Sommerfrischenbeginn

Ab Mittwoch geht es wieder in die Sommerfrische, die ich ja seit einigen Jahren im Sommer im Juli und August in Harland bei St. Pölten mache, meine Praxisstunden zusammengelegt und dann am Dienstagabend hinaus aufs Land, um dort zu schreiben, zu lesen, Rad zu fahren etc. Seit sieben Jahren blogge ich nun und feiere am Freitag “Sieben Jahre Literaturgeflüster” und da habe ich die Sommerfrische, die ja meine Art des Stadtschreibertums ist, auch immer erwähnt, vor zwei Jahren habe ich mich dann zur “inoffiziellen Stadtschreiberin von St. Pölten erklärt”, das kleine Büchlein genommen, daß es seit einigen Jahren auch am Tag des Buches gibt, in das man etwas hineinschreiben kann und da meine Stadtschreibergeschichten und Impressionen vermerkt und das dann fein verlinkt. Lesemarathone habe ich auch veranstaltet und alles, was mir in dieser Zeit in St. Pölten aufgefallen ist, aufgeschrieben, die Führung mit dem Bürgermeister beispielsweise, den Besuch am Markt, etcetera.

Voriges und vorvoriges Jahr bin ich auch mit meinen jeweiligen Texten am Sommerbeginn fertig geworden, so daß ich jeweils etwas Neues beginnen konnte und heuer ist es ebenso oder eigentlich nicht ganz.

Denn genau genommen bin ich mit dem Korrigieren von “Selmas Kopftuch” noch nicht fertig und ich fürchte, ich habe zumindestens die Frau Nowotny noch einmal falsch darin stehen, aber da ich ja schon seit einiger Zeit vorhabe, beim nächsten “Nanowrimo” einen Adventkalender mit einer “Nika Weihnachtsfrau” zu schreiben, ist mir zu Ostern die Idee gekommen, im Sommer in der Sommerfrische mit einer Sarah Sommer oder Sandra Winter dasselbe zu machen, dafür habe ich mich gleich beim Sommerfestival im “Read!!!ingroom” zum Lesen am 13. Juli angemeldet, was ein bißchen vorwitzig war, da schon einen ganzen Roman zu haben, bei der letzten Schreibegruppe, ist aber das Eingangskapitel entstanden und da hat der Klaus Khittel “bemängelt”, das das ein Szenario für ein Jahrhundertwerk, wie etwa die “Strudelhofstiege” werden könnte, obwohl ich dachte, ich schreibe das nur die Monate Juli und August, hole mir beim Radfahren oder bei den Seen oder an der Traisen die Ideen und bin dann, wenn ich wieder nach Wien zum Volksstimmefest zurückkehre damit fertig, ganz egal, wie lang das jetzt ist, könnte auch nur eine Kurzgeschichte werden, wenn ich vielleicht erst im August mit dem Korrigieren fertigwerden sollte.

Jetzt denke ich, ich fange am jeden Fall am Mittwoch damit an und da werde ich, wie im letzten Jahr mir selber auch ein bißchen lobend auf die Schulter greifen, mir vielleicht wieder eine Laudatio halten oder die Texte vorbereiten, die ich am Dreizehnten lesen will, aber das mache ich vielleicht doch besser in Wien, denn da habe ich eine Stoppuhr, die Bücher und kann mir das “Sommer am Wasser”  ausdrucken, aber nach St. Pölten könnte ich radeln und mir vorher einen Fünfziger das Sommerfrischenhonorar für die Croissants oder Donuts, die ich mir beim Radfahren kaufen könnte, in die Tasche stecken und am Abend beginnt ja auch die Eröffnung des Bachmannwettbewerbes, der heuer wahrscheinlich ein sehr spannender werden wird, weil die Ronja von Rönne, diese dreiundzwanzigjährige junge Frau, deren erster Roman im nächsten Jahr erscheint, ja sehr  provkant vorher angetreten ist, aber auch die Michaela Falkner, die Valerie Fritsch, die Nora Gomringer etc sehr starke Stimmen haben.

Das werde ich mir dann wieder über das Internet geben, am Donnerstag in Harland, am Freitag am Vormittag in Wien, denn am Nachmittag ist da ja, wenn es nicht regnet, das Wiedner Hauptstraßenstraßenfest, wo ich nach dem lieben Rudi lesen werde und da meinen siebenten Geflüster-Geburtstag auch prominent feiern werde, mit einem Glas Sekt oder Rotwein, etc.

Dann hinein in das Schreiben, in die Geschichte der prekären Studentin Sandra Winter und ihren drei Freundinnen, Eleni aus Athen, die sich  jetzt vor dem Bankomaten anstellen muß, um ihre täglichen sechzig Euro herauszubekommen, beziehungswweise Griechenland, wenn ich dann darüber schreibe, vielleicht schon zusammengebrochen ist, Fatma Callaki aus Damaskus, die in Traiskirchen auf dem Boden schlafen muß, weil sich die Länder nicht auf eine menschengerechte Unterbringung von Flüchtlingen einigen können und Jelena Majatschuk aus Donetz, wo es wahrscheinlich auch  nicht gerade lustig ist, hineinspringen.

Bis Ende August habe ich damit Zeit und es gibt ja auch zwei literarische Ereignisse, die meine Sommerfrische beginnen und auch beenden, Beginn ist der Bachmannpreis, das habe ich schon erwähnt, enden tut es dann vielleicht schon Mitte August, wenn die Longlist des DBp verkündet wird, aber da gibt es heuer auch Erneuerungen, beziehungsweise Vorverschiebungen, denn einige Blogger haben sich da ja vor zwei Jahren zusammengetan und das Longlistenlesen verkündet, daß sie heuer schon am 29. Juni offiziell auf der dBp Seite verkündigten und sich als Bloggerjury betrachten.

Sieben wurden da ausgewählt, offiziell zu bloggen, die anderen können, wie ich einmal  behaupte, das, wenn sie wollen, inoffiziell tun und ich werde das auch, auch wenn ich nicht vorhabe, wie der Otto mir die zwanzig Bücher zu besorgen und sie hinunterzulesen, weil ich das wegen meiner langen Liste, auf der ja noch einige dBp Bücher der letzten Jahre stehen, nicht kann.

Ich habe mir aber die beiden Streeruwitz-Bände nach Halrand mitgenommen und werde sie als Lektüre zu der Sandra Winter lesen und dann die Harland Bücher hinunter und weil ich in den letzten Monaten ohnehin sehr schneckenlangsam beim Lesen war, werde ich da, habe ich mir vorgenommen, jetzt etwas schneller sein und in der Sommerfrische einiges aufholen.

Also wieder große Pläne für den Sommer und die “Selma” liegenlassen oder zwischendurch Korrigieren oder nachher ist ja egal, weil es außer mir ohnehin  niemanden interessiert und der Alfi  noch beim Korrigieren von “Im Namen des Vaters” ist und da auch nicht viel weitergeht.

Aber einen schönen Sommer und einen schöne Sommerfrische, zumindestens habe ich das vor und werde, weil meine Reisen, das Radfahren durch Deutschland, das Leipzigwochenende, der Kurztrip an den Attersee, das erste Wanderwoche und der erste Ungarn-Aufenthalt mit der Oma, der Anna und dem Andi schon vorüber ist, da auch nicht gestört werden.

Das heißt ein zweites Wanderwochenende wird es noch geben und Alfreds sechzigstes Geburtstagsfest und hoffentlich auch schönes Wetter, obwohl mich der Regen bekanntlich nicht sehr stört.

Wanderwochenende auf die Tauplitzalm

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Der Juni war ja bezüglich Kurzurlaube und verlängerte Wochenenden sehr aktiv.

So waren wir in Leipzig beim Geburtstagsfest, bei Luis Stabauers Buchpräsentation am Attersee und Sladky 27, 28 oder 29 war dieses Wochenende auch, gehen wir ja seit 2000 regelmäßig mit Alfreds ehemaligen Turn- und Mathematiklehrer wandern und dieses Wochenende war die Tauplitz Alm angesagt, die im toten Gebirge, also im steirischen Salzkammergut liegt, so habe ich mir die entsprechende Lektüre mitgenommen, als wir Freitagmorgen mit der Nora, losgefahren sind.

Zuerst bis Bad Mitterndorf, dann die Mautstraße hinauf auf die Tauplitzalm zum Hollhaus, wo wir einige von der Gruppe getroffen und zu Mittag gegessen haben, Steirerkasnocken, die  überall angeboten wurden und dann ging es gleich auf den ersten Kurzausflug, beziehungsweise auf den Lawinenstein, wo es auch einen Skilift gibt, der die Gegend meiner Meinung nach ein bißchen verschandelt, so daß man das Gipfelkreuz fast übersehen könnte.

