Pax

Jetzt kommt das zweite “Wagenbach-Quartbuch”, das ich schon länger in meinem E-Book Folder habe, nämlich “Pax” von der 1980 geborenen Eva Roman, die auch das Leipziger Literaturinstitut absolvierte und schon früher einen Roman bei “Wagenbach” herausgebracht hat.

“Pax” ist sowohl eine Coming of age, als auch eine Coming out Geschichte und erzählt auf mehreren Ebenen, beziehungsweise mehrere Thematiken dabei anschneidend, das Aufwachsen des kleinen Pax, seine Tante nennt ihn Max in einer Kleinstadt, bei der schon erwähnten Tante Beatrix, die eine etwas schrullige Person ist, in einem Kaufladen arbeitet, in die Kirche aber auch einmal auf eine Demonstration geht, die dann aber “Umzug” nennt und öfter krank ist, weil er seine Eltern früh veroren hat.

Die sind mit seinem Bruder von einer Afrikareise nicht zurückgekommen. Im Beschreibungstext steht noch etwas von Schuld und Schämen und dann geht es auch, um eine gewisse emotionale Abhängikeit zwischen Neffen und Tante, es gibt eine Oma, die ständig kocht, eine Leni mit der er spielt aber dann kommen schon die schwulen Freunde oder das Umgehen mit ihnen.

Zuerst spielt Pax, als die Tante ihm das endlich erlaubt, Fußball, gerät dabei aber in eine Auseinandersetzung, als er als “Schwuchtel” gehänselt wird, dann schließt er sich in seiner Schule einer Filmgruppe an.

Er möchte gerne Filmer werden, die Tante meint aber er soll was Anständiges machen, so macht er zunächst ein Praktikum in einem Altenheim, lernt da eine alte Dame kennen, die er weiter besucht und gerät dann in eine Bank.

Es gibt eine Wohnung zu vermieten, die vermietet er an seinen Freund und muß das dann der Tante beibringen, die ihm immer nach Mädchen fragt, die aber gar nicht so entsetzt darauf reagiert und am Schluß reist Leni mit einem Wohnwagen durch die Welt.

Alles sicher interessant, aber wahrscheinlich nicht so neu, vielleicht die Art Romane, die man in den Literaturinstituten, als Abschlußarbeit einreichen muß.

Spannend sicherlich, eine mir bisher unbekannt gebliebene Autorin kennengelernt zu haben.

Wiederauferstehung des literarischen Sonntags

Armin Baumgartner

Armin Baumgartner

Jörg Piringer

Jörg Piringer

Der literarische Sonntag war eine von Armin Baumgartner inititierte Veranstaltung, die es von 1999 bis 2004 im Little Stage, einem Lokal in der Rampersdorffergasse gegeben hat.

Das Lesetheater hatte dort bald seine Veranstaltungenu und so hatte ich 2000 wahrscheinlich dort meine lesetheaterveranstaltung, wo sechs Leute, glaube ich, Texte von mir gelesen haben.

Brunis “Golem Now” wurde dort aufgeführt, wir waren dann noch bei einigen Veranstaltungen. Das Lokal hat auch seinen Leseraum erweitert, Bodgan Bogdanovic hat sein Buch vorgestellt, Armin Baumgartner,glaube ich, Jonke interpretiert und als ich ihm dann fragte, ob ich wieder lesen kann, hatte ich, glaube ich, schon einen Termin, aber den literarischen Sonntag gab es dann nicht mehr und heute, wo ich ja fast verzweifelt, nein so arg ist es nicht, aber doch mit ein bißchen Wehmut nach Veranstaltungen suche, die ich ohne Maske besuchen kann, um nicht zur Gänze vom Literarturbetrieb, der mir ja doch sehr wichtig und ein Teil meines bisherigen lebens war, wegzukommen, hat der Alfred mir ein Mail geschickt, denn Armin Baumgartner hat auf Facebook bekanntgegeben, daß es am Sonntag um zwanzig Uhr eine kleine Auferstehung dees literarischen Sonntag mit einer Plakataussteillungen und Lesungen von ihm, Rudolf Kraus, Jörg Piringer und den mir bisher eher unbekannten Bruno Pisek geben würde und ich kann meinen Lesern eine weitere literarische Veranstaltung bekanntgeben, die ich besucht habe, denn Maske und Registrierungsapp beziehungsweise personalisierte Zählkarten, woran meine “Alten Schmiede” Besuche scheitern werden, brauchte es hier nicht, Armin Baumgartner betonte aber, daß er das Reload absichtlich nicht sehr bekanntgegeben hat, um eine Massenveranstaltung zu verhindern.

Das war es dann auch nicht, sondern viel Platz im Lesezimmer, ich glaube mich zu erinnern, daß es dort, als ich das letzte Mal da war, Bänke gegeben hat.

Bruno Pisek

Bruno Pisek

Armin Baumgartner. Rudolf Kraus

Armin Baumgartner. Rudolf Kraus

Jetzt gab es Tische, Beppo Baerl war da und noch einige andere mir unbekannte personen und Jörg Piringer der experimentelle digitale Performer, der heuer beim “Bachmnnpreis” gelesen hat, begann dann auch mit einem Text, der “Ich möchte ein Buch schreiben” hieß und sich immer wieder mit diesem Anfangssatz wiederholte und er bekannte dann, daß nicht er, sondern, die Maschine, den Text geschrieben hat, was natürlich Urheberfragen oder, die wieviel muß man seinen Text selber schreiben, um noch als Literatur zu gelten aufwies, die aber nicht thematisiert wurden.

Der 1962 geborene im Bereich Kunst und Medien vielseitig schaffender Bruno Pisek, wie es bei “Google” so schön heißt, stieß dann in die selbe Kerbe oder auch nicht, denn er brachte keinen Computer auf das Podium, sondern ein großes Buch und einige Leselampen, seine Texte, die er wahrscheinlich selbst geschrieben hat, waren aber ähnlich experimentell und am Schluß trat der 1968 in neunkrichen geborene Armin Baumgartner, der inzwischen GAV- Mitglied ist und schon einige Preise bekommen hat, gemeinsam mit dem 1961 geborenen ehemaligen Bibliothekar Rudolf K2raus als Duo auf, denn sie hatte zu bestimmten Themen wie “Nacht”, “Macht etcetera,je einen Text geschrieben.

