Re: connect fbm 21

Unter diesem Motto wurde am Dienstagabend die Frankfurter Buchmesse live und digital eröffnet und hingestreamt bin ich dort schon seit ich blogge also seit 2008 jedes Jahr, habe mich dort auf das blaue Sofa gesetzt, die 3 Sat und die Ard Bühne besucht , 2000 und 2002 war ich live dabei und bin mit dem Alfred ein paar Tage lang jeweils von Mainz oder Wiesbaden,weil wir direkt kein Zimmer bekommen haben hin und hergefahren. Im Vorjahr war die Messe größtenteils Online, heuer wieder live.

Getestet, geimpft, genesen, wie das so heißt. Ein paar Masken waren auch zu sehen und die Eröffnungshalle ziemlich leer besetzt, während ich vorher schon Sandra Kegel auf einem Empfang gesehen habe und am Montag wurde ja der “Deutsche Buchpreis” an Antje Ravik Strubel vergeben. “Re. Connect fbm 21” ist auf dem Transparent im Festsaal gestanden, eine Mona Ameziane hat moderiert und zuerst einmal den Direktor und die Börsenvorsteherin interviewt die das Buch lobten und erzählten, wie sehr das Lesen und die Bücher durch die Krise gebracht haben.

Ansonsten scheint die Messe sehr divers zu werden. Gastland ist Kanada, da gab es eine Inuk-Sopranistin mit einem Eröffnungslied. Vorher trat noch die neue Frankfurter Bürgermeisterin auf, die iranischer Abstammung ist und auch das Lesen lobte und der hessische Stadtrat. Dann erschien die kanadische Eröffnungsrednerin, ihre Exellenz Mary May Simon, die Multturministerin Monika Grüters hat auch gesprochen, bevor Margaret Atwood aus Kanada zugeschalter wurde. Die Transperformerin Vivek Schraya ist auch noch aufgetreten und aus Paris war eine Inuk Poetin Josefine Bacon zugeschaltet, die aber leider schwer zu verstehen war. Seltsam, daß, das bei einer so hochprofessionellen Veranstaltung nicht klappt, aber alle haben sich gefreut und am Mittwoch wird es dann in Frankfurt live und bei mir auf dem stream weitergehen. Ich bin gespannt, freue mich sehr und habe mir schon ein Video über die kanadische Literatur angesehen, während ich am Mittwoch früh mit dem sechzehntenBuchpreisbuch angefangen habe.

Dann ging es um zehn auf die ARD-Bühne, wo der etwas heisere Messedirektor Jürgen Boos mit der vietnamesisch kanadischen Autorin Kim Thuy, die betonte, daß sie in beiden Ländern zu Hause sei und dem Innuk Autor Michel Jean auf Englisch ein Gespräch führte. Dann wurde an die kolumbianische Autorin Pilar Quintana für ihr Buch “Die Hündin”, ein “Aufbau” erschienen, ein Preis verliehen, bei dem immer eine unterpräsentierte Autor, Autorin aus Lateinamerika, Afrika, etcetera, ausgezeichnet wird.

Es gibt wieder Kritik an der Teilnahme von rechten Verlagen, obwohl heuer viel weniger Verlage ausstellen oder zugelassen wurden, 2017 war das ja, glaube ich, sehr stark, da gab es einen regelmäßigen Tumult und Martin Sellner ist spöttisch lächelnd auch dabei gestanden. Die Veranstalter pochen auf die Meinungsfreiheit, einige Autoren haben aber deshalb schon abgesagt.

Der Alfred hat mir den “Falter-Bücherherbst” gebracht, wo ich mich noch ein bißchen informieren konnte und ich habe mir dann auch noch die Pressekonferenz angesehen, wo das Projekt “Wie wollen wir leben?” ein Messemotto vorgestellt wurde. Da wurden, glaube ich, acht Autoren acht Stunden den Main hinuntergefahren, wo sie Zukunftsprojekte entwerfen konnten.

Dennis Scheck hat seinen Bücherherbst vorgestellt und eine alte Buchzeit gab es in der blauen Sofa Pause auch zum Nachhören, wo ich mir gleich ein Buch aussuchte, das der Alfred für mich bei der Anna Jeller bestellte.

Antje Ravic Strubel ist auf der ARD-Bühne aufgetreten und wird, glaube ich auch, auf den anderen herumgereicht. Eva Menasse stellte ihr “Dunkelblum” vor, das das Massaker von Rechnitz beschreibt, da habe ich die O-Töne.versäumt, mir das Buch aber schon vom Alfred sozusagen zum Geburtstag kaufen lassen.

Gert Loschütz stellte auf dem blauen Sofa seine “Besichtigung eines Unglücks” “mit dem er zwar nicht auf die Shortlist aber den Raabe-Preis” bekommen wird.

In der “Blauen Stunde” ging es um “transatlantische Beziehungen” und bei ARD wurde übr das Gendern diskutiert, etwas was den Uli interessieren wird.

Das Gespräch zwischen Katja Gasser und Anna Baar über deren Buch “Nl” das auf das öst Shortlist steht, auf dem blauen Sofa habe ich dann nachgehört um mich schon ein bißchen über das Buch, das ich lesen werde, zu informieren.

Dann bin ich in mein Praxiszimmer hinübergegangen, habe eine Stunde gemacht und danach in die AK-Bibliothek zur österreichischen Debutpreis-Lesung gegangen, wo Anna Felnhofer, Anna Albinus und Clemens Bruno Gatzmaga ihre nominierten Bücher vorstellten und danach wieder nach Frankfurt geswitscht, wo es eine “Canada Nigt” gab, wo wieder die Innuk-Sängerin und die Gouverneurin aufgetreten ist und auch ein paar Autoren auf französisch Texte lasen oder interviewt wurden.

Am Donnerstag ging es dann auf der ARD- Bühne weiter, denn da wurde zuerst der Ehrengast von 2022 Spanien vorgestellt. Danach als ich eigentlich zum “Aspekte Literaturpreis” und zum “Blauen Sofa” switchen wollte, ging es auf der Hessen-Bühne wieder um Cancel-Culture, das momentan sehr aktuelle Thema, wie korrekt wir schreiben oder gendern müßen. In manchen Ämtern muß man das um nicht entlassen zu werden, wie man bei uns demnächst dort 3G braucht.

Was macht man dann, wenn einem die Sternchen auf die Nerven gehen? Matthias Politycki tut es das vielleicht, Jagoda Marinic ihat es verteidgt und die Verlegerin Antje Kunstmann von den Schwierigkeiten erzählt, die ein Verlag damit hat.