Danach weiter mit dem Auto zum Quartier ins “Naturfreunde-Tauplitzhaus”.

Ein Novum auf den Berg mit dem Auto fahren zu können. Die Tauplitzalm ist mit ihren vielen Schutz- und Gasthäusern auch sehr idyllisch und auf dem Plan sind auch viele Routen gestanden, so konnten wir am Samstag eine große, kleine, mittlere und auch eine gemütliche Tour unternehmen.

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Das Wetter hat entschieden, daß wir uns für die eigentlich erst am Sonntag geplante große Tour auf den Tragl entschlossen haben und das auch nicht ganz, denn der Manfred und die Anni sind schon den Almkogl vorausgestiegen, der Otto Lambauer, mein zeitweise treuer Blogbegleiter, der mir am Abend in der Hütte auch seine Bibliothek auf seinem Tablett vorstellte, ist mit der Monika, glaube ich, überhaupt nur zur nächsten Hütte gewandert und ein paar sind auch noch abgestiegen, als die ersten Regentropfen zu spüren waren.

Aber ich bin  beharrlich, beziehungsweise wasserfest und so bin ich weiter gestiegen bis zum Gipfel, was Schneefeldbedingt gar nicht so einfach war, aber idyllisch schön, obwohl ich am Schluß patschnaß war und ein paar Spalten, in die man, wenn man nicht aufpasst, hineinfallen hätte können, hat es auch gegeben.

Um fünf waren wir im Tauplitzhaus zurück, wo ich zu einer Leberknödelsuppe und zwei Achteln Erdbeerwein, meine zweite Salamisemmel gegessen habe und dann noch einen warmen Heidelbeertopfenstrudel, der sehr zu empfehlen war.

Der Otto und der Peter Sladky probierten die ländlichen Hausspezialitäten, das Latschengeheimnis und die Gamsmilch aus, was im ersten Fall ein Rotweingemisch mit einem Latschenzweig, im zweiten Fall ein Kakao mit Schlagobers, Rum und Preiselbeeren gewesen sein dürfte und da übergebliegen, vielleicht nicht wirklich zu empfehlen, aber die Neugier treibt Geheimnisse auszuprobieren.

Ich habe dazwischen mein “Wieser-Europa erlesen-Salzkammergut-Buch”, das ich mir, obwohl nicht zu Gänze passend, mitgenommen habe, ausgelesen und am Sonntagmorgen weckte uns der Regen, so daß die große und die kleine Tour ins Wasser gefallen ist.

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Ein sechs Seenrundgang, der mich an sich sehr interessiert hätte, wäre auch noch zur Auswahl gestanden. Die Nora schwärmte aber für das Örtchen Pürgg mit seiner wunderschönen Kirche beziehungsweise sehenswerten Kapelle, wo wir, glaube, ich schon einmal mit dem Karli waren, als wir den Almrausch suchen wollten, Regenbedingt zurückgefahren sind und noch ein Stückchen zum Jandl-Preis in Neuberg an der Mürz zurechtgekommen sind.

Aber der hat heuer schon vor zwei Wochen stattgefunden. So sind wir nach der Kappelle zur Kirche hinuntergegangen, wo gerade der Gottesdienst angefangen hat, so daß wir das Besichtigen auf später verschoben und im Pfarrhof schon am Kuchenen naschten, der für das anschließende Pfarrtrachtenfest vorbereitet wurde und den Aufmarsch der Blaskapelle beobachten konnten.

Dann haben wir mit der Nora noch im Gasthaus Krenn Mittag gegessen. Ich Holler- Prosecco als Aperitif, Grammelknödeln mit einem Achtel Blaufränkisch und als Nachtisch einen Caffe Latte, bis uns auch der Regen beziehungsweise, der Sturm überraschte, so daß wir über Harland nach Wien zurückgefahren sind.

Ohrenschmaus-Brainstorming und musikalischer Spaziergang

Den Ohrenschmaus Literatur für und von Menschen mit Lern- sprich kognitiver Behinderung” wird es bald zehn Jahre geben. Der liebe Otto hat mich 2007 in die Jury gebracht und seither sitze ich jeden Oktober über hundert Texten und Anfang Dezember, am Tag der Behinderten, wird dann im Museumsquartier der Preis vergeben. “Kein Mitleidbonus, sondern echte Literatur!”, sagen dann die Veranstalter und der Wissenschaftsminister und die für Unterricht und Kunst halten die Laudaties, geraten dabei in schwärmen und wiederholen ersteres solange, bis der letzte begriffen hat, daß das eben ein besonderer Preis, nämlich ein solcher im Ghetto der Behinderung ist. Niki Glattauer, der jetzt ein paar Jahre in der Jury war, hat wegen Überlastung seinen Sitz zurückgelegt und dazu gemeint, daß er kein Behindertenghetto will und so, wie die Behinderten jetzt in den Integrationsklassen sitzen und die Integrationslehrer, wenn der Klassenlehrer erkrankt ist, die Klasse übernehmen müssen und die Behinderten erst recht nicht zum Zug kommen, sollen, die mit den Behinderungen jetzt beim Bachmannpreis lesen, etc. Das ist ein alter Hut, das hat, glaube ich schon beim ersten Ohrenschmaus, als es noch die Pressekonferenz im Radiokulturcafe gegeben hat und ich anschließend zur Rattour mit der Ruth von Ybbs nach Regensburg aufgebrochen bin, gegeben, ich habe dann gemeint, daß man das vielleicht entfernen sollte, um nicht falsche Erwartungen und Hoffnungen zu wecken. Aber gut, ich bin ohnehin dafür, daß jeder schreiben, malen, dichten, etc, darf wie er will und an sich ist das Problem  leicht zu lösen, denn es hindert ja keiner, den mit den Lernbehinderungen, um Preise einzureichen und in der GAV um Aufnahme zu ersuchen. Anton Blitzstein hat das im letzten Jahr getan, aber der ist ja ein Sonderfall, weil, trotz Sonderschule, nicht nicht Lernbehindert, sondern eher einer mit Psychiatrieerfahrung und Franz Joseph Huainig, der Initiator des “Ohrenschmauses” hat am Dienstag um zehn ins Parlament zu einem Brainstroming eingeladen, wie man den zehnten Geburtstag des Ohrenschmauses feiern soll. Dabei hat er selber Geburtstag gehabt, ich glaube es war sein fünfziger, denn zum vierzigsten ist ihm die Idee mit dem “Ohrenschmaus” gekommen und so gab es Donuts zum Kaffee und einige Ideen, wie man den zehnten Jahrestag, dieses, wie ich glaube, doch sehr wichtigen Literaturpreises feiern könnte, sind auch gekommen. Und am Nachmittag hat Susanna Wouk wieder zu einem musikikalischen Geburtstag durch Margareten eingeladen. Es sind ja Festwochen und im vorigen Jahr gab es schon einen, wo wir mit drei Sängern durch den Berzikgegangen  und an jeder Ecke stehen geblieben sind um  Lieder von Mozart, Schubert oder Wienerlieder zu hören. Damals bvin ich nur ein Stückchen mitgegangen, weil anschließend das Lesetheater Berhta von Suttner gelesen hat, diesmal wäre der Bloomesday gewesen und im Literaturhaus gefeiert worden. Aber soweit bin ich nicht gekommen, sondern im Hotel Falkensteiner bei der Weinverkostung hängen geblieben, das ist das, zu dessen Eröffnung ich vor einenhalb Jahren eingeladen wurde, vorher wurde die Lebenshilfebibliothek an eine Uniinstitut feierlich vergeben und auf die Ohrenschmaustexte von 2013 habe ich auch gewartet, es gibt also so was wie Deja vue Erlebnisse und der musikalische Rundgang hat in der St. Josefskirche angefangen, wo Schubert beerdigt wurde. Es waren die gleichen Sänger, wie im letzten Jahr diesmal hatten sie aber musikalische Begleitung und Schubert haben sie in der Kirche, vom Hochwürden eingeleitet, auch gesungen. Dann ging es ins Bezirksamt, wo es eine kleine Ausstellung des Bezirksmuseums über die Margaretner Musiker gab. Falco ist der berühmteste und vor dem Bezirksamt wurde “Margareten nur du allein, sollst der Bezirk meiner Träume sein!”, gesungen, was ich ein wenig kitschig fand. Es ging aber gleich weiter und heuer gab es auch Überraschungsgäste und Überraschungseinlagen, so ein sehr kritisches Wienerlied in einem Modegeschäft und in der Pizzeria “La gondola”, gab es die erste Labung, Prosecco, Schinken und Käse zu verkosten und natürlich italienische Lieder, dann ging es wieder zu den Arbeitergesängen in den Kreisky-Park und alle durften “Bella Cia” singen. Die japanische Sängerin  Yuko Mitani hatte sich Verstärkung mitgebracht und so wurde auch ein japanisches Arbeiterlied gesungen und dann ging es in das Haus, wo Bruno Kreisky geboren wurde und zu einem Augenoptiker, der mit Falco in die Schule gegangen ist. Der ist zwar jetzt in Kuba, hat aber einen Film gedreht und Sekt Orange und Knabberstangen in seiner Praxis aufgestellt und die letzte Station war im Hotel Falkensteiner, wo Wiener Lieder und Operretten “Wien Wien nur du allein” oder “Im Prater blühen wieder die Bäume” gesungen wurde. Da gab es dann auch eine Weinverkostung und was zu essen und richtig, das hätte ich jetzt vergessen, eine Tanzeinlage gab es auch und die Tänzer kann man wieder beim Wiedner Hauptstraßen Fest Anfang Juli bewundern, wo ich mich auch zum Lesen angemeldet habe. Und noch was Trauriges, Harry Rowohlt, der begnadete Übersetzer von “Angela Ashes” und anderem, den ich vor einigen Jahren in St. Pölten im Cinema Paradiso hörte, ist gestorben.