Es gibt also trotz Corona und gelber Ampelwelle abseits der üblichen Literaturpfade trotzdem Veranstaltungen und die sind wahrscheinlich gar nicht so wenige, denn es drängt die Künstler wahrscheinlich sich zu äußern und zu verdienen und so bin ich gespannt, wie es im “Literaturgefluster” weitergeht mit der maskenlosen Literatur und zu lesen habe ich inzwischen auch sehr viel und komme nach wie vor damit ja nur eher langsam voran.

Die österreichische Buchpreisliste

Dre Wochen nach der deutschen wurde jetzt auch die österreichische lange Liste bekanntgegeben, die aus zehn Titel mit einer zusätzlichen dreier Debutantenshortlist besteht, bekanntgegeben, die es seit 2016 gibt und zum Unterschied zur deutschen Liste nicht nur aus Romanen sondern auch aus Erzählbänden, Gedichten, etcetera, bestehen kann.

Und, wie auch bei der deutschen Liste kann ich sagen, es schaut sich einmal gut an, ich habe ja im Vorfeld schon ein bißchen gerätselt, habe gedacht, Michael Scharangs “Aufruhr” könnte dabei sein, Josef Haslingers “Fall”, Valerie Fritschs “Herzklappen”, Cornelia Travniceks “Feenstaub”, etcetera.

Einige andere Treffer hätte ich auf auf der deutschen und bei der Debutantenliste geschätzt und da wären wir schon bei

1. Helena Adler “Die infantin trägt den Scheitel links” was ja schon auf der deutschen Leseliste steht und demnächst von mir gelesen werden wird.

2. Xaver Baier “Geschichten mit Marianne“, da war ich ja kurz vor dem Shutdown im Literaturhaus bei der Präsentation, habe mich am überfüllten Buffet unter anderen an Jochen Jung vorbeigedrängt und mir gedacht “Uje, Uje, eine Quarantäne oder ein Lockdown kommt in dem Buch, glaube ich, auch vor

3. Melitta Breznik “Mutter”, da weiß ich wenig, nur daß das Buch auf der ORF-Bestenliste stand und ich es deshalb auf meine Spekulationsliste geschrieben habe um sie zu füllen.

4. Ludwig Fels “Mondleben”, ein mir eher unbekannter Großer der Literatur und auch bei “Jung und Jung”, erschienen, der ja auch wieder prominet, gleich mit drei Titeln auf der Liste vertreten ist.

5. Monika Helfer “Die Bagage”, da habe ich schon etwas gelesen und das Buch wurden von vielen schon auf der deutschen Lste erwartet.

6.Karin Peschka “Putzt euch, tanzt, lacht” von der Alpha-Preisträger, die den 2015 mit “Watschenmann” gewonnen hat, habe ich schon einiges gelesen, dieses Buch noch nicht, die “Gesellschaft für Literatur” hat es aber schon auf ihrer Online-Linie vorgestellt.

7. Verena Stauffer “Ousia”, das ist, glaube ich, ein Gedichtband.

“Orchis”, habe ich gelesen und das stand glaube ich auch auf einer der Bloggerdebutshortlisten.

8. Michael Stavaric habe ich auch schon gelesen und gehört sein “Fremdes Licht” steht auf der Liste und wurde auch schon von der “Gesellschaft” vorgestellt.

9.Cornelia Travnicek “Feenlicht” habe ich gelesen und die Autorin von ziemlich Anfang an ihre Karriere mitverfolgt und auch eine Zeitlang als Blogkommentiererin gehabt.

10.Ilija Trojanow auch kein Unbekannter. Seine “Doppelte Spur” ist es aber schon. Daher wäre ich auf das Lesen sehr gespannt. Die Bücher sind auch schon alle angefragt.

Und nun zu den Debuts, die ich ausgehend von den O-Tönen mir eher anders erwartet hätte, da habe ich ja mir ja “Dominik Barta von Land”, vielleicht auch Benjamin Quaderer “Für immer die Alpen” erwartet. Die “Infantin hatte ich aufgeschrieben, die steht aber auf der Hauptliste auf der deutschen und der öst und Stephan Roiss, der steht nur auf der deutschen, hat mir aber sehr gefallen, so sind es auch mit ein paar O-Töne Treffer

1.Leander Fischer “Die Forelle” geworden, von Buch und Autor habe ich noch nicht soviel gehört,

2.Günther Neumann “Über allem und nichts” wurde bei den O-Tönen vorgestellt, ebenfalls, wie

3. Mercedes Spannagel “Das Palais muß brennen”, ein Buch das mir bei der Vorstellung, besser als Lisa Eckharts “Omama” gefallen hat und ich auf das lesen sehr neugierig wäre.

Also lesen, lesen, lesen, meine Leseliste ist ja sehr lang und ich komme derzeit auch nicht sehr weiter, weil mich seit der Bekanntgeabe der deutschen Ll einige lange Brocken aufgehalst habe, aber heute gibt es wieder O-Töne da werden Sandra Gugic und der schon erwähnte Stephan Roiss präsentiert und ich werde mir, falles es nicht regnen sollte, Dorothee Elmingers Longlistbuch als Lektüre mitnehmen, während ich heute morgen Eva Roman “Pax” als E-Pub angefangen habe.

Marathonlesen

2015 habe ich ja mit dem “Buchpreisbloggen” oder des Lesens der nominierten Bücher die auf der deutschen Buchpreisliste standen begonnen, vorher hatte ich seit 2010, glaube ich, meine Leseliste und da stand dann so ungefähr darauf, was ich bis Ende des Jahres lesen wollte, 2013 habe ich aus diesen Grund noch nicht mit dem Buchpreislesen angefangen, obwohl mich “Buzzaldrins” “Vier lesen fünf” Aktion schon dazu ein bißchen animierte.

2016 kam dann noch der Öst dazu und weil ich ja 2015 angefangen habe die Verlage nach den Büchern zu fragen, vorher habe ich mich eher nur an die österreichischen Verlage gewandt, kamen die dann mit ihren Vorschauen und meine Leseliste wurde lang und länger, so daß ich schon aus diesem Grund aufhören hätte können zu den offenen Bücherschränken zu gehen, denn keine Chance, keine Chance, so daß das allmählich ein zwei- oder dreifaches Buchpreislesen darauf wurde, das der Neuererscheinungen, das des Öst, des dBp und die Backlistbücher standen dann auf der Leseliste und wurden Ende des Jahres ausgetragen.

Im Vorjahr kam dann noch der Schweizer Buchpreis, den ich heuer auslassen werde, dazu und seit 2016 auch die Bloggerdebutshortlistbücher. Eine elendslange Bücherliste über die man sich wundern kann und sich schon manche gewundert haben, ich kann aber sagen, das Bucpreislesen ist sehr interessant, man lernt sehr viel dabei und bekommt auch einen guten Einblick in die Gegenwartsliteratur.

