Gertraud Klemm bekommt den “Wildganspreis”

Den “Wildganspreis”, benannt nach dem 1932 in Mödling gestorbenen Schriftsteller, gibt es seit sechzig Jahren.

Die Industriellenvereinigung vergibt ihn seit sechzig Jahren an mittelalte Schriftsteller ,die einen Teil ihres Werkes noch vor sich haben. Barbara Neuwirth, Marianne Gruber und ein Herr namens Holzer sind in der Jury und ich bekomme, die Einladungen seit 2012 und bin seither mehr oder weiniger regelmäßig hingegangen.

2019 habe ich es wegen meiner Hämoirroiden, die plötzlich bluteten, auslassen lassen und dann kam die Pandemie und so bin ich erst heuer wieder zu der Peisverleihung an Gertaud Kemm gekommen, die ich ja schon lange kenne und ihren literarischen Aufstieg sozusagen live mitverfolgte.

© Renate Hödl-Bernscherer

Da kann ich mich an eine Lesung in der “Alten Schmiede” erinnern, wo sie bei den Textvorstellungen ihr erstes bei “Arovell” erschienenes Buch vorstellte. Dann hat sie eine Ausbildung als Trainerin für Schreibpädagogigm gemacht, zwei ihrer Bücher sind bei “Droschl “erschienen und 2014hat sie beim “Bachmann-Peis” gelesen und ist da bezüglichlich ihrer frauenbewegten Monologe gut angekommen, dann hat es aber doch nur für den “Pubikumspreis” gereicht.

Aberland” ist erschienen und 2019 “Hippocampus” das wahrscheinlich eine Hommage an Brigitte Schwaiger ist und 2020 beim Frauentag im Literaturhaus habe ich sie gerade noch aus “Und wie wir hassen” gehört, bevor es zu generallen Ausgangssperre gekommen ist. Ihr “Erbsenzählen” habe ich in den Lockdownzeiten, als ich mich gerade noch zum Plastikflaschen ausleeren und zum Bücherschrank traute, gefunden. Aber leider noch nicht gelesen. Aber jetzt der “Wildganspreis” und eine schöne Laudatio von Barbara Newuwirth, die ja auch eine sehr frauenbewegte Frau ist und einmal den “Frauenverlag” als er noch nicht oder gerade erst “Milena” hieß, mitbegründete oder von Elfriede Haslehner übernommen hat.

Dann gabs ein Buffet und einen Büchertisch und einige Bekannte. Ich habe mich mit Petra Hartlieb, die den Büchertisch betreute über den “Deutschen Buchpreis” unterhalten. Sie hat davon noch nichts gelesen, ich bin gerade beim achten Buch, aber keines davon, was sie nicht freuen wird, gekauft, die Marianne Gruber war da, die Gabriele Ecker von der “Edition Nö, die Angela und der Josef, die Monika, die Susanne Ayoub und noch einige andere Bekannte. Es gab Brötchen und Wein und dann die berühmten Petit Four und ein Wiedersehen nach zwei Jahren der Dürre und jetzt bin ich wahrscheinlich wirklich zu alt für diesen Preis schreibe und lese aber immer noch eifrig weiter.

Freudenberg

Buch sieben der deutschen Buchpreisliste ist Carl -Christian Elzes “Freudenberg”, der 1974 in Berlin geboren wurde und bisher als Lyriker hervorgetreten ist. “Freudenberg” ist sein Romandebut und die lyrische Sprache, die sowohl realistisch als auch unrealistisch klingt, merkt man dem Buch, da schon von der Beschreibung sehr interessant war, durchaus an.

Da ist der siebzehnjährige Freudenberg, ein Autist, ein sich noch nicht Gefundener, der Mitten in der Pubertät und den Konflikten mit seinen Eltern steckt und der fährt bevor er in der Metallverarbeitung zu arbeiten beginnen soll, mit seinen Eltern auf Urlaub an die polnische Ostseeküste. Dort geht er ans Meer, findet da eine Leiche eines gleichaltrigen Jungen, zieht seine Kleider an und die Geschichte geht los.

Könnte sie und ich habe mich gefragt, als ich das gehört und gelesen habe, wie das wohl weitergehen wird? Der Phantasie ist da wohl keine Grenze gesetzt, wenn er mit den Kleidern und den Papieren ohne die polnische Sprache zu können, ein neues Leben beginnt.

Wenn ich das schreiben würde, würde ich wohl bald an der Realität scheitern und das ganze realistisch ausklingen, den Jungen also irgendwie wieder zurückkommen lassen, würde ich vermuten und interessant ist, daß Carl- Christian Elze genau das Gleiche, das aber absolut unchronologisch und mit vielen Traumsequenzen und einer sehr schönen lyrischen Sprache tut.

Er kommt also sofort in das Elternhaus zurück. Falsch vorher hat er noch Kontakt mit einer Maja aufgenommen, die er beim Heidelbeersammeln getroffen hat und ist mit ihr und ihrem Motorrad auch herumgerast. Mit diesem Motorrad ist er nach Hause gekommen, irrt in der Wohnung herum, die Eltern sind inzwischen bei seiner Beerdigung, versteckt sich dann im Keller, die Eltern bringen ihm Essen und sperren ihn dort ein. Dann geht es wieder nach Polen, in den Wald und zu Maja zurück. Freudenberg, der mit Vornamen Maik heißt, was man aber erst auf Seite 147 erfährt, hat kein Geld denn in Marek Strzeps Portemonnai waren nur zwei Knöpfe. Er klaut sich also die Rückreise zurecht, denkt immer an Maya und auf einmal ist er in der Metallverarbeitungsfabrik in die ihn sein Vater stecken wollte.

Dort denkt er auch Maya und Marek und die Strzeps kommen, um die Urne ihres Jungen abzuholen, vorher bleut der Vater Sohn und Mutter noch die Geschichte ein, die Freudenberg ihnen und wahrscheinlich auch der Polizei erzählen soll. Aber nein, der nicht wahrscheinlich, so realistisch ist die lyrische Geschichte von Carl-Christan Elze, die mir sehr gut gefallen hat nicht.

