Peter Nadas in der “Alten Schmiede”

Der 1942 in Budapest geborene Peter Nadas, den ich schon sowohl im Literaturhaus, als auch im Literaturmuseum gehört habe und auch schon was von ihm gelesen habe, hat von der “Alten Schmiede” die diesjährige “Ernst-Jandl-Dozentur für Poetik bertragen bekommen, das sind drei Vorlesungen, die er unter der Moderation von Thomas Eder, an der Uni Wien gehalten werden. Die erste “Haydn im Plattenbau” hat schon am Montag stattgefunden, da bin ich in der “Gesellschaft für Literatur”, gewesen und am Donnerstag stand unter der Moderation beziehungsweise Einleitung von Bernhard Fetz, dem Germanisten und Direktor des Literaturmuseums eine Lesung aus den “Aufleuchtenden Details- Parallelgeschichten”, wie im Programm stand und da ich eine sechs Uhr Stunde hatte, habe ich mich wieder, wie die letzten zwei Jahre von meinem Praxiszimmer ins Schlafzimmer begeben und meinen Computer eingeschaltet. Praktisch, wenn man sich das aussuchen kann, in die “Alte Schmiede” zu gehen, dabei etwas für seine Bewegung zu tun und vielleicht auch mit ein paar der Kollegen zu sprechen oder gegrüßt zu werden oder aus Zeitgründen den Stream zu sehen, wobei ich dann schon bloggen kann, aber auch Störungen unterworfen bin, wenn plötzlich das Internet weg ist oder der Alfred “Eva!”, ruft oder ich von ihm etwas in meinen E-Bookfolder eingetragen haben will.

Kurt Neumann,, obwohl schon in Pension, hat eingeleitet, Bernhard Fetz dann über die “Memoiren eines Erzählers”, referiert, wo die Familiengeschichte des 1942 geborenen beschrieben wird, aus der Peter Nadas dann in seinem guten Deutsch gelesen, wo die Kinder in dem Großherrschaftlichenhaushalt, wenn sie schlimm waren, Wassersuppe essen mußten, die Suppenschüßeln an die Wände geschmissen wurden und auch die Tischtücher, die Bettwäsche und die Damastservietten mit der Köchin, der Waschfrau, den Dienst-und Kindermädchen genau beschrieben wurden. Die Dienstboten des Haushalts den Lift nicht betreten durften, sondern die Wäsche über die Dienstbotenstiege transportieren wollte und man immer aufpassen mußte, daß vom Personal nichts gestohlen oder mitgenommen wurde oder die Wäsche einen Riß bekam.

Ja, so war das wohl damals, bevor Ungarn kommunistisch wurde, was es ja jetzt schon lange nicht mehr so ist.

Wenn ich mich richtig erinnern kann hat Peter Nadas auch im Literaturhaus aus dem 2019 erschienenen Memoirenband, der von Christina Viragh übersetzt wurde, gelesen und nach der heutigen Lesung befragte Bernhard Fetz den Autor wahrscheinlich aus pandemiebedingten aktuellen Anlaß nach den Hygieneregeln, die an den beschriebenen Waschtagen, wo es ja auch eine Konkurrenz zwischen den Waschfrauen und der Hausfrau war, herrschte, worauf Peter Nadas seine Erlebnisse in Berliner Kinos erzählte, wo es entsetzlich stank, weil die Filminteressierten nur Naturseife benutzen und beschrieb dann auch Desinfektionsgeruch der DDR, wo sich alle nach den westdeutschen Waschmitteln sehnten.

Peter Nadas erzählte dann von seinen Familienangehörigen , ihrer Herkunft und ihrer politischen Einstellung und auch davon, daß die Besitztümer des großbürgerlichen Haushaltes nach und nach verscherbelt wurden, als das Geld knapp wurde und Bernhard Fetzt befragte den Autor dann noch zu der Genauigkeit, zu der all das beschrieben wurde und dann ging es zu der Frage, wie sehr oder wenig jede Autobiografie lügt, also das Verhältnis zwischen Fiktion und Wahrheit, das ja ein sehr wichtiges ist.

Und die “Paralellgeschichten”, die auch im Programm erwähnt wurden, den 2013 erschienene Großroman, der mit dem “Preis der Leipziger Buchmesse”, Kategorie Übersetzung ausgezeichnet wurde, war 2018 in der “Alten Schmiede” ein ganzes Symposium gewidmet, das ich auch besucht habe, das Großbuch aber noch nicht gelesen habe.

Am Schluß wurde Peter Nadas noch zu seiner Einstellung zu Gedichten befragt, die er eigentlich nicht betreibt, weil er sich immer ausbreiten will, zu seiner Einstellung oder Abrechnung zum Humanismus und zur Körperlichkeit, die für Peter Nadas sehr wichtig ist, hat er doch in den “Parallelgeschichten” auf hundertfünfzig Seiten einen sexuellen Akt beschrieben.

Literaturgespräch mit Viktor Noworski

Der wie in seinem Lebenslauf steht 1940 in Pennsylvania im Reservat der Launghär-Ethnie Mawrab geboren, ist 1979 nach Österreich gekommen und hat mit “A brennhassa summa” 2016 den “Ohrenschmaus” gewonnen. Er ist nach David Silvester Marek der zweite Stipendiat des Literaturstipendiums das das BUMUK ausgeschrieben hat und das mit Untertützung von Felix Mitterer” in der “Edition der Provinz” entstandene Buch wurde heute im Studio 3 des Radio Kulturhauses vorgestellt.

Und Viktor Noworski ist wie auch Peter Gstöttmaier, Renate Gradwohl, Julian Messner und vielleicht auch Anton Blitzstein, obwohl der nicht ganz den Kriterien entspricht, sicherlich ein Ausnahmetalent und einer der durch den 2007 von Franz Joseph Huainigg initierten Literaturpreis für “Menschen von und mit Lernschwierigkeiten”, entdeckt wurde und Viktor Noworski hat eigentlich auch keine Lernschwierigkeiten, also kein Downsydrom, etcetera, sondern vielleicht ein Schädel-Hirntrauma, denn er wurde, wie bei dem Literaturgespräch besprochen wurde, von Neonazis niedergeschlagen.

Seine texte sind sehr außergewöhnlich und sehr schwer zu lesen und so ist es auch das Buch, das mit einer alten Schreibmaschine geschrieben und handschriftlich ausgebessert wurde und in einer Kunstsprache, die zwischen Deutsch und Englisch und wahrscheinlich noch vielen anderen anderen, hin und her schwappt geschrieben. Wenn man will ein Broken German, wie es Tomer Gardi der ja den letzten “Leipziger Buchpreis” gewonnen hat und ich war heute bei der Präsentation und dem Literaturgespräch mit Felix Mitterer, dem Schutzherrn des Preises im Radiokulturhaus. Im Radiokulturcafe hat 2007 auch die erste Pressekonferenz stattgefunden und dann bin ich mit dem Alfred zuerst nach St. Pölten und dann mit dem Zug nach Ybbs gefahren, um an der Radkarawane der Ruth Aspöck teilzunehmen.