In diesem verrückten Jahr ist noch vor der Corona-Krise oder zeitgleich mit ihr die “Leipzger-Buchpreisbücher” dazugekommen, die ich heuer das erste Nal angefragt habe, nichtalle, vier Sachbücher habe ich ausgelassen. Frühjahrsneuerscheinungen kamen auch dazu und bis ende Jänner habe ich noch die Neuerscheinungen vom Vorjahr hinuntergelesen, so daß ich wie schon seit zwei oder drei Jahren erst im Juni so richtig zu meinen Backlistbüchern gekommen bein.

Da habe ich einige sehr Interessante auf die ich mich auch schon sehr gefreut habe, gelesen, wohl wissend ab Mitte August ist es aus, da komme ich in einen Lesestreß, denn ist die deutsche Longlist bekannt und habe ich die Bücher angefragt muß ich mich beeilen, weil meistens ja noch andere Neuerscheinungen auf mich warten, die auch gelesen werden wollen.

Die letzten zwei Jahre waren wir in der Schweiz, da habe ich die Longlist 2018 in Bern erfahren und mir am nchsten Tag bei Weltbild den Arno Geiger um fünf Franken gekauft und hatte dann schon auf der Rückfahrt etwas von der Liste was ich lesen konnte.

Im Vorjahr wurde die Liste, glaube ich, erst nach meiner Rückkehr bekanntgegeben, da habe ich auf der Rückfahrt Gertraud Klemms “Hippocamus” gelesen und war enttäuscht, als sie dann nicht auf der Liste stand, dafür aber die Streeruwitz, juche, denn die hatte ich schon zu Haus und mir zum Lesen aufgespart.

Heuer waren wir Corona bedingt oder auch sonst in Wien beziehungsweise in St. Pölten, ich habe meine Backlist gelesen und hatte einige Neuerscheinungen auf meiner Liste, die ich erst, um den zwanzigsten August lesen durfte, so daß ich überlegte, wie ich das mit meinen Artikel mache, damit ich, wenn die Liste bekanntgegeben wird, dann in keinen zu großen Lesestreß komme, weil ich noch andere Bücher lesen sollte, so habe ich am Wochenende davor Stephan Roiss “Triceratops” gelesen, Erscheinungsdaum 17. 8.und hatte das Buch dann schon gebloggt, als klar war, es steht auf der Liste und war damit mein Buch drei, Bov Bjerg und Leif Randt hatte ich schon vorher gelesen.

Leif Randt weil er für Leipzig nominiert war, den Bjerg, weil er beim “Bachmannpreis” gelesen hat und das Buch bei den Blogs auftauchte. Danach habe ich die nicht nominierten Neurerscheinungen, nämlich Barbara Riegers “Friß oder stirb” weitergelesen und Sascha Rehs “Großes Kino”, das ich zuerst im E-book-Kasten hatte und später noch als Buch gekommen habe, dann wäre einige Wagenbach Quartbücher dran gewesen, aber die hatte ich auch als PDF und da war Wanderwochenende und ich habe zwar einen E-Bookreader, die Bücher aber im Laptop, also habe ich Justin Steinfelds “Ein Mann liest Zeitung”, das ich erst später bekommen habe, vorgezogen und in die Steiermark mitgenommen.

Das war sehr umfangreich und nicht so leicht zu lesen, so habe ich eine Woche dafür gebraucht, während bei mir die Bücher nach und nach eingedrudelt sind, so daß ich derzeit etwa zwanzig Neuerscheinungen, Buchpreisbücher und andere auf mich warten habe und schon ungeduldig war, wann kommt denn jetzt Buch vier, denn bald wird ja die Shortlist bekanntgegeben und da hatte ich 2015, glaube ich, schon zehn Bücher gelesen, heuer zwar nach den Neuerscheinungen fünf PDFs, die gleich gekommen sind, aber hurra, Buch vier wartete auch schon, konnte weil Erscheinungstag 26.8 aber erst nach dem Steinfeld gelesen werden.

Ich lese es jetzt, es hat über sechshundert Seiten, also brauche ich dazu auch mehr als das Wochenende, es ist aber sehr interessant und wäre derzeit mein zweiter Shortlisttip.

Dann kämen die drei Wagenbachbücher, ein italienisches, ein Debut und das zweite das ich von der Helen Weinzweig lesen werde, dann die fünf Bpbs, die ich als PDFs geschickt bekommen habe.

Eines davon habe ich inzwischen auch als Print und werde es wahrscheinlich, wenn es am Donnerstag nicht regnet, zu den O-Tönen mitnehmen, dann kommen ein paar andere Bücher, die ich schon vorher bestellt habe, denn eine Agentur hat mir da fünf Bücher angeboten, die von Frauen und den Neunzehnhundertzwanzigerjahren handeln, da konnte ich nicht nein sagen, obwohl ja am Donnerstag die öst Longlist bekanntgegeben wird und ich die, wie die deutschen Bücher wahrscheinlich, wenn der Verlag nicht schickt, auch über Netgalle bekommen kann.

Ein paar andere Bücher habe ich inzwischen auch angefragt, nämlich das neue Buch von Luis Stabauer, wenn ich da schon nicht maskenlos zur Präsentation gehen kann und dann Linus Gieses “Ich bin Linus” und das ist ja “Buzzaldrin”, also sehr interessant.

Am fünfzehnten September wird die deutsche Shortist bekanntgegeben und ich habe dann vielleicht fünf oder sechs der Bücher gelesen, weil derzeit lese ich ja eher langsam, obwohl ich wegen des Veranstaltungsstop zweimal am Tag dazu Zeit habe, trotzdem habe ich schon gedacht, um da nicht in zeitlichen Verzug zu geraten, vielleicht einen Lesemarathon einzulegen, das habe ich ja schon gemacht, daß ich ein ganzes Wochenende nichts anderes mache, als Bücherlesen oder in St. Pölten einmal eine ganze Woche, fünf Bücher sind das, glaube ich, geworden.

Was mich daran hindern könnte, sind unter der Woche meine Stunden, aber dann das Schreiben oder das Korrigieren des “Notizbuches”, denn das sollte ja auch nicht liegenbleiben, aber ein bßchen anziehen wäre nicht schlecht, sagt mir der Alfred ja jedesmal wenn der Briefträger läutet “Das schaffst du alles nicht!”