Sie ist, wie wir inzwischen wissen, nicht auf die Shortlist gekommen, was ich ein wenig schade finde, denn das Besondere an dem Buch, meine Lernerkenntnis ist, daß ein Lyriker einen Roman durchaus verständlich schreiben kann. Die meisten anderen diesbezüglichen Bücher, die ich gelesen haben, waren eher kompliziert und unverständlich.

Hier ist es realistisch oder nur fast oder eigentlich gar nicht, denn man kann über das Buch, das sowohl unrealistisch als auch realistisch ist, herrlich spekulieren. War Maik jetzt der Zwillingsbruder? Die Beiden hatten den gleichen Leberfleck oder nur die Phantasie des sprachlosen pubertären Jungen, der sich in seiner Haut unwohl fühlt und ist die ganze Geschichte nur in seinem Kopf passiert?

Alles ist möglich und das Interessante ist auch, daß Freudenberg ein weniger abgelutschter Roman ist, als viele andere Debuts, die vielleicht in Sprachschulen entstanden sind. Man merkt den Lyriker und ich bin froh durch das Buchpreislesen den mir bisher unbekannten Autor kennengelernt zu haben.

Zwanzig Lehrgangskostproben, Bahoe-Comic und Amerlinghaus-Strassenfest

Die 1920 Party zum zwanzigjährigen Bestehen des “Writersstudios”,” das inzwischen ein neues Quartier auf der Rechten Wienzeile hat, habe ich ja am Donnerstag versäumt, weil ich doch zu den neuen Textvorstellungen” in die “Alte Schmiede” gehen wollte, weil mich sowohl der Reinhard Wegerth, als auch der liebe RudiProbeworkshops weitergegangen und da hat sich das “Writersstudio” seit ich einmal einen Infoabend in der Kaiserstraße besuchte, enorm weiterentwickelt. Inzwischen gibt es zwanzig Probeworkshops in den zwei Räumen des neuen Quartiers, obwohl kürzer, als in der Pramergasse, denn am Freitag hat es erst um zwei angefangen und da gab es Proben aus den Lehrgängen “Schreibkompetenz fürs Business”, “Positoniere dich mit einem Buch als Expertin” und “Training on Progress-Auszügen aus der Schreibtrainerinnenausildung”, also nicht umbedingt etwas, was mich interessiert, obwohl ich ja zwei Sachbücher in zwei Publikumsverlagen geschrieben habeund da die Seminarhilfe nicht brauchte, denn mein Herz gehört ja der Literatur ,aber zwei Workshops gab es schon die mich interessierten.

Das erste hat Michaela Muschitz, bei der ich einmal einige Krimiworkshops hörte, und die ich fast nicht erkannte, weil sie sich optisch sehr verändert hat, moderiert und da ging es um die “Heldin” beziehungsweise um die “Heldenreise” mit der ich mich ja sozusagen in einer Art Hassliebe befinde.

“Sich schreibend neu erfinden – sei Heldin”, hieß es und beim “Writersstudio” dreht sich alles, um das “Freewriting”. Also eines darüber machen, wie man sein Leben, wenn man in einer Krise oder Schwierigkeit steckt, verändern kann und das ist ja mein Trauma “Wieso bekomme ich nicht den NB oder schaffe es nicht in den Literaturbetrieb?“, wenn man das erstere, als zu überspannt empfindet. Aber “Sei realistisch und verlange das Unmögliche!”, heißt es doch. Aber beim “Freewriting”, kann ich schon erraten ist nichts rhausgekommen. Denn da bräuchte ich wohl die Hilfe oder die Anerkennung anderer. Also weitermachen, bloggen, meine Bücher selbst herausgeben, weil ich ja nicht wirklich einen Rechtschreibkurs machen oder experimentell schreiben will und dann wurde es besonders spannend und deshalb bin ich wahrscheinlich überhaupt hingegangen: “My favourite F- Words- feminstischen freewriting”, das ist, glaube ich, neu im Angebot und die Dame, die das machte, trug einen grellen Lippenstift und hätte ich eigentlich als nicht besonders feministisch eingeschätzt. Sie war aber sehr begeistert und man sollte auf einer Skala einschätzen, wie feministisch man sich zwischen 1 und 10 fühlt und darüber ein Freewriting machen und das war, kann ich auch verraten, sehr toll, denn wie feministisch fühle ich mich?

Komme ich ja noch von der alten “Auf-Generation”, kenne die Ruth, habe eine Zeitlang “Emma” gelesen und war jetzt auch bei der Buchpräsentation der Mieze Medusa, die mich ja auch zu einem feministischen Buch inspirierten, aus dem ich nicht beim “Volksstimmefest” lesen durfte, weil denen mein “Männerhassende Feminist” nicht gefiel oder war es doch meine Corona-Kritik, weil ich ja einige Männer kenne, die unter ihren feministischen Müttern sehr gelitten habe.

Ich habe also mit dem bunten Lippenstift der Trainerin begonnen und auf einmal stand der Satz “Und wie feminstisch ist der Alltag, wenn Frau sich demnächst zwischen sieben Männern entscheiden muß?”, da. Denn habe ich dann vorgelesen oder geteilt, wie das jetzt so schön Neudeutsch heißt und dann habe ich “Dem Business eine starke Stimme geben” ausgelassen und bin ins Literaturhaus gegangen, weil dort ein Comic aus dem “Bahoe Verlag” über den Kaiser Maximillian von Guilo Camagnis vorgestellt wurde, das derzeit, glaube ich, überall in Wien plakatiert ist und, wie das mit den Comics so ist, war es im Literaturhaus sehr voll. Es hat Wein und Käsecracker gegeben und wenn man das Buch kaufte, hat der Zeichner, der sowohl Maler, als auch Historiker ist, etwas hineingezeichnet und am Samstag ging es mit dem Passion Writing weiter.

Es gibt zwei Räume in dem neuen “Writersstudio”, die “Factory”, die man auch üper Zoom erleben konnte und “Schönbrunn”, weil sich das Ganze ja in der Nähe der Schönbrunnerstraße und auch vom Schloß Schönbrunn befindet, da bin ich am Freitag auch gewesen und habe den Samstag auch dort begonnen, wo es zuerst eine Einführung die “Writers Tricks” gab, was inzwischen das Einstiegsseminar ist, wenn man andere Workshops buchen will.