Julia Franck, deren “Mittagsfrau” und auch noch anderes ich gelesen habe, war als nächstes dran. Sie hat einen Roman geschrieben, in dem sie sich mit ihrer Großmutter beschäftigte, die in Ostberlin einen großen Salon führte, in dem sich die ganzen Intellektuellen trafen. Julia Franck lebte damals in Westberlin, ist aber öfter hinübergependelt und die Großmutter hat ihr und der Mutter den Zwangsumtausch bezahlt.

Denis Scheck mit seinen Lteraturempfehlungen folgte und bei mir das Mittagessen. Dann doch auf das “Blaue Sofa”, wo aber gerade Mittagspause war. Also nachholen und da bin ich zuerst über Jasmin Schreibers “Mauersegler” gestolpert und habe gestutzt, denn das habe ich ja im Frühjahr gelesen. Was das ist auf dem blauen Sofa und stammt es nicht von einer Valerie Jakobs und hat Jasmin Schreiber nicht den “Marianengraben” geschrieben?

Die Covers angesehen und auch nicht wirklich weitergekommen, denn die sind sehr ähnlich. Auf beiden sind die Vögel darauf und das eine hat noch das “der” davor und man könnte wieder über den Titelschutz diskutieren, der offenbar nicht wirkich eingehalten wird, nur bei mir, wenn ich ein Buch “Paul und Paula” nennen will.

Der “Aspekte-Literaturpreis” ist auch sehr interessant, denn da werden immer die Debuts nominiert und damit habe ich mich ja in der letzten Zeit beschäftigt und da gibt es auch mehrere, das Bloggerdebut, wo ich mitjuriere beispielsweise oder auch der öst Debutpreis, wo ich am Mittwoch die Lesung streamte und bei den O-Tönen gibt es auch Debuts. Der “Aspekte- Preis” ist, glaube ich, der berühmteste und vielleicht auch der ältste und da waren diesmal “Identiti”, der Timon Karl Kaleyter der beim “Bachmann-Preis” gelesen hat, Lisa Krusche mit “Unseren anarchistischen Wurzeln” und eine mit bisher ziemlich unbekannte Ariane Koch mit “Die Aufdrängung” nomiert. Letztere hat gewonnen, das Buch ist ein “Suhrkamp-Tb” und es handelt von einem Gast in einem Haus, der offenbar ähnlich identitätslos, wie Anna Baars Hauptfigur sein könnte.

Um zwei gabs dann wieder eine blaue Stunde mit einem mich natürlich sehr interessierenden Thema, nämlich “Der lange Atem von Corona”, wo drei mir bisher unbekannte Bücher vorgestellt wurden. Nämlich die Psychologin Beate Küppers mit “Die geforderte Mitte Rechtsextreme und demokratiegefährdete Einstellungen in Deutschland”, Malte Thiessen “Auf Abstand. Eine Gesellschaftsgeschichte der Corona-Pandemie” und Klaus Zierer “Ein Jahr zum Vergessen. Wie wir die drohende Bildungskatastrope nach Corona verhindern können”

Also die geschichtliche Seite, die Bildungskmisere und dann natürlich der Rechtsextemismus, wo ich noch immer nicht verstehe, was Corona damit zu tun hat und wieso man das sofort sein muß, wenn man sich nicht impfen und nicht testen und keine Maske tragen will und man sich fragt, wann die Maßnahmen jetzt endlich vorbei sind?

Das wurde in der Diskussion natürlich nicht beantwortet, nur auf den rechten Verlag hingewiesen, während mich die drei vier Manderl, die man da manchmal vor dem blauen Sofa sitzen sieht, mehr beeindruckte. Fünfundzwanzigausend Leute dürften da, glaube ich, täglich hinein und die Bilder, die man sieht, zeigen ziemlich leere Messehallen. Aber vielleicht wird sich das am Freitagnachmittag, wenn das Publikum zugelassen wird, ändern.

Die 1946 in der Türkei geborene Emine Sevgi Özdemar, die 1991 beim “Bachmann-Preis” gewonnen hat , hat in “Ein von Schatten begrenzter Raum” von einer Frau geschrieben, die 1971 nach dem Putsch von Istanbul übers Meer nach Europa flieht.

Am Abend schon in Harland habe ich mir dann das Tischgespräch mit Elke Heidenreich angehört, die jetzt ja einen Shitstorm bezüglich ihrer Genderaversion eingefahren und ein Buch “Hier gehts lang” über ihre Leseerfahrungen geschrieben hat, wo ihre Lesebiografie enthalten ist, am Anfang waren es die Kinderbücher, dann kam der “Nils Holgersohn” und die Frauenbücher, während sie als Studentin Seminararbeiten für ihre Kommillitionen geschrieben hat, das würde heute wahrscheinlich die Plagiatsstürmer animieren, aber Elke Heidenreich hat sich durch das Leben gelesen, tut das immer noch und ist sicherlich eine interessante Frau mit einer starken Sprache und Katzenliebhaberin ist sie, glaube ich, auch.

Der Freitag hat mit dem Weiterlesen der Sasha Marianna Salzmann begonnen, die um zehn auf der ARD-Bühne war, beziehungsweise von einer Redakteurin interviewt wurde. Vorher war ich noch eine Runde Rad fahren, um meine Abwehrkräfte zu stärken und bin da bei der Zelle in Altamannsdort vorbeigekommen, wo ich vier Bücher nach Harland brachte, von denen ich drei schon hatte. Interessant, interessant. Der Alfred hat vom “Thalia” ein Gutscheinheft, eine “Buchkultur” und den Bücherfolder vom Krimifest mitgebracht und Sahsa Marianna Salzmann, deren erstes Buch mir ja nicht so gut gefallen hat, hat mich bei ihrem zweiten, das kann ich schon spoilern, durch ihr sehr eindrucksvolles Show not tell, das mir eigentlich noch nie so beobachten konnte, beeindruckt und auch dadurch daß sie selbstbewußt sagte, daß sie hoffe daß sie mehr, als über ihre postsowetische Herkunft schreiben könne.

Das Thema Rassismus scheint auf der Messe ein großes Thema zu sein, denn es folgt gleich der 1978 geborene Soziologie Aladin El-Mafaalani mit seinem Buch “Wozu Rassismus?”

Der Schauspieler Edgar Selge hat ein Buch über seine Kindheit geschrieben und die Krimi-Autoren Kat Menschik und Volker Kutschker haben eine Buchreihe herausgegeben.