Das Luftsprungfest im Badeschiff habe ich ja wegen der “Literatur und Wein” versäumt. Aber diesmal hat es geklappt, weil ja keine Corona-Regeln, mehr, obwohl im Studio 3, als das Lcht ausging und die Gesprächsteilnehmer mit der Moderatorin schon auf der Bühne Platz genommen hatte, ein Tonband ablief “Setzen Sie Ihre Maske auf und Sie sind sicher geimpft genesen oder getestet!“, lief, das wahrscheinlich nicht mehr aktuell war, denn ich habe mich erkundigt, ob man ohne Maske teilnehmen kann?

Darf man, weil nur empfohlen. Leider darf man das zwar auch im Festsaal des Amtshauses Margareten,, aber nicht wenn man dort die sieben derzeit aufliegenden Vollksbegehren, zwei davon gegen die Impfpflicht unterschreiben will und Viktor Noworski hat gleich seinen Siegertext von 2016 gelesen, nämlich die Geschichte von seinem Urgroßvater der in Pennsylvania, das Oberhaupt dieser Ethnie gewesen ist.

Diese Geschichte hat er in einem Behindertenverein geschrieben. Die Betreuerin hat sie an den “Ohrenschmaus” geschickt und jetzt, wie schon erwähnt ein Ausnahmeltalent und ein Stück Literatur, “Es ist unklar, ob es Fakt oder Fiktion ist – Literatur eben”, steht am Buchrücken, das sonst wahrscheinlich unentdeckt geblieben wäre.

Im Gespräch erzählte Viktor Noworski dann die Regeln, die in dieser Ethnie gelten. Es wird kein Alkohol getrunken, man ist sehr tolerant, klärt die Kinder frühzeitg auf. Viktor Noworski hat als Statist im Theater gearbeitet, von einem Herrn Farkas Österreichisch, nicht Deutsch, gelernt und auch mit Juden, die vor den Nazis geflohen sind, Kontakt gehabt. Karl Farkas ist aber schon 1946 nach Österreich zurückgekommen, wird den Sechsjährigen wahrscheinlich nicht sehr lange unterrichtet haben und Felix Mitterer erwähnte auch den Humor mit dem das Buch geschrieben sei.

Gerlinde Hofer, die ehemalige Organistatorin habe ich getroffen, Franz Joseph Huainigg war da und die beiden neuen Organisatorinnen, etcetera. Das Buch konnte man kaufen und signieren lassen. Franz Joseph Huainigg hat es mir aber schon zugeschickt, so daß ich es nur noch lesen muß.

Stadt Wien Preisträgerin Margret Kreidl

Wieder einmal Wien-Reihe in der “Alten Schmiede”, diesmal wieder live und diesmal eingetaucht in die Literaturszene, denn sehr viele von der Autorenschaft sind zu der Preisträgerin, der 1964 in Salzburg geborenen Margret Kreidl gekommen, Ruth Aspöck, Herbert J. Wimmer, Lukas Cejpek, Maron Steinfellner, Gerhard Jaschke, Jopa Jotakin und und und…….

Julia Danielczyk hat wieder eingeleitet und vorgestellt und Anna Lena Stabauer hat diesmal aufgefordert wenn möglich Masken zu tragen. Die trugen dann auch sehr viele und ich kenne Margret Kreidl, glaube ich, schon sehr lange. So kann ich mich an eine IG-GV in den Neunzigerjahren wahrscheinlich, als ich in der Jury des Nachwuchsstipendium war und daher mit einem Korb voller Texte von St. Pölten nach Wien gefahren bin, wo sie sagte, daß es ihr nichts machen würde, wenn zu ihren Lesungen nur drei Leute kämen.

Diesmal war es eindeutig mehr und mit ihren “Eine Schwalbe falten” ist sie auch auf der “Hotlist” gestanden. Ihre Bücher sind in der “Edition Korrespondenzen” erschienen. Die Verleger saßen auch im Publikum und vorgestellt wurden “Schlüssel zum Öffnen” und “Zitat Zikade”.

Lesungen aus “Einfache Erklärung” habe ich auch gehört und Margret Kreidl hat sicher ein spezielle Schreibweise, wie sie aus dem letzten Buch “Schlüssel zum Öffnen” zeigte. Denn da hat sie sich Wortlisten zu dem Buchstaben des Wortes “G e d i c h t” zusammengestellt und daraus Siebenzeiler gemacht, wo sie auch die aktuelle Situation, beispielsweise die Corona-Krise einbezog und vorher hat sie aus einer Kiste Sachen, die sonst auf ihren Schreibtisch stehen ausgepacktund vor sich auf den Lesetisch gestellt.

Es gab zwei Leseteile und dazwischen immer wieder Gespräche, denn Margret Kreidl war diesmal die einzige Lesende und Julia Danileczyk befragte nachher zu der Schreibweise. Später wurde dann die Frankreichliebe der Autorin vorgestellt. Sie hat da einige Übersetzungen und sie hat nach der Handelsakademie, wo sie auch Au Pair in Frankfreich war, hat sie Gedichte und auch Texte fürs Theater gemacht . Sie ist jetzt auch Lehrerin in Reinhardts- Seminar und hat dort eine Schreibwerkstatt und erzählte, daß sie an ihrem Schreibtisch, weil schreiben tut man immer allein, wie die Gegenstände virtutell ihre literarischen Kollegen aufgestellt hat und die bezieht sie auch in ihren Texten ein und so las sie zuletzt eines, das Friederike Mayröcker, gewidmet ist und ich habe, obwohl ich Margret Kreidl ja gut kenne, wieder viel Neues erfahren.

Wein gab es diesmal keinen, dafür forderte Julia Danilczyk zu Gesprächen und auch zum Besuch des Büchertisches auf.

Ich bin aber mit der Ruth innendurch die Stadt nach Hause gegangen und in der “Autorinnen feiern Autorinnen -Reihe” Anfang Juni wird diesmal Elfriede Gerstl vorgestellt und die Wien Reihe geht ann im <oktober weier.

Ewald Baringers und Christian Futschers neue Bücher

Wieder einmal “Gesellschaft für Literatur”, weil ich nicht auf die Uni zu einer Veranstaltung der “Alten Schmiede” gehen wollte und wieder, wie vor zwei Wochen im Literaturhaus zwei Bücher von zwei nicht so bekannten Autoren.

Das heißt so unbekannt ist der 1960 in Feldkirch geborene Christian Futscher, der einen eher experimentellen Sprachstil hat, Ines Scholz, die Moderatorin, nannte es humorvol und satirisch, nicht und ich habe ihn auch schon öfter gehört. Bei der “Literatur und Wein”, im “El Speta” und auch in der “Gesellschaft”, im “MUSA”, in der “Alten Schmiede”, etcetera.