“Laß dein Schreiben fließen”, hieß es da. Da wurde zuerst nach den Schreibhindernissen gefragt.

Angst nicht gut genug zu sein oder vor negativen Feedback ist mir da eingefallen, obwohl es bei mir eigentlich um die Ausseneinflüße geht, also wenn der Uli wieder “Sie können es nicht!”, schreibt, während ich mich ohnehin für gut halte. Keine Zeit wäre auch ein Hindernisgrund. Wenn ich schlafe, ist mir dann noch eingefallen, was die Trainerin Daniela Pokorny etwas irritierte. Dann wurde geclustert, um herauszufinden wie man mit seinen Projekten weiterkommen kann und da stellte sich bei mir heraus, daß mir das Strukturieren gut tut.

Die nächste Trainerin Anna Ladurner, die ihre Workshops immer sehr gut vorbereitet, habe ich schon gekannt, das heißt einige Schnuperseminare zum “Life writing”, bei ihr gemacht. Da teilt sie immer Zettel aus mit Situationen über das man das ein Feewriting machen kann. Meine Zettel waren “Eine besonders gute Tasse Kaffee, mit wem hast du sie getrunken?” und “Woran hast du erkannt, daß etwas zu Ende geht, was dir sehr wichtig war”, da habe ich mich mit meinen Komplexen die ich einmal Ärzten gegenüber hatte und mit der Frage, ob ich mit dem Schreiben aufhören soll, wenn es nichts bringt beschäftigt. Etwas was ich aber nicht machen werden. Dann durfte man sich noch ein paar Zettel mitnehmen und da bin ich auf den “Schulhof”, den wir glaube ich, gar nicht hatten und die “Schultasche der ersten Klasse” gekommen. Mal sehen was daraus wird?

Dann gings ums Kinderbuch und da wurde, glaube ich, eine eher unkonventionelle Trainerin engagiert, nämlich Irmgard Kramer, die viel über ihr Schreiben erzählte. Dann ein Bild aussuchen ließ, über das man zwanzig Minuten schreiben sollte und da habe ich ein sehr Gutes erwischt, nämlich eines mit einem klavierspielendes Buben und da ist ein recht flüssiger Anfang herausgekommen. Der Junge spielt, weil ihn seine Mutter dazu drängt, daß er ein Star werden soll. Sie hat ihre Karriere aufgegeben müßen, als sie ihn bekommen und der Vater sie verlassen hat. Jetzt verdingt sie sich als Musiklehrerin und der Sohn soll es einmal besser haben, obwohl er lieber Fußball spielen will.

Dann habe ich doch den Raum gewechselt und bin zum “Joke Writing im Angesicht nahender Katastrophen übergegangen und interessant war da, daß man in der “Factory auch bei per Zoom teilnehmen konnte. Also eine Hybridveranstaltung, wo mir eine Teilnehmerin erklärte, daß sie das recht schwierig fand. Das war beim “Joke Writing” aber gar nicht das Thema. Da hat mich der Bildschirm nicht irritert und das Thema war spannend. Man sollte zehn Katastrphen aufzählen. Da ist Corona neben einigen persönlichen Ausschlüssen zum Beispiel beim “Volksstimmefest” ausgeladen wurde, sicher das Größte und da konnte man sich die Katastrophe neu definieren oder ihr eine Neudeutung geben, beziehungsweise sie in drei Farben darstellen und wie kann man Corona nun humorvoll darstellen?

“Corona ist eine gewaltvoll erlebte Maßnahmenstrategie, die zur ewigen Gesundheit mit rosaroten Lollypops und bunten Maskenzauber, führen soll”, wäre ein Versuch. Vorzulesen habe ich mich das aber nicht getraut und dann wurde es wieder spannend. Denn Erstens war eine der Trainerinnen online zugeschaltet. Zweitens ging es um “Flash Fiction” oder “Kurz und gut” ins Deutsche übersetzt und da hat man einen vierhundertneununddreißig Worte langen Text bekommen, den man, um siebzig Prozent kürzen sollte.

“So nah” hat er geheißen. Ich habe ihn auf “Geheime Gedanken – indiskrete Spekulationen” umbenannt und auf sechzehn Worte gekürzt:” Max fährt mit Dinas Auto, findet dort ihr Handy und alles wird gut”.

Schwierig war dann das hybride Vorlesen, das ich dreimal wiederholen mußte, bis es endlich klappte.

Spannend, spannend die Probeworkshops und sehr professionell und dann bin ich zum Amerlinghaus gegangen. Denn dort gab es ein Strassenfest, wo der Alfred seine “AUGE-Freunde” traf und Christa Stippinger mit ihrer “Edition Exil” vor dem dortigen Bücherschrank lesen hätte sollen. Aber das habe ich verpasst oder nicht gefunden, nur Karin Gayer ein paar Gedichte lesen gehört.

Virtuoso

Wieder eine kleine Buchpreislese-Pause, obwohl ich da einen ziemlichen Nachholbedarf habe, sechs gelesene deutsche Longlistbücher und eines von der österreichischen langen Liste. Aber “Wagenbach” die mir immer ihre Quartbücher als E-pubs schicken, haben mir diesmal zwei Prints geschickt.

Eines, das ich schon als e- book gelesen habe und dann Yelena Moskovichs “Virtuoso” und das ist wieder ein brillant geschriebener Reigen, der lesbischen Liebe und dabei so turbulent, durcheinander daß es gar nicht so leicht zu verstehen ist, obwohl es wahrscheinlich einige biografische Ähnlichkeiten mit der Autorin, die in der Sowet-Ukraine geboren wurde, nach Amerika emigrierte und jetzt in Paris lebt, aufweist und es geht in dem Buch um einige Frauen, Jana, Zorka, Aimee, Dominique sind die hauptpersonen und Jana und Zorka sind in dem kommunistischen Prag aufgewachsen. Zorka, die “kleine Narzisse,” ein etwas ungewöhnliches Mädchen, wird von ihren Eltern offenbar mißhandelt, zündet dann die Wohnung an und emigiriert mit ihrer Mutter nach Amerka, was Jana offenbar zutiefst verstört.