“Schaffe ich schon, auch wenn ich bis zum Jänner brauche, bis ich mit den Buchlisten fertig bin. Macht ja eigentlich nichts und weil meine Leseliste ja so lang und mein Computer am Kaputtwerden ist, habe ich mir die Backlistbücher, die ich in den nächsten drei Jahren lesen wollte, auch beim Verlinken gelöscht.

Also kann ich da wieder ganz von vorne anfangen, beziehungsweise mir die Bücher nach Geschmack und Laune aus meinen Regalen klauben, was ja auch ganz schön ist, also so schnell wie es geht, die zwanzig Bücher von der Warteliste lesen. Weitere zwanzig werden wohl noch dazukommen und im Dezember die des Bloggerdebutspreises.

Da würde ich ganz gern auch Weihnachtsbücher lesen und habe da ja auch schon eine ganze Menge angesammelt, aber ob ich das schaffen werde?

Mal sehen, ich bin gespannt, freue mich auf meine drei “Wagenbach-Bücher”, auf die österreichische lange Liste und dann auf das deutsche Buchpreisbloggen, wo ich derzeit noch nicht sehr viel mehr sagen kann, als daß der Leif Randt, der mir eigentlich nicht so gefallen hat, hochgelobt wird.

“Triceratops” hat mir sehr gut gefallen und Seethalers “Gustav Mahler-Roman” wird überall verrissen und da kann ich eigentlich auch nur sagen, daß ich keine so besondere Seethaler-Freundin bin und mich, das was ich von den Lesungen seines “Ganzes Leben” hörte, nicht sehr beeindruckt hat.

Veränderte O-Töne

Mercedes Spannagel

Mercedes Spannagel

Jetzt war ich drei Mal nicht bei den O-Tönen, weil die Bücher von Josef Haslinger und Lucia Leidenfrost habe ich schon gelesen oder gehört, den Hubert Achleitner hats verregnet und zu der Friederike Mayröcker hätte ich sicher eine Maske gebraucht und als ich es heute wieder probierte, war alles anders, weil die Stühle im Querformat, dort wo früher die Bühne war, war ein Zelt, die jetztige Bühne war schon fast bei den Stiegen, so daß ich auf meiner Bank im Hintergrund zwar sehr gut gehört, aber kaum etwas gesehen und auch keinen Kontakt zu den Besuchern hatte. Das heißt den Andi Pianka, der mir ja vor einer Woche einen Kommentar geschrieben hat, habe ich gesehen und das Programm war aus verschiedenen Gründen sehr interessant und eigentlich zwei Debuts, obwohl das eine viel prominenter und skandalummitterter, als das andere war.

Moderiert und eingeleitet wurde von Daniela Strigl die in etwa zur Begrüßung sagte, daß die beiden Bücher vielleicht nicht ganz jugendfrei wären, dann stellte sie das Buch der Debutantin in der Debutantenschiene, nämlich Mercedes Spannagels “Das Palais muß brennen” vor und erklärte, daß die 1995 geborene, die Maschinenbau studiert hat, 2019 den “Fm4 Wortlaut-Wettbewerb” mit einem Mops gewonnen hat und ein Mops namens Marx kommt in dem Buch auch vor, in dem es, um die Tochter einer rechtsradikalen Präsidentin geht, die eben in dem titelgebenden Palais lebt. Der Ton ist frisch und frech, politisch scheint das Buch auch zu sein und das scheint zumindestens auf die zweite Autorin, nämlich die 1992 geborene Kabarettistin Lisa Eckhart, die eigentlich Lisa Lasslberger heißt, auch zuzutreffen, bin ich der doch schon im Netz öfter begegnet und hatte den Eindruck, daß sie sehr provokant zu sein scheint und mich gewundert, daß sie mit ihrem Debut “Omama” auf dem Programm stand, dann kam der Uli und schrieb einen seiner empörten Artikel, wo er wieder Gott und die Welt beschimpfte, denn Lisa Eckhart hätte in Hamburg bei einem Literaturfestival auftreten sollen, wurde aber, weil Störkrawalle angesagt waren vom Veranstalter ausgeladen.

Ich habe mir dann ein Video angeschaut in dem die junge Frau erklärte, sie wäre eine Kunstfigur und man solle sie nicht damit verwechseln. Nun war es spannend, ob es auch in Wien zu Provokationen käme?

Lisa Eckhart

Lisa Eckhart

Daniela Strigl hat dieses Thema nicht erwähnt, nur, daß Lisa Eckhart Literaturwissenschaften studierte und in der Steiermark aufgewachsen ist. Das Buch das offenbar von ihrer Großmutter handelt, besteht aus drei Teilen. Der erste Teil beginnt 1945, als die russen kommen und die Mutter der Großmutter Helga, deren Schwester unterm Bett versteckt, während die nicht so hübsche Schwester oben draufgesetzt wird.

Der nächste Teil spielt zehn Jahre später. Da hat es die Großmutter in ein Wirtshaus verschlagen und der Staatsvertrag kommt.

Im dritten Teil ist es schon August 1989, wo die Ungarn, die DDRler ausreisen ließen. Da hat die Großmutter ein Busunternehmen, wo sie Pensionisten nach Ungarn bringt, die dort Salami und Sekt einkaufen. Es gibt einen Toten im Bus und ziemlichen Klamauk.

Den Leuten hat es gefallen und der Alfred hat neben der Security, die wieder den Sicherheitsabstand überwachten und alle wegscheuchten, die zu nahe an das Gitter kamen, im Hintergrund ein paar Polizisten entdeckt und außerdem dürften im MQ auch verspätete Festwochen stattfinden. Zumindeste lagen dazu Programme auf und am Gitter gab es Anschläge, die darauf hinwiesen.

Triceratops

Jetzt kommt eine Neuererscheinung, eines der beiden Bücher aus der Literaturdschiene des “Kremayr& Scheriau Verlags”, die jetzt ja ihr fünftes Jahresjubiläum feiern, da war ich bei einigen Veranstaltungen und habe viel, nicht alles, von den Neuerscheinungen, die auch einige Debuts enthielten, gelesen.

Zuerst “Triceratops” das Debut des 1983 in Linz geborenen Stephan Roiss der mit Auszügen daraus schon Preise bei der “Floriana” und wo anders gewonnen hat und es auch bei den O-Tönen vorstellen wird.

Am Anfang bin ich über den unverständlichen Titel gestolpert, was heißt denn das? Dann hat “Wikipedia” mir verraten, daß das ein Dinosaurier ist und im Klappentext, der mich zugegeben nicht sehr angesprochen hat, ist etwas von einem kleinen Jungen der Monster malt und einer Mutter, die die Neuroleptikea in der Anstalt mit ungesüßten Fruchttee hinunterschluckt und einem Vater, der die Bibel liest.