Sein neues Buch, ob es wirklich ein Roman ist, weiß ich nicht, heißt “Statt einer Mütze trug ich eine Wolke”, hat also einen sehr ungewöhnlichen Titel und es ist, ich weiß nicht, ob es das gibt, eine Coming of midlife-Geschichte, eines bald sechzigjährigen Autors oder sein Weg zurück in seine Jugenderinnerinnerungen. Das Buch hat vier Teile, wobei Teil drei, wie Christian Futscher betonte eigentlich nur aus einem Satz besteht und handelt von einer Clique, der Ich-Erzähler heißt Schnufi und es geht auch um eine Tunesienreise, die er mit seinem Freund Carlo und dessen Mutter macht und die Clique definiert sich, daß sie trinkt und kifft und dann viel Unsinn macht, das heißt mit den Autos über Bananen fährt und auch sonst viel erfindet. Lieder gibt es auch, die Christan Futschers Schreiben begleiten und in den anderen Teilen wird der Erzähler Lehrer und auch Vater, ist aber nicht glücklich dabei und geht im vierten Teil auf eine Reise, ich glaube, zurück nach Vorarlberg, um dort seine Jugendliebe zu heiraten und das ist wahrscheinlich der Bogen zum zweiten Buch und zweiten Autor, dem mir bisher eher unbekannten 1955 in Wien geborenen Ewald Baringer, der viel konventioneller schreibt, in seinem “Zaunprinz” aber vielleicht das selbe erzählt.

Es geht um den Germanisten Alfred, einem derzeitien Ministerialbeamten, der nach Rom reist, um dort den Nachlaß seiner verstorbenen Frau oder Freundin Marianne zu erforschen. Ein interessantes Thema, daß sich vom Schreibstil wahrscheinlich leichter liest, als Christian Futscher, ich bin ja eher ein ernsthafter Typ, der mit der Satire nicht so viel auf dem Hut oder Mütze hat und ich habe auch einige bekannte Gesichter wieder gesehen, das ist ja nach der zwei Jahres Live-Pause wieder neu für mich. Also Ilse Kilic und Fritz Widhalm mit Maske, Beppo Beyerl ohne und den neben ihn sitzenden mir ebenfalls bekannten Autor, habe ich mit Maske zuerst gar nicht erkannt und jetzt kann ich seinen Namen nicht widergeben.

Kleiner Einblick in Stephan Eibels neuen Roman

Nach fast zwei Jahren Lockdowns und 2G Regime stürze ich mich seit einer Woche ziemlich hektisch in das Veranstaltungsgeschehen, denn da gibt es nicht nur Nachholbedarf, es ist auch sehr viel los. Nach der “Literatur und Wein” letztes Wochenende, war am Montag Franz Schuh in der “Alten Schmiede” und am Mittwoch ist es gleich weiter mit dem “Barbara Frischmuth-Symposium” gegangen.Aber damit nicht genug, denn als ich am Mittwoch von der “Schmiede” nach Hause gekommen bin, hatte ich eine Einladung von den feministischen Autorinnen zu einer “Buchpräsentation und Sprachkunstlesung” im Amtshaus Margareten, wo es auch ein Buffet gegeben hat und am Montag hat mich Stephan Eibel in der “AS” angesprochen und mir gesagt, daß er Freitag im Literaturhaus ist.

“Ist da nicht noch das Symposium?”, habe ich geantwortet. Aber das war am Freitag in der Breitegasse im Debot und um achtzehn Uhr aus, da ist sich also ein Besuch im Literaturhaus locker ausgegangen, also habe ich mich am Buffet mit Wein, Käse und Schinken gestärkt und bin dann in der Siebensterngasse über ein Modeatelier, bzw über eine Hose, die ich probieren wollte gestolpert und habe dort, weil gerade eine Vernissage auch ein Glas Proseco bekommen und die freundliche Schneiderin hat mich noch durch ihre Werkstatt geführt.

Es ist also nach den Maßnahmenlockerungen sehr viel los in Wien, von Corona nicht viel zu merken, dafür hört man überall von den Teuerungen, der Inflation, dem Gastop, dem Krieg in der Ukraine, etcetera, also über den Bücherschrank, wo es auch etwas zu holen gab, ins Literaturhaus, wo mich Stephan Eibel, den ich ja schon lange kenne, der auch auf meinen Geburtstagsfesten öfter gelesen hat, freundlich begrüßte und jetzt hat er oder möchte einen Roman über seine Eisenerzer-Erlebnisse oder eine Jugend dort in den Siebzigerjahren schreiben oder diesen bzw. die Entwürfe, die er dazu schon hat, im Gespräch mit Andrea Maria Dusl, die, wie Barbara Frischmuth aus Aussee zu stammten scheint, vorstellte. “Sabine und Thomas” soll der Roman heißen, wo mir nicht ganz klar war, wie viel Stephan Eibel davon schon hat, denn er hat, glaube ich, darüber schon eine Sendung in Ö1 gehabt. Da hat ihm die Lesung des Schauspielers nicht gefallen, so daß er ein Kapitel gleich verworfen hat. Andererseits hat Barbara Zwiefelhofer Zettel ausgeteilt, wo man seine Eindrücke über die Siebzigerjahren aufschreiben sollte und da muß ich sagen, daß die offenbar im Gegensatz zu Stephan Eibel, der wie ich, 1953 geboren wurde, die beste Zeit meines Lebens war. Denn da habe ich studiert, da war Bruno Kreisky mit seinen Sozialreformen, die AKW-Bewegung und Zwentendorf war auch, sowie die sexuelle Revolution und die freie Liebe, die ist mir aber nicht eingefallen und es scheint in dem Buch auch um einen Elias zu gehen. Der ist in den Siebzigerjahren offenbar zehn oder zwölf und will Indianer werden. Dafür muß er einige Mutproben bestehen und Elias scheint in einer Ingeineursiedlung zu leben, obwohl seine Eltern Arbeiter sind und da ist sicher viel Autobiografisches von Stephan Eibel, der sich ja auch Erzberg nennt und dort aufgewachsen ist, dabei. Andrea Maria Dusl brachte einige Musikbeispiele dazu und Stephan Eibel erzählte, daß die Gymnasiaten “Ganz in Weiß” bei der Juke Box wählte, während die Lehrilinge etwas ganz anderes hörte. Das Gespräch drehte sich auch über Wahrheit und übers Lügen, was Stehan Eibel lockerer als ich sieht.

Er las auch einige Kapitel vor. Ein interessantes Buch, aber wahrscheinlich nicht so ganz neu. Im nächsten Jahr soll es erscheinen und nach konnte man sich die früheren Bücher oder die der Andrea Dusel wieder mit Maske signieren lassen und Wein hat es auch keinen gegeben, aber den hatte ich ja schon getrunken und bin mit dem Alfred anschließend auch in eine Pizzeria gegangen.