“Sie haben Heimweh nach einem Ort, den es nicht mehr gibt. Oder den es nie gegeben hat? Die rebellischen Frauen in “Virtuoso” ziehen aus dieser Melancholie explosive <Kraft.”

“Dieser Roman ist eine Reminszenz an David Lynch, erinnert an Ferrante, spielt mit Versatzstücken von Artaud und ist durchzogen von einem Hauch Anais Nin und der Lässigkeit eines Lana-del-Rey-Songs”, steht am Buchrücken.

Das Buch beginnt in Paris auf einer Medizinmesse, wo Jana für eine Bettenfirma dolmetschen soll und läuft dort Aimee oder Amy über den Weg, die ihrem Vater, einen Mediziner assistiert und ihr ihre Visitenkarte übergibt und sie in einen Club namens “Blauer Engel” einlädt.

Chatprotokolle zwischen einem Hotgirl Amy und einer Dominxxika Nr 39, einer tschechischen Hausfrau, die von ihrem Mann offenbar am Bett angekettet wird, gibt es auch und Amy kommt nachdem sie achtzehn wurde mit dem Werkzeugkoffer ihres Vater oder dem was ihr der Zoll davon gelassen hat, dorthin um Dominika zu retten und eigentlich hat das Buch in Portugal begonnen, denn da hat sich Dominika, eine Schauspielerin, die mit Amy dort auf Urlaub war, sich umgebracht, was Amy in Schickstarre versetzte.

Jahre später oder wann auch immer, es geht in dem Buch, wie schon beschrieben, ziemlich ungeordnet zu, was ja im Beschreibungstext excellent erklärt wurde, teiffen sich Jana und Aimee nach der Messe in der Bar und gehen dann auf eine Party, wo Jana auch Zorka wiedertrifft, die schon länger in Paris lebt.

Ein wirklich virtuoses Buch mit starken Sexszenen einiger Frauenlieben und das Cover stimmt schon auf den Inhalt ein.

Von der 1920s Party zu den Textvorstellungen neu

Ich bin ja, glaube ich, vor Jahren, zwanzig waren es, glaube ich, noch nicht, aber doch sehr viele, durch eine Veranstaltung der SFU zuerst auf das Buch der Judith Wolfersberger “Freischreiben” und dann auf ihr Writersstudio, damals in der Kaiserstraße aufmerksam geworden. Dann ist sie in die Pramergasse übersiedelt und da gab es dann ein Open House wo ich ziemlich regelmäßig hingegangen bin, um mir die kostenlosen Schnupperseminare zu geben, denn ich bin ja, auch wenns mir niemand glaubt, begierig mein Schreiben zu verbessern und so habe ich mir angewöhnt, da in den Workshops an meine jeweiligen Work on Progresses weiterzuschreiben. und bei Writersstudio gab es immer wieder kostenlose veranstaltung, einmal eine Grillparty, einmal ein Marathonschreiben und ein Writer-Retreat, wo ich leider ein bißchen krank war, einmal “Yoga-Schreibfabrik”, einmal “Schreibfabrik” und und und. …

Das Angebot des Writerstudio hat sich kontinuierlich vergrößert und das ist bis 2019 so gegangen, denn da war ich, glaube ich, in Harland und habe die Seminare ausgelassen.

Dann kam 2020 und die Pandemie und alles war aus oder nur mehr Online-Seminare und das Studio ist auf die Rechte Wienzeile, also ganz in meiner Nähe übersiedelt und feiert heute ihr zwanzigjähriges Bestehen mit einer 1920-Party.

So lange gibt es das “Writersstudio” natürlich noch nicht, obwohl mit diesbezüglichen Stirnbändern, beziehungsweise im Retrostil den zwanzigsten Geburtstag gefeiert und wieder eingeladen wurde und so bin ich heute, um fünf mit dem Alfred hinmarschiert, um mir die neuen Räume anzusehen, obwohl es ein durchaus dichtes Kontrastprogramm gab und in der “Alten Schmiede” die neuen “Textvorstellungen präsentiert wurden und da haben Reinhard Wegerth, der ja einmal selbst die “Textvorstellungen” moderiert und mich auch eingeladen hat, gelesen, der liebe Rudi und noch vier andere. Die beiden Genannten haben mich auch extra eingeladen und ich habe zuerst einmal zugesagt. Dann aber gedacht, daß ich die Party besuchen werde.

Aber um fünf war es dort noch sehr still. Vor dem Haus ist die Ana Znidar gestanden und hat begrüßt, oben war die Juudith Wolfersberger und hat Gutscheine für einen Cocktail ausgegeben. Es gab Brötchen und Wein und wahrscheinlich die Schreibtrainer, die schon gekommen waren.

Um sieben hätte es dann einen Festvortrag gegeben und Freitag und am Samstag, dann die Schnupperseminare.

Der Alfred ist gleich gegangen, weil er sich nicht so gut fühlte. Ich habe ein Glas Wein getrunken und ein paar Brötchen gegessen und bin dann in die “Alte Schmiede” aufgebrochen und das war sehr interessant, das neue Format zu beobachten. Die bisherigen Texte-Moderatoeren sind, glaube ich, weggefallen. Benedikt Püretmayr und Johanna Öttl haben stattdessen moderiert und da zuerst drei Prosatexte und dann nach einer Pause, wie beim “DichtFest-Format” drei Lyriker vorgestellt.

Die Veranstaltung fand wieder im Schmiedraum statt und war gut besucht. Die ganze Wiener Lyrik-Szene habe ich gesehen, die Ilse, den Fritz, den Jörg Piringer, die Astrid Nischkauer, die jüngeren Autoren halt. Kurt Neumann war aber auch da und die Prosa-Schiene war auch sehr interessant. Denn da hat zuerst Beatrice Simonson, die ich schon auf der “KritLit” hörte, ihren Geschichtsband “Der Himmel bis zur Erde” vorgestellt und daraus zwei Erzählungen gelesen und dann wurde es mich für mich besonders interessant, denn der1950 geborene Reinhart Wegerth stellte seinen Erzählband “Fast unglaublich” vor und da wurden skurille Geschichten präsentiert, die unsere Vergangenheit prägte.

