Hörspielgala

Die “Ö1 Hörspielgala” ist wiedermal parallel mit der Schreibegruppe stattgefunden, die heute ja wahrscheinlich das letzte Mal war, nächsten Freitag ist dann die Lesung im Amerlinghaus und wieder bin ich hingegangen. Das letzte Jahr habe ich sie, glaube ich ausgelassen und wir sind wahrscheinlich in Harland oder anderswo gewesen, so daß ich die Veränderungen, die es vielleicht schon gab, gar nicht so mitbekommen habe. Daß ich die lange Nacht vermisse, habe ich wahrscheinlich schon geschrieben, das Gulasch und den Wein der allerersten Jahre auch. Einmal gab es auch eine Protestveranstaltung wegen der Honorarreduzierung mit Polizeieinsatz, da war ich, glaube ich, auch nicht live dabei, Hanno Millesi hat aber die Tonaufnahme für ein Hörspiel genommen, daß dann im ORF gesendet wurde und diesmal war sicher auch eine ganz besondere Veranstaltung ist ja das Funkhaus oder überhaupt Ö1 bedroht und soll eingespart, abgesiedelt oder verändert werden. Vielleicht saß deshalb Direktor Wrabetz zum ersten Mal in der ersten Reihe und wurde von seinen Festrednern auch einige Mal direkt angesprochen, ansonsten war die kurze Nacht perfekt organisiert und wieder live übertragen. Doris Glaser moderierte diesmal mit dem Autor Andreas Jungwirth, Peter Klein hielt die Einleitung und ich saß  erstaunlich weit vorne, vor mir war glaube ich Topsy Küppers, die ich heute und gestern in der Sendereihe “Im Gespräch” hörte und Franz Schuh. Warum der da war, habe ich später erfahren. Inzwischen unterhielt ich mich mit einem Psychodramatherapeuten und Sprechtrainer. Dann ging es schon bald los mit der Festrede von Rudi Klein, der einen in den Fünfzigerjahren Geborenen zwar als sehr alten Herrn bezeichnete, aus dessen Leben er erzählen würde, wenn er ein Hörspiel schriebe, sich dann als bekennender Ö1 Hörer outete, nur wenn die klassische Musik kommt, dreht er ab, fügte er hinzu, wozu ich stänkere, daß er dann außer Nachrichten, ein bißchen Literatur und Wissenschaft nicht sehr viel hören kann. Aber die Musik hätte ich jetzt ganz vergessen, die war diesmal der “Klangdivan”, Peter Rosmanith, Georg Graf, Joe Pinkl und Pamela Stickney und die begannen gleich mit einer verjazzten Kaiserhymne, die auch, soll ichs schon verraten im Hörspiel des Jahres vorkam. Aber bis dahin war noch Zeit, da wurden erst einmal die zehn besten Hörspiele angespielt und eine neue Trophäe, “Die schone Adrienne” in Oscargröße gab es mit dem passenden Soundtrack auch. Dann kam der “Hörspielpreis der Kritik” und damit eine bekannte, nämlich das “Manifest 44” von FALKNER, wie sie sich jetzt nennt und das Extremperformancen aufgegeben hat, sie bekam also die erste “Adrienne” und einen Blumenstrauß und Schauspielerin des Jahres wurde Petra Morze. Die fing gleich mit dem Moderator zu tanzen an und wollte mit dem Herrn Generaldirektor in eine Höhle gehen, worauf der während der Pause verschwand. Aber da wurde es dann richtig spannend, nämlich der Kurzhörspielwettbewerb, die sieben Minuten Stücke  “Track 5”, die es seit einigen Jahren gibt, wurden präsentiert. Da gewann den dritten Preis eine Sprachkunst-Studentin Anna-Sophie Fritz mit ihrem Stück “Random Dudette”. Der zweite Siegertext hieß  “heimat bist du” und der erste “Fernweh”. Einen Sonderpreis der “Schule für Dichtung” gibt es seit vorigen Jahr auch. Da wird  offenbar der sprachlich anspruchsvollste Text ausgewählt, die anderen Preise kann man inzwischen im Internet anklicken und das war ein sehr berührender Text “Clara Mira  von Anna Sophie Adelt, nämlich die auf Englisch gesprochene Reaktion auf den Selbstmord einer Freundin mit entsprechender Musikbegleitung. Dann ging es zu der Siegerehrung und da war Platz drei das Stück “Neunzig Minuten-Das Attentat von Sarajevo” wo Wolfram Berger alle Rollen las. Platz zwei “Das Liebeskonzil” nach Oskar Panizza und der Sieger wurde, ich ahnte es schon “Die letzten Tage der Menschheit” von Karl Kraus, bearbeitet von Erwin Steinhauer und Franz Schuh, gesprochen von Erwin Steinhauer mit der Musik  des “Klangdivan” und das kann man sich dann morgen in der Hörspielleiste anhören, das Stück von Michaela Falkner folgt, glaube ich, am Dienstag und die Kurzhörspielsieger folgen dann auch.

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