Literarisches Mittagessen

Die Ruth hat ein neues Buch geschrieben und zwar hat sie dem Maler James Ensor nachgespürt und ist dazu mit ihrer Studienkollegin Jasminka Derveaux-Filipiovic, die ich, glaube ich, schon einmal bei einem kulturpolitischen Arbeitskreis hörte in Brüssel, Venedig, Ostende und Gent gewesen und hat dort die Archive aufgespürt.

Das Buch “James Ensor aufgespürt – Neine Reisen zu dem Maler” ist jetzt bei “Löcker” erschienen und wurde am 28. September im “Stifterhaus” vorgestellt. Ein Video über die Lesung kann man sich auf der Stifterhaus-Seite ansehen und es war oder ist, glaube ich, eine Lesetheateraufführung geplant, wo die Ruth gemeinsam mit Jasminka Derveaux-Filipovic auftreten wollte.

Da wollte sie zu uns zum Mittagessen kochen. Der Alfred kocht ja gern und viel, aber Corona beziehungsweise, die Reisewarnungen und Risikogebiete sind dazwischen gekommen, so daß Jasminka Deveaux-Filipiovic nicht aus Brüssel, wo sie wohnt, herkommen konnte.

In der “Alten Schmiede” und im Literaturhaus werden ja auch laufend Veranstaltungen abgesagt, weil die eingeladenen Autoren nicht nach Wien kommen können, so hat die Ruth das Essen abgesagt, der Alfred hat aber gemeint, sie könne ja allein kommen oder jemanden anderen mitbringen und so ist ihre Wahl auf Peter Czak von unserer Schreibgruppe gefallen. Der ist ja, glaube ich, durch Robert Eglhofer in die Gruppe gekommen und hat sie als die eigentlich mit der Amerlinghaus-Lesung beendet war, weiter aufrechterhalten, so daß sie, als das Cafe Ludwig verschwunden war, eine Zeitlang bei mir stattfand, dann hat er aber den Termin verschieben wollen und ich bin einige Male mit der Ruth oder der Doris Kloimstein alleine dagesessen, so daß sich die Gruppe vor zwei Jahren auflöste.

Den Musiker Peter Czak zieht es aber doch zum Schreiben, so hat er mich schon vor ein paar Monaten angerufen und gemeint er würde nach Corona die Gruppe wieder beleben und jetzt gab es ein literarischen Mittagessen mit den Vorspeisenresten vom Sonntag, wo der Karl mit seiner Begleitung gekommen ist, überblieb, Spaghetti mit Tomatensauce, Saltimbocca mit Rosmarinkartoffeln und Salat und als Nachspeise den Käse, den der Karl am Sonntag mitbrachte, den restlichen Apfelkuchen, Mango und Gespräche über Literatur.

Die Ruth hat das Buch mitgebracht. Ich habe ihr und dem Peter die Meinen gezeigt. Da gibt es ja meinen Werkkatolog beziehungsweise, das “Literaturgeflüsterbuch II“, beziehungsweise das Dummie vom “Frühlingserwachen”, das gestern gekommen ist.

Die GAV hat auch einen neuen Folder in der sie sich, ihren Mitglieder und der Welt vorstellt. Die GAV-GV wird aber coronabedingt auch ausfallen, wie ja viele Veranstaltungen zumindestens für mich, weil ich ja schon wie erwähnt ein riesengroßer Maskenmuffel bin, was aber auch nicht so viel macht, da ja gleichzeitig die Frankfurter-Messe digital beziehungsweise per live stream stattfindet und da habe ich, weil ich ja coronabedingt jetzt außer meinen Stunden nicht soviel andere Termine habe, ja Zeit mich durch die verschiedenen Livestreams zu surfen und lesen, ja zu lesen habe ich auch sehr viel, so daß ich eigentlich gar keine neuen Bücher mehr brauche. Das neue Buch der Ruth ist aber sicherlich interessant und ich freue mich schon darauf, denn von James Ensor, der 1860 geboren wurde, habe ich eigentlich auch noch nicht soviel gehört.

Und mit der Doris Kloimstein habe ich auch telefoiert, da wir das Wochenende ja wieder nach Harland fahren, können wir sie ja am Markt, da man da ja für die Stehtische und das Essen und das Trinken keine Maske braucht, treffen und sie kann mir erzählen, wie das im Skriptorium im Stift Setenstetten und mit “Noahs Fest” war.

Westbahn spontan

Ruth Aspöck

Ruth Aspöck

Nun also die Präsentation unserer Schreibegruppe, die sich von Februar 2013 bis Februar 2015 immer an einem Freitag im Monat im Cafe Ludwig in der Westbahnstraße getroffen hat.

Die Initiative ist von Robert Eglhofer ausgegangen, der die Motivation einer Gruppe zum Schreiben braucht. Er hat die erste Gruppe gemeinsam mit Ruth Aspöck und Ingeborg Reisner einberufen. Letztere ist dann darauf gekommen, daß sie das gemeinsame Schreiben, zwanzig Minuten zu einem gemeinsamen Thema und anschließenden Vorlesen doch nicht will.

