwischen unterschrieben hat, auf ihren Bruder, der ist high und wird extra überwacht, weil er sehr gut ist, trotz Heroin, ist er das immer noch und schon ein paar Fluchtversuche hinter sich hat.

Tamar hat alles vorbereitet, riskiert einen Anruf, arrangiert, daß man sie am nächsten Donnerstag gemeinsam auftreten läßt. Die Flucht gelingt, nur Dinka bleibt zurück und die Bande ist jetzt auch hinter Assaf her.

Dem gelingt es aber mit Hilfe einiger Freunde Tamar zu finden und sie bei dem Entzug ihres Bruders zu unterstützen. Er darf auch bei ihren Eltern vermitteln. Am Schluß taucht noch die Bande auf, bietet Schaj fünf Päckchen des weißen Pulvers an, der widersteht und als sie ihm die Finger brechen wollen, kommt die Polizei, alles ist gut und wir haben einen spannenden Roman gelesen, der die Jugendlichen, die wahrscheinlich die Zielgruppe sind, hoffentlich vom Drogenkonsum abhalten und nicht noch neugieriger darauf machen und sie später trotzdem zum Lesen von Lyrik und experimenteller Literatur bringt, die ja auf dem ersten Blick vielleicht nicht ganz so spannend ist.

Traumfänger

Nun kommt ein Buch, das ich zuerst einmal im Bücherschrank stehen habe lassen, interessiere ich mich ja eher für Belletristik und nicht so sehr für Ratgeber, Sachbücher oder esoterische Literatur, dann habe ich es doch genommen, irgendwo muß ich das Cover schon gesehen haben, nachgegooglet, erfahren, daß  Marlo Morgans “Traumfänger- Reise einer Frau in die Welt der Aborigines”, sehr umstritten ist, dann das Buch wegen eines Ungarnaufenthalts noch einmal von meiner Leseliste genommen und jetzt gelesen und es war zumindest am Anfang sehr interessant, obwohl ich mich ja für das Esoterische nicht so sehr interessieren, aber in einer Zeit psychotherapeutisch ausgebildet wurde, wo meine Trainer, das zum Teil taten und einen Teil der Geschichte kann ich als Metapher, ganz egal, ob sie jetzt erlebt oder erfunden ist, auch ganz gut nachvollziehen, wo es dann zu esoterisch wird, setzte ich aus, verweise aber auf die vielen Überlebenscamps und Wirtschaftsseminare, wo man vielleicht lernt mit nackten Füßen über glühende Kohlen zu laufen und als Geschichte zum Nachdenken lohnt es sich wahrscheinlich allendhalben.

Es gibt zwei Vorworte und wohl auch zwei Auflagen, im ersten wird das Buch, als wahre Geschichte beschrieben, aus der man sich nehmen kann, was man will, als Erfahrungsbericht, der nur als Roman verlegt wurde, um anderen nicht zu schaden.

Im zweiten steht dann, daß das Ganze frei erfunden ist,  sich die geschilderten Ereignisse überall abspielen hätten können, den Reim sollen sich die Leser aus der Geschichte selber machen.

Nun denn, Marlo Morgan, 1937 geboren, ist Amerikanerin, Ärztin, die im Gesundheitssystem gearbeitet hat und nach Australien kam, um dort ihre Gesundheitsprogramme umzusetzen.

Da kam sie  mit den Aborigines, den Ureinwohnern in Berührung, machte für sie ein Hilfsprogramm und wurde eines Tages von einem Stamm eingeladen eine persönliche Botschaft zu empfangen.

So beginnt das Buch, die Ich Erzählerin steht in einem feinen Kostümchen, spitzen Schuhen, geschminkt und mit viel Make up versehen, vor ihrem Hotel, um in einen Jeep zu steigen und an den Ort des Geschehens zu fahren.

Sie fragt sich, was es zu Essen geben wird, macht ihre Überlegungen, beginnt zu schwitzen und fährt immer weiter in die Wüste hinein.