Barbara Frischmuths Kinder und Jugendliteratur

In der “Alten Schmiede” gibt es jetzt ein dreitägiges Symposium unter dem “Unter die Wolken fallen fast aus den Wolken”, das sich mit den Kindern- und Jugendbüchern Barbara Frischmuths, die im vorigen Juli achtzig wurde, beschäftigt.

Peter Clar, Anna Babka, Silvana Cimenti und Heidi Lexe haben es in Zusammenarbeit mit der “Alten Schmiede” organisiert und ich kenne mich bei Barbara Frischmuths Kinderbüchern nicht so aus, beziehungsweise hatte ich keine Ahnung, daß sie so viele solche beschrieben hat, obwohl ich mich ja seit den Siebzigerjahren sehr mit ihr beschäftigte und auch schon viel von ihr gelesen habe oder mir früher die frühen “Residenz-Bücher” regelmäßig kaufte.

Als ich mich für Literatur zu interessieren begonnen habe, nach meiner Matura, hat sie gerade die “Sternwieser-Trilogie” geschrieben, den zweiten Band habe ich mir nach meiner Promotion in einer Buchhandlung auf der Ringstraße gekauft, die es längst nicht mehr gibt und bin damit, die Promotionsrolle in einem großen Sack ins Burgtheater gegangen und habe die Rolle an der Garderobe abgegeben.

Später hat sich Barbara Frischmuth die Türkisch und Ungarisch studierte auch mit der türkischen oder arabischen Kultur beschäftigt und noch später einige Gartenbücher geschrieben.

Die Kinder und Jugendbücher also, daß die “Klosterschule” ihr erstes veröffentliches Buch, dazu gezählt wird, hat mich erstaunt, die “Ferienfamilie” hätte ich eigentlich auch nicht dazu gerechnet. Die “Feenromane” vielleicht schon, es gibt aber noch vieles anderes das bisher an mir vorbeigegangen scheint.

“Die amoralische Kinderklapper” ist aber schon 1969 erschienen, dann gibts die “Philomena Muckenschnabel”, “Die Prinzessin auf der Zwirnspule”, “Grizzly Dickbauch und Frau Nuff”, “Ida und Ob”, “Machtnix oder der Lauf den die Welt nahm”, etcetera, darüber haben Heidi Lexe und Elisabeth Steinkellner nach der Begrüßung mit “Fragen, Antworten, Einordnungen und Fortschreibungen” referiert und einen Einblick in die Bücher gegeben.

Barbara Frischmuth ist in der ersten Reihe gesessen und hat den nächsten Referenten, Ernst Seibert, der ein Doyen der Kinderliteratur zu sein scheint, auch Auskunft auf seine Fragen gegeben, der über die “Variationen des Themas Kindheit” bei ihr referierte und hat einiges, wie das wohl so üblich ist, überinterpretiert.

Dann kamen Paulus Hochgatterer mit Gabriele Kögl und Cornelius Hell, der ein Selbstportrait mit Barbara Frischmuth” gab, aber das habe ich versäumt, denn um fünf eine Stunde, die sich nicht verschieben ließ, so bin ich in die Praxiswohnung und dann noch einmal in die “AS” gegangen. Ich habe da ja ohnehin noch Bewegungsnachholbedarf“, denn da hat Barbara Frischmuth aus ihren Buch “Machtnix” glesen. Das ist 1993 erschienen und wurde 2018 vom neuen “Residenz” wieder aufgelegt und auch in der “AS” präsentiert, wo ich bei der Lesung war.

Das Buch war, glaube ich, ihre Reaktion auf den Jugoslawienkrieg und da flüchtet ein traumatisiertes Mädchen, das nicht mehr an ihr Haus und an ihre Familie denken will und zu allen nur noch “machtnix” sagt, dann eine Kröte trifft und schließlich einem toten Soldaten das Brot aus dem Tornister zieht, wo zuerst eine Maus herauskommt.

Diese Stelle hat Barbara Frischmuth, glaube ich, auch 2018 gelesen und diesmal gab es vorher ein Gespräch zwischen Barbara Frischmuth und Klaus Reichert, der glaube ich, Lektor bei “Suhrkamp” war und das erste Mal 1964 in Wien bei einer Romantagtung wahrscheinlich in der “Gesellschaft für Literatur” wo er Ernst Jandl, Friederike Mayröcker und eine junge Studentin kennenlernte. Da hat ihn Barbara Frischmuth widersprochen und gemeint, sie hat das anderes im Gedächtnis und ihn, wie sie glaubt, beim literarischen Colloquium kennengelernt.

Das Gespräch drehte sich um englische Kinderliteratur und den Humor den es in Deutschland in der Literatur nicht gibt. Barbara Frischmuth, die den ersten Feenromane geschrieben hat, betonte, daß sie aus der Tradition von Raimund her,kommt, der ja auch Zauberspiele hat und Barbara Frischmuth hat im Gründungsjahr 1975 das erste Mal und dann noch sehr oft in der “AS” gelesen.

Am Donnerstag ging es dann um die geschlechterspezifischen Fragen bei “Ida und Ob”, denn das wird ein Kind namens Olivia zur Erholung aufs Land zu Onkel Ferri geschickt, der früher Pferderennfahrer war. Jetzt hat er ein Gestüt. So heißt die spätere Auflage auch “Ida, die Pferde und Ob”, denn das Mädchen hat sich selbstbewußt in eine Ida umbenannt, bringt dem rumänischen Hilfarbeiter, der dort in einem Wohnwagen lebt, schreiben und lesen bei und freundet sich mit der Hausfrau Wanda an.

Das kann man alles gendermäßig aufbereiten, denn inzwischen gibt es ja Genderstudies und die Vortragenden scheinen von dort zu kommen. Das Bilderbuch “Der Pluderich” wurde auch besprochen. Julia Rabinowich, hätte über “Die Sächsin meines Gartens”, sprechen solle, hatte aber offenbar auch Corona oder eine andere Verhinderung. Am Nachmittag hatte ich wieder Stunden, so daß ich Oliver Ruf, Stefan Slupetzky, Peter Clar und Heinz Janisch sowie Annalena Stabauer und Andreas Jungwirth, die über das “Kindsein in Barbara Frischmuths Hörspiele” referieren, nicht hören konnte. Das ja ein Schwerpunkt der “Schmiede-Symposien, daß sie die Literatur mit der Wissenschaft verbinden.

Am Freitag ging es dann im Debut in der Breitegasse weiter. Da gab es auch Kaffee und Kuchen und Lena Brandauer, die ich von der “AS” kenne, referierte über die Kind-Erwachsenen-Beziehungen in Barbara Frischmuths Büchern. Dann kam Elias Hirschl, der Jungstar der Literatur, “Priessnitz-Preisträger” und Slammeister, der etwa zehn Minuten lang einen Text über das Absurde am Beispiel der “Philomena Muckenschnabel” , die er gleich in Mückstein umbenannte, worauf alle lachte, einen eigenen Text vortrug und Silvana Cimenti, die, glaube ich, die Idee zu diesem Symposium hatte, sprach über die realen Räumen in den Bilderbüchern.