Das müßte eine Psychologin eigentlich interessieren, aber vielleicht hat die auch Abwehrmechanismen und bei “Google ” habe ich bei der Beschreibung noch etwas von “Psychologie-Fiction” gelesen. Was ist denn das? Ein neues Genre?

Interessant ist vielleicht auch, daß diesen Herbst und Sommer einige Debutanten sich die Monster erwählt haben, um damit die Traumatisierungen der Kindheit zu beschreiben. Lernt man das in Schreibschulseminaren?

Ulrike Almut Sanding hat das in “Monster wie mir” getan und damit den Kindesmißbrauch und die darauffolgenden Dissoziationen beschrieben.

Stephan Roiss tut es, meine ich, subtiler, in dem er eigentlich eine wahrscheinlich doch eher ganz normale Kindheit und Pubertät mit all ihren Schwierigkeiten in einer schönen knappen Sprache beschreibt, die was ich besonders schön finde, nicht zu auffällig experimentell ist.

Interessant ist auch und das hat die Psychologien nicht so ganz verstanden, obwohl es wahrscheinlich etwas mit der Abspaltung zu tun hat, daß der Erzähler, der, glaube ich, namenlose Junge in der Wir-Form von sich spricht.

Das tun, glaube ich, in der Entwicklungspsychologie wird das gelehrt, die dreijährigen Kinder, aber diesen Jungen begleiten wir ja durch seine Pubertät. Er lebt in Aschbach oder Ottensheim. Dort ist sein Autor aufgewachsen und wir mit den Rad ein paar Mal vorbeigefahren, wenn wir nach Passau wollten, hat einen Vater, der die Bibel liest und immer “In Ordnung!”, sagt.

Eine Mutter, die sich bemüht ihren Kindern all die Liebe, die sie hat, zu geben, was ich auch sympathisch finde, weil ich ja schon mit mehreren Klienten arbeitete, die ihre Mütter als Monster empfanden, die ist es nicht, hat aber den erhängten Vater gefunden. Dann das erste Kind, die große Schwester geboren, während das “Wir” ein Unfall war und die Mutter verschwindet in der Kindheit des Jungen auch mehrmals in der psychiatrischen Anstalt und da ist interessant, daß Stephan Roiss das so nennt, weil es ja heute nicht mehr so heißt.

Der Junge malt Drachen, läßt sich aus der Bibel auch diese Stellen vorlesen, hat eine esoterische Tante und die Aschbach-Großutter zu der er muß, wenn die Mutter in der Anstalt ist und die Schwester doch noch nicht so groß genug, um auf ihn aufzupassen.

Er kaut an den Fingernägeln, hat Narben, kratzt sich ununderbrochen und hat später, im zweiten Teil, als er schon ins Gymnsium geht oder gehen soll eine Glatze.

Aber vorher noch zur Aschbach-Großmutter die später stirbt, die hat auch ihre Geheimnisse mit dem Großvater, der aus dem Krieg zurückkommt und im zweiten Teil geht es um die Pubertät. Da hat die Schwester schon ihren Paul und ist ausgezogen. Die Mutter scheint gesünder und sorgt sich um ihren Sohn, der die Schule schmeißt, schlechte Note schreibt, so daß die Lehrer mahnen, du wirst wiederholen müßen.

Schließt sich den Punks an, beginnt Feuer zu legen, etcetera, während der fromme Bibel- Vater zu trinken anfängt. Paul verläßt die Schwester und die erwürgt ihr acht Monate altes Kind, weil sie ihm das Leben ersparen will und landet selber in der Anstalt, also doch nicht alles so normal, Stephan Roiss erzählt, es aber unaufgeregter, als andere Autoren deren Debuts mit ihren Lebenskrisen ich schon gelesen habe.

Es endet auch versöhnlich, das Wir, das im dritten kurzen Teil zum Jungen geworden ist, besucht die Schwester regelmäßig in der Anstalt, heute heißt das, glaube ich, psychiatrische Klinik, es geht aber dort noch so zu, wie ich den “Steinhof”, der ja heute auch anders heißt oder den es vielleicht gar nicht mehr gibt, erlebte, als ich Psychologie studierte, lernt dort die Patienten, vor allem den alten Konrad kennen, der, weil nur ein “halber Mann” und Schwierigkeiten mit seiner Mutter hatte, die er umbrachte, in der Frauenabteilung untergebracht ist und er scheint dort, was heute wohl auch nicht mehr so ist, schon Jahrzehnte zu leben, füttert aber Vögel mit Brotresten.

Eine alte Frau, die immer den Ausgang sucht, um zum Fleischhacker zu gehen, gibt es auch und der Junge findet, wenn ich mich nicht irre und das Buch richtig interpretiere, in das Leben hinein.

Das nächste Buch aus dem Verlag schildert, glaube ich, eine Eßstörung und dieses hat mir, muß ich sagen, sehr gut gefallen und so bin ich gespannt, ob es auf welche Debutpreislisten kommt?

Corona-Texte

Ich bin ja an dem Corona-Virus und der Krise, die die ganze Welt deshalb lahmlegt und mir nach wie vor unverständlich ist, sehr interessiert und habe mich seit März sehr damit beschäftigt, gelesen, Videos angeschaut und auch sehr bald, sobald ich mit dem Korrigeren des “Fräulein No” fertig war, mit dem Schreiben darüber begonnen. Viele Blogeinträge und sogar ein Gedicht hat es auch gegeben und das schon geplante “Frühlingserwachen”, eine Dreiecksgeschichte über eine Frau, die zwischen zwei Männern steht, ist ein solcher Text geworden. Da habe ich um Ostern, wo wir also noch mitten im Lockdown steckten mit dem Schreiben angefangen und das war wohl auch ein Problem, daß ich da keine Ahnung hatte, wie es mit der Krise weitergeht und wie das Ganze einzuordnen ist.

Ein paar persönliche Erfahrungen, wie der lila Schal, den ich eine Zeitlang in der Tasche hatte, weil ich nicht sicher war, ob ich ihn vielleicht nicht doch, wo brauche, sind eingeflossen und ich hätte gerne auch ein Bild als Cover, das die Anna mir damals ich noch nicht nach St. Pölten gefahren bin, schickte und das sie und die Lia mit einer Maske zeigt.

Der Text ist sehr flüßig von statten gegangen, ein paar Leseproben gibt es hier schon zu finden, er ist sehr kurz geworden und war, glaube ich, im Rohtext fertig als die Lockerungen begannen.

