Der achtundzwanzigste Open Mike

Der Open Mike ist eine Literaturveranstaltung, die, glaube ich, aus dem Amerikanischen kommt. Offenes Mikrophon, da heißt jeder kann hingehen, seine Sachen vorlesen und das Publkum johlt oder schreit, so habe ich mir das zuminstesten vorgestellt.

Ich bin damit, glaube ich, in den Neunzigerjahren, wahrscheinlich ziemlich zeitgleich mitdem Poetry Slams in Berührung gekommen, die zumindestens in meiner Wahrnehmung etwas Ähnliches sind.

Mein erster Poetry Slam war der im Cafe Stein, den hat, glaube ich, “Droschl” veranstalten. Da mußte man sich schriftlich bewerben und wurde ausgewählt. Das wurde ich natürlich nie, war aber einmal in einer Jury und habe dabei auch etwas verwechselt.

Bei denen im Literaturhaus kann, glaube ich, jeder lesen, den das Los erwählt, ich bin aber nie bei einem angetreten, weil ich denke, ich habe den Rhythmus nicht, daß ich da was gewinnen könnte.

Mit dem Open Mike bin ich durch die Bezirkszeitung in Berührung gekommen, da hat damals eine Bezirksrätin oder andere Politikerin solche Veranstaltungen, man konnte hinkommen und wurde ausgewählt oder nicht.

Einmal habe ich da gelesen, war kein besonderer Erfolg und im Cafe Stein gab es auch einmal einensolchen, den, glaube ich, Walter Famler veranstaltete. Da habe ich ein Stück aus den “Wiener Verhältnissen”, die ich damals schrieb, gelesen und kann mich erinnern, daß mich Walter Famler vorzeitig unterbrochen hat.

Einen Literaturslam hat bei der “Anderen Buchmesse” auch gegeben, wo ich, glaube ich, vier Mal gelesen habe und den es dann, als ich mich darüber beklagte, daß ich da nie was gewonnen habe, nicht mehr gab.

Im Cafe Kafka habe ich auch einmal bei einem gelesen.

Dann oder jetzt gilt der Open Mike, als, die, glaube ich, Berliner Nachwuchsveranstaltung, wo sich Leute unter fünfunddreißíg ohne eigene Veröffentlichung bewerben können. Ein paar werden dann ausgewählt. Es gibt einen Wettbewerb und einen Finalisten und die lesen dann vielleicht später beim “Bachmann-Preis” oder stehen noch später vielleicht auf den “Buchpreislisten” und auf den Seiten oder bei “Wikipedia” kann man die schon bekannten Namen lesen, die so angefangen haben und inzwischen berühmt oder zumindest bekannt geworden sind.

Es gibt da, glaube ich, auch eine Anthologie, der Alfred hat mir einmal eine solche zum Geburtstag geschenkt und einmal habe ich im Literaturhaus eine diesbezüglich Veranstaltung mit der Präsentation der Preisträger, wahrscheinlich, gehört.

Ansonsten ist das etwas, was bisher an mir vorbei gegangen ist. Bin ich ja schon über fünfunddreißig, habe an die fünzig selbstgemachte Bücher, was ja in Literaturkreisen immer noch als gaga und unprofessionell gilt.Aber heute in den Lockdown-Zeiten, wo alles ja digital und nicht mehr persönlich stattfindet, werden die Finalisten natürlich wieder über Livestream ausgewählt und so kann ich mich digtial nach Berlin oder wo immer das auch stattfindet begeben und bei “Fix Poetry” wurden, glaube ich, auch schon die Finalisten vorgestellt von denen ich nur eine, nämlich Frieda Paris kenne, die mich, glaube ich, einmal bei den O Tönen angesprochen hat und mir glaube ich ein Buch oder Zeitschrift zuschicken wollte. Sie hat an der “Sprachkunst” studiert oder tut das noch immer, auch Christel Fallenstein, über die ich wahrscheinlich mit ihr in Kontakt gekommen bin, betreut und ich habe sie auch in der “Alten Schmiede” bei der Präsentation der “Hörstücke” kurz vor dem der ersten Lockdown ausgebrochen ist, das letzte Mal gesehen.In der Jury sind diesmal Verena Günther, Marica Bodrozic und Peter Waterhouse die ich mehr oder weniger schon kenne.

Um vierzehn Uhr ging es los im “Haus für Poesie”, wo der Leiter, ein Thomas Wohlfahrt, die Bühne betrat, seine Maske abnahm, den Verlauf des Wettbewerb vorstellte, neunnzehn Autorn wurden von den sechshunder Eingesendungen von einer Lektorenschar ausgewählt. Die hatten ihren Textt vorbereitet und per Video geschickt. Es gibt eine TAZ-Jury, die einen Text auswählt und ihn in ihrer Zeitung abdruckt. Die Veranstaltung ist durch eine Verlagskollekte zuistandegekommen und Sina Ahlers, eine der Vorjahrssiegerinnen stellte dann die Autoren vor.

Ein paar Personen waren also doch live anwesend, wie auch einige der Lektoren, die die Texte ausgewählt hatte, die die Autoren dann vorstellten. De erste war Thea Mengerler, 1988 geboren, in Hildesheim studiert. Ihr Text heißt “Connect” und handelt von einer Ava, die an einem Wochenende an einem Workshop in einem Hangar teilnmmt und sich dort mit einer Teilnehmerin namens marie über das Thema Nähe austauscht, die Angst vordem Wald hat.

Dann kam die ebenfalls 1988 geborene Josefine Sopper mit “Miamar”, eine Mutter-Tochter Geschichte, die in prekären Verhälnisse leben. Der dritte Autor des ersten Leseblogs war der 1990 geborene Felix Reinhuber, der Gedichte las.

In der Pause bin ich dann ebenfalls per Livestream nach Leipzig gegangen, wo am Augustusplatz eine große Demo stattfand, die zuerst am ans Messegelände verlegt werden sollte und ein Hotel- oder Beherbergungsverbot für Demonstrationsteilnehmer soll wegen dem Lockdown, den es ja auch in Deutschland gibt, auch herrschen.

Im zweiten Block ging es dann mit dem 1985 geborenen Sebastian Gaub mit seiner Geschichte “Thomas der Nichtwähler” weiter, der Kräuter sammelt und viel vom Placeboeffekt hält und auch sonst ein wenig verrückt scheint.

Dann kam das Kollektiv Lynn Takeo Musiol und Eva Tepest mit ihrem Text “Die Reise zum Kap Zizou”, die gemeinsam lasen und den Text offenbar auch gemeinsam geschrieben haben.

Dann kam Nail Dougan, der in seiner Biografie nur geschrieben hat, daß er ein Kind von Gastarbeitern ist, an den Nägeln kaut und sich über Wasser hält, was auch schon mal interessant ist und was er schreibt sind Gedichte, die, wie der Moderator sagte, zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung hin un her switchen.

Dann folgte die 1987 geborene Franziska Gänsler, die in Augsburg geboren wurde, in Wien lebt und Finalisten des letzten Blogbuster-Preises war. ihr Text, offenbar ein Romanauszug heißt “Die Stare”, wo eine Frau offenbar mit ihrem Kind ihren Mann verlassen hat.

Dem dritten Block begann die 1993 in München gebeboren Sophia Klink, die schon einge literarischeErfahrungen hat, mit Gedichten die Namen “Affenzucker”, “Trauermantel” oder “Seeschmetterlinge” tragen.

Beeindruckend die Zeile, wo eine Mäusemutter ihren Versuchskindern, wenigstens das Frieren ersparen will.

“Ihr werdet nicht alt werden”, sagt die Mutter.”

Die 1987 in Karl Marx Stadt geborene und als “Kneipenkind” im Scharzwald aufgewachse Viginia Brunn, die ebenfalls in Hildesheim studerte las, wie moderiert wurde, aus einem politischen Text der den Namen “Sie sagten Tschernobyl” trägt und recht, autobiografisch klingt.

Die 2001 geborene Rosa Engelhardt ist wohl eine, der jüngsten Autorinnen, sie wurde von Tanja Raich vorgeschlagen und ihr, wie er genannt wurde, sehrpoetischer Text heißt “kälte ohne schnee”.