Da gibt es ja “Donna und Dario”, wo Katzen aus den Fenstern springen und dann eine Art Kanalgang bilden und da scheint der Ort Wien und der Donaukanal zu sein. Ataussee kommt natürlich auch vor, etcetera. Es gibt die “Gutenachtgeschichte für Maria Carolina” und das “Vom Mädchen, das übers Wasser ging”, darüber referierte, glaube ich, auch die Schweizerin Christine Lötscher und dazu wurde Andrea Grill, die ja auch Biologin ist, eingeladen, die ihren literarischen Text “Gutenachtgeschichte mit Fischotter, Maus und Kröte” nannte.

Dann gabs eine Mittagpause, wo ich wieder zum McDonals ging und dann über die Mariahilferstraße marschierte, um endlich einmal Besorgungen zu machen, was ich fast zwei Jahre lang nicht konnte und danach wieder einen literarischen Text, diesmal von Verena Stauffer, die sowohl Lyrik als auch Prosa schreibt und, als Erstes erzählte, daß es ihr schwer gefallen ist, einen Text auf Barbara Frischmuths Texte zu schreiben. Dann ist ihr aber doch eine fantastische Geschichte eingefallen, die auch viel Applaus bekam und die Kinderbuchillustratorin Verena Hochleitner gab am Schluß noch mit Gittarrebegleitung eine Lifedemonstration zu “Einem Mann der Polsterer hieß” Dann gabs Blumen für Barbara Frischmuth und ein Buffet mit Wein, Käse und Schinkenn und es war eine schöne Veranstaltung. Ich habe viel gelernt und mich auch ein bißchen mit Peter Clar unterhalten, der mich als eine sehr verläßliche Literaturveranstaltungsbesucherin lobte.

Die Sprachkunst feministischen Autorinnen

Als ich am Mittwoch von der “Alten Schmiede” nach Hause gekommen bin, habe ich ein Mail der feminstischen Autorinnen eingefunden, die mich zu einer Lesungd ins Amtshaus Margareten eingeladen haben, wo Renate Aichinger, Verena Mermer, Tara Meister, Angeika Sgallhofer und Verena Dolovai lsen sollten, eingeladen und mir versprochen haben, daß es ein Corona gerechtes Buffet geben würde.

Hui, was ist das ein Sprung zurück in die Normalitärt, wo ich ja die letzte Woche unmaskierte unter mehr oder weniger Maskierten gesessen bin und im Amtshaus Margareten hat es ja früher die Art Margareten gegeben, wo ich auch ein paarmal gelesen habe und Lesungen der “Sprachkunst”, “Liebe Sprachkunstküstlerinnen!” ,hat die Einladung gelautet.

Sind alle der Autorinnen, wo ich vier kannte, die gelesen haben, Absolventinnen der “Sprachkunst?” und wie ist das mit der IG feministischer Atorinnen?

Da konnte ich mich vage erinnern, daß es wahrscheinlich bei der GAV- GV von 2019 ein paar feministischen Autorinnen aufgetreten sind, die mich zu einem Autorinnen Jour fix eingeladen haben.

Da hab ich mich angemeldet, bin aber, Corona hats wahrscheinlich verhindert oder war es meine Schücterheit, nie hingegangen und habe die feministischen Autroinnen inzwischen vergessen.

Das heßt, nicht so ganz denn die “Hundert Seiten” sind ja ein feministisches Buch und eigentlich habe ich überlegt, ob ich nach meinen drei Nachmittag Stunden wieder in die “AS” gehen soll, um Annalena Staubauer und Anderas Jungwirth zu hören. Also habe ich mich, wie erwartet angemeldet und gefragt, wie ich es immer tue, ob ich ohnehin ohne Maske und 2 oder 3G Kontrollen hingehen kann?

Antwort ist keine gekommen, sondern ein weiteres Mail mit einer Einladung zu Workshops und dem Jour fixe und so bin ich hingegangen. Das Amtshaus Margareten ist ja nicht weit entfert und das Buffet lockte auch, will ich ja wieder meine Normalität, die junge Frau die vor dem verschlossenen Festsaal nach meinen Namen fragte, sie hatte mein Mail offenbar noch nicht gekommen, erkundigte sich nach meinen 2G-Ausweis.

Habe ich keinen obwohl ich wahscheinlich einen hätte,, wenn ich mich testen hätte lasse, aber meine Gesundhsheitsddaten weise ich ohnehin niemanden vor, blogge zwar darüber, aber sonst gehen sie niemanden etwas an.

“Macht nichts!”, sagte die junge Frau und dann hat mich gleich Margit Heumann angesprochen von der ich ja seit dem Sommer nichts mehr gehört habe.

Die Präsidentin der IG reöffnete, sehr aufmüpfige junge Frauen, die eine Auschreibung verastaltet haben, wo sich ein paar hundert Autorinnen, da sieht man ja ganz gut, wie die literarische Lage ist, gemeldet haben. Das Buch ist jetzt erschienen und die schon erwähnten, mir bekannte Autoreninnen, die aber, glaube ich, eher nicht “Sprachkunst” studierten, zur Lesung eingeladen haben und die erste war Renate Aichinger. Ihr Text hieß “#Still. Pause” und sie hatte, glaube ich, auch ihr kleines Kind dabei. Dann folgte die mir bisher unbekannte Verena Dolovai mit zwei starken Texten. Eine schilderte das Schicksa einer Bauerntochter, die sich abrackerte, aber trotzdem enterbt wurde. Der andere eine Mißbrauchgeschichte und die daraufolgende Traumatisierung oder auffälliges Verhalten.

Tara Meister kenne ich von Slam B sie hat aber glaube ich auch in der “AS” gelesen und Angelika Stallhofer, deren Debut ich gelesen habe und sie auch bei den”Wlden Worten” hörte, hatte drei Gedichte und Verena Mermer eine sehr starke Geschichte, wo eine Frau die zuviel Gin Tonic getrunken hat, sowohl den vergewaltigenden Großvater, als auch sein Opfer, ihre Leblingstante aus dem Zetralfriedhof wieder ausbuddelte.

Nachher gabs das Corona gerechte Butffet, also Wein, Obst und Soletti und ich habe mich sehr intensiv mit Anita C Schaub ,die ja auch irgendwie eine feministische Pionierin ist und Margit Heumann unterhalten und bin sozusagen wieder in den Literaturbetrieb zurückgekommen oder auch nicht, denn ich habe bezüglich der Anthologie keine Texte hingeschickt, aber trotzdem ein feministisches Buch geschrieben und das ist auch mein vierter oder fünfter Corona-Text ,mit dem ich weil es ja keine “Männerhassenden Feministen”, geben darf nicht beim “Volksstimmefest” lesen durfte.