Dann ging es zu der 1963 geborenen Jenny Erpenbeck und ihren für den bayrischen Buchpreis nominierten Roman “Kairos” wo es um die Liebesgeschichte zwischen einer jungen Frau und einem älteren Mann geht, die nach seinem Tod zwei Kartons zugeschickt bekommt, die die Struktur des Romanes schildern.

Danach kam Sven Regner mit seinem “Glitterschnitter” auf das “Baue Sofa”, wo Marie Sagschneider versuchte den Inhalt in zwei Sätzen zusammenzufassen und zu dem Schluß kam, daß es um das Lebensgefühl der prekären Künstler der Neunzehnachtzigerjahre geht.

Es gibt einen Stand des Goethe-Instituts, die ihre Verantaltungen streamen, so bin ich in ein Gespräch mit der Buchpreisträgerin Antje Ravic Strubel hineingekommen und dann noch in die Präsentation des neuen Buchs des 1976 in Bratislava geborenen Michal Hvorecky, der dort das Goethe Institut leitet und den ich ja einmal auf dem Literaturschiff kennenlernte, Stefan Teichgräber hat ihn für sein Festival und in seinem Workshop vorgestellt. “Troll” habe ich gelesen, jetzt hat er ein Buch über einen slowakischen Nationhelden geschrieben und ihn auf die Insel Tahiti versetzt, außerdem erzählte er eine Anekdote, wie einmal ein älterer Mann in das Institut kam und fragte, ob sie Bücher von seinem Großvater hätten?

“Wie heißt er?”, war die Frage. Hermann Hesser die Antwort und es gab Bücher sogar in slowakischer Übersetzung.

Auf das “Blaue Sofa” kam dann die heurige Friedespreisträgerin, die Zimbabwer Autorin Tsiti Dangarembga, die dort während einer Demonstration verhaftet wurde.

Dann kam der türkische Komiker Bülent Ceylan und erklärte, daß er auf die Messe kam, weil er den rechten Verlagen keinen Platz geben würde.

Der Soziologe Armin Nasehi hat die Pandemie benützt um ein Buch über die “Theorien der überforderten Gesellschaft” zu schreiben und der 1976 in München geborene Fridolin Schley hat in “Die Verteidigung” bei “Hanser” einen Roman über den SS-Brigadeführer Ernst von Weizsäcker herausgebracht.

Interessant das Buch des Professor für molekulare Psychologie der Universität Ulm, ich wußte gar nicht, daß es sowas gibt, Christian Montag “Du gehörst uns – Die psychologischen Strategien von Facebook, Tik Tok, Snapchat & Co”, der sich öffentlich rechtliche soziale Medien wünscht.

Während ich auf die “Blaue Stunde “Deutschland nach Merkel” , die ja jetzt die politische Bühne verläßt, mit Büchern von Ralph Bollmann,Ursula Weizendfeld und Stephan Lamby wartete, bin ich auf den Stream der ARD Hörbuchnacht gestoßen, wo Elke Heidenreich sich wieder bezüglich ihres Shittorms äußern mußte und natürlich ihre Lesebiografie präsentierte. Dann gab es dort eine Hörbuchreihe wo die Jahrhundertstimmen von 1900-2000 respektive 1945 aufgezeichnet wurden, wo man Albert Einstein, Winrifed Wagner, Adolf Hitler, Thomas Mann und den Berichterstatter über das Attentat von Sarajevo hören konnte.

Dann kam die Hörspielstimme Jens Wawrczeck, der die “Drei Fragezeichen” gesprochen hat und Hitchcock liebt und aus “Über den Dächern von Nizza” gelesen hat. Den Hörbuchpreis hat das Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess – “Saal 101” gewonnen.Dann wurde das Hörbuch von Marcia Zuckermann “Mischpoke” präsentiert, beziehungsweise vorgelesen.

Am Samstag kam dann die durchgestrichene Frauenliteratur in dem Buch von Nicole Seifert auf die ARD-Bühne, die sich mit den vergessenen ausgegrenzten Frauen beschäftigte und da Marlen Haushofers “Wand”, sowie Sylvia Plaths “Glasglocke” Sechzigerjahren erschienen sind. Außerdem stellte sie Gabriele Reuters “Aus guter Familie” Theodor Fontanes “Effi Briest” gegenüber, die im neunzehnten Jahrdhundert das gleiche Thema behandelten, aber Fontane ist berühmt geworden, Reuters eher vergessen. Das hat sich zwar inzwischen verändert, da inzwischen ja oft mehr Frauen auf Buchpreislisten stehen oder Preise bekommen und auf meiner Shortlist stehen inzwischen ja auch schon sechs Frauen, obwohl ich auf den Ferdinand Schmalz noch immer neuegierig bin.

Hannah Lühmanns Debut Auszeit bei “Hanser” erscheinen, gehört wahrscheinlich auch in die Abteilung Frauenliteratur oder ist auf jeden Fall von einer Frau erschienen, Marlene Haushofer wird auch dabei erwähnt und interesant ist dabei, daß die Autorin erwähnte, daß sie sich sehr schwer mit dem Schreiben tat, aber den Vertrag schon hatte, bevor sie den Plot wußte. Wui, könnte man da sagen und neidig werden, aber Andreas Schwab der dann folgte, ist im “SWR-Lesemagazin” in “Zeit der Aussteiger” den Künstlerkonlonien nachgereist, wo ich ja auch schon in einer war.

Um elf, als ich dann beschloß, nicht auf den Markt zu fahren, sondern mir die Buchmesse ungestört zu geben, trat wieder Eva Menasse mit ihrem “Dunkelblum”, das ja auf meinen Harlander Stapel liegt und erzählte, daß es in dem kleinen Ort an der ungarischen Grenze Rotwein gab und man dort zu Österreich wollte. 1989 fand dann dort das paneuropäische Picknick statt und die DDR-Flüchtenden strömten durch und 1944 sollte dort der letzte Grenzwall aufgebaut werden, wofür die ungarischen Zwangsarbeiter hingekarrt wurden, Eva Menasse aber darauf bestand, daß das Buch kein Rechnitz-Roman sei, weil sie überall rundherum massakriert wurden und man nur in Rechnitz die Massengräber nicht gefunden hat und so eigentlich das Schweigen das Thema des Buches ist.

Dann bin ich auf eine Krimibühne gekommen, You tube zeigt ja viele Buchmessenvideos an, wo zuerst der Tiroler Jan Beck “Die “Nacht” vorstellte und dann über Marc Elsberg schon vor Jahren “Blackout”, das in Corona-Zeiten offenbar verfilmt wurde und derzeit ja ein sehr aktuelles Thema ist, gesprochen wurde.

