Das Palais muß brennen

Hurrah, hurra, ich bin fertig mit der österreichische Buchpreisliste, nachdem ich jetzt auch das dritte Debut, Mercedes Spannagels “Das Palais muß brennen”, gelesen habe und die 1995 geborene, habe ich ja schon im Sommer fast live bei den O-Tönen gehört. Fast live bedeutet, weit hinten auf der Bank und ist man zu weit nach vorn ans Absperrgitter gekommen, hat einem der Securitguard weggescheucht. Nun ja, wir leben in Corona-Zeiten. So habe ich die nächshten zwei Lesungen nur per Livestream gehört. Aber da hatte ich schon das Buch auf meinen knien und konnte mitlesen und der klappentext liest sich ja vorallem, für mich, die ich mich ja sehr für politische Literatur interessiere, sehr spannend. Da geht es um die Tochter einer rechtkonservativen Bundespräsidentin die neun Windhunde hat. Die Mutter hat sie, die Tochter, den Mops namens Marx und da denkt man, spannend. Noch dazu, wo ich mich ja mit dem “Bibliotheksgespenst” und der “Unsichtbaren Frau” und wahrscheinlich noch in anderen Büchern mit der Politik versucht habe. Geht man zu “Amazon” liest man die Enttäuschungen, denn da schreibt einer oder eine, geht es ja nur um Sex und ums Kiffen und ich muß gestehen, ich habe mir auch ein bißchen schwer getan, in das Buch hineinzukommen. Aber spannend und interessant ist es allemal und man kann ja nachdenken, wie man es selbst besser machen hätte können?

Da ist Lu oder Luise, die Tochter der Präsidentin, die Rechtswissenschaft studiert, eine Schwester namens Yara hat, eine Freundin Lili, die von der Mutter nur die “Proletin” genannt wird, aber die stammt ja selbst aus dem Plattenbau. Jetzt residiert sie in dem titelgegebenen Palais und Luise, die auch dort wohnt, rennt von Zimmer zu Zimmer. Einen Ferdi, der die Hunde betreut gibt es auch, der ist ein Burschenschaftler und die Mutter will ihn mit Lu verkuppeln, aber die rebelliert. Schwingt Zitate und Sprüche, plant eine Kunstaktion gegen die Mutter am Opernball. Dazu kommt es dann leider nicht. Denn ein Henry hat vorher schon in dem türkisen Zimmer gefilmt, wo sich die Mutter einer Korruption nicht abgeneigt zeigte. So müßen sie und ihre Töchter das Palais schließlich verlassen und richtig, fast hätte ichs vergessen, am Opernball ist Lu noch mit Sef im Frack aufgetaucht und hat die Mutter mit ihrer lesbischen Freundin brüskiert. Die nimmt dann ein Angebot an, nach Russland ins mittlere Mangement zu gehen und Yara zieht in das Tatoostudio in dem sie schon vorher arbeitete. Lu plant auch eine Reise und die Revolution ist vollzogen?

Natürlich nicht und jede zwanzigjährige macht wohl eine rebellische oder phiosophische Krise durch und der Präsidentintochter ist es in dem Palais ja eigentlich ganz gut gegangen und inzwischen haben sich die Zeiten ohnehin verändert. Jetzt stehen die Rechten auf den Anti Corona-Demonstrationen und ich habe schon überlegt, ob ich nicht die “Stoppt den Corona-Wahnsinn-Petiton” der FPÖ unterschreiben soll?