Da fuhr also das Geilomobil mit einem namentlich nicht genannten Jungpolitiker durch die Gegend und die “Kronenzeitung” erzählte, was sie machte, als da plötzlich 2004 eine “Nobelpreisträgerin” aufgetaucht ist, die ihre Leser gar nicht haben wollte, weil sie sich nur für Sportler interessierte.

Der liebe Rudi machte es ihm aber mit seiner “Gelben Linie” gleich nach. Denn da taumelte ein Schriftsteller namens Franz durch das prekäre Leben, arbeitete bei der Post und bei einem Callcenter, während sich “blau-schwarz II” formierte und eine Regierung bildete, die den prekären Franz höchstwahrscheinlich genauso, wie mich begleitete.

Nach der Pause wurde es dann lyrisch und da begann moderiert von Johanna Öttl, Marion Steinfellner, die Butoh-Tänzerin und neue Lebensmenschin des Herbert J. Wimmers, der ihr anschließend Blumen überreichte ihre “Transmorphosen”.

Dann folgte Alexander Peer, von dem ich ja einmal einen Prosaband gefunden habe, mit seinen Gedichten, die er zum Teil bei einem Stipendiumsaufenthalt in Brandenburg geschrieben hat und dazu immer auch ein bißchen die Entstehungsgeschichte erzählte, was dann auch Jörg Zemmler rosafarbigen “Limbus-Bädchen” “Wir wussten nicht warum Nur Zweifel gibt es keine”, wo sich offenbar ein Paar durch das lyrische Leben taumelt.

Nachher gab es und auch das war neu, Wein und Gespräche. Da habe ich mich mit Alexander Peer, vorher noch mit Christl Greller, die auch gekommen war, unterhalten. Der liebe Rudi hat mir seine neuen Bücher geschenkt. Also habe ich noch ein bißchen mehr zu lesen und morgen kann ich mir aussuchen, ob ich zu den Schnupperseminaren, auf die Klimademo oder nach Ottakrink zu “Ottak Ottak” gehen werde.

Das Leben ist also sehr schön und hat literarisch viel zu bieten, dem im Literaturhaus wird noch ein Comic vorgestellt, den ich ich in den letzten Tagen öfter auf Plakaten sah.

In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg

Buch sechs der neuen deutschen Longlist ist, wie am Cover steht eine “Art Abenteuerroman” und stammt von der 1958 in Stuttgart geborenen Reporterin und Autorin Gabriele Riedle, die Literaturwissenschaften studierte, für “GEO”, die “taz”, dem “Spiegel”, etcetera, gearbeitet hat. Sie ist die fünften Frau der inzwischen sechs von mir gelesenen Büchern und steht inzwischen vor “Dschinns” in meiner bisherigen Bewertung an erster Stelle, denn das Buch war eine Überraschung, auch wenn im “Schweizer Literaturclub” sehr über den Zynismus der Autorin gelästert wurde. Aber wenn man da jahrelang von den jeweiligen Chefredakteuren nach Afghanistan, Liberia, in die Mongolei, nach Lybien , Papa Neuguniea, etcetera geschickt wird und dazwschen in ihrer New Yorker Wohnung oder in Berlinin der Goethe Straße auf dem “westöstlichen Divan” sitzt und sich so die Lage der Welt betrachtet, ist das wahrscheinlich mehr als verständlich und kann ich nachvollziehen.

Und das Buch ist eigentlich ein Requiem auf den britischen Fotojournalisten Tim H., der in Lybien von einer Granate zerfetzt wurde und damit beginnt Gabriele Riedle ihren Streifzug durch ihr Leben und ihre, wie man vielleicht sagen könnte, Anklage auf die Welt und ihre Sinnlosigkeit. Sie macht dabei gewaltige Rundumschläge die das Lesen einer, die noch nie in ihrem Leben in Afghanistan, Liberia, etcetera, wie wahrscheinlich, die meisten anderen Durchschnittsleser, gewesen ist, nicht sehr einfach macht. Und sie begnügt sich auch nicht, wie in besagter Diskussion ebenfalls beanstandet wurde, nicht mit der Beschreibung ihrer Kriegsreportagen, sondern macht einen Roman daraus.

Darf man das?, wurde in der Sendung, glaube ich, wirklich gefragt und sie bezieht sich dabei auch auf ihr Wissen als Literaturwissenschaftlerin, kommt also sprungartig von der “Blauen Blume” von Novalis zu den napoleonischen Feldzügen. Springt von Afghanistan nach Liberia, in die Mongolei und landet dann wieder in West Berlin etceterta.

Ein rasanter Sprint durch die Welt, wie sie ist könnte man so sagen und von der Gabriele Riedle höchstwahscheinlich mehr gesehen hat, als die meisten anderen. Daß man dabei zynisch werden kann, kann ich verstehen. Denn mir ist nach zwei Jahren Lockdown eigentlich, wo ich nur auf die Bank und in mein Bett gegangen bin und jetzt in einer zweiten oder dritten Krise landete, wo der Strom abgeschaltet werden soll und der dritte Weltkrieg droht, auch nicht viel anders gegangen.

Das von der “Anderen Bibliothek” sehr ästhetisch gestaltete Buch ist in vier Teile gegliedert und es beginnt in Afghanistan, wohin der Chefredeakteur und die sind bei Gabriele Riedle durchaus austauschbar sein Reporterin schickte, die dorthin im Jahre 2002 wahrscheinlich noch ein bißchen blauäugig reiste. Dort im Mustafa-Hotel mit seinen vielen Gittern, in Kabul residierte, dort mit dem berühmten Kriegsreporter Peter Arnett diskutierte und sich auch in einem eigentlich verbotenen Fotostudio Fotos für ihren Paß machen ließ.

Im zweiten Teil wird im Dschungel Bier getrunken und dabei das Reinheitsgebot überdacht, da ist man dann gleich beim Faschismus und bei den Ausbeutern dieser Welt.

Es geht nach Liberia und Lybien, wo sie auch mit diesem Tim zusammen war und immer wieder an ihm denkt und sich an das gemeinsame Reisen erinnert und wenn man Gabriele Riegle persönlich kennen lernen will, kann ich an eine “taz- Diskussion” mit Wladimir Kaminer verweisen, in der man auch erfährt, daß Gabriele Riedle von der dortigen Redaktion einmal hinausgeschmissen wurde. Eine sympathische Frau, die sich nach der Kriegsberichterstattung wohl mit der Lteratur versuchen will, um das Leben besser aushuhalten.

