Keine O-Töne, keine Lesung am Volksstimmefest und mit dem “Hundert Seiten-Rohtext” fertig

Heute wird es die letzten O-Töne in dieser Corona-Saison geben und da wird Eva Menasse ihr neues Buch “Dunkelblum” und Ulrike Haidacher ihr Debut “Die Party” vorstellen, allerdings weil das Wetter kalt und regnerisch ist, im sicheren Hafen der Arena 21, wie seit zwei Stunden auf der O-Töne Facebookseite steht und da kommt man ohne 3G und Mundnasenschutz nicht hinein.

Also werde ich zu Hause bleiben, bloggen, Denis Pfabes “Simonelli” in der Badewanne auslesen und warten, ob Eva Menasse auf die Öst kommt und Ulrike Haidacher auf die Debutschiene. Die Bücher werde ich sonst wahrscheinlich nicht lesen, da noch einige andere Neuerscheinungen auf mich warten und die ersten Zusagen und E-Books bezüglich der deutschen Longlist auch schon eingetroffen sind.

Schade natürlich, denn die O-Töne sind derzeit ja die einzigen Veranstaltungen, wo eine Masken- und 3G-Verweigerin hingehen kann und die habe ich heuer auch schon zweimal versäumt. Denn beim ersten Mal am Juli waren wir in Harland um den neunundachtzigsten Geburtstag der Schwiergermutter zu feiern und am fünften August, als Hanno Millesi aufgetreten ist, hat es bis cirka halb sechs geregnet. Dann hat es aufgehört. Aber da wollte der Alfred nach Harland fahren und hat gesagt “Es fängt eh gleich wieder an!” Hat es nicht und ich habe mich geärgert. Derzeit regnet es nicht, schaut aber sehr danach aus und ist windig.

Nun ja, nun ja, vielleicht sollte ich mich doch mehr anpassen und nicht mehr so Corona kritisch sein, denn Texte, die das Wort Corona-Leugner oder Demo-Teilnehmer enthalten, gelten offenbar nicht als linke Wörter und sind offenbar auf dem Volksstimmefest nicht willkommen und dabei hätte ich ohnehin nicht den Text von der Kickl-Demo gelesen, sondern die Szene zwei aus den “Hundert Seiten” und da ist die Corona-Situation eigentlich nur eine Nebensache. Das Drumherum, denn meine Texte sind ja realistisch und passen sich immer den Zeitumständen an und da hat die Amelia eben gerade ihre Corona-Matura gemacht und der Richard wurde von seiner Redaktion entlassen, weil er auf einer Corona-Demo war. Das soll schon vorgekommen sein. Ansonsten geht es in den “Hundert Seiten” um eine siebzigjährige Feministin, die mit ihren Freundinnen, die zweite Frauenbewegung aufgebaut hat und auf diese Idee bin ich bezüglich Mieze Medusas neues Buch bekommen, beziehungsweise deshalb, weil die bei der Vorstellung meinte, es gäbe keine alten Frauen in der Literatur bzw. keine alten Autorinnen.

Es geht also um die Frauenbewegung und was daraus wurde und auch um das Verhältnis das der Richard zu seiner Mutter hat und da haben mich einige Erlebnisse geprägt, die meine feministischen Freundinnen, die alle älter sind als ich mit ihren Söhnen hatten, beziehungsweise, die mit ihren Müttern, die, weil sie den Feminismus aufbauen wollten, keine oder wenig Zeit für sie hatten.

“Warum snd wir keine normale Familie?”, hat, glaube ich, der Sohn, der Hansi Berger einmal zu ihr gesagt und das sagt auch der Richard zur Lotte Spielberg und da kommen in der Szene zwei halt die Worte “Männerhassende Feministinnen” vor und das ist dann nicht “links genug”, obwohl ich mich erinnern kann, daß in den Siebzigerjahren, die Frauen ihre männlichen Babies nicht ins “Frauenzimmer” oder in den Frauenstützpunkt in der Tendlergasse mitnehmen konnten und dann empfinden dann die Kinder das vielleicht so…

Nun ja, nun ja, ist ja nicht das erste Mal, das mir das passierte. Aus der Szene Margarete wurde ich auch einmal ausgeladen, weil ich nach dem Honorar fragte und bei der Lesung im Cafe Amadeus war ich so gut wie und bei der im Republikanischen Club ziemlich allein.

