Freiheit des Wortes zum Thema “Wir”

Am zehnten Mai 1933 haben die Nazis die Bücher von jüdischen, kommunistischen, etcetera, Autoren verbrannt und als sich die GAV 1973 gegründet hat, hat sie zwei Großveranstaltungen gehabt, wo bis zu dreißig Autoren im NIG im Hörsaal 1 ihre Texte gelesen haben. Die “Lyrik im März” und die “Freiheit des Wortes” letztere hat glaube ich auch mal in Klagenfurt und in Vllach stattgefunden und dann hat sie Gerhard Kofler der damalige Generalsekretär, glaube ich, versucht sie still und heilich einzustellen. Da habe ich mich eingeschaltet und sie 2001 noch im NIG veranstaltet, 2002 hat sie dann Rolf Schwendter im Literaturhaus organisiert, weil sich 2001 Konstantin Kaiser eingeschaltet hat und die Lesung, glaube ich, veranstalten wollte, hat er dann nicht so habe ich von 2003 bis 2009 die Veranstaltung im Literaturhaus organisiert, was immer schwieriger wurde, weil Silvia Bartl mich und meine “Mittleren” ja hinausgeschmissen hat und dann hieß es bei der GAV nur mehr eine Veranstaltung, da habe ich mich für die “Mittleren” entschieden und die dann noch bis 2012 organisiert.

2010 hat mich Petra Ganglbauer zum Lesen eingeladen, später nicht mehr. Ich bin ein paarmal zu den Veranstaltungen, die jetzt Monika Gentner organisiert aber nicht mehr liest, weil man das seit einigen Jahren gleichzeitig nicht mehr darf und die letzten zwei Jahre war Corona bedingt ohnehin damit Sense. Jetzt ist mir ein Programm in die Hände gefallen und es gibt seit einigen Jahren offenbar ein Thema, diesmal war es “Wir” und von der Bücherverbrennung 1933 war nur mehr in der Einleitung die Rede.

Wir leben aber in spannenden Zeiten, wo man es keine Meinungsfreiheit mehr gibt oder die sehr eingeschränkt wird, wenn man etwas gegen Corona oder die Maßnahmen sagt und der Angriffskrieg der Russen in der Ukraine stattfindet, so daß es für die Freiheit des Wortes gleich viel zu sagen gibt.

Dietmar Füssel, dessen Bücher ich ja fast alle gelesen habe und der, glaube ich, auch sehr Corona kritisch ,ist, sagte mir gleich daß er bei seinen Text ausgbuht werden würde, aber wenn es um die “Freiheit des Wortes” geht, darf man ja seine Meinung sagen und begonnen hat es mit der mir unbekannten Sonja Gruber, die offenbar ein neues GAV-Mitglied ist. Ich war ja jetzt auch zwei Jahre bei keiner Generalversammlung. 2020 hats wahrscheinlich keine gegeben. 2021 nur mit Maske und mit Impfausweis. Die junge Frau hatte aber sehr scharfe Gedichte, wo es um Gewalt und Unterdrückung geht. Patrica Brooks, die ich natürlich kenne, brachte Gedichte aus einem neuen Gedichtband, wo es um das moderne Nomadentum geht.

Dann kam Klaus Ebner, der, glaube ich, auch bei meinen Veranstaltungen gelesen hat und er thematisierte gleich das Thema Ukraine, beziehungsweise las er, daß er bis der Krieg ausbrach, eigentlich über etwas anderes schreiben wollte. Das hat seinen Text verändert und dann kam Dietmar Füssel mit zwei Texten. Den Ersten hat er 2019 geschrieben und er wandte sich gegen die Zensur beziehungsweise gegen die politische Korrektheit, die vieles ausgrenzt, meinte aber, er wäre gegen alle Nazis und Rassisten und dann ist man plötzlich ein solcher oder ein Schwurbler, wenn man auf eine Anticorona-Maßnahmendemo geht. Darum ging es in seinem zweiten Text. Alles wahr, was er gelesen hat und alles meine Meinung und er bekam zwar leise, aber trotzdem ein paar Buhs, eigentlich sehr schade, wenn man das nicht lesen darf und sehr mutig von Dietmar Füssel, daß er es versuchte.