Irgenwann kommt sie ziemlich zerfranst an, denkt, sie braucht zwanzig Minuten, um sich wieder zurechtzumachen, bevor es zu der Feier geht. Der Fahrer sagt ihr, daß er der einzige ist, der hier Englisch versteht, zieht sich dann seine Jeans und Turnschuhe aus, die er getragen hat, sie soll das auch tun, man reicht ihr ein Wickelkleid, verbrennt  ihre Kleider, Schmuck und Papiere und führt sie in eine Hütte, um ihr in einem Ritual zu erklären, daß sie ausgewählt wurde, den Stamm drei Monate durch die Wüste zu begleiten.

Sie will nicht, aber muß, wie soll sie denn sonst zu ihrem Hotel zurückkommen?

So rennt sie mit nackten Füßen durch die Wüste, am Abend werden ihre Füße von einer Heilerin versorgt, der Stamm nimmt sich auch nichts zu essen mit, sondern verzehrt am Abend, was er in der Wüste findet, Heuschrecken, Krokodile, Pflanzen, etc. Wasser gibt es in Höhlen, ihre Haut schabt an. Sie beginnt irgendwann zu stinken und wird in ein Sandbad gesteckt, lernt aber viel von dem Stamm, der sich “Die wahren Menschen” nennen, sieht zu, wie sie Menschen heilen, ohne Medizin studiert zu haben und freundlich miteinander umgehen.

Das ist sehr spannend und sehr nachvollziehbar. Ist unsere Zivilisation wirklich nötig? Wahrscheinlich nicht, man kann auch mit viel weniger überleben.

Über Kanibalismus geht es an einer Stelle auch, sie wird aber belehrt, daß das nicht schlechter ist, als Menschen zu töten und sie dann liegen zu lassen, wie das die “Veränderten” machen. Irgendwann muß sie dann auch zu führen lernen und wird, weil sie alle Prüfungen bestanden hat, ausgewählt auch die “Zeitüberschreitung” kennenzulernen.

Sie bekommt einige Botschaften von den “Wahren Menschen” und findet irgenwann wieder in die Zivilisation zurück. Verabschiedet sich von ihnen und fragt den ersten Mann, der die stinkende Pennerin sieht, um eine Münze zu telefonieren. Er gibt sie ihr, so läßt sie sich von ihrem Büro Geld anweisen, fährt mit einem Taxi einkaufen, badet ein paar Stunden in einem Hotel und fliegt am nächsten Tag, wie sie das ohne Papiere schafft, kommt nicht heraus, nach Amerika zurück, um verändert weiterzuleben, beziehungsweise, die Botschaft der wahren Menschen, daß sich sie sich verändern müßen, weiterzugeben.

Es gibt ein Nachwort von Elisabeth Kübler Ross, der Sterbeforscherin, von der ich in meiner Ausbildung sehr viel lernte und die irgenwie auch eine esoterische Verwandlung erlebt haben muß und im Internet sehr viele Rezensionen, die auf die Enttäuschung hinwiesen, die das Buch in ihnen auslöste.

Von “Humbug”, etc wird da geschrieben, trotzdem scheint das 1991 erschienene Buch noch am Markt zu sein und aufgelegt zu werden.

Von einigen Rezensenten wird es auch als Lieblingsbuch genannt und verteidigt.

In Wikipedia  davon geschrieben, daß es verfilmt werden sollte,  was aber die Aborigines verhindert hätten.