Daran knüpft sich bei mir immer die Frage, wie geht es weiter oder was schreibe ich als nächstes? Und da war die Idee in das kleine Notizbuch das ich mal gefunden habe und in dem schon was stand einen roman zu machen oder die Handlung daraus zu nehmen.

Anfang Juli war ich so weit, daß ich damit beginnen konnte und das Thema Corona, das da auch nicht geplant war, ist da gleich, ob ich es wollte oder nicht, hineingeflossen. Das interessiert mich nämlich, obwohl ich da schon hörte, daß man über Corona, das heißt das aktuelle Tagesgeschehen nicht schreiben könne und sich die Verleger schon vor den vielen Corona- Romanen fürchten, die sie da ab Herbst auf den tisch gelegt bekommen könnten, offensichtlich gilt das nicht als professionell und das ist wahrscheinlich der Grun,d warum ich auch nicht so gelte.

Es ist interessiert mich nämlich und in dem Text, mit dem ich am Mittwoch mit der Rohform fertig geworden bin, sind auch einige persönliche Erlebnisse in mehr oder weniger abgewandelter Form enthalten. Zum Beispiel, der Friseurbesuch oder der Praktikant in der Konditorei in Marialzell, wo wir nach unserem Gölleraufstieg gegessen habe, der mich mit seinem Selbstbewußtsein beeindruckte, als er mir den “Cappucchino mit Schlagobers” hinstellte, das Erlebnis bei der Bestellung in Gasthaus Vincent Pauli, wo ich den Alfred am Sonntag zum Geburtstag eingeladen habe, ist auch enthalten, etcetera.

Ansonsten ist der Handlungsrahmen nicht sehr originell, die Eja Augustin, mein Alter Ego, das ich schon länger verwenden wollte, fährt anfang Juli in das Häuschen ihrer Eltern nach St. Georgen am Steinfelde, um dort den Sommer zu verbringen bzw. einen Roman zu schreiben. Sie ist fünfundsechzig, die Roswitha Herweg ist das auch und da ist eingefloßen, daß der Alfred, der ja erst am neunten August fünfundsechzig wurde, mich im März öfter mit “Risikogruppe, Risikogruppe” ärgerte, weil ich das ja schon seit eindreivierteljahre bin und vor fünf Jahren als ich meinen “Sommernanowrimo” schrieb, ist da die Heldin nach Harland bei St. Pölten in die Sommerfrische gefahren, um dort ihre Diplomarbeit oder Dissertation über den “Deutschen Buchpreis” zu schreiben und dieses Buch, “Die Sommererlebnisse vier prekärer Literaturstudentinnen” ist dann auch irgendwie ungewollt, der zweite Teil meiner sogenannten Flüchtlingstrilogie geworden und als ich am Mittwoch nachdem ich mit dem Schreiben fertig war, in die Badewanne ging und gedacht habe, jetzt weiß ich wieder nicht, was ich als Nächstes schreiben soll, ist mir eingefallen, daß ich ja über das thema Corona, das uns höchstwahrscheinlich noch länger beschäftigen wird, eine Serie machen könne.

Das zweite Buch, “Das rotbraunkarierte Notizbuch”, wird es heißen, schließt ja unmittelbar an den ersten Teil, in der Lockdownphase geschrieben, an, denn da waren die Lockerungen im Gange, man konnte ohne Maske in die Geschäfte aber in Oe 24, daß ich ja seit Corona sehr viel höre, war ständig davon die Rede die Maskenpflicht muß wieder her, so hört, die Eja auch im Radio als St. Georgen erreicht und interessant, die Eja, eine mehr oder weniger erfolgreiche Schriftstellerin, sie hat aber einen Verlag, hört her, hat in Wien versucht einen Text über Corona zu schreiben, den aber aufgegeben, weil man das ja nicht tut darf oder soll, etcetera, dann wird natürlich wieder einer daraus, meine Erlebnisse und das, was so in der Welt geschah, fließen ein, eine Rahmenhandflung, die in den “Sonnenpark” zurückführt und einen Polizisten der Unterschrifen für die “Stopp die Corona-Petion” sammelt” gibt es auch und es schließt ungefähr zur Jetztzeit, wo alle auf die zweite Welle starren und man in Paris nur mit Mundschutz auf den Eifelturm fahren darf oder sich in Spanien damit auf den Strand legen muß, obwohl ja alle sagen, Aufenthalt im Freien ist ungefährlich. Das wars, wo der Rohtext endet und wie es mit der Wirklichkeit weitergeht, liegt in den Sternen und ist zumindestens für mich sehr interessant.

Worüber ich als Nächstes schreiben und ob das wirklich ein Corona-Text werden wird, habe ich noch keine Ahnung.

Bis dahin ist ja noch genug zu tun, zwei Texte, das “Fäulein No”, das von Corona noch überhaupt keine Ahnung hatte und das “Frühlingserwachen” fertig zu bekommen und dazwischen werden die Ereignisse auf mich einströmen, so wie es aussieht, wird sich ja mein Verhalten sehr verändern und wahrscheinlich im Herbst keine Veranstaltungen außer vielleicht die Siebenstern-Lesungen und die “Wilden Worte”, wo man ohne Maske hoffentlich hinein kommt, keine Preiseverleihungen, keine “Buch Wien”, etcetera und noch weiter weg vom Literaturbetrieb, als ich schon war, weil es ja dann überhaupt keine Kontakte mehr dazu gibt, das Corona-Geschehen werde ich vermutlich weiter beobachten und darüber bloggen in Form meines Krisentagesbuch, was sich darüber hinaus literarisch ergibt wird spannend.

Ich könnte mir aber schon vorstellen, daß es noch weitere Corona-Texte gibt, die die Handlung mit dem Corona-Geschehen, was ja vermutlich das realistische Szenario der nächsten Zeit ist, umgibt. Mal sehen, seien wir gespannt und für die kleine Lia habe ich mir schon gedacht, wird es in zwanzig jahren schon sehr interieren, was in ihrem ersten Lebensjahr passiert ist, an das sie sich nicht erinnern kann.

Das Fest des Windrades

Weiter geht es mit den älteren Büchern auf der Leseliste, Isabella Straubs zweiten Roman, ein Fund aus dem Bücherschrank, den es im Vorjahr einmal dort gab, als ich mit dem noch nicht so gut verheilten Knöchel von irgendeiner Veranstaltung nach Hause gefahren bzw. gehumpelt bin und dvon der 1968 in Wien geborenen, in Klagenfurt lebenden Autorin habe ich durch den FM4 Wettbewerb, den sie einmal gewonnen hat, etwas gehört, das Buch hat das einiges Aufsehen erregt, Isabella straub hat auch bei einem Literaturhausfest daraus gelesen und jetzt habe ich mich mit Begeisterung darauf gestürzt, um so mehr da ich ja den dritten Straub-Roman gelesen habe.