Auf die ARD-Bühne, ich hatte mir da ja die Programme ausgedruckt, kam dann Doris Knecht– mit ihrem Cyberstalking-Roman “Die Nachricht”, von der ich schon einiges gelesen habe, in dem von einer starken Frau berichtet wird, die dennoch am Stalking zerbricht.

Um drei war Uwe Wittstock auf der ARD-Bühne und hat sein Buch Februar 1933 vorgestellt, das in Wien in meinem Badezimmer liegt und das die Frage zu beantworten versucht, wieso es möglich war, daß sich da eine Demokratie innerhalb von vier Wochen in eine Diktatur verwandelt hat und was die Schriftsteller in dieser Zeit gemacht haben, etwas was mich derzeit ja besonders interessiert. Dann ging es, wie oft auf der Buchmesse auf dem Sofa um Identitäten und zwar traaten da Dilek Güngör und Mona Ameziane, die ja am Dienstg eröffnet hat, auf und die beide Bücher über ihre Väter geschrieben haben. Die eine ist mit ihm, glaube ich, nach Marokko gefahren, die andere hat ihn besucht, während die Mutter auf Welnessurlaub war und dann folgte auf dem Sofa wieder eine Krimistunde oder ein Krimi speed dating, während es auf ARD wieder um die Frauenliteratur ging und da neben Nicole Seifert auch die Krimiautorin Simone Buchholz diskutierten. Karl Ove Knausgards Befindlichkeitsliteratur ist gut ist und wird hoch besprochen, während Simone Hirths, die ja am Mittwoch den “Priessnitz-Preis “bekommt “Loch” offenbar einen Shitstorm erlebte.

Das Neue an der Hybrid Messen ist im Gegensatz zu früher, daß man viele Videos von der Messe angeboten bekommt, im Goethe Institut war ich schon, die Zeitschrift Brigitte moderierte eine Stunde Frauenliteratur, der “Stern” hat ein Kochstudio, wo er jeden Tag einen Autor vorstellt. Es gab eine Krimi-Bühne und auch eine Homestory von BDs also durchaus interessant, weil es wieder mehr Programm als bloß das blaue Sofa gibt. Interessant natürlich, daß die großen Autoren von der einen Bühne zur anderen gereicht wird und ein paar Videos, wo man die Maskierten über die Messe laufen sieht, wo ich mich immer frage, wer tut sich das an? Offenbar sehr viele, denn die Samstag Tickets, die man diesmal bestellen und auch den Kindern eine eigene Mailadresse schaffen mußten, waren, wie ich las, ausverkauft.

Am Sonntag war dann Peter Licht auf der ARD-Bühne, der einmal in Klagenfurt mit Sicht nach hinten gewonnen hat und danach Henning Ahrens mit seinen Roman “Mitgift” dessen Übersetzungen ich ja vorher gelesen habe.

Um elf wurde dann traditionell der Friedenspreis des deutschen Buchhandels an die Zimbabwsche Autorin Tsitsi Dangaremgba, die in Berlin filmkust studierte und einen deutschen Ehemann hat in der Paulskirsche verliehen.

Die rechten Verlage auf der BM waren ein Thema der Ansprache des Bürgermeisters, der dann noch für einen euphorischen Aufruf dagegen unterbrochen wurde. Dann folgte ein Rückblick auf den Friedenspreis, den es seit 1950 gibt, der erste Preisträger war Max Tau, 1965 hat Nelly Sachs, als erste Frau den Preis bekommen. Tsitisi Dangarembga, eine Missionarstochter ist die zwöfte und die erste schwarze Frau, die den Preis bekommen hat.

Auma Obama, die Halbschwester des Präsidentin und Freundin der Preisträgerin hat die Laudatio gehalten. Nach der Urkundenüberreichung kam die Rede der Autorin, die auf Englisch durch die Geschichte Zimbabwes, das einmal Rhodesien hieß und eine englische Kolonie war, führte und zum Lesen und für Toleranz aufrief und dazu ist zu sagen, daß ich bei meiner samstägigen Bücherkastentour “Gottes Holzstücke” des 2007 verstorbenen Autors und Schriftstellers Sembene Ousmane gefunden habe.

Nach der Friedenspreisverleihung bin ich mit Alfred auf die Rudolfshöhe gefahren und auf diese Art und Weise sowohl die “Blaue Stunde” zu Kanada als die zum Schweizer Buchpreis, auf die ich mich eigentlich gefreut habe, weil ich ja eine noch sehr ungelesene Schweizer Buchpreisliste habe, versäumte, so habe ich mir Martina Clavaldetscher auf dem “Blauen Sofa”, die dort zeitgleich mit der Buchpreisverleihung gesprochen hat, nachgehört und ihr Buch “Die Erfindung des Ungehorsams” scheint sehr interessant zu sein, geht es da doch um eine autistische chinesische Arbeiterin einer Sexpuppenfabrik, die den Puppen Ungehorsam beibringen soll.

Aauf der Festbühne wurde dann die Gastrolle von Kanada an Spanien, das im nächsten Jahr Gastland sein wird, übergeben.

Eine Diskussionsrunde über die rechten Verlage auf der Messe gab es auch noch und eine über Politikerbücher, da hatte ja die Grüne Annalena Baerbock mit ihrem Buch Schwierigkeiten, da sie damit in Pagiatsverdacht geriet oder dieses zu schnell hinutergeschrieben hat und die Links Politikerin Sahra Wagenknecht hat mit den “Selbstgerechten” auch ein kritisches Buch geschrieben.

Die Schweizer-Buchpreisstunde habe ich dann nachgehört und so die drei mir bisher unbekannte Autoren Veronika Suter, Thomas Duarte und Michael Hugentobler sowie ihre Bücher etwas kennenlernen konnte.

“Feuerland” von Michael Hugentobler werde ich wohl nicht lesen, die anderen Bücher aber schon, Christian Kracht, das einzige Buch von der Liste, das ich bis jetzt gelesen habe, hat seine Nominierung inzwischen zurückgezogen. “Feuerland” fand ich natürlich interessant, aber die frauenbewegten Erzählungen von Veronika Suter, Michael Duartes Rechtfertigungsbericht, da erzählt einer der Polizei sein Leben und das von der Sexpuppenfabrik der Martina Clavaldetscher auch. Ich bin also gespannt.