Dann ging es aber gleich über etwas anderes, was auch sehr wichtig ist, nämlich über die Einsamkeit im Alter, die Christl Greller, die ja auch eine unermüdliche Schreiberin ist, thematisierte. Johann Kleemayr scheint auch ein neues GAV-Mitglied zu sein oder eines, das ich nicht kannte und er hatte auch einen interessanten Text, ging es da doch um die Spinnräder, die in den Sechzigerjahren aus den Bauernhäusern verschwanden, weil man sie um hundert Schilling verkaufen konnte, was der dreizehnjährige Ich-Erzähler sehr begierig tat.

Kurt Mitterndorfer, der Linzer GaV-Kollege, mit dem ich bei einer GV einmal Schwierigkeiten hatte, spannte den Bogen des “Wir” über seine Familie zu einer afghanischen Flüchtlingsfamilie, die er bei ihrem Asylantrag beziehungsweise dessen Bewilligung begleitete und Dine Petrik beschäftigte sich wieder mit der Ukraine beziehungsweise mit Ukrainischen Frauen des zwanzigsten Jahrhunderts und Gerda Sengstbratl hatte eine interessante Idee, die ich unterstützen würde, schickt sie doch ein Frauenheer an die russisch ukrainische Front, um den Kämpfern ihre Waffen wegzunehmen. Ja so sollte man es machen, statt harte Waffen hinzuschicken und Luis Stabauer, der sich in seinen Texten ja sehr mit Lateinamerika beschäftigt thematisierte dieses Thema. Interessant, interessant und eine sehr spannende Lesung. Monika Gentner lud anschließend zu einem Gespräch bei einem Glas Wein, aber das war leider noch Utopie. Ein solcher wird im Literaturhaus noch nicht ausgeschenkt. Es gab aber den Büchertisch und wieder interessant, weil ich das ja sehr intensiv beobachte, im Gegensatz zu gestern , wo ich maskenlos in der Minderheit war, waren das diesmal die Maskenträger, trotz der Buhrufe also sehr spannend und das ist es ebenfalls, daß ich ja viele der Lesenden und Besucher seit zwei Jahren das erste Mal wiedergesehen habe.

Kleiner Ausflug nach Salzburg

Da Frank Witzels “Inniger Schiffbruch”, mein neunzehntes dBp-Buch im Hardcover dreihundertsechzig Seiten hat, in der Digitalausgabe sind es siebenhundertvierundsechzig, war ich etwas ratlos, was ich am Freitag posten soll, ich habe ja den Ehrgeig jeden Tag einen Text zu schreiben und dachte dann, daß ich wieder versuchen werde, über Veranstaltungen die ich nicht besuchte vom Blatt zu schreiben, wie ich es ja während des ersten Lockdowns bsssseispielsweise bei der “Literatur und Wein” so machte und da gibt es ja zwei Veranstaltungen, Donnerstag und Freitag, die ich, weil ich ja die Maske verweigere nicht besuchen werde, aber irgendwie doch sehr wichtig für mich wären, wurde die Veranstaltung zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933, eine traditionelle GAV- Veranstaltung zur “Freiheit des Wortes”, die ich sogar 2001 und dannn von 2003-2009 organisiert habe, im Amerlinghaus nachgeholt und dann gäbe es am Freitag die Poet-Night diesmal im Weinhaus Sittl, weil das “Siebenstern”, glaube ich, eine Gebühr von den Veranstaltern verlangt hätte und da habe ich mich ja angemeldet und hätte auch i m letzten Block als vorvorletzte lesen sollen und da habe ich auch seit 2000, glaube ich, regelmäßig gelesen.