Edition Exil in der Gesellschaft für Literatur

Wieder einmal ein Livestream-Abend, da versuche ich ja nicht allzuviel zu versäumen, weil ich ja in nächster Zeit höchstwahrscheinlich zu keinen wirklichen Veranstaltungen kommen, da ab Freitag weil ja die Zahlen steigen, in allen Innenräumen bei allen Veranstaltungen Maskenpflicht und daher höchstwahrscheinlich auch keine “Wilden Worte” mehr, aber im Literaturhaus war das “Schamrockfestival” mit Augusta Laar, Sandra Hubinger, Birgit Kempker, Svantje Lichtenstein, Maria Cabrera Callis aus Barcelona, angesagt, da habe ich schon zwischen meinen Stunden nachgeschaut, ob das auch stattfinden wird, aber natürlich abgesagt, also in die “Gesellschaft”, wo eigentlich etwas Bekanntes aber auch Zukünftiges am Programm stand, nämlich ein Verlagsprotrait der “Edition Exil” mit Christa Stippinger, Thomas Perle und Mercedes Spannagel und das war, weil es auch ein Livestreaming gab, sehr interessant, denn bisher habe ich die “Exil- Veranstaltungen” ja eher im Literaturhaus gehört und Thomas Perle den Preisträger von 2013, glaube ich, schon einmal in der “AS”, das Buch habe ich, glaube ich, vor zwei Jahren bei der Kleinmesse im MQ bekommen und ich bekenne, es noch nicht gelesen, es aber jetzt neben dem von Mercedes Spannagel neben das Bett gelegt und auch mitgelesen und zuletzt habe ich thomas Perle oder den Schluß seiner Lesung bei der “Kühlen Meile Zieglergasse” vor dem Lteraturhaus gehört, also eigentlich schon ein alter Bekannter, der 1987 in Rumänien geborener, der als Kind zuerst nach Nürnberg und dann ans Volksstheater und als Schauspielhaus gekommen ist und jetzt eigentlich mehr dramaturgisch als prosaistisch arbeitet.

Zuerst aber stellte der wohl neue Mitarbeiter Erkan Osmanovic, den ich noch nicht persönlich in der “Gesellschaft” erlebte, Christa Stippinger vor und die 1951 in Wien geborene, kenne ich ja vom “Arbeitskreis schreibender Frauen”. Damals ist ihr Roman “Der Tschusch” erschienen, 1980 erzählte sie Erkan Osmanovic ist sie nach dem sie Theaterwissenschaft und Gemanistik studierte, ins Amerlinghaus gekommen und hat dort Projekte gemacht, das heißt Ceija Stoika kennengelernt und mit ihr Workshops in Schulklassen veranstaltet, die “Edition Exil” gegründet etcetera, da war ich ja schon bei vielen Veranstaltungen, habe auch die meisten Exil-Anthologien. Die heurige wird mir wohl, wie sehr viel anderes, entgehen, kann aber das Perle-Buch endlich lesen und sein Stück “Karpatenfieber” wird auch, wie er erzählte am 13. Dezember uraufgeführt. Das empfahl er auch, sich anzusehen, weil das Theater wegen den strengen Sicherheitsmaßnahmen inzwischen angeblich viel sicherer, als das eigene Wohnzimmer.

Das Bild, das man gesehen hat, war auch eine ziemlich leere “Gesellschaft” und das hat auch der Moderator gelobt und sich für den Mut derer bedankt, die hergekommen sind und alle natürlich maskiert und nachdem Gespräch mit Thomas Perle kam die 1995 geborene Mercedes Spanagel mit ihrem Debutroman “Das Palais muß brennen” auf die Bühne und die habe ich schon in noch nicht so aufgeregten Zeiten im Sommer im MQ, bei den O- Tönen gehört und werde sie und die Lesunge aus ihrem Buch höchstwahrscheinlich auch morgen wieder per livestream hören, gibt es da ja die Debutpreislesung des ÖSt in der Arbeiterkammer auch wieder vor sehr kleinen Publikum und das Buch habe ich, wie schon geschrieben von “Kiwi” auch bekommen. Die junge Frau, die Maschinenbau studierte, hat schon 2014 den Exil-Jugendliteraturpreis gewonnen, später dann noch einen, glaube ich, und auch in Rauris hat sie was gewonnen, den Fm4- Literaturpreis und Veröffentlichungen in den “Lichtungen”und im “Volltext” etcetera, also eine sehr interessante junge Frau mit einem vorder- oder hintergründigen sehr politischen Text, das muß ich noch genauer herausfinden.

Es geht jedenfalls um die Töchter einer rechtsradikalen Präsidentin, um einen Mops namens Marx und der ist, glaube ich, schon beim Fm4- Literaturpreis vorgekommenn. Christa Stippinger erwähnte dann in der Diskussion verschiedene Kurzgeschichten der Autorin, die sie gerne in ihrer Edition herausbringen will und fragte die junge Frau dann und das fand ich interessant, wie es ihr mit Corona ginge?

Da sie öfter dystopische Texte und auch schon eine Geschichte übers Maskentragen hat. Das interessiert mich ja, wo heute mein erster Corona-Text erschienen ist, besonders und der Moderation wies auf den Büchertisch hin, forderte die Leute auf, die Bücher zu kaufen, denn Weihnachten ist ja bald und vielleicht auch der nächste Lockdown, aber ich habe ja die Bücher schon zu lesen und auch vor mir morgen die Debutpreislesung per Livestream anzusehen.

