Von der 1920s Party zu den Textvorstellungen neu

Ich bin ja, glaube ich, vor Jahren, zwanzig waren es, glaube ich, noch nicht, aber doch sehr viele, durch eine Veranstaltung der SFU zuerst auf das Buch der Judith Wolfersberger “Freischreiben” und dann auf ihr Writersstudio, damals in der Kaiserstraße aufmerksam geworden. Dann ist sie in die Pramergasse übersiedelt und da gab es dann ein Open House wo ich ziemlich regelmäßig hingegangen bin, um mir die kostenlosen Schnupperseminare zu geben, denn ich bin ja, auch wenns mir niemand glaubt, begierig mein Schreiben zu verbessern und so habe ich mir angewöhnt, da in den Workshops an meine jeweiligen Work on Progresses weiterzuschreiben. und bei Writersstudio gab es immer wieder kostenlose veranstaltung, einmal eine Grillparty, einmal ein Marathonschreiben und ein Writer-Retreat, wo ich leider ein bißchen krank war, einmal “Yoga-Schreibfabrik”, einmal “Schreibfabrik” und und und. …

Das Angebot des Writerstudio hat sich kontinuierlich vergrößert und das ist bis 2019 so gegangen, denn da war ich, glaube ich, in Harland und habe die Seminare ausgelassen.

Dann kam 2020 und die Pandemie und alles war aus oder nur mehr Online-Seminare und das Studio ist auf die Rechte Wienzeile, also ganz in meiner Nähe übersiedelt und feiert heute ihr zwanzigjähriges Bestehen mit einer 1920-Party.

So lange gibt es das “Writersstudio” natürlich noch nicht, obwohl mit diesbezüglichen Stirnbändern, beziehungsweise im Retrostil den zwanzigsten Geburtstag gefeiert und wieder eingeladen wurde und so bin ich heute, um fünf mit dem Alfred hinmarschiert, um mir die neuen Räume anzusehen, obwohl es ein durchaus dichtes Kontrastprogramm gab und in der “Alten Schmiede” die neuen “Textvorstellungen präsentiert wurden und da haben Reinhard Wegerth, der ja einmal selbst die “Textvorstellungen” moderiert und mich auch eingeladen hat, gelesen, der liebe Rudi und noch vier andere. Die beiden Genannten haben mich auch extra eingeladen und ich habe zuerst einmal zugesagt. Dann aber gedacht, daß ich die Party besuchen werde.

Aber um fünf war es dort noch sehr still. Vor dem Haus ist die Ana Znidar gestanden und hat begrüßt, oben war die Juudith Wolfersberger und hat Gutscheine für einen Cocktail ausgegeben. Es gab Brötchen und Wein und wahrscheinlich die Schreibtrainer, die schon gekommen waren.

Um sieben hätte es dann einen Festvortrag gegeben und Freitag und am Samstag, dann die Schnupperseminare.

Der Alfred ist gleich gegangen, weil er sich nicht so gut fühlte. Ich habe ein Glas Wein getrunken und ein paar Brötchen gegessen und bin dann in die “Alte Schmiede” aufgebrochen und das war sehr interessant, das neue Format zu beobachten. Die bisherigen Texte-Moderatoeren sind, glaube ich, weggefallen. Benedikt Püretmayr und Johanna Öttl haben stattdessen moderiert und da zuerst drei Prosatexte und dann nach einer Pause, wie beim “DichtFest-Format” drei Lyriker vorgestellt.

Die Veranstaltung fand wieder im Schmiedraum statt und war gut besucht. Die ganze Wiener Lyrik-Szene habe ich gesehen, die Ilse, den Fritz, den Jörg Piringer, die Astrid Nischkauer, die jüngeren Autoren halt. Kurt Neumann war aber auch da und die Prosa-Schiene war auch sehr interessant. Denn da hat zuerst Beatrice Simonson, die ich schon auf der “KritLit” hörte, ihren Geschichtsband “Der Himmel bis zur Erde” vorgestellt und daraus zwei Erzählungen gelesen und dann wurde es mich für mich besonders interessant, denn der1950 geborene Reinhart Wegerth stellte seinen Erzählband “Fast unglaublich” vor und da wurden skurille Geschichten präsentiert, die unsere Vergangenheit prägte.

Da fuhr also das Geilomobil mit einem namentlich nicht genannten Jungpolitiker durch die Gegend und die “Kronenzeitung” erzählte, was sie machte, als da plötzlich 2004 eine “Nobelpreisträgerin” aufgetaucht ist, die ihre Leser gar nicht haben wollte, weil sie sich nur für Sportler interessierte.

Der liebe Rudi machte es ihm aber mit seiner “Gelben Linie” gleich nach. Denn da taumelte ein Schriftsteller namens Franz durch das prekäre Leben, arbeitete bei der Post und bei einem Callcenter, während sich “blau-schwarz II” formierte und eine Regierung bildete, die den prekären Franz höchstwahrscheinlich genauso, wie mich begleitete.

Nach der Pause wurde es dann lyrisch und da begann moderiert von Johanna Öttl, Marion Steinfellner, die Butoh-Tänzerin und neue Lebensmenschin des Herbert J. Wimmers, der ihr anschließend Blumen überreichte ihre “Transmorphosen”.

Dann folgte Alexander Peer, von dem ich ja einmal einen Prosaband gefunden habe, mit seinen Gedichten, die er zum Teil bei einem Stipendiumsaufenthalt in Brandenburg geschrieben hat und dazu immer auch ein bißchen die Entstehungsgeschichte erzählte, was dann auch Jörg Zemmler rosafarbigen “Limbus-Bädchen” “Wir wussten nicht warum Nur Zweifel gibt es keine”, wo sich offenbar ein Paar durch das lyrische Leben taumelt.

Nachher gab es und auch das war neu, Wein und Gespräche. Da habe ich mich mit Alexander Peer, vorher noch mit Christl Greller, die auch gekommen war, unterhalten. Der liebe Rudi hat mir seine neuen Bücher geschenkt. Also habe ich noch ein bißchen mehr zu lesen und morgen kann ich mir aussuchen, ob ich zu den Schnupperseminaren, auf die Klimademo oder nach Ottakrink zu “Ottak Ottak” gehen werde.

Das Leben ist also sehr schön und hat literarisch viel zu bieten, dem im Literaturhaus wird noch ein Comic vorgestellt, den ich ich in den letzten Tagen öfter auf Plakaten sah.

2 thoughts on “Von der 1920s Party zu den Textvorstellungen neu

  1. Liebe Eva, ich schaue gerne ab und zu in das Literaturgeflüster, nicht nur, wenn ich selber vorkomme (wie heute). Deinen Schlussatz “Das Leben ist also sehr schön und hat literarisch viel zu bieten” fand ich aufbauend. Frage: Wieviele Aufrufe kriegst du?

  2. Manchmal ein paar Hände voll, manchmal ein paar Tausend, da bin ich aber nicht ganz sicher, ob das wirklich echte Leser sind, vor allem wenn sie aus Amerika kommen!

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