Zuletzt kam am Samstag der1988 in Leningrad geborene Daniel Jurew, der 1990 nach Deutschland übersiedelt ist, dessen Text “Borges und Eis” heißt, den ich aber wegen eines Telefonanruf von Hilde Schmölzer, die von mir wissen wollte, welche Bücher ich noch nicht habe? Am Sonntag gind es dann mit der Zusammenfassung des gestrigen Nachmittag und im ersten Block mit Marie Lucienne Verse, die von Tanja Raich ausgesucht wurde, Dominik Haitz, David Frühauf und Rebecca Gürtler weiter.

Der Text der 1994 geborenen Marie Lucienne Verse, die in Leipzig studierte, heißt “Wohnungen”.

Der nächste war dann der 1985 Domink geborene Markus Haintz mit seinem Text “Meister Lamprecht” oder so. Da habe ich gerade noch die Anmoderation gehört, weil es dann bei uns geläutet hat und die Ruth und Hilde Schmölzer sozusagen zum geburtstäglichen Mittagessen gekommen sind.

Es hat Eierschwammerlsalat, Zucchiniröllchen, Ente mit Rotkraut und Knödel und dann auf meinen Wunsch eine gute “Fruth-Geburtstagstorte” gegeben, so daß ich auch den zweiten Block versäumte und mich erst wieder zur Preisverleihung einklinken kann.

Dazwischen um zwölf wurde der Schweizer Buchpreis diesmal auch nur Online oder per Presseaussendung vergeben und da Überraschung, da hätte ich ja auf Charles Lewinskys “Halbbart” getippt und siehe da, eine für mich absolute Außenseiterin, weil sie ja mit ihrer Klagenfurter-Lesung schon Schweirigkeiten hatte, nämlich Anna Stern hat gewonnen. Ein Buch das ich erst lesen muß, wenn ich mit der österreichischen Liste fertig bin.

Um vier war es dann so weit, der Leiter des “Hauses für Poesie” kam auf die Bühne und seine Stellvertreterin. Eine Rede der die Texte ausgesucht habenden Autoren wurde verlesen und der Gewinner des TAZ-Publikumspreises, der eine Veröffentlichung ist, bekanntgegeben. Es war der türkischstämmige Nail Dogan, der dann auf der Bildwand erschien und noch einmal ein Stück aus den auch mich beeindruckenden Gedichten verlas.

Dann kamen die Jurorinnen Verena Güntner und Marica Bodrozic und verlasen ihre Laudatien, die Schweizerin Rebecca Gisler, die ich ja versäumte, hat da den ersten Preis bekommen, vielleicht kann ich ihre Lesung nachhören und dann Josefine Soppa mit dem Text “Miamar,” wo es um prekäre Verhältnisse und auch, wie die Jurorin sagte, um das gespenstische Ausgliedern der Alten auf eine Insel geht.

Dann wurde der Rede Peter Waterhouse vorgelesen, der offenbar für den Lyrikpreis-Preis zuständig war, ich habe ihn ja, glaube ich, einmal als Juror beim “Priessnitz-Preis” erlebt und war von seinen “Auswandernden” sehr begeistert und der Winner war natürlich Nail Dogan noch einmal, obwohl mir die Gedichte mi tdem “Affenzucker” eigentlich auch sehr gefallen haben.

“Ein hoch auf die “Kanaken- und Hartz vier Kinder”, die Literatur gehört auch euch sagte der zugeschaltete Doppelpreisträger dann noch.

Jeder Preisträger bekam einen symbolischen Blumenstrauß der dann im “Haus der Poesie” stehengeblieben ist und Thomas Wohfahrt betonte in seiner Abschiedsrede, was für eine seltsame Veranstaltung das gewesen, ist die er hofft, niemals wieder so zu erleben, obwohl es trotzdem sehr beeindruckend war und ich auf diese Art und Weise zum mindestens teilweise zuschauen konnte und es tut mir natürlich leid Frieda Paris versäumt zu haben, aber vielleicht werde ich sie life einmal wiedersehen und dann kann ich ihr das erzählen und jetzt kann ich mich weiter meinem Text und dem achten “Nanowrimo” widmen und hoffen, daß ich damit auch erfolgreich sein werde.

Kleiner Ausflug nach Salzburg

Da Frank Witzels “Inniger Schiffbruch”, mein neunzehntes dBp-Buch im Hardcover dreihundertsechzig Seiten hat, in der Digitalausgabe sind es siebenhundertvierundsechzig, war ich etwas ratlos, was ich am Freitag posten soll, ich habe ja den Ehrgeig jeden Tag einen Text zu schreiben und dachte dann, daß ich wieder versuchen werde, über Veranstaltungen die ich nicht besuchte vom Blatt zu schreiben, wie ich es ja während des ersten Lockdowns bsssseispielsweise bei der “Literatur und Wein” so machte und da gibt es ja zwei Veranstaltungen, Donnerstag und Freitag, die ich, weil ich ja die Maske verweigere nicht besuchen werde, aber irgendwie doch sehr wichtig für mich wären, wurde die Veranstaltung zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933, eine traditionelle GAV- Veranstaltung zur “Freiheit des Wortes”, die ich sogar 2001 und dannn von 2003-2009 organisiert habe, im Amerlinghaus nachgeholt und dann gäbe es am Freitag die Poet-Night diesmal im Weinhaus Sittl, weil das “Siebenstern”, glaube ich, eine Gebühr von den Veranstaltern verlangt hätte und da habe ich mich ja angemeldet und hätte auch i m letzten Block als vorvorletzte lesen sollen und da habe ich auch seit 2000, glaube ich, regelmäßig gelesen.

Also hätte ich die Namensliste durchgehen und zu jeden Autor etwas sagen können, was aber gar nicht so leicht wäre, da mir einige völlig unbekannt waren. Ich hätte es wahrscheinlich trotzdem versucht, dann kam aber ein Mail aus Salzburg und eine Einladung von Margot Koller die “Grenzgänge” eine Lesung die sie mit der Ruth, Wolfgang Kauer und Julian Schutting dort veranstalte mir via Livestream anzusehen und ihren Text über die “Grenzen der Digitalisierung” hat sie mir gleich mitgeschickt und im Afroasiatischen Institut der Ort an dem die Lesung stattfand, habe ich ja auch schon zweimal gelesen und einmal an einem kalten Wintertag meinen Schal und meine Haube auch dort verloren.

Also zu den “Grenzgängen” nach Salzburg, ganz pünktlich habe ich die Reise dorthin nicht geschafft, hatte ich doch bis dreiviertel acht Stunde und es begann schon um halb und meine Abrechung hatte ich auch noch fertigzumachen. Da man das aber nebenbei machen kann, kam ich noch zur Einleitung zurecht und habe nur den Namen des jungen Mannes der die Autoren vorstellte, nicht ganz mitbekommen.

Es begann, glaube ich, die Ruth mit einem Gedicht und las dann aus einem ihrer Bücher über die Grenzenen die das Alter einer Frau setzt von einer Elisabeth, die Theaterwissenschaften studierte, später dann auf einem Stehplatz zusammenklappte und dann noch einen Text über Lotte Zweig-Altmann, die zweite Frau vom Stefan, die ihm ja 1942 in den Tod folgte, vielleicht hat er dabei nachgeholfen oder sie überredet? Fragen, die man sich stellen und es jetzt wahrscheinlich nicht ergründen kann, wie es wirklich war und ob, das eine gute Idee ist, jemanden aus Liebe in den Tod zu folgen?

Die Ruth meinte nein. So weit ich darüber gelesen habe, war Lotte Altmann, aber Asthma leidend, hat schwer Luft bekommen und Stefan Zweig wahrscheinlich depressiv.

Dann folgte eine Pause, beziehungsweise wartete Julian Schutting auf das Mikrophon und leider war der Ton so schlecht, daß ich es noch einmal ausprobieren wollte.