“Das Fest des Windrads” könnte man grob als Kapitalismuskritik bezeichnen, ein sich Lustig machen über die prekären oder sehr elitären Arbeitsverhältnisse von Heute.

Am Buchrücken steht etwas vom Leben am Land und von der Selbstfindung, das habe ich nicht so sehr empfunden und wirklich neu ist das alles wahrscheinlich auch nicht, wenn auch sicher originell.

Da ist Greta, eine Managerin in der Medizintechnikbranche. Sie fährt im Zug von Wien nach St. Marino, zu einer Fachmesse, träumt da von einem Abendessen mit einem ihrer Vorgesetzten und einer möglichen Beförderung. Sie ist die Hype-Frau von heute, die sich nur mit verheirateten Männern einläßt, Markenkostüme trägt, Champagner oder Cocktails trinkt, etcetera. Der Zug bleibt im Oed am tiefen Graben stehen. Das Zugspersonal verschwindet, sie springt aus dem Fenster und in das Taxi von Jurek Bach hinein, der eigentlich einen Botendienst hat. Er liefert in Oed, das der Beschreibung nach mehr eine Stadt, als ein Dorf ist und Ziffern statt Straßennamen hat, an seine Klienten Pakete ab.

Da gibt es beispielsweise einen dicken Diabetiker, den seine thailändische Frau verlassen hat, einen Doktor, der alle untersuchen will, auch wenn man nur Pakete von ihm holt, etcetera.

Jurek hat eine Tochter und eine gescheiterte Ehe hinter sich und hat das Elternschlafzimmer in dem Haus, das er bewohnt, versperrt. Dort erscheint nun seine Tochter Lynn mit ihrem Freund Alfred und will sich bei ihm einquartieren. Der Freund ist ein Versicherungsfachmann und hinterläßt, während er Jurek bei seinen Botengängen begleitet, überall seine Flyer, denn er versichert Emotionen, nicht nur Wasserschäden,

Greta will eigentlich aus dem Dorf hinaus, kann aber nicht, denn zuerst ist sie nach dem Schock zu betrunken, dann muß sie Joe, den Diabetiker in die Burnout-Klinik begleitet, schließĺich erleidet sie einen schwächeanfall, so bleibt sie zum Fest des Windrades, das ist das Wahrzeichen, das die Amerikaner nach dem Krieg dem Dorf hinterlassen haben, das soll jetzt verbrannt werden und alles wird wieder gut.

Denn Greta, die erfährt, daß sie nicht befördert, sondern gefeuert werden sollte, wird Versicherungsmaklerin und Jurek gewinnt beim Tombola, ihre Zugsfahrkarte, die sie nicht benützen konnte und kommt daher vielleicht aus dem Dorf hinaus, während sie dort bleiben und ihre Schulung machen wird.

Frühling der Barbaren

Jetzt geht es wieder zum Backlistbuchpreislesen, dem letzen wahrscheinlich, bevor es ab achtzehnten August zum richtigen “Buchpreisbloggen” kommt, nämlich zum Jahr 2013, dem Jahr wo zwar nicht alles begann, ich mir aber zum ersten Mal überlegte, ob mich das nicht doch reizen könnte und ich das Leseprobenbüchlein besprochen habe.

Den 1976 in der Schweiz geborene Jonas Lüscher, der mit “Frühling der Barbaren” auf der Longlist stand, habe ich damals nicht gekannt und die Perfektionistin in mir bemängelt auch, daß er eigentlich nicht darauf stehen hätte dürfen, ist das Buch doch eindeutig als “Novelle” gekennzeichnet und wurde auch als solche geschrieben.

Sie stand trotzdem auf der Liste, die den besten deutschsprachigen Roman sucht und ich betone noch, daß Jonas Lüscher mit seinem Roman “Kraft” 2017 nochmals auf der DBp-Liste gestanden ist und auf die Longlist des Bloggerdebuts kam, denn dann war es ja der erste Roman, also eigenlich ganz schön verrückt oder ein Hinweis darauf, wie sinnlos diese Gattungsbezeichnungen vielleicht sind.

Den Essayband “Ins Erzählen flüchten” habe ich Anfang März gelesen und die Novelle, die sich in einem wahrscheinlich gewollt altmodischen Tonfall, sowohl der Finanzkrise, als sich auch dem arabischen Frühling annimmt, wurde überall hoch gelobt.

Man kommt in das hundertzwanzig Seiten starke Buch, zuminstest ist mir das passiert, nur schwer hinein, irritiert am Anfang doch der altmodische Tonfall, dann wird es aber packend und ich schließe mich den Kritikern an, eine köstliche Geschiche, die ja ein wenig an die Dystopie, die wir hier erleben, wo ein Virus die Wirtschaft zum Zusammenkrachen bringt, alle Masken tragen und im Frühling das Klopapier ausverkauft war, erinnert, obwohl das Buch ja schon früher geschrieben ist.

Ich habe ja nicht Literarurwissenschaft studiert, daß die Novellen früher, und ich nenne meine Sachen, der Länge wegen, auch manchmal so, obwohl sie nach den strengen wissenschaftlichen Kriterien wahrscheinlich keine sind, oft mit einem Erzähler beginnen, weiß ich aus den “Radiogeschichten” und oft er erzählt der dann eine Geschichte, die ihm von einem, den er irgendwo kennenlernte, erzählt wurde.

in diesem Fall ist es der Schweizer Geschäftsmann Preising, das heißt, er ist ein reicher Erbe, offiziell Vorstand seiner Firma, die ihm längst von einem Bosnier aus der Hand genommen wurde, der ihm, wie die Geschichte beginnt, auf Urlaub nach Tunesien geschickt hat.