Das war also die Frankfurter Buchmesse 2021. En paar Videos werde ich mir wohl noch nachhören. Weil eine Leserin aber einmal ein Resume von mir haben wollte, was man natürich nicht geben kann, wenn man dort ist, nicht und aus dem Wohnzimmer noch viel weniger, weil man da ja nur Splitter mitbekommt, also diese Buchmesse war spannend, weil es erstens immer wieder Videos gab, an die ich sonst nicht gekommen bin.

Thema der Diskussionen waren die Identitäten, die rechten Verlage, die Frauenliteratur, etcetera. Von der kanadischen Literatur habe ich nicht viel mitbekommen, obwohl ich in die “Blaue Stunde” auch noch hinein- und ein paar Filmchen angehört habe.

Die Cosplayer, wenn es die gegeben hat, habe ich nicht gesehen, wohl aber die ziemlich leeren Bühnen und die Masken. Das Thema Corona wurde nicht diskutiert, zumindestens nicht in der Art, wie ich es tue, das kommt vielleicht erst in einigen Jahren und eigentlich ist der Zweck von Buchmessen ja neue Bücher kennenzulernen, die man sich zu Weihnachten wünschen oder lesen kann und das habe ich getan und mir auch eines bestellt.

Frankfurt-Special Edition

Im Mai als wir noch mitten im Lockdown waren, hat es geheißen, die Frankfurter Buchmesse findet statt, es hat dazu eine Pressekonferenz mit Videoschaltungen gegeben, dann kam der Sommer und die zweite Welle mit den Reisewarnungen und den Beherbungsverboten, die uns ja momentan sehr den Atem nimmt und dann die Mitteilung doch nur digital und ohne Publikum sollen die Signale der Hoffnung ausgestrahlt werden, denn die Bücher, was soll man auch in Zeiten derAusgangsbeschränkungen, des Veranstaltungsstop und Lokalschließungen von fünf bis zehn anderes machen, verkaufen sich offenbar recht gut, ob die Leute wirklich so viel mehr lesen, würde ich zwar bezweifeln, ich tue es jedenfalls und meine Leseliste ist, angesichts des dreifachen Buchpreislesen ohnehin sehr lang. Sehr viel habe ich auch nur digital oder als PDF aber die Bücher aus Deutschland kommen wenigstens und digital ist Frankfurt eigentlich ohnehin immer für mich gewesen.

Das heißt stimmt natürlich nicht so ganz, 2000 und 2002 waren wir live am Ort, da hat es für mich auch noch kein digital gegeben. 2000 war ich begeistert, 2002 schon weniger und als ich 2008 schon bloggte, habe ich zuerst geschrieben, Frankfurt wird an mir vorübergehen, dann habe ich gemerkt, ich kann mich virtuell auf das blaue Sofa setzen, mir die ARD-Videos anhören und 2008 gab es auch noch die kleinen Bloggerfilmen, wo man ein bißchen hinter die Kulissen schauen konnte, also Günther Grass schimpfen hörte oder war das erst ein Jahr später und Barara Frischmuth mit einer türkischen Kollegin durch die Gänge gehen gesehen, damals war ja die Türkei das Gastland und ich war begeistert, digital dabei, denn das Glas Rotwein kann ich ja zu Hause trinken und auch am Abend in Wien zu Veranstaltungen gehen.

Natürlich war es ein Ersatz, denn die Kontakte die Partys und die Empfänge, um die es ja, wie man immer hört eigentlichgeht, ohne mich stattfanden, das war zwar auch in der “Alten Schmiede” so, daß ich immer anbseits und daneben stand und höchstens mal ein Jungautor zu mir kam und sich für die Besprechung seines Buches bei mir bedankte.

Das fällt jetzt auch weg. Ich muß mich nicht mehr ärgern, wenn ich zehn Minuten neben jemanden stehe, weil ich ihm etwas fragen will und er schaut mich einfach nicht an und die Begeistern am Livestreamen hat sich im Lauf der Jahre, glaube ich, ohnehin ein wenig abgenützt, 2011 hat mich meine zweite Kritikerin Jusophie ja noch gerügt, daß ich so viel Livestream schaue, statt mich aktiv beteilige und meine Manuskript beispielsweise zu den “Schönsten Bücher” schicke und einer Leserin hat einmal das Resume gefehlt.

Wie soll man das aber gehen, wenn man sich nur die Diskussionen anschaut und im Vorjahr kann ich mich erinnern, habe ich gebloggt “Buchmesse fast versäumt!”, da waren wohl zuviele andere Veranstaltungen und am Wochenende vielleicht der Sladky-Fototreff, aber bei mir hat ja die Veränderung ohnehinschon im Vorjahr angefangen, durch meinen Sturz kein Leipzig und auf der Buch-Wien war ich auch nur bei der Eröffnung nur am Donnerstag, weil wir dann ja nach Basel fuhren, da gab es dann kein Geburtstagsfest. Das gibt es heuer höchstwahrscheinlich auch nicht, dafür kann ich mich wohl öfter digital nach Frankfurt begeben, wo man das “Blaue Sofa” zwei Tage lang besuchen kann, ARD hat einen Buchmessenlivestream, Wolfgang Tischer vom Literaturcafe hält seine Seminare online ab und auch Jurenka Jurk vom Schreibfluß hat mich schon über ihre Messeseminare informiert, sie hat ja jetzt auch einen Überarbeitungs-Kurs und gibt wieder Online- Gratisseminare und da bin ich am Sonntag sogar bei Zoom hineingekommen, mit dem ich ja immer Schwierigkeiten habe.

Am Montag gabs dann die digitale Buchpreisverleihung, wo ich den Livestream ziemlich versäumte und am Dienstag eine digitale Pressekonferenz und dann die Eröffnung ohne Zuschauer.

Gastland ist Kanada, da habe ich auch noch nicht viel gehört und am Mittwoch hat es dann bei ARD pünktlich mit Ilija Mangold und Dennis Scheck angefangen, der beispielsweise Judith Zanders neues Buch “Jonny Ohneland” vorstellte.

Dazwischen gab es dann das literarische Mittagessen mit der Ruth und dem Peter Czak und ein Telefongespräch mit der Doris Kloimstein bezüglich des nächsten Marktbesuchs und dann habe ich weitergesurft.

Peter Stamm hat auf der ARD-Bühne seinen neuen Erzählband “Wenn es dunkel wird” vorgestellt und von seiner Art des Erzählens erzählt.