Zum Geburtstagsfest nach Leipzig

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Der Alfred hat noch in DDR-Zeiten die Ute aus Leipzig kennengelernt und sie nach dem Fall der Mauer wiedergetroffen. Seither besteht Kontakt und gegenseitige Besuche und seit ca 1998 kommen wir mehr oder minder regelmäßig zur Buchmesse nach Leipzig, weil uns die Hundertmarks auf ihrem Dachboden schlafen lassen. Als die Ute fünfzig war, vor zehn Jahren, sind wir im Jänner zu einem Geburtstagsfest hingefahren und jetzt zehn Jahre später zum Sechziger, der diesmal wahrscheinlich des Wetters wegen im Sommer gefeiert wurde, noch einmal. Nach Leipzig zum Geburtstag feiern ist ja irgendwie ein Luxus und als wir Freitag Mittag losgefahren sind, war das Wetter auch sehr schön. In Wien war, glaube ich, das heißeste Wochenende seit langen und Ö1 hat am Samstag den ganzen Tag schon den Boomesday vorgefeiert und das Fest in Leipzig ist um halb drei am Samstg in einem Vereinshaus am Karl-Heine- Kanal losgegangen. Mit der ganzen Familie, Schwestern, Brüder, Kinder, Enkelkinder, Freundinnen, so an die fünzig Personen würde ich schätzen und das Schöste war, glaube ich, die Gegend. Der Kanal mit seinen Schauch- und anderen Booten und so bin ich immer wieder zwischendurch meine Runden am Kanal abgegangen. Mal mit dem Sekt- später mit dem Weinglas in der Hand, denn zuerst  gab es Rotkäppchensekt zur Begrüßung, dann Kaffee und Kuchen, dazwischen musikalische Darbietungen, einen Familienchor und der kleine Noah gab auch ein musikalisches Stück zum Besten.

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Am Abend gab es ein Nachtmahl, Geselchtes, Kraut und Knödel und zwischendurch sehr viele Blumen und einen Film über ein Projekt einer afrikanischen Schule für die man spenden konnte, gab es auch. Mich interessierte natürlich das literarische Leipzig  ganz besonders und so habe ich mir das kleine gelbe Reclam-Büchlein “Leipzig – Die Messe und Buchstadt”, das der Alfred auf der letzten Buchmesse bekommen hat, mitgenommen und Samstagvormittag, während ich  auf das Fest gewartet habe, durchgelesen. Ich war wohl schon etwa zwanzig Mal in Leipzig, das allererste Mal noch in der Brockhausstraße, wo die Ute vorher wohnte. Dann ist sie an den Stadtrand umgezogen und seither fahre ich, wenn Messe ist, von einem Stadtrand sozusagen zum anderen, wo die neue Messehalle liegt, mit Umsteigen am Hauptbahnhof. Ein paar Mal waren wir auch zu anderen Gelegenheiten in Leipzig und da bin ich auch ein bißchen in die Innenstadt gekommen, 2005 habe ich mir glaube ich den neuen Hauptbahnhof genauer angesehen und beim Bücherflohmarkt beim “Hugendubel” eine Menge verbilligter Bücher eingekauft. Darunter das mit dem Briefwechsel der Aufbaulektoren zu ihren Autoren, wieThomas Mann, etc aus den Fünfzigerjahren, wo ich auch etwas über Ulrich Becher fand und dann den “Arcus- Verleger”  alarmisierte, als der  neuauflegen wollte.

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Nach Leipzig zum Geburtstag feiern ist ja irgendwie ein Luxus und als wir Freitag Mittag losgefahren sind, war das Wetter auch sehr schön, in Wien war, glaube ich, das heißeste Wochenende seit langen und Ö1 hat am Samstag den ganzen Tag schon den Boomesday vorgefeiert und das Fest in Leipzig ist um halb drei am Samstg in einem Vereinshaus am Karl-Heine- Kanal losgegangen. Mit der ganzen Familie, Schwestern, Brüder, Kinder, Enkelkinder, Freundinnen, so an die fünzig Personen würde ich schätzen und das Schöste war, glaube ich, die Gegend. Der Kanal mit seinen Schauch- und anderen Booten und so bin ich immer wieder zwischendurch meine Runden am Kanal abgegangen. Mal mit dem Sekt- später mit dem Weinglas in der Hand, denn zuerst  gab es Rotkäppchensekt zur Begrüßung, dann Kaffee und Kuchen, dazwischen musikalische Darbietungen, einen Familienchor und der kleine Noah gab auch ein musikalisches Stück zum Besten. Am Abend gab es dann ein Nachtmahl, Geselchtes, Kraut und Knödel und zwischendurch sehr viele Blumen und einen Film über ein Projekt einer afrikanischen Schule für die man spenden konnte, gab es auch. Mich interessierte natürlich das literarische Leipzig  ganz besonders und so habe ich mir das kleine gelbe Reclam-Büchlein “Leipzig- Die Messe und Buchstadt”, das der Alfred auf der letzten Buchmesse bekommen hat, mitgenommen und Samstag Vormittag, während ich  auf das Fest gewartet habe, durchgelesen. Ich war wohl schon etwa zwanzig Mal in Leipzig, das allererste Mal noch in der Brockhausstraße, wo die Ute vorher wohnte. Dann ist sie an den Stadtrand umgezogen und seither fahre ich, wenn Messe ist, von einem Stadtrand sozusagen zum anderen, wo die neue Messehalle liegt, mit Umsteigen am Hauptbahnhof. Ein paar Mal waren wir auch zu anderen Gelegenheiten in Leipzig und da bin ich auch ein bißchen in die Innenstadt gekommen, 2005 habe ich mir glaube ich den neuen Hauptbahnhof genauer angesehen und beim Bücherflohmarkt beim “Hugendubel” eine Menge verbilligter Bücher eingekauft, darunter das mit dem Briefwechsel der Aufbaulektoren zu ihren Autoren, wie thomas Mann , etc aus den Fünfzigerjahren, wo ich auch etwas über Ulrich Becher fand und dann den Arcus Verleger alamisierte, als der “Kurz nach vier” neuauflegen wollte.

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Ein bißchen habe ich also in dem”Reclam Städtführer” über die tausendjährige Geschichte der Stadt Leipzig nachgelesen. Von seinen vier berühmten Kirchen, dem Thomaskantor Bach und Felix Mendelsohn Bartholdy, der ihn und seine Werke etwas später wiederentdeckte. Ja, richtig, das “Bach-Festival” ist ja derzeit auch, davon habe ich nicht viel mitbekommen, nur gehört, daß einer  der Neffen, der Pastor an einer der berühmten Kirchen ist, dort eine öffentliche Messe hielt und die Sabine hat in der anderen Kirche Flöte gespielt. Ich bin aber, wie geschrieben, mehr an der Literatur interessiert und da wurden in dem “Reclam-Büchlein” bei den Autoren  Clemens Meyer und Angela Krauß genannt und die ist, glaube ich, eine Freundin von Kerstin Hensel, die bevor sie nach Berlin zog, auch in Leipzig lebte, da habe ich sie noch nicht gekannt.Die Ute hat mir aber erzählt, sie hätte in der Kanalnähe gewohnt, die inzwischen ein aufgelöstes ehemaliges Fabriksgelände ist und sehr alternativ mit einem sehr teueren Restaurant, wie sich das offenbar so genhört. Von Clemens Meyer, der ja,  glaube ich, den ersten “Leipziger Buchpreis” gewonnen hat, hatte ich das “Fischer-TB-Büchlein” “Gewalten” mit, das ich mir bei meiner letzten Deutschlandreise bei diesem “Thalia-Abverkauf” in Ulm gekauft habe.