Die Literaturgesellschaft und das Exil

Die österreichische Gesellschaft für Literatur von Wolfgang Kraus gegründet wird heuer sechzig Jahre alt. Aus diesem Grund gibt es schon seit Jahresbeginn eine diesbezügliche Veranstaltung, aber ich bin ja jetzt schon über zwei Jahre nicht mehr live dort gewesen und habe heute nach meinen “Alte Schmiede” und Literaturhaus Versuchen wieder sozusagen aus meinem zweijährigen Exil zurückgekommen., bin ich doch erinnern wir uns im März vor zwei Jahren als Exexkanzler Kurz, die Maßnahmen verkündet hat, man aber noch bis zu hundertfünfzig Personen, glaube ich, zu Veranstaltung gehen konnte, dort aber als zwei junge Dame meine Adresse wollten ,gleich wieder umdrehten, obwohl die die “Gesellschaft” ohnehin schon hatte.

Dann mußte man mit Maske, Impf- und Personalausweis kommen und das ist jetzt, wie eigentlich bei allen Veranstaltungen, die ich angefragt habe, zum Glück vorbei.

Also ein Zurückkommen und ein schöner Abend, denn es ist um die “Gesellschaft” und das Exil gegangen und dazu hat Manfred Müller drei Experten, wie den ehemaligen Klagenfurter Germanistikprofessor Klaus Amann, Ursula Seeber, die die Exil Dokumentationsstelle im Literaturhaus leitete und Daniela Strigl, die Literaturhausexpertin schlechthin, die ihre Disser- oder Habilitation über Theodor Kramer geschrieben hat. Zuerst hat aber Ursula Ebel und eine andere Mitarbeiterin eingeleitet und ein bißchen was über Wolfgang Kraus und seine Einstellung zum Exil erzählt. Ich weiß nicht sehr viel über Wolfgang Kraus, außer, daß er der legendäre “Gesellschaftsgründer” war, denn 1962 hat es in Wien, glaube ich, sonst keine literarischen Veranstalter gegeben, wurde die “Alte Schmiede” erst Anfang der Siebzigerjahre gegründet und das Literaturhaus noch viel später. Die Veranstaltungen waren, glaube ich, noch sehr lange im Palais Palfy und im Palais Wilczek, wo jetzt die Veranstaltungen sind, war das Büro von Wolfgang Kraus, der offenbar sehr gute Beziehungen zu den damaligen Bundeskanzlern hatte und eine Autorenwohnung gab es in der Pfeilgasse auch. So hat Wolfgang Kraus schon sehr bald die Exilautoren zu Lesungen eingeladen und ihnen dann auch die Staatsbürgerschaft und Orden oder Preise verschafft.

Ursula Ebel und ihre Kollegin listeten dann auch gleich die Namen der Rückkehrer auf und interessant, daß Wolfgang Kraus in seinen Briefen, das Wort Exil erst viel später erwähnte. Der erste Heimkehrer war also Erich Fried, im Jahr 1962, dann Manes Sperber mit dem Wolfgang Kraus offenbar befreundet war, Franz Theodor Czokor folgte. Dann kam schon Hans Weigel, der, glaube ich, auch den “Tag der Lyrik” in der “Gesellschaft” einführte und Jakov Lind, von dem ich, glaube ich, in den siebziger Jahre beim “Libro” einige Bücher fand, obwohl mir der Name damals völlig fremd war.

Ja in den Sechzigerjahren bin ich in die Volksschule und nicht ins Palais Palfy gegangen, dann Johannes Urzidil, Fritz Hochwälder, Elias Canetti, der spätere Nobelpreisträger, der seine Briefe, glaube ich von seiner Frau schreiben ließ und da sind wir schon bei einer Frage, die ich mir langsam stellte und die dann auch von Manfred Müller aufgegriffen wurde, wo die Frauen sind?

Ja eine gab es, nämlich Hilde Spiel die eingeladen wurde. Es gab aber schon einige andere, wie Elisabeth Freundlich, Vicki Baum, Friederike Manner ,etcetera, aber die waren wahrscheinlich nicht so berühmt um in die “Gesellschaft” eingeladen zu werden. Das ist ja etwas, was mich auch betrifft, denn ich habe nur zweimal in der Gesellschaft gelesen und das war bei den Faschingsfesten, wo man das durfte und dann gabs schon das Podiumgespräch mit Manfred Müller und Klaus Amann zitierte dann auch die anderen Bestrebungen, die es in den Sechzigerjahren gab, die Exilanten zurückzuholen. Da war nicht viel los, denn man wollte keine Kommunisten und da gab es ja auch den Brecht-Boykott von Hans Weigl und Friedrich Torberg. Es hat aber den PEN gegeben, der irgendwie auch mit der “Gesellschaft” konkurrierte und dann gab es auch noch Rudolf Henz und Klaus Amann hat dann eine Lste von Exilautoren angeführt, die in den Fünfzigerjahren Preise bekommen hätte können. Bekommen haben die dann Max Mell und Franz Nabel, aber einmal hätte es eine Veranstaltung über Franz Kafka geben sollen, wo tausend Leute gekommen sind und Wolfgang Kraus dann vierhundert wegschicken mußte, etwas wovon Manfred Müller, wie er sagte, nur träumt.

Eine interessante Veranstaltung und ein interessante Streifzug sechzig Jahre zurück in die Geschichte und wieder einige Bekannte gesehen oder sagen wir ich habe wahrscheinlich einige nicht erkannt, denn fast alle maskiert. Die Frau Schmid -Dengler war aber, glaube ich, da, die Dine Petrik und noch andrer und im nächsten Monat wird es wieder eine Veranstaltung geben, wo dann Franz Schuh und Kurt Neumann auftreten werden.

Das Gute, Wahre, Schlechte, Schöne des Franz Schuh

Der Philosoph, Schriftsteller und Essayist Franz Schuh wurde am fünfzehnten März fünfundsiebzig Jahre alt und deshalb hat Bernhard Kraller zwei Bücher über ihn herausgebracht und zwei weitere sind noch in Planung und in der “Alten Schmiede” gabs eine Präsentation und ein Gespräch mit dem Autor und dem Rechtsanwalt Franz Noll und der Musiker, offenbar ein Freund, hat ein Stück für ihn geschrieben.

Eigentlich war ich der Meinung, ich bin rechtzeitig von zu Hause weggegangen, dann war, als ich die Stiegen hintergestiegen bin, schon alles voll oder die Plätze besetzt bzw. für die VOPS zu denen ich ja nicht gehöre, reserviert.