Während auf dem “Blauen Sofa” Zsusza Bank über das Sterben ihres Vaters, beziehungsweise das “Sterben im Sommer” erzählte und interessant ist da, daß man zwischen den einzelnen Interviews auch das Wegräumen und Desinfizieren der maskierten Helfer beobachten konnte und irgendeine Moderatorin erzählte auch, daß sie nicht aus Frankfurt sondern aus irgendeinen Studio woanders, wegen der Reisewarnungen senden.

Ja, Leben in Corona-Zeiten ist kompliziert und eine Buchmesse digital wahrscheinlich auch, es gab aber die “Blaue Stunde” und da sind drei Trump-Experten aufgetreten, die Bücher über den amerikanischen Präsidenten geschrieben haben. Das heißt eigentlich nur zwei denn die dritte Susan B. Glasser, die ” Briefe aus Trumps Washington” geschrieben hat, konnte wegen der Corona-Krise nicht kommen. Die anderen Bücher stammen von Torben Lütjen “Amerika im kalten Bürgerkrieg” und Klaus Brinkbäumer “Im Wahn. Die amerikanische Katastrophe” und da wurde über Trumps Amerika und wer die Wahl, die am dritten November stattfinden wird, diskutiert. Bis dahin ist ja noch etwas Zeit, die drei Bücher zu lesen, meinte die Moderatorin Marie Sagschneider, aber ich habe mir ja schon ein bißchen was über Trump gegeben und so schaute ich anschließend lieber ins Literaturcafe, wo es um neunzehn Uhr um das Optimieren von Wegseiten ging.

Bevor es am Donnerstag auf das “Blaue Sofa” und auf die”ARD-Bühne” ging, habe ich mir noch das “Literarische Quartett” gegeben, wo Thea Dorn, Julie Zeh, Bernhard Schlink und Sybille Lewitscharoff Monika Marons “Arthur Lanz”, wo es um die politische Unkorrektheit und die Beziehung zwischen einer älteren Frau zu einem jüngeren Mann geht, Verena Kesslers “Die Gespenster von Demmin”, das glaube ich auf der Bloggerdebutliste steht und auch schon gestern bei ARD bsprochen wurde, Richard Russos “Sh*tshow” und Gertrud Leutenegger “Späte Gäste” diskutierten,während es dann am “Blauen Sofa” mit einem der dBps Debuts, das ich noch nicht gelesen habe, Deniz Ohdes “Streulicht”, die damit den “Aspekte-Literaturpreis” bekommen hat und das überall sehr gelobt wird, weiterging.

Dann kam Sandra Gugic auf die, glaube ich, Berliner Bühne, die auch in dieser Stadt lebt, die ich mit ihrem neuen Buch “Zorn und Stille” schon bei den O-Tönen hörte und das ich mir, damit ich es lesen kann, zum Geburtstag wünschte.

Auf die “ARD-Bühne” trat inzwischen der deutsch-isländische Schriftsteller Kristoff Magnusson, dessen “Buchpreisbuch” von 2010, ich noch lesen muß mit seinem Kunstroman “Ein mann aus Kunst” und erklärte, wie er zu seinen Namen kam und, daß er sprechende Namen braucht.

Dann kam eine Corona bedingte Pause nämlich das Nachrichtensurfen bezüglich der neuen in Salzburg getroffenen Maßnahmen, das Mittagessen, drei Stunden, so daß ich mich erst um fünf wieder vor dem “Blauen Sofa” beziehungsweise zur “Blauen Stunde” mit dem Thema “Fremdsein” mit drei Büchern von Andreas Kossert “Flucht eine Menschheitsgeschichte”, Ahmad Mansours “Solidarität” und Elsa Koesters Debutroman “Couscous mit Zimt”, befand, bevor wir übers Wochenende nach Harland fuhren.

In Wolfgang Tischers Literaturcafe gab es dann einen Vortrag über künstliche Intelligenz und die Frage, ob es möglichist, daß Computer Romane schreiben können, ohne daß man es merkt? Ich dachte, daß das bei den Groschenromanen schon so geht und Jörg Piringer experimentiert ja auch damit.

In Marburg gibt es einen Gedichteautomaten, der Texte von Magnus Enzensberger generiert und eine Website, die entscheiden kann ob ein Text ein Bestseller wird, gibt es auch.

Dann habe ich mich noch ein bißchen auf der 3-Sat Seite umgeschaut, wo es paar Videos, ein Interview mit der kanadischen Autorin Margaret Atwood und eine “Buchzeit” zu sehen gab, wo ein paar amerikanische Romane, wie Ben Lerners “Die Topeka Schule”oder Britt Benetts “Die verschwindene Hälfte”, ein”Black lives matter-Roman”, vorgestellt wurden.

Am Freitag bin ich dann beim “Blauen Sofa” eingestiegen, als Michael Kleeberg sein Recherchebuch über seinen Vater “Glücksritter” vorstellte. Dann kam die Buchpreisträgerin Anne Weber mit ihren “Heldinnenepos”.

Bis zwei gab es dann auf dem “Blauen Sofa” unter dem Titel “Zwanzig Jahre”, alte Interviews mit Udo Jürgens, Herta Müller, Sven Regener etcetra, während auf der ARD-Bühne der “”LiBeraturpreis an die 1989 in Syrien geborene Lina Atfahr vergeben, beziehungsweise sie vorgestellt. Danach kam die grande Dame des Feminismus, Alice Schwarzer, die ja auch auf der “Buch Wien” auftreten hätte sollen und sprach über die veränderten Feminismus und wie es den jungen Frauen heute damit geht, beziehungsweise warum sie gegen das Kopftuch ist.

Um zwei wurde es dann auf dem “Berliner-Blauen Sofa” politisch, denn es ging, um den Rechtsradikalismus, beziehungsweise, um Florian Hubers Buch “Die Rache der Verlierer”, der mit seiner rechtsradikalen Analyse bis in den ersten Weltkrieg zurückging.

Mit dem Gastland Kanada beschäftigte sich dann Wolfgang Tischer, der sich mit der 1948 geborenen in Quebec lebenden Autorin Jocelyne Saucier auf Englisch über ihre zwei Bücher “Ein Leben mehr” und das aktuell erschienene “Was dir bleibt”, in seinem Podcast unterhielt.

Jens Steiner der da auch schon 2011 und 2013 auf der dBp-longlist gestanden ist und 2013 mit “Carambole” den Schweizer Bp gewonnen hat, kam dann mit “Ameisen untern Brennglas” auf das “Blaue Sofa”.

Um drei folgte, die seit zwanzig Jahren in Deutschland lebende US-Autorin Nelle Zink mit ihren neuen Roman “Das hohe Lied”, das 2019 schon in den USA erschienen ist.