Dann habe ich dann die Ruth nochmals gehört und den Schutting, der aus einer Anthologie kurze Textstellen las, auch nicht verstanden, so daß ich nochmals wechselte und in Margot Kollers Text hineinkam den ich ja mit beziehungsweise nachlesen konnte. Wolfgang Kauer habe ich auf diese Art und Weise zwar versäumt und komme jetzt in das Video nicht mehr hinein, habe aber die Mozartkugeln gesehen, die als Dankeschön verteilt wurden und eine interessante literarische Überraschung erlebt, ist der Vorteil der Corona-Krise ja, daß man viel mehr livestreamen kann, außer Literaturhaus und “Alte Schmiede”. Die Qualität ist aber doch nicht immer so gut, wie die wirklichen Livelesungen. Aber auch da kann man, wie ich aus Erfahrung weiß sehr viel überhören und jetzt kann ich noch raten, wie die

“Poet-Night” im Weinhaus Sittel heute werden wird, soange wie bei Rolf Schwendter sicher nicht, dafür wahrscheinlich interessant, wird aber höchstwahrscheinlich nicht übertragen, so daß ich nur raten und bei den Autoren, die ich kenne und von denen ich Bücher habe, nachlesen kann.

Die Ruth das kann ich gleich verraten, liest auch, wäre ein bißchen vor mir dran und dann stehen noch Thomas Northoff, Bodo Hell, Chrstian Katt, Mechthild Podzeit-Lütjen, Christa Kern, Richard Weihs, und und und am Programm um doch ein wenig vorzuspoilern.

Wer Lust hat und sich nicht an der Maske und derRegistrierung stört, denn kann ich einen Besuch ab fünf sehr empfehlen und würde um einen Bericht in den Kommentaren bitten und ich hätte, das kann ich auch verraten ein Stückchen aus dem “Frühjahrserwachen” gelesen und kann da auch einiges verlinken.

Frankfurt-Special Edition

Im Mai als wir noch mitten im Lockdown waren, hat es geheißen, die Frankfurter Buchmesse findet statt, es hat dazu eine Pressekonferenz mit Videoschaltungen gegeben, dann kam der Sommer und die zweite Welle mit den Reisewarnungen und den Beherbungsverboten, die uns ja momentan sehr den Atem nimmt und dann die Mitteilung doch nur digital und ohne Publikum sollen die Signale der Hoffnung ausgestrahlt werden, denn die Bücher, was soll man auch in Zeiten derAusgangsbeschränkungen, des Veranstaltungsstop und Lokalschließungen von fünf bis zehn anderes machen, verkaufen sich offenbar recht gut, ob die Leute wirklich so viel mehr lesen, würde ich zwar bezweifeln, ich tue es jedenfalls und meine Leseliste ist, angesichts des dreifachen Buchpreislesen ohnehin sehr lang. Sehr viel habe ich auch nur digital oder als PDF aber die Bücher aus Deutschland kommen wenigstens und digital ist Frankfurt eigentlich ohnehin immer für mich gewesen.

Das heißt stimmt natürlich nicht so ganz, 2000 und 2002 waren wir live am Ort, da hat es für mich auch noch kein digital gegeben. 2000 war ich begeistert, 2002 schon weniger und als ich 2008 schon bloggte, habe ich zuerst geschrieben, Frankfurt wird an mir vorübergehen, dann habe ich gemerkt, ich kann mich virtuell auf das blaue Sofa setzen, mir die ARD-Videos anhören und 2008 gab es auch noch die kleinen Bloggerfilmen, wo man ein bißchen hinter die Kulissen schauen konnte, also Günther Grass schimpfen hörte oder war das erst ein Jahr später und Barara Frischmuth mit einer türkischen Kollegin durch die Gänge gehen gesehen, damals war ja die Türkei das Gastland und ich war begeistert, digital dabei, denn das Glas Rotwein kann ich ja zu Hause trinken und auch am Abend in Wien zu Veranstaltungen gehen.

Natürlich war es ein Ersatz, denn die Kontakte die Partys und die Empfänge, um die es ja, wie man immer hört eigentlichgeht, ohne mich stattfanden, das war zwar auch in der “Alten Schmiede” so, daß ich immer anbseits und daneben stand und höchstens mal ein Jungautor zu mir kam und sich für die Besprechung seines Buches bei mir bedankte.

Das fällt jetzt auch weg. Ich muß mich nicht mehr ärgern, wenn ich zehn Minuten neben jemanden stehe, weil ich ihm etwas fragen will und er schaut mich einfach nicht an und die Begeistern am Livestreamen hat sich im Lauf der Jahre, glaube ich, ohnehin ein wenig abgenützt, 2011 hat mich meine zweite Kritikerin Jusophie ja noch gerügt, daß ich so viel Livestream schaue, statt mich aktiv beteilige und meine Manuskript beispielsweise zu den “Schönsten Bücher” schicke und einer Leserin hat einmal das Resume gefehlt.

Wie soll man das aber gehen, wenn man sich nur die Diskussionen anschaut und im Vorjahr kann ich mich erinnern, habe ich gebloggt “Buchmesse fast versäumt!”, da waren wohl zuviele andere Veranstaltungen und am Wochenende vielleicht der Sladky-Fototreff, aber bei mir hat ja die Veränderung ohnehinschon im Vorjahr angefangen, durch meinen Sturz kein Leipzig und auf der Buch-Wien war ich auch nur bei der Eröffnung nur am Donnerstag, weil wir dann ja nach Basel fuhren, da gab es dann kein Geburtstagsfest. Das gibt es heuer höchstwahrscheinlich auch nicht, dafür kann ich mich wohl öfter digital nach Frankfurt begeben, wo man das “Blaue Sofa” zwei Tage lang besuchen kann, ARD hat einen Buchmessenlivestream, Wolfgang Tischer vom Literaturcafe hält seine Seminare online ab und auch Jurenka Jurk vom Schreibfluß hat mich schon über ihre Messeseminare informiert, sie hat ja jetzt auch einen Überarbeitungs-Kurs und gibt wieder Online- Gratisseminare und da bin ich am Sonntag sogar bei Zoom hineingekommen, mit dem ich ja immer Schwierigkeiten habe.

Am Montag gabs dann die digitale Buchpreisverleihung, wo ich den Livestream ziemlich versäumte und am Dienstag eine digitale Pressekonferenz und dann die Eröffnung ohne Zuschauer.

Gastland ist Kanada, da habe ich auch noch nicht viel gehört und am Mittwoch hat es dann bei ARD pünktlich mit Ilija Mangold und Dennis Scheck angefangen, der beispielsweise Judith Zanders neues Buch “Jonny Ohneland” vorstellte.

Dazwischen gab es dann das literarische Mittagessen mit der Ruth und dem Peter Czak und ein Telefongespräch mit der Doris Kloimstein bezüglich des nächsten Marktbesuchs und dann habe ich weitergesurft.

Peter Stamm hat auf der ARD-Bühne seinen neuen Erzählband “Wenn es dunkel wird” vorgestellt und von seiner Art des Erzählens erzählt.

Während auf dem “Blauen Sofa” Zsusza Bank über das Sterben ihres Vaters, beziehungsweise das “Sterben im Sommer” erzählte und interessant ist da, daß man zwischen den einzelnen Interviews auch das Wegräumen und Desinfizieren der maskierten Helfer beobachten konnte und irgendeine Moderatorin erzählte auch, daß sie nicht aus Frankfurt sondern aus irgendeinen Studio woanders, wegen der Reisewarnungen senden.

Ja, Leben in Corona-Zeiten ist kompliziert und eine Buchmesse digital wahrscheinlich auch, es gab aber die “Blaue Stunde” und da sind drei Trump-Experten aufgetreten, die Bücher über den amerikanischen Präsidenten geschrieben haben. Das heißt eigentlich nur zwei denn die dritte Susan B. Glasser, die ” Briefe aus Trumps Washington” geschrieben hat, konnte wegen der Corona-Krise nicht kommen. Die anderen Bücher stammen von Torben Lütjen “Amerika im kalten Bürgerkrieg” und Klaus Brinkbäumer “Im Wahn. Die amerikanische Katastrophe” und da wurde über Trumps Amerika und wer die Wahl, die am dritten November stattfinden wird, diskutiert. Bis dahin ist ja noch etwas Zeit, die drei Bücher zu lesen, meinte die Moderatorin Marie Sagschneider, aber ich habe mir ja schon ein bißchen was über Trump gegeben und so schaute ich anschließend lieber ins Literaturcafe, wo es um neunzehn Uhr um das Optimieren von Wegseiten ging.