Das Buch ist, wie geschrieben ästhetisch sehr liebevoll gestaltet. Schön, daß ich durch die Longlist auf es aufmerskam wurde. Sonst wäre es wohl an mir vorbei gegangen.Ich habe aber Sabine Gruber eglesen, die sich auch einmal mit einem Kriegsfotografen beschäftigte und würde es mir sehr auf die Shortlist wünschen und es ist auf jeden Fall ein starker Kontrast zu Dagmar Leupolds “Dagegen die Elefanten”, obwohl es ohne Zweifel auch sehr literarisch ist.

Crossing Borders V

Die “Crossing Borders” ist eine Veranstaltungsreihe im Literaturhaus, wo immer je ein österreichischer Autor und einer, der gerade auf Einladung des Außenministeriums einen Stipendienaufenthalts im MQ hat, präsentiert wird und ihre Bücher gegenüberstellen.

Fünf solche Veranstaltungen hat es schon gegeben. “Crossing Borders III” mit Andrea Grill und Asja Bakic habe ich schon gehört, beziehungsweise gestreamt, was ich heute auch wieder tat, obwohl man ja jetzt unmaskiert und ungetestet wieder hingehen kann, habe aber manchmal eine sechs Uhr Stunde und so ist ein Stream ein rechter Segen und die beiden heute vorgestellten Autoren waren auch durchaus interessant.

Der seit 1964 in Österreich lebende, 1961 in Tel Aviv geborene Doron Rabinovici, der auch in der GAV sehr aktiv ist, präsentierte seine im Frühjahr erschienene “Einstellung”, die ich ja gerne lesen will und es mir, da es nicht auf die BuchpreisListen gekommen ist, wahrscheinlich zum Geburtstag wünschen werde.

Bei der heurigen “Rund um die Burg-Veranstaltung” habe ich ein Stückchen aus dem Buch gehört, das wie der Moderator Florian Baranyi erklärte, eine Parabel auf dem Rechtsextremismus ist und die rechte Mediengestaltung beschreibt.

Geht es darin ja um einen rechtsradikalen Politiker namens Ulli Popp und, um den wahrscheinlich linken Pressefotografen August Becker, die aufeinander stoßen und Florian Baranyi fragte den Autor nach der Entstehungsgeschichte und da meinte Doron Rabinovici, der das Buch nach dem Erscheinen der “Außerirdischen” zu schreiben begonnen hat, daß ihn die Wirklichkeit beim Schreiben überholte. Er wurde nach der Bundespräsendenwahl Anfang 2017 von dem Fotografen Lukas Beck fotografiert und hat dann auch die die Regierungsumbildungen, die Korruptions- und <medienskandale miterlebt, die er in seinem Roman schon beschrieben hat oder nicht dachte, daß das je passieren könnte

Der zweite Autor war der 1983 geborene montenegrinische Autor Stefan Boskovic, der seinen Debutroman “Der Minister” vorstellte, in dem es um einen montenegrinischen Kulturminisster geht, der Schuld an dem Tod einer Schauspielerin ist und der nun zwischen Machtbesessenheit und Schuldgefühlen hin und her schwankt und die Exfrau des Ministers und das ist interessant, ist jetzt mit einem Schriftsteller namens Stefan Boskovic verheiratet und Stefan Boskovic antwortete auf Florian Baranyis Frage, warum das so sei, übersetzt von Mascha Dabic, daß er vermeiden wollte, daß der Autor mit dem Protagonisten verwechselt wurde und sich daher diese Stimme gab.

Dann kam ein Gespräch zwischen beiden Autoren und Florian Baranyi wollte von Doron Rabinovici wissen ob in seinem Roman der Künstler auch ein Theatermann sein hätte können, was Doron Rabinovici als “sehr schwierig” beantwortete.

Um die Macht der Medien geht es in beiden Romanen und zu den Parallelen erklärte Doron Rabinovici, daß er tatsächlich daran gedacht hatte, einer Person in seinem Roman seinen Namen zu geben, das dann aber unterließ, weil er ihn nicht als Schlüsselroman gelesen haben wollte und Stefan Boskovic antwortete auf die Frage, daß er es problematisch fand, seinen Roman so zu schreiben, daß sich niemand daran wiedererkennt, da Montenegro ein sehr kleines Land ist und er erzählte auch eine Episode, wo er sich mit zwei ehemaligen Kulturminstern traf, die dann einen dritten für den Protagonisten hielten und er kurz daran dachte, eine Lesung mit allen drein zu veranstalten, was aber scheiterte, weil die nicht so gut aufeinander zu sprechen waren und dann ging es noch um die Frage, ob Schreiben eine “Echtheitsprobe” für die Autoren ist? Ein Begriff mit dem ich mich etwas schwer tat ihn zu verstehen oder auf mein Schreiben anzuwenden. Es war aber ein sehr interessanter Abend und jetzt müßten die Bücher noch zu mir kommen und statt dem Glas Wein, das jetzt ja wieder im Literaturhaus angeboten wird, habe ich mir aus dem Eiskasten ein Glas roten Sturm geholt, der auch sehr gut schmeckte.

Deutsche und Schweizer Shortlist

Am zwanzigsten September wird die heurige deutsche Shortlist bekanntgegeben, die ich ja seit 2015 regelmäßig hinunterlese und gerade beim siebenten Buch Carl Christian Etzes “Freudenberg” angelangt bin.

Was wäre also meine bisherige Reihefolge? Nicht die Shortlist wahrscheinlich, da ja noch dreizehneinhalb Bücher folgen, aber die sechs gelesenen Bücher, würde ich wie folgt reihen:

  1. Gabriele Riedle “In Dschungeln-in Wüsten-im Krieg”
  2. Fatma Aydemir “Dschinns”
  3. Dagmar Leupold “Dagegen die Elefanten”
  4. Heinz Strunk “Ein Sommer in Niendorf”
  5. Theresia Enzenberger “Auf See”
  6. Yael Innokai “Ein simpler Eingriff”

Bei Platz fünf und sechs bin ich mir nicht ganz sicher. Das könnte ich auch tauschen und “Freudenberg”, ein sehr lyrischer Roman, gefällt mir auch ganz gut und was würde ich jetzt für die Shortlist schätzen?