Macht ja nichts, könnte ich wieder schreiben, wie der Fuchs, der die Trauben nicht bekommt, weil ich mir ohnehin nicht ganz sicher bin, wie das in Zeiten wie diesen mit den 3Gs Maßnahmen am Volkssstimmefest ist, wenn man aufs Donauinselfest, egal ob geimpft, nur mit PCR-Test und Anmeldung darf, obwohl mir die Veranstalter schrieben, daß es keine nennenswerte Corona-Restriktionen gibt.

Gibt es wahrscheinlich doch, wenn eine Corona kritische linke Autorin keinen gar nicht so Corona kritischen Text lesen darf und das haben mir die Veranstalter auch geschrieben, daß die Ausladung nicht wegen meiner Einschätzung der Corona-Politik passierte.

Nun gut, nun gut, ist meine letzte Lesung also schon vor zwei Jahren passiert und ich erinnere, daß ich eigentlich mit nur wenigen Ausnahmen seit 1989 am Volksstimmefest gelesen habe und was die “Freiheit des Wortes” betrifft, habe ich diese Veranstaltungen für die GAV 2001 und 2003-2009 organisiert und mit den “Hundert Seiten”, wo ich die zweite Szene, die ich eigentlich sehr gut finde, lesen wollte, bin ich gestern mit dem Korrigieren fertig geworden. jetzt liegt der Text am Küchentisch und wartet darauf, daß der Alfred aus Albanien zurückkomt und ihn druckerdeifertig macht.

Das “Corona-Texte-Buch” wo es cirka fünfzig meiner Corona kritischen Texte gibt, hat er mir vor seiner Abreise auch ausgedruckt. Ich habe es durchgesehen, es gibt bis auf die letzten Szenen, die ich noch angefügt habe, eigentlich keine Fehler und kann mich jetzt an das Recherchieren für das “Seitengewitter” machen und werde da vielleicht aufpassen, daß er nicht zu Corona kritisch wird!

Aber stimmt, das ist das Thema, das mich seit eineinhalb Jahren am meisten beschäftigt, ich hätte keinen “neutraleren” Text für das Fest gehabt. Aber das wäre dann auch nicht ehrlich gewesen, wenn ich das Wort “Corona-Leugner” oder die alte Frau, die sich über Küßchen, das der Richard der Amelia am Bahnhof gibt und die dann “Ich habe den Babyelefanten bei der Oma vergessen!”, sagt herausgestrichen hätte.

Nun gut, nun ja, ich habe mich ja schon länger gewundert, daß de es keine Corona kritischen Linken gibt. Ein paar gibt es natürlich, den meisten scheinen die Freiheitsbeschränkungen aber egal zu sein und ich werde mich die nächsten Tage auf Textrecherche, beziehungsweise auf das Plotten machen.

Mal sehen, wie es geht und wann ich auf andere Themen, als Corona komme? Das wird wohl noch eine Weile dauern, denn noch geht es ja um das Impfen, das G1 und die vierte Welle, vielleicht aber auch um Afghanistan und die Talibans, die dort die Frauenrechte unterdrücken.

Das wäre vielleicht auch ein Thema für den nächsten oder übernächsten Text. Mal sehen, ich bin gespannt und wenn Eva Menasse und Ulrike Hadiacher auf die Buchpreislisten kommen, kann ich ihre Bücher lesen, wenn nicht, habe ich mit den anderen Büchern in den nächsten Monaten genug zu tun, so daß ich zumindestens bis der Alfred aus Albanien zurückkommt, wahrscheinlich wenig aus dem Haus gehe und daher auch als Ungeimpfte niemanden anstecken kann!