Während auf der ARD-Bühne die “Zukunft des Buches in Corona-Zeiten” besprochen werden sollte, kam Linus Giese vom “Buzzaldrin-Blog”, dessen Buch ich ja vor kurzem gelesen habe und unterhielt sich mit Michael Saar über sein Coming out.

Dadurch daß die Buchmessendiskussion mit Sandra Kegel, Leif Randt, Jürgen Boos, dem Messedirektor und der neuen Vorsteherin des Börsenverbands erst später stattfand und die mich interessierte, habe ich die “Blaue Stunde” über den Schweizer Buchpreis, der mich ebenfalls interessierte, versäumt, wo Tom Kummer, Dorothee Elmiger und Karl Rühmann diskutierten, aber das Leif Randt-Buch habe ich schon gelesen, die zwei anderen stehen genau, wie das Buch der Anna Stern, die auf der in der Schweiz voraufgezeichneten Sofa-Diskussion fehlte, noch auf meiner Leseliste und ich persönlich sehe, die Chancen der Corona-Krise für den Buchhandel wohl ein wenig anders als die diskutierenden Experten.

Denn meine Bücherregale sind ja voll, die Bücherschränke auch, Bücher könnte ich mir, wenn ich nicht mit Maske zu Anna Jeller gehen will, auch online bestellen. Habe mir aber auch vor Corona kaum ein Buch zum Normalpreis, den ich für sehr hoch halte, gekauft, also brauche ich keine Fahrradkuriere, die mir das bestellte Buch nach Hause liefern, glaube aber, daß ich, weil ich ja jetzt zu keinen Veranstaltungen gehe, mehr lese, obwohl ich wahrscheinlich altersbedingt eher langsamer lese und daher gar nicht so viel mehr, obwohl ich jetzt in der Regel zweimal am Tage in der Badewanne liege und danach ging es doch auf das “Blaue Sofa” zum “Krimi Speed-Dating” mit Alex Beer, die ich ja vom “Perutz-Preis”, der heuer auch an mir vorübergegangen ist, kenne, Max Annas und Tilman Speckelsen und da gab es natürlich die Frage, ob Corona in die Krimis finden wird? Was Alex Beer entschieden verneinte und das auch mein Eindruck ist, daß das die Autoren eher aussparen, was aber, wie, ich glaube, die Wirklichkeit verfälscht und mich daher etwas stört, weil ich ja viel und begeistert über Corona schreibe, aber aus den am Sofa diskutierten Gründen auch nicht wirklich weiterkomme, weil ich nicht weiß, wie ich am besten in der Krise eine Krise beschreibe, weil ich ja selber mittendrin stecke, aber persönlich nichts dagegen habe, wenn ich in einem Buch über das Maskentragen lesen, wie ja auch in einem Buch über das Jahr1938 von einer Hakenkreuzfahne am Rathausplatz lesen wolle würde.

Die drei vorgestellten Bücher hatten aber durchaus ihre historischen Themen, so handelt Tilmans Spreckelsen “Nordeefalle” von Theodor Storm und Hans Christian Andersen und da wurde auch die These aufgestellt, ob der nicht vielleicht ein unehelicher Sohn des dänischen Königs war, was am am Märchen vom “Häßlichen kleinen Entchen” sehen könne.

Alex Beer “Schwarzes Band” spielt im Wien 1921 und da war von der Armut und vom Dreck sehr viel die Rede, so daß ich fast an Stermanns “Hammer” denken mußte, während das Berlin in den Neunzehnhundertzwanziger Jahren meist als sehr viel schillender beschrieben wird und bei Max Annas von dem ich schon einen “Zukunfts-Roman” gelesen habe, geht es in die DDR von 1989, wo es zwar kein Corona, aber auch eine politischeWende gab, so daß man diese Welt ebenfalls nicht mehr finden kann.

Dann gings wieder ins Literaturcafe und zum Umgang mit Kritik. Wolfgang Tischer riet da, wie man mit Einstern-Rezensionen umgehen könnte. Nicht schimpfen und beleidigen und auch nicht seine Fanblase auf den Kritiker hetzen, aber natürlich zuerst gute Bücher schreiben, sich ein gutes Cover und einen Lektor leisten, etcetera und wenn man antworten will, kann man sich bedanken und fragen, wieso das Buch als als schlecht, langweilig, etcetera, empfunden würde und bei Jurena Jurk sollte es eigentlich ein Webinar über den inneren Kritiker, geben, der ja auch sehr wichtig ist, da habe ich aber den Link nicht gefunden, was vielleicht nichts machte, denn eigentlich ist mein innerer Kritiker eher ohnehin ein äußerer und ich schreibe denen, die mir manchmal schreiben “Wow so was Schlechtes habe ich echt noch nie gelesen!”, eigentlich ohnehin immer freundlich zurück und außerdem gab es bei ARD eine große Buchmessennacht, wo Alf Mentzer und und Catherrine Mundt in einem glänzend gelben Kleid, roten Ohrringen und roten Schuhen, drei Stunden vor der fast leeren Festhalle eine Reihe Autoren empfingen und da durch die ganze Bandbreite der Buchbranche führten.

So begann es mit dem Philosophen Richard David Precht, der ein Buch über “Künstliche Intelligenz” geschrieben hat. Dazwischen gab es Musik und dann folgte Zoe Beck, die für mich überraschend offenbar schon im Jänner das Buch zur Stunde mit ihrem Thriller “Paradise City” geschrieben hat. Ein tolles Frankfurt in der Zukunft mit einer Gesundheitsapp, die alle überwacht. So kann man es auch machen, vielleicht sollte ich mir da etwas für meinem “Dystopischen Raum” abschauen.

Dann kam eine Liveschaltung nach Israel, denn David Grossmann, der 2010 den “Friedenspreis des deutschen Buchhhandels” bekam und eigentlich die Buchmesse eröffnen sollte, konnte aber nicht ausreisen, so war er auf dem Bildschirm zugeschaltet, erzählte, wie es ihm mit dem Corona-Lockdown geht, daß er, weil sich ein Schriftsteller ohnehin immer isolieren muß, nicht besonders darunter leidet, sondern mit “Zoom” derzeitig ständig auf der ganzen Welt mit seinem neues Buch “Was Nina weiß”, auf Lesereise ist.

Dann kam der mir bisher unbekannte Wissenschaftsautor Bas Kast, der seinen ersten Roman “Das buch eines Sommers geschrieben hat” und darüber diskutierte, was der Unterschiede zwischen dem Roman- und dem Sachbuchschreiben ist.