Bevor es am Donnerstag auf das “Blaue Sofa” und auf die”ARD-Bühne” ging, habe ich mir noch das “Literarische Quartett” gegeben, wo Thea Dorn, Julie Zeh, Bernhard Schlink und Sybille Lewitscharoff Monika Marons “Arthur Lanz”, wo es um die politische Unkorrektheit und die Beziehung zwischen einer älteren Frau zu einem jüngeren Mann geht, Verena Kesslers “Die Gespenster von Demmin”, das glaube ich auf der Bloggerdebutliste steht und auch schon gestern bei ARD bsprochen wurde, Richard Russos “Sh*tshow” und Gertrud Leutenegger “Späte Gäste” diskutierten,während es dann am “Blauen Sofa” mit einem der dBps Debuts, das ich noch nicht gelesen habe, Deniz Ohdes “Streulicht”, die damit den “Aspekte-Literaturpreis” bekommen hat und das überall sehr gelobt wird, weiterging.

Dann kam Sandra Gugic auf die, glaube ich, Berliner Bühne, die auch in dieser Stadt lebt, die ich mit ihrem neuen Buch “Zorn und Stille” schon bei den O-Tönen hörte und das ich mir, damit ich es lesen kann, zum Geburtstag wünschte.

Auf die “ARD-Bühne” trat inzwischen der deutsch-isländische Schriftsteller Kristoff Magnusson, dessen “Buchpreisbuch” von 2010, ich noch lesen muß mit seinem Kunstroman “Ein mann aus Kunst” und erklärte, wie er zu seinen Namen kam und, daß er sprechende Namen braucht.

Dann kam eine Corona bedingte Pause nämlich das Nachrichtensurfen bezüglich der neuen in Salzburg getroffenen Maßnahmen, das Mittagessen, drei Stunden, so daß ich mich erst um fünf wieder vor dem “Blauen Sofa” beziehungsweise zur “Blauen Stunde” mit dem Thema “Fremdsein” mit drei Büchern von Andreas Kossert “Flucht eine Menschheitsgeschichte”, Ahmad Mansours “Solidarität” und Elsa Koesters Debutroman “Couscous mit Zimt”, befand, bevor wir übers Wochenende nach Harland fuhren.

In Wolfgang Tischers Literaturcafe gab es dann einen Vortrag über künstliche Intelligenz und die Frage, ob es möglichist, daß Computer Romane schreiben können, ohne daß man es merkt? Ich dachte, daß das bei den Groschenromanen schon so geht und Jörg Piringer experimentiert ja auch damit.

In Marburg gibt es einen Gedichteautomaten, der Texte von Magnus Enzensberger generiert und eine Website, die entscheiden kann ob ein Text ein Bestseller wird, gibt es auch.

Dann habe ich mich noch ein bißchen auf der 3-Sat Seite umgeschaut, wo es paar Videos, ein Interview mit der kanadischen Autorin Margaret Atwood und eine “Buchzeit” zu sehen gab, wo ein paar amerikanische Romane, wie Ben Lerners “Die Topeka Schule”oder Britt Benetts “Die verschwindene Hälfte”, ein”Black lives matter-Roman”, vorgestellt wurden.

Am Freitag bin ich dann beim “Blauen Sofa” eingestiegen, als Michael Kleeberg sein Recherchebuch über seinen Vater “Glücksritter” vorstellte. Dann kam die Buchpreisträgerin Anne Weber mit ihren “Heldinnenepos”.

Bis zwei gab es dann auf dem “Blauen Sofa” unter dem Titel “Zwanzig Jahre”, alte Interviews mit Udo Jürgens, Herta Müller, Sven Regener etcetra, während auf der ARD-Bühne der “”LiBeraturpreis an die 1989 in Syrien geborene Lina Atfahr vergeben, beziehungsweise sie vorgestellt. Danach kam die grande Dame des Feminismus, Alice Schwarzer, die ja auch auf der “Buch Wien” auftreten hätte sollen und sprach über die veränderten Feminismus und wie es den jungen Frauen heute damit geht, beziehungsweise warum sie gegen das Kopftuch ist.

Um zwei wurde es dann auf dem “Berliner-Blauen Sofa” politisch, denn es ging, um den Rechtsradikalismus, beziehungsweise, um Florian Hubers Buch “Die Rache der Verlierer”, der mit seiner rechtsradikalen Analyse bis in den ersten Weltkrieg zurückging.

Mit dem Gastland Kanada beschäftigte sich dann Wolfgang Tischer, der sich mit der 1948 geborenen in Quebec lebenden Autorin Jocelyne Saucier auf Englisch über ihre zwei Bücher “Ein Leben mehr” und das aktuell erschienene “Was dir bleibt”, in seinem Podcast unterhielt.

Jens Steiner der da auch schon 2011 und 2013 auf der dBp-longlist gestanden ist und 2013 mit “Carambole” den Schweizer Bp gewonnen hat, kam dann mit “Ameisen untern Brennglas” auf das “Blaue Sofa”.

Um drei folgte, die seit zwanzig Jahren in Deutschland lebende US-Autorin Nelle Zink mit ihren neuen Roman “Das hohe Lied”, das 2019 schon in den USA erschienen ist.

Während auf der ARD-Bühne die “Zukunft des Buches in Corona-Zeiten” besprochen werden sollte, kam Linus Giese vom “Buzzaldrin-Blog”, dessen Buch ich ja vor kurzem gelesen habe und unterhielt sich mit Michael Saar über sein Coming out.

Dadurch daß die Buchmessendiskussion mit Sandra Kegel, Leif Randt, Jürgen Boos, dem Messedirektor und der neuen Vorsteherin des Börsenverbands erst später stattfand und die mich interessierte, habe ich die “Blaue Stunde” über den Schweizer Buchpreis, der mich ebenfalls interessierte, versäumt, wo Tom Kummer, Dorothee Elmiger und Karl Rühmann diskutierten, aber das Leif Randt-Buch habe ich schon gelesen, die zwei anderen stehen genau, wie das Buch der Anna Stern, die auf der in der Schweiz voraufgezeichneten Sofa-Diskussion fehlte, noch auf meiner Leseliste und ich persönlich sehe, die Chancen der Corona-Krise für den Buchhandel wohl ein wenig anders als die diskutierenden Experten.

Denn meine Bücherregale sind ja voll, die Bücherschränke auch, Bücher könnte ich mir, wenn ich nicht mit Maske zu Anna Jeller gehen will, auch online bestellen. Habe mir aber auch vor Corona kaum ein Buch zum Normalpreis, den ich für sehr hoch halte, gekauft, also brauche ich keine Fahrradkuriere, die mir das bestellte Buch nach Hause liefern, glaube aber, daß ich, weil ich ja jetzt zu keinen Veranstaltungen gehe, mehr lese, obwohl ich wahrscheinlich altersbedingt eher langsamer lese und daher gar nicht so viel mehr, obwohl ich jetzt in der Regel zweimal am Tage in der Badewanne liege und danach ging es doch auf das “Blaue Sofa” zum “Krimi Speed-Dating” mit Alex Beer, die ich ja vom “Perutz-Preis”, der heuer auch an mir vorübergegangen ist, kenne, Max Annas und Tilman Speckelsen und da gab es natürlich die Frage, ob Corona in die Krimis finden wird? Was Alex Beer entschieden verneinte und das auch mein Eindruck ist, daß das die Autoren eher aussparen, was aber, wie, ich glaube, die Wirklichkeit verfälscht und mich daher etwas stört, weil ich ja viel und begeistert über Corona schreibe, aber aus den am Sofa diskutierten Gründen auch nicht wirklich weiterkomme, weil ich nicht weiß, wie ich am besten in der Krise eine Krise beschreibe, weil ich ja selber mittendrin stecke, aber persönlich nichts dagegen habe, wenn ich in einem Buch über das Maskentragen lesen, wie ja auch in einem Buch über das Jahr1938 von einer Hakenkreuzfahne am Rathausplatz lesen wolle würde.

Die drei vorgestellten Bücher hatten aber durchaus ihre historischen Themen, so handelt Tilmans Spreckelsen “Nordeefalle” von Theodor Storm und Hans Christian Andersen und da wurde auch die These aufgestellt, ob der nicht vielleicht ein unehelicher Sohn des dänischen Königs war, was am am Märchen vom “Häßlichen kleinen Entchen” sehen könne.