Veränderte O-Töne

Mercedes Spannagel

Mercedes Spannagel

Jetzt war ich drei Mal nicht bei den O-Tönen, weil die Bücher von Josef Haslinger und Lucia Leidenfrost habe ich schon gelesen oder gehört, den Hubert Achleitner hats verregnet und zu der Friederike Mayröcker hätte ich sicher eine Maske gebraucht und als ich es heute wieder probierte, war alles anders, weil die Stühle im Querformat, dort wo früher die Bühne war, war ein Zelt, die jetztige Bühne war schon fast bei den Stiegen, so daß ich auf meiner Bank im Hintergrund zwar sehr gut gehört, aber kaum etwas gesehen und auch keinen Kontakt zu den Besuchern hatte. Das heißt den Andi Pianka, der mir ja vor einer Woche einen Kommentar geschrieben hat, habe ich gesehen und das Programm war aus verschiedenen Gründen sehr interessant und eigentlich zwei Debuts, obwohl das eine viel prominenter und skandalummitterter, als das andere war.

Moderiert und eingeleitet wurde von Daniela Strigl die in etwa zur Begrüßung sagte, daß die beiden Bücher vielleicht nicht ganz jugendfrei wären, dann stellte sie das Buch der Debutantin in der Debutantenschiene, nämlich Mercedes Spannagels “Das Palais muß brennen” vor und erklärte, daß die 1995 geborene, die Maschinenbau studiert hat, 2019 den “Fm4 Wortlaut-Wettbewerb” mit einem Mops gewonnen hat und ein Mops namens Marx kommt in dem Buch auch vor, in dem es, um die Tochter einer rechtsradikalen Präsidentin geht, die eben in dem titelgebenden Palais lebt. Der Ton ist frisch und frech, politisch scheint das Buch auch zu sein und das scheint zumindestens auf die zweite Autorin, nämlich die 1992 geborene Kabarettistin Lisa Eckhart, die eigentlich Lisa Lasslberger heißt, auch zuzutreffen, bin ich der doch schon im Netz öfter begegnet und hatte den Eindruck, daß sie sehr provokant zu sein scheint und mich gewundert, daß sie mit ihrem Debut “Omama” auf dem Programm stand, dann kam der Uli und schrieb einen seiner empörten Artikel, wo er wieder Gott und die Welt beschimpfte, denn Lisa Eckhart hätte in Hamburg bei einem Literaturfestival auftreten sollen, wurde aber, weil Störkrawalle angesagt waren vom Veranstalter ausgeladen.

Ich habe mir dann ein Video angeschaut in dem die junge Frau erklärte, sie wäre eine Kunstfigur und man solle sie nicht damit verwechseln. Nun war es spannend, ob es auch in Wien zu Provokationen käme?

Lisa Eckhart

Lisa Eckhart

Daniela Strigl hat dieses Thema nicht erwähnt, nur, daß Lisa Eckhart Literaturwissenschaften studierte und in der Steiermark aufgewachsen ist. Das Buch das offenbar von ihrer Großmutter handelt, besteht aus drei Teilen. Der erste Teil beginnt 1945, als die russen kommen und die Mutter der Großmutter Helga, deren Schwester unterm Bett versteckt, während die nicht so hübsche Schwester oben draufgesetzt wird.

Der nächste Teil spielt zehn Jahre später. Da hat es die Großmutter in ein Wirtshaus verschlagen und der Staatsvertrag kommt.

Im dritten Teil ist es schon August 1989, wo die Ungarn, die DDRler ausreisen ließen. Da hat die Großmutter ein Busunternehmen, wo sie Pensionisten nach Ungarn bringt, die dort Salami und Sekt einkaufen. Es gibt einen Toten im Bus und ziemlichen Klamauk.

Den Leuten hat es gefallen und der Alfred hat neben der Security, die wieder den Sicherheitsabstand überwachten und alle wegscheuchten, die zu nahe an das Gitter kamen, im Hintergrund ein paar Polizisten entdeckt und außerdem dürften im MQ auch verspätete Festwochen stattfinden. Zumindeste lagen dazu Programme auf und am Gitter gab es Anschläge, die darauf hinwiesen.