Was nehme ich davon von den inzwischen gelesen Büchern? Was habe ich von den anderen Bloggen gehört, was würde ich den mir bekannten Autoren vermuten?

Ein Kaffeesudlesen oder ein Blick in die Glaskugel natürlich. Ausdrücke, die vor allem bezüglich der Pandemie oft zu hören war, also:

  1. Fatma Aydemir “Dschinns”
  2. Heinz Strunk ein Sommer in “Niendorf”
  3. Reinhard Kaiser-Mühlecker “Wilderer”
  4. Eckhard Nickel “Spitzweg”
  5. Esther Kinsky “Rombo”
  6. Dagmar Leupold “Dagegen die Elefanten” oder
  7. Kim de L` Horizon “Blutbuch” oder
  8. Yael Innokai, die auch sehr viel gelobt wir
  9. oder was auch immer

Die Shortlist ist ja immer für Überraschungen gut und keine Ahnung nach welchen Kriterien und Einflüssen sie zusammengestellt wird.

Also mal sehen, was die sieben Juro dazu sagen und da haben wir:

1.Fatma Aydemir “Dschinns”

2. Christine Bilkaus “Nebenan”

3.Daniela Dröscher “Lügen über meine Mutter”

4. Jan Faktor “Trottel”

5. Kim de L` Horizon “Blutbuch”

6.Eckhart Nickel “Spitzweg”

Also drei Schätzungstreffer und ein schon gelesenes Shortlist-Buch.

Und am Mittwoch wird dann noch die “Schweizer-Buchpreisliste” bekanntgegeben. Da gibt es ja immer nur eine Shortlist mit fünf Bücher, wo dann eines im November bei der “Buch-Basel” den Preis bekommt und da würde ich schon mal

  1. Arno Camenisch “Die Welt”
  2. Tom Kummer “Unter Strom”
  3. Kim de L`Horizon “Blutbuch”
  4. Yael Innokai “Ein simpler Eingriff” schätzen.

Und dann Überraschung wieder vier mir völlig unbekannte Bücher auf der Liste, warhscheinlich sollte ich doch mehr lesen und noch mehr über den Tellerrrand hinausschauen, also:

  1. Simone Froehing “Dürrst”
  2. Lioba Happel “Pommfritz aus der Hölle”
  3. Kim de l`Horizon “Blutbuch”
  4. Thomas Hürlimann “Der Rote Diamant”
  5. Thomas Röthlisberger “Steine zählen”

Andreas Unterwegers und Mieze Medusas neue Bücher

Wieder “Alte Schmiede”, wieder live und wieder zwei Bücher, die weder auf der deutschen noch auf der österreichischen Liste stehen, aber auch gelesen werden sollten.

Ich hole mir mein Wissen über das, was sonst noch erscheint, meistens von den Veranstaltungen, die ich neben dem Lesen besucheund diesmal wurden “Droschl” und “Residenz-Bücher” von zwei Autoren vorgestellt, die ich schon lange kenne, krebse ich ja sehr viel um den Literaturbetrieb herum und gerade als ich mit dem Bloggen angefangen habe, habe ich über Andrea Stift, die eine Zeitlang bei mir kommentierte, den 1978 geborenen in Graz lebenden Andreas Unterweger, der jetzt glaube ich das “Wesepennest” herausgibt, kennengelernt, beziehungsweise ist da sein Buch “Wie im Siebenten” herausgekommen, das ich inzwischen gekauft oder gefunden, aber noch nicht gelesen habe und habe ihn auch auf diversen Lesungen, bei der “Buch-Wien” etcetera gehört. Jetzt aber schon lange nichts mehr von ihm gehört, gab es ja zwei Jahre lang keine “Buch-Wien”, zumindestens keine, wo ich dabei war und jetzt wieder ein neues Buch.

“So long Annemarie”, Johanna Öttl, die die Veranstaltung einleitete, erklärte, daß das mit einem Cohen-Song zu tun hat und, daß das Buch sehr musikalisch ist, bzw. sich mit Musik beschäftigt, aber eigentlich geht es um einen Ich-Erzähler namens Dani, glaube ich, der sich von seiner Freundin Annemarie trennt und dann 2001 im September nach Nantes geht und eine Maus, die ihn an Annemarie erinnert, nimmt er mit, dann flaniert er in der Stadt herum und macht dann im zweiten Teil, wie Johanna Öttl oder auch Andreas Unterweger andeutete, mehrere Abenteuer, aus diesem Teil hat er aber nicht gelesen. Es geht auch um ein Sklavenschiff, um Rimbaud und Verlaine und noch um vieles anderes. Davon hat Andreas Unterweger einiges erzählt und ein Gedicht hat er auch vorgelesen.

Die zweite Autorin, die Poetry Slamerin Mieze Medusa, kenne ich, glaube ich, auch schon seit 2008. Da ist ihr erstes Buch “Freischnorcheln” erschienen, das ich bei “Rund um die Burg” hörte, da ist sie, glaube ich, eingesprungen, das mich sehr begeisterte. Inzwischen habe ich es auch gefunden, aber nicht gelesen.

Bei einer Buchvorstellung war ich mal in der “Gesellschaft” und während des Lockdowns, hat mich die Aussage, daß es keine alten Protgonistinnen in der Literatur gibt, sehr erregte.

“Wo wir waren oder hundert Seiten Depression”i ist daraufhin entstanden, ein Buch das ich ihr gewidmet habe und das sich mit dem Feminismus beschäftigt und jetzt beschäftigt sich Mieze Medusas neues Buch “Was über Frauen geredet wird” auch damit und es geht um zwei Frauen, von denen eine in Innsbruck und eine in Wien lebt und um eine Rapperin geht es dabei auch. So gab es nach der Lesung einen Song, der dieser Rapperin gewidmet ist und interessant was so alles in Österreich geschrieben wird und ich werde das Buch auch lesen, wenn ich mit meinen deutschen und österreichischen Buchpreisbloggen fertig bin.