Also hätte ich die Namensliste durchgehen und zu jeden Autor etwas sagen können, was aber gar nicht so leicht wäre, da mir einige völlig unbekannt waren. Ich hätte es wahrscheinlich trotzdem versucht, dann kam aber ein Mail aus Salzburg und eine Einladung von Margot Koller die “Grenzgänge” eine Lesung die sie mit der Ruth, Wolfgang Kauer und Julian Schutting dort veranstalte mir via Livestream anzusehen und ihren Text über die “Grenzen der Digitalisierung” hat sie mir gleich mitgeschickt und im Afroasiatischen Institut der Ort an dem die Lesung stattfand, habe ich ja auch schon zweimal gelesen und einmal an einem kalten Wintertag meinen Schal und meine Haube auch dort verloren.

Also zu den “Grenzgängen” nach Salzburg, ganz pünktlich habe ich die Reise dorthin nicht geschafft, hatte ich doch bis dreiviertel acht Stunde und es begann schon um halb und meine Abrechung hatte ich auch noch fertigzumachen. Da man das aber nebenbei machen kann, kam ich noch zur Einleitung zurecht und habe nur den Namen des jungen Mannes der die Autoren vorstellte, nicht ganz mitbekommen.

Es begann, glaube ich, die Ruth mit einem Gedicht und las dann aus einem ihrer Bücher über die Grenzenen die das Alter einer Frau setzt von einer Elisabeth, die Theaterwissenschaften studierte, später dann auf einem Stehplatz zusammenklappte und dann noch einen Text über Lotte Zweig-Altmann, die zweite Frau vom Stefan, die ihm ja 1942 in den Tod folgte, vielleicht hat er dabei nachgeholfen oder sie überredet? Fragen, die man sich stellen und es jetzt wahrscheinlich nicht ergründen kann, wie es wirklich war und ob, das eine gute Idee ist, jemanden aus Liebe in den Tod zu folgen?

Die Ruth meinte nein. So weit ich darüber gelesen habe, war Lotte Altmann, aber Asthma leidend, hat schwer Luft bekommen und Stefan Zweig wahrscheinlich depressiv.

Dann folgte eine Pause, beziehungsweise wartete Julian Schutting auf das Mikrophon und leider war der Ton so schlecht, daß ich es noch einmal ausprobieren wollte.

Dann habe ich dann die Ruth nochmals gehört und den Schutting, der aus einer Anthologie kurze Textstellen las, auch nicht verstanden, so daß ich nochmals wechselte und in Margot Kollers Text hineinkam den ich ja mit beziehungsweise nachlesen konnte. Wolfgang Kauer habe ich auf diese Art und Weise zwar versäumt und komme jetzt in das Video nicht mehr hinein, habe aber die Mozartkugeln gesehen, die als Dankeschön verteilt wurden und eine interessante literarische Überraschung erlebt, ist der Vorteil der Corona-Krise ja, daß man viel mehr livestreamen kann, außer Literaturhaus und “Alte Schmiede”. Die Qualität ist aber doch nicht immer so gut, wie die wirklichen Livelesungen. Aber auch da kann man, wie ich aus Erfahrung weiß sehr viel überhören und jetzt kann ich noch raten, wie die

“Poet-Night” im Weinhaus Sittel heute werden wird, soange wie bei Rolf Schwendter sicher nicht, dafür wahrscheinlich interessant, wird aber höchstwahrscheinlich nicht übertragen, so daß ich nur raten und bei den Autoren, die ich kenne und von denen ich Bücher habe, nachlesen kann.

Die Ruth das kann ich gleich verraten, liest auch, wäre ein bißchen vor mir dran und dann stehen noch Thomas Northoff, Bodo Hell, Chrstian Katt, Mechthild Podzeit-Lütjen, Christa Kern, Richard Weihs, und und und am Programm um doch ein wenig vorzuspoilern.

Wer Lust hat und sich nicht an der Maske und derRegistrierung stört, denn kann ich einen Besuch ab fünf sehr empfehlen und würde um einen Bericht in den Kommentaren bitten und ich hätte, das kann ich auch verraten ein Stückchen aus dem “Frühjahrserwachen” gelesen und kann da auch einiges verlinken.