Aber zuerst habe ich mich durch die Leipziger Geschichte gelesen, mein Wissen aufgefrischt und erweitert. Da gab es ja den Brockhaus mit seinem berühmten Wörterbuch und das Verlagshaus Reclam, das sich in DDR Zeiten aufteilte, ein Teil ist glaube ich, nach Stuttgart gegangen, der andere Teil wurde wohl weiter in Leipzig verlegt, da habe ich vor kurzem in den Schränken zwei schöne alte Bändchen gefunden. In dem Führer gibt es ein Foto vom Stammhaus in der Inselstraße, das glaube ich, inzwischen zu anderen Zwecken benützt wird, ein Foto von der deutschen Bibliothek, die  immer meine Bücher anfordert, gibt es auch und eines von der Glashalle der neuen Messe Leipzig. Seit 1996 gibt es die ja in Leipzig Seehausen, vorher war sie im Zentrum und während der DDR hat es wahrscheinlich auch die Konkurrenz zu Frankfurt gegeben bzw. die Geschichte von den Büchern, die die westdeutschen Verlage nach Leipzig mitnahmen, damit sie sich die Ostbürger klauen konnten.

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Vom Leipziger Literaturinstitut, das die Wende überlebte, steht nichts in dem Städteführer, aber ich kenne einige, die dort studierten, zu DDR Zeiten Kerstin Hensel, Katja Lange-Müller, danach Clemens Meyer, der ja ziemlich regelmäßig auf der Buchmesse auftritt, dort seine neuen Bücher vorstellt, bzw. über die Messe bloggt.

Es gibt also einige Kapitel in dem Buch, das die “Kunst-und Kulturstadt” bzw. die tausendJahre Stadtgeschichte kurz skizziert. Die Stadtgeschichte in Daten von der Jungstein-und Bronzezeit bis zur Wende mit den Friedensgebeten und den Montagsgebeten gibt es auch und dann den Kulturkalender, wo man erfährt, daß es im März die Buchmesse mit dem Lesefest von dem ich meistens nicht sehr viel mitbekomme gibt, im Juni das Bachfest, imDezember den Weihnachtsmarkt, etc.

Dann gibt es noch einige Anregungen für Rundgänge Leipzig in drei bis sieben Tagen etc. Wie gesagt, in etwa habe ich das alles gemacht, war ein oder zwei mal im Auerbachskeller, wo der Goethe ja ein Denkmal setzte oder eines hat, war beim Völkerschlachtdenkmal und auch in einigen der Buchhandlungen. Im Gewandhaus war ich nicht in der Nioclai- und Thomaskirche glaube ich schon.

Und diesmal zweimal in dem Vereinshaus am Karl-Heine-Kanal, am Samstag Nachmittag und Abend zum Geburtstagsfeiern und dann am Sonntag nach der Messe noch einmal zum Aufräumen und Restlessen, einen kleinen Spaziergang in Großzschocher um den See und zu einem Kirschenbaum haben wir dann am Sonntagabend auch noch gemacht, bevor wir am Montag wieder zurückgefahren sind und ich mein “Deutsches Lesen” mit dem Clemens Meyer wieder um ein Stück erweitert habe, ein Stück Leipzig kennenlernte, das wohl nicht bei den Rundgängen steht und mit einer Freundin Utes, die sich sehr für Literatur interessiert und mir meine zwei Bücher, die ich wie immer in der Tasche hatte, abkaufte, habe ich mich auch unterhalten.

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Eröffnung des Wiener Bücherschmauses

Seit einiger Zeit steht auf meinen Regalen eine Karte mit einer altmodischen Fotografie wo ein kleines Kind mit einem Löffel in der Hand auf einem Polster sitzt und freundlich oder erwartungsvoll lächelt.

“Wiener Bücherschmaus – Macht Gusto auf Literatur!”, steht danaben und ganz ehrlich, so ganz habe ich nicht gewußt, was das ist und was ich damit anfangen soll?

Die Karte ist, glaube ich von Petra Öllinger gekommen, auch eine “mittlere Kollegin” mit der ich vielleicht Texte in den “Milena-Anthologien” oder dem “Women Science faction-Sammelband” habe.

Kennengelernt habe ich sie wahrscheinlich durch den Frauenverlag, Ende des letzten oder Anfang des neuen Jahrtausends, beziehungsweise sind wir, glaube ich, beide zu der “Schreibwerkstatt der Gewerkschaft” gegangen, die Eveline Haas in dem Gewerkschaftspalais bei der Strudelhofstiege, veranstaltet hat und und zu der ich eingeladen wurde, nachdem ich das erste Mal bei den “Luitpold Stern Preisen” gewonnen habe.

Dann bin ich ihr durch ihren Blog den “Duftenden Doppelpunkt” wiedergegegnet, wo ich einmal eine “Anthologie” gewonnen habe und es öfter sehr schwierige Gewinnspiele zur Arbeiterliteratur gibt, bei denen ich schon mitgemacht habe.

Zum ersten Weltkrieg, dem Schwerpunktthema des vergangenen Jahres gab es wieder so ein Rätsel, da habe  ich  Anfang des Jahres ein Buch gewonnen und da ist, glaube ich die Karte mitgekommen, mit der Aufforderung mich für den “Bücherschmaus” zu engagieren, Werbung dafür zu machen, etc.

Weil ich nicht genau gewußt habe, was das ist, ist die Karte am Regal stehengeblieben und ich habe darauf vergessen. Aber vor einiger Zeit bin ich durch diese immerwährende Blogger Diskussion, was ein guter Blog ist, auf eine österreichische Germanistin, namens Judith Massar gestoßen, die auf ihrem Blog dem “leseloop” erstens Ratschläge erteilte, wie man gut bloggt:  keine Rechtschreibfeher, den Übersetzer nennen und nicht spoilern, aber auch nicht verreißen, ect.

Da kann man unterschiedlicher Meinung sein und es gab darüber auch eine größere Diskussion. Ich bin aber auch daraufgekommen, sie bloggt vor allem über die österreichische Gegenwartsliteratur und das ist ja mein Thema und so habe ich ich auf ihrer Facebookseite erfahren, daß vor ein paar Tagen in Wien eine neueB uchhandlung mit einem mehrtägigen Eröffnungsfest eröffnet wird und es da einige Veranstaltungen und ab Donnerstag, den regulären Verkaufsbetrieb gbt und das war der “Wiener Bücherschmaus” in der Garbergasse.

Da war ich noch immer nicht viel klüger, bin am Mittwoch aber, als es dort Workshops gegeben hätte, mit meiner “Selma” auf der Terasse gesessen und bis Seite achtundvierzig gekommen, ohne einen Fehler zu finden. Woi ich dann schon frohlockte, das geht sich aus, ich schreibe dann schnell den Text, und ab in die Garbergasse.

Meine Leser wissen wahrscheinlich schon, mitnichten nichts davon, die Fehler sind  schon gekommen und ich bin noch immer nicht fertig,  wollte am Donnerstag aber wieder zum klinischen Mittag, meine psychologisch- psychotherapeutischen Fortbildung, die ich ja auch brauche, gehen und da ist die Garbergasse kein zu großer Umweg.

Also losgestampft und dabei den Stadtplan vergessen, aber weil ich einmal, sowohl in der Otto Bauergasse. als auch in der Gumpendorferstraße wohnte, werde ich es schon finden, habe ich gedacht und bin zuerst einmal in dem Antiquariat in der Kirchengasse über eine Ein Euro Kiste gestolpert, in dem ein Buch aus dem Jahr 1946 “Adalbert Stifter und Wien” gelegen ist. Jetzt liegt es dort nicht mehr und ich bin weitergegangen, zur ehemaligen “Buchlandung” in der Lerchenfelderstraße, die heißt schon länger anders, ist aber das gleiche Konzept und sie strukturieren offenbar schon wieder um. So daß es einige Ein Euro Regale gab und ich dann  mit einer großen Papiertragtasche ins AKH gekommen bin.

Danach gehe ich ja immer über die Schränke zurück und weil ich nicht so genau wußte, wo die Garbergasse liegt,, bin ich zuerst den Gürtel entlang und zu dem am Brunnenmarkt gegangen, dann aber doch zur Zieglergasse und durch den Hausdurchgang bei der “Konditorei Aida” auf der Mariahilferstraße zur Schmalzhofgasse.

Dort habe ich dann gefragt und gefragt. Keiner hatte eine Ahnung, bin aber die Schmalzhofgasse immer weiter in Richtung Westbahnhof gegangen, bis mir ein Mann erklärte, das ist die nächste Gasse.