Hörspielgala

Die “Ö1 Hörspielgala” ist wiedermal parallel mit der Schreibegruppe stattgefunden, die heute ja wahrscheinlich das letzte Mal war, nächsten Freitag ist dann die Lesung im Amerlinghaus und wieder bin ich hingegangen. Das letzte Jahr habe ich sie, glaube ich ausgelassen und wir sind wahrscheinlich in Harland oder anderswo gewesen, so daß ich die Veränderungen, die es vielleicht schon gab, gar nicht so mitbekommen habe. Daß ich die lange Nacht vermisse, habe ich wahrscheinlich schon geschrieben, das Gulasch und den Wein der allerersten Jahre auch. Einmal gab es auch eine Protestveranstaltung wegen der Honorarreduzierung mit Polizeieinsatz, da war ich, glaube ich, auch nicht live dabei, Hanno Millesi hat aber die Tonaufnahme für ein Hörspiel genommen, daß dann im ORF gesendet wurde und diesmal war sicher auch eine ganz besondere Veranstaltung ist ja das Funkhaus oder überhaupt Ö1 bedroht und soll eingespart, abgesiedelt oder verändert werden. Vielleicht saß deshalb Direktor Wrabetz zum ersten Mal in der ersten Reihe und wurde von seinen Festrednern auch einige Mal direkt angesprochen, ansonsten war die kurze Nacht perfekt organisiert und wieder live übertragen. Doris Glaser moderierte diesmal mit dem Autor Andreas Jungwirth, Peter Klein hielt die Einleitung und ich saß  erstaunlich weit vorne, vor mir war glaube ich Topsy Küppers, die ich heute und gestern in der Sendereihe “Im Gespräch” hörte und Franz Schuh. Warum der da war, habe ich später erfahren. Inzwischen unterhielt ich mich mit einem Psychodramatherapeuten und Sprechtrainer. Dann ging es schon bald los mit der Festrede von Rudi Klein, der einen in den Fünfzigerjahren Geborenen zwar als sehr alten Herrn bezeichnete, aus dessen Leben er erzählen würde, wenn er ein Hörspiel schriebe, sich dann als bekennender Ö1 Hörer outete, nur wenn die klassische Musik kommt, dreht er ab, fügte er hinzu, wozu ich stänkere, daß er dann außer Nachrichten, ein bißchen Literatur und Wissenschaft nicht sehr viel hören kann. Aber die Musik hätte ich jetzt ganz vergessen, die war diesmal der “Klangdivan”, Peter Rosmanith, Georg Graf, Joe Pinkl und Pamela Stickney und die begannen gleich mit einer verjazzten Kaiserhymne, die auch, soll ichs schon verraten im Hörspiel des Jahres vorkam. Aber bis dahin war noch Zeit, da wurden erst einmal die zehn besten Hörspiele angespielt und eine neue Trophäe, “Die schone Adrienne” in Oscargröße gab es mit dem passenden Soundtrack auch. Dann kam der “Hörspielpreis der Kritik” und damit eine bekannte, nämlich das “Manifest 44” von FALKNER, wie sie sich jetzt nennt und das Extremperformancen aufgegeben hat, sie bekam also die erste “Adrienne” und einen Blumenstrauß und Schauspielerin des Jahres wurde Petra Morze. Die fing gleich mit dem Moderator zu tanzen an und wollte mit dem Herrn Generaldirektor in eine Höhle gehen, worauf der während der Pause verschwand. Aber da wurde es dann richtig spannend, nämlich der Kurzhörspielwettbewerb, die sieben Minuten Stücke  “Track 5”, die es seit einigen Jahren gibt, wurden präsentiert. Da gewann den dritten Preis eine Sprachkunst-Studentin Anna-Sophie Fritz mit ihrem Stück “Random Dudette”. Der zweite Siegertext hieß  “heimat bist du” und der erste “Fernweh”. Einen Sonderpreis der “Schule für Dichtung” gibt es seit vorigen Jahr auch. Da wird  offenbar der sprachlich anspruchsvollste Text ausgewählt, die anderen Preise kann man inzwischen im Internet anklicken und das war ein sehr berührender Text “Clara Mira  von Anna Sophie Adelt, nämlich die auf Englisch gesprochene Reaktion auf den Selbstmord einer Freundin mit entsprechender Musikbegleitung. Dann ging es zu der Siegerehrung und da war Platz drei das Stück “Neunzig Minuten-Das Attentat von Sarajevo” wo Wolfram Berger alle Rollen las. Platz zwei “Das Liebeskonzil” nach Oskar Panizza und der Sieger wurde, ich ahnte es schon “Die letzten Tage der Menschheit” von Karl Kraus, bearbeitet von Erwin Steinhauer und Franz Schuh, gesprochen von Erwin Steinhauer mit der Musik  des “Klangdivan” und das kann man sich dann morgen in der Hörspielleiste anhören, das Stück von Michaela Falkner folgt, glaube ich, am Dienstag und die Kurzhörspielsieger folgen dann auch.