Alex Beer “Schwarzes Band” spielt im Wien 1921 und da war von der Armut und vom Dreck sehr viel die Rede, so daß ich fast an Stermanns “Hammer” denken mußte, während das Berlin in den Neunzehnhundertzwanziger Jahren meist als sehr viel schillender beschrieben wird und bei Max Annas von dem ich schon einen “Zukunfts-Roman” gelesen habe, geht es in die DDR von 1989, wo es zwar kein Corona, aber auch eine politischeWende gab, so daß man diese Welt ebenfalls nicht mehr finden kann.

Dann gings wieder ins Literaturcafe und zum Umgang mit Kritik. Wolfgang Tischer riet da, wie man mit Einstern-Rezensionen umgehen könnte. Nicht schimpfen und beleidigen und auch nicht seine Fanblase auf den Kritiker hetzen, aber natürlich zuerst gute Bücher schreiben, sich ein gutes Cover und einen Lektor leisten, etcetera und wenn man antworten will, kann man sich bedanken und fragen, wieso das Buch als als schlecht, langweilig, etcetera, empfunden würde und bei Jurena Jurk sollte es eigentlich ein Webinar über den inneren Kritiker, geben, der ja auch sehr wichtig ist, da habe ich aber den Link nicht gefunden, was vielleicht nichts machte, denn eigentlich ist mein innerer Kritiker eher ohnehin ein äußerer und ich schreibe denen, die mir manchmal schreiben “Wow so was Schlechtes habe ich echt noch nie gelesen!”, eigentlich ohnehin immer freundlich zurück und außerdem gab es bei ARD eine große Buchmessennacht, wo Alf Mentzer und und Catherrine Mundt in einem glänzend gelben Kleid, roten Ohrringen und roten Schuhen, drei Stunden vor der fast leeren Festhalle eine Reihe Autoren empfingen und da durch die ganze Bandbreite der Buchbranche führten.

So begann es mit dem Philosophen Richard David Precht, der ein Buch über “Künstliche Intelligenz” geschrieben hat. Dazwischen gab es Musik und dann folgte Zoe Beck, die für mich überraschend offenbar schon im Jänner das Buch zur Stunde mit ihrem Thriller “Paradise City” geschrieben hat. Ein tolles Frankfurt in der Zukunft mit einer Gesundheitsapp, die alle überwacht. So kann man es auch machen, vielleicht sollte ich mir da etwas für meinem “Dystopischen Raum” abschauen.

Dann kam eine Liveschaltung nach Israel, denn David Grossmann, der 2010 den “Friedenspreis des deutschen Buchhhandels” bekam und eigentlich die Buchmesse eröffnen sollte, konnte aber nicht ausreisen, so war er auf dem Bildschirm zugeschaltet, erzählte, wie es ihm mit dem Corona-Lockdown geht, daß er, weil sich ein Schriftsteller ohnehin immer isolieren muß, nicht besonders darunter leidet, sondern mit “Zoom” derzeitig ständig auf der ganzen Welt mit seinem neues Buch “Was Nina weiß”, auf Lesereise ist.

Dann kam der mir bisher unbekannte Wissenschaftsautor Bas Kast, der seinen ersten Roman “Das buch eines Sommers geschrieben hat” und darüber diskutierte, was der Unterschiede zwischen dem Roman- und dem Sachbuchschreiben ist.

Lesungen gab es auch und zwar hat der UnterhaltungsautorAutor Jan Weiler aus seinem neuen Buch “Die Älteren”,vorgelesen, wo es offenbar, um das Erwachsenwerden der Kinder und, wie die Eltern damit umgehen, geht.

Elke Heidenreich, die Buchpatin der Nation, die hat ja früher im Fernsehen immer Bücher vorgestellte und hinausgeschmissen wurde, weil sie Marcel Reich-Ranicky verteidigte, hatte dann eine Zeitlang eine Sendung im Internet, wo ich beispielsweise Richard David Precht kennenlernte, im Schweizer Literaturclub diskutiert sie auch und jetzt hat sie einen Band Kurzgeschichten über Kleider, das “Männer in Kamelhaarmäntel heißt”, herausgegeben.

Um den “Amerikanischen Wahnsinn” und Klaus Brinkbäumers Buch, der schon auf dem “Blauen Sofa” war, ging es dann auch.

Dann kam der Kabarettist Jan Böhmermann mit seinem “Twitter-Tagebuch”.

Danach erklärte Alexa Henning von Lange, was ihr historischer Roman “Die Wahnsinnige” überJohanna von Kastillien mit der Gegenwart zu tun hat.

Dann kam Max Czollek mit seinem Essayband “Gegenwartsbewältigung”.

Die Buchpreisträgerin Anne Weber wurde wieder live zugeschaltet und freute sich, daß ihr der Messetrubel erspart blieb. Die Sachbuchautorin und Moderatorin Susanne Fröhlich hat mit ihrer Freundin Constanze Kleis ein Buch über “Freundschaft” geschrieben.

Dann wurde mit dem israelischen Psychologen Ahmad Mansour, der auch schon auf dem “Blauen Sofa” war, über Verschwörungstheorien und Solidarität diskutiert.

Dann wurde Stefanie Sargnagel aus Wien mit ihrem Buch “Dicht- Aufzeichnung einer Tagediebin”, wo es um ihre Jugenderlebnisse geht, zugeschaltet.

Ab Samstag gab es dann nur nur mehr die ARD-Bühne und da war bevor ich auf dem Markt fuhr, Chrstoph Peters mit seinem “Dorfroman” und Ria Endres”, die ein Buch über die Wohnungsspekulation geschrieben hat, wo die Mieter aus ihren Wohnungen müssen, geschrieben hat.

Am Markt gab es dann zu einer Buchmesse passend Bücher, nämlich Laetitia Columbani “Der Zopf”, das ich schon immer haben wollte und Clemes G. Arvay Corona-Buch “Wir können es besser” von Doris Kloimstein, die mich immer mit ihren Büchern versorgt und bei “Thalia” gab es, hat mir derAlfred verraten eine Ein Euro- Kiste, da habe ich ja noch immer ungelesene Bücher zum Beispiel vom Bücherabverkauf in Ulm, aber jetzt habe ich auch weder neue Bücher und einen Literaturquizz, den ich ja immer gerne machen will. Nachher ging es wieder in die ARD-Messehalle, wo gerade über Kinder- und Jugendliteratur diskutiert wurde, denn angeblich sind die Jugendbuchverlage, die großen Gewinner aus der Krise, weil die Kinder lesen und lesen und da habe ich noch eine Information von Dennis Scheck gehört, nämlich daß Cornelia Funke den “Deutschen Jugendliteraturpreis” gewonnen hab, der aber auch in Berlin, statt in Frankfurt vergeben wurde.

Auf ARD ist dann noch mit einer Zuschaltung aus Hongkong mit dem dortigen Freiheitskämpfer Joshua Wong weitergangen, während es auf dem Literaturcafe einen Bericht über Wolfgang Tischers Messefreitag gab. Denn sich auf der virtuellen Buchmesse zurechtzufinden ist ein wenig schwierig, ich habe mich ja hauptsächlich auf das “Blaue Sofa” und die “ARD-Bühne beschränkt. Es gab aber auch Messenächte, virtuelle Parties und digitale Bookfeste, die aber größtenteils an mir vorbeigegangen sind.

Bei Wolfgang Tischer gabs aber aber schon Samstag um drei ein Webinar über das Umsetzen von Livestream-Lesungen und wie man die optimal gestalten kann. Da gibt es ja Zoom, Facebook, You-tube, etcetera.

Etwas was ich für mich wahrscheinlich nicht in Frage kommt, obwohl ich jetzt ja keine echten Lesungen habe, weil höchstwahrscheinlich doch kein Geburtstagsgfest und die “Poet-Night”, für die ich heute das Programm bekomme habe, da hätte ich nach elf lesen sollen, habe ich , weil ich ja nicht mit Maske auf oder eintreten will, abgesagt, obwohl ich, das habe ich jetzt fast vergessen, von der Doris heute eine schöne Halloween-Maske mit Totenkopfmotiv zum Geburtstag bekommen habe, die mich offensichtlich umerziehen will, das Buch von dem Corona kritischen Biologen Clemens G. Arvay hat sie mir allerdings auch gebracht.