Hans Otto Resslers Buchpräsentation

Heute war ich wieder bei einer Veranstaltung auf die mich der Alfred aufmerksam machte und die sonst an mir vorbeigegangen wäre.

“Buchpräsentation am neunzehnten September im Palais-Schönborn-Batthany, Batya Horn lädt herzlich zu “Kardinal und Hure” von Otto Hans Ressler ein.

“Magst hin?”, hat er mich wahrscheinlich gefragt?” und ich habe gedacht Otto Hans Ressler kenne ich doch, denn Georg Bydlinski hat einmal im Literaturhaus die Restbestände seiner “Edition Umbruch”, die es, glaube ich, schon lange nicht mehr gibt, aufgelegt und die “Grenzgänge” von Otto Hans Ressler waren dabei, ansonsten hat mir die Einladung nicht sehr viel gesagt “Kardinal und Hure”, klingt interessant oder eigentlich nicht?

Aber Batya Horn von der “Edition Splitter” kenne ich, habe sie, glaube ich, einmal im Literaturhaus kennengelernt, als sie dort moderierte oder ihren Autor vorstellte. Ob das Stephan Eibel war, weiß ich nicht mehr, aber er hat Bücher in der “Edition Splitter” und hat mir die zu meinen Geburtstagsfesten mitgebracht und einmal zu Pfingsten, als der Alfred irgendwo war, hat sie denen die zu Hause blieben, ein Schmankerl angeboten und da habe ich, kann ich mich erinnern, einen Stoß ihrer Bücher auf den Judenplatz getragen und ich kann mich auch an Prräsentationen von Gerstl-Texten etcetera in ihrer Galerie erinnern, aber jetzt schon lange nichts mehr von ihr gehört.

Der Alfred ist aber in seinen Lockdown Runden, wo er in Wien herumgerannt ist, sie, glaube ich, einmal kennengelernt und ihr da einige T-Shirts abgekauft, so daß sie heute zu mir “Ihr Mann ist ein Netter!”, sagte.

“Ja!”, habe ich geantwortet.

“Er kauft Ihnen Ihre Bücher ab! Ich würde Sie mir erschnorren!” und der Alfred hat dann auch tatsächlich das bewusste Buch gekauft, in dem der “Profil -Chefredakteur” Christian Rainer, den ich bei den “Profil-Podcasts” öfter sagen hören “Warum kommt denn die Impfpflicht nicht wieder her?”, den Klappentext oder das Vorwort schrieb und auch die Veranstaltung einleitete, die in einem tollen Palais in der Renngasse, das mir völlig unbekannt war, stattfand und so war es auch das Publikum, außer Batya Horn und Christian Rainer niemanden gekannt und einige der Gäste waren auch maskiert.

Ein schöner Rahmen und nach der Einleitung von Batya Horn und Christian Rainer habe ich mir gedacht, das ist ein Irrtum und eine Verwechslung, wie es mir ja öfter schon passierte, denn der 1948 in Knittelfeld geborenen Otto Hans Ressler ist Geschäftsmann, Auktionär, Kunstexperte, hat im “Dorotheum” gearbeitet und in dem Buch, von dem ich wissen wollte, ob es ein Roman ist, geht es um die Restitution eines Gemäldes oder um das Drama und den Krimi darum.

Jetzt bin ich ja nicht gerade eine Kunstexpertin und eine Ahnung von restaurierten Bildern habe ich auch nicht wirklich, daß es aber ein Bild von Egon Schiele gibt, das “Der Kardinal und die Nonne” heißt, das war mir bekannt, obwohl der Autor in seiner Einleitung sagte, daß es sich dabei natürlich nicht, um dieses Bild und um diesen Autor handelt.

Natürlich, denn ein falsches Wort kann ja gleich eine Klage kosten. Das habe ich ja auch schon erlebt, daß sich die Bruni und auch die Cornelia Travnicek in meinen Büchern zu erkennen glaubten und mir dann böse waren und es geht ihm auch nicht um Biografien, sondern um die Sache, sagte der Autor.

Also der “”Kardinal und die Hure” und den Namen des Malers habe ich jetzt vergessen. Das wurde von einem Sammler gekauft, der es dann, als die Nazis kamen, um einen Spottpreis verkaufen mußte, seine Kinder gerade noch ins Ausland brachte und selbst mit seiner Frau in Theresienstadt oder einem anderen KZ umkam. Dann wurde das Bild restitutioniert. Natürlich selbstverständlich, aber das Denkmalamt verweigerte die Ausreise, weil es da ein diesbezügliches Gesetz gibt und den Erben blieb dann meistens nichts anderes über, als das Bild einen Museum zu schenken oder wieder nur einen Spottpreis dafür zu bekommen und dieses Bild wurde dann an eine Privatsammlung verkauft, was in Wahrheit das “Leopold- Museum” sein dürfte und darüber hat Otto Hans Ressler jetzt ein Buch geschrieben, das, glaube ich, wahrscheinlich doch ein bisschen erzählend ist, aber die “Geschichte des Gemäldes” erzählt, wie auch am Cover steht.

Christian Rainer erzählte aus seiner Geschichte, wie er links und antirassistisch geworden ist und warum er gerne das Vorworte schrieb oder dieses in einigen Zeilen andeutete, die jetzt in dem Buch abgedruckt sind. Dann erzählte der Autor sehr viel über die Restaurierungen, die nicht erfolgten und erzählte auch, warum er es im “Dorotheum” nicht ausgehalten hat.

Am Schluss hat er noch erwähnt, daß er außer Kunstexperte auch schon lange geschrieben hat und da sind Novellen, Erzählungen und Kunstbücher, bei “Va bene”, “Europa”, etcetera erschienen und 1993 sind auch die “Grenzgänge” dabei, ein Buch von dem ich mich nicht erinnern kann, ob ich es gelesen habe, wie ich auch zum “Kardinal und der Hure” wohl nicht wirklich kommen werde.

Es war ein interessanter Abend und zwei interessante Wiederbegegnungen und ein schönes, mir bisher unbekanntes Ambiente, das sehr elegant war und die mir unbekannten Zuhören, waren wahrscheinlich Kunstexperten oder Sammler. aber ich bin ja immer noch an der Literatur und derzeit am “Buchpreislesen” interessiert.