Da stolperte ich dann gleich über das Gassenlokal, bzw. einen Hund, mit dem sich Petra Öllinger beschäftigte, die ich zuerst gar nicht erkannte. So bin ich in das Geschäft hineingegangen und habe gesehen, daß das eher ein Antiquariat sein dürfte. Regale mit Büchern und beispielsweise bei einem Fach alle von der Irmgard Keun aus den Siebzigerjahren aufgereiht, bei einem anderen lagen viele Eva Rossmann-Bücher.

Ein Herr erklärte mir  das Konzept.

“Der Wiener Bücherschmaus” ist ein Sozialprojekt, das sich um die Leseförderung kümmert. Das heißt, sie sammeln Bücherspenden, tun sie in eine Kiste und schicken sie an ausgewählte Schulen und die Bücher in dem Geschäft scheinen auch solche Spenden zu sein.

Man kann aber, erklärte er mir, jedes Buch zum normalen Buchpreis bestellen und sie besorgen es dann. Nun ich hatte  eine Büchertragetasche in der Hand und jetzt fast vergessen, daß ich in dem kleinen altmodisch wirkenden Geschäft, in der Lerchenfelderstraße, das immer einige verstaubte Kisten vor der Auslage stehen hat, diesmal bei den Ein Euro Stücken, Stefan Thomes “Grenzgang” fand, der, glaube ich, vor ein paar Jahren auf der dBp Longlist stand.

So habe ich mich noch mit Petra Öllinger unterhalten und einige meiner Literaturgeflüsterkarten in dem Geschäft abgelegt, um auch ein bißchen Werbung für mich zu machen und mich im Veranstaltungsverteiler eingetragen und kann hier mitteilen, Wien hat wieder einen literarischen oder kulturellen Nahversorger mehr und eine andere, neue Buchhandlung, nämlich in der Seestadt Aspern, wo ich vor einem Jahr schauen war, aber nicht viel mehr als eine riesige Baustelle fand. Jetzt gibt es einen Artikel bei www.buecher.at  und den Wunsch an die Verlage, daß sie die Bücher teuerer machen soll, damit sich das Geschäft rentiert.

Mir ist das zwar egal, weil ich  keine Normalpreisbücher kaufe, weiß aber nicht, ob das wirklich so eine gute Idee ist, den Leuten, die sich ihre Bücher  kaufen und nicht als Rezensionsexemplare beziehen oder sich aus den Schränken ziehen, die Karotte noch ein Stücken weiter von der Nase zu entfernen?

Aber natürlich sehr viele Kunden wird es in der Seestadt Aspern, die ja glaube ich, immer noch nicht sehr fertig oder bewohnt ist, geben.

Und bei den fünf Büchern, die ich in der ehemaligen “Buchlandung” gefunden habe, war  eines von Roswitha Haring , und die wurde in Leipzig geboren, passt also gut zum deutschen bzw. Leipziger Lesen, das jetzt bald kommt.

Pfingsten verregnet

Das Pfingstprogramm hat bei mir schon Tradition, obwohl ich nicht katholisch, also keine Kirchengeher bin und eigentlich  nicht so genau weiß, was liturgisch in diesen vier Tagen passiert.

An einen Pfingstrosenstrauß vom Garten im Almweg, der jetzt verkauft wird, vor sicher mehr als fünfzig Jahren, kann ich mich erinnern und dann 1977 an mein Dissertantengespräch am Freitag davor und danach bin ich mit dem Herrn Lembacher vom Klub der logischen Denker zum ersten Mal zum Pfingsttreffen nach St. Gallen in die Steiermark gefahren, da haben wir, eine wahrscheinlich organisierte Panne in St. Pölten gehabt und so bin ich das erste Mal in meinem Leben in dieser Stadt gewesen.

Einmal viel später gab es das “Bachmann-Symposium” zu einem wahrscheinlich runden Geburtstag der Dichterin, da gab es eine Führung durch den dritten Bezirk und eine Ausstellung im Palais Palfy, nachher bin ich in den Wienerwald gegangen und vom Leopoldsberg über den Nasenberg nach Nußdorf hinuntergekommen.

Nußdorf bei oder in Wien, während es in Nußdorf an der Traisen ja den Pfingstmarkt gibt, wo wir seit einigen Jahren regelmäßig hinfradeln und einmal gab es kurz vor Pfingsten in Mürzzuschlag bzw. Neuberg an der Mürz das “Fest für Friederike Mayröcker”, da hat mich dann der Alfred am Pfingstsamstag glaube ich abgeholt und wir wollten eigentlich auf den Hochschwab wandern.

Das Wetter hat es aber verhindert, wie es auch heuer regnet, zumindestens am Samstag hat es das getan und die Traisen war, als ich trotzdem mit dem Rad nach St. Pölten in die Stadt gefahren bin, um am Markt meine auch schon traditionelle Käsekrainer zu essen schon sehr voll.

Hochwasserwarnungen gibt es auch, aber am Sonntag soll das Wetter besser werden, so daß wir vielleicht doch, wie geplant, nach Nußdorf fahren können, ein gefülltes Knödel essen, ein Glas Wein trinken oder zwei und auch  einen Kaffee mit einem Keks verkehren.

Einmal ist mir dabei das Rad dabei kaputt geworden, so daß uns Alfreds Eltern mit dem Bus abholen mußten, das ist jetzt nicht mehr möglich und am Sonntagabend fahren wir heuer auch schon wieder nach Wien zurück, weil Alfreds Betriebsausflug diesmal nach Prag geht und daher zweitägig ist, da werde ich also in Wien weiter meinen Kisch, ein Buch das übrigens in Prag spielt und die Lebenserinnerungen des rasenden Reporters ausdrückt, zu Ende lesen und dann weiter an “Selmas Kopftuch” korrigieren.

“Miranda Schutzengelchen” ist inzwischen ausgesendet und der Artikel mit der Buchpromotion gestern online gegangen, aber zurück zu Pfingsten und meinen diesbezüglichen Gebräuchen:

Manchmal ist der Alfred da auf Reisen und so gab es vor einigen Jahren ein eigenes Pfingstprogramm von der Galerie Splitter für alle Daheimgebliebenen, wo wir einen Stoß Bücher auf den Judenplatz getragen haben umd mich E.A.Richter dabei fotografierte und einen Pfingstlesemarathon habe ich einmal auch in Wien gemacht.

Jetzt habe ich einen etwas verregneten Pfingstsamstag verbracht, dabei Katharina Hackers “Eine Art Liebe” gelesen, wo die Besprechung auch bald online gehen wird, freue mich über mein neues Buch und vielleicht auch darauf, daß das Wetter etwas besser wird, obwohl mir das eigentlich gar nichts macht, ich weder eine Wetternörglerin noch ein Wettermuffel bin, sondern mich eigentlich bei jeden Wind und Wetter nach draußen begebe und ich das Radfahren im Regen, solange es nicht zu kalt ist, eigentlich auch sehr genieße und auch schon bei einigen Dauerregen durch die Stadt gelaufen bin, was eigentlich auch immer recht lustig ist.

Und den Songcontest gab es natürlich auch.

Mit dem Rad von Ulm nach Regensburg

Ulm

Ulm

Günzburg

Günzburg

Nach der allgemeinen Reisebetrachtung kommt jetzt  der Bericht über unsere Donauradreise von Ulm nach Regensburg, die der Alfred sehr lange und sehr genau vorbereitet hat.

Eigentlich sollte es zwei Wochen lang von Donaueschingen nach Regensburg gehen, dann haben wir es aber auf eine Woche verkürzt und sind am vorigen Mittwoch mit dem Zug vom Westbahnhof über Salzburg nach Ulm losgefahren, die Klappräder im Gepäck und in Ulm in einem schönen Hotel logiert.

Danach das Münster, die Stadt und vor allem die Buchhandlungen besichtigt, fünf Stück habe ich gezählt und weil mit dem Klapprad das Gepäck ja begrenzt ist, eine Tasche vorn und eine hinten, habe ich nur drei Bücher, neben zwei T-Shirts, einem Nachthemd und der Toilettentasche mitgenommen, bin dann aber in einen “Thalia-Abverkauf” hineingekommen, die schließen dort offenbar das Geschäft, das gleich neben einem “Hugendubel” liegt und verkauften die Bücher, die sonst 3.99  kosten und noch einige andere, um einen Euro ab, so daß ich nicht widerstehen konnte und die zwei schwarzen Taschen haben sich dann auch bequem füllen lassen, so sind wir am nächsten Tag, dem Feiertag, der in Deutschland eher der Vatertag war, nach Gundelfingen losgefahren, die Donau ist in Ulm eher schmal und Schiffsverkehr gibt es auch keinen, auch nicht so viele Radfahrer, am Feiertag aber einige Bierzelte an der Donau und das Gasthaus, wo wir in Gundelfingen übernachtet haben, hatte eine eigene Metzgerei und auch sowas wie eine Rindfleischakademie im Haus gegenüber und auf der anderen Seite gab es die Stadtbücherei und davor eine Kiste mit Büchern zum Verschenken. Glück muß man haben und große Taschen, dann kann man sich ein Souvenier mitnehmen, obwohl die Auswahl nicht so besonders war, aber trotzdem sehr interessant und der Rundgang durch das kleine Städtchen, alles sehr schön ausgeschildert, war es auch.