Lesungen gab es auch und zwar hat der UnterhaltungsautorAutor Jan Weiler aus seinem neuen Buch “Die Älteren”,vorgelesen, wo es offenbar, um das Erwachsenwerden der Kinder und, wie die Eltern damit umgehen, geht.

Elke Heidenreich, die Buchpatin der Nation, die hat ja früher im Fernsehen immer Bücher vorgestellte und hinausgeschmissen wurde, weil sie Marcel Reich-Ranicky verteidigte, hatte dann eine Zeitlang eine Sendung im Internet, wo ich beispielsweise Richard David Precht kennenlernte, im Schweizer Literaturclub diskutiert sie auch und jetzt hat sie einen Band Kurzgeschichten über Kleider, das “Männer in Kamelhaarmäntel heißt”, herausgegeben.

Um den “Amerikanischen Wahnsinn” und Klaus Brinkbäumers Buch, der schon auf dem “Blauen Sofa” war, ging es dann auch.

Dann kam der Kabarettist Jan Böhmermann mit seinem “Twitter-Tagebuch”.

Danach erklärte Alexa Henning von Lange, was ihr historischer Roman “Die Wahnsinnige” überJohanna von Kastillien mit der Gegenwart zu tun hat.

Dann kam Max Czollek mit seinem Essayband “Gegenwartsbewältigung”.

Die Buchpreisträgerin Anne Weber wurde wieder live zugeschaltet und freute sich, daß ihr der Messetrubel erspart blieb. Die Sachbuchautorin und Moderatorin Susanne Fröhlich hat mit ihrer Freundin Constanze Kleis ein Buch über “Freundschaft” geschrieben.

Dann wurde mit dem israelischen Psychologen Ahmad Mansour, der auch schon auf dem “Blauen Sofa” war, über Verschwörungstheorien und Solidarität diskutiert.

Dann wurde Stefanie Sargnagel aus Wien mit ihrem Buch “Dicht- Aufzeichnung einer Tagediebin”, wo es um ihre Jugenderlebnisse geht, zugeschaltet.

Ab Samstag gab es dann nur nur mehr die ARD-Bühne und da war bevor ich auf dem Markt fuhr, Chrstoph Peters mit seinem “Dorfroman” und Ria Endres”, die ein Buch über die Wohnungsspekulation geschrieben hat, wo die Mieter aus ihren Wohnungen müssen, geschrieben hat.

Am Markt gab es dann zu einer Buchmesse passend Bücher, nämlich Laetitia Columbani “Der Zopf”, das ich schon immer haben wollte und Clemes G. Arvay Corona-Buch “Wir können es besser” von Doris Kloimstein, die mich immer mit ihren Büchern versorgt und bei “Thalia” gab es, hat mir derAlfred verraten eine Ein Euro- Kiste, da habe ich ja noch immer ungelesene Bücher zum Beispiel vom Bücherabverkauf in Ulm, aber jetzt habe ich auch weder neue Bücher und einen Literaturquizz, den ich ja immer gerne machen will. Nachher ging es wieder in die ARD-Messehalle, wo gerade über Kinder- und Jugendliteratur diskutiert wurde, denn angeblich sind die Jugendbuchverlage, die großen Gewinner aus der Krise, weil die Kinder lesen und lesen und da habe ich noch eine Information von Dennis Scheck gehört, nämlich daß Cornelia Funke den “Deutschen Jugendliteraturpreis” gewonnen hab, der aber auch in Berlin, statt in Frankfurt vergeben wurde.

Auf ARD ist dann noch mit einer Zuschaltung aus Hongkong mit dem dortigen Freiheitskämpfer Joshua Wong weitergangen, während es auf dem Literaturcafe einen Bericht über Wolfgang Tischers Messefreitag gab. Denn sich auf der virtuellen Buchmesse zurechtzufinden ist ein wenig schwierig, ich habe mich ja hauptsächlich auf das “Blaue Sofa” und die “ARD-Bühne beschränkt. Es gab aber auch Messenächte, virtuelle Parties und digitale Bookfeste, die aber größtenteils an mir vorbeigegangen sind.

Bei Wolfgang Tischer gabs aber aber schon Samstag um drei ein Webinar über das Umsetzen von Livestream-Lesungen und wie man die optimal gestalten kann. Da gibt es ja Zoom, Facebook, You-tube, etcetera.

Etwas was ich für mich wahrscheinlich nicht in Frage kommt, obwohl ich jetzt ja keine echten Lesungen habe, weil höchstwahrscheinlich doch kein Geburtstagsgfest und die “Poet-Night”, für die ich heute das Programm bekomme habe, da hätte ich nach elf lesen sollen, habe ich , weil ich ja nicht mit Maske auf oder eintreten will, abgesagt, obwohl ich, das habe ich jetzt fast vergessen, von der Doris heute eine schöne Halloween-Maske mit Totenkopfmotiv zum Geburtstag bekommen habe, die mich offensichtlich umerziehen will, das Buch von dem Corona kritischen Biologen Clemens G. Arvay hat sie mir allerdings auch gebracht.

Es gab dann noch auf der ARD-Bühne ein sogenannes Gipfeltreffen zwischen den schottischen Autoren Irvine Welsh und John Niven, das sehr interessant war und die Eröffnung habe ich mir nachträglich auch noch angesehen, sowie eine Diskussion über “Das Ende einer verbundenen Welt? – Wie kultur der globalen krise wirken kann”, auf der “Weltempfang-Plattform”, die es offenbar schon länger gibt.

Am Sonntag ging es für mich zuerst auf der ARD-Bühne weiter, wo der Starkoch Johann Lafer Einsicht in das vegane Essen gab und es dann zu Remarques “Die Nacht von Lissabonn”, als Hörspielproduktion ging.

Um dreiviertel elf wurde dann in der Paulskirche der heurige “Friedenspreis des deutschen Buchhandels” an den indischen Wirtschaftökonomen Amartya Senn wieder auf ziemlich skurrile Art vergeben. Erstens der Preisträger natürlich nicht da und der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der die Laudatio halten sollte in Quarantäne. Die Paulskirche also ziemlich leer und der Preisträger wurde aus Boston zugeschaltet.

Auf der ARD-Bühne waren dagegen wieder Dennis Scheck, Iris Wolff, der Gewerkschafter Dierk Hirschel und danach ein Krimi-Talk,wieder mit Alex Beer alias Daniela Larcher, wie sie wirklich heißt und dem Historiker Oliver Hilmes, die beide historische Krimis schreiben und es da um das Recherchieren und die Details ging.