Es gab dann noch auf der ARD-Bühne ein sogenannes Gipfeltreffen zwischen den schottischen Autoren Irvine Welsh und John Niven, das sehr interessant war und die Eröffnung habe ich mir nachträglich auch noch angesehen, sowie eine Diskussion über “Das Ende einer verbundenen Welt? – Wie kultur der globalen krise wirken kann”, auf der “Weltempfang-Plattform”, die es offenbar schon länger gibt.

Am Sonntag ging es für mich zuerst auf der ARD-Bühne weiter, wo der Starkoch Johann Lafer Einsicht in das vegane Essen gab und es dann zu Remarques “Die Nacht von Lissabonn”, als Hörspielproduktion ging.

Um dreiviertel elf wurde dann in der Paulskirche der heurige “Friedenspreis des deutschen Buchhandels” an den indischen Wirtschaftökonomen Amartya Senn wieder auf ziemlich skurrile Art vergeben. Erstens der Preisträger natürlich nicht da und der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der die Laudatio halten sollte in Quarantäne. Die Paulskirche also ziemlich leer und der Preisträger wurde aus Boston zugeschaltet.

Auf der ARD-Bühne waren dagegen wieder Dennis Scheck, Iris Wolff, der Gewerkschafter Dierk Hirschel und danach ein Krimi-Talk,wieder mit Alex Beer alias Daniela Larcher, wie sie wirklich heißt und dem Historiker Oliver Hilmes, die beide historische Krimis schreiben und es da um das Recherchieren und die Details ging.

Antonio Fians dreiteilige Nachrichten

Heute war ich wieder in einem Wigelwagel, denn eigentlich hätte ich ins Amerlinghaus zur “Sisyphus-Präsentation” gehn wollen, Dietmar Füssel hat mich dazu eingeladen und auf sein neues Buch “Ricardi” aufmerksam gemacht, da ich aber nicht nur eine Maskenverweigerin, sondern auch sehr gewissenhaft bin und daher nicht ganz sicher war, ob ich dabei nicht doch eine haben sollte, denn die Zahlen steigen ja, wie ich in Oe 24 immer höre sehr bedenklich und die “Alte Schmiede” mich auch auf die Präsentation von Antonio Fians neuem Buch und da habe ich mich für das zu Hause bleiben entschieden, weil man sich da ja auch nicht anstecken kann und diesmal ist es mir auch gelungen, die ganze Veranstaltung zu erleben. Also Antonio Fian und Markus Köhle, der moderierte, mit Masken auftreten und sie abnehmen sehen.

Markus Köhle sagte dazu, daß das das Privileg der Vortragenden sei, sie abnehmen zu können, was das Publikum, das beim Livestream ja nicht sichtbar ist, zwar auch noch könne, aber schon empfohlen würde, sie aufzubehalten. In Literaturhaus und in der “Gesellschaft” muß man das, glaube ich, ja schon, weil Wien Ampelstufe orange und den 1956 in Klagenfurt geborenen Antonio Fian kenne ich sehr gut und er mich, glaube ich auch, war ich ja schon bei vielen seiner Lesungen und sein Buchpreisbuch von 2014 steht auch noch auf meiner Leseliste. Er ist auch bekannt für seine Dramulette, die alle zwei Wochen, glaube ich, schon seit Jahren in der Tageszeitung “Standard” abgedruckt sind und von einigen davon gibt es auch schon bei “Droschl” erschienenen Bände.

Das neue Buch “Die Nachrichten aus einem toten Hochhaus” wo mir die Titelgeschichte bekannt erschien, so daß ich nicht sicher bin ob ich nicht auch schon Teile davon bei einer Lesung hörte, aber vielleicht hat auch Antonio Fian Wiederholungen, bestehen wie Markus Köhle in seiner Einleitung erklärte aus drei Teile und der erste Teil, das ist interessant, besteht aus Träumen, da sich Antonio Fian ja schon öfter und schon länger mit dem Schlaf beschäftigt und da war ich schon 2009 bei einer Lesung im Theater im Nestroyhof. Im Schauspielhaus habe ich ihn aus seinem “Polykrates-Syndrom” lesen gehört und in Krems und Göttweig war er auch einige Male.

Im zweiten Teil aus dem Antonio fian nicht gelesen hat geht es um die braunen Dichter, um Max Mell, nicht Melle, wie Markus Köhle, der ja vielleicht noch zu jung ist, um diesen Namen zu kennen, der mir noch aus der Schule geläufig ist und um Bruno Brehm und der dritte ist die Titelgeschichte, wo Antonio fian beschreibt, wie er offenbar in Pecs Stadtschreiber ist, sich ein Monat lang dort aufhalten soll, im Monat März während er im April in Klagenfurt eine Poetikvorlesung über Werner Kofler halten soll. Da zitiert er dann einige Werke des 2011 verstorbenen Meisters mit dem ich, wie ich ja immer spoilere einmal im Zug nach Klagenfurt gefahren bin, das heißt eigentlich nur mit seinem Koffer, denn er ist noch am Südbahnhof im Speisewagen verschwungen und bis Klagenfurt nicht wiedergehkommen. WernerKofler nicht Kogler wie Antonio Fian mehrmals rezitierte, was ja auch eine wunderbare Verwechslung oderNamensähnlichkeit mit dem Vizekanzler, der aber, glaube ich, in der Steiermark geboren ist, ist. Der Ich-Erzähler irrt jedenfalls in Pecs herum, denkt an seine Vorlesung und sieht dort ein leersteheden fünfundzwanzigstöckiges Hochhaus, das verfällt, weil es zu teuer wäre, es abzureißen, das verschwindet dann und die Fremdenführerin, die er am nächsten Tag mietet, sagt, es gäbe ein solches gar nicht, erwähnt aber den Schrifjtsteller “Kogler” oder “Kofer” und weist auf einen Führer hin, die eine Figur aus einem Kofler- Werk wäre, den trifft er dann auf einer Bak und am Schluß findet er dann noch das Hochahus, das jetzt hell erleuchtet ist, weil gerade eine Schrifjtstellerparty darin stattfindet.

Im Gespräch fragteMarkus Köhle dann, ob es diese Vorlesung wirklich gegeben hätte, Antonio Fian bejahte und meinte, daß die Geschichte, die erste Vorlesung wäre mit der er die Studenten in Koflers Werk einführen wollte.

Dann kamen noch ein paar Träume, die auch von Literaten, beispielsweise den schon erwähnten Werner Kofler handelte, der erschien dem Erzähler, nachdem er ein Jahr verstorben war, im Traum. Da rief er ihn an und verlangte eine StangeZigaretten von ihm, die ihm der Erzöher gerne bringen wollte, er wußte nur nicht wohin, bis ihm einfiel, daß Kofler öfter gesagt hatte, daß das Leben ohne Ziaretten, die Hölle wäre.

Dann gab es noch eine Diskussion, bei der mir auffiel, wie sehr Antonio Fian seine Maske, die er am Ende der Veranstaltung natürlich aufsetzte, zerknetete, das soll man ja nicht, ist aber offensichtlich Realität und Markus Köhle, wies auf den Büchertisch und das Wiederkommen hin und da deutete er an, daß man nicht wüßte, wie lange es noch Veranstaltungen gäbe, spricht ja vieles für einen zweitenLockdown oder Verschärfungen der Maßnahmen nach den Wiener Wahlen hin, da ja die Zahlen inzwischen auf über tausend angestiegen sind.

Untopische Insel beim Radio Rosa

Das “Radio Rosa”, keine Ahnung woher der Name kommt, ist eine Reihe die Patricia Brooks nun schon das vierzehnte Mal im Rahmen der GAV veranstaltet, dabei immer eine Reihe von Literaten einlädt, um zu einem bestimmten Thema eine experimentelle Performance zu gestalten, könnte man, glaube ich, in etwa sagen.