Am Freitag hat es dann ein bißchen geregnet und wir sind bis Donauwörth geradelt, haben dort ein sehr schönes Hotel gehabt und sind gerade zur historische Stadtführung zurechtgekommen, wo uns ein Herr Ottokar Müller alles über die Fuger, den Kaiser Maximillian und auch von einem inzwischen nicht mehr existierenden Verlagshaus Auer erzählte.

Gundelfingen

Gundelfingen

Ingolstadt

Ingolstadt

Am Samstag ist es dann bis Ingoldstadt gegangen, das war die längste Strecke, sonst sind wir eher nur an die fünfzig Kilometer geradelt und da lag der Weg auch ziemlich an der Donau, sonst sind wir auch oft die Straße entlanggeradelt.

Ingolstadt kenne ich literarisch von der Marie Louise Fleisser und von der kann man dort, glaube ich, auch das Geburtshaus besichtigen, allerdings sind wir eher erst am Abend angekommen, so daß der Alfred einige Plakate fotografiert hat, wo man sehen konnte, daß es da einen Poetryslam, beziehungsweise einen literarischen Frühling gab und am Sonntag sind wir bis Kehlheim geradelt, beziehungsweise vom Kloster Weltenburg mit dem Schiff dorthin gefahren. Übernachtet haben wir in einer sehr schönen Pension, die eigentlich eine Ferienwohnung war. mit einer sehr freundlichen Wirtin, die ein ausgezeichnetes Bircher Müsli und einen Buttermilch-Smoothie zum Frühstück servierte.

Sonst ist mir in Kehlheim nicht sehr viel Literarisches auf- bzw-eingefallen, wenn man nicht, ein wenig gewagt, die Verbindung zu Daniel Kehlmann setzt, da schlägt aber nur die Namensgleichung zu und von dem habe ich mir ja das “Portrait mit Leo Richter” in Ulm gekauft, allerdings noch nicht gelesen, denn da war ja, was das “Deutschlandlesen” betrifft, noch die “Wohmann-Erzählungen” angesagt.

Kelheim

Kelheim

Würzburg

Würzburg

Am Montag sind wir und das war die schönste Strecke bis Regensburg geradelt und dort waren wir schon einmal mit dem Rad und zwar 2007, als wir mit Ruth Aspöcks-Dichterkarawane von Ybbs bis dorthin mitgeradelt sind. Wir haben sogar im selben Gasthaus, nämlich im Spitalsgarten übernachtet.

Ein riesiger Biergarten mit ein paar Fremdenzimmer und interessant und für die Betroffenen wahrscheinlich eher ungemütlich, daß es daneben, das “Katharinenspiatal” bzw. ein Pflege-und Altersheim gibt und von unseren Zimmer konnte man direkt auf die Terasse von dort, bzw. in den Biergarten schauen und unter dem Altersheim befindet sich auch noch eine Brauerei, wo am Morgen dann die Kisten und die Flaschen etc gewaschen wurden, also wahrscheinlich immer laut.

Von Regensburg haben wir dann wieder die Donau verlassen und sind diesmal mit dem Zug nach Würzburg gefahren, weil der Alfred dort unbedingt einen Kabarettabend mit Volker Pispers sehen wollte, der  in Wien offenbar nicht auftritt.

Dort haben wir dann in einem tollen Hotel am Steinberg gewohnt und sind mit den Rädern durch die Weingärten gefahren und nach dem Kabarett heute Nachmittag von Würzburg mit dem Zug zurück.

Das war kein Problem, obwohl es eines werden hätte können, denn in Deutschland seit gestern Streik der Bundesbahn, zum Glück betraf das aber nicht die internatrionalen Züge, so daß ich gestern nur beobachten konnte, wie das Fernsehen die Zugsreisenden dazu befragte, die Leute und sogar Volker Pispers am Abend im Kulturspeicher, haben darauf Bezug genommen, sonst habe ich von dem Streik nicht sehr viel mitbekommen, so daß wir relativ pünktlich wieder zurückgekommen sind, ich meine Bücher ordnen und meine Blogartikel schreiben kann und morgen ist dann das “Schutzengelchen” von der Änderungsschneiderei in der Ziegelofengasse abzuholen, das mir die Post heute nicht zustellen konnte.

Vea Kaiser, das hätte ich jetzt fast vergessen, hat heute beim “literarischen Frühling” in Würzburg aus ihrem neuen Buch gelesen und der Alfred wird wahrscheinblich wieder ein paar schöne Fotos in den Blog stellen, so daß meine Leser auch die neuerliche Radreise mitverfolgen können.

Lesungs- und andere Vorbereitungen

Am zweiten Juni findet wieder das “Fest für Kunst und Kultur” im Amtshaus Margareten statt, bei dem ich 2009 unter Bezirksvorsteher Wimmer das erste Mal mitgemacht hat.

Da hieß es, glaube ich, noch “Margareten Art” und Gabi Rökl hat das Literaturprogramm moderiert, 2010 habe ich dann dem Bezirksvorsteher zu lange gelesen, so daß er mich nicht mehr eingeladen hat.

Aber jetzt gibt es eine neue Bezirksvorstehung und eine sehr rührige Kuratorin in Susanna Wouk, ein Thema gibt es auch und eine Bewerbung und voriges Jahr wurde ich beim Thema Grenzen “ausgewählt” aus meiner “Anna” zu lesen.

Neben mir haben noch Ewald Broksch und Harald Pesata gelesen, die Literatur ist bei diesen Festen immer etwas unterbesetzt, es war allerdings auch Julya Rabinowitsch da, deren Mutter eine Margaretner bildende Künstlerin ist und die auch 2009 aus ihrem “Spaltkopf”, noch ehe sie so berühmt geworden ist, gelesen hat.

Heuer ist das Thema “Freiheit” und da dachte ich, passt die “Maranda”, die jetzt beim “Digitaldruck” ist und nächste Woche wahrscheinlich ausgeliefert wird.

Ich wurde wieder  genommen und heute war die Vorbesprechung, voriges Mal schnitt sich das mit der Muttertagsfeier der Bezirksvorstehung Mariahilf, wo ich ja noch immer gemeldet bin, heuer passte es besser und so habe ich am Vormittag alles für unsere Radreise vorbereitet, war jetzt zwei Stunden im Festsaal, wo sich wieder die Margaretner Künstler eingefunden haben.

Es  wird wieder einige geben, die ihre Bilder ausstellen, Elisabeth Chovanec ist wieder dabei und eine Frau mit einem Kinderbuch.

Susanne Wouk führte alle wieder durch die Räume und lud auch zu einem Straßenfest Anfang Juli auf der Wiedner Hauptstraße ein. Der fünfte Bezirk ist ja, wie ich schon öfter schrieb, sehr rührig, was die Kunst und die Kultur betrifft, Budget gibt es zwar wenig bis keines, dafür stellen sie ein Klavier auf die Straße oder bauen ein Zelt auf und laden alle zum Mitmachen ein, was vielleicht auch kein so ein schlechter Ansatz ist.

Die “Miranda” passt also für das Fest und wird bald erscheinen. Die Vorschau vom “Im Namen des Vaters” ist auch schon online gegangen. Da wird es noch etwas dauern, bis es da Buch geben wird und das dritte Projekt an dem ich gerade arbeite, “Die Bibliophilin” oder die “Pensionsschockdepression oder Selma Kopftuch” wie es jetzt heißen wird, geht auch langsam voran.

Da habe ich ja in der letzten Wochen die Thekla-Szenen einmal schräg durchkorrigiert und gestern dann die beiden, die, die Fritzi als Protagonistin haben, dann ist mir die Idee gekommen, dazu noch eine Szene zu schreiben, damit der Konflikt, beziehungsweise die Janusz-Fritzi Beziehung besser herauskommt.

Jetzt korrigiere ich das ganze noch einmal durch und gehe dann die Szenen einzeln durch und schaue, wie weit ich damit komme, bzw. wann ich damit fertig bin.

Das heißt, ob ich im Sommer in der Sommerfrische “Sarah Winters Sommer” schreibe oder doch die Zeit zum korrigieren brauche?