Das muß man auch gelernt haben, wiederspricht es doch dem Geniebegriff des literarischen Einzelkämpfers, aber ich wurde ja im Arbeitskreis schreibender Frauen literarisch sozilisiert und bin dann auch eine Zeitlang in die Schreibwerkstatt der Evelyn Haas der Gewerkschaft gegangen und interessiere mich allgemein für Schreibgruppe, gehe immer zum Tag der offenen Tür des Writersseminars, etc.

So habe ich von der Gruppe sehr profitiert, obwohl ich nur dann teilgenommen habe, wenn wir nicht nach Harland gefahren sind.

Ruth und Robert,Ilse Kilic und Fritz Widhalm, sowie Peter Czak und Doris Kloimstein waren regelmäßig dabei, sporadisch auch ein paar andere.

Robert Eglhofer

Robert Eglhofer

Eva Nagl-Jancak

Eva Jancak

Der harte Kern hat heute bei der Abschlußveranstaltung im Amerlinghaus gelesen und da hat Robert Eglhofer, die Gruppe vorgestellt. Dann gab es eine erste Runde zum Thema “Schwimmen”, das Thema im Oktober 2013, glaube ich, wo alle der sieben Lesenden  einen Text dazu hatten.

Da war  gerade die Frankfurter Buchmesse und ich habe an der “Brüderschaft” geschrieben und habe die Renate Haydn als eigene Stimme eingeführt.

Peter Czaks Text, einer seiner ersten, denn er ist ja eigentlich DJ und Musiker, der vom Teufel an der Donau und vom Dope handelte, war sehr interessant, wie auch all die anderen.

Die meisten haben ein bißchen was zu ihrem Schreiben, die Bedeutung, die die Gruppe für sie hatte und ihren Text erzählt. Ich beispielsweise, daß es für mich  sehr wichtig gewesen ist, an meinem bestehenden “Work on Progress”, was da waren die “Brüderschaft”, die “Anna” und “Im Namen des Vaters”, weiterzuschreiben und, daß ich es sehr interessant gefunden habe, wie sich der Text dadurch immer etwas verändert hat. Der Ruth und der Ilse war mein am Roman schreiben nicht immer angenehm, für mich war es aber wichtig.

Ilse Kilic

Ilse Kilic

Doris Kloimstein

Doris Kloimstein

Als alle  ihren Text gelesen hatten, die Ruth hat die Einzelnen vorgestellt, sollte jeder etwas sagen, was die Schreibgruppe für ihn bedeutete, das hatten die meisten aber schon erledigt und eine Diaprojektion gab es auch. Nämlich das Bild der Maria Lassing, der Schwimmenden zu der der Robert seinen Text geschrieben hatte und  Ilse und Ruth im historischen Dianabad, das es so nicht mehr gibt und in einer zweiten Runde durfte sich dann jeder einen Text aussuchen, so habe ich auch Texte gehört, die ich sonst versäumt hätte.

Ruth las beispielsweise was über Italien, Peter Czak hatte was zur Trägheit,  Robert las  auf Englisch übers Schreiben, ich habe erzählt, wie wichtig es für mich war, zwei Jahre mit den experimentellen Autoren Ilse Kilic und Fritz Widhalm zu schreiben und las meinen “Kokosnuß-Text” vor, Ilse Kilic hatte ein Herbstgedicht, da habe ich gerade mit dem “Namen des Vaters” begonnen, Fritz Widhalm las übers “Vergessen”, wo ich an meiner “Anna” schrieb, Doris Kloimstein über die”Pünktlichkeit” einen Text, den ich auch noch nicht kannte.

Danach gab es eine Diskussion, wo Klaus Khittl bedauerte, daß sich die Gruppe hiermit auflösen wird, Peter Czak will sie aber wiederbeleben. Mal sehen wie es wird. Mir ist das eigentlich egal, obwohl ich die zwei Jahre sehr spannend empfunden habe und auf meinen Blog auch genau darüber berichtete.

Nachher gabs ein Buffet mit Wein, Brot, Aufstrichen und Gesprächen, Erika Brunngruber war da und die Dame, die ich bei der Weinhals-Lesung in der “Alten Schmiede” kennenlernte und die über meinen Blog darauf gekommen ist, daß sie Robert Eglhofer kennt.

Fritz Widhalm

Fritz Widhalm

Erika Brunngraber

Erika Brunngraber

Das ist sehr spannend und ein bißchen Werbung für das “Literaturgeflüster” kann ich jetzt auchmachen, weil mir der Alred beim “Digitaldruck” tausend Karten mit meinem Foto und der Blogadresse bestellte, die ich nach Leipzig mitnehmen und  austeilen will.

Das neue Buch der Ruth habe ich auch zum Rezensieren bekommen und eine Einladung am “Tag des Buches” bei den “Wohnpartnern” im Reumannhof zu lesen.

Es geht also doch etwas weiter, man muß nur geduldig sein und die Lesung heute mit den Texten der spontanen Schreibegruppe war sehr interessant.