2009 bin ich im Amerlinghaus das erste Mal, glaube ich, darauf gestoßen und seither zwei Mal und heute wieder im Literaturhaus das vierzehnte “Radio Rosa”, wie zuerst Robert Huez in seiner Einleitung und dann auch Patricia Brooks erwähnte zum Thema “U(n)topische Insel” was immer das auch heißen mag, mit dem GAV- Mitglied und Musiker Michael Fischer, der ja auch die Performancereihe mit Herbert J. Wimmer und Marion Steinbacher gestaltet, Sophie Reyer, die wenn ich mich nicht irre schon einmal beim “Radio Rosa” war und Magda Woitzuck, die schon einige Hörspielpreise gewonnen hat und deren “Elis” ich gelesen habe und Thomas Ballhausen, der sich auch für den Film und Comic sehr interessiert, einen Vortrag über Sigmund Freud gehalten und den “Reinhard Priessnitz- Preis” gewonnen und utopisch ist wohl auch das ganze Szenario, zumindest empfinde ich es so, wenn ich mich per Livestream ins Literaturhaus schalte, weil ich dort nicht mit Maske auftreten will und mich nicht registrieren lassen möchte, was, wie Robert Huez einmal richtig vermerkte, ohnehin nicht nötig wäre, schließlich war ich ja in den letzten Jahren mehrmals in der Woche dort, bin in der Kartei und habe auch schon einige Veranstaltungen, zugegeben, das ist länger her, dort organisiert.

Also die Maskierung nur per livestream beobachtet und dann begann schon die akustische Einleitung von Michael Fischer und dann riß eigentlich Magda Woitzeck das Geschehen an sich, als sie von den Wildschweinen begann, die ihrer Meinung nach auf jeder Insel leben würden. Sophie Reyer las dann noch von der Lillifee. Dann wurde es ein Zwiegespräch zwischen den beiden Damen, wo sich Thomas Ballhausen nur eher wenig einmischte und von seinem Schreiben und seinem Vater berichtete, während Magda Woizeck auf die Müllberge zu sprechen kam, von den Plastikbergen mit manchen Mundschutzmasken, die die Insel überfüllte. Dann kam sie zu Gott Chronos, der seine Kinder fraß, bis ihn Zeus besiegte und auf die Insel der Seligen verbannte, immer unterbrochen von der szenischen Begleitung Michael Fischers und ganz schön surreal, sich das ganze in der Corona-Welt vorzustellen, wo wir jetzt ja noch nicht wissen, ob und wie wir da herauskommen und ich nicht weiß, wann und ob und bei welchen “Radio Rosa”, ich wieder real ins Literaturhhaus komme?

Und richtig, einmal, ich glaube, bei meinem ersten Besuch hat mir Patrica Brooks auch versprochen, mich einmal zu ihrer Reihe einzuladen, aber dazu schreibe ich wahrscheinlich zu wenig experimentell und plane derzeit ja nach meinem “Klostertext” schon den dritten Corona-Roman, der wahrscheinlich auch ein bißchen dystopisch werden wird.

Susanne Ayoubs Paul Antschel Film

Nach dem ich vorige Woche mit dem Literaturveranstaltungsstreamen angefangen habe, da ich ja nicht maskiert in die “Alte Schmiede”, ins Literaturhaus oder in die “Gesellschaft” gehen will, habe ich mir die Programme durchgesehen und bin beim heutigen Montag bei der “Tacheles-Reihe” in der Gesellschaft Daniela Strigl spricht mit Sybille Lewitscharoff hängen geblieben.

In der “Alten Schmiede” war Susanne Ayoub und der mir unbekannte Klaus Demus angekündigt. Gut, kann ich ja wieder hin und herspringen, habe ich gedacht, dann aber auf der “Gesellschaft- Facebook Seite” keinen Stream gefunden, so blieb mir nichts anderes über,als in die “Alte Schmiede” “zu gehen”.

Das war wieder etwas schwierig, weil lange ein leeres Lesepult, obwohl schon Johanna Öttl, glaube ich, die Veranstaltung angekündigt hat und erzählte, daß die 1956 geborene Susanne Ayoub, die ich ja, glaube ich, von einer Veranstaltung in der “Szene Margareten” in den Neunzigerjahren kenne, sie dann beim “Siemens-Literaturpreis traf und noch später immer wieder bei Lesungen in der “AS”, beim Volksstimmefest, Poet-Night, etcetera, sie war auch mit der Bruni sehr befreundet, ihr Buch über ihre Kindheit in Bagdad habe ich gelesen, sie hat sich jaauch sehr auch filmisch mit diesem Thema beschäftigt.

Jetzt aber ein Film über Paul Celan, weil sie zu der Idee, wie sie später Johanna Öttl erklärte auf einem Lyrikfestivasl in Czernowitz, wo sie auch Michael Hammerschmid kennenlernte, gekommen ist, zuerst stellte aber Michael Hammerschmid, den 1927 geborenen Lyriker und Kunsthistoriker Klaus Demus, einen Freund von Celan vor, den Susanne Ayoub in ihrem Film über den berühmten Dichter und seine Freundschaft sprechen ließ. Michael Hammerschmid habe ich während der Vorstellung auch nicht gesehen und dachte schon “Uje, uje, da stimmt was nicht mit der Übertragung!”

Dann kam aber der alte Herr auf die Bühne, der wie Michael Hammerschmid erklärte und auch bei “Wikipedia” steht panthestische Naturlyrik in der Traditionslinie von Hölderlin bis Hofmannsthal und Borchardt schreibt.

Er las fünfzehn Minuten lang aus verschiedenen Büchern. Dann kam Susanne Ayoub und Johanna Öttl auf der Bühne, sprachen über den fünfundvierzig Minuten langen Film, wo Susanne Ayoub zuerst das Czernowitz von heute, das, wie sie meinte, nicht viel mit dem des 1920 geborenen Paul Antschel, der aus seinem rumänisierten Namen das Anagramm Celan machte, zu tun hatte.

Trotzdem war es ihr wichtig die revolutionäre Aufbruchsstimmung von heute zu zeigen und sie wollte zuerst die Gedichte nur aufschreiben und tonlos vorführen, weil sie die Interpretationen der Celan-Sprecher auch seine eigene nicht gefielen. Später kam dann doch eine Schauspielerinnenstimme hinzu und als Pau Celan bei der “Gruppe 47” eingeladen von Ingeborg Bachmann mit der er ja befreundet war, vorgetragen hat, dort hat seine monologe Interpretation auch nicht gefallen und wurde sogar mit den Goebbels verglichen, was den Dichter, der sich ja durch seine Erfahrungen sehr verfolgt fühlte, glaube ich, sehr verstörte.

Den Brief wechsel mit Ingeborg Bachmann habe ich ja gelesen und als ich 1975, glaube ich, mit der Elfi nach Amsterdam fuhr, habe ich einen Celan- Band mitgenommen oder habe ich mir das Buch von der Elfi ausgeborgt und bin damit etwas später zu Workcamp nach Hamburg gefahren?

Das weiß ich nicht mehr so genau, das Buch habe ich noch und war von der “Todefuge” wahrscheinlich nicht einmal so beeindruckt. 2000 hat es aber, glaube ich, im ORF ein Celan-Symposium gegeben, wo ich den Gedicht näher kam und auch Daniela Strigl im Fyoer stehen sah. Soweit meine Erinnerungen, aber zurück zur Veranstaltung oder zu dem Film, der gezeigt wurde und der mich sehr beeindruckt hat.

Mit Bildern aus Czernwitz hat er angefangen, hat dann in die Wohnung zu Klaus Demus geführt, ins Literaturhaus ist es aber auch gegangen, weil dort ein paar Celan-Originalausgaben aufbewahrt werden und in die “Gesellschaft”, wo man Manfred Müller im Hintergrund sitzen sieht und im Vordergrund einen Brief den Paul Celan 1968 an Wolfgang Kraus, dem damaligen Leiter schrieb und ihm versicherte, daß er sich sehr auf die Lesung freue, die am 5. Oktober stattfinden sollte und er sich nur einen einfachen Tisch und dazu ein Glas Wasser wünschte. Er ist dann nicht dorthin gekommen und Klaus Demus, der Paul Celan, wie er erzählte, durch seine Frau, die mit Ingeborg Bachmann in dieselbe Klasse gegangen ist, kennenlernte, erzählte, wie er den Dichter kennenlernte und, daß die Freundschaft einen Bruch bekommen hat, weil er ihn aufforderte seiner Paranoia wegen einen Arzt aufzusuchen. Paul Celan ist dann nach Paris gegangen, war dort als Lehrer tätig, wurde pyschiatrisch behandelt und hat sich 1970 in der Seine ertränkt.

Es gibt auch einen Briefwechsel zwischen Celan und dem Ehepaar Demus, der stand in der “Alten Schmied” am Tisch während des Gespräches zwischen Sussanne Ayoub und Johanna Öttl und jetzt bin ich doch ein bißchen in der “Gesellschaft” gewesen, wenn auch nicht bei Sybille Lewitscharoff, die ich aber einmal, wie ich mich erinnern kann, in der “Alten Schmiede” hörte und im Literaturhaus habe ich einmal eine Lesetheateraufführung mit einem fingierten Treffen zwischen Marlen Haushofer und Paul Celan gehört.

Nach dem Film war die Übertragung dann plötzlich aus, es gab keine Verabschiedung und keine Schlußstatements mehr zu hören, dafür das Video, wo Jana Volkmann im Juni, glaube ich, Sabine Scholl vorstellte und zwischen achtzehn und achtundzwanzig Zusehern, kann ich noch anmerken, hat die Übertragung auch gehabt, darunter einen aus Ohio und eine aus Schweden und die Nedra Bickham, die Grüße schickte, hat in den Film auch mitgewirkt.

Maskenlos in die “Gesellschaft für Literatur”

Die Veranstaltungen im Literaturhaus, “Alte Schmiede” und “Gesellschaft für Literatur” haben nach und nach angefangen, die Sommerlesereihen im Weinhaus Sittl,Cafe Prückl, O-Töne etcetera, sind beendet und da die Zahlen der massenhaft Getesteten steigen, jetzt sind die täglichen Fünzehntausend, die Kanzler Kurz im März versprach, erreicht und da jetzt circa täglich siebenhundert postiv getestet sind, ist die Angst und Panik wieder angestiegen, Wien auf die Ampelfarbe orange geschaltet und seit Montag generelle Maskenpflicht in allen öffentlichen Räumen.

Daß man die in der “Gesellschaft für Literatur” schon bei der Farbe gelb tragen muß, im Literaturhaus und in der “Alten Schmiede”, glaube ich, nur beim Eintreten habe ich schon früher herausgefunden und noch früher, ich glaube schon im April geahnt, daß die Corona-Krise mich warhhrscheinlich zumindest in der Veranstaltungsseite von der Literatur wegbringen wird, denn ich schreibe und lese wie meine Leser wissen werden, nach wie vor sehr viel.

Beim Lesen bin ich jetzt doch beim dreifachen Buchpreisbloggen angekommen und beim Schreiben beim zweiten CoronaText, aber da ich ja keine Maske tragen will, war ich wohl am letzten Freitag und am Montag bei meinen letzten Veranstaltungen und da am Freitag bei der Literaturmeile Zieglergasse vor dem Literaturhaus, den Herr Huez hatte ich da schon vor der Hauptbühne getroffen und ihm gesagt, daß wir uns jetzt wahrscheinlich länger nicht sehen würden.

“Verfolgen Sie uns per stream hat er gesagt!” und das war ein guter Tip, denn ich hatte ja die mir zugeschickten Programme ein wenig wehmütig beiseite gelegt, jetzt aber durchgeblättert, um herauszufinden, was ich mir alles digital geben könnte?

Sehr viel Zeit habe ich ja eigentlich nicht dazu, bin ich im Lesestreß, die Veranstaltungen fehlen aber doch ein bißchen, obwohl das Livestream schauen den Kollgenkontakt ja nicht ersetzen kann, wie mir auch die Ruth am Freitag sagte, aber da bin ich ja ohnehin immer nur daneben gestanden und ich habe mir auch noch vor dem Sommer ein paar der Corona- Lesungen angehört und auch über zwei Veranstaltungen der “Gesellschaft für Literatur” gebloggt.

Aso mir das Programm der “Alten Schmiede” und des Literaturhauses ansehen und beschloßen, da am Donnerstag einen Livestreamabend zu machen, weil ich das Geflüster ja sonst schon mit meinen Buchbesprechungen geblockt habe.

Dann ist mir zufällig die Facebookseite der “Gesellschaft” in die Hände gefallen und da habe ich gesehen, es gibt einen Ernst Lothar Abend beziehungsweise der Zsolnay Verlag hat da jetzt das dritte Buch des Autors des “Engels mit der Posaune” herausgegeben, “Das Wunder des Überlebens” und das habe habe ich schon in Harland liegen, hat es mirdie Doris Kloimstein mit der ich ja immer am Markt von St. Pölten Bücher tausche, gegeben und das zweite Buch “Die Rückkehr” habe ich mir mit dem Alfi noch live in der “Gesellschaft” angehört.

Das erste Buch den “Engel mit der Posaune”, habe ich in einer Uraltausgabe gelesen und den Film gesehen, der sich, wie Herbert Orlinger, der “Zsolnay– Verleger” erklärte sich von dem Buch unterscheidet und er deshalb lange gezögert hat sich mit dem Original zu beschäftigen.

Dann hat er es doch getan Eva Menasse hat das Nachwort geschrieben, beim zweiten Buch war es der Doron Rabinovici, jetzt offenbar Daniel Kehlmann, aber der war nicht in der “Gesellschaft”, lebt der ja, glaube ich, in Amerika und so habe ich umdisponiert und mir schon am Mittwoch Abend den Livestream gegeben, statt zum Lesen in die Badewanne zu gehen und habe dann auch gleich Manfred Müller, Herbert Ohrlinger, Nikolaus Kinsky der drei Textstellen gelesen hat und Dagmar Heißler, die eine Lothar-Kennerin ist, mit Masken den Saal betreten sehen, die haben sie dann abgenommen. Das Publikum von denen ich einige Köpfe gesehen habe, hat sie anbehalten und Manfred Müller führte auch gleich in das Leben des 1890 in Brünn geborenen und 1974 in gestorbenen ein, der Jus und Germanistk studierte, dann Direktor der Josefstadt war, bevor er nach Amerika emigirieren mußte. Geschrieben hat er da auch schon, zum Beispiel die “Die Mühle der Gerechtigkeit”, das 1960 wiederaufgelegt wurde.

Ein Buch, das ich im Schrank gefunden habe und das mich zum “Im Namen des Vaters” angeregt hat. Den “Engel mit der Posaune” hat er in Amerika geschrieben, dann ist er 1946 als US beauftragter nach Wien zurückgekommen. Darüber hat er in der “Rückkehr” geschrieben und dannn 1960 “Das wunder des Überlebens”, das jetzt von “Zsolnay” neuaufgelegt wurde.

Drei Stellen daraus hat Nikolaus Kinsky gelesen. Die Erste, wo er Sigmund Freud in seiner Ordination besuchte, dann die, wo er schon in Amerika mit Franz Werfel über die Ränge mit denen sie in den Bestsellerlisten erwähnt wurden, diskutierte worauf Manfred Müller dann seine Gäste fragte, wer von beiden wohl der berühmtere oder bessere Schriftsteller sei?

“Beide sind wohl etwas vergessen!”, antwortete Herbert Ohrlinger, ich habe von Franz Werfel vor einigen Jahren einiges gelesen und Herbert Ohrlinger betonte wieder, daß vier oder fünf Lothar-Romane wohl Gültigkeit hätten, die drei schon aufgelegten, dann noch “Die Zeugin” und der” Südtirolroman”, der wohl damals in Amerika erschienen ist und er erwähnte wieder, daß der den “Heldenplatz” nicht wiederauflegen wird. “Die Mühlen der Gerechtigkeit” nachdem ich ihn damals fragte, wohl ebenfalls nicht und dann wurde, glaube ich, noch die Stelle aus der “Rückkehr” gelesen, wo Lothar mit seiner Frau Adrienne Gessner und seinem Schwiegersohn mit dem Zug nach Wien zurückkehrt und dann über die Mariahilferstraße in das Hotel Bristol fährt, wo er unterbegracht war.

Interessant, interessant und jetzt ab in die Badewanne, Kurt Drawerts Dresden-Buch wartet auf mich und am Donnerstag habe ich dann zwischen dem Literaturhaus und der “Alten Schmiede”, die Auswahl oder kann bei beiden hin und herswitschen und nach Hause gehen muß ich auch nicht, was ja ebenfalls ein Vorteil ist.