Hans Otto Resslers Buchpräsentation

Heute war ich wieder bei einer Veranstaltung auf die mich der Alfred aufmerksam machte und die sonst an mir vorbeigegangen wäre.

“Buchpräsentation am neunzehnten September im Palais-Schönborn-Batthany, Batya Horn lädt herzlich zu “Kardinal und Hure” von Otto Hans Ressler ein.

“Magst hin?”, hat er mich wahrscheinlich gefragt?” und ich habe gedacht Otto Hans Ressler kenne ich doch, denn Georg Bydlinski hat einmal im Literaturhaus die Restbestände seiner “Edition Umbruch”, die es, glaube ich, schon lange nicht mehr gibt, aufgelegt und die “Grenzgänge” von Otto Hans Ressler waren dabei, ansonsten hat mir die Einladung nicht sehr viel gesagt “Kardinal und Hure”, klingt interessant oder eigentlich nicht?

Aber Batya Horn von der “Edition Splitter” kenne ich, habe sie, glaube ich, einmal im Literaturhaus kennengelernt, als sie dort moderierte oder ihren Autor vorstellte. Ob das Stephan Eibel war, weiß ich nicht mehr, aber er hat Bücher in der “Edition Splitter” und hat mir die zu meinen Geburtstagsfesten mitgebracht und einmal zu Pfingsten, als der Alfred irgendwo war, hat sie denen die zu Hause blieben, ein Schmankerl angeboten und da habe ich, kann ich mich erinnern, einen Stoß ihrer Bücher auf den Judenplatz getragen und ich kann mich auch an Prräsentationen von Gerstl-Texten etcetera in ihrer Galerie erinnern, aber jetzt schon lange nichts mehr von ihr gehört.

Der Alfred ist aber in seinen Lockdown Runden, wo er in Wien herumgerannt ist, sie, glaube ich, einmal kennengelernt und ihr da einige T-Shirts abgekauft, so daß sie heute zu mir “Ihr Mann ist ein Netter!”, sagte.

“Ja!”, habe ich geantwortet.

“Er kauft Ihnen Ihre Bücher ab! Ich würde Sie mir erschnorren!” und der Alfred hat dann auch tatsächlich das bewusste Buch gekauft, in dem der “Profil -Chefredakteur” Christian Rainer, den ich bei den “Profil-Podcasts” öfter sagen hören “Warum kommt denn die Impfpflicht nicht wieder her?”, den Klappentext oder das Vorwort schrieb und auch die Veranstaltung einleitete, die in einem tollen Palais in der Renngasse, das mir völlig unbekannt war, stattfand und so war es auch das Publikum, außer Batya Horn und Christian Rainer niemanden gekannt und einige der Gäste waren auch maskiert.

Ein schöner Rahmen und nach der Einleitung von Batya Horn und Christian Rainer habe ich mir gedacht, das ist ein Irrtum und eine Verwechslung, wie es mir ja öfter schon passierte, denn der 1948 in Knittelfeld geborenen Otto Hans Ressler ist Geschäftsmann, Auktionär, Kunstexperte, hat im “Dorotheum” gearbeitet und in dem Buch, von dem ich wissen wollte, ob es ein Roman ist, geht es um die Restitution eines Gemäldes oder um das Drama und den Krimi darum.

Jetzt bin ich ja nicht gerade eine Kunstexpertin und eine Ahnung von restaurierten Bildern habe ich auch nicht wirklich, daß es aber ein Bild von Egon Schiele gibt, das “Der Kardinal und die Nonne” heißt, das war mir bekannt, obwohl der Autor in seiner Einleitung sagte, daß es sich dabei natürlich nicht, um dieses Bild und um diesen Autor handelt.

Natürlich, denn ein falsches Wort kann ja gleich eine Klage kosten. Das habe ich ja auch schon erlebt, daß sich die Bruni und auch die Cornelia Travnicek in meinen Büchern zu erkennen glaubten und mir dann böse waren und es geht ihm auch nicht um Biografien, sondern um die Sache, sagte der Autor.

Also der “”Kardinal und die Hure” und den Namen des Malers habe ich jetzt vergessen. Das wurde von einem Sammler gekauft, der es dann, als die Nazis kamen, um einen Spottpreis verkaufen mußte, seine Kinder gerade noch ins Ausland brachte und selbst mit seiner Frau in Theresienstadt oder einem anderen KZ umkam. Dann wurde das Bild restitutioniert. Natürlich selbstverständlich, aber das Denkmalamt verweigerte die Ausreise, weil es da ein diesbezügliches Gesetz gibt und den Erben blieb dann meistens nichts anderes über, als das Bild einen Museum zu schenken oder wieder nur einen Spottpreis dafür zu bekommen und dieses Bild wurde dann an eine Privatsammlung verkauft, was in Wahrheit das “Leopold- Museum” sein dürfte und darüber hat Otto Hans Ressler jetzt ein Buch geschrieben, das, glaube ich, wahrscheinlich doch ein bisschen erzählend ist, aber die “Geschichte des Gemäldes” erzählt, wie auch am Cover steht.

Christian Rainer erzählte aus seiner Geschichte, wie er links und antirassistisch geworden ist und warum er gerne das Vorworte schrieb oder dieses in einigen Zeilen andeutete, die jetzt in dem Buch abgedruckt sind. Dann erzählte der Autor sehr viel über die Restaurierungen, die nicht erfolgten und erzählte auch, warum er es im “Dorotheum” nicht ausgehalten hat.

Am Schluss hat er noch erwähnt, daß er außer Kunstexperte auch schon lange geschrieben hat und da sind Novellen, Erzählungen und Kunstbücher, bei “Va bene”, “Europa”, etcetera erschienen und 1993 sind auch die “Grenzgänge” dabei, ein Buch von dem ich mich nicht erinnern kann, ob ich es gelesen habe, wie ich auch zum “Kardinal und der Hure” wohl nicht wirklich kommen werde.

Es war ein interessanter Abend und zwei interessante Wiederbegegnungen und ein schönes, mir bisher unbekanntes Ambiente, das sehr elegant war und die mir unbekannten Zuhören, waren wahrscheinlich Kunstexperten oder Sammler. aber ich bin ja immer noch an der Literatur und derzeit am “Buchpreislesen” interessiert.