Ach scheiße, ich hätte zwar in den Schmiedesaal hinaufgehen können, um den Stream anzusehen, das tue ich nicht, habe ich früher mal gesagt, es jetzt die letzten zwei Jahre von zu Hause doch getan, bin aber stehen geblieben, mich von Stephan Eibel begrüßen lassen, eine Weile neben Ronald Pohl,i der ja mit mir gleichzeitg in die GAV aufgenommen wurde, gestanden, der hat dann einen Platz angeboten bekommen und ich habe mich schließlich, als es begonnen hat, auf einen der Sessel, die im Foyer aufgestellt sind, neben Kurt Neumann gesetzt. So habe ich den Einzug der Musiker beobachten können. Walter Famler hat begrüßt und Franz Schuh, von dem ich zuletzt das öst Buchpreisbuch gelesen habe, in dem er seine über seine überstandene Krankheit , beschrieben hat, hat ein auf Wienerisch übersetztes Gedichgt von Fernando Pessoa gelesen und das hatte es in sich. Es beginnt mit einem Trafikanten und dann mit dem gescheiterten Leben, ich habe mehr geschrieben als Goethe und Kant, das trifft, was den literarischen Teil betrifft, auf mich auch zu und Franz Schuh hat das auch brillant gelesen.

Das nächste Mal ein Hörbuch, hat, glaube ich Bernhard Kraller gesagt und dann kam das Gespräch mit Alfred Noll. Armin Thurnher, den ich ja schon einmal mit Franz Schuh im Schauspielhaus hörte, ist im Programm gestanden, war aber nicht da und das Gespräch begann mit der Frage, wie man im einundzwanzigsten Jahrhundert leben kann oder soll?

“Ich bin kein Ratgeber!”, hat Franz Schuh, der ja sehr intellektuell ist und für mich öfter unverständlich war, geantwortet und dann ist es zu der Frage des Krieges und wie man sich diesbezüglich verhalten kann, gehalten. Franz Schuh hat wieder brillant geantwortet und das ist eine sehr wichtige Frage, denn eigentlich kann man nichts dagegen tun. Ich, die im Hintergrund Bloggende und erfolglose Autorin nicht und auch nicht unser neuer Bundeskanzler, obwohl der das ja versucht hat und nach Moskau hingefahren ist.

Franz Schuh natürlich ebenfalls nicht, hat es aber in brillante Worte gekleidet und nachher konnte man sich die Bücher signieren lassen und da hat man diesmal glaube ich auch keine Maske gebraucht, obwohl die Leute, die vor mir die Stiegen hinuntergegangen sind, diese in der Hand hielt und danach fragten und die junge Frau, die die Programme und die neue “Sichel” austeilte, erklärte das, was man mir auch von der “Gesellschaft” mailte: “Wir empfehlen es sehr!”

Wieder Literatur und Wein

Zu der “Literatur und Wein” vom niederösterreichischen Lteraurhaus bzw. Sylvia Treudl organisiert, wo vier Tage in Krems und in Göttweig internationale Mainstreamliteratur bei Eintritt geboten und dazu Weine präsentiert werden, gibt es, glaube ich, schon seit über zwanzig Jahren.

Sylvia Treudl

Seit 2013 sind wir, glaube ich, dabei. 2019 mit Gips weil wir die Karten schon hatte, 2020 hätten wir ausgelassen, weil ich dachte, daß ich wegen meines Bloggens eigenlich dafür nicht zahlen will, wie es ja auch in Basel, bei der “Buch Wien” und auch in Leipzig Bei Literatur und Wein ging das aber eher nicht, das Festival hat aber Pandemie bedingt ohnehin nicht stattgefunden. Ich habe dann aus dem Programmheft darüber berichtet. Voriges Jahr gabs glaube ich auch keines oder man hätte mit 2 oder 3G oder Maske hingehen können und heuer war das auch sehr lang nicht klar.

Daß das Festival stattfinden wird schon. 3G war da glaube ich angesagt, aber dann gabs ja vor einer Woche den zweite sogenannte Freiheitsversuch, wo man jetzt zwar, wenn man in ein Einkaufszentrum will, eine Maske aufsetzen muß, die aber wenn man nur Bücher und Schuhe kaufen kann, wieder abnehmen kann, aber man kann wieder zum Friseur und zu Veranstaltungen gehen.

Taras Czubaj

Das habe ich mit einem etwas flauen Gefühl am Dienstag und am Mittwoch schon ausprobiert und beim ersten Freiheitsversuch im März habe ich ja noch gedacht, ich weiß nicht, ob ich mich da wirklich in den Brunnensaal setzen will? Dann bin ich am siebenen März, glaube ich, zu Ruths Vortrag, gegangen und am Freitag darauf hatte der Alfred Gliederschmerzen und dann, weil er unbedingt zu “Werners Tour” gehen wollte, einen positiven Test. Den hätte ich wahrscheinlich auch und am Mittwoch darauf einen Schwächeanfall, das heißt immer noch Gliederschmerzen und ein blaues Auge, aber sonst haben wir auch ungeimpft eigentlich nicht einmal einen milden Verlauf gehabt und wenn die Genesung laut Regierung sechs Monate anhält, brauche ich mir keine Sorgen machen oder kann das ausprobieren.

Klaus Zeyringer, Marc Elsberg

Also doch nach Krems und das war sehr interessant. Erstens im Gegensatz zum Literaturhaus gestern, wo man sich beim Signieren verhüllen sollte, habe ich kaum Masken gesehen. Niederösterreich ist da offenbar lockerer und das Programm dann auch, nämlich ein Thrillerautor im Gespräch mit Klaus Zeyringer. Hui, was ist das? Das ist doch keine hehre Literatur mit dem sich die hehren Literaturwissenschaftler beschäftigen. Aber der 1967 in Wien als Markus Rafelsberger geborene Marc Elsberg hat ja 2012 wahrscheinlich eher zufälig einen Roman geschrieben, der jetzt in aller Munde ist, nämlich “Blackout” ein Stromaufall, der ganz Europa oder die ganze Welt erfaßt und das war für das Literaturhaus offenbar ein Grund es mal anders zu beginnen und Sylvia Treudl hat in ihrer Einleiterung natürlich auch den Angriffskrieg auf die Ukraine erwähnt und, um Spenden gebeten, um einen Kastwagen voller Medikamente dorthin zu schicken und ein ukrainischer Sänger hat auch zuerst zwei Lieder, eines nach einem Text von Juri Andruchowytsch, dargebracht.