Da hätte ich mich ja schon am 13. Juli für eine Sommerlesung im “Read!!!ingroom” angemeldet, aber kann da genauso gut aus “Tauben füttern” die Szenen lesen, wo die Veronika ihren Urlaub statt in Rom am Balkon verbringt und die “Miranda” ist ja eigentlich auch ein Sommerthema und etwas zu “Sommer am Wasser”, wie das Thema ja ein bißchen heißt, habe ich auch.

Mal sehen, da bin ich ja offen und flexibel und jetzt geht es ein bißchen rund, weil wirdemnächst eine Woche von Ulm nach Regensburg die Donau hinauf oder hinunter radeln, dann geht es noch einmal nach Leipzig, um dort Utes sechzigen Geburtstag zu feiern und Luis Stabauer präsentiert sein neues Buch am Attersee, was auch eine Gelegenheit wäre, ein Wochenende am See zu verbringen.

Es geht also rund und dazu braucht man gar keine komplizierten Sommerreisen und was das Lesen betriff, kommen bald die Bücher von meiner Leseliste an der Reihe, die es damals bei diesem “Augustin-Flohmarkt” gab.

Da waren zum Teil welche von der dBp-Liste 2009 oder so dabei und die haben ja zum Teil deutsche Autoren, so daß ich schon die Literatur für die beiden Deutschland Kurzurlaube habe und für die Donaureise gibt es noch ein “Donaubuch”, das sich der Alfred kaufte und das er mir nach dem Lesen schenkte.

Da gehts zwar nur ganz kurz um Ulm und Regensburg und geht dann zum schwarzen Meer hinunter, wird aber trotzdem ganz interessant zu lesen sein und nach Leipzig nehme ich mir noch ein “Reclam-Büchlein” mit  das “Leipzig-Messestadt” heißt, die ist war jetzt schon vorbei, kommt aber sicher wieder und dann gibt es noch Erzählungen von Gabriele Wohmann, Bernhard Schlicks “Vorleser” und und und und während ich mich durch meine ellenslange Leseliste wühle, tun das in Frankfurt schon die Juroren für den dBP 2015 und haben da, glaube ich, aus hundertsiebenundsechzig Bücher oder so zwanzig Vorschläge bis August zu machen über die dann bis Oktober alle reden werden.

Bei mir hat sich inzwischen wieder die deutsche Nationalbibliothek Leipzig gemeldet und wolllte das “Literaturgeflüster-Texte-Buch” und die “Brüderschaft” haben.

Die NB, wo ich mein Pflichtexemplar hinschicke, schreibt es in ihren Katalog und die dNB ist dann interessiert und bezahlt das Porto.

So geht es also weiter und während ich die Donau hinauf oder hinunter radle wird es hier einiges über die Liebe zu lesen geben und den bei “Westbahn-Spontan” vorigen Donnerstag entstandenen “Reisetext” habe ich jetzt auch ins Netz gestellt.

Vom Haus des Meeres zur Schreibgruppe

Es nähert sich wieder der Muttertag und da werde ich seit einigen Jahren regelmäßig von der Bezirksvorstehung Mariahilf zu einer Muttertagsfeier eingeladen, weil wir  früher in der Gumpenddorferstraße wohnten und da war ich zweimal im Haus des Meeres und war von dem Blick auf Wien und dem Tropenhaus, wo man die Äffchen und die Schildkröten beobachten kann, so begeistert, daß das Haus des Meeres Einklang in die “Radiosonate” gefunden hat, denn da geht die Natalie in den Ferien dort hin, küßt ihren Freund und sieht ihre Mutter mit Boris Alkemirov im Cafe erscheinen und beim zweiten Mal war ich früher dran, habe ich draußen hingesetzt und eine Kindergartengruppe beobachtet, die vorher jausnete und die Erzieherin, die Kinder vom Taubenfüttern abhalten wollte, weil das jetzt ja verboten ist.

“No food for birds, only food for kids!”, diese Beobachtung macht jetzt die Fritzi Jelinek in der “Absturzgefahr”.

Dann war ich dreimal im Pensionistenhaus am Loquaiplatz, einmal mit meiner Cousine Irmi, die auch einmal in der Gumpendorferstraße wohnte und im vorigen Jahr wollte ich auch hingehen, aber leider war zeitgleich die Besprechung für das “Margaretner Fest für Kunst und Kultur”, für das ich heuer wieder eingeladen bin, so daß sich das nicht ausgegangen ist.

Jetzt hat auch Mariahilf einen neuen Bezirksvorsteher und der war im Lift des Haus des Meeres, als ich um zwei in den letzten Stock hinaufgefahren bin, denn da gibt es jetzt ja ein Restaurant und noch eine Aussichtsterrasse, beim letzten Mal wurde das, glaube ich, schon erwähnt, da konnte man sich auch das “Flakturm-Mueseum” anschauen, das war diesmal nicht zugängig, aber die Bezirksrätin Elisabeth Zoumboulaki-Rottenberg begrüßte, dann kam der Bezirksvorsteher und zwei Kindergruppen einer Volksschule brachten je zwei Lieder auf die Mütter, beziehungsweise auf die Frauen, ganz egal ob sie jetzt Kinder haben oder nicht, wie auch der neue Bezirksvorsteher betonte.

Es gab Kaffee und Kuchen und nachher einen Händedruck des Bezirksvorsteher und eine Blume von den Wiener Gärtnern einen Schokotaler vom Haus des Meeres gab es auch und dann bin ich wieder einige Stunden auf und ab gerannt, habe einer Schildkröte beim sich Wenden zugesehen, die Äffchen beobachtet und vor allem den Blick auf Wien, der von ganz oben noch viel schöner ist.

Einen “Ratgeber für den schönsten Lebensabschnitt” gab es auch, ja man wird alt, obwohl eines der Lieder an eine Mama gerichtet war, die gerade erst dreißig war, aber dort wird man erst ab fünfundfünzig oder so eingeladen und die Bezirksrätin, die ich  einmal bei der Schreibwerkstatt der Mariahilfer Frauenwochen  kennenlernte und die mich dann zu einer Lesung eingeladen hat, hat wieder gemeint, sie hätte eine eventuelle Lesung für mich, weil der Bezirk etwas für Kultur machen will.

Im Low-Budget Bereich ist also etwas los und offenbar nicht nur der fünfte Bezirk sehr rührig und da schmerzt es dann vielleicht ein bißchen weniger, daß die Kulturgewaltigen so über mich hinwegsehen und am Abend gab es  wieder was Literarisches, nämlich die Schreibgruppe “Westbahn-Spontan”, die ja von Robert Eglhofer gegründet wurde weil er gerne in der Gruppe schreibt, seit 2013 haben er und Ruth das getan, dann haben die beiden offenbar die Geduld verloren und wollten die Gruppe mit der Lesung im März beenden.

Mir wäre das egal gewesen, denn ich kann ja auch alleine schreiben, Peter Czak hat das nicht zugelassen und wegen mir die Termine auch auf Donnerstag verlegt, weil wir ja am Freitag öfter nach Harland fahren, leider hat er dabei die Feier-und Ferientage nicht berücksichtigt, so konnte ich im April nicht, weil ich da schon in Harland war und heute hätte ich eigentlich auch nicht gekonnt, weil wir ursprünglich die Radtour auf zwei Wochen ausdehnen wollten.

Jetzt fahren wir erst am nächsten Mittwoch und das ist vielleicht ganz passend, denn das Thema der heutigen Gruppe, wo außer mir auch die Ruth, der Peter Czak und die Doris Kloimstein war, war das “Reisen”, das war. glaube ich. noch vom letzten Mal über und die Mehrzahl, zwei Stimmen, haben sich dafür entschieden, ich habe “Muttertag”, “Muttertagsfeier” und “Haus des Meeres” vorgeschlagen, weil ich von dem Nachmittag so beeindruckt war, aber “Reisen” ist  auch ein sehr interessantes thema, obwohl ich eigentlich nicht so besonders reiselustig bin, weil ich in meiner Freizeit lieber schreiben will, so habe ich zuerst nicht recht gewußt, worüber ich schreiben soll?

Dann habe ich mit der Radtour angefangen und davon, daß ich halt nicht so gerne reise. Aber ich habe schon darüber geschrieben, in den “Dreizehn Kapitel” zum Beispiel, da will die Laura ihre Bücher lesen, während die Uschy Bischof auf Reisen geht. Ich habe dann die Radtour der Ruth erwähnt und ihre Lesung in Krems mit der ich vor einigen Jahren meine Sommerfrische begonnen habe.

Es war also ein sehr ergiebiges Thema, über das man viel schreiben könnte, leider war es recht schwierig sich zu konzentrieren, weil sich die Herren im vorderen Raumlautstark über den zweiten Weltkrieg und auch über das Onanieren unterhielten, so daß es eigentlich eine sehr lustige Schreibgruppe war oder auch bedenklich, die Stammtischgespräche über World War II oder sehr bezeichnet, daß das tatsächlich noch so ist, wie die Volksseele denkt, etc.

Nachher gab es bei uns sehr intensive Gespräche über das Schreiben und den Literaturbetrieb, da sich Peter Czak, der sich, glaube ich, überlegt ob er in die GAV eintreten soll, s erkundigte, wie das so mit dem Schreiben läuft?

Und ich hatte auch einiges herzuzeigen, nämlich das Dummie der “Miranda”, das heute gekommen ist und das Cover vom “Im Namen des Vaters”, wo die Vorschau bald erscheint.

Ein sehr literarischer Tag also, wo ich, das kann ich noch erwähnen, auch mein Regal im Spieltherapiezimmer aufräumte  und beim Friseur gewesen bin.

Erster Mai und hundertfünfzig Jahre Wiener Ringstraße

Daß der Ring heuer sein hundertfünfzigjähriges Jubiläum feiert, kann man nicht verfehlen, wenn man nur ein bißchen Radio hört, denn in Ö1 ist dieser Tage sehr oft zu hören, daß die Prachtstraße, die die Wiener Innenstadt mit den äußeren Bezirken, den ehemaligen Vorstädten verbindet und auf der es das Parlament, die Oper, das Burgtheater, das Rathaus, die Universität und viele andere wichtige Gebäude gibt, Geburtstag hat. Das erste Mal bin ich auf dieses Ereignis glaube ich vor einem Jahr bei der “Rund um die Burg-Veranstaltung” aufmerksam geworden, da wurde ein entsprechender Bildband präsentiert und es gab auch ein Gewinnspiel, wo man die Frage beantworten mußte, wie alt die Ringstraße demnächst werden wird? Da habe ich, glaube ich, noch auf hundert getippt, denn, wenn man in Wien aufgewachsen ist, ist einer das eigentlich egal, in der Schule hat man davon gelernt, vom Maler Makart, dem Theophil Hansen und den anderen Architekten, die diese schönen Bauten errichteten. Es gibt auch die Ringstraßenpalais, wo die Aristrokratie, beziehungsweise die Oberschicht wohnte, heute sind die meistens in Hotels umgewandelt und Robert Streibel hat außer über den April in Stein, auch noch ein Buch über die “Arisierung der Beletage” eines solchen Palais geschrieben, da hat die Wien-Bibliothek im März oder April zur Buchprsentation eingeladen, ich habe auch überlegt hinzugehen, dann aber eine andere Veranstaltung vorgezogen, denn wie schon geschrieben, so wichtig ist mir diese Wiener Prachtstraße nicht, obwohl ich den Ring überquere, wenn ich von der Krongasse in die “Alte Schmiede” oder in die “Gesellschaft für Literatur” gehe und als Studentin bin ich auch sehr viel in die Oper gegangen, ich habe auf der Universiät studiert, war manchmal im Burgtheater etc und mit dem Ringwagen, wo man früher die Innenstadt umrunden konnte, bin ich auch öfter gefahren. Jezt gibt es das nicht mehr, denn jetzt führen die Wege, wie ich auch im Radio hören konnte, von der Innenstadt in die Peripherie heraus, es gab heute auch eine Sendung in Ö1, daß zum Ring auch der Vorort Bezirk Ottakring gehört, wo mein Vater ja in einem der sogenannten “Jubiläumsbauten” zu irgendeinem Ehrentag des Kaiser Franz Josefs erbaut, aufgewachsen ist. Daß die Ringstraße dieser Tage ihren würdigen Geburtstag hat, habe ich also erst vorigen Donnerstag am “Tag des Buches” so richtig geschnallt, denn da gab es im “Von Tag zu Tag” eine Sendung, die etwas mit “Lesen” im Titel hatte, dann ein Interview mit der Schauspielerin Petra Morze war, die am darauffolgenden Sonntag beim “Klangteppich- des Literatursalons des Cafe Landtmanns” auftrat, das ist die Bel Etage oder der ehemalige Salon der Berta Zuckerkandl, wo es beim ersten Mal “Rund um die Burg-Neu” Lesungen gab, da wurden, konnte ich hören Texte von Eva Menasse, Marlene Streeruwitz und vielleicht auch ältere aus der Ringstraßenzeit gelesen, was mich aber auch nicht richtig interessierte, da wir das vorige Wochenende in Harland verbrachten und ich am Sonntag mit dem Alfred nach Nußdorf an der Traisen zum Weinfrühling des Weingut Herzingers geradelt bin, dann sind wir am Montag nach Wien zurückgefahren und da konnte ich im Radio hören, daß sich das Radio Kolleg die ganze Woche mit der Ringstraße ihrem Bau vor hundertfünzig Jahren, an der Stelle wo sich die ehemalige Stadtmauer, das Glacis etc befunden hat, beschäftigt und das war interessant, denn da gab es auch von sozialen Elend der Ziegelarbeiter und der Bettgeher, die beim Bau beschäftigt waren, zu hören und die Sozialreportagen von Max Winter, Alfons Petzoldt etc stammen auch aus dieser Zeit und so habe ich die ganze Woche mit halben Ohr, immer wenn ich zufällig das Radio aufgedreht habe, etwas über das Großereignis gehört, interessant gedacht und irgendwann ist mir eingefallen, vielleicht am Donnerstagmorgen, als ich, um in die Tuchlauben zum Frühstück und zur Buchpräsentaionzu kommen, den Ring überquerte und da an den Touristenmassen, bei der Albertina vorrüberging, daß ich ja am ersten Mai, auch ein Stückchen den Ring entlangmarschieren werde, denn da ist ja der “Tag der Arbeit” und ein Feiertag und der traditionelle Maiaufmarsch der Sozialisten, mit dem ich im Hernalser Gemeindebau ein bißchen sozialisiert wurde, findet am Rathausplatz statt und da bin ich als Kind mit meinem Vater  immer mitgegangen. Einmal hat mir jemand ein Maiglöckchensträußchen in die Hand gedrückt, daß ich dem Bürgermeister Jonas geben sollte, ein anderer Mal mit den ” Kinderfreunden” in einem weißen Kleid mit rotweißroten Streifen mit den Kinderfreunden vorbeidefilieren, beides war in der Zeitung. Meine Eltern haben es aufgehoben und später nach meiner Matura habe ich mit dem Marschieren aufgehört und erst nach 2000 wieder damit angefangen und da gehe ich eigentlich meistens von der Albertina bis zum Parlament und da muß man ein großes Stück an der Wiener Prachtstraße mit ihren Prachtbauten der Oberschicht, der Regierung und der Geschäftswelt vorbeimarschieren, diesmal mit der roten Fahne, die manche Funktionäre tragen und den Trommlern und auch ein bißchen mit den “Arbeitern von Wien”. Die Ringstraße also auch ein bißchen ein Symbol der Wiener Arbeiterschaft zumindestens am ersten Mai und einmal kann ich mich an eine große Sozialabbaudemonstration der Gewerkschaft erinnern, wo ich mitgegangen bin und da, weil sehr stark regnete, bis zu den Knöcheln im Wasser ging. Heute nicht, heute war das Wetter schön, der Maiaufmarsch mit dem anschließenden Fest im Kulturzentrum Siebenstern wo immer die Poet Nächte stattfinden, beendet und am Abend wird es im Ö1 noch eine lange Nacht der Ringstraße geben, wo, glaube ich, die Prachtbauten vorgestellt werden, wie Oper und Musikverein, die wie ich einen der Sprecher hören konnte, dem gehobenenen Kulturanspruch der Oberschicht entsprachen. Ja richtig, das Palais Eskeles, in dem sich heute das jüdische Museum befindet, gibt es auch und da haben die Vorfahren des Keramikers Edmund de Waal gelebt, der darüber, den berühmt gewordenen Roman “Der Hase mit den Bernsteinaugen” geschrieben hat, der gestern in den “Tonspuren” anläßlich des Ringstraßenschwerpunkts gesendet wurde. Interessant  den Ring, an dem man vor allem im Sommer so herrlich unter den großen Bäumen spazierengehen kann, von allen seinen Seiten zu betrachten und neben der großen Historiengeschichte, auch ein bißchen seine persönliche Geschichte dazudenken und da spielt auch der erste Mai seine Rolle und ich kann mich auch an ein Kinderbuch erinnern, das wir zu Hause hatte. “Geschichten aus Alt und Neu Wien” hat es, glaube ich, geheißen und da hat ein Onkel seiner kleinen Nichte und seinem Neffen, viel von der Stadtmauer, dem Glacis und wahrscheinlich auch dem Ringstraßenbau erzählt, das ich vor mehr als fünfzig Jahren gern gelesen habe.