Jetzt befindet Preising sich in der Psychiatrie und erzählt dem Mitpatienten seine Geschichte, wie er da mit dem von der Haushälterin gepackten Koffer, in der sich lauter helle Wüstensachen befinden, zum Fugzeug chauffiert wird, selbst hat er kein Auto. In Tunesien erwarten ihn Geschäftsfreunde, einer will ihm mit einer seiner sechs Töchter verheiraten und zu krummen Sachen überreden. Er entkommt und ffährt mit der Tochter eines anderen in ein Wüstenressort, das bezeichneterweise “Tousands and one night” heißt und nach der Phantasie aus Werbeprospekten nachempfunden wurde. Dort soll eine Hochzeit reicher britischer Finanzleute stattfinden. Preising freundet sich mit der Mutter des Bräutigams an und fährt am Vortag mit dem Vater auf Wüstenbesichtigung. Das wird ähnlich makaber geschildert, wie vorher die Kamele, die einen Bus zum Umstürzen brachten. Der Kameltreiber ist bankrott. Für Preising wäre es ein Knacks ihm das verlorene Geld zu geben, er überlegt und überlegt, tut es dann nicht.

Und während die Hochzeit stilvoll von statten geht, krachen in England, die Banken zusammen und die jungen Leute haben nichts mehr, um ihre Rechnung zu bezahlen, denn ihre Konten sind gesperrt. So läßt Saida, die Hotelmanagerin, das frugale Frühstückbuffet abräumen, nur Preising hat seinen Extratisch. Es kommt zu Plünderungen. Der Kärntner Hotelkoch ist mit dem Schlüßel zur Speisekammer abgetaucht. So beschließen die betrunkenen Engländer ein Kamel zu braten. Das führt zu einem Wüstenlbrand und überstürzter Flucht und der letzte Satz des Buch auf die Frage des Erzählers, was Preising damit beweisen wollte, lautet “Du stellst schon wieder die falsche Frage” und am Buchrücken steht “Eine Entdeckung, weil es ein so komplexes Thema, wie die Finanzkrise in einer schmalen ökonomischen Novelle bündelt, deren Schauplätze nicht besser gewählt sein könnten: eine psychiatrische Anstalt und die Wüste”, “Der Spiegel”, “Treffend beoabachtet, altmodisch und zugleich modern erzählt, urkhmisch und kühn”, “Die Welt” und “Ein absolut brillantes Buch. Für mich ist Jonas Lüscher die große Endeckung in diesem Jahr”, Ijoma Mangold, “Die Zeit”.

Im Künstlerdorf

Der Alfred hat ja jetzt, bevor er in Pension geht, Urlaub und da möchte er herumfahren.

Die Sommerfrischewochenden in Harland, bei St. Pölten sind ihm da zu wenig und so hat er gleich angebissen, als ihm Erika Kronabitter zu zwei Lesungen eingeladen hat.

Auf diese Art und Weise waren wir vor zwei Wochen beim Lesefest in Strobl am Wolfgangsee, wo jetzt ja die Horromeldungen von den Coronazahlen in St. Wolfgang herkommen und für diese gab es eine Einladung in das Künstlerdorf in Neumarkt an der Raab. Das ist im Burgenland, wo Erika Kronabitter im Rahmen der Sommerakademie eine Schreibwerkstatt “Schreiben mit Freude” abhält und es außerdem eine GAV->Lesung “Zwischen den Zeilen” im Stadl mit Petra Ganglbauer und Peter Pessl geben sollte.

Als wir das Dorf, ein paar idylle strohgedeckte Häuser mit teilweise sehr alten Möbeln auf einer Wiese erreichten, sahen wir die Teilnehmer der Schreibwerkstatt, ich glaube acht Frauen und zwei Männer, schon auf der Terrasse oder Galerie sitzen und eifrig vor sich hinschreiben oder denken.

Unser Zimmer war in der Mansarde eines der Häuser und die Lesung, die von Erika Kronabitter, der unermüdlichen, moderiert wurde, fand nur mit Peter Pessl statt, da Petra Ganglbauer, die ehemalige GAV-Präsdidentin, erkrankt ist.

Peter Pessl, Erika Kronabitter

Peter Pessl, Erika Kronabitter

Erika Kronabitter stellte den 1963 in Frankfurt am Main geborenen und in Österreich Aufgewachsenen vor, erklärte, daß er einer eher experimentellen Schreibweisei zuzuorden ist, sein erstes Buch “Splitter und Sporen” ist im “GanGan-Verlag” erschienen und, daß er mit Petra Ganglbauer, Friederike Mayröcker und anderen Literaturgrößen in Verbindung stand.

Es sind schon viele Bücher bei “Ritter” und anderen Verlagen erschienen. Darunter drei, die den “Aufzeichnungen aus dem Himalaya” gewidmet sind. Da war ich bei der Vorstellung von einem in der “Alten Schmiede. Bei dem aus dem er dann gelesen hat, dem Zaubermärchen “Mamamaus Mandzukic”, war ich auch. Da gibt es ja Zeichnungen, die damals präsentiert wurden und er las den Ausschnit aus einem, das in Italien beginnt und in einem KZ endet und danach einen Ausschnitt aus dem neuen Buch, das demnächst erscheinen war, das sich dran lehnt und auch märchenhafte Textpassagen hat.

Erika Kronabitter erwähnte dann noch die Preise, die Peter Pessl, der sich auch als politischer Autor versteht, bekommen hat und fragte, ob es nicht unangenehm sei, die, von Politikern überreicht zu bekommen, wenn man aus dem bürgerlichen Leben ausgestiegen ist? Was ich für eine interessante Frage fand, wie Erika Kronabitter überhaupt sehr interessante Fragen stellte, wo man viel über den Literaturbetrieb lernen oder über ihn nachdenken konnte.

Nachher gab es eine Jause aus dem Bioladen mit “Uhudler” und interessanten Gesprächen.

die Schreibwerkstatt, wo ich eine Teilnehmerin traf, die ich, sowohl aus der “Alten Schmide” kenne, die aber auch in Strobl war, geht, glaube ich, bis Ende der Woche weiter.

Ein Buch über das Künstlerdorf in dem schon viele Berühmtheiten gelesen haben, gibt es auch und so kann man den Sommer auch verbringen, mit Lesungen und mit Schreibwerkstätten in einer schönen Gegend. Aber meine Sommerfrischenwochenenden in Harland, wo jetzt ja bald Halbzeit ist, sind auch sehr interessant.

Die Schreibwerkstatt mache ich mir selber. So war ich am Montag mit meinen beiden Notizbücher wieder in der “Seedose” am Viehofner See, sogar auf zwei Kaiserspritzern und habe mir ein paar weitere Szenen aufnotiert, obwohl ich mit dem bis jetzt Vorhandenen noch nicht so zufrieden bin und nach Wien zu Lesungen beziehungsweise zu Arbeitssitzungen geht es auch immer wieder.

Die nächste Lesung wird bei schönen Wetter bei den O-Tönen sein, da es die “Podium-Sommerlesereihe” jah nicht mehr gibt.