Klaus Zeyringer, Juan Gabriel Vásquez

Dann ging es ins Jahr 2012 und zu “Blackout” und hier hat Marc Elsberg ziemlich genau in seine Schreibwerkstatt schauen lassen. Er ist ein Planer, er recherchiert die Namen und erzählte über die Entstehungsgeschichte. Dann hat er ein Stück daraus gelesen und Kaus Zeyringer stellte anschließend die anderen Thriller vor.

bratfisch

Da gabs 2014 “Zero”, da wurde auch ein Stück gelesen. Bei “Helix” gehts um die Gentechnik. Dann gibts noch ein Buch mit dem Namen Gier” da gehts um die Wirtschaft und das letzte Buch heißt “Der Fall des Präsidenten”, da wird ein amerikanischer Präsident am Flughafen von Athen verhaftet und da gabs natürlich die Frage, ist das jetzt Donald Trump. G. W. Bush oder Barak Obama oder eine Mischung aus den dreien. So ist es natürlich aus rechtlichen Gründen und am Freitag ginges dann im Brunnensaal mit Kerstin Hensel weiter, die ich ich ja ein oder zweimal in der Linienstraße in Berlin Ost besucht habe und auch öfter in Leipzig traf und die aus einem Buch namens “Regenbeins Farben” las, wo sich drei Witwen immer auf einem Friedhof treffen und dort offenbar einen Witwer treffen. Ein Thema, das ich in meinen Büchern auch schon mal hatte und interessant ist auch, daß es da offenbar um alte Frauen in der Literatur geht und Monika Helfer, die als nächste ihr “Löwenherz” vorstellte ist auch nicht mehr so jung, nämlich schon 1947 geboren. Dazwischen gabs immer die Weinverkostungspausen, ein “Weinalphabet” hat es vorher auch gegeben und es traten wieder die Winzer auf, die ihre Weine und ihre Weingüter vorstellten.

Den 1973 in Bogota geborenen Juan Gabriel Vasquez offenbar ein sehr bekannter kolumbianischer Dichter habe ich nicht gekannt. Hier hat Klaus Zeyringer die deutschen Passageen aus seinem Roman, die “Gestalt der Ruinen” gelesen. Eva Menasse, mit ihrem “Dunkelblum” ein Roman den ich noch lesen muß, der aber in Harland schon über dem Bett liegt, folgte. Die musikalische Umrahmung kam diesmal vom Weltstadtquartett “Bratfisch”, die die Wienermusiktradition neu ummischt und auch sehr lebendig auftrat. Dann kam der Schweizer Poetryslammeister Christoph Simon, der lustig vor sich hinplaudernd seine zwei im Lockdown entstandenen Bücher vorstellte.

Am Samstag gings zwei Stöcke höher in der Artothek mit zwei “Blauen Stunden der Lyrik” weiter, am Vormittag stellten da die Slowenin Anja Golub, die Ungarin Kinga Toth und Gerhard Ruiss ihre neuen Gedichtbände vor, beziehungs switschte der letztere von seinen Oswald von Wolkenstein Übertragungen zu seinen Kanzlergedichte und seinen “Liebesgedichtband” hin und her und am Nachmittag trat wieder Kerstin Hensel mit ihren Gedichtband “Cinderella räumt auf”, vorher hat schon Julian Schutting aus seiner “Winterreise” gelesen und nachher stellte Christoph W. Bauervon dem ich schon einiges gelesen habe, seinen neuen Band “an den hunden erkennst du die zeiten” vor.

Dazwischen bin ich nach Krems gegangen, habe bei der “Nordsee” einen Champignonfisch gegessen und mir ein Shirt gekauft, sowie einen Kaffee getrunken und bevor es mit dem Bus wieder zum Brunnensaal ging, bin ich ein bißchen die Donau entlang spaziert, zur Frauenkirche hinaufgegangen und habe mich im Shop des Karikaturenmuseums umgeschaut. Mit Cornelia Stahl und Kerstin Hensel habe ich auch gesprochen und im Brunnensaal ging es nach der Begrüßung durch den Archivar des Klosters, der die Gemeinsamkeiten zwischen den Bücher und der Weinlese erwähnte, mit dem Schweizer Urs Mannhart weiter, der auch Bio Bauer ist und seinen neuen Roman “Gschwind oder Das mutmaßlich zweckfreie Zirpen der Grillen” vorstellte. Katja Oskamp von der ich schon “Halbschwimmer,” gelesen habe folgte mit ihren Erfahrungen einer Fußpflegerin und stellte da zwei Portraits ihrer Kunden vor. Alois Hotschnig las aus seinem Roman “Der Silberfuchs meiner Mutter”, das schon in der “Alten Schmiede”vorgestellt wurde, ein Kapitel vor.

Dann hätte Karl Markus Gauß folgen sollen, aber den hatte offensichtlich das Virus erwischt, wie auch die ausgewählte Musikgruppe. Karl Markus Gauß wurde durch Fiston Mwanza Mulija und seinen “Tanz der Teufel”, ersetzt. Die Musikgruppe durch ein Jazzduo, das den guten Wein bei dem Literaturfestival lobte und davon schon reichlich getrunken zu haben schien, was ihre Spielleistung ziemlich beeinträchtigt hat, so daß die meisten Leute und schließlich auch wir noch vor dem Ende weggegangen sind.

Vorher trat aber wieder, wie ich in der Artothek, Taras Chubay auf und Antonio Fian hat auch aus seinen “Wurstfragen” gelesen, das wurde auch schon vorgestellt. Ein paar der Dramulette waren aber neu für mich und die Weine wurden auch wieder vorgestellt und man aufgefordert sich seinen Lieblingswein auszuwählen, was für mich bei einem Rose Frizante zutraf und ein bißchen konnte man sich am Samstag auch auf die Terrasse stellen und auf das Land hinuntersehen, was ja auch eine Attraktion des Festival ist.

Am Sonntag gings dann zu der legendären Sektmatinee. Allerdings waren wir wegen des Wien-Marathons nicht sicher, rechtzeitig hinzukommen, denn bis Schönbrunn war alles abgesperrt und wir sind gekreist und gekreist und dann vom dreizehnten Bezirk in die Hadik-Gasse gekommen. Hat aber doch geklappt und einen guten Platz konnten wir uns auch sichern. Die Eva Riebler und eine Dame von der LitGes haben wir gesehen, Antonio Fian” hat mich begrüßt und dann gings zu “Dorothy Parkers Teufelkreis”.

Nora Gomringer

Das heißt Taras Chubay hat wieder ein paar Lieder gesungen und Christoph Maunz, der bei den Matineen immer auftritt, hat Texte von James Thurner gelesen, der zu dem zitierten Teufelskreis gehörte. Nach einer Pause trat Nora Gomringer mit zwei Musikern auf und hat Texte der 1893 in New Jersey geborenen und 1967 in New York verstorben Schriftstellerin und Literaturkriterin mit großer Leidenschaft performt.

Schön und auch ein bißchen anstrengend nach zwei Jahren live Veranstaltungsabstinenz wieder live in die Literaturwelt einzutauchen. Schade ist natürlich, daß ich da das “Luftsprung-Fest” des “Ohrenschmauses” versäumtes, zu man, für mich überraschend auch ohne Masken und sonstige Kontrollen teilnehmen konnte, aber das hat von zwei bis vier im Badeschaff stattgefunden und da